Sensationelle Wende im größten Ausrüster-Streit der deutschen Fußball-Geschichte. Statt der erwarteten Scheidung geht die Ehe zwischen dem DFB und Adidas plötzlich weiter – wahrscheinlich sogar länger als geplant. Und US-Riese Nike ist der Verlierer in der Millionen-Schlacht um unsere Nationalelf.
Stuttgart, Hotel Schlossgarten, gestern früh um 8.49 Uhr. Adidas-Boss Herbert Hainer (53) erscheint schmallippig lächelnd zur Schiedsgerichts-Verhandlung.
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (62) hatte im Hotel bereits übernachtet, wartete dort auf seinen Gegenspieler.
Befürchtet wurde eine Schlammschlacht über die Frage: Hat der DFB den bisherigen Vertrag mit den Herzogenaurachern vorzeitig bis 2014 verlängert? Das behauptete Adidas.
Oder ist der DFB ab 2011 frei für das Super-Angebot des US-Rivalen Nike? Es geht um 50 Millionen Euro pro Jahr.
Doch Richter Prof. Willi Erdmann ließ keinen Rosenkrieg zu nach einem halben Jahrhundert Partnerschaft mit drei gewonnenen WM-Titeln. Drei Stunden lang drängte der Jurist auf einen Vergleich. Hainer („Eine kooperative Atmosphäre“) verschob extra seine Abreise zu einem anderen Termin.
Am späten Nachmittag war klar: Es läuft auf eine Einigung hinaus. Adidas behält danach die Nationalelf – aber es wird teurer!
Statt der zuletzt gebotenen 22 Millionen Euro pro Jahr wird aufgestockt, wenn auch nicht in Höhe der Nike-Offerte. Und: Adidas baut zusätzlich Bolzplätze. Ein Lieblingsprojekt von Theo Zwanziger.
Der drohende Wechsel zur amerikanischen Konkurrenz war offenbar das perfekte Druckmittel für den DFB...
BILD erfuhr: Die Laufzeit soll nicht nur bis 2014, sondern möglicherweise bis 2018 gehen. Geplant ist, den neuen Vertrag in den nächsten Wochen zu besiegeln.
Ich finde es gut wenn Adidas weiterhin Ausrüster der DFB Elf aufläuft. Gerade bei großen Meisterschaften wie EM und WM sind Fußballmannschften im allgemeinen Fokus. Die deutsche Nationalmannschft repräsentiert Deutschland. Neulich habe ich Hockey gesehen. Deutschland gegen Beligien. Ich traute nicht, was ich sah, doch die Belgier haben sich als Sponsor Volkswagen geangenlt, während Deutschland für Hyundai wirbt. Paradox oder? Da gilt die Autoindustrie als wichtigster wirtschaftszweig Deutschlands und eine Nationalmannschft macht Werbung für ausländische Marken. Beispiel WM 2006. Selbe Branche: Hyundai sponsort das Turnier in Deutschland. Unglaublich. Immerhin bleibt mit Adidas eine deutsche Weltmarke Partner der deutschen Nationalmannschaft. Außerdem tut ab und zu Tradition ja auch gut... unvergessen die ersten Schraubstollen von Adolf Dassler bei der WM 1954 (wobei es ja angeblich von Puma schon vorher welche gab...)
Wie auch immer, meiner Meinung nach ist die Verlängerung mit Adidas gut so!
Fassen wir mal zusammen: Die eine Firma bietet 75 Mio. € pro Jahr. Die andere 20 Mio. € pro Jahr. Beide Firmen würden sich beim Bau von Bolzplätzen und der Nachwuchsförderung beteiligen.
*TROMMELWIRBEL*
Die Entscheider unterschreiben bei der Firma die auf 8 Jahre gesehen 440 Mio. weniger bezahlt.
(Bei der Bahn oder dem Bauamt würde man vielleicht von "Untreue" oder "Bestechung" munkeln, hier sind alle zufrieden. Weil ja ein teutscher Konzern gewonnen hat?). Ein Schelm wer böses dabei denkt.....selbst die Entscheider wollen zur Staatsanwaltschaft gehen http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,502433,00.html
Abgesehen davon das scheinbar beide Firmen Jugend und Bolzplätze unterstützen wollen (Was immer das im Detail bedeutet). Es ist doch völlig wurscht in welchen Leibchen die Nationalmannschaft aufläuft. Von den Extra-440 Mio. hätte man eine Menge z.B. in Richtung Jugend und Anti-Rassismus machen können. Und eine Extraprämie/Rolex/Fettes Auto für die DFB-Funktionäre wäre sicher auch noch drin gewesen. Und da wundern die sich wenn kritische Nachfragen kommen?
