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Tradition schießt keine Tore

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Will diesen Artikel aus Spiegel.de einfach hier mal posten (hab ihn noch nirgendwo anders gesehn..sollte er schon gepostet worden sein, tuts mir leid)

Fußballfans sind eigenartige Leute. Sie sortieren die Clubs nach beliebt und überflüssig. Sogenannte Traditionsvereine hat man zu lieben. Warum? Niemand weiß das. Der VfL Wolfsburg gilt nicht als Traditionsverein. Daher darf man ihn nicht lieben. Warum? Niemand weiß das.


http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,414908,00.html



Meiner Meinung nach übersieht der Autor des Artikels einige wichtige Punkte.

Vereine wie Wolfsburg,Leverkusen oder Ahlen sind ja nicht nur deshalb unbeliebt weil sie keine Tradition haben, sondern wohl vorallem deshalb, weil ein Großkonzern dahinter steht der Fussball als Werbemaßnahme begreift und ordentlich Geld in den Verein pumpt und diesem so einen
Wettbewerbsvorteil verschafft.
Dazu kommt das diese Vereine eher wenige Fans haben (Leverkusen seh ich persönlich als positives Beispiel dafür, dass man auch einem Retortenklub eine gewisse "Seele" verpassen kann) was sich natürlich auf die Stimmung in den jeweiligen Stadien auswirkt, dadurch kommen dann noch weniger Leute hin und so ist es dann doch ganz normal das niemand die Vereine mag..da es nur eine verschwindend geringe "Erste Fangeneration" gibt, wird diese über die Jahre auch nicht viel größer da ein Verein ja oft auch innerhalb von Familien "weitergegeben" wird etc..


Das reicht natürlich nicht aus um das Phänomen unbeliebte "Retortenvereine" zu erklären, aber ich wollte ja auch keinen Aufsatz verfassen sondern nur einen kleinen Diskussionsanstoß geben .. schreibt also bitte eure Meinung zu dem Artikel mal in den Thread
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Ich hab den Artikel auch gelesen.


Der VfL Wolfsburg gilt nicht als Traditionsverein. (...) Warum? Niemand weiß das.

Weil's ein zusammengekaufer Drecksverein ist, der ohne VW Millionen irgendwo im Niemandsland der 2. oder 3. Liga dümpeln würde.

Woher kommt nur dieser Hass auf den armen, kleinen VfL Wolfsburg?

arm ??? Das ich nicht lache! Wieviel Mio's hat VW denn da schon investiert ?

Ja, gibt es denn in diesem großen, weltoffenen Land keinen einzigen Menschen außerhalb Wolfsburgs, der eine kleine Träne um den VfL vergösse?

Nein, die gibt's zum Glück nicht - oder zumindest nur wenige.

Es schwingt auch immer mit, dass Fußball jenen zu gehören habe, denen er immer gehört hat. Also den sogenannten Traditionsclubs und ihren Anhängern.

Weil in diesen Vereinen Fussball GELEBT und nicht als Event ERLEBT wird.

Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum Mönchengladbacher oder gar Kaiserslauterer mehr Anrecht auf Erstligafußball als Wolfsburger haben sollten.

In Gladbach gehen im Schnitt fast 50.000 Leute zum Spiel - in Lautern um die 35.000. Wolfsburg steht mit seinem 20.000er Schnitt nur deswegen vor Mainz, weil in deren Stadion nicht mehr reinpassen.

In Negierung der Fußballgeschichte, aber mit Kompetenz (und Geld, okay) einen neuen Club aufzubauen, den die Welt eben doch braucht - nicht weil er gestern mal was war, sondern weil er morgen einen Fußball spielt, der die Leute bewegt.

Aber nur die 5.000 Leute, die sich einen VFL Wolfsburg in Liga 2 anschauen werden.

Seitdem kamen viele Führungskräfte, die noch mehr Profis herankarrten. Im Ergebnis steht eine kontinuierliche Verschlechterung des gespielten Fußballs.

So ganz scheint der Sachverstand doch nicht flöten gegangen zu sein.
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des liegt ned nur an den zuschauern,sondern auch an den spielern selbst

nimm mal wolfsburg als beispiel,da sind NUR hinzugekaufte spieler drin,die nicht für den verein,sondern für ihr geld da spielen.


wenn wolfsburg absteigt am samstag (und das wird auch so kommen!),dann wird das dort NIEMANDEN interessieren,weil die region dort mehr auf 96 und braunschweig steht,also TRADITIONSVEREINE!

bei braunschweig sind als mehr zuschauer als bei WOB,und warum?weil dort noch spieler sind,die sich mit dem verein identifizieren


bei WOB?ausser schnoor keiner!
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sacki schrieb:
(Leverkusen seh ich persönlich als positives Beispiel dafür, dass man auch einem Retortenklub eine gewisse "Seele" verpassen kann)


Leverkusen ist und bleibt für mich ein seelenloser Retortenclub. Kann es daher nicht als positives Beispiel ansehen.

Wolfsburg hat im bezahlten Fußball nix zu suchen. Leider hat VW da eine Arena hingestellt, so dass der Konzern dauerhaft dafür sorgen muss, dass dort auch in Zukunft erstklassiger Fußball geboten wird. D.h. selbst wenn die am Samstag absteigen sollten, kommen die ganz schnell wieder. Eine ärgerliche Erkenntnis...
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Rigobert_G schrieb:

sacki schrieb:
(Leverkusen seh ich persönlich als positives Beispiel dafür, dass man auch einem Retortenklub eine gewisse "Seele" verpassen kann)


Leverkusen ist und bleibt für mich ein seelenloser Retortenclub. Kann es daher nicht als positives Beispiel ansehen.





