Faules Pack! Kein Wunder, dass der Kajo übergewicht hat, wenn hier als so lasch trainiert wird, glaubt der sich was erlauben zu können! Da trainiern ja die Rugby-Amateure mehr!
Ein sehr interessanter Fred. Danke uua für deine Ausführungen. Mich würden auch mal andere Vergleiche interessieren. Wie trainieren andere Trainer wie zum Beispiel Labbadia, Klopp, Klinsmann oder Schaaf.
Soweit ich weiss wird 2mal am Tag trainiert und ausserdem kann man nicht davon ausgehen das jedes Training öffentlich stattfindet. Des weiteren ist Übertraining ungesund, kontraproduktiv und bringt erhöhtes Verletzungsrisiko. Wie dem auch sei, die werden schon wissen was sie tun.
Das ist soweit richtig. Bei 70 min Einheiten + einmal die Woche 2x Training und trainingsfreien Tagen, ist man meilenweit von einem Übertraining entfernt! Zum Vergleich: 13/14 jährige Schwimmer trainieren 5-6mal pro Woche 2 Stunden im Wasser + 2-3mal 1 Stunde Trockentraining, was sich auf 12-15 Trainingstunden pro Woche addiert... Die müssen sich zwar nicht jedes WE im Wettkampf messen, daher hinkt der Vergleich etwas. Aber ich denke die Eintrachtprofis könnten schon etwas mehr machen. Abgesehen vom Ausdauer und Schnelligkeitsausdauer kann man durchaus mehr in Trainingsbereichen machen(Technik Taktik, Kraft, etc) die nicht so sehr platt machen...
Sicher betreibt man bei 1 oder 2 lockeren 70min-Trainingseinheiten kein Übertraining aber da werden sicherlich noch einige nicht öffentliche Trainings, Krafttraining, der ein oder andere Waldlauf, jedes Wochenende ein 90min Spiel dazukommen und dann wirds ratz fatz ziehmlich eng mit der regeneration. Ich will damit nur sagen das es dem Zuschauer sicherlich nicht möglich ist sich da ein Bild von zu machen und sich ein fundamentales Urteil zu bilden, das können unsere Trainer besser.
Mal abgesehen davon ist das Training eines Schwimmer eher nicht mit dem eines Fussballers zu vergleichen.
Ich habe doch geschrieben, dass der Vergleich hinkt. Ich habe lediglich den Zeitaufwand aufgezeigt den man als Amateur betreiben kann, ohne in ein Übertraining zu kommen. Dazu gehört natürlich eine ausdifferenzierte Trainingssteuerung und Wissen über Regenerationszeiten nach bestimmten Belastungsblöcken. Im Schwimmen macht man immer eine Gratwanderung zum Übertraining und das geht nur weil man nicht (immer) jede Woche ran muss.
Ich bin aber der festen Überzeugung, dass man beim Fußball mehr machen kann, und nein ich meine keine Medizinbälle, keine ausgedehnten Waldläufe(kein Fußballer joggt während einem Fußballspiel 10 km am Stück -> daher braucht man das auch nicht exzessiv zu trainieren). Es spricht aber nichts dagegen mehr als 70 min zu Schüsse, Flanken etc. zu trainieren. Das bringt die Jungs nicht um und die Beine werden auch nicht für den Spieltag zu schwer. In jeder Sportart gilt: Übung macht den Meister! (nicht falsch verstehen ich träume nichtmal vom Uefa-Cup) Wer mehr macht als andere, wird talentabhängig auch besser sein als andere.
Die Tatsache, dass andere Vereine ähnlich/gleich trainieren ist noch lange kein Beweis für die Richtigkeit der Methoden. Das Problem ist, dass das Fußball-Verbandswesen national sowie international riesig groß ist und ein mehr oder weniger geschlossenes System darstellt. Gegen Einflüsse von außen ist man relativ resistent (man denke nur mal an den Hockeytrainer für die NM). Ein neutraler, objektiver Blick mit dem man die gängige Trainingsarbeit ändern und Strukturen aufbrechen könnte, ist doch fast nicht möglich. Fußballtrainer werden von Fußballtrainern ausgebildet. Sportwissenschaftlich hinkt der Fußball fast schon traditionell anderen Sportarten hinterher. Ich erwähne mal den (medialen) Hype um Laktattests in den 90ern: Das war in anderen Sportarten schon Jahrzehnte vorher Standard. Einer der wenigen Vereine in Deutschland, der sich in diesem Bereich wirklich öffnet, ist so leid es mir tut Hoffenheim. Die haben sich den Peters geschnappt, der Athletiktrainer hat früher mal am Schwimm - Olympiastützpunkt in Frankfurt gearbeitet(vom Schwimmen hatte der übrigens auch fast keine Ahnung), etc...
Ich möchte doch mal eine vergleichbarere Sportart ranziehen: Eishockey! Die Hamburg Freezers (gibts die noch?) haben vor einigen Jahren mal ihre Trainingsarbeit vom ansässigen Sportwissenschaftlichen Institut durchleuchten lassen. Bei Ihnen war der trainingsfreie Montag - aus Regenarationsgründen - nach zwei(!) Spielen am Wochenende Standard. Dieser freie Tag wurde als erstes von den Wissenschaftlern gestrichen. Statt auf der faulen Haut zu liegen, wurde dann Rumpftraining und ähnliches gemacht - Dinge die mit der Belastung der Spiele wenig zu tun haben und die Regeneration nicht beeinträchtigen. Aber natürlich kann man Eishockey nicht mit Fußball vergleichen: Die Eishockeyspieler sind ja deutlich mehr anaeroben Bereich (Laktatbildung! - deutlich längere Reg.-Zeit als aerob) unterwegs, während Fußballer diesen meist nur ankratzen...
Wenn ich höre, dass 20 - 21 jährige Nachwuchsspieler erhebliche Mängel im technischen und taktischen Bereich haben, frage ich mich, was haben die die zehn Jahre davor denn trainiert? Wenn ich dann von meinen Schwimmern erzählt bekomme, dass bei normalen Fußballvereinen spielende Kumpels 2x maximal 3x die Woche trainieren, wird mir klar, dass in diesem Fußballsystem irgendwas nicht stimmt. Warum üben die nicht 5x Woche technische/taktische Elemente + etwas an Ausdauergrundlagen? Das so ein Aufwand betrieben werden kann, sehe ich jeden Tag. Ich beobachte immer wieder am Niddaufer Trainer, die Ausdauer mit ihren teilweise sehr jungen Mannschaften bolzen. Wozu wenn sie dann den Ball nicht annehmen können? Zumal bei einigen motorischen Fähigkeiten der Zug in bestimmten Altersstufen abfährt und Fußball nicht grade wenige Anforderungen stellt. Diese minimalistischen Trainingsanforderungen im Jugendbereich versauen meiner Meinung die Trainingseinstellung/-moral bis in den Seniorenbereich. Man macht ja schließlich viel mehr als früher...
