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Heimspiel in Karlsruhe

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Heimspiel in Karlsruhe

Es ist wie so oft eines der Auswärtsspiele der Eintracht, die im Grunde mit einer zu Ende gehenden Taxi-Nacht beginnen, mit den immergleichen Touren: von der Hauptwache zum Cocoon im besseren Falle, vom Cocoon ins KinKa im Schlechteren. Selbst wenn Musikmesse in Frankfurt ist, stapeln sich die hellelfenbeingelben Autos an den markanten Punkten und warten auf das Glück und den morgigen Tag. Genau. Gegen vier Uhr stellte ich das Auto am Betrieb ab – gegen fünf lag ich im Bett und gegen halb zehn tauchte ich aus einem traumlosen Schlaf hinauf in die Wirklichkeit, hinauf in einen Tag, in welchem das große Prospekt des Lebens die Partie der Frankfurter Eintracht beim heimstarken Aufsteiger KSC bereit hielt. Während Pia die Brötchen mit Bio-Bierschinken belegte frühstückte ich mit Kaffee und Cigarette und schüttete mir kaltes, klares Wasser ins Gesicht – und brannte noch schnell den Soundtrack für die Fahrt. Die Ultras hatten das Motto Black Block ausgegeben, dem wir dann gerne Folge leisteten, sind doch die Auswärtsklamotten so oder so meistens schwarz und mein grünes T-Shirt wird eh kein Mensch sehen, schließlich zeigte das Thermometer heute Nacht im Taxi 4° Celsius.

So langsam machte sich der Tag in mir breit, alleine die Feststellung, dass es nicht regnete beschwingte mich und so waren wir eigentlich ganz guter Dinge; die Eintracht hatte zwar viele Verletzte aber eine brauchbar besetzte Bank und zudem gute Leute auf dem Platz – und der KSC ist jetzt auch kein Team, vor dem man zittern sollte. Respekt: Ja; aber keine Angst. Die größte Sorge bereitete uns der Empfang in Karlsruhe, wie werden Polizei und Security reagieren? Und zum ersten Mal sortierte wir unsere Sachen pedantisch genau, schließlich waren Obst, Schokoriegel, zweite Feuerzeuge und allerlei Schnickschnack im Stadion verboten worden und es drohten penible Kontrollen – da ist man schon sorgloser zu Auswärtsspielen gefahren. Und da wir keine Lust auf irgendeine Form der Auseinandersetzung hatten, saßen wir um elf im Auto und rollten auf die Miquelallee Richtung Autobahn. Aus den Boxen kroch in satter Lautstärke Iron Maidens Drifter und ich schwang meine Matte im Takt der rollenden Gitarren.

So war es zumindest 1981. Heute zeigte sich, dass der Player die von mir gebrannte CD nicht abspielen wollte, was ich doch arg bedauerte. Nicht nur Iron Maiden sollte uns nämlich begleiten, sondern auch Nick Cave oder das lustige Lied McGyver von der skurrilen Band Johnny Freedom. Weiß der Geier, wie ich darauf gekommen bin. Schade, aber so war’s und so wühlte ich in den Hüllen und alsbald rockten wedding present und die sons & daughters während wir auf der A5 am Odenwald vorbei sausten. Hinter der Bergstraße thronten von Zeit zu Zeit alte Burgen auf den Hügeln und von Kilometer zu Kilometer klarte es auf; blinzelte die Sonne auf uns herab und verhieß einen angenehmen Tag. Urlaub. Freiheit. Rock’nRoll. Eintracht.