Mich würde mal interessieren was der FC Bayern dafür bekommt das sie sich so für Adidas eingesetzt haben. Man weiss ja noch wie es vor ein paar Jahren mit den Premieregeldern war, da bekamen sie von Premiere eine grössere Summe für ihr Engagement überwiesen.
wenn das adidas-angebot niedriger, aber nah am nike-angebot gewesen waere, haette man sagen koennen, wir bleiben unserem langjaehrigen partner treu (so wie hb das mit jako gemacht hat). bei einer diferenz von ueber 400 millionen euro kann man das aber schlicht nicht machen. das ist ein skandal.
auch der eintracht entgeht so geld, das sinnvoll haette investiert werden koennen. obendrein hat man sich vor der ganzen (sport)welt laecherlich gemacht, und von adidas mit einem wahren dumping-angebot abspeisen lassen. auf grosse professionalitaet seitens des dfb waehred der verhandlungen laesst das auch nicht unbedingt schliessen.
.... auch der eintracht entgeht so geld, das sinnvoll haette investiert werden koennen. obendrein hat man sich vor der ganzen (sport)welt laecherlich gemacht, und von adidas mit einem wahren dumping-angebot abspeisen lassen. auf grosse professionalitaet seitens des dfb waehred der verhandlungen laesst das auch nicht unbedingt schliessen.
Das ist der Punkt. Adidas vertritt die Einstellung der Vertrag sei verlängert worden, der DFB ist scheinbar zu feige gewesen das richtig vor Gericht ausklamüssern zu lassen und hat einem Vergleich zugestimmt. (Vergleich ist schon eine Frechheit, adidas zahlt etwas mehr und sichert sich dafür noch länger den Vertrag).
Es gab zwei Möglichkeiten vor Gericht: DFB bekommt Recht, der Adidasvertrag läuft 2011 aus, danach steigt Nike mit 600 Mio. € für 8 Jahre ein! Adidas bekommt Recht, der Vertrag läuft mit den alten Konditionen bis 2014 weiter. d.h. 11 Mio pro Jahr.
Der DFB sagt er wäre dem Gerichtsverfahren ausgewichen, weil die Gefahr bestand der alte, und schlechtere Vertrag wäre weitergelaufen (11 Mio/Jahr). Deshalb habe man dem Kompromis zugestimmt (20 Mio/Jahr).
Die Gefahr bestand darin 27 Mio in 3 Jahren "zu verlieren", die Chance bestand darin über 400 Mio. mehr einzunehmen.
Der DFB hat sich für die "sichere Seite" entschieden, und Adidas lacht sich einen Ast. Denn es erscheint überhaupt nicht klar dass sie vor Gericht Recht bekommen hätten. Einfach nur unglaublich.
Klar wärs komisch gewesen die National Mannschaft in Nike Kit's zu sehen, und ich versteh auch das der DFB, Adidas viel zu verdanken hat, aber hier gehts um nen Haufen Kohle da hätte man zuschlagen müssen.
Schließlich hätte man mit dem Geld viel für den Nachwuchs tun können.
Da fragt man sich natürlich wie es Adidas geschafft hat die Herren vom DFB zu überzeugen.
Ist doch gut, dass eine deutsche Firma die deutsche Nationalmannschft ausstattet. Natürlich leben wir nicht mehr im Protektionismus, aber da das Adidas Angebot ja nicht schlecht ist nur weil es nicht ganz so viel Kohle bringt wie das Nike Angebot und auch mit dem Hintergrund, dass Adidas auch in schlechten Jahren da war, sollte man die Kirche im Dorf lassen. Ein ähnliches Beispiel war hier bei uns unten in Freiburg mit dem Bierlieferanten des SC Freiburg. Ganter(Freiburger Bierbrauer) hat jahrzehntelang den SCF beliefert und unterstützt, auch in sehr schlechten Jahren. Dann haben sie zuerst ein zugegeben ziemlich schlechtes Angebot ( wie Adidas ja glaube ich auch) gemacht, dieses dann verbessert, als sie merkten dass es neben ihnen ja noch andere Firmen gibt..., aber nachdem das Angebot nicht ganz so toll ausfiel wie das vom "ausländischen" Rothaus wurde der Vertrag nicht mehr verlängert.
Freecastle_Adler schrieb: Ist doch gut, dass eine deutsche Firma die deutsche Nationalmannschft ausstattet. Natürlich leben wir nicht mehr im Protektionismus, aber da das Adidas Angebot ja nicht schlecht ist nur weil es nicht ganz so viel Kohle bringt wie das Nike Angebot und auch mit dem Hintergrund, dass Adidas auch in schlechten Jahren da war, sollte man die Kirche im Dorf lassen. .....
