Welt am Sonntag schrieb: Aufgeregte Suche nach der idealen Lösung im TV-Poker
In drei Wochen beginnt das offizielle Ausschreibungsverfahren für die Fernsehrechte an der Fußball-Bundesliga ab der Saison 2006. Wieviel Fußball verschwindet im Bezahl-Fernsehen? Die DFL bemüht sich um den schwierigen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Wohl der Zuschauer
von Thorsten Jungholt und Stefan Frommann
Es herrscht ein lebhaftes Treiben dieser Tage in den Geschäftsstellen der Fußball-Bundesligisten. TV-Teams gehören dort zum gewohnten Bild, doch es ist nicht nur das kabel- und kameraschleppende Fußvolk der Sender, das sich derzeit bei den Klubs die Klinken in die Hand gibt. Die führenden Fernsehmacher der Republik, die Intendanten, Chefredakteure und Vorstände werden in nie dagewesener Ballung bei den wichtigsten Entscheidern der Balltreterbranche vorstellig.
Vergangenen Donnerstag zum Beispiel stattete Hans Mahr, Vorstand des Bezahlfernsehsenders Premiere, dem rein sportlich eher minder interessanten Mittelklasseklub Eintracht Frankfurt einen Besuch ab. Am Freitag folgte ihm der Chefredakteur des Deutschen Sportfernsehens (DSF), Axel Balkausky. "Ich fühle mich geehrt", sagt Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen, der vor diesen beiden Abgesandten bereits ein Meeting mit einer vierköpfigen Delegation der ARD hinter sich gebracht hatte. Die hatte den größten Aufwand aller Gäste betrieben.
Bruchhagen wurde "in das nobelste Hotel der Stadt" eingeladen, wo ihm die Zukunftspläne des Senders mittels einer Multimediapräsentation dargeboten wurden. Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks, Steffen Simon, Redaktionsleiter der ARD-"Sportschau", und Dagmar Brandenstein, Geschäftsführerin der öffentlich-rechtlichen Sportrechte-Agentur SportA, hatten sogar ihre herausgeputzte Topmoderatorin Monica Lierhaus mitgebracht, die durch das Programm führte. Auch Schalke, der FC Bayern und viele andere Klubs haben die Stippvisiten der TV-Mächtigen schon hinter sich gebracht.
Hintergrund der Charmeoffensive seitens der Sender ist eine staubtrockene Bekanntmachung der Deutschen Fußball Liga (DFL). Die von den 36 deutschen Profivereinen mit der Vermarktung ihres Spielbetriebs beauftragte GmbH kündigte an, "die audiovisuellen Verwertungsrechte an den Spielen der Bundesliga und der Zweiten Liga öffentlich zum Erwerb auszuschreiben". Bis zum 25. Oktober können Interessenten sich bei der DFL vormerken lassen, Anfang November beginnt das komplexe Bieterverfahren für eine zweistellige Anzahl von Rechtepaketen für Fußballübertragungen ab Juli 2006.
Um ihre Chancen im offiziellen Bieterverfahren zu erhöhen, betreiben Fernsehsender und Kabelgesellschaften im Vorfeld intensive Lobbyarbeit bei den Klubs. Als besonders wertvolle Hilfen gelten dabei wissenschaftliche Gutachten über Zugkraft und Reichweiten. So ist das Marktforschungsinstitut Sport + Markt aus Köln derzeit gut ausgelastet. "Im Augenblick ist das Interesse an unseren Untersuchungen von allen Seiten sehr groß", sagt Geschäftsführer Hartmut Zastrow, "jeder sucht nach Argumenten für sich." Auch DFL-Geschäftsführer Christian Seifert stellt zufrieden "eine rege Nachfrage" nach seinen Rechten fest, er geht deshalb fest davon aus, daß er den bisherigen Erlös von rund 300 Millionen Euro pro Jahr signifikant steigern kann.