@wib: Eigentlich wollte ich nicht auf einen Beitrag antworten, der mit "total sauer" unterschrieben ist, aber Du scheinst ja explizit mich zu meinen. Ich habe von Anfang an geschrieben, dass man Schwimmen und Fußball nicht wirklich vergleichen kann. Man kann aber deutlich mehr Zeit investieren: Auf die Inhalte kommt es an! Und zum Schwimmen: Das ist eine hochkomplexe feinmotorische Angelegenheit die man zudem noch in einen anderen Medium hinkriegen muss: Da ist in den ersten Jahren fast nichts anderes als Technikschulung angesagt, da man es später nicht mehr lernen kann! Inklusive des letzten WE stehen in 15 Wochen 8 Wettkämpfe an, bei denen man sich nicht erlauben kann abzusaufen...
P.S.: Ich werfe in diesem Text nur Fragen auf und habe (auch)keine Lösungen parat, weil ich nicht Fußball spezifisch ausgebildet bin (sind hier wohl die wenigsten), aber einen allgemeinen sportswiss. Hintergrund habe ich schon...
Es zeigt mir jedenfalls auf, dass beim FSV wohl der richtige Mann am Werke ist. Diese von Dir beschriebene Art ist mir sehr sympathisch. Der Oral scheint ja dem Hock ziemlich zu gleichen. Auch Hock ist ein Trainer, der mittendrinn statt nur dabei sein soll.
Auf alle Fälle hätten wir hier schon mal einen Mann mehr als gewünschten Funkel-Nachfolger (natürlich nur im Fall der Fälle). Ich hätte nix dagegen, wenn er Funkel eines Tages ersetzen sollte.
gereizt schrieb: Ein unheimlich intensiver Bericht, danke dafür. Dennoch bleibt die Frage der Vergleichbarkeit. Wäre das Eintracht-Training mit Oral genauso und wenn, hätte dies Einfluß auf das Spiel und die Punkte. Umgekehrt, hätte FF mit seiner Methodik (Hintergrundbeobachtung, während AR das Training leitet) und den taktischen Vorgaben mit einer FSV-Mannschaft mehr rausgeholt als 2 Punkte nach 3 Spielen in Liga2?
Wäre...und hätte...natürlich bleibt alles Hypothese, die Frage nach der Vergleichbarkeit erübrigt sich völlig.
Mir kam während meines Berufslebens nie in den Sinn, ein Eintracht-Training zu besuchen. Jetzt, wo ich Zeit habe, schaue ich dann und wann mal vorbei. Da mir dieses Training nicht gefällt, weder von der Traineransprache her, noch vom Pensum und der dort erbrachten Arbeitsleistung, mußte für mich unbedingt wenigstens eine Vergleichsmöglichkeit her. Das war, aufgrund der leichten Erreichbarkeit, der FSV mit seinem Oral.
Daß mir Orals Methode der ad-hoc-Ansprache seiner Spieler im Moment des Fehlers oder der guten Leistung und der sofortigen Korrektur -und Übungsmöglichkeit besser gefällt und in meinen Augen die wirkungsvollere ist, hat mit meinen eigenen Personalerfahrungen zu tun.
Ich bin immer bestens damit gefahren, mit Mitarbeitern ständig im Dialog zu sein, ihre Befindlichkeit und Leistung zu erhören oder zu erspüren, Lob und Tadel immer direkt und "am Ort und Zeitpunkt des Geschehens" auszusprechen, und sofort weiterführend darüber zu reden, wie wir unsere gemeinsamen Ziele weiterhin angehen, insbesondere uns verbessern können.
Weil ich hier eine Analogie sehe, bin ich von Oral angetan. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich bin kein Funkel-Liebhaber, zugegeben. Ich erkenne seine Leistung für die Eintracht aber selbstverständlich an, an der gibt es nichts zu diskutieren. Ich verteidige ihn sogar im Freundeskreis, weil ich keine vernünftigen Alternativen sehe. Trotzdem glaube ich bestimmt, daß sich hier etwas abgeschliffen hat. Mir fehlt schlicht und ergreifend die bei diesem Sport so wichtige Emotion und der gewisse Enthusiasmus, aus dem heraus ein Mannschaftsgefüge Feuer fängt und zu brennen beginnt.
@uua: Wie schön, dass du die "vergleichende Trainingsfeldforschung" tatsächlich in Angriff genommen hast . Und die Trainings-Krümel sind wubderbar beobachtet, wie immer, auch wenn sie dieses Mal in blauschwarz statt in rotundschwarz daher kommen.
Die Atmosphäre am Bornheimer Hang kommt sehr intensiv und anregend rüber – familiär und trotzdem professionell, man sieht die schwarzblauen Jungs förmlich dampfen und hört sie feixen. Der hessisch-joviale, handeschüttelnde Ramon Berndroth – sehr nett!! Das ist bei der Eintracht in der Tat anders – Menschen sind halt unterschiedlich, vielleicht sind beim FSV auch weniger Kiebietze?? Vielleicht ist FF eher knorzig, will seine Ruhe? Kann sein. Deine Einschätzung von Oral (hab zwar ihn nur im Fernsehen und nie live gesehen) kann ich gut nachvollziehen – mir ist er auch auf Anhieb „haften“ geblieben. Und dann huscht da auch noch „unser“ Manni Binz durchs Bild… sehr schön das!
@FSV-Trainingsschilderung: Die Schilderung der Trainingseinheiten klingen für mich zunächst mal sehr ähnlich wie das, was bei der Eintracht gemacht wird. Kurzpass-Spiel in Überzahl, Spiele auf dem Kleinfeld ohne Tore, Schuss- und Passtechnik, reine Gymnastikeinheiten mit Isomatten und Geräten – das alles habe ich bei uns auch schon gesehen. Beim Waldlauf war ich noch nicht dabei, kann also nicht sagen, wie intensiv die Laufeinheiten ausfallen. Anders sind offensichtlich die „thematisch“ geordneten Trainingsblocks. Und die (so weit nachvollziehbar) häufigeren Trainingszeiten. Und es wird mehr gesprochen, persönlich gecoacht, es werden durch die Strafen möglicherweise höhere Leistungsanreize gesetzt. Klar, das klingt gut, das klingt sympathisch. Das ist schön für den FSV.