Ich hab Seele mit Absicht in Anführungsstrichen geschrieben da ich mich nach Ansicht der Post-Vorschau über meine eigenen Worte etwas erschreckt habe, mir ist allerdings kein besseres Wort eingefallen. Was ich meinte war, dass Leverkusen durch sportlichen Erfolg (bzw. Misserfolg ), einer recht ansehnliche Spielweise aber vorallem auch durch ein paar Köpfe in und um der Manschaft (Ich denke da an Rainer Calmund und ein paar Nationalspieler die dem Verein lange treu waren wie z.B. Jens Nowotny) sich über die letzten 10 Jahre gewisse Sympathien in Deutschland erspielt hat, ob man die jetzt teilt oder nicht spielt da ja keine Rolle. Sie sind jedenfalls längst nicht mehr so farblos wie noch vor 10 Jahren oder wie heute der VFL Wolfsburg
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sacki schrieb:
Sie sind jedenfalls längst nicht mehr so farblos wie noch vor 10 Jahren oder wie heute der VFL Wolfsburg


Vor 10 Jahren spielten in Leverkusen auch noch Bernd Schuster und Rudi Völler.
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Echt ein lustiger Artikel... Der arme kleine VfL... LOL
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Ich habe im VFL Wolfsburg shop was gefunden. Was mich irgendwie lachen läßt.


Ich spreche ja einen Verein der 1945 geründet wurde ja gar keine Tradition ab.
Aber wenn ich 51 Jahre Zeit hatte eine Fangemeinschaft aufzu bauen. Und es nicht schaffe.
Und zu einen 1 Bundesligaspiel nur Teilweise
13000 leute kommen.
Oder wie letztens das man 40 Karten für 22 € bekommen konnte nur damit die Hütte vollbekommt.
Dann hat dieser Verein nicht in der Bundesliga zu suchen.

Ich fahre lieber nach Lautern.

Tobi
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Schön ist auch dieser Passus im Spiegel-Bericht:

"Und der VfL Wolfsburg muss in der Bundesliga bleiben. Erstens ist Kaiserslauterns Zeit abgelaufen, zweitens ist Wolfsburg der Ort, an dem eines Tages noch was kommt. Ihr müsst nur alt genug werden um das zu erleben"

Der nächste Retortenclub wird dann der "1.FC Hopp" sein ( die geplante Spielgemeinschaft Hofffenheim/Sandhausen/Heidelberg). Auch dort wird ein finanzkräftiger Investor hinter dem Verein stehen und wird versuchen, das Stadion durch Schnickschnack voll zu bekommen. Und dennoch wird dieser Club nie so akzeptiert sein wie etwa Waldhof ( der aus der Gegend kommt )
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EFCB schrieb:

Der nächste Retortenclub wird dann der "1.FC Hopp" sein ( die geplante Spielgemeinschaft Hofffenheim/Sandhausen/Heidelberg). Auch dort wird ein finanzkräftiger Investor hinter dem Verein stehen und wird versuchen, das Stadion durch Schnickschnack voll zu bekommen. Und dennoch wird dieser Club nie so akzeptiert sein wie etwa Waldhof ( der aus der Gegend kommt )


Kurz dazu: Im Moment riecht es danach, dass die den Waldhof doch noch mit ins Boot holen. Das Stadion soll vielleicht sogar in Mannheim gebaut werden. Alles ganz schön komisch. Schaun mer mal.

Zum Rest: Hatte den Spiegelartikel auch gelesen und mich schon auch leicht gewundert. Seltsame Schlußfolgerung, die der Autor da zieht. Die Fragen, die er im Text stellt, beantwortet eigentlich jeder Fußballfan auf die gleiche Art und Weise.
Und Leverkusen und "Seele".. Ich finde, man muss nur einmal bei denen im Stadion gewesen sein, dann ist es vorbei mit jeglicher Sympathie. Ging mir zumindest so.

Gruß Tobi
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Ich hoffe mal das der Artikel nach nen paar kalten und ner ordentlichen Portion Ironie geschrieben wurde...
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Ich wundere mich , dass hier immer alle die Zuschauerzahlen heranziehen um manchen Vereinen das Fanpotential abzusprechen . Erinnert euch doch mal an die frühen 90er Jahre , damals war unsere Mannschaft unter den Top5 und kickte regelmäßig vor 15000 Zuschauern . Ich würde jedoch eine Wette darauf eingehen dass sich damals unter diesen 15000 mehr echte fans befanden als heute unter 35000 . Oder nehmt den FCKöln , die hatten ähnlich katastrophale Zuschauerzahlen und heute haben die in der 2.Liga 40000 "Fans".
Die Zeiten ändern sich , heute ist Fußball zum Event geworden . Sobald Hype gemacht wird kommen auch die "Fans" , bestes Beispiel hierfür ist Mainz.
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Zitat: "Weil's ein zusammengekaufer Drecksverein ist, der ohne VW Millionen irgendwo im Niemandsland der 2. oder 3. Liga dümpeln würde."

In dem Zusammenhang ist die Frage ob es anrüchiger ist, wenn VW oder Bayer Millionen in Clubs pumpen oder wenn Bayern München einem insolventen bzw. heruntergewirtschafteten Traditionsclub 1860 (wieviel? neun, zehn oder elf?) Millionen Kredit gibt und so einen schon im Koma liegenden Patienten wieder zum Leben verhilft. Wettbewerbsverzerrung so oder so könnte man meinen.


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