In Karlsruhe rollten wir vom Highway und tuckerten in Richtung Stadtmitte. Um eventuellen Hassel aus dem Weg zu gehen, parkten wir am Rande der Stadt und dachten uns, dass wir schon irgendwie zu Erlebnissen kommen würden. Nachdem wir uns überzeugten, dass wir legal stehen, marschierten wir ganz in Schwarz in die Stadt.
Altbauten standen in Reih und Glied mit modernen Büroungetümen und mit einem Milchkaffee in der Hand hockten wir uns auf einen ebensolchen Platz. Die Sonne glimmte auf uns herab, ein paar Meter entfernt hockten ein paar Punker und wir chillten in den Frühling. Ab und zu wackelten ein paar KSC-Fans vorbei, später tummelten sich gegenüber ein paar Eintrachtfans - die Zeit rann beschaulich durchs Stundenglas. So machten wir uns ein Kippchen später zurück zum Auto, an welchem munter ein Strafzettel flatterte. Ein paar aufgeregte Gleichgesinnte diskutierten wieso, weshalb, warum – bis ich herausfand, dass zwar an der Straßenkreuzung kein Schild stand – aber eine Kreuzung zuvor auf eine ganze Halteverbotszone hingewiesen wurde, die für den Ortsfremden nicht wirklich ersichtlich ist. Moderne Wegelagerei, hinterhältig und gemein.

Naja, mittlerweile hatte ich meine schwarze Jacke ausgezogen, die Sonne machte es möglich und so wanderten wir durch die Stadt – ich mit meinem leuchtend grünen WM 74 T-Shirt – von wegen wer sieht schon mein grünes Shirt. Aber was soll ich in schwarz schwitzen, wenn ich grünen Frühling haben kann. Eben.

Wir spazierten durch das Uni-Gelände an Kraftraum-trainierenden Studenten und blühenden Anemonen vorbei Richtung Stadion und stießen an einer Brücke aus dem smoothen Samstag-Nachmittag-Unigelände auf den Pulk der Fußballfans. Hier und da fuhr ein Polizeiauto vorbei und der Zufall wollte es, dass wir genau an unserem Gästeeingang einliefen. Das hatte ich schon anders erlebt, zum Beispiel bei Union Berlin, wo du gefühlt einmal rund um die Hauptstadt laufen kannst. Am Eingang war nicht übermäßig viel los, es knallten sinnfrei einige Flaschen auf den Boden, ein vorbeifahrender Bus verlor klirrend ein paar Scheiben Bus und aus der relativ kleinen Menge am Eingang entwickelte sich schnell die Gewissheit, dass es mit dem Einlass dauern könnte. Die Warterei war ewig, die Ordner untersuchten gewissenhaft Schuh und Schal einiger Eintracht-Fans, der Rest schob sich dicht gedrängt aber halbwegs entspannt peu a peu durch das kleine Gitter. Ein paar Jungs sparten sich die Warterei und drängten kurz vor dem Einlass in die Reihe; solidarisch mit all den Wartenden – die es nicht geschafft haben, dies zu verhindern. Pia pöbelte noch ein wenig Hinten anstellen aber es juckte niemand. Schade eigentlich. Mir geht dieses beschissene Erschleichen eines kleinen Vorteils auf Kosten anderer ziemlich auf den Sack. Im kleinen, wie im Großen.

Als ich endlich an der Reihe war, war ich ob der ewigen Warterei und den Dränglern zwar relativ geladen – aber mein grünes Shirt verhinderte eine intensivere Durchsuchung – oder war es mein Blick: die Augen zu zwei messerscharfen Blitzen verengt...Wie auch immer, ein Blick auf den Blockaufgang zeigte eines: Es wartete eine zweite Durchsuchung auf uns. Da diese relativ flott voran ging, suchten wir bei strahlendem Sonnenschein ein Plätzchen und harrten der Dinge und des Spiels.

