Es geht zwar direkt um die Bayern, betrifft uns aber irgendwie alle.
Von einem der Betreiber der Seite BUNDESLIGAFOREN.DE: ---------------------------------------------------
Servus Raimond,
in den letzten Wochen habe ich so manches Mal darüber nachgedacht, wer eigentlich mit dafür verantwortlich ist, dass mein FC Bayern in vielen Punkten nicht mehr der Verein ist, dem seit nunmehr 30 Jahren mein Herz gehört.
Klar liegt es auch an einigen Entscheidungen in unserer Führung. Da trägt man als Fan nicht immer alles mit, aber das ist auch normal. Dem Nachbarn allerdings derart unter die Arme zu greifen, stößt dann auch bei mir, einem sicherlich wirtschaftlich denkenden Menschen, auf Unverständnis, nein, auch auf Zorn.
Aber das, Raimond, das ist es nicht. Das sind Entwicklungen, die einem echten Roten nicht gefallen können, aber über die man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein kann. Über was man meiner Meinung nach nicht diskutieren kann, ist Deine indiskutable Art und Weise, wie Du unserer Fanszene als Fanbeauftragter vorstehst. Ja, eigentlich solltest Du ihr vorstehen, ihr zur Seite stehen. Aber Du siehst Deine Aufgabe anscheinend eher im Zerstören eben unserer roten Fankultur. Einer Fankultur, von der auch Du jahrelang profitiertest.
Du erinnerst Dich?
07.12.1988 vor 75.000 in Mailand. Das war Dein San Siro-Abend! Wir hatten im UEFA-Cup das Hinspiel in München 0:2 verloren und reisten „nur so“ zum Rückspiel zu Inter. Ich habe die erste Hälfte, nein, das ganze Spiel, im Stadion wie in Trance erlebt. Wir führten plötzlich 3:0, und es war noch nicht einmal Pause. Dann das 1:3 für Inter – Pause. Wir waren immer noch weiter, aber wir wussten, es würde ein Feuerwerk entbrennen. Das war ja noch harmlos, gegen das, was dann auf unser Tor zurollte. Bis heute eine der besten Leistungen, die ich je von einem Torhüter erlebt und gesehen habe. Unser Balu halt. Ebenso wie unsere Party anschließend hinterm Tor... Mit den alten SK’73ern, den Jungs vom Niederrhein, den Ulmern, den Adlern aus Bretten usw.
Du erinnerst Dich?
18.04.1990 vor 72.000 in unserem Oly in München. 0:1 hatten wir das Hinspiel beim AC Milan verloren. Im Rückspiel kochte das Rund. Thomas’ 1:0 und Deine unzähligen Glanztaten brachten uns in die Verlängerung. Es langte zwar letztendlich nicht, aber wie stolz wurdest Du anschließend von der SK trotz des Ausscheidens gefeiert, während die Haupttribüne schon leer war...
Du erinnerst Dich?
24.04.1991 vor 80.000 in Belgrad. Halbfinale EC 1. Wir hatten daheim unglücklich 1:2 verloren und lagen auch dort prompt 0:1 hinten. Wir waren raus. Doch plötzlich führten wir 2:1 und waren die klar bessere Mannschaft. Ein Pfostenabpraller, der so unglücklich an Roland vorbeirutschte ließ schon nichts gutes erahnen und dann die 89. Minute. Eine harmlose Kopfballrückgabe wolltest Du locker über die Latte lenken, verschätztest Dich und patschtest den Ball förmlich ins eigene Tor. Die Enttäuschung hast Du sicher heute noch irgendwo tief in Dir drin. Die Medien lachten Dich aus, und wer baute Dich wieder auf? Noch in der Hölle von Belgrad... Waren es damals nicht wir, Deine Bayernfans...?
Du erinnerst Dich?
An Deinen Kreuzbandriss 1991? In unserer „Horror-Saison“. Was haben die Fans damals hinter Dir gestanden. Hast Du all das vergessen?
Seit damals hat sich vieles verändert. Auch in unserer Fanszene. Ich selber bin von vielen Entwicklungen kein Freund, weil ich weder diesen neumodischen Fanstyle brauche, noch ein 5-Gänge-Menue während der Halbzeitpause. Aber vieles ändert sich nun mal, und damit muss und kann man auch leben.
