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Real Madrid: Verrechnet!

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Verrechnet hat sich wohl Präsident Florentino Perez, als er bei seinem Amtsantritt im Juni 2000 glaubte, er könne Real Madrid den sportlichen Erfolg durch ausufernde Spielerkäufe sichern.

In knapp sechs Jahren gaben die Madrilenen insgesamt 756 Millionen Euro für Spielertransfers aus. Als Antrittsgeschenk hatte der 58-Jährige den Portugiesen Luis Figo vom FC Barcelona für 60 Millionen Euro verpflichtet, ebenso wurden die Stars Zidane, Beckham und Ronaldo unter Vertrag genommen.
Den Beweis, dass die sogenannten „Galaktischen“ auch als Team zu dauerhaften sportlichen Höchstleistungen fähig sind, blieben die Meisterspieler ohne Titel zuletzt selbst auf nationaler Ebene schuldig: Der Rückstand auf den Spitzenreiter aus Barcelona beträgt bereits 8 Punkte, im spanischen Pokal ist man ausgeschieden.
Trotz aller Investitionen steuert Real Madrid bereits auf seine dritte Saison ohne Titel in Serie zu.

Perez übernahm nun gestern die Verantwortung und trat mit sofortiger Wirkung von seiner Funktion zurück. Er gab seine Entscheidung nach einer außerordentlichen Sitzung der Vereinsführung bekannt. "Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Real einen Kurswechsel braucht. Dazu will ich mit meinem Rückzug beitragen", sagte der 58 Jahre alte Bauunternehmer auf einer Pressekonferenz. Man darf gespannt sein, wie dieser „Kurswechsel“ aussehen soll...

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,403502,00.html

Kann Perez für sich wenigstens noch in Anspruch nehmen, Schulden und Vermögen saldieren zu können - er baute den Schuldenberg bei Real von über 200 Millionen Euro ab, indem er das vereinseigene Trainingsgelände verkaufte und eine neue Anlage außerhalb der Stadt bauen ließ – hat Real-Spieler Beckham auch mit eher einfachen Rechenaufgaben nach eigenem Bekunden Probleme.

Ein Interview mit der „Mail on Sunday“, indem Beckham allzu offenherzig eingestand, die Mathematik-Hausaufgaben seines Sohnes Brooklyn nicht ohne Hilfe lösen zu können, dienen der englischen Presse nun, um sich über Beckham lustig zu machen.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,403253,00.html

„Ich dachte: Mein Gott, das kann ich nicht. Ich habe zu meiner Schulzeit ganz andere Dinge gelernt," wird Beckham zitiert. Das dürfte anderen Eltern übrigens ähnlich gehen.

Warum nun die Häme der Presse?
Der Mann ist Fußballer und wird für Arbeit, die er mit seinen Füßen verrichtet, bezahlt.

Sein „Handwerk“ versteht David Beckham. Was man von einigen Journalisten und Reportern nicht behaupten kann...
Aber zu diesem Thema habe ich mich in den letzten Wochen ja bereits ausgiebig geäußert.
Den Link zum aktuellen Thread von miep zu diesem Thema setze ich dennoch:

http://www.eintracht.de/forum/list.php?thread=10911712
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"In knapp sechs Jahren gaben die Madrilenen insgesamt 756 Millionen Euro für Spielertransfers aus..."

Das entspricht jährlichen Transferausagaben von durchschnittlich 126 Millionen Euro!...

Beckham hätte das nicht ausrechnen können...

Aber man kann ruhig dumm sein, solange man sich zu helfen weiß...
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miep0202 schrieb:
Beckham hätte das nicht ausrechnen können...

Es reicht ja auch, wenn er es ausgeben kann...
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Silver_Surfer schrieb:

miep0202 schrieb:
Beckham hätte das nicht ausrechnen können...

Es reicht ja auch, wenn er es ausgeben kann...


Nein, kann er nicht! Deswegen muß er ja jetzt noch Brillen, Unterhosen und Zucker-Brause verkaufen...
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Schade, ich mochte Perez.. Er hat prima zu Real gepasst.
DER Fehler war Vicente Del Bosque zu entlassen!! Er war der einzige Trainer, der alle Stars in eine Mannschaft integrieren konnte!!
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Der Hype ist vorbei, der Kaiser ist nackt, endlich!

Jetzt können sie sich mal wieder auf Fußball konzentrieren, dann gewinnen sie vielleicht wieder mal was.

Real Madrids Ruhm gründet sich auf großartigen und erfolgreichen Fußball. Davon ist nichts mehr zu sehen. Und die galacticó-Nummer zieht schon lange nicht mehr, wenn sich die faulen, alten, übergewichtigen Säcke anschaut.