Das muß er auch. Denn aus den Kreisen der Vereine wird ihm immer wieder eine Frage gestellt: Wie kann es sein, daß die Ligen in England, Italien oder Spanien trotz deutlich kleinerer Zuschauermärkte fast oder mehr als das Doppelte der deutschen Erlöse kassieren? Zwar hat Deutschlands Profifußball europaweit die meisten Stadionbesucher, die modernsten Arenen und die mit Abstand höchsten Sponsoring-Einnahmen - aber eben auch die niedrigsten TV-Erlöse. Branchenführer FC Bayern München etwa kann aktuell maximal 16 Millionen Euro aus den Bundesliga-TV-Rechten einnehmen, was nicht einmal zehn Prozent des Etats ausmacht. Wegen der umfassenden Auftritte im Free-TV können die Bayern aber nahezu 70 Millionen Euro Sponsoringeinnahmen verbuchen. Seifert warnte die Klubs vor Beginn der Ausschreibung deshalb davor, zu sehr auf das Bezahlfernsehen zu setzen, solange die TV-Erlöse nicht die zu erwartenden Ausfälle aus der Vermarktung übersteigen. "Wir dürfen nicht isoliert auf die TV-Erlöse schielen, sondern müssen Gesamtprodukt und -erlöse im Auge haben."
Eine Position, die Jacques Raynaud, General-Manager des Spartensenders Eurosport, unterstützt. Er warnt die Deutschen vor der Annahme, die Verhältnisse zum Beispiel aus Frankreich, wo das Fernsehen 600 Millionen pro Jahr zahlt, einfach auf ihre Verhältnisse übertragen zu können. "Die Pay-TV-Basis in Frankreich ist eine ganz andere", sagt der Deutsch-Franzose. "Canal plus wurde 1984 gegründet, um den Fußball zu professionalisieren und zu finanzieren. In Deutschland hat sich der Fußball im Free-TV etabliert, dadurch existieren hier ganz andere Machtverhältnisse. Französische Verhältnisse wird es in Deutschland nie geben."
Es braucht also eine deutsche Lösung im großen Rechte-Feilschen. Als ein Spielplan-Modell, das möglichst viele Interessen berücksichtigen könnte, gilt die Rückkehr zu einem Flutlichtspiel am Freitag, am Samstag um 15.30 Uhr könnten fünf Partien stattfinden, gefolgt von einem Top-Spiel des Tages um 18.30 Uhr. Die letzten beiden Partien würden am Sonntag ab 17.30 Uhr gespielt. Der Pay-TV-Sender Premiere könnte alles live senden, fraglich ist allein, ob und in welchem Umfang die ARD-"Sportschau" oder eine andere Sendung im Free-TV vor 20 Uhr Zusammenfassungen bringen darf.
DFL-Verhandlungsführer Seifert bezeichnet diese Diskussionen als "verfrüht. Erst wenn wir wissen, wer an welchen Paketen mit welcher Ernsthaftigkeit interessiert ist, können und werden wir die daraus resultierenden Spielplan- und Verwertungsmodelle festlegen." Zumal in der Branche Gerüchte um bislang noch unbekannte, geheimnisvolle Investoren aus der Rechtehandels- oder Kommunikationssparte wabern, die im Bieterwettbewerb mitmischen könnten. "Das Ganze ist eine heiße Sache", sagt Premiere-Vorstand Mahr, auch angesichts aufgeschreckter Fan-Initiativen. "Aber Aufregung lohnt nicht, wir müssen ruhig bleiben und auf die Kraft unserer Argumente vertrauen."
In Frankfurt fanden die allerdings keine offenen Ohren. Heribert Bruchhagen teilte Mahr ganz offen mit, "daß wir unsere Traditionen nicht einfach verschleudern dürfen. Fußballübertragungen im freien Fernsehen darf man nicht nur unter monetären Gesichtspunkten betrachten. Die große gesellschaftliche Akzeptanz des Fußballs ist zum Teil auch dessen öffentlicher Zugänglichkeit zum Beispiel über die ,Sportschau" zu verdanken." Auch viele Politiker, die wie in keinem anderen Land Europas über Verwaltungs- und Aufsichtsräte in den Klubs vertreten sind, setzen sich für eine Art "Bürgerrecht auf freies Gucken" ein, wie es ein Sponsor formuliert.
Abseits aller Unwägbarkeiten des Bieterverfahrens scheint sich die Erkenntnis des Vermarktungsprofis Geert Bittner, Geschäftsführer der Firma Sports Media Entertainment, durchzusetzen. Der sagt: "Ich sehe den deutschen Fußball so konservativ, daß er sich auf eine exklusive Berichterstattung im Pay-TV nicht einlassen wird."
