>

Vom Hauptschüler zum Studenten

#
Ich frag mich immer, ob diese Klischees stimmen, dass Hauptschüler dumm, assozial und unfähig sind.

Soweit ich das gehört habe, soll auf Hauptschulen schon gelernt werden, wie man Hartz 4 Anträge aufüllt.

Das ist doch sowas von demoralisierend, wenn du schon so vorbereitet wirst.
Wenn man wirklich sowas vermitteln will, wie man Anträge ausfüllt, dann sollte man das auf allen Schultypen ausbreiten.


Aber mir gehts hier vielmehr darum, was ihr für Erfahrungen und Sichtweisen habt gegenüber Hauptschülern und ob jeder Hauptschüler ein Student werden könnte, wenn er den willen dazu hat.


Ich Selbst war 4 Jahre auf der Hauptschule und Studiere jetzt Pädagogik und Psychologie.
#
naja nicht jeder Hauptschüler hat die Vorraussetzungen zum studieren und vielen fehlt dafür glaub ich auch der Ehrgeiz und der Wille, das ist sicherliche teileweise klischeehaft aber durchaus auch begründbar.

ich hatte mal einen Kommilitonen, der hats auch vom Haupstschüler zum Studenten geschafft, aber dabei soviel gemauschelt und betrogen, dass ich lieber nix dazu schreibe, weil mich sonst y1981 verwarnt
#
Sozialpädagoge....
#
warum eingentlichs ins Gebabbel und nicht ins D&D, da liest auch der Brady nicht mit  
#
Andy1987 schrieb:

Ich Selbst war 4 Jahre auf der Hauptschule und Studiere jetzt Pädagogik und Psychologie.


Nicht schlecht, Respekt!
#
Andy1987 schrieb:
Ich frag mich immer, ob diese Klischees stimmen, dass Hauptschüler dumm, assozial und unfähig sind.

Soweit ich das gehört habe, soll auf Hauptschulen schon gelernt werden, wie man Hartz 4 Anträge aufüllt.

Das ist doch sowas von demoralisierend, wenn du schon so vorbereitet wirst.
Wenn man wirklich sowas vermitteln will, wie man Anträge ausfüllt, dann sollte man das auf allen Schultypen ausbreiten.


Aber mir gehts hier vielmehr darum, was ihr für Erfahrungen und Sichtweisen habt gegenüber Hauptschülern und ob jeder Hauptschüler ein Student werden könnte, wenn er den willen dazu hat.


Ich Selbst war 4 Jahre auf der Hauptschule und Studiere jetzt Pädagogik und Psychologie.


Kommt aus die eigene "ressilienz" an....wenn du aus ner Familie kommst fuer die Bildungsinstitutionen etwas negatives ist, weil sie es z.B. selber net gut dort hatten, dann wird es um ein vielfacheres Wahrscheinlicher das das Kind die gleiche Abneigung entwickelt als ein Kind, bei dem beide Eltern Lehrer sind.

Die Durchlaessigkeit ist aber gegeben, d.h. im Prinzipp besteht die Møglichkeit nach oben zu kommen. Gerade in Deutschland aber wesentlich mehr theoretisch als in anderen Laendern, weil Schueler nach der vierten bzw sechsten Klasse bereits eingeteilt werden.

Typisch fuer Kinder, die von der Hauptschule kommen und Studenten werden, ist uebrigens dein Studienfach
#
naja, ist doch auch irgendwo klar. wenn man selber von einer schule kommt, wo man soziale ungerechtigkeit hautnah miterlebt, dann ist das doch kein wunder, dass man etwas sozial angagiertes studiert!
#
Da meld ich mich auch nochmal zu Wort.

Also meine Eltern waren einfache Arbeiter, ohne hohen Bildungsstand.

Mein berufliches Ziel war immer Psychologe zu werden (Die  Gründe weiß ich bis heute nicht, aber mich interessiert die Sozialpsychologie so wahnsinnig).

Das ich jetzt Pädagogik studiere, ist nen Zwischenschritt zu meinem Psychologie Studium, da ich für das P.Studium Zentralabitur brauche, jedoch "nur" die Fachhochschulreife (Umgangssprache Fachabi) gemacht hab. Nunja, nach meinem Bachelor, bin ich in der Lage, alles in meinem Fachbereich an Unis zu studieren, wozu dann auch Psychologie zählt.

Hmm ich fands nur interessant, die Leute in meiner Klasse zu bebobachten.. alle Wollten sowas wie Einzelhandelskaufmann werden oder Maler oder sowas.. und ich mit meinem "ausgefallenem" Beruf, hab mich i-wie fehl am Platz gefühlt und wollte mich der Gruppe anpassen.

Lange Rede kurzer Sinn... ich denke, dass vielen Schülern einfach eine Vorbildfunktion fehlt... das jemand authentisch ist und den Kindern vermittelt, dass sie vieles im Leben erreichen können.
Das eben nicht das Ziel eines Hauptschülers es ist, erfolgreich einen Hartz 4 Antrag zu stellen.