Dann kam 2003. Und damit eine neue ungeheuerliche Vorgehensweise in unserem Rechtsstaat. Menschen wurden einfach so im Vorbeigehen in Sippenhaft genommen und nur aufgrund von Verdachtsmomenten nach dem Gießkannenprinzip verurteilt. Hast Du eigentlich auch nur annähernd eine Ahnung davon, was das damals in viele von uns für Wunden gerissen hat? Hast Du auch nur den Hauch von einem Gefühl, was das damals in uns zerstört hat? Nein, das hast Du nicht. Ich will Dir nicht absprechen, dass Dir der FC Bayern nicht auch am Herzen liegt. Aber so eine tiefe Liebe wie bei uns kann es nicht sein, sonst hättest Du das damals alles nicht geschehen lassen. Schau Dir doch das Ergebnis letztendlich an. War es das wert? Die Drohungen gegen Dich waren unentschuldbar, und solche Leute gehörten hart bestraft, damit wir uns auch da ganz klar verstehen. Aber diese Kollektivbestrafung damals, war das Ungeheuerlichste, was es bis dato gegeben hat. Du hast dabei ganz einfach einen ganz schlechten Job gemacht.
Und an dem Tag bist Du zum Gegner vieler Fußballfans des FC Bayern München geworden. Und das auch zu Recht! Es hätten von vornherein die Handvoll Menschen bestraft werden müssen, die etwas Unrechtes getan haben, aber Du holtest die Gießkanne hervor und vergiftetest eine ganze Fußballszene. Schau es Dir doch an. Schau Dir doch unsere SK an. Seit diesem Tag haben wir uns niemals mehr richtig gefunden. Laufend gibt es nur noch Diskussionen und Grabenkämpfe. Dich muss das ja freuen, bist Du doch anscheinend an einer stimmungsvollen und harmonischen Fankurve nicht interessiert. Aber vielen von uns lässt es das Herz bluten. Weißt Du, was das für ein Gefühl ist, wenn einem das Herz blutet und Du weißt, dass irgendwann kein Tropfen mehr da sein wird, der es wieder zum Schlagen bringen kann? Kannst Du Dir das auch nur im entferntesten vorstellen, Raimond? Nein, das kannst Du sicher nicht, denn dann hättest Du all das nicht zugelassen. Wie alles ausging und ein Kompromiss gefunden wurde, der Dir nicht schmeckte und uns auch nicht, ist allen bekannt.
Der Uli, der hat damals nach dem ersten Spiel der neuen Saison sofort erkannt, dass das Tischtuch zwischen Dir und dem ganz treuen Kern unserer Fanszene zerschnitten ist. Dann kam ja auch der Andi als Bindeglied. Aber auch das wird Dir nicht geschmeckt haben. Das hast Du uns bis heute nicht verziehen und siehst es als eine persönliche Niederlage an. Du hast nie verstanden, worum es uns gegangen ist.
Weißt Du, ich glaube, man kann auch nur ein guter Fanbeauftragter werden, wenn man spürt, wie die Leute „draußen“ fühlen. Der Andi hat das natürlich mehr im Blut als jeder andere von uns. Ich hatte damals Tränen in den Augen, als er den Posten bekam. Ehrlich. Zu verrückt schön war die alte Zeit. Solche Typen, die Dir morgens in München in der Innenstadt mit 2 geschmierten Semmeln begegnen und sagen, dass sie jetzt nach Cork zum Europacupspiel reisen, die leben unseren FC Bayern. Aber das müssen wir nicht ausführen, das wissen wir alle. Meine Freundin hat mich früher, wenn wir ihn zufällig in der Stadt trafen, immer zur Seite in eine Gasse gezogen, weil sie fürchtete, dass ich sonst spontan mal wieder zu irgendeinem Dorfkick gefahren wäre. War das eine schöne Zeit...
Dieses Gefühl trägst Du eben nicht in Dir. Das mache ich Dir auch nicht zum Vorwurf. Ich mache Dir jedoch zum Vorwurf, dass Du niemals ernsthaft versucht hast, die Menschen zu verstehen, die eben dieses Gefühl tief in sich tragen. Das war nie Dein Anliegen, ist es heute nicht und wird es auch niemals werden. Schade eigentlich, aber so ist es. Du bist kein Fanbeauftragter. Weißt Du, an welches Bild sich alle Fans erinnern werden, wenn Du eines Tages nicht mehr dieses Amt inne haben wirst? Wie Du immer mit unserem Tennis-Boris im Eingang zur Haupttribüne gestanden hast. Das ist das Bild, an welches sich unsere Fans dann erinnern werden. Ist das die richtige Erinnerung an einen Fanbeauftragten eines der größten europäischen Fussballclubs? Nein. Aber Du bist auch kein Fanbeauftragter, Du bist für mich ein Logenwart, und eigentlich würdest Du das auch viel lieber sein.
