„Die Fans haben mich ja zunächst hochgelupft, aber ich wollte dann irgendwann auch wieder runter. Und unten konnte ich mich dank meiner geringen Körpergröße recht schnell in die Kabine verdrücken.“ sagt mit funkelnden Augen ein Pferdeliebhaber, der keine Handys mag, weil er davon Ohrenschmerzen bekommt. Und dies direkt nach einem 2:2 gegen die ewige Provinzmannschaft, bei der ein künftiger Sommermärchen-Moderator Verteidiger ist. Was der Mann mit der geringen Körpergröße in der Mannschaftssitzung vor dem Spiel gesagt hat, ist nicht bekannt, nur soviel: „Der kennt von jedem Spieler die Schuhgröße, ich kann es manchmal gar nicht fassen, mit welchen Details er uns versorgt.“
Was ist da passiert ? Hierzu der Kaiser höchstpersönlich: "Es wurde ja auch höchste Zeit. Wäre ja natürlich schön, wenn drei Südvereine aufsteigen würden, da hätte es wieder a bisserl ein Gleichgewicht in der Liga. Sie werden ja sonst überheblich da oben." Aber es wurde dann doch noch zweimal Fussball gespielt, bevor im Juni ein weisser Brasilianer namens Zico sein erstes Saisontor per Elfmeter erzielt. 10 Minuten später ist es der Fußballgott und nicht der Kaiser, der seine Unterhose ablegt, um hinterher splitternackt in den Stadion-Katakomben zu verschwinden.
Im Juni campiert der andere weisse Brasilianer auf den heiligen Römertreppen, hält aber nur 1 Stunde durch. Ob er von übereifrigen Ordnungsbeamten entsorgt wurde und Stadionverbot erhielt oder ob nur der Kasten Bier leer war, ist nicht überliefert. Jedenfalls singt er am nächsten Tag mit ein paar anderen Menschen und Annette willigt dem Heiratsantrag ein, den ihr nicht der Kaiser, sondern der Fussballgott persönlich nicht auf den Treppen, sondern auf dem Balkon macht.
Juli und nun ist das Loch vollends da: der Vizepräsident setzt dem Autobauer aus dem Land des Lächelns lächelnd die Pistole auf die Brust, damit die Adler künftig neben dem Adler den gelben Punkt auf der 100jährigen Brust haben, während der ehrenamtliche Feierabendpräsident und Krankenkassenbeurlaubte über Spielerberater hadert: "Ein Mensch, der für die Zusage seines Schützlings von uns Geld fordert, ist als Verhandlungspartner nicht tragbar. Diese Spielchen machen wir nicht mit, egal, um welchen Spieler es sich handelt.“
Der Schnix kommt aus dem Osten, das andere Schneiderlein genau wie der Donald aus dem Süden, ein Bulgare überlebt Eintrachts Ärzte, aber nicht den Daumen des kleinen Einöders, obwohl der Rolf schon „Ja!“ gesagt hat. Der Daumen oben ist beim „kompromisslosen, aber nicht bösartigen“ Trainer bei dem Istvan, der nun spielen darf obwohl Jerusalem mehr Kohle haben will für den künftigen Kracher mit 90-Minuten Einsatzzeit.
Aber ein Kracher kommt doch noch, ein Exot, er hat keine seidenweichen Backen, kann dafür aber neben "Guten Tag" und "Danke" schon perfekt „Dicke-Backe-Musik" sagen. Er ist ein Fuchs, er kauft nicht an der Tankstelle, sondern im Supermarkt ein, weil er „sich das Aussehen der Verpackungen gemerkt hat“. Nicht auf den Backen, sondern auf dem Zahnfleisch gehen dagegen die anderen Profis im Trainingslager bei Volksmusik und Gewehrsalven und das schönste sportliche Erlebnis in dieser Zeit ist für den Peter ohne das zweite „e“: „Die Pause zwischen den Trainingseinheiten."
In einer Schweizer Rehaklinik sind im Juli der Olaf und der „Urs auf Bundesligakurs“. Gute Besserung nützt dem Urs aber nix, auch nicht die Feile im Schokoladenkuchen, Knastgitter sind dicker als das Fax, mit dem einem Franzosen mitgeteilt wird, das es ein Trikot mit dem Namen „Pedros“ nun doch nicht gibt, obwohl auch ihm der Rolf zugesagt hat. Dafür kriegt der Sascha, „der Mensch, der nur noch mitläuft“ eins und fühlt sich nicht wie „ein Aussätziger“, schließlich hat er das Laibchen vor dem Arbeitsgericht Frankfurt gewonnen.
