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Heimspiel in Stuttgart

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Es ist wie immer, ein Auswärtsspiel der Eintracht beginnt mit einer Taxinacht, die diesen Namen nicht verdient, nach vier Stunden Warten beträgt der Umsatz neun Euro und wenn die Stadtmusikanten bei den Gebrüder Grimm verlautbaren: „Etwas besseres als den Tod findest du überall“, so möge man ihnen zurufen: „Außer im Taxi.“

Samstag Morgen in Deutschland, halb zehn. In der Küche blubbert das Espressokännchen, die Sonne blinzelt durch die Rollläden und auf uns und die Eintracht wartet das Schwabenland. Es wird das letzte Auswärtsspiel für mich in dieser Saison sein, kommende Woche spielt unsere U23 zeitgleich mit den Profis und da dies das vorletzte Punktspiel einer Herrenmannschaft am Riederwald sein wird (Das Stadion wird nach dem Umbau nicht regionalliga-tauglich sein) werde ich dann ebenfalls dort sein. Auch heute findet ein Spiel unserer U19 am Riederwald statt, dankenswerter Weise hat Marco meinen Job am Mikro übernommen und so tuckern Pia und ich zur nächsten Tankstelle und schütten ein gefühltes Monatseinkommen in den Tank. Bald sausen wir über das Nordwestkreuz auf die A5 und überholen wenig später am Darmstädter Kreuz wie versprochen laut hupend den Partybus der Fechenheimer, deren Busfahrer etwas irritiert aus der Wäsche blickt.

Kurz vorher entdeckten wir bei Weiterstadt eine Reklametafel am Rande der Autobahn, auf welchem zwei Kinder dafür werben, dass hier „ein Kleeblatt“ entsteht. Wer jetzt der Annahme anheim fällt, dass für ein grünes Feld voller Glücksbringer geworben wird, der irrt. Das Kleeblatt meint einen gigantischen Autobahnknoten, aufgeschüttete Erdhügel, Bagger und zerfurchte Felder zeugen von der Wandlung des Landes. Ob das die Kinder wissen, die für das Reklamebild fotografiert wurden? Ein Kleeblatt? Frechheit.

In der Anlage rotiert die „Latte-CD“; die Ärzte wissen nicht, ob es Liebe ist, Guns’n’ Roses erzählen davon, dass es nicht einfach sei, eine Kerze in den kalten Novemberregen zu halten, Janis hat die Zeichen des Tages schon besser auf den Punkt gebracht (Summertime) und Them nehmen das Spiel vorweg, indem sie klar stellen, dass nun alles vorbei sei, Baby Blue. Ob sie damit die internationalen Ansprüche der Eintracht meinen, sei dahingestellt – die Dead Kennedys wissen wohl schon, was uns bevorsteht, nämlich so ne Art Holiday in Cambodia.

Abwechselnd offenbaren sich dem Blick aus dem Fenster vorbeiziehende Hügel und Wiesen nebst Industriegebieten, Hornbach, Ikea, Hockenheimring und bei Sinsheim erkennen wir den Neubau des Hoppschen Stadions der TSG Hoffenheim, Tribüne und Loge sind klar zu erkennen und die Gewissheit dräut, dass wir im kommenden Jahr hier die Autobahn verlassen könnten. Mit ein bisschen Glück bleibt der 1.FC Nürnberg dieses Jahr in der ersten Liga, spielt vor uns in Hoffenheim und nutzt durch seine Fans, die Gelegenheit, Böller beim Fußball sinnvoll einzusetzen, um dieses Ding in Grund und Boden zu …

Wir überholen noch etliche Eintracht-Busse, wundern uns über die Träumer auf der mittleren Fahrspur und erreichen: Stuttgart-Zuffenhausen, wo wir den Highway verlassen, und uns brav an die Geschwindigkeitsvorgaben halten: die Erfahrung zeigt, dass hinterhältige Blitzer auf uns warten.

In Zuffenhausen selbst staut sich der Verkehr traditionell, neben uns würgt ein Belgier seinen Wagen ab, was zu einem wütenden Hupkonzert führt, welches uns nicht weiter interessiert, da wir statt den gefürchteten Pragsattel zu überqueren, durch einen Tunnel flott darunter hindurch geführt werden.