Schau Dir unsere deutsche Fussball-Fanszene 2006 an. Der Kommerz hat uns ein- und überholt. Gut, ich bin nicht weltfremd und weiß selber nur zu gut, dass man sich nicht gegen alles wehren kann. Aber alles ist dann eben auch längst noch nicht notwendig. Wir geben unsere Identität auf, Raimond. Wir werden dazu gezwungen. Stück für Stück. Unaufhaltsam. Erinnere Dich an Deine Zeit. Sind all diese Dinge heute noch möglich und gibt es dabei nicht auch das eine oder andere Erlebnis, welches Du heute gerne noch einmal erleben würdest?
Ich bin fast 20 Jahre mit dem FC Bayern durch die Länder gereist, habe vor vielen Jahren einen Fanclub gegründet, von dem heute viele so denken, wie ich. Wenn Du im Büro vor der Wandtafel mit den Fähnchen stehst, wenn es die heute noch gibt, dann schaue auf die Insel kurz vor Dänemark. Nimm die Fahne und wirf sie bitte in den Müll. Wir gehören nicht mehr dazu. 30. bis 40.000 km alleine nur für die Bundesliga. Jahr für Jahr wohlgemerkt. Und dann kam noch irgendwann der Kult mit dem Groundhoppen und den EC-Spielen dazu. Wir und viele in der Bayernszene, haben alles für den Club gegeben. Alles. Und wir haben es gerne getan. Es war uns immer klar, dass der Verein uns niemals so lieben würde, wie wir ihn lieben. Alles was wir wollten, war, dass man uns respektiert! Mehr nicht. Diesen Respekt hast Du uns nie entgegengebracht. Aber den hätten wir alle verdient gehabt, Raimond! Warum konntest Du nicht wenigstens das tun? Uns respektieren. Warum hast Du den Lauf der Zeit, in der Kunden wichtiger werden als Fans, nicht wenigstens versucht, zu verlangsamen, sondern eher noch forciert? Ich werde das nie verstehen.
Wir leben jetzt in einer Zeit, in der die Fußballfans, so, wie ich sie noch kenne und von denen ich hier rede, nicht mehr erwünscht sind. In dem einen Club mehr, in dem anderen weniger, aber der Lauf ist nicht aufzuhalten. Dazu trägt natürlich auch unsere WM bei. Wenn man nur allein die prozentuale Verteilung der Tickets sieht, weiß man, auf was das hinaus läuft. Wenn das allerdings zur Folge hat, dass Menschen, die augenscheinlich bei einer solchen Veranstaltung nicht erwünscht sind, derart behandelt werden, wie es derzeit in Deutschland in Sachen Stadionverboten der Fall ist, dann ist das in einem Rechtsstaat wie dem Unseren eigentlich kriminell. Ja, es ist kriminell. Hier werden Menschen nur aufgrund von Verdachtsmomenten für Vorfälle bestraft, an welchen sie nachweislich nicht beteiligt waren. Sag mal, wo leben wir hier eigentlich? Das ist natürlich nicht Deine Schuld, aber ich glaube auch nicht, dass Du etwas ernsthaft und ehrlich dagegen einzuwenden hast.
Duisburg, das ist Deine Aufgabe, auch deswegen haben wir Dich. Was dort abgelaufen ist, und wie es anschließend vollzogen wurde, ist beschämend. Du hast Dich für die Fans einzusetzen, die hier unschuldig bestraft werden. Du hast die Macht und für mich auch die Pflicht, das zu verhindern. Aber Du willst es nicht, schickst gar noch die Vereinsausschlüsse hinterher und das macht Dich zu der o.g. Person. Denn Du hast 2003 niemals vergessen. Das nimmst Du bis heute persönlich. Die für Dich persönliche Niederlage gegen eine Fanszene, die sich eben nicht alles hat gefallen lassen. Es ist erschreckend, wie Du zu den Fans stehst, die den Verein mit zu dem gemacht haben, was er heute ist. Es gibt genügend Baustellen, in denen Du versagst.