Netter Artikel, aber im Endeffekt geht es NUR darum, wie die Vereine am meisten Geld bekommen. Denn nur so können wir in Europa mithalten. Schön und gut, wir haben die geilsten Stadien, den höchsten Zuschauerschnitt, aber die Weltstars spielen woanders. Und Geld regiert eben doch die Welt... Mir ist es egal, heutzutage hat fast eh jeder Premiere oder zumindest Leute im Umfeld, die es haben. Von daher ist die Diskussion Free- oder Pay-TV in meinen Augen für den *****, vor allem weil das "Free-TV" auch Pay-TV ist: Ich sag nur GEZ-Gebühr, ARD und ZDF kosten nämlich ungefähr das Selbe wie Premiere. Und ich schau mir lieber ein Spiel auf Premiere an, da gibt es wenigstens kompetente Kommentatoren und keinen Heribert Faßbender oder Bela Rethy. Soll heißen, ob so oder so, solle für uns Fans keinen Unterschied machen. Hauptsache die Vereine bekommen mehr Geld!
Also ich bin schon ein großer Verfechter des "Free-TV"-Fußballs, da gehört er meiner Meinung nach hin!
Premiere hat eben noch lang nicht jeder... Und wie in dem Artikel sehr gut klar gemacht, herrscht hier eben nicht die Struktur dafür...
Für mich ein weiteres Argument: Verschwindet der Fußball zusehends im Pay-TV, können viele Jugendliche nicht mehr so viel Bundesliga sehen, was dem aktuellen Trend der Jungen weg vom Fußball zugute kommen würde... außerdem möchte ich keine "Salami-Spieltage", darauf hab ich keine Lust.
was soll das eigentlich immer mit den erlösen aus den tv-rechten? wie schon im artikel beschrieben sind die sponsoreneinnahmen die höchsten in europa. wenn denn die nun wegfallen sollten, weil etwas mehr durch premiere bezahlt wird, ist das ne milchmädchenrechnung. nachher schreien dann die bayern wieder, weil sie ja weniger haben wie vorher. aus welchem grund soll ein sponsor der im "freien" fernsehen rund 45 millionen leute anspricht bei premiere genauso viel geld abdrücken wie vorher. da ist die verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben. premiere hat 3,41 mill. kunden, da sind die ganzen sportsbars mit eingerechnet. wäre ich sponsor, würde ich mein engagement ernsthaft überdenken.
und zu den weltstars: die spielen in klubs, die bei genauerem betrachten, die spiellizenz auch hinterhergeworfen bekommen. wer einen großen namen hat (siehe bvb) kann auch mit erdrückender schuldenlast noch ne mannschaft zusammenschustern. da bewegen wir uns sowieso hin. aber ob das wirklich der gewünschte effekt ist? ich wage es zu bezweifeln. und eine weitere aufsplittung des spieltages? nein danke!!
Aufgeregte Suche nach der idealen Lösung im TV-Poker
In drei Wochen beginnt das offizielle Ausschreibungsverfahren für die Fernsehrechte an der Fußball-Bundesliga ab der Saison 2006. Wieviel Fußball verschwindet im Bezahl-Fernsehen? Die DFL bemüht sich um den schwierigen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Wohl der Zuschauer
von Thorsten Jungholt und Stefan Frommann
Es herrscht ein lebhaftes Treiben dieser Tage in den Geschäftsstellen der Fußball-Bundesligisten. TV-Teams gehören dort zum gewohnten Bild, doch es ist nicht nur das kabel- und kameraschleppende Fußvolk der Sender, das sich derzeit bei den Klubs die Klinken in die Hand gibt. Die führenden Fernsehmacher der Republik, die Intendanten, Chefredakteure und Vorstände werden in nie dagewesener Ballung bei den wichtigsten Entscheidern der Balltreterbranche vorstellig.
Vergangenen Donnerstag zum Beispiel stattete Hans Mahr, Vorstand des Bezahlfernsehsenders Premiere, dem rein sportlich eher minder interessanten Mittelklasseklub Eintracht Frankfurt einen Besuch ab. Am Freitag folgte ihm der Chefredakteur des Deutschen Sportfernsehens (DSF), Axel Balkausky. "Ich fühle mich geehrt", sagt Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen, der vor diesen beiden Abgesandten bereits ein Meeting mit einer vierköpfigen Delegation der ARD hinter sich gebracht hatte. Die hatte den größten Aufwand aller Gäste betrieben.