Wir erreichen Cannstatt und parken das Auto nah der Altstadt, einige Kilometer entfernt vom Fußballgetümmel. Zum einen gehen wir dadurch dem Stop and Go aus dem Weg (und sparen uns fünf Euro Parkgebühr, wie wir später feststellen) und zum anderen kann ich so die Gelegenheit nutzen, an einen Ort zurück zu kehren, an welchem ich im Sommer 2005 zusammen mit dem kreuzbürger zwei Monate gearbeitet habe. Damals bauten wir das Szenenbild für einen Spielfilm in einer uralten Großbäckerei und speisten regelmäßig in einer Gaststätte namens „Maultäschle“ – benannt, wie es sich für Schwaben gehört. Apropos Schwaben: Stuttgart dürfte wohl die Stadt sein, in welcher die meisten Menschen an einer defekten roten Ampel verhungern – stoisch warten die Einheimischen an roten Ampeln, auch wenn weit und breit kein Auto in der Nähe ist – und wenn du dennoch bei rot darüber marschierst, blicken sie dich an, als hättest du deinen Zweitwohnsitz im Österreichischen Amstetten.

Nunja, mittlerweile ist das Gelände der Bäckerei abgerissen und durch Wohnbauten ersetzt worden, auch das „Maultäschle“ scheint nicht mehr bewirtet zu werden und mit der uralten Erkenntnis, dass alles dem Wandel unterliegt, wandeln wir an den Neckar (Wie heißt der Main in Stuttgart?) und marschieren mit einem Dinkelacker in der Hand am Flusse entlang geschwind Richtung Stadion. Zwischendurch erreicht uns eine SMS von Matze, der sich via ICE doch noch auf den Weg nach Stuttgart gemacht hat; wir verabreden uns, um nach dem Spiel noch im Namen der Eintracht unterwegs zu sein, doch dazu später mehr.

Die Sonne lacht, das Wasser glitzert grünlich zurück, Kähne, beladen mit Schrott und Autos mit holländischen Kennzeichen ziehen an uns vorüber, während nebenan das Volksfest auf den Cannstatter Wasen tobt. Kugeln werden in die Luft geschleudert, ab und zu weht ein Popcornduftwölkchen an uns vorbei – oder aber ein Mountainbiker mit Helm. Ein Ordner, der mit Radio bewaffnet einen Eingang zum Volksfest bewacht, erklärt uns den Weg ins Stadion und nach wenigen hundert Metern verlassen wir den Neckar und biegen über eine Brücke auf den Stadionzubringer ein. Stuttgarter mit Frottesana-Trikots wackeln an uns vorbei, linker Hand ein Großparkplatz und rechter Hand die Gottlieb-Daimler-Carl-Mercedes-Benz-Arena, benamt nach dem Erfinder der Rotlichtampeln – von uns noch immer Neckarstadion genannt.

Wir umrunden das Stadion, was gar nicht so einfach ist und landen nach einigen Irrwegen auf dem Gästezubringer. Gefühlt hatte die Sonne aufgehört zu scheinen; abgetrennte Wege, Polizei und keine Getränkebuden – wie so oft hast du als Auswärtsfahrer das Gefühl, zur eigenen Hinrichtung zu marschieren. Eben noch das Sommer-Sonnen-Feeling – und nun Auswärtsfußball.

Immerhin treffen wir vor dem Eingang auf Marc, der unsere Tickets noch hat, nebenan stehen Ina und Marcel, die Sonderzugfahrer marschieren vorbei, lauthals skandierend, dass der VfB nicht wirklich gemocht wird und alsbald schieben wir uns durch wuchtige metallne Drehtore zur Eingangskontrolle, zwei Frankfurter prügeln sich ein paar Meter dahinter, während wir auf Alex und Kroni treffen und uns nur wenig später auf unsere Plätze begeben. In Stuttgart sind die Stehränge oben, die Sitzplätze unten und alle sind durch eine hässliche grüne Laufbahn vom Spielfeld getrennt.

Meine Stuhllehne liegt schon bei Erreichen des Platzes auf dem Boden, schattig ist’s, bald kühl und bei Verkündung der Aufstellung wird klar, dass Kyrgiakos in der Innenverteidigung spielt, während Russ ins defensive Mittelfeld gerutscht ist. Ca io, Ca io sitzt zunächst auf der Bank und noch ehe wir uns sortiert haben, führt der VfB mit 1:0.

Ich korrigiere: 2:0

Ich korrigiere: 3:0.