Der aktuellen Berichterstattung in der Presse wäre noch vieles hinzuzufügen.
Du gehörst weg von diesem Posten. Wenn Du nur noch ein wenig Ehrgefühl im Leib hast und Dir die Fans, die auch Dich zu dem gemacht haben, was Du, zumindest in Deiner Laufbahn als Sportler, warst, auch nur ansatzweise etwas bedeuten, dann gibst Du dieses Amt auf. Du hast mit Deiner Einstellung auf diesem Stuhl nichts mehr verloren. Aber wahrscheinlich wirst Du auch das nicht verstehen und auch nicht nachvollziehen können, warum ein Fan, der für diesen Verein gelebt hat, plötzlich alles hinwirft und nach fast 2 Jahrzehnten und einer Mitgliedsnummer deutlich unter 10.000, aus seinem Verein austritt.
Willst Du wissen warum? Weil ich eben nicht eines Tages aus meinem Verein geworfen werden möchte, nur weil ich einfach nur zur falschen Zeit an einem falschen Ort war, mir nichts vorzuwerfen habe, aber mein Fanbeauftragter zu faul war, mir gegen ein System beizustehen, welches vor Ungerechtigkeit nur so zum Himmel stinkt. Dann gehe ich lieber selber. Diese Entscheidung sollst nicht irgendwann Du oder ein anderer für mich treffen.
Wie schwer mir dieser Schritt gefallen ist, wirst Du niemals verstehen und das möchte ich auch gar nicht. Viele werden es verstehen. Viele von denen, deren Wunden seit 2003 schon bluten und auch viele von denen, die es vielleicht erst heute merken, in welche Kategorie wir bei Dir und leider nicht nur bei Dir, gerutscht sind. Vielleicht werden wir in einer ähnlichen Kategorie geführt, in die ich Dich jetzt ganz für mich persönlich gesteckt habe.
Eine Persona non grata.
Du hast mir mal vor vielen Jahren, als ich als Jungendlicher ein Autogramm von Dir wollte und Dich fragte, ob Du von meiner Brez’n abbeißen möchtest, gesagt, ich dürfe Dich gerne „Duzen“. Dieses „Du“ möchte ich Dir heute gerne zurückgeben. Warum? Weil Sie mir mit das wichtigste zerstören wollen, was ich im Leben kennen- und liebengelernt habe. Meine FC Bayern-Fanszene. Heute würde ich Ihnen kein Stück mehr von meiner Brez’n anbieten.
Aber die Erinnerungen, Herr Aumann, die nimmt man mit, die zerstört niemand. Auch Sie nicht.
Mir san mir, Herr Aumann. Sie jedoch gehören für mich nicht mehr dazu.
Ziemlich bewegend. Dazu passt der letzte Absatz in der SportBild über die Stadionverbote und Vereinsausschlüsse in München:
SportBild schrieb: 59 Fans erhielten Samstag Post von den Bayern: Vereinsausschluss! SportBild fragte beim Fan-Beauftragten Raimond Aumann nach. Der verwies darauf, daß Sonntag sei, und legte auf mit den Worten: "Ich habe keinen Bock!"
MÜNCHEN. Der Kampf Goliath gegen David ist bei den Münchner Bayern Routine, doch die Konstellation ist neu: Der große FC Bayern setzt eine stattliche Zahl eigener Fans vor die Tür. Ein Fall, der für Aufregung quer durch die Republik sorgt: Fans sehen das klinisch saubere Fußballstadion näher kommen, wie es der DFB zur WM 2006 wolle. Am Samstag will die Initiative "ProFans - Kein Kick ohne Fans" mögliche bundesweite Protest- und Solidaritätsaktionen vorstellen.
Die Nachricht ging fast so über die Agenturen, wie die Bayern-Pressestelle sie formuliert hatte: "Bayern München schließt gewaltbereite Fanklubs aus". Nicht im Text stand, dass die Bayern damit Anhänger aus der Südkurve nicht mehr haben möchten, die sonst als die "Treuesten der Treuen" gefeiert werden. Die Fanklubs "Red Sharks", "Club Nr. 12" und "Schickeria München" werden aus dem Kreis der 2004 Fanklubs ausgeschlossen, 200 Anhänger aus diesen Gruppen erhalten keine Dauerkarten mehr. Mehr sind es nur deshalb nicht, weil die Klubs Mitgliederlisten verbergen konnten.