Wird Zeit, mal wieder von vorne anzufangen, Fresse zu halten und dafür hart arbeiten.

Aber das wird noch ne Weile dauern. Die müssen neu aufbauen, Barcas Mannschaft entwickelt sich erst so richtig.

Willkommen im Leben!
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Madrids großer Fehler war keineswegs die Tatsache, dass man viel Geld für "Stars" ausgegeben hat, das hat zu Beginn ja prima funktioniert.

2000 CL Sieger, 2001 Spanischer Meister, 2002 CL Sieger, 2003 Spanischer Meister.

Also in 4 jahren 4 Titel, davon 2 mal Europas Krone aufgesetzt, und teilweise wirklich tollen Fussball gespielt, gerade zu Hause!

Das große Problem bei Madrid war wohl eher die Tatsache, dass man dem ein oder anderen Spieelr einfach zu langfristige Verträge gegeben hat bzw. trotz eines Alters um die 30 nochmal blauäugig auf einige jahre verlängert hat. Auf diesem Level mit Liga, Pokla, CL, Nationalmannschaft, kann ein Spieler nicht bis 35 oder Älter Topleistungen 2 mal pro Woche abrufen.

Des weiteren hat man so manchen Transfer in den letzten ca. 3 Jahren gefahren, der sich im Nachhinein als riesen Flop entpuppt hat und dazu auch noch Schlüsselspieler wie z.B. Makelele verkauft.

45 Millionen für einen immer wieder verletzten Ronaldo, 12 Millionen für Owen, 22 Millionen für Woodgate, 23 Millionen für Samuel...

Es waren nicht die Zidanes, Figos & co, die schlechte Transfers für Real waren (außer den erwähnten zu langen Verträgen), denn als die kamen, kammen auch die Titel nach Madrird zurück.

Madrid sollte versuchen den vor dieser Saison begonnenen Umbruch des Kaders weiter voran zu treiben und Zidane, Roberto Carlos, Ronaldo & co los zu werden.

Im Gegenzug sollte man neben Spielern wie Robinho, Sergio Ramos, Iker Casillas, Cicinho & co setzen und dieses Team passend verstärken und zwar nicht mit Spielern wie Cassano (was hat die Verantwortlichen nur geritten ihn zu holen? wollte man damit Capello locken?).

Ballack wäre ne super Sache für Real. Dazu müsste man nochmal weiteres Geld in die Hand nehmen, um das Team entsprechend zu verstärken.
Dann wird Real auch mittelfristig wieder auf Augenhöhe mit Barcelona um Titel spielen.
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Real Madrid kommt nicht zur Ruhe. Die Ernennung des Pérez-Vertrauten Fernando Martín zum neuen Clubchef spaltete die Führung des spanischen Fußball-Rekordmeisters in zwei Lager.

Ein Teil der Vorstandsmitglieder stellte sich hinter den neuen Präsidenten, andere Vereinsführer forderten Neuwahlen. «Das Vernünftigste wäre, die Mitglieder in einer Neuwahl über den Nachfolger von Florentino (Pérez) entscheiden zu lassen», meinte Vizepräsident Fernando Fernández Tapias.

Nach einer Umfrage des Sportblatts «Marca» schlossen sich 82 Prozent der Real-Anhänger dieser Forderung an. Mehrere Vorstandsmitglieder fühlten sich von Pérez überrumpelt, der den neuen Clubchef quasi per Fingerzeig nominiert hatte. Die Vereinsoberen waren vom Rücktritt ihres Clubchefs derart überrascht worden, dass es ihnen auf der Krisensitzung sprichwörtlich die Sprache verschlug und sich kaum jemand zu Wort meldete.

«Pérez wollte mit seinem Rücktritt den Verein aufrütteln, aber er bewirkt nur eine weitere Zerrüttung», befürchtet «Marca». Das Amt des Real-Präsidenten ist in Spanien mit einem sehr hohen Ansehen verbunden, so dass es schon bald ein Gerangel um den Posten geben dürfte. Dem zweimaligen Rallye-Weltmeister Carlos Sainz werden in der Presse bereits Ambitionen nachgesagt.

Quelle:
http://de.sports.yahoo.com/060301/27/6z8p.html
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Nun wird es bei Real Madrid aber langsam lächerlich bis peinlich - zumindest für meinen Geschmack:

Real Madrids neuer Präsident Fernando Martín kündigte auf der ersten Pressekonferenz nach seinem Amtsantritt vor drei Tagen eine harte Linie an. Überraschend kommt diese Ankündigung ebenso wenig wie das übliche "Ich werde unerbittlich sein mit Spielern."