Bruchhagen wurde "in das nobelste Hotel der Stadt" eingeladen, wo ihm die Zukunftspläne des Senders mittels einer Multimediapräsentation dargeboten wurden. Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks, Steffen Simon, Redaktionsleiter der ARD-"Sportschau", und Dagmar Brandenstein, Geschäftsführerin der öffentlich-rechtlichen Sportrechte-Agentur SportA, hatten sogar ihre herausgeputzte Topmoderatorin Monica Lierhaus mitgebracht, die durch das Programm führte. Auch Schalke, der FC Bayern und viele andere Klubs haben die Stippvisiten der TV-Mächtigen schon hinter sich gebracht.
Hintergrund der Charmeoffensive seitens der Sender ist eine staubtrockene Bekanntmachung der Deutschen Fußball Liga (DFL). Die von den 36 deutschen Profivereinen mit der Vermarktung ihres Spielbetriebs beauftragte GmbH kündigte an, "die audiovisuellen Verwertungsrechte an den Spielen der Bundesliga und der Zweiten Liga öffentlich zum Erwerb auszuschreiben". Bis zum 25. Oktober können Interessenten sich bei der DFL vormerken lassen, Anfang November beginnt das komplexe Bieterverfahren für eine zweistellige Anzahl von Rechtepaketen für Fußballübertragungen ab Juli 2006.
Um ihre Chancen im offiziellen Bieterverfahren zu erhöhen, betreiben Fernsehsender und Kabelgesellschaften im Vorfeld intensive Lobbyarbeit bei den Klubs. Als besonders wertvolle Hilfen gelten dabei wissenschaftliche Gutachten über Zugkraft und Reichweiten. So ist das Marktforschungsinstitut Sport + Markt aus Köln derzeit gut ausgelastet. "Im Augenblick ist das Interesse an unseren Untersuchungen von allen Seiten sehr groß", sagt Geschäftsführer Hartmut Zastrow, "jeder sucht nach Argumenten für sich." Auch DFL-Geschäftsführer Christian Seifert stellt zufrieden "eine rege Nachfrage" nach seinen Rechten fest, er geht deshalb fest davon aus, daß er den bisherigen Erlös von rund 300 Millionen Euro pro Jahr signifikant steigern kann.
Das muß er auch. Denn aus den Kreisen der Vereine wird ihm immer wieder eine Frage gestellt: Wie kann es sein, daß die Ligen in England, Italien oder Spanien trotz deutlich kleinerer Zuschauermärkte fast oder mehr als das Doppelte der deutschen Erlöse kassieren? Zwar hat Deutschlands Profifußball europaweit die meisten Stadionbesucher, die modernsten Arenen und die mit Abstand höchsten Sponsoring-Einnahmen - aber eben auch die niedrigsten TV-Erlöse. Branchenführer FC Bayern München etwa kann aktuell maximal 16 Millionen Euro aus den Bundesliga-TV-Rechten einnehmen, was nicht einmal zehn Prozent des Etats ausmacht. Wegen der umfassenden Auftritte im Free-TV können die Bayern aber nahezu 70 Millionen Euro Sponsoringeinnahmen verbuchen.
Seifert warnte die Klubs vor Beginn der Ausschreibung deshalb davor, zu sehr auf das Bezahlfernsehen zu setzen, solange die TV-Erlöse nicht die zu erwartenden Ausfälle aus der Vermarktung übersteigen. "Wir dürfen nicht isoliert auf die TV-Erlöse schielen, sondern müssen Gesamtprodukt und -erlöse im Auge haben."
Eine Position, die Jacques Raynaud, General-Manager des Spartensenders Eurosport, unterstützt. Er warnt die Deutschen vor der Annahme, die Verhältnisse zum Beispiel aus Frankreich, wo das Fernsehen 600 Millionen pro Jahr zahlt, einfach auf ihre Verhältnisse übertragen zu können. "Die Pay-TV-Basis in Frankreich ist eine ganz andere", sagt der Deutsch-Franzose. "Canal plus wurde 1984 gegründet, um den Fußball zu professionalisieren und zu finanzieren. In Deutschland hat sich der Fußball im Free-TV etabliert, dadurch existieren hier ganz andere Machtverhältnisse. Französische Verhältnisse wird es in Deutschland nie geben."