Nicht ganz soviel ist gut Aber es soll nicht nur ums Geld gehen (Wobei ich mich frage...worum sonst, wenn beide Anbieter Bolzplätze und Jugend fördern wollen. Also das gleiche bieten). Was heißt das, in schlechten Jahren dabeigeblieben, wie sah das konkret aus?
Für mich hat der DFB eine Fürsorgepflicht, der "Wert" der Nationalmannschaft liegt in seiner Hand, diesen hat er sorgsam zu verwalten. In meinen Augen wurde dies nicht gemacht. Von der Kohle hätte man eine Menge für den Fussball machen können, es ging ja nicht darum irgendein Gewinn für gesichtslose Aktionäre auf Kosten der Mitglieder zu maximieren, oder?
Statt der erwarteten Scheidung geht die Ehe zwischen dem DFB und Adidas plötzlich weiter – wahrscheinlich sogar länger als geplant. Und US-Riese Nike ist der Verlierer in der Millionen-Schlacht um unsere Nationalelf.
Stuttgart, Hotel Schlossgarten, gestern früh um 8.49 Uhr. Adidas-Boss Herbert Hainer (53) erscheint schmallippig lächelnd zur Schiedsgerichts-Verhandlung.
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (62) hatte im Hotel bereits übernachtet, wartete dort auf seinen Gegenspieler.
Befürchtet wurde eine Schlammschlacht über die Frage: Hat der DFB den bisherigen Vertrag mit den Herzogenaurachern vorzeitig bis 2014 verlängert? Das behauptete Adidas.
Oder ist der DFB ab 2011 frei für das Super-Angebot des US-Rivalen Nike? Es geht um 50 Millionen Euro pro Jahr.
Doch Richter Prof. Willi Erdmann ließ keinen Rosenkrieg zu nach einem halben Jahrhundert Partnerschaft mit drei gewonnenen WM-Titeln. Drei Stunden lang drängte der Jurist auf einen Vergleich. Hainer („Eine kooperative Atmosphäre“) verschob extra seine Abreise zu einem anderen Termin.
Am späten Nachmittag war klar: Es läuft auf eine Einigung hinaus. Adidas behält danach die Nationalelf – aber es wird teurer!
Statt der zuletzt gebotenen 22 Millionen Euro pro Jahr wird aufgestockt, wenn auch nicht in Höhe der Nike-Offerte. Und: Adidas baut zusätzlich Bolzplätze. Ein Lieblingsprojekt von Theo Zwanziger.
Der drohende Wechsel zur amerikanischen Konkurrenz war offenbar das perfekte Druckmittel für den DFB...
BILD erfuhr: Die Laufzeit soll nicht nur bis 2014, sondern möglicherweise bis 2018 gehen. Geplant ist, den neuen Vertrag in den nächsten Wochen zu besiegeln.
Das bedeutet: Auch lange nach Michael Ballack und Miroslav Klose wird Deutschland noch mit den drei Streifen spielen. Und hoffentlich Weltmeister werden...
http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/2007/08/17/nationalelf-ausruester/sieg-adidas,geo=2332314.html
Immerhin bleibt mit Adidas eine deutsche Weltmarke Partner der deutschen Nationalmannschaft.
Außerdem tut ab und zu Tradition ja auch gut... unvergessen die ersten Schraubstollen von Adolf Dassler bei der WM 1954 (wobei es ja angeblich von Puma schon vorher welche gab...)
Wie auch immer, meiner Meinung nach ist die Verlängerung mit Adidas gut so!
Die eine Firma bietet 75 Mio. € pro Jahr.
Die andere 20 Mio. € pro Jahr.
Beide Firmen würden sich beim Bau von Bolzplätzen und der Nachwuchsförderung beteiligen.
*TROMMELWIRBEL*
Die Entscheider unterschreiben bei der Firma die auf 8 Jahre gesehen 440 Mio. weniger bezahlt.
(Bei der Bahn oder dem Bauamt würde man vielleicht von "Untreue" oder "Bestechung" munkeln, hier sind alle zufrieden. Weil ja ein teutscher Konzern gewonnen hat?).
Ein Schelm wer böses dabei denkt.....selbst die Entscheider wollen zur Staatsanwaltschaft gehen
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,502433,00.html
Abgesehen davon das scheinbar beide Firmen Jugend und Bolzplätze unterstützen wollen (Was immer das im Detail bedeutet). Es ist doch völlig wurscht in welchen Leibchen die Nationalmannschaft aufläuft.