Nach 18. Minuten!

Ich funke Marco an, der mir das Endergebnis unserer U19 mitteilt (2:0) und während ich kurz sitze, um eine Cigarette zu drehen, klatscht der Ball an den Pfosten. Ich weiß gar nicht, ob die Eintracht bis dahin überhaupt schon einmal in Ballbesitz gewesen ist (abgesehen von den Anstößen) und zähle die Torchancen der Stuttgarter, es waren derer acht bis zur Halbzeit – und von uns: nichts. Und das ist schon übertrieben.

Was war das? Arbeitsverweigerung? Pia meinte nach dem einsnull noch, dass wir immerhin keine Führung verspielen werden, alleine sie sollte anders Recht behalten, als erhofft. Das Auftreten der Eintracht war eine Frechheit. Ich meine, ich muss nicht international dabei sein, muss nicht ganz oben stehen, um Spaß zu haben. Aber ich will stets eine Eintracht sehen, die ein Fußballspiel gewinnen will, die rennt und kämpft und im besten Falle spielt. Aber nach dreiviertel der Saison mit dem Erreichten zufrieden zu sein, und die Arbeit einzustellen, das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die wöchentlich nicht nur viel Geld bezahlen, um den Herren dort unten die überdimensionalen Gelände- und Sportwagen zu finanzieren, sondern auch oft genug alles geben, um nach Spielende glücklich sein zu dürfen. Wenn die Fußballer mit ihren Verträgen beschäftigt sind, mit ihren Beratern und kommenden Europameisterschaften, dann ist das das eine. Wenn sie aber das Kämpfen und Spielen einstellen, dann gehört ihnen schlicht und ergreifend das Gehalt gekürzt. Dann sollen sie die Gehälter von April und Mai dem Museum überweisen und sich daran erinnern, was es bedeuten kann, den Adler auf der Brust zu tragen, vom Herzen will ich gar nicht sprechen. Man kann zu Hause gegen den Club verlieren, man kann auch gegen die Bayern verlieren. Aber es geht nicht, dass sich die Herren in Stuttgart abschlachten lassen. Widerstandslos.

Überhaupt: Stuttgart. Deren Maskottchen, eine Plüschkrokodil namens Fritzle, gehört geteert und gefedert, der Stadionsprecher gleich mit und im Grunde kann der VfB von Glück sagen, dass es für die Eintracht um nichts Brisantes mehr ging – gab es doch in der Halbzeit eine Art Fanbox, durch welche Stuttgart-Fans, vornehmlich Kinder, die Eintracht lächerlich machen durften; von Frankfurter Würstchen war die Rede, von zusammengeknüllten Eintracht-Bannern (Seht her, so zerknittert wird die Eintracht nach Spielende sein) – ein Schlag ins Gesicht für fünftausend Eintracht-Fans, eine dämliche Provokation. Normalerweise hätten wir die Anzeigetafel runterholen sollen. Zumal der Stadionsprecher-Kasper noch während der Pause die Tore zeigte und eines davon mit den Worten „Und die Schwarzen standen kilometerweit weg“ hämisch kommentierte.

4:0

Ein Drama – und vielleicht das erste Tor, an dem Pröll wirklich machtlos war, wobei ich ihm nicht die Schuld an der Niederlage anheften will. Kyrgiakos versagte beim ersten Gegentreffer, Ochs beim zweiten, alle beim dritten und ein Sonntagsschuss begünstigte den vierten.

Dass Ama noch das 1:4 gelang, sei am Rande vermerkt, wobei ich selbst dann noch die Hoffnung auf ein Unentschieden hegte, allein, es war vergeblich. Auf den Rängen feierten wir wahlweise Uwe Bindewald oder Alex Schur, bejubelten jedes angekommene Zuspiel und machten gar bei der LaOla mit. Stimmt, Stuttgarter Zuschauer waren auch anwesend, auch wenn man neunzig Minuten nichts wirklich von ihnen gehört hat und sie frenetisch auf ihren Sitzen klebten. Die größte Zumutung kam dann kurz vor Spielende, als uns via Anzeigetafel mitgeteilt wurde, dass Frankfurter nicht auf das Volksfest dürfen. Kollektives Verbot aufgrund unserer Herkunft. Wir skandierten: Alle auf das Fest und ergaben uns dem Schicksal, dem auf dem Platz, dem im Stadion und dem Verbot der freien Bewegung – und sobald der Abpfiff ertönte, verließen wir den unglückseligen Ort und schlichen geknickt nach draußen. Getrennt vom Rest der Welt durch einen mit schwarzem Plastik verhängten Zaun marschierten wir in Richtung der Busse, da uns keine andere Wahl blieb. An uns kamen Donna und Pferd vorbei, den Bus suchenden Adi im Schlepptau und während wir uns mit Matze zusammen telefonierten, begegneten wir der Familie Minden samt stivi und nach einem gemeinsamen Kopfschütteln in der Stuttgarter Sonne gingen die einen zum FuFa Bus, während Pia und ich uns auf die Suche nach Matze machten, der in großer Nähe und doch so fern nach uns suchte.