Währenddessen tanzen sie im Magistrat der Mainmetropole nicht „um das goldene Kalb“, sondern um das Modell der neuen Multifunktionsarena, die einen U-Bahnanschluss und, hört hört!! einen „Fly over“ erhalten soll. Auch neu getauft werden soll das gute Stück: „Opel-Dome? Deutsche-Bank-Arena? Hoechst-Hall?“ Doch der Krankenkassenbeauftragte ist nicht sehr amüsiert, „Schlechter Stil“ sagt er dazu und „62% der befragten Zuschauer“ wollen doch nur saubere Klos und keinen Dome. Nicht einmal ein Klo hat Katja, die neue Propagandastimme der Eintracht, dafür jedoch ihren Kleiderschrank im Auto.
Den Kleiderschrank kaufen wollen sich nun endlich auch der Rolf und der Herr Lämmerhirdt. Schwups, da ist sie, die Service- und Marketing GmbH, denn der Rolf will seine Rentenansprüche nicht verlieren und Herr Lämmerhirdt will „nicht nur 5-6 Stunden in der Woche da sein und andere für sich arbeiten lassen“. Dafür gibt es im August Zwietracht zwischen dem Hüter des Geldes und den nun nicht mehr Ehrenamtlichen, doch der Kapitän höchstpersönlich ruft: „Eintracht!!“.
Dann ist auch dieses Sommerloch vorbei, die Zielvorgabe des Umfeldes ist mit 0 plus X weit gefasst und reicht von "Mit der Gurkentruppe steigen die gleich wieder ab" bis zu „Was Lautern kann, das können wir auch: Die Eintracht wird Meister". Soviel vorweg, das Ziel wird erfüllt.
Dann geht es endlich wieder los, auch der Mann mit der geringen Körpergröße, „der sich einen Strick kauft, wenn er diesen Job noch 20 Jahre machen muss“ hat seine Taktik schon aufgeschrieben, findet sie aber nicht: "Chaos, das blanke Chaos herrscht vor, überall Ordner, Zettel, kaum zu ordnen." Also formuliert er es so:
"Augen auf, rein und durch!“ – 10 Jahre her und doch noch aktuell, bleibt locker im Sommerloch!
(Fast alles nur geklaut aus den Zeitungen vom 25.05. bis 13.08.1998, die noch immer im genialen Pressespiegel schlummern)
herrlich diese alten Schinken, weder zäh noch fade und im rechten Moment kredenzt ein echter Hochgenuss.
Ich hatte die Tage auch mal mein Highlight Archiv mit dem Suchwort "Sommerloch" durchforstet und bin auch auf einen solchen Schinken gestossen. Man könnte meinen, der ist auch schon 10 Jahre alt - isser aber garnicht.
thx, Grüsse & here we go:
Sommerloch, des braucht ich noch
Es ist noch gar net lange her, des Stadion war en Freudenmeer, mit nem deutlich klare Sieg, da stand er fest de Uffstieg.
Im Nachhinein, da muß ma sage, hatten mer kaum Grund zu klage. Mer hatte Tor auf Tor geschosse, die meisten Spiel als Sieg genosse.
Erinnerung die hat mer noch, nur jetzt ist´s da des Sommerloch. Nix Spannung, Euphorie und Krach, mit was blos halten mer uns wach.
Es fehlt uns all, wer hätt´s gedacht, vor jedem Spiel die schlaflos´Nacht. Mit wem treff ich mich wann und wo, des macht den Fan normal so froh.
Wer spielt im Sturm, wer hütet´s Tor, wer geht nach hinne, wer geht vor. All diese stete Fragetheme, an dene mir alls Anteil nehme.
Begierdig und mit Phantasie, blättern mer Zeitung wie noch nie. Mer suche was als Pausenfüller, de kleinste Text wird da zum Knüller.
Die Frach wer kommt, geht oder bleibt, uns nur zum Teil die Zeit vertreibt Was wirklich zählt un des steht fest, ist des was fehlt, das Fußballfest.
Doch bald ham mer es ja geschafft, dann wird sich widder uffgerafft. Nei ins Trikot, de Schal dabei, so geht es dann in´s Stadion nei.
Wenn mer dann erst im Stadion stehn, de Spieler uff de Rasen gehn dann singe und supporte mir genieße mer de Stimmung hier.
Mer wern jubeln, zittern, bange, mer wern mehr davon verlange. En nächstes Spiel, was uns verzückt, denn ohne werde mer verrückt.