Trotzdem gibt es deshalb für mich keinen Anlass, die Trainingsarbeit (denn auch bei uns wird „gearbeitet“) von FF und Co in Frage zu stellen. FF ist ein anderer Typ, er hat offensichtlich eine andere Trainingsphilosophie, er ist nur selten mittendrin, er steht am Rand, beobachtet, setzt leise Akzente. Anders als uua erlebe ich die Trainingsarbeit bei uns deshalb aber ebenfalls als sehr intensiv erlebt. Die Dynamik und Spannung entsteht im Miteinander der Spieler, es ist (zumindest für mich) spannend zu sehen, wie die Spieler sich unter- und miteinander entwickeln, welche „Teams“ sich bilden, wer sich wie wo in Szene setzt. Die Eigenverantwortung der Spieler ist dadurch m.E. höher, die Mannschaft ist als Mannschaft stärker gefordert.
Der große Ernst Happel hat mit seinen Spielern so weit ich weiß nie ein Wort geredet, sondern das Training (Wutschel Wuttke kann davon, glaub ich, ein Lied singen) sprechen lassen. Ich bin sicher, dass z.B. bei Kloppo in Meenz bzw. jetzt beim BVB auch – immer die Rede von dem, was man SIEHT - während des Trainings mehr geredet, korrigiert, individuell motiviert wird. Bei den Kölnern steht Daum, ähnlich wie FF, in der Regel abseits und wirft nur ab und zu eine Bemerkung ins Feld. Will sagen: Die Art eines Trainers kann man mögen oder nicht. Das hat dann aber noch nichts mit seiner Kompetenz zu tun. Und wenn man irgendwann der Auffassung ist, dass sich diese spezielle Art erschöpft hat oder, wie man so schön sagt, der Trainer die Mannschaft nicht mehr erreicht, die Mannschaft nicht mehr an ihr Leistungslimit bringen kann, dann wird man (wie ja auch HB in seinem Geburtstagsinterview gesagt hat) sagen: Ok – Zeit für einen Neuanfang. Ich seh im Moment keinerlei Anzeichen und keinen Anlass dafür. Das, was aus dem Trainerteam an positiven Entwicklungen und Impulsen kommt, überwiegt bei weitem das, was man möglicherweise nicht so gut findet.
Letztlich entscheidet der Erfolg darüber, welcher Trainer das richtige "Konzept" hat.
Spielt die Eintracht erfolgreich, ist es wurscht, ob FF nur mit verkniffenem Gesicht stumm zusieht oder nicht. Verliert der FSV, war auch die sympathische Mühe von TO für die Katz.
Was allerdings wäre, wenn stärkere Spieler wie bei der Eintracht einen Trainer wie TO hätten und schwächere Spieler wie beim FSV einen Trainer wie FF?
Wir werden es nie erfahren.
Dennoch ist der Trend zu "moderneren" Trainingsmethoden unumkehrbar und wird - irgendwann - auch bei der Eintracht Einzug halten. Die Zeiten ändern sich und Trainer werden immer mehr auch Motivationskünstler für ca. 25 individuell höchst unterschiedliche Spielerpersönlichkeiten sein müssen, mit allen Mitteln die für Motivation und Kommunikation zur Verfügung stehen.
Dennoch ist der Trend zu "moderneren" Trainingsmethoden unumkehrbar und wird - irgendwann - auch bei der Eintracht Einzug halten. Die Zeiten ändern sich...
Erstmal danke an uaa für den gründlichen FSV-Trainingsbericht. Da sagt einer, er will sich mal das Training des FSV angucken, und dann kommt nicht nur eine Momentaufnahme eines einzelnen Trainings, sondern ein repräsentativer Bericht über mehrere Tage. Sehr schön! Eine der seltenen Perlen hier im Forum!
Im näheren Umfeld Frankfurts gibt es mit Christian Hock (Wehen) und Tomas Oral (FSV) mehrere jüngere Trainer mit ansehnlichen Erfolgen. Natürlich kann man Erfolge auf niederen Ebenen nicht so ohne weiteres auf den Profifußball übertragen, aber wenn ein Oral erst mit der Zweiten Mannschaft ein paar mal hintereinander aufsteigt und dann mit der Ersten den Durchmarsch von der Oberliga Hessen in die Zweite Bundesliga schafft, dabei mit deutlichen Leistungssteigerungen der Mannschaft während der Saison, dann sollte man solche Leute genauer beobachten. Auch daher danke für den detaillierten FSV-Trainings-Bericht.
Trotzdem ist ein Vergleich Funkel - Oral etwas unfair. Es gibt nicht nur ein erfolgreiches Trainingskonzept und ebenso kann nicht jeder Trainer jedes Konzept erfolgreich und glaubwürdig vertreten. Wenn FF jetzt auf einmal einen auf Klopp machen würde, nimmt ihm das doch keiner ab. Ein älterer Trainer kann nicht auf "Kumpeltyp" machen und ein jüngerer nicht auf "distanzierter Beobachter". Aber mit beiden Ansätzen kann man Erfolg haben und für beides gibt's gute Beispiele.
Solange ich sehe, dass FF Durchschnitts-Zweitliga-Kicker zu gestandenen Erstligaprofis macht (ich nenne bewusst keine Spielernamen; jeder kann selbst schauen, welch hoher Anteil unseres aktuellen Kaders schon zu Zweitligazeiten bei uns war) oder Talente wie Russ und Ochs weiterhin gut entwickelt, genießt er meine Rückendeckung. Dann kann nicht alles falsch sein, was er im Training machen lässt, egal ob das jetzt anderthalb oder vier Stunden pro Tag dauert. Das Ergebnis zählt. Über die Jahre hinweg hat FF da bei mir viel Kredit erworben; das kann ein holpriger Start in die aktuelle Saison nicht großartig beeinträchtigen.
PS: Beim Trainingslager in Österreich ist FF die schweren Mountainbike-Touren mitgefahren. Mittendrin. Die meisten Leuten dürfen froh sein, wenn sie in dem Alter noch so fit sind.