Wir trafen uns dann doch und hatten noch Großes vor. Matze hatte vor geraumer Zeit das Grab des Grafen von Beroldingen aufsuchen wollen, war aber mit Freunden damals an der Größe des Prager Friedhofes in Stuttgart gescheitert. Heuer hatte er die Koordinaten des Grabes beim Friedhofsamt eruiert und somit starteten wir die Aktion: „Eintracht Delegation am Grab des Eintracht Vorsitzender von 1928-1933.“ Meine politischen Bedenken zerstreute Museums-Chef Thoma mit den Worten: Selbst der jüdische Eintracht-Schatzmeister Hugo Reiss, der später vor den Nazis über Italien nach Chile fliehen mussten, hatte seinerzeit zum Tode des Grafen kondoliert, von daher war er wohl kein allzu schlimmer Finger, zumal er ja schon im Jahr 1933 gestorben war. Nun gut, gewichten wir mal die Dinge zu Gunsten der Eintracht, beschlossen wir und versuchten die Polizeisperren zu durchbrechen, die ja darauf acht gab, dass niemand von uns zu der Cannstatter Wasen durchdringt. Da bekanntermaßen unser Wagen in der Altstadt parkte, mussten wir jedoch in diese Richtung – und landeten später auf Anweisung der Polizei zu Fuß auf einem Autobahnzubringer, welcher uns nicht wirklich weiter bringen sollte. Was tun? Wir liefen ein paar Meter zurück, dann wieder nach vorne, krabbelten eine Böschung hinunter – und landeten dort, wo wir aufgebrochen waren. Nicht ohne zuvor einen Polizisten gefragt zu haben, der Kraft seines Amtes eine Kreuzung blockierte. Während wir uns bei dem Polizisten nach unseren Möglichkeiten erkundeten, versuchte eine Einheimische mit dem Wagen auf die Kreuzung zu fahren. Der eben noch so freundliche Beamte zeigte jetzt ein anderes Gesicht und hielt den Wagen mit den Worten, „Wellet sie, dass ihr Audo demoliert wird“ an. Die Fahrerin blaffte zurück, und wir marschierten über die Kreuzung in Richtung Irgendwo. Immerhin zeigten sich die Absperrungen jetzt durchlässiger und wir wanderten vorbei an einem Parkhaus, worin die dort eingesperrten den dringenden Wunsch hegten, dieses zu verlassen, was gar nicht so einfach war, hatte die Polizei doch etliche Verkehrsströme zum Erliegen gebracht.

Während Matze uns von Auseinandersetzungen zwischen den Fans auf der Wasen vor dem Spiel berichtete, rollten die Vertreter der Rundschau in einem dezenten Kleinwagen an uns vorüber (In dicken Lettern prangte der Name der Zeitung auf dem Wagen), Finanzminister Pröckl stand lachend am Wegesrand und wir besorgten uns an einer Tanke Blümchen und Bier.

Diesmal nahmen wir nicht den Weg am Neckar, sondern wanderten über die große Straße Richtung Cannstatt und fanden lässig unseren Parkplatz. Nach einem kurzen Irrweg landeten wir sogar zwei Stunden nach Spielende in einem Stau, wendeten und erreichten nach kurzer Zeit den Prager Friedhof. Todesmutig überquerten wir die Straßenbahngleise und trafen den Friedhof noch geöffnet an. Ein Blick auf die Wegbeschreibung, ein kurzer Marsch an den Gräbern der Stuttgarter vorbei und schon fanden wir das Grab des Eintracht-Grafen Egon von Beroldingen unweit der Kapelle. Der Graf, Leiter sowohl des Stuttgarter als auch des Frankfurter Flughafens war sowohl Vorsitzender des VfB als auch später der Eintracht – und so kam es, dass er seine letzte Ruhe in Stuttgart gefunden hatte. Wir legten die Blümchen nieder, fotografierten die Grabplatte, hinterließen noch einen Eintracht-Pin, während Pia einer älteren Frau half, zwei volle Gieskannen zu tragen.