Ihr liebe Leut macht Euch bereit, bald isses wieder Fußballzeit. Wenn´s Bällche rollt, wen juckt dann noch des ewig lange Sommerloch.
Was ist da passiert ? Hierzu der Kaiser höchstpersönlich: "Es wurde ja auch höchste Zeit. Wäre ja natürlich schön, wenn drei Südvereine aufsteigen würden, da hätte es wieder a bisserl ein Gleichgewicht in der Liga. Sie werden ja sonst überheblich da oben." Aber es wurde dann doch noch zweimal Fussball gespielt, bevor im Juni ein weisser Brasilianer namens Zico sein erstes Saisontor per Elfmeter erzielt. 10 Minuten später ist es der Fußballgott und nicht der Kaiser, der seine Unterhose ablegt, um hinterher splitternackt in den Stadion-Katakomben zu verschwinden.
Im Juni campiert der andere weisse Brasilianer auf den heiligen Römertreppen, hält aber nur 1 Stunde durch. Ob er von übereifrigen Ordnungsbeamten entsorgt wurde und Stadionverbot erhielt oder ob nur der Kasten Bier leer war, ist nicht überliefert. Jedenfalls singt er am nächsten Tag mit ein paar anderen Menschen und Annette willigt dem Heiratsantrag ein, den ihr nicht der Kaiser, sondern der Fussballgott persönlich nicht auf den Treppen, sondern auf dem Balkon macht.
Juli und nun ist das Loch vollends da: der Vizepräsident setzt dem Autobauer aus dem Land des Lächelns lächelnd die Pistole auf die Brust, damit die Adler künftig neben dem Adler den gelben Punkt auf der 100jährigen Brust haben, während der ehrenamtliche Feierabendpräsident und Krankenkassenbeurlaubte über Spielerberater hadert: "Ein Mensch, der für die Zusage seines Schützlings von uns Geld fordert, ist als Verhandlungspartner nicht tragbar. Diese Spielchen machen wir nicht mit, egal, um welchen Spieler es sich handelt.“
Der Schnix kommt aus dem Osten, das andere Schneiderlein genau wie der Donald aus dem Süden, ein Bulgare überlebt Eintrachts Ärzte, aber nicht den Daumen des kleinen Einöders, obwohl der Rolf schon „Ja!“ gesagt hat. Der Daumen oben ist beim „kompromisslosen, aber nicht bösartigen“ Trainer bei dem Istvan, der nun spielen darf obwohl Jerusalem mehr Kohle haben will für den künftigen Kracher mit 90-Minuten Einsatzzeit.
Aber ein Kracher kommt doch noch, ein Exot, er hat keine seidenweichen Backen, kann dafür aber neben "Guten Tag" und "Danke" schon perfekt „Dicke-Backe-Musik" sagen. Er ist ein Fuchs, er kauft nicht an der Tankstelle, sondern im Supermarkt ein, weil er „sich das Aussehen der Verpackungen gemerkt hat“. Nicht auf den Backen, sondern auf dem Zahnfleisch gehen dagegen die anderen Profis im Trainingslager bei Volksmusik und Gewehrsalven und das schönste sportliche Erlebnis in dieser Zeit ist für den Peter ohne das zweite „e“: „Die Pause zwischen den Trainingseinheiten."
In einer Schweizer Rehaklinik sind im Juli der Olaf und der „Urs auf Bundesligakurs“. Gute Besserung nützt dem Urs aber nix, auch nicht die Feile im Schokoladenkuchen, Knastgitter sind dicker als das Fax, mit dem einem Franzosen mitgeteilt wird, das es ein Trikot mit dem Namen „Pedros“ nun doch nicht gibt, obwohl auch ihm der Rolf zugesagt hat. Dafür kriegt der Sascha, „der Mensch, der nur noch mitläuft“ eins und fühlt sich nicht wie „ein Aussätziger“, schließlich hat er das Laibchen vor dem Arbeitsgericht Frankfurt gewonnen.
Währenddessen tanzen sie im Magistrat der Mainmetropole nicht „um das goldene Kalb“, sondern um das Modell der neuen Multifunktionsarena, die einen U-Bahnanschluss und, hört hört!! einen „Fly over“ erhalten soll. Auch neu getauft werden soll das gute Stück: „Opel-Dome? Deutsche-Bank-Arena? Hoechst-Hall?“ Doch der Krankenkassenbeauftragte ist nicht sehr amüsiert, „Schlechter Stil“ sagt er dazu und „62% der befragten Zuschauer“ wollen doch nur saubere Klos und keinen Dome. Nicht einmal ein Klo hat Katja, die neue Propagandastimme der Eintracht, dafür jedoch ihren Kleiderschrank im Auto.