Die Ultra-Gruppierung "Schickeria München" hat fassungslos reagiert: "Wir haben uns außer einer eigenen Meinung nichts vorzuwerfen." Bayern-Strategie sei es, ohne Gnade zu kriminalisieren. Man wolle wohl "Gegner der totalen Kommerzialisierung des Fußballs im Allgemeinen sowie den Rest dessen, was beim Konzern FC Bayern noch vom Vereinsleben übrig ist, loswerden und mundtot machen". So hatten sich die Fans kritisch geäußert, dass der Verein mit einer Blaskapelle bei den Spielen diktieren wolle, was wann gesungen werde, sehen darin Stimmung auf Bestellung.
"Wir schätzen keine dieser drei Gruppen als gewalttätig ein", sagt Matthias Bettag, ein Sprecher im Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF), das als Veranstalter der Ausstellung "Tatort Stadion" unverdächtig ist, Gewalttaten zu unterstützen. "Der Münchner Fall sei "schlimm", aber nur ein Beispiel für die Kriminalisierung von Fans.
Die vorgeworfenen "massiven Drohungen gegen andere Fanklubs" seien anonyme Beiträge in Internet-Foren gewesen, erklären die betroffenen Münchner Fanklubs. Sachbeschädigungen weisen sie von sich. Seit Montag war eine gemeinsame Erklärung mit der bundesweiten Initiative "ProFans" für heute angekündigt, um auf die Entscheidung aufmerksam zu machen. Die Bayern-Pressestelle kam ihnen zuvor...
Nachtrag: Bayern hat das wohl damals unter öffentlichem Druck teilweise zurückgenommen...
MÜNCHEN. Der Kampf Goliath gegen David ist bei den Münchner Bayern Routine, doch die Konstellation ist neu: Der große FC Bayern setzt eine stattliche Zahl eigener Fans vor die Tür. Ein Fall, der für Aufregung quer durch die Republik sorgt: Fans sehen das klinisch saubere Fußballstadion näher kommen, wie es der DFB zur WM 2006 wolle. Am Samstag will die Initiative "ProFans - Kein Kick ohne Fans" mögliche bundesweite Protest- und Solidaritätsaktionen vorstellen.
Die Nachricht ging fast so über die Agenturen, wie die Bayern-Pressestelle sie formuliert hatte: "Bayern München schließt gewaltbereite Fanklubs aus". Nicht im Text stand, dass die Bayern damit Anhänger aus der Südkurve nicht mehr haben möchten, die sonst als die "Treuesten der Treuen" gefeiert werden. Die Fanklubs "Red Sharks", "Club Nr. 12" und "Schickeria München" werden aus dem Kreis der 2004 Fanklubs ausgeschlossen, 200 Anhänger aus diesen Gruppen erhalten keine Dauerkarten mehr. Mehr sind es nur deshalb nicht, weil die Klubs Mitgliederlisten verbergen konnten.
Die Ultra-Gruppierung "Schickeria München" hat fassungslos reagiert: "Wir haben uns außer einer eigenen Meinung nichts vorzuwerfen." Bayern-Strategie sei es, ohne Gnade zu kriminalisieren. Man wolle wohl "Gegner der totalen Kommerzialisierung des Fußballs im Allgemeinen sowie den Rest dessen, was beim Konzern FC Bayern noch vom Vereinsleben übrig ist, loswerden und mundtot machen". So hatten sich die Fans kritisch geäußert, dass der Verein mit einer Blaskapelle bei den Spielen diktieren wolle, was wann gesungen werde, sehen darin Stimmung auf Bestellung.
"Wir schätzen keine dieser drei Gruppen als gewalttätig ein", sagt Matthias Bettag, ein Sprecher im Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF), das als Veranstalter der Ausstellung "Tatort Stadion" unverdächtig ist, Gewalttaten zu unterstützen. "Der Münchner Fall sei "schlimm", aber nur ein Beispiel für die Kriminalisierung von Fans.
Die vorgeworfenen "massiven Drohungen gegen andere Fanklubs" seien anonyme Beiträge in Internet-Foren gewesen, erklären die betroffenen Münchner Fanklubs. Sachbeschädigungen weisen sie von sich. Seit Montag war eine gemeinsame Erklärung mit der bundesweiten Initiative "ProFans" für heute angekündigt, um auf die Entscheidung aufmerksam zu machen. Die Bayern-Pressestelle kam ihnen zuvor...