Dennoch ist der Trend zu "moderneren" Trainingsmethoden unumkehrbar und wird - irgendwann - auch bei der Eintracht Einzug halten. Die Zeiten ändern sich und Trainer werden immer mehr auch Motivationskünstler für ca. 25 individuell höchst unterschiedliche Spielerpersönlichkeiten sein müssen, mit allen Mitteln die für Motivation und Kommunikation zur Verfügung stehen.
Was sind denn moderne Trainingsmethoden? Ich hoffe du meinst net das Dummgeschwätz eines Klinsmann, der bis jetzt noch jeden Beweis schuldig geblieben ist.
Erstmal herzlichen Dank für den tollen Trainingsbericht. Sehr gut, wirklich!!!
adlerkadabra schrieb:
MrBoccia schrieb:
adlerkadabra schrieb: Zu berücksichtigen wären sicher auch die doch etwas unterschiedlichen Anforderungen in Liga 1 und 2.
aber wurde bei uns in Liga 2 nicht auch ähnlich trainiert wie aktuell in Liga 1?
Kann ich leider nicht beantworten. Ist aber eine interessante Frage, deren Beantwortung aufschlussreich wäre hinsichtlich der Feinjustierung des Trainings.
Ich glaube nicht, dass FF in Liga zwei viel anders trainiert, als in Liga 1. Schließlich ist jeder Trainer ein bestimmter Typ, gehört zu einer Kategorie. Und Funkel ist eben der, der ganz stillen Sorte, Oral scheinbar einer der sehr aktiven Sorte. Was jetzt für eine Mannschaft besser ist, vermag ich nicht zu beurteilen, hängt sicherlich auch vom Team ab. Aber ICH PERSÖNLICH würde mich bei Oral wahrscheinlich wohler fühlen.
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Trainer sehr wenig mit mir spricht, dann kann ich mir vorstellen, dass ich wirklich spaßigere Trainings haben kann, dadurch weniger motiviert bin und dadurch das Training einfach nur noch so erledige, dass es vorbei ist und nicht so, dass ich möglichst viel lerne, weil ich weiß, dass ich eh kaum Spaß daran habe. Dann traininert man nur der Uhr entgegen und freut sich auf den Feierabend. Sicherlich ein wenig überspitzt gesagt, aber im Grunde stelle ich mir das so vor.
Es ist ja nicht so, dass es etwas Neues wäre, dass Funkel kaum mit den Spielern redet, aber hier hat man einen sehr guten Vergleich, wie es auch anders gehen kann. Alleine der Applaus der Spieler des FSV sagt doch einiges über deren Spaß ma Training aus.
Wie gesagt, es ist meine Meinung, meine Empfindung von Training (wer selbst mehrmals die Woche mit Leistungsambitionen Sport macht, der kann denke ich sehr gut nachvollziehen was ich meine. Nicht, dass Funkel sich da ändern soll, das wird er nie machen und nie schaffen, dafür ist er viel zu alteingesessen und erfahren. Daher haben wir entweder mit ihm Erfolg oder es kommt irgendwann ein neuer Trainer.
Und bitte soll mir jetzt keiner kommen mit: "Wisst ihr denn, wie Funkel in der Kabine mit den Spielern spricht, wie er im Kraftraum mit denen redet?" - Denn: Welchen Grund sollte Funkel haben, in der Öffentlichkeit so still zu sein, im Kraftraum dann aber den Lautsprecher zu geben? Damit er solche Diskussionen hier provoziert um dann im Interview gnadenlos mit "Im Kraftraum bin ich der lauteste von allen!" zurückzuschlagen? Wohl kaum.
Dennoch ist der Trend zu "moderneren" Trainingsmethoden unumkehrbar und wird - irgendwann - auch bei der Eintracht Einzug halten. Die Zeiten ändern sich und Trainer werden immer mehr auch Motivationskünstler für ca. 25 individuell höchst unterschiedliche Spielerpersönlichkeiten sein müssen, mit allen Mitteln die für Motivation und Kommunikation zur Verfügung stehen.
Was sind denn moderne Trainingsmethoden? Ich hoffe du meinst net das Dummgeschwätz eines Klinsmann, der bis jetzt noch jeden Beweis schuldig geblieben ist.
Bei Bayern, richtig. In der Nationalmannschaft hat er das sehr gut geschafft.
Allerdings kam es dabei tatsächlich fast nur auf die Motivationsfähigkeit und das System an. Die Fitness haben die Spieler im Verein erlangt.
sge-mania schrieb: Und bitte soll mir jetzt keiner kommen mit: "Wisst ihr denn, wie Funkel in der Kabine mit den Spielern spricht, wie er im Kraftraum mit denen redet?" - Denn: Welchen Grund sollte Funkel haben, in der Öffentlichkeit so still zu sein, im Kraftraum dann aber den Lautsprecher zu geben? Damit er solche Diskussionen hier provoziert um dann im Interview gnadenlos mit "Im Kraftraum bin ich der lauteste von allen!" zurückzuschlagen? Wohl kaum.
Er nimmt Spieler aus der Schußlinie des Umfeldes, welches häufig sehr rabiat vorgeht. Zudem muß er mit den Spielern über deren Leistung reden und nicht mit Fans, Medien und dem ganzen Rest. Solch ein Vrhalten nenne ich Seriösität; zumal viele Spieler empfindlich reagieren, Kritik erst über die Zeitung zu erfahren.
sge-mania schrieb:
Bei Bayern, richtig. In der Nationalmannschaft hat er das sehr gut geschafft.
Allerdings kam es dabei tatsächlich fast nur auf die Motivationsfähigkeit und das System an. Die Fitness haben die Spieler im Verein erlangt.
Mit viel (Los-)Glück ins Spiel um Platz 3 gekommen. Muß wahnsinnig schwer sein diesen Haufen bei einer WM im eigenen Land zu motivieren.
sge-mania schrieb: Und bitte soll mir jetzt keiner kommen mit: "Wisst ihr denn, wie Funkel in der Kabine mit den Spielern spricht, wie er im Kraftraum mit denen redet?" - Denn: Welchen Grund sollte Funkel haben, in der Öffentlichkeit so still zu sein, im Kraftraum dann aber den Lautsprecher zu geben? Damit er solche Diskussionen hier provoziert um dann im Interview gnadenlos mit "Im Kraftraum bin ich der lauteste von allen!" zurückzuschlagen? Wohl kaum.