Ich denke sowas fehlt eindeutig.. und die Möglichkeiten, die man hat, werden nicht genug beleuchtet auf den Schulen.
#
Andy1987 schrieb:
...
Lange Rede kurzer Sinn... ich denke, dass vielen Schülern einfach eine Vorbildfunktion fehlt... das jemand authentisch ist und den Kindern vermittelt, dass sie vieles im Leben erreichen können.
Das eben nicht das Ziel eines Hauptschülers es ist, erfolgreich einen Hartz 4 Antrag zu stellen.

Ich denke sowas fehlt eindeutig.. und die Möglichkeiten, die man hat, werden nicht genug beleuchtet auf den Schulen.


Ja, diese Vorbilder fehlen. Wer will schon studieren, wenn die einzigen Akademiker im eigenen Umfeld diese merkwürdigen Lehrer sind.  
#
Bigbamboo schrieb:
Andy1987 schrieb:
...
Lange Rede kurzer Sinn... ich denke, dass vielen Schülern einfach eine Vorbildfunktion fehlt... das jemand authentisch ist und den Kindern vermittelt, dass sie vieles im Leben erreichen können.
Das eben nicht das Ziel eines Hauptschülers es ist, erfolgreich einen Hartz 4 Antrag zu stellen.

Ich denke sowas fehlt eindeutig.. und die Möglichkeiten, die man hat, werden nicht genug beleuchtet auf den Schulen.


Ja, diese Vorbilder fehlen. Wer will schon studieren, wenn die einzigen Akademiker im eigenen Umfeld diese merkwürdigen Lehrer sind.  


oder dir im großen Familienumfeld das Brandzeichen aufgedrückt wird
"der will nur faulenze, des iss keen Schaffer, der/die kost' nur Geld"
#
Andy1987 schrieb:
Das ich jetzt Pädagogik studiere, ist nen Zwischenschritt zu meinem Psychologie Studium, da ich für das P.Studium Zentralabitur brauche, jedoch "nur" die Fachhochschulreife (Umgangssprache Fachabi) gemacht hab. Nunja, nach meinem Bachelor, bin ich in der Lage, alles in meinem Fachbereich an Unis zu studieren, wozu dann auch Psychologie zählt.



Mach weiter so. Lass dich nicht von deinem Weg abbringen. Ich habe auch Psychologie  studiert, ich kann mir kein besseres Studium vorstellen und auch keinen besseren Beruf.  
#
meine erfahrungen mit der hauptschule sind auch nicht die besten...

als ich damals von der realschule in die hauptschule abgerutscht bin hatte ich glück das ich durch den jugend fussball einige "einflussreiche"  schon auf meiner seite hatte. seit der 5ten klasse sagten die lehrer zu mir "mensch du bist doch ein kluges köpfchen warum lässt du dich so hängen?" und ich komm weiss got nicht aus dem schlechtesten elternhaus.

mMn klafft zwischen haupt und realschule eine riesige lücke, jetzt mal abgesehen von dem lehrstoff, vor allem sozial gesehen... herrscht auf der realschule noch ein einigermaßen normales soziales umfeld so ist die hauptschule gespickt mit jugendlichen wo der lebensweg h4 wirklich vorprogrammiert ist, entweder der oder knast.

und viele wissen das, können/wollen aber aus gründen die ich nicht zu benennen mag keinen anderen weg einschlagen.

ganz brutal fand ich immer die sogenannten "außenseiter" die eigtl verdammt kluge köpfchen sind dann irgendwie in die hauptschule kommen und dort gemobbt werden und sich aus mangelndem selbstbewusstsein nicht wehren können, denen wird alles verbaut nur weil so paar halbstarke versuchen ihren frust rauszulassen.

vielleicht liegt es auch daran das man als hauptschüler schon in eine schublade gesteckt wird in die man evtl gar nicht gehört. ich habe lehrer in der realschule gesehen die motiviert waren und versucht haben auf die schüler eingehen etc pp... dieselben lehrer aber einige wochen später als ich in der hauptschule saß gelangweilt versucht haben 45 min rumzubekommen.


seit ich den hsa (hauptschulabschluss) erworben habe bin ich nach 2 jahren schule auf die abendschule um dort innerhalb von anderthalb jahren meine realschule nachzuholen... für jeden hauptschüler der 18 jahre alt ist das meiner meinung die beste entscheidung wenn man noch höhere schulische bildung haben möchte... allein die atmosphäre im unterricht mMn eine ganz andere...

mittlerweile hoffe ich an einer schule angenommen zu werden die sich lustiger weiße auch dem sozialwesen widmet (was sich dem oben geschriebenen ja dann als klischee bestätigt )

und meine gedanken richten sich auch wie oben geschrieben richtung studium sozialpädagogik und ich will/werde später auf jeden fall mich in berufe zu begeben die sich genau mit diesen hauptschülern beschäftigen, weil meiner meinung nach einfach viel zu wenig für diese "schicht" getan wird von staatlicher seite.
#
Beide Cousins, bis zur 9. in der Hauptschule und heute Inscheniöre die massig Kohle scheffeln...wenn man es wirklich will klappts auch


Teilen