Nachtrag: Bayern hat das wohl damals unter öffentlichem Druck teilweise zurückgenommen...
Ich kann die Bayern aufgrund ihres Kommerzgebarens nicht ausstehen. Aber die paar wenigen ECHTEN Fans die sie haben, die tun mir leid. Das muss ihnen mehr als nur weh tun, wenn sie von ihrem eigenen Verein so über den Tisch gezogen werden.
Normal würd ich dir 100% zustimmen miepcher, nur das Problem ist hier eindeutig das die Bayern eine Vorreiterrolle "spielen". Stell dir vor andere Vereine springen auf das Trittbrett mit druff und machen den selben Mist mit? Stadionverbote für hmmmm schlechtes Aussehen weil du an deiner Kutte nen böses Antiaufnäherchen hast?
Nene, das beobachte ich mal ausnahmsweise recht interessiert und hoffe das die Bayern schwer auf die Nase fallen mit dieser "Fanpolitik"
"Dieser Bericht aus dem RS Guestbook von 2003 zeigt auch sehr deutlich, wie der Herr Aumann so mit Fans umzugehen plegt...
Am 07.07.2003 um 11:16:57 Uhr schrieb traurig!:
Es ist deutschen Fußballkennern wohlbekannt, daß der große, unbesiegbare FC Bayern von allen Bundesligavereinen bei weitem die meisten Fans, Mitglieder und sonstige Anhänger vorweisen kann. Bei solch einer eher unüberschaubaren Menge sollte es einem realistischen Betrachter wohl ohne weiteres einleuchten, daß man sich von Vereinsseite her nicht einmal die Woche in trauter Runde mit den Fans zum Gruppenkuscheln treffen kann. Doch wie weit sich Verein und Anhänger in München mittlerweile voneinander entfernt haben, zeigen exemplarisch die Vorfälle, die sich vergangene Woche auf der offiziellen Website des Vereins, oder genauer auf deren Forum, zugetragen haben (eine Überprüfung des folgenden kann leider nicht 100%ig garantiert werden, da gennante Website mindestens zweimal die Woche abzustürzen pflegt und hin und wieder mit gar mannigfaltigen Fehlermeldungen das Auge erquickt, so arbeiten zB die Eliteingenieure der Bayern seit acht Monaten am legendären "Cookieproblem", aber seht es euch selbst an...). Alles fing damit an, daß die Betreiber der Seite auf den glorreichen Gedanken verfielen, den bei einem gras der Fans - um es milde auszudrücken - "umstrittenen" Fanbeauftragten R. Aumann zu einem einstündigen Chat (inklusive Webcam) mit den internettenden Bayernfans zu verdonnern. Ihm zur Seite stand bei diesem brisanten Unterfangen ein Administrator, der die fachbezogenen Fragen an den Fanbeauftragten löschte, um ihn nicht zu überfordern, die kritischen, um ihn nicht in die Zwangslage zu bringen, Kompetenz bzw Eigenverantwortung beweisen zu müssen, und die intelligenten, um...naja, ihr wisst, was ich meine. So kam es also dazu, daß die ganze Veranstaltung zu einer eher anspruchslosen Befragung nach Lieblingsspieler, Lieblingstier, Lieblingsfarbe und anderen welterschütternden Geheimnissen wurde, was eigentlich niemanden verwundern dürfte, der einmal den Versuch unternommen hat, mit einem Funktionär eines großen Verbandes ein echtes Gespräch ohne Ausflüchte zu führen. So weit, so vorhersehbar, einer dieser nichtssagenden Prominentenchats eben. Eine schon interessantere Note bekam die ganze Geschichte, als kurz nach dem Chat im hauseigenen Forum ein Beitrag eines empörten Charters auftauchte, der über die Audiospur der Webcam belauschen konnte, wie er durch seine kritischen und sachlich vorgetragenen Anfragen (die selbstverständlich nicht veröffentlicht wurden) das Technikgenie Aumann, ungeachtet des Mikrophons direkt vor seiner Nase, zur Bemerkung "*********" verleiten konnte, und wie ihn nur wenig später der Geistesblitz "Hören die alles mit?" wie ein Arschtritt von Zeus höchstpersönlich durchzuckte. Doch damit nicht genug, so