Er nimmt Spieler aus der Schußlinie des Umfeldes, welches häufig sehr rabiat vorgeht. Zudem muß er mit den Spielern über deren Leistung reden und nicht mit Fans, Medien und dem ganzen Rest. Solch ein Vrhalten nenne ich Seriösität; zumal viele Spieler empfindlich reagieren, Kritik erst über die Zeitung zu erfahren.
sge-mania schrieb:
Bei Bayern, richtig. In der Nationalmannschaft hat er das sehr gut geschafft.
Allerdings kam es dabei tatsächlich fast nur auf die Motivationsfähigkeit und das System an. Die Fitness haben die Spieler im Verein erlangt.
Mit viel (Los-)Glück ins Spiel um Platz 3 gekommen. Muß wahnsinnig schwer sein diesen Haufen bei einer WM im eigenen Land zu motivieren.
Naja Schweden im Achtelfinale und Argentinien im Viertelfinale bedeutet nicht unbedingt Losglück! Da gab es aber andere Manschaften bei denen man eher von Losglück sprechen könnte.
Naja Schweden im Achtelfinale und Argentinien im Viertelfinale bedeutet nicht unbedingt Losglück! Da gab es aber andere Manschaften bei denen man eher von Losglück sprechen könnte.
Also Schweden jetzt stark zu reden, macht es auch nicht besser. Das Losglück zeigt sich auch eher in der Gruppeneinteilung. Costa Rica, Polen und Ecuador sind nun wahrlich keine fußballerischen Großmächte. Ich gehe davon aus, daß wir in fast jeder anderen Gruppe bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden wären.
@upandaway und @rotundschwarz, wirklich sehr interessant zu lesen eure Beschreibungen, Einschätzungen und Sichtweisen, auf der einen Seite das unmittelbare Einwirken durch den Trainer im Training, dort die Dynamik und Spannung der Teambildung, wenn der Cheftrainer nicht unmittelbar eingreift.
Das ganze zu werten traue ich mir nicht zu, aber es zählt ja eh nur aufm Platz
In der Nationalmannschaft hat er das sehr gut geschafft.
Sorry, da musste ich erstmal lachen. Der hat gerade mal ein paar Wochen die Nationalmannschaft gehabt und die Hauptarbeit hat ein Löw gemacht, wie Klinsmann später in einem Interview erzählt hat. Was bitte hat er denn geschafft?
Naja Schweden im Achtelfinale und Argentinien im Viertelfinale bedeutet nicht unbedingt Losglück! Da gab es aber andere Manschaften bei denen man eher von Losglück sprechen könnte.
Also Schweden jetzt stark zu reden, macht es auch nicht besser. Das Losglück zeigt sich auch eher in der Gruppeneinteilung. Costa Rica, Polen und Ecuador sind nun wahrlich keine fußballerischen Großmächte. Ich gehe davon aus, daß wir in fast jeder anderen Gruppe bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden wären.
Also bis auf Gruppe c fand ich die alle eigentlich ziemlich ausgeglichen. Gegen Argentinien(waren nach den Gruppenspielen bei vielen schon der neue Weltmeister) aus Gruppe c haben wir sogar gewonnen. Das Polen(nach der Quali) nicht das versprach was man eigentlich erwartete konnte keiner ahnen. Schweden war im nachhinein einfach. Wie geasagt im nachhinein(das gleiche wie mit Polen) Kann deinen Standpunkt daher überhaupt nicht nachvollziehen. Auch wenn es im eigenen Land(und die Nationalmanschaft nicht mag) war brauch man die Leistung runter zu reden. Schau dir mal an wie weit die Schweiz im eigenen Land gekommen ist.
Mir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn ich zugebe, dass Klinsmann als Nationaltrainer bei der Motivation seiner Kicker einen guten Job gemacht hat. Wie schwer das bei einer WM im eigenen Land ist, nun ja, ist doch im Endeffekt egal.
Jetzt bei Bayern kann er wirklich zeigen, was er drauf hat. Lehnen wir uns zurück und schauen es uns an...
Kein Wunder, dass der Kajo übergewicht hat, wenn hier als so lasch trainiert wird, glaubt der sich was erlauben zu können!
Da trainiern ja die Rugby-Amateure mehr!
Lauft!
Qüält Euch ihr Säue!
Danke uua für deine Ausführungen.
Mich würden auch mal andere Vergleiche interessieren.
Wie trainieren andere Trainer wie zum Beispiel Labbadia, Klopp, Klinsmann oder Schaaf.
Ich habe doch geschrieben, dass der Vergleich hinkt. Ich habe lediglich den Zeitaufwand aufgezeigt den man als Amateur betreiben kann, ohne in ein Übertraining zu kommen. Dazu gehört natürlich eine ausdifferenzierte Trainingssteuerung und Wissen über Regenerationszeiten nach bestimmten Belastungsblöcken. Im Schwimmen macht man immer eine Gratwanderung zum Übertraining und das geht nur weil man nicht (immer) jede Woche ran muss.
Ich bin aber der festen Überzeugung, dass man beim Fußball mehr machen kann, und nein ich meine keine Medizinbälle, keine ausgedehnten Waldläufe(kein Fußballer joggt während einem Fußballspiel 10 km am Stück -> daher braucht man das auch nicht exzessiv zu trainieren). Es spricht aber nichts dagegen mehr als 70 min zu Schüsse, Flanken etc. zu trainieren. Das bringt die Jungs nicht um und die Beine werden auch nicht für den Spieltag zu schwer. In jeder Sportart gilt: Übung macht den Meister! (nicht falsch verstehen ich träume nichtmal vom Uefa-Cup) Wer mehr macht als andere, wird talentabhängig auch besser sein als andere.
Die Tatsache, dass andere Vereine ähnlich/gleich trainieren ist noch lange kein Beweis für die Richtigkeit der Methoden. Das Problem ist, dass das Fußball-Verbandswesen national sowie international riesig groß ist und ein mehr oder weniger geschlossenes System darstellt. Gegen Einflüsse von außen ist man relativ resistent (man denke nur mal an den Hockeytrainer für die NM). Ein neutraler, objektiver Blick mit dem man die gängige Trainingsarbeit ändern und Strukturen aufbrechen könnte, ist doch fast nicht möglich. Fußballtrainer werden von Fußballtrainern ausgebildet.