Es braucht also eine deutsche Lösung im großen Rechte-Feilschen. Als ein Spielplan-Modell, das möglichst viele Interessen berücksichtigen könnte, gilt die Rückkehr zu einem Flutlichtspiel am Freitag, am Samstag um 15.30 Uhr könnten fünf Partien stattfinden, gefolgt von einem Top-Spiel des Tages um 18.30 Uhr. Die letzten beiden Partien würden am Sonntag ab 17.30 Uhr gespielt. Der Pay-TV-Sender Premiere könnte alles live senden, fraglich ist allein, ob und in welchem Umfang die ARD-"Sportschau" oder eine andere Sendung im Free-TV vor 20 Uhr Zusammenfassungen bringen darf.
DFL-Verhandlungsführer Seifert bezeichnet diese Diskussionen als "verfrüht. Erst wenn wir wissen, wer an welchen Paketen mit welcher Ernsthaftigkeit interessiert ist, können und werden wir die daraus resultierenden Spielplan- und Verwertungsmodelle festlegen." Zumal in der Branche Gerüchte um bislang noch unbekannte, geheimnisvolle Investoren aus der Rechtehandels- oder Kommunikationssparte wabern, die im Bieterwettbewerb mitmischen könnten. "Das Ganze ist eine heiße Sache", sagt Premiere-Vorstand Mahr, auch angesichts aufgeschreckter Fan-Initiativen. "Aber Aufregung lohnt nicht, wir müssen ruhig bleiben und auf die Kraft unserer Argumente vertrauen."
In Frankfurt fanden die allerdings keine offenen Ohren. Heribert Bruchhagen teilte Mahr ganz offen mit, "daß wir unsere Traditionen nicht einfach verschleudern dürfen. Fußballübertragungen im freien Fernsehen darf man nicht nur unter monetären Gesichtspunkten betrachten. Die große gesellschaftliche Akzeptanz des Fußballs ist zum Teil auch dessen öffentlicher Zugänglichkeit zum Beispiel über die ,Sportschau" zu verdanken." Auch viele Politiker, die wie in keinem anderen Land Europas über Verwaltungs- und Aufsichtsräte in den Klubs vertreten sind, setzen sich für eine Art "Bürgerrecht auf freies Gucken" ein, wie es ein Sponsor formuliert.
Abseits aller Unwägbarkeiten des Bieterverfahrens scheint sich die Erkenntnis des Vermarktungsprofis Geert Bittner, Geschäftsführer der Firma Sports Media Entertainment, durchzusetzen. Der sagt: "Ich sehe den deutschen Fußball so konservativ, daß er sich auf eine exklusive Berichterstattung im Pay-TV nicht einlassen wird."
Denn nur so können wir in Europa mithalten.
Schön und gut, wir haben die geilsten Stadien, den höchsten Zuschauerschnitt, aber die Weltstars spielen woanders.
Und Geld regiert eben doch die Welt...
Mir ist es egal, heutzutage hat fast eh jeder Premiere oder zumindest Leute im Umfeld, die es haben. Von daher ist die Diskussion Free- oder Pay-TV in meinen Augen für den *****, vor allem weil das "Free-TV" auch Pay-TV ist:
Ich sag nur GEZ-Gebühr, ARD und ZDF kosten nämlich ungefähr das Selbe wie Premiere.
Und ich schau mir lieber ein Spiel auf Premiere an, da gibt es wenigstens kompetente Kommentatoren und keinen Heribert Faßbender oder Bela Rethy.
Soll heißen, ob so oder so, solle für uns Fans keinen Unterschied machen.
Hauptsache die Vereine bekommen mehr Geld!
Der Begriff "Free-TV" ist im Zusammenhang mit
ARD/ZDF voellig fehl am Platze.
Gruss Wolfi47
Premiere hat eben noch lang nicht jeder... Und wie in dem Artikel sehr gut klar gemacht, herrscht hier eben nicht die Struktur dafür...
Für mich ein weiteres Argument: Verschwindet der Fußball zusehends im Pay-TV, können viele Jugendliche nicht mehr so viel Bundesliga sehen, was dem aktuellen Trend der Jungen weg vom Fußball zugute kommen würde... außerdem möchte ich keine "Salami-Spieltage", darauf hab ich keine Lust.
Grüße,
norwegerr
und zu den weltstars: die spielen in klubs, die bei genauerem betrachten, die spiellizenz auch hinterhergeworfen bekommen. wer einen großen namen hat (siehe bvb) kann auch mit erdrückender schuldenlast noch ne mannschaft zusammenschustern. da bewegen wir uns sowieso hin. aber ob das wirklich der gewünschte effekt ist? ich wage es zu bezweifeln. und eine weitere aufsplittung des spieltages? nein danke!!