Irgendwo wuchsen Vergissmeinnicht und Gänseblümchen und nach einem weiteren Weg über die Gleise, (was der Fahrer einer vorbeikommenden Straßenbahn nutzte, ins Mikro zu schimpfen, ohne jedoch die Außenlautsprecher anzuschalten) erreichten wir unser Auto trotz allem höchst lebendig. So verließen wir Stuttgart, um ein paar Kilometer dahinter in Münchingen in einem Restaurant einzukehren, dessen Bedienung (oder war’s der Inhaber) ein ausgeprägt höfliches Vokabular an den Tag legte. Die Bestellung einer mit Schafskäse gefüllten Frikadelle quittierte er mit den Worten, „Ah die vierundzwanzig – eine sehr gut Wahl“ und die Niederlage der Eintracht mit „Schade, dass ihr Tag nicht von Erfolg gekrönt war“. Ja, wirklich Schade. Wir sausten zurück über die nächtliche Autobahn, am Stadion in Sinsheim wurde auch nachts gearbeitet und in Hofheim im Taunus gönnten wir uns ein finales Bier. Eine sehr gute Wahl.

Nachts um zwei rollten wir im Herzen von Europa ein, ein langer Tag ging zu Ende und Matze würde sagen: „Waaahnsinn!“

So, das war’s von der Saison 2007/2008, zumindest was die Auswärtsfahrten angeht. Wie gesagt: Kommenden Samstag kickt die Eintracht auf Schalke, während die U23 am Riederwald gegen Baunatal versucht, in die Regionalliga aufzusteigen. Dies wird das vorletzte Heimspiel am Riederwald sein, das letzte folgt dann zwei Wochen später gegen die Rot-Weißen aus Frankfurt. Dann war’s das endgültig mit Herrenfußball am Riederwald, so wir aufsteigen ziehen wir an den Bornheimer Hang, demnächst wird die Tribüne abgerissen – und die fußballerische Heimat der Eintracht von 1952 bis heute wird - zumindest was Seniorenfußball angeht - Geschichte sein.

Deutscher Meister wird nur die S G E.
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Tja Beve,

da bleibt wie immer nur zu sagen: Sehr geil geschrieben. Vielen Dank für dein niedergeschriebenes Erlebnis, macht immer wieder spaß deine Sachen zu lesen.
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Alles schlechte hat auch noch sein Gutes.

DaZke Beve für diesen großartigen Bericht.

LG Uli
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Vielen Dank für diese Poesi in angeblich schwerer Zeit fürwahr.

In Anlehnung hab ich dann auch noch was aus dem (Ge)Ländle, das auf den schönen Schein viel Wert legt. In der Halbzeitpause bin kurz raus in die Sonne, die es vor Block 54b tatsächlich gab. Auch ein schönes zum Anlehnen einladendes Geländle.

Doch lehnen war nicht, alle drei Meter stand ein nicht lehnender Ordner, wahlweise in Gelb oder in Rot. Ein Gelber erklärte ordnungsgemäß, das mit dem Lehnen gehe nicht, das Geländer sei kein Gelehnder und könne nur allzu leicht brechen, und dann wär Ende Gelände(r). Dies sei schon seit nach der Sommermärchen-WM so, bei jedem Heimspiel müssen sie in der Halbzeit vor das Geländer auf das es keiner zum Gelehnder mache.
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Vielen Dank für das Einsammeln und Zusammensetzen des zerbrochenen Porzellans zu einem Mosaik aus großen und kleinen Scherben, euphemistischen Kleeblättern und Janis, Sonnenstrahlen und schwarzem Plastik, (ab)würgenden Belgiern, Hoffenheimer Tradition zerböllernden Nürnbergern und frenetisch an Stühlen klebenden Stuttgartern, geteertem Fritzel und hämischen Videokünstlern, Gänseblümchen und Grabdenkmälern, schweren Gießkannen und Eintracht-Pins, des Fahrens Verhinderten und in Böschungen Krabbelnden, finalen Bieren und gut gewählten, von eloquenten Kellnern servierten gefüllten Frikadellen. Und für die gefrusteten und doch hoffnungsfroh zum nächsten Meistertitel ins Herzen von Europa zurück Sausenden.