Sportwissenschaftlich hinkt der Fußball fast schon traditionell anderen Sportarten hinterher. Ich erwähne mal den (medialen) Hype um Laktattests in den 90ern: Das war in anderen Sportarten schon Jahrzehnte vorher Standard.
Einer der wenigen Vereine in Deutschland, der sich in diesem Bereich wirklich öffnet, ist so leid es mir tut Hoffenheim. Die haben sich den Peters geschnappt, der Athletiktrainer hat früher mal am Schwimm - Olympiastützpunkt in Frankfurt gearbeitet(vom Schwimmen hatte der übrigens auch fast keine Ahnung), etc...
Ich möchte doch mal eine vergleichbarere Sportart ranziehen: Eishockey! Die Hamburg Freezers (gibts die noch?) haben vor einigen Jahren mal ihre Trainingsarbeit vom ansässigen Sportwissenschaftlichen Institut durchleuchten lassen. Bei Ihnen war der trainingsfreie Montag - aus Regenarationsgründen - nach zwei(!) Spielen am Wochenende Standard. Dieser freie Tag wurde als erstes von den Wissenschaftlern gestrichen. Statt auf der faulen Haut zu liegen, wurde dann Rumpftraining und ähnliches gemacht - Dinge die mit der Belastung der Spiele wenig zu tun haben und die Regeneration nicht beeinträchtigen. Aber natürlich kann man Eishockey nicht mit Fußball vergleichen: Die Eishockeyspieler sind ja deutlich mehr anaeroben Bereich (Laktatbildung! - deutlich längere Reg.-Zeit als aerob) unterwegs, während Fußballer diesen meist nur ankratzen...
Wenn ich höre, dass 20 - 21 jährige Nachwuchsspieler erhebliche Mängel im technischen und taktischen Bereich haben, frage ich mich, was haben die die zehn Jahre davor denn trainiert? Wenn ich dann von meinen Schwimmern erzählt bekomme, dass bei normalen Fußballvereinen spielende Kumpels 2x maximal 3x die Woche trainieren, wird mir klar, dass in diesem Fußballsystem irgendwas nicht stimmt. Warum üben die nicht 5x Woche technische/taktische Elemente + etwas an Ausdauergrundlagen? Das so ein Aufwand betrieben werden kann, sehe ich jeden Tag.
Ich beobachte immer wieder am Niddaufer Trainer, die Ausdauer mit ihren teilweise sehr jungen Mannschaften bolzen. Wozu wenn sie dann den Ball nicht annehmen können? Zumal bei einigen motorischen Fähigkeiten der Zug in bestimmten Altersstufen abfährt und Fußball nicht grade wenige Anforderungen stellt.
Diese minimalistischen Trainingsanforderungen im Jugendbereich versauen meiner Meinung die Trainingseinstellung/-moral bis in den Seniorenbereich. Man macht ja schließlich viel mehr als früher...
@wib: Eigentlich wollte ich nicht auf einen Beitrag antworten, der mit "total sauer" unterschrieben ist, aber Du scheinst ja explizit mich zu meinen.
Ich habe von Anfang an geschrieben, dass man Schwimmen und Fußball nicht wirklich vergleichen kann. Man kann aber deutlich mehr Zeit investieren: Auf die Inhalte kommt es an!
Und zum Schwimmen: Das ist eine hochkomplexe feinmotorische Angelegenheit die man zudem noch in einen anderen Medium hinkriegen muss: Da ist in den ersten Jahren fast nichts anderes als Technikschulung angesagt, da man es später nicht mehr lernen kann! Inklusive des letzten WE stehen in 15 Wochen 8 Wettkämpfe an, bei denen man sich nicht erlauben kann abzusaufen...
P.S.: Ich werfe in diesem Text nur Fragen auf und habe (auch)keine Lösungen parat, weil ich nicht Fußball spezifisch ausgebildet bin (sind hier wohl die wenigsten), aber einen allgemeinen sportswiss. Hintergrund habe ich schon...
Es zeigt mir jedenfalls auf, dass beim FSV wohl der richtige Mann am Werke ist. Diese von Dir beschriebene Art ist mir sehr sympathisch. Der Oral scheint ja dem Hock ziemlich zu gleichen. Auch Hock ist ein Trainer, der mittendrinn statt nur dabei sein soll.
Auf alle Fälle hätten wir hier schon mal einen Mann mehr als gewünschten Funkel-Nachfolger (natürlich nur im Fall der Fälle). Ich hätte nix dagegen, wenn er Funkel eines Tages ersetzen sollte.
Einträchtliche Grüße
Max_Merkel
Wäre...und hätte...natürlich bleibt alles Hypothese, die Frage nach der Vergleichbarkeit erübrigt sich völlig.
Mir kam während meines Berufslebens nie in den Sinn, ein Eintracht-Training zu besuchen. Jetzt, wo ich Zeit habe, schaue ich dann und wann mal vorbei. Da mir dieses Training nicht gefällt, weder von der Traineransprache her, noch vom Pensum und der dort erbrachten Arbeitsleistung, mußte für mich unbedingt wenigstens eine Vergleichsmöglichkeit her. Das war, aufgrund der leichten Erreichbarkeit, der FSV mit seinem Oral.
Daß mir Orals Methode der ad-hoc-Ansprache seiner Spieler im Moment des Fehlers oder der guten Leistung und der sofortigen Korrektur -und Übungsmöglichkeit besser gefällt und in meinen Augen die wirkungsvollere ist, hat mit meinen eigenen Personalerfahrungen zu tun.
Ich bin immer bestens damit gefahren, mit Mitarbeitern ständig im Dialog zu sein, ihre Befindlichkeit und Leistung zu erhören oder zu erspüren, Lob und Tadel immer direkt und "am Ort und Zeitpunkt des Geschehens" auszusprechen, und sofort weiterführend darüber zu reden, wie wir unsere gemeinsamen Ziele weiterhin angehen, insbesondere uns verbessern können.
Weil ich hier eine Analogie sehe, bin ich von Oral angetan. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich bin kein Funkel-Liebhaber, zugegeben. Ich erkenne seine Leistung für die Eintracht aber selbstverständlich an, an der gibt es nichts zu diskutieren. Ich verteidige ihn sogar im Freundeskreis, weil ich keine vernünftigen Alternativen sehe. Trotzdem glaube ich bestimmt, daß sich hier etwas abgeschliffen hat.