Die Karlsruher Fans hatten wohl vom Verein blaue und weiße Winkeballons bekommen – wahrscheinlich, um zu demonstrieren, dass die heimischen Farben blau und weiß seien – und sie wedelten fröhlich fernsehkompatibel ins eher traditionelle Rund. Während des Badener Liedes schwenkten ein paar KSC Fans auf dem Platz große Fahnen und einer der Schwenker zeigte unserer Kurve bei ein paar Pöbeleien den Mittelfinger, was niemanden sonderlich interessierte. Martin hatte seinen Platz in einem Metallkörbchen vor der Kurve und schon ging’s los. Die Eintracht kickte ganz in Schwarz, wie unser Motto ja lautete und hatte durch Fenin auch eine schöne Chance, allein, der Ball flog übers Tor. Der Karlsruher Anhang befeuerte sein Team mit einem langezogenem Karlsruuuuuhe, was wir grinsend mit einem Huuuurensöhne beantworteten. Perfekte Harmonie im Wechselgesang. Währenddessen hatte Görlitz einen Ball im Strafraum vertändelt, Fenin passte, Weissenberger flankte und Fink ballerte zum 1:0 für die Eintracht ins Netz. Jubel, Bierbecher, High Five. Weiter unten zogen Rauchschwaden aus dem Block über das Spielfeld und ich muss gestehen: Eine klammheimliche Freude durchzuckte mich. Da hatten es doch ein paar Jungs geschafft, e bissi was in den Block zu bringen. Mutig, immerhin hätten sie sich ein SV einfangen können – und sich dann nicht beschweren dürfen. Aber ich meine, dass man sich das ganze Kontroll- und Polizeigedöns sparen könnte. Es schürt doch nur die Aggression und verhindert wird damit gar nichts. In der Regel passiert nichts wirklich erwähnenswertes, wenn an den guten Willen appelliert wird und die Fans als das wahrgenommen werden, was sie sind: Als Gäste. Wenn da hie und da ein paar Cops rumstehen und sich die Sache aus der Distanz angucken, könnte ich damit leben. Aber sichtbare Dokumentation von Stärke ist nichts anderes als das Eingeständnis von Schwäche. Das gilt für alle.

Zurück zum Sport. Während neben uns ein leicht wankender Fan eine Zigarre verrauchte und sich Amanatidis mit der Kyrgiakos-Karikatur Franz herum ärgerte und zur Halbzeit in der Kabine blieb (für ihn spielte Mantzios), vergab die Eintracht in der zweiten Halbzweit reihenweise erstklassige Möglichkeiten. Ochs, Köhler, Fenin, wiederum Köhler (der eigentlich alles richtig machte und nur durch seine Konstellation der Sterne am Torerfolg gehindert wurde) und am End Toski scheiterten am guten Torhüter Miller oder einem Badener Bein. Inzwischen konnten wir den Wechselgesang mit dem KSC auch alleine. Martin stimmte ein bescheidenes Karlsruuhe an und wir brüllten grinsend Huurensöhne.

Zu guter Letzt lagen wir uns fröhlich in den Armen, skandierten Auswärtssieg und grinsten uns eins. Die Mannschaft klatschte die Fans an den Zäunen ab – einzig Benny Köhler schlich über den Platz, ein KSC-Trikot über den Schultern und klatschte die Eintrachtfans in der gegenüberliegenden Ecke ab. Ihm hätte ich weiß Gott den Treffer gewünscht, auf dass das endlose Genörgel über ihn endlich einmal verstummt. Wie wir Spieler groß machen können (Arie, Cha) so können wir auch Spieler klein machen. Also nicht körperlich meine ich. Ebenso wenig wie Köhler der Sündenbock ist, ist Caio der Heilsbringer. Wer in solchen Kategorien denkt und handelt – der macht eines: Nämlich es sich zu einfach. Einfach zu leise war unser Block auch während des Spiels, bedingungsloser Support sieht anders aus - obwohl es auch in der Sonne ganz lustig war.

Einige Minuten feierten wir im Block und trafen beim Abgang noch den Commander sowie Petra und Christoph – ein kurzes Hallo – und schon verschluckte uns der Menschenstrom, bis wir problemlos die Polizeiorga passierten und wieder vom Wege ab Richtung Uni abbogen. Die Beschaulichkeit hatte uns wieder; Vögel zwitscherten in den anbrechenden Abend, die Sportler hatten ihre Geräte eingepackt und Studenten rasierten sich auf dem Campus die Haare. Eine Currywurst später hockten wir im Auto und rollten zurück auf die Autobahn und Tocotronic sangen: Mein Ruin ist mein Bereich. Denn ich bin einer unter euch. Mein Ruin ist was mir bleibt - Wenn alles andere sich betäubt.

