>

Das Märchen vom Marathonläufer

#
Das Märchen vom Marathonläufer (...mit Parallelen zur Eintracht-Saison 07/08)


Es war ein Mal ein Hobbymarathonläufer, der wollte bei seinem dritten Marathon zum ersten Mal die 4-Stunden-Marken knacken. Bei seinem ersten Marathon kam er knapp vor Zielschluss (d.h. etwas unter 5 Stunden) an und auch der zweite Versuch war nicht viel besser, weil er auf der zweiten Hälfte leichte Verletzungsprobleme hatte, was einen ordentlichen Start auf der zweiten Hälfte zunichte machte. Aber jetzt, vor dem dritten Versuch, hatte er gut trainiert und wusste: die vier Stunden habe ich "drin".

Die erste Hälfte des Marathons lief auch ziemlich genau nach Plan. Halbmarathon-Durchgangszeit knapp unter 2 Stunden. Genau auf Kurs. Leichte Irritationen gab es nur zur Halbzeit, als unser Läufer feststellte, dass das Haltbarkeitsdatum von drei Energieriegeln, die er eingepackt hatte, bereits abgelaufen war. Einer schimmelte sogar schon bläulich. Für eine ganze Menge Geld konnte unser Marathonmann aber anderen Läufern drei neue Riegel abkaufen. Den schimmligen Riegel wollte unbedingt ein Läufer aus der Spitzengruppe kaufen und bot dafür sogar noch viel Geld. "Wunderbar!" sagte sich unser Mann, der damit insgesamt bei der Sache recht gut weg kam, was nebenbei auch Motivation und Kampfkrampf für die zweite Hälfte stärkte.

Die zweite Hälfte lief mit dem frischen Schwung auch zunächst viel besser als erwartet. Statt der eingeplanten Kilometerzeiten von 5:40 Minuten schaffte unser Läufer zwischen km 20 und 30 einen Schnitt von etwas etwas unter 5 Minuten pro Kilometer; die 30-km-Marke konnte er bei vorher nicht für möglich gehaltenen 2:44 Stunden passieren.

Er träumte jetzt schon davon, statt der gewünschten Zeit unter 4:00 Stunden sogar die 3:45 zu knacken. Wenn es so weitergehen würde, könnte das reichen! Kilometer 34 (von 42,195) bei 3:02 Stunden! Euphorie!! Super!!! Wahnsinn!!!

Doch kurz danach kam die Ernüchterung: Schmerzen und frühere Verletzungen meldeten sich und der Läufer merkte, dass diese Probleme eigentlich schon ab km 30 da waren, er sie aber ein Stück lang wie in Trance und nur mit Euphorie durch die gute Zwischenzeiten kompensiert hatte. Aber jetzt zeigte sich gnadenlos, war er wirklich drauf hatte oder eben auch nicht. Die Kilometer-Zeiten von 5:00 min waren mal drin, aber eben nicht über die lange Distanz und auf Dauer. Für die nächsten drei Kilometer ging erstmal nicht mehr viel zusammen. Deutlicher Einbruch mit Gehpausen, 7 Minuten pro Kilometer.

Unser Läufer hat jetzt vor 200 Metern das Schild "Kilometer 37" passiert, also noch ziemlich genau 5 Kilometer bis ins ziel, die Uhr zeigt 3:27 Stunden. Die 3:45 ist nicht mehr drin, aber das ursprüngliche Ziel 4:00, die 4-Stunden-Marke, das sollte noch klappen. Wieder ein bisschen beschleunigen, 6:30 min/km müssen es auf dem Rest noch sein, das sollte doch noch drin sein.

Am Straßenrand stehen Freunde, Verwandte und Fans. Der Läufer ist am Ende, pfeift auf dem letzten Loch, aber mit ein bisschen Anfeuerung und Unterstützung wird er mit neuer persönlicher Bestzeit ins Ziel kommen. Mehr noch: die neue persönlich Bestzeit ist eigentlich jetzt schon sicher und das 4-Stunden-Ziel ist zum Greifen nahe. Und für den nächsten Marathon weiß unser Läufer, dass er auch bessere Zeiten "drin" hat, mit jedem mithalten kann, und mit der gewonnenen Erfahrung besser werden wird!



So, wer jetzt Parallelen zur Eintracht findet, der darf sie behalten! Das war's. Nein, noch ein Wunsch: wir Fans sind die Zuschauer am Straßenrand, die jetzt den Läufer auf den letzten 5 Kilometern auf dem Weg zur neuen persönlichen Bestzeit mit unserer Unterstützung ins Ziel tragen müssen, auch und gerade dann, wenn wir sehen, dass der Läufer völlig am Ende und kurz vorm Zusammenbrechen ist!
#
Lustig, die drei Abgelaufenen Energieriegel, Streit, Thurk Takahara.
(Ätsch habs doch nicht für mich behalten)
#
naja einen riegel hat der läufer sich ja nur ausgeliehen.. ich frag mich in welcher form der verleiher den dann zurück bekommt
#
gotcha24 schrieb:
naja einen riegel hat der läufer sich ja nur ausgeliehen.. ich frag mich in welcher form der verleiher den dann zurück bekommt



Neuwertig. Topzustand, ohne Originalverpackung.
(die hat er ja nur kurz mal aufgemacht und reingeguckt. wie der riegel wirklich schmeckt und wieviel Kraft er dem Körper geben kann, weiss der Läufer ja noch nicht)


Teilen