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die WM und ihre Folgen...

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19.04.2006 22:28
Hooligans sollen vor Fußball-WM DNA-Probe abgeben
Berlin/Hannover (dpa) - Vor der Fußball-Weltmeisterschaft wollen Berlin und Niedersachsen vorbestraften Hooligans den genetischen Fingerabdruck abverlangen. Damit sollten die neuen rechtlichen Möglichkeiten genutzt werden, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch in Berlin.


Foto: dpa

Mündliche Prüfung: Hooligans sollen vor der Fußball-Weltmeisterschaft eine DNA-Probe abgeben.

Er bestätigte damit einen Bericht des ARD-Fernsehens. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) prüft zur Zeit, für welche Personen das rechtlich möglich ist. Sollte es zu Straftaten kommen, könnten Täter dann schneller dingfest gemacht werden, hofft er.

Auch Hamburgs Innensenator Udo Nagel (parteilos) zeigte sich interessiert. «Das ist ein interessanter Vorschlag, der bedenkenswert ist», sagte er. Seine Behörde prüfe derzeit, ob solche Maßnahmen noch vor der WM umsetzbar sind.

Schünemann sagte der dpa in Hannover: «Wir gehen davon aus, dass der genetische Fingerabdruck bei Hooligans möglich ist. Dann werden wir das hier sofort umsetzen.» Die Maßnahme könne auch vorbeugend wirken, da sie eine «abschreckende Wirkung» habe. Die genetischen Informationen von vorbestraften Hooligans würden in der DNA-Datei beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden gespeichert.

In der Gewalttäter-Datei Sport sind in Niedersachsen laut Innenministerium derzeit 700 bis 800 Hooligans gespeichert, die als auffällig gelten. In Berlin sind es mehr als 1000. Allerdings ist es fraglich, ob bei allen die Voraussetzungen für eine Speicherung der DNA-Daten vorliegen.

Erst im vergangenen November hatte der Bundestag die gesetzlichen Hürden für den genetischen Fingerabdruck deutlich gesenkt - trotz Bedenken von Datenschützern. Nicht mehr nur Schwerverbrecher oder Sexualstraftäter dürfen nun vorsorglich zum genetischen Fingerabdruck gezwungen werden. «Durch die neue Regelung ist die Schwelle deutlich abgesenkt worden», betonte der Sprecher der Berliner Polizei, Bernhard Schodrowski. «In Fällen, in denen es die rechtliche Prüfung hergibt und ein richterlicher Beschluss zu bekommen ist, werden wir uns das zu Nutze machen.»

Bei Mehrfachtätern reichen jetzt unter Umständen einfache Taten wie Körperverletzungen, wenn ein Richter Wiederholungsgefahr bejaht. Nach Einschätzung von Ermittlern würden die Chancen sinken, nach einer Fußball-Randale unerkannt zu entkommen.

Ende


Jetzt darf sich jeder mal überlegen, wer in Deutschland als Hooligan eingestuft wird. Die komplette "Datei Gewalttäter Sport" zum genetischen Fingerabdruck, die drehen doch total am Rad...


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