Morgen wieder, heute zog die Bergstraße an uns vorbei, kleine Fensterbeleuchtete Bähnchen schlängelten sich durch die Lichtpunkte der Städte, auch aus den Burgen auf den Hügeln schimmerte die Beleuchtung und gegen acht hatte uns Frankfurt wieder. Ein kurzer Blick ins Forum genügte, im Tippspiel versagt und dazu die Benotung der Spieler Köhler mit 6 und Nikolov mit 4+, das Gegreine um Caio ließen eine Stimme in mir sagen: Leck mich am *****, wir haben bei strahlender Sonne beim KSC gewonnen, heult doch – oder hört Iron Maidens Drifter. Das habe ich nämlich gemacht, während Pia die Band nicht ganz so klasse findet. Aber da muss sie jetzt durch.

Auswärtssieg!

Achja, unseren Strafzettel hatte ich noch an einen anderen Wagen geklemmt, der ordnungsgemäß geparkt war. Eine Karlsruherin, die mich aus dem Fenster beobachtete grinste - und ich freute mich schelmisch auf das Gesicht des Besitzers, das ich leider nicht sehen werde.



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Ein schöner Bericht, Beve...es war schön.  Das, was du über Köhler schreibst (dass man Spieler auch klein machen kann)finde ich sehr gut. Mir tat er wieder so leid, so viel Pech kann man doch nicht haben. Dann noch dieses gehässige Gelaber über ihn hier im Forum hat er wahrlich nicht verdient, denn er ist ein guter Spieler, den ich persönlich gegen Bochum sehr vermisst habe.
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Ach Beve, wie schön, es gibt doch noch intelligentes Leben in "Unsere Eintracht"!  ,-)
DaZke für den wie immer schönen Bericht, man kann nur hoffen das der nicht in diesem merkbefreiten Geschwafel hier untergeht.
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Ja, schöner Bericht!
Aber wieso schaut ihr denn jede Woche wieder hier rein? Nur um Euch gegenseitig zu bestätigen, wie unqualifiziert alle anderen sind? Ich habe heute Köhler in den beiden Momenten auch alles mögliche genannt. Da ist halt auch mal Emotion drin. Oder steht ihr etwa im Block und sagt "Oh, er schirmt den Ball gut ab und ist dribbelstark sowie äusserst elegant im Offensivspiel, schade, dass er nicht traf", oder ruft ihr "mannometer mach den scheiss ball rein du idiot!". ich bin ehrlich, ich gehör zu den letzteren, nüchtern betrachtet sieht die welt dann wieder anders aus.
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Knueller schrieb:
Ja, schöner Bericht!
Aber wieso schaut ihr denn jede Woche wieder hier rein? Nur um Euch gegenseitig zu bestätigen, wie unqualifiziert alle anderen sind? Ich habe heute Köhler in den beiden Momenten auch alles mögliche genannt. Da ist halt auch mal Emotion drin. Oder steht ihr etwa im Block und sagt "Oh, er schirmt den Ball gut ab und ist dribbelstark sowie äusserst elegant im Offensivspiel, schade, dass er nicht traf", oder ruft ihr "mannometer mach den scheiss ball rein du idiot!". ich bin ehrlich, ich gehör zu den letzteren, nüchtern betrachtet sieht die welt dann wieder anders aus.


seh ich genau so...bei aller liebe aber köhler ist nun mal profi und vergibt so viel chancen und das ist eben tatsache! Mich regen mittlerweile im forum die "funkel macht alles richtig, ihr dürft nicht kritisieren köhler spielt klasse" leute auf.
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Bevor das in eine Köhler-Diskussion abdriftet: Hier abbiegen.  


Ansonsten:

Knueller schrieb:
Oder steht ihr etwa im Block und sagt "Oh, er schirmt den Ball gut ab und ist dribbelstark sowie äusserst elegant im Offensivspiel, schade, dass er nicht traf", oder ruft ihr "mannometer mach den scheiss ball rein du idiot!".


beverungen schrieb:
Ein kurzer Blick ins Forum genügte, (...) die Benotung der Spieler Köhler mit 6


Das ist ein nicht unbedeutender Unterschied in meinen Augen.
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Wenn ich darf, zweckentfremde ich den Thread kurz und schreibe, warum das Spiel für mich was Besonders war.