Von den Extra-440 Mio. hätte man eine Menge z.B. in Richtung Jugend und Anti-Rassismus machen können. Und eine Extraprämie/Rolex/Fettes Auto für die DFB-Funktionäre wäre sicher auch noch drin gewesen.
Und da wundern die sich wenn kritische Nachfragen kommen?
Auch das wäre eine Erklärung.
wenn das adidas-angebot niedriger, aber nah am nike-angebot gewesen waere, haette man sagen koennen, wir bleiben unserem langjaehrigen partner treu (so wie hb das mit jako gemacht hat). bei einer diferenz von ueber 400 millionen euro kann man das aber schlicht nicht machen. das ist ein skandal.
auch der eintracht entgeht so geld, das sinnvoll haette investiert werden koennen. obendrein hat man sich vor der ganzen (sport)welt laecherlich gemacht, und von adidas mit einem wahren dumping-angebot abspeisen lassen. auf grosse professionalitaet seitens des dfb waehred der verhandlungen laesst das auch nicht unbedingt schliessen.
Naja egal hätte mich mal gefreut auf neues Design bei den Trikots.....
Das ist der Punkt.
Adidas vertritt die Einstellung der Vertrag sei verlängert worden, der DFB ist scheinbar zu feige gewesen das richtig vor Gericht ausklamüssern zu lassen und hat einem Vergleich zugestimmt.
(Vergleich ist schon eine Frechheit, adidas zahlt etwas mehr und sichert sich dafür noch länger den Vertrag).
Es gab zwei Möglichkeiten vor Gericht:
DFB bekommt Recht, der Adidasvertrag läuft 2011 aus, danach steigt Nike mit 600 Mio. € für 8 Jahre ein!
Adidas bekommt Recht, der Vertrag läuft mit den alten Konditionen bis 2014 weiter. d.h. 11 Mio pro Jahr.
Der DFB sagt er wäre dem Gerichtsverfahren ausgewichen, weil die Gefahr bestand der alte, und schlechtere Vertrag wäre weitergelaufen (11 Mio/Jahr).
Deshalb habe man dem Kompromis zugestimmt (20 Mio/Jahr).
Die Gefahr bestand darin 27 Mio in 3 Jahren "zu verlieren",
die Chance bestand darin über 400 Mio. mehr einzunehmen.
Der DFB hat sich für die "sichere Seite" entschieden, und Adidas lacht sich einen Ast. Denn es erscheint überhaupt nicht klar dass sie vor Gericht Recht bekommen hätten.
Einfach nur unglaublich.
und ich versteh auch das der DFB, Adidas viel zu verdanken hat, aber hier gehts um nen Haufen Kohle da hätte man zuschlagen müssen.
Schließlich hätte man mit dem Geld viel für den Nachwuchs tun können.
Da fragt man sich natürlich wie es Adidas geschafft hat die Herren vom DFB zu überzeugen.
Natürlich leben wir nicht mehr im Protektionismus, aber da das Adidas Angebot ja nicht schlecht ist nur weil es nicht ganz so viel Kohle bringt wie das Nike Angebot und auch mit dem Hintergrund, dass Adidas auch in schlechten Jahren da war, sollte man die Kirche im Dorf lassen. Ein ähnliches Beispiel war hier bei uns unten in Freiburg mit dem Bierlieferanten des SC Freiburg. Ganter(Freiburger Bierbrauer) hat jahrzehntelang den SCF beliefert und unterstützt, auch in sehr schlechten Jahren. Dann haben sie zuerst ein zugegeben ziemlich schlechtes Angebot ( wie Adidas ja glaube ich auch) gemacht, dieses dann verbessert, als sie merkten dass es neben ihnen ja noch andere Firmen gibt..., aber nachdem das Angebot nicht ganz so toll ausfiel wie das vom "ausländischen" Rothaus wurde der Vertrag nicht mehr verlängert.
Nicht ganz soviel ist gut
Aber es soll nicht nur ums Geld gehen (Wobei ich mich frage...worum sonst, wenn beide Anbieter Bolzplätze und Jugend fördern wollen. Also das gleiche bieten).
Was heißt das, in schlechten Jahren dabeigeblieben, wie sah das konkret aus?
Für mich hat der DFB eine Fürsorgepflicht, der "Wert" der Nationalmannschaft liegt in seiner Hand, diesen hat er sorgsam zu verwalten.
In meinen Augen wurde dies nicht gemacht.
Von der Kohle hätte man eine Menge für den Fussball machen können, es ging ja nicht darum irgendein Gewinn für gesichtslose Aktionäre auf Kosten der Mitglieder zu maximieren, oder?