Den Kleiderschrank kaufen wollen sich nun endlich auch der Rolf und der Herr Lämmerhirdt. Schwups, da ist sie, die Service- und Marketing GmbH, denn der Rolf will seine Rentenansprüche nicht verlieren und Herr Lämmerhirdt will „nicht nur 5-6 Stunden in der Woche da sein und andere für sich arbeiten lassen“. Dafür gibt es im August Zwietracht zwischen dem Hüter des Geldes und den nun nicht mehr Ehrenamtlichen, doch der Kapitän höchstpersönlich ruft: „Eintracht!!“.
Dann ist auch dieses Sommerloch vorbei, die Zielvorgabe des Umfeldes ist mit 0 plus X weit gefasst und reicht von "Mit der Gurkentruppe steigen die gleich wieder ab" bis zu „Was Lautern kann, das können wir auch: Die Eintracht wird Meister". Soviel vorweg, das Ziel wird erfüllt.
Dann geht es endlich wieder los, auch der Mann mit der geringen Körpergröße, „der sich einen Strick kauft, wenn er diesen Job noch 20 Jahre machen muss“ hat seine Taktik schon aufgeschrieben, findet sie aber nicht: "Chaos, das blanke Chaos herrscht vor, überall Ordner, Zettel, kaum zu ordnen." Also formuliert er es so:
"Augen auf, rein und durch!“ – 10 Jahre her und doch noch aktuell, bleibt locker im Sommerloch!
(Fast alles nur geklaut aus den Zeitungen vom 25.05. bis 13.08.1998, die noch immer im genialen Pressespiegel schlummern)
Das ist schon 10 Jahre her?
Leider geht der Beitrag zwischen Weltuntergang, Chris, Caios Rückennummer und anderen Dingen etwas unter.....
Ja, kommt mir auch vor wie gestern. Na ja, vorgestern...
Ja, leider, dabei ist es eine so schöne Erinnerung.
Habe ich gar net mehr in Erinnerung....
(Aber damals hatte ich auch gesundheitliche Probleme...)
herrlich diese alten Schinken, weder zäh noch fade und im rechten Moment kredenzt ein echter Hochgenuss.
Ich hatte die Tage auch mal mein Highlight Archiv mit dem Suchwort "Sommerloch" durchforstet und bin auch auf einen solchen Schinken gestossen. Man könnte meinen, der ist auch schon 10 Jahre alt - isser aber garnicht.
thx, Grüsse & here we go:
Sommerloch, des braucht ich noch
Es ist noch gar net lange her,
des Stadion war en Freudenmeer,
mit nem deutlich klare Sieg,
da stand er fest de Uffstieg.
Im Nachhinein, da muß ma sage,
hatten mer kaum Grund zu klage.
Mer hatte Tor auf Tor geschosse,
die meisten Spiel als Sieg genosse.
Erinnerung die hat mer noch,
nur jetzt ist´s da des Sommerloch.
Nix Spannung, Euphorie und Krach,
mit was blos halten mer uns wach.
Es fehlt uns all, wer hätt´s gedacht,
vor jedem Spiel die schlaflos´Nacht.
Mit wem treff ich mich wann und wo,
des macht den Fan normal so froh.
Wer spielt im Sturm, wer hütet´s Tor,
wer geht nach hinne, wer geht vor.
All diese stete Fragetheme,
an dene mir alls Anteil nehme.
Begierdig und mit Phantasie,
blättern mer Zeitung wie noch nie.
Mer suche was als Pausenfüller,
de kleinste Text wird da zum Knüller.
Die Frach wer kommt, geht oder bleibt,
uns nur zum Teil die Zeit vertreibt
Was wirklich zählt un des steht fest,
ist des was fehlt, das Fußballfest.
Doch bald ham mer es ja geschafft,
dann wird sich widder uffgerafft.
Nei ins Trikot, de Schal dabei,
so geht es dann in´s Stadion nei.
Wenn mer dann erst im Stadion stehn,
de Spieler uff de Rasen gehn
dann singe und supporte mir
genieße mer de Stimmung hier.
Mer wern jubeln, zittern, bange,
mer wern mehr davon verlange.
En nächstes Spiel, was uns verzückt,
denn ohne werde mer verrückt.
Ihr liebe Leut macht Euch bereit,
bald isses wieder Fußballzeit.
Wenn´s Bällche rollt, wen juckt dann noch
des ewig lange Sommerloch.
Grüße Euern gelangweilte
lt.commander
mfg
Container-Willi.