Mir fehlt schlicht und ergreifend die bei diesem Sport so wichtige Emotion und der gewisse Enthusiasmus, aus dem heraus ein Mannschaftsgefüge Feuer fängt und zu brennen beginnt.
uaa
Die Atmosphäre am Bornheimer Hang kommt sehr intensiv und anregend rüber – familiär und trotzdem professionell, man sieht die schwarzblauen Jungs förmlich dampfen und hört sie feixen. Der hessisch-joviale, handeschüttelnde Ramon Berndroth – sehr nett!! Das ist bei der Eintracht in der Tat anders – Menschen sind halt unterschiedlich, vielleicht sind beim FSV auch weniger Kiebietze?? Vielleicht ist FF eher knorzig, will seine Ruhe? Kann sein. Deine Einschätzung von Oral (hab zwar ihn nur im Fernsehen und nie live gesehen) kann ich gut nachvollziehen – mir ist er auch auf Anhieb „haften“ geblieben. Und dann huscht da auch noch „unser“ Manni Binz durchs Bild… sehr schön das!
@FSV-Trainingsschilderung: Die Schilderung der Trainingseinheiten klingen für mich zunächst mal sehr ähnlich wie das, was bei der Eintracht gemacht wird. Kurzpass-Spiel in Überzahl, Spiele auf dem Kleinfeld ohne Tore, Schuss- und Passtechnik, reine Gymnastikeinheiten mit Isomatten und Geräten – das alles habe ich bei uns auch schon gesehen. Beim Waldlauf war ich noch nicht dabei, kann also nicht sagen, wie intensiv die Laufeinheiten ausfallen. Anders sind offensichtlich die „thematisch“ geordneten Trainingsblocks. Und die (so weit nachvollziehbar) häufigeren Trainingszeiten. Und es wird mehr gesprochen, persönlich gecoacht, es werden durch die Strafen möglicherweise höhere Leistungsanreize gesetzt. Klar, das klingt gut, das klingt sympathisch. Das ist schön für den FSV.
Trotzdem gibt es deshalb für mich keinen Anlass, die Trainingsarbeit (denn auch bei uns wird „gearbeitet“) von FF und Co in Frage zu stellen. FF ist ein anderer Typ, er hat offensichtlich eine andere Trainingsphilosophie, er ist nur selten mittendrin, er steht am Rand, beobachtet, setzt leise Akzente. Anders als uua erlebe ich die Trainingsarbeit bei uns deshalb aber ebenfalls als sehr intensiv erlebt. Die Dynamik und Spannung entsteht im Miteinander der Spieler, es ist (zumindest für mich) spannend zu sehen, wie die Spieler sich unter- und miteinander entwickeln, welche „Teams“ sich bilden, wer sich wie wo in Szene setzt. Die Eigenverantwortung der Spieler ist dadurch m.E. höher, die Mannschaft ist als Mannschaft stärker gefordert.
Der große Ernst Happel hat mit seinen Spielern so weit ich weiß nie ein Wort geredet, sondern das Training (Wutschel Wuttke kann davon, glaub ich, ein Lied singen) sprechen lassen. Ich bin sicher, dass z.B. bei Kloppo in Meenz bzw. jetzt beim BVB auch – immer die Rede von dem, was man SIEHT - während des Trainings mehr geredet, korrigiert, individuell motiviert wird. Bei den Kölnern steht Daum, ähnlich wie FF, in der Regel abseits und wirft nur ab und zu eine Bemerkung ins Feld. Will sagen: Die Art eines Trainers kann man mögen oder nicht. Das hat dann aber noch nichts mit seiner Kompetenz zu tun. Und wenn man irgendwann der Auffassung ist, dass sich diese spezielle Art erschöpft hat oder, wie man so schön sagt, der Trainer die Mannschaft nicht mehr erreicht, die Mannschaft nicht mehr an ihr Leistungslimit bringen kann, dann wird man (wie ja auch HB in seinem Geburtstagsinterview gesagt hat) sagen: Ok – Zeit für einen Neuanfang. Ich seh im Moment keinerlei Anzeichen und keinen Anlass dafür. Das, was aus dem Trainerteam an positiven Entwicklungen und Impulsen kommt, überwiegt bei weitem das, was man möglicherweise nicht so gut findet.
Spielt die Eintracht erfolgreich, ist es wurscht, ob FF nur mit verkniffenem Gesicht stumm zusieht oder nicht. Verliert der FSV, war auch die sympathische Mühe von TO für die Katz.
Was allerdings wäre, wenn stärkere Spieler wie bei der Eintracht einen Trainer wie TO hätten und schwächere Spieler wie beim FSV einen Trainer wie FF?
Wir werden es nie erfahren.
Dennoch ist der Trend zu "moderneren" Trainingsmethoden unumkehrbar und wird - irgendwann - auch bei der Eintracht Einzug halten. Die Zeiten ändern sich und Trainer werden immer mehr auch Motivationskünstler für ca. 25 individuell höchst unterschiedliche Spielerpersönlichkeiten sein müssen, mit allen Mitteln die für Motivation und Kommunikation zur Verfügung stehen.
... und Mode auch!
Im näheren Umfeld Frankfurts gibt es mit Christian Hock (Wehen) und Tomas Oral (FSV) mehrere jüngere Trainer mit ansehnlichen Erfolgen. Natürlich kann man Erfolge auf niederen Ebenen nicht so ohne weiteres auf den Profifußball übertragen, aber wenn ein Oral erst mit der Zweiten Mannschaft ein paar mal hintereinander aufsteigt und dann mit der Ersten den Durchmarsch von der Oberliga Hessen in die Zweite Bundesliga schafft, dabei mit deutlichen Leistungssteigerungen der Mannschaft während der Saison, dann sollte man solche Leute genauer beobachten. Auch daher danke für den detaillierten FSV-Trainings-Bericht.
Trotzdem ist ein Vergleich Funkel - Oral etwas unfair. Es gibt nicht nur ein erfolgreiches Trainingskonzept und ebenso kann nicht jeder Trainer jedes Konzept erfolgreich und glaubwürdig vertreten. Wenn FF jetzt auf einmal einen auf Klopp machen würde, nimmt ihm das doch keiner ab. Ein älterer Trainer kann nicht auf "Kumpeltyp" machen und ein jüngerer nicht auf "distanzierter Beobachter". Aber mit beiden Ansätzen kann man Erfolg haben und für beides gibt's gute Beispiele.