Vor einigen Jahren hat meine Oma im zarten Alter von Ende 80 angefangen sich für Fussball (oder eher nur die Eintracht) zu interessieren. Und das eigentlich nur, weil ich Eintrachtfan geworden bin. Obwohl Augen und Ohren nicht mehr im allerbesten Zustand waren, wollte sie immer die Ergebnisse wissen, was dazu führte, dass man sie Samstags oft am Telefon hatte und ihr Auskunft geben musste. Dass wir manchmal garnicht an dem Tag, an dem sie anrief spielten, war nicht so schlimm. Unangenehmer war eher, wenn man auf die Frage "Hat die Eintracht gewonnen?" zerknittert Niederlagen, an denen man gerade knabberte, eingestehen musste.

Lange Rede, kurzer Sinn. Meine Oma ist gestern kurz vor ihrem 95. Geburtstag überraschend verstorben. Kurz nach Spielende musste ich dann an sie denken. Ich denke, sie wäre/ist zufrieden mit den drei Punkten. War auf jeden Fall ein trauriger und auch irgendwie schöner Moment, dass sie nochmal zum Abschied einen Sieg geschenkt bekommen hat.
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Knueller schrieb:
Ja, schöner Bericht!
Aber wieso schaut ihr denn jede Woche wieder hier rein? Nur um Euch gegenseitig zu bestätigen, wie unqualifiziert alle anderen sind?


Um oben auf den Button "Alles als gelesen markieren" zu klicken, und zu schauen ob man nicht in diesem Wust aus Unmutsthreads über diese indiskutable, vor dem direkten Abstieg stehende Mannschaft und den völlig unfähigen Trainer doch noch irgendwas relevantes entdecken kann.  ,-)
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a.saftsack schrieb:
Das ist ein nicht unbedeutender Unterschied in meinen Augen.

Das ist der Unterschied.

Schöner Bericht, Axel.
Besonders gefallen hat mir die Spielerei mit den size-Tags.
Manchmal sind 90 Minuten im Großteil reiner Pöbelsupport einfach toll.
Und bedingungslos war heute eigentlich nur die Sonne, was dann wohl zu manchen Bedingungen im Support führte.

Schöne Fahrt (wer hätte das im Vorfeld gedacht) und ein Sieg der mehr als nur befriedigend war.  
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Sehr sehr schön.

Ein (leider) selten gewordenes Highlight hier.

Leider diesmal nur am TV erlebt, aber durch die sehr lebendige Schilderung ein bisschen mehr das Gefühl, dabei gewesen zu sein.

Danke, vor allem auch für die berechtigte Kritik an einigen Dingen, die hier im Forum bzw. unter uns Fans bisweilen schief laufen, für die man aber meist dann doch keine treffende Lösung findet.
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Feigling schrieb:
Wenn ich darf, zweckentfremde ich den Thread kurz und schreibe, warum das Spiel für mich was Besonders war.

Vor einigen Jahren hat meine Oma im zarten Alter von Ende 80 angefangen sich für Fussball (oder eher nur die Eintracht) zu interessieren. Und das eigentlich nur, weil ich Eintrachtfan geworden bin. Obwohl Augen und Ohren nicht mehr im allerbesten Zustand waren, wollte sie immer die Ergebnisse wissen, was dazu führte, dass man sie Samstags oft am Telefon hatte und ihr Auskunft geben musste. Dass wir manchmal garnicht an dem Tag, an dem sie anrief spielten, war nicht so schlimm. Unangenehmer war eher, wenn man auf die Frage "Hat die Eintracht gewonnen?" zerknittert Niederlagen, an denen man gerade knabberte, eingestehen musste.

Lange Rede, kurzer Sinn. Meine Oma ist gestern kurz vor ihrem 95. Geburtstag überraschend verstorben. Kurz nach Spielende musste ich dann an sie denken. Ich denke, sie wäre/ist zufrieden mit den drei Punkten. War auf jeden Fall ein trauriger und auch irgendwie schöner Moment, dass sie nochmal zum Abschied einen Sieg geschenkt bekommen hat.


Das hast du sehr schön geschrieben. Trotzdem ist es immer traurig, wenn ein geliebter Mensch von eine geht. Darum möchte ich Dir mein Beileid aussprechen, auch wenn ich jetzt den Thread nicht in diese Richtung lenken will.