Dass Menschen, die Personalverantwortung tragen, sich seltsamerweise manchmal zu Sprüchen hinreißen lassen, die aufgrund ihrer Markigkeit eher in einem Action- oder einem Kriegsfilm Marke Hollywood passen würden, als in das Vokabular eines Managers, Präsidenten oder Vorstandes, ist leider nicht neu.
Der Informationsgehalt von Äußerungen wie Martíns "Ich werde nicht mit der Wimper zucken, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen." geht denn auch gegen Null.
Dass er allerdings von seinen Superstars verlangt, auf dem Platz "ihr Leben für den Club zu geben", ist trotz seiner offensichtlichen Hilflosigkeit in meinen Augen einfach nur daneben.

Starke Sprüche haben noch selten geholfen oder bei behäbigen Stars, die über den Zenit ihres Könnens einfach hinaus sind, eine Wirkung gezeigt.

http://de.sports.yahoo.com/02032006/30/neuer-real-praesident-kuendigt-harten-kurs.html
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Er spricht nur aus, was das Volk hören will. Präsi von Real zu sein ist fast bedeutender als Premierminister von Spanien zu sein. Populismus pur. Nur wurde das bisher von jedem neuen Trainer angekündigt, jetzt kündigt es der neue Präsi an. Ob ein Zidane noch auf sowas Bock hat oder Bock haben muss: Der würde wohl lieber noch Spass am Fußball haben wollen auf seine alten Tage. Ausgesorgt hat er ja.

Die müssen vollkommen neu aufbauen.
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Wuschelblubb schrieb:
Das große Problem bei Madrid war wohl eher die Tatsache, dass man dem ein oder anderen Spieelr einfach zu langfristige Verträge gegeben hat bzw. trotz eines Alters um die 30 nochmal blauäugig auf einige jahre verlängert hat. Auf diesem Level mit Liga, Pokla, CL, Nationalmannschaft, kann ein Spieler nicht bis 35 oder Älter Topleistungen 2 mal pro Woche abrufen.

...

Ballack wäre ne super Sache für Real. Dazu müsste man nochmal weiteres Geld in die Hand nehmen, um das Team entsprechend zu verstärken.
Dann wird Real auch mittelfristig wieder auf Augenhöhe mit Barcelona um Titel spielen.

Also, viel jünger ist der Ballack ja nu auch net. Ausserdem soll der mal schön zu Chelsea gehen, in England wird er richtig untergehen mit seiner ewigen Meckerei und nickligen Spielweise. Garantiert.
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schusch schrieb:
Er spricht nur aus, was das Volk hören will. ... Populismus pur.

Das ist es genau, was mich - neben der martialisch angehauchten Sprache - so stört.

Um Himmels willen nur keinen reinen Wein einschenken und mal klar und deutlich erzählen, was Sache ist.
Denn der Weg geht doch objektiv betrachtet, wie du richtig schreibst, nur in eine Richtung:

schusch schrieb:
Die müssen vollkommen neu aufbauen.

Neuaufbau. Das kostet Zeit und Nerven und bedeutet eine Menge Arbeit.
Ich werde nie begreifen, warum Menschen immer wieder auf so eine Art Heilsbringer warten, der mit ein paar deftigen Worten, die Kiste wieder ins Lot bringen soll.
Jeder weiß doch oder sollte wissen, dass es eben so nicht funktioniert.

Ich weiß gar nicht, was mich mehr ärgert:
Dieser ewig währende Ruf nach "starken Männern, die sagen, wo es lang geht" oder der plötzliche "Liebesentzug" für die einst gefeierten Stars, die dann plötzlich von gefeierten und verhätschelten Lieblingen zu bösen, fetten Bonzen mutieren, denen schon lang mal kräftig in den Hintern getreten gehört, weil sie für ihre Kohle ja angeblich eh nichts leisten.
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Na, da passt ja nun in das "Konzept" des neuen Präsidenten:
Trainer Juan Ramón López Caro verbannt Ronaldo beim Derby gegen Atlético auf die Tribüne. Das teilte Real auf seiner Homepage mit. Gründe für die Nichtnominierung Ronaldos nannte Reals Coach nicht.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,404201,00.html

Ob man Ronaldo - nach seiner Fan-Schelte und der Ankündigung Real am Saisonende verlassen zu wollen - mit einer Nominierung einen Gefallen getan hätte, kann ich nicht sagen. Die Klasse, sich an den eigenen Haaren - sprich: mit einem Tor oder einer überragenden Leistung - aus dem selbst gebastelten Sumpf zu ziehen, hat er aber:
Am Mittwoch beim 1:0-Sieg der Brasilianer im Test-Länderspiel gegen Russland erzielte er das einzige Tor...


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