Solange ich sehe, dass FF Durchschnitts-Zweitliga-Kicker zu gestandenen Erstligaprofis macht (ich nenne bewusst keine Spielernamen; jeder kann selbst schauen, welch hoher Anteil unseres aktuellen Kaders schon zu Zweitligazeiten bei uns war) oder Talente wie Russ und Ochs weiterhin gut entwickelt, genießt er meine Rückendeckung. Dann kann nicht alles falsch sein, was er im Training machen lässt, egal ob das jetzt anderthalb oder vier Stunden pro Tag dauert. Das Ergebnis zählt. Über die Jahre hinweg hat FF da bei mir viel Kredit erworben; das kann ein holpriger Start in die aktuelle Saison nicht großartig beeinträchtigen.
PS: Beim Trainingslager in Österreich ist FF die schweren Mountainbike-Touren mitgefahren. Mittendrin. Die meisten Leuten dürfen froh sein, wenn sie in dem Alter noch so fit sind.
Was sind denn moderne Trainingsmethoden? Ich hoffe du meinst net das Dummgeschwätz eines Klinsmann, der bis jetzt noch jeden Beweis schuldig geblieben ist.
Ich glaube nicht, dass FF in Liga zwei viel anders trainiert, als in Liga 1. Schließlich ist jeder Trainer ein bestimmter Typ, gehört zu einer Kategorie. Und Funkel ist eben der, der ganz stillen Sorte, Oral scheinbar einer der sehr aktiven Sorte. Was jetzt für eine Mannschaft besser ist, vermag ich nicht zu beurteilen, hängt sicherlich auch vom Team ab. Aber ICH PERSÖNLICH würde mich bei Oral wahrscheinlich wohler fühlen.
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Trainer sehr wenig mit mir spricht, dann kann ich mir vorstellen, dass ich wirklich spaßigere Trainings haben kann, dadurch weniger motiviert bin und dadurch das Training einfach nur noch so erledige, dass es vorbei ist und nicht so, dass ich möglichst viel lerne, weil ich weiß, dass ich eh kaum Spaß daran habe. Dann traininert man nur der Uhr entgegen und freut sich auf den Feierabend. Sicherlich ein wenig überspitzt gesagt, aber im Grunde stelle ich mir das so vor.
Es ist ja nicht so, dass es etwas Neues wäre, dass Funkel kaum mit den Spielern redet, aber hier hat man einen sehr guten Vergleich, wie es auch anders gehen kann. Alleine der Applaus der Spieler des FSV sagt doch einiges über deren Spaß ma Training aus.
Wie gesagt, es ist meine Meinung, meine Empfindung von Training (wer selbst mehrmals die Woche mit Leistungsambitionen Sport macht, der kann denke ich sehr gut nachvollziehen was ich meine. Nicht, dass Funkel sich da ändern soll, das wird er nie machen und nie schaffen, dafür ist er viel zu alteingesessen und erfahren. Daher haben wir entweder mit ihm Erfolg oder es kommt irgendwann ein neuer Trainer.
Und bitte soll mir jetzt keiner kommen mit: "Wisst ihr denn, wie Funkel in der Kabine mit den Spielern spricht, wie er im Kraftraum mit denen redet?" - Denn: Welchen Grund sollte Funkel haben, in der Öffentlichkeit so still zu sein, im Kraftraum dann aber den Lautsprecher zu geben? Damit er solche Diskussionen hier provoziert um dann im Interview gnadenlos mit "Im Kraftraum bin ich der lauteste von allen!" zurückzuschlagen? Wohl kaum.
Bei Bayern, richtig. In der Nationalmannschaft hat er das sehr gut geschafft.
Allerdings kam es dabei tatsächlich fast nur auf die Motivationsfähigkeit und das System an. Die Fitness haben die Spieler im Verein erlangt.
Er nimmt Spieler aus der Schußlinie des Umfeldes, welches häufig sehr rabiat vorgeht. Zudem muß er mit den Spielern über deren Leistung reden und nicht mit Fans, Medien und dem ganzen Rest. Solch ein Vrhalten nenne ich Seriösität; zumal viele Spieler empfindlich reagieren, Kritik erst über die Zeitung zu erfahren.
Mit viel (Los-)Glück ins Spiel um Platz 3 gekommen. Muß wahnsinnig schwer sein diesen Haufen bei einer WM im eigenen Land zu motivieren.
Naja Schweden im Achtelfinale und Argentinien im Viertelfinale bedeutet nicht unbedingt Losglück!
Da gab es aber andere Manschaften bei denen man eher von Losglück sprechen könnte.
Also Schweden jetzt stark zu reden, macht es auch nicht besser. Das Losglück zeigt sich auch eher in der Gruppeneinteilung. Costa Rica, Polen und Ecuador sind nun wahrlich keine fußballerischen Großmächte.
Ich gehe davon aus, daß wir in fast jeder anderen Gruppe bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden wären.
wirklich sehr interessant zu lesen eure Beschreibungen, Einschätzungen und Sichtweisen, auf der einen Seite das unmittelbare Einwirken durch den Trainer im Training, dort die Dynamik und Spannung der Teambildung, wenn der Cheftrainer nicht unmittelbar eingreift.
Das ganze zu werten traue ich mir nicht zu, aber es zählt ja eh nur aufm Platz
Sorry, da musste ich erstmal lachen. Der hat gerade mal ein paar Wochen die Nationalmannschaft gehabt und die Hauptarbeit hat ein Löw gemacht, wie Klinsmann später in einem Interview erzählt hat. Was bitte hat er denn geschafft?
Also bis auf Gruppe c fand ich die alle eigentlich ziemlich ausgeglichen.
Gegen Argentinien(waren nach den Gruppenspielen bei vielen schon der neue Weltmeister) aus Gruppe c haben wir sogar gewonnen.
Das Polen(nach der Quali) nicht das versprach was man eigentlich erwartete konnte keiner ahnen.
Schweden war im nachhinein einfach. Wie geasagt im nachhinein(das gleiche wie mit Polen)
Kann deinen Standpunkt daher überhaupt nicht nachvollziehen.
Auch wenn es im eigenen Land(und die Nationalmanschaft nicht mag) war brauch man die Leistung runter zu reden.
Schau dir mal an wie weit die Schweiz im eigenen Land gekommen ist.
Jetzt bei Bayern kann er wirklich zeigen, was er drauf hat. Lehnen wir uns zurück und schauen es uns an...