Schön, dass unser Sieg Dich gestern vielleicht ein bisschen trösten konnte, und Kompliment dass du trotzdem gleich wieder im Forum Deinen ehrenamtlichen Pflichten nachgekommen bist.
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Danke, lieber Beve, für eine neue Folge Deiner kultverdächtigen "Heimspiel in ..."-Serie. Wie immer sehr plastisch und mit Miterlebensgarantie.
Eins allerdings muß ich anmerken: Deine klammheimliche Freude über unsere Pyromanen konnte ich nicht teilen; ich war stocksauer, weil es diese Idioten irgendwann nochmal schaffen werden, die Mannschaft und uns alle um den verdienten Erfolg zu bringen.
Ansonsten ein riesengroßes DAZKE und einen schönen Sonntag Euch ...
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Auf diese Frühstückslektüre hatte ich gehofft. Hoffnung erfüllt .

Ein rundum gelungener Tag war das gestern, wenn man sich nicht neurotisch irgendetwas negatives heraussucht, was es immer und überall zu finden gibt.

Eine klasse Busfahrt mit per-sempre und vielen bekannten Gesichtern, war ein tolles warm up für diesen sonnigen Tag im Badenland, der uns nach 90 recht souveränen Minuten, mit unseren verbliebenen gesunden Spielern 3 verdiente Punkte einbrachte und auf Platz 7 zurück spülte.

Sonne, Auswärtssieg, viel Spass und Gesang, Fussballherz was willst mehr. Der Frühling ist da, die Eintracht erlebt Ihren eigenen Frühling und wer will, der kann sich einfach darüber freuen. Ich habe mein Grinsen von gestern noch im Gesicht und bin sicher, das ich es auch noch eine Weile behalten werde.

Beste Grüsse an alle zufriedenen Eintrachtler und noch einen schönen Sonntag.
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Grauer_Adler schrieb:

Eins allerdings muß ich anmerken: Deine klammheimliche Freude über unsere Pyromanen konnte ich nicht teilen; ich war stocksauer, weil es diese Idioten irgendwann nochmal schaffen werden, die Mannschaft und uns alle um den verdienten Erfolg zu bringen.
Ansonsten ein riesengroßes DAZKE und einen schönen Sonntag Euch ...


...nachdem ich die Provokation seitens der Polizei und der Ordner am Eingangsbereich gestern hautnah miterlebt habe, kann ich diese Freude teilen. Es war wie das i-Tüpfelchen auf dem 1:0  ,-)
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Mal wieder ein wunderbarer Bericht, lieber Axel
Auch wir hatten einen herrlichen, ja ich würde sagen, perfekten Tag gestern. Entspannte Zugfahrt abseits der Masse, ein schöner Spaziergang durch die Stadt und den Park, Cocktails auf den Sieg...

Und ich sehe es ähnlich wie Isi, so ein bisschen habe ich diese Freude in dem Moment auch geteilt...
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Wunderbar, Beve.

Die Sehnsucht, wieder einmal dabei sein zu können, wird durch deine Berichte allerdings nicht gerade geschwächt.  

Aber ich halte mich auch an Iron Maidens "Drifter":
"listen child, don't you see there's a cure?"  

@Pia
Wir müssen mal einen NWOBHM-Abend machen.  
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Als wär man dabei gewesen. Schöner geht es für daheimgebliebene nicht.

DaZke, Beve.
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Was willste jetzt damit sagen, Uwe? Gehört das hier nicht rein? Stimmt, haste recht. "Unsere Eintracht" ist reserviert für Caio, Funkel und Köhler. Schade Beve. Machs in Zukunft wie ich. Ab und an ein blöder Einzeiler ins Forum, das reicht. Alles andere ist Perlen für die Kinder...
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Kid_Klappergass schrieb:

@Pia
Wir müssen mal einen NWOBHM-Abend machen.    


hey, ich weiß was du meinst: new wave of british heavy metal - gell!?

ich war immerhin kürzlich mal - zwar etwas unfreiwillig, aber dennoch freiwillig - bei einem saxon-konzert.
 


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