Schön. Danke  
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Perlen. Wir brauchen Perlen...
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Beim lesen des Berichts war ich auf einmal so dabei, als hätte ich es selbst miterlebt. Eine fesselnde Story - diese Auswärtsfahrt - obwohl wahrscheinlich danach das Wochenende gelaufen war. Unbekannter Weise, möchte ich Dir Beverungen ein großes Kompliment für die ausführliche Beschreibung und den Stil aussprechen und hoffe auf weitere Erlebnisse, die hier im Forum Mitteilung finden. Das Ganze hat mich an Auswärtsspielbesuche der 70er Jahre erinnert, bei denen ich dabei sein durfte. Übermorgen folgt das "Auswärtsspiel" im Waldstadion und wenn wir gewinnen, schallt es lange noch,  Eintracht lebe hoch!
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HeinzGründel schrieb:
Perlen. Wir brauchen Perlen...


ja, so wie der eintrachtfan, der im blauen fraport-trikot und nem stoppt-rosa-halter gesichtet wurde, oder der andere, in nem kreuzritter-trikot mit aufgeflockter 88.

@ all

thanx fürs feedback.
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Noch mehr Perlen? In Ordnung:

"... und von fern schallte immerfort die Musik herüber, und Leuchtkugeln flogen vom Schloss durch die stille Nacht über die Gärten, und die Donau - der Neckar, der Main - rauschte dazwischen herauf - und es war alles, alles gut!"

Tatsächlich? Tatsächlich.

Aber dass der alte Kollege Eichendorff Pyro abbrennt, erschüttert mich schon. Ein bissle.

Besten Dank dem Herrn Beverungen für eine gerüttelte Hand voll Wirklichkeit,

und Grüße,

AK/Matthias
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Beverungen schrieb:
der im blauen fraport-trikot und nem stoppt-rosa-halter gesichtet wurde,

Nee, oder? Der scheint ja verstanden zu haben um was es geht.
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Du bist Eintracht!
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Axel,

Danke für den Bericht. Gut, daß ich nicht da war.
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Das mit großem Abstand Beste an diesem völlig missratenen "Schaulaufen" der Eintracht ist dein Bericht, Axel.

Dein Bericht hat mich ins Forum gelockt und ich wurde nicht enttäuscht. Wie immer. Mehr noch: Ich lese deine "Heimspiel(e)" immer gerne, doch dieses ist dir ganz besonders gut gelungen.

DAZKE.

Kid
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miep0202 schrieb:
Axel,

Danke für den Bericht. Gut, daß ich nicht da war.


Unterschreib
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Kid_Klappergass schrieb:
Das mit großem Abstand Beste an diesem völlig missratenen "Schaulaufen" der Eintracht ist dein Bericht, Axel.

Dein Bericht hat mich ins Forum gelockt und ich wurde nicht enttäuscht. Wie immer. Mehr noch: Ich lese deine "Heimspiel(e)" immer gerne, doch dieses ist dir ganz besonders gut gelungen.

DAZKE.

Kid  

[Lob-&Preismodus]Wobei das Schöne ist: von jedem der Berichte behält man, ja, so etwas wie eine jeweils eigene Prise von Duft in der Nase, ganz unterschiedlich. Und das ist auch gut so.[/Lob-&Preismodus]
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Danke Axel,

wie immer hast Du das Gefühl vermittelt, man wäre hautnah dabei gewesen.

Bis gleich
Uli
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Danke Axel,

der Bericht ist wieder wunderbar.

Hier musste ich schmunzeln:

Beve schrieb:
...(Wie heißt der Main in Stuttgart?)...
 ,-)

Gruß
André
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Dankeschön.

So "romantisch" war unser Familienausflug in`s Schwabeländle zwar nicht, Dein Bericht macht aber den Ärger etwas erträglicher.
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Klasse ! Danke Beve.

Der Spruch des Stuttgarter Polizisten in den Plural gesetzt: "Wellets ihr, daß eure Audos demoliert wer'n ?" würde sich gut auf einem Banner für Mittwoch machen...
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Wieder mal klasse, Danke....
(Hab´schon rauf gewartet.)


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