schrieb der Forumsnutzer, wurde er doch auch noch für seine nie beleidigende Kritik an der Nützlichkeit der von Herrn Aumann vorgetragenen Antworten schließlich aus dem Chat geschmissen. Und nun schlug die große Stunde des Webmasters, Beiname "Großer Bruder": Nachdem nämlich noch mehrere Beiträge ähnlichen Inhalts als Reaktion auf den ersten eingegangen waren, und somit enthüllt zu werden drohte, daß Herr Aumann gar kein persönliches Interesse daran hat, sich für die Fans einzusetzen (!!!) und auch in Wahrheit gar nicht deren bester Freund ist (!!!!), wurde der, übrigens sachliche geschriebene, Beitrag kurzerhand inklusive sämtlicher anderer kritischer Betrachtungen des Chats bzw. Herrn Aumanns ohne jeden Kommentar vom Forum gelöscht. Einen größerem Offenbarungseid in der Beziehung Fan-Verein kann man sich wohl kaum vorstellen, denn es ist ja eigentlich löblich, daß sich der FC Bayern neuerdings seine Berater in Fanangelegenheiten sogar von professionellen Staatsregierungen holt, aber musste es unbedingt die chinesische sein? Es kann eigentlich nur noch als eine Riesenunverschämtheit bezeichnet werden, wenn berechtigte Kritik statt beantwortet oder ernstgenommen zu werden, einfach zensiert wird, damit bloß nicht zu viele Schäfchen vom schändlichen revolutionären, aufrührerischen Gedankengut angesteckt werden, sie könnten ja so böse werden, daß sie sich vielleicht nur ein Trikot pro Jahr kaufen. Mal wieder konnte man sehen, daß der große FCB es ganz offensichtlich nicht nötig hat, sich um seine Fans oder deren Wünsche zu kümmern, sondern diese konsequent lieber unter den Teppich kehrt. Mal wieder konnte man sehen, daß diese Herrschaften ganz offensichtlich vergessen haben, wer sie bezahlt. Das wollte ich nur loswerden. Vielleicht wird man nie mehr etwas von mir hören, denn ein unbestätigtes Gerücht besagt, daß sich unter dem Dach des Olympiastadions getarnte Scharfschützen befinden sollen, die subversive Elemente wie mich ganz dezent mit Schalldämpfer ausmerzen, um die heile Bayernwelt nicht zu gefährden. Autor: Ed Exley"
Dieser Vereinsführung kann ich wirklich nur die Pest an den Hals wünschen!
Die wenigen wahren Fans (ca 10% schätze ich) werden so lange unterdrückt und gemobbt, bis sie austreten oder einfach die Klappe halten. Die Auswirkungen dieser Politik konnte man überdeutlich in München und Berlin sehen!
Das Schlimmste ist dann, wenn mir die ganzen Pseudo-Fans erzählen, wie toll ihr FC Bayern ist und das das neue Stadion (das sie einmal im Jahr besuchen, wenn überhaupt!) ja soooo geil ist. Was hinter den Kulissen geschieht geht, interessiert die nicht, denn man kann ja prima auf Premiere (bald: Arena) die restlichen 33 Ligaspiele anschauen. Da sind die Mikrophone auch direkt vor der Bayernkurve aufgebaut, damit die tolle Stimmung auch richtig rüberkommt!
Die treuen Anhänger tun mir schon ein wenig leid, auch wenn ich keinen kenne!
Bleibt zu hoffen dass uns solch ein Schicksal erspart bleibt!!!
Ich kann es nachvollziehen. Es ist immer besser, als Fanbeauftragten jemanden aus der Szene zu nehmen als einen abgelutschten Ex-Profi, um diesem ein Gnadenbrot von Vereinsseite zu gewähren. Aumann ist nicht der einzige Ex-Profi, der in einem solchen Amt fungiert.
Daß es früher eine sehr aktive Fanszene der Bayern gab (Service Crew, Südkurve 73 und andere) wissen nicht sehr viele. Als Bayern Fans galten uns meistens die Deppen aus dem Hintertaunus, die einmal im Jahr ins Stadion gehen. Genauso wie jetzt die "Kunden" vom Pokalendspiel.
Von dieser Szene spricht auch der Autor des Briefes. Sie sind genauso ECHTE Fans wie wir auch, nur daß sie sich halt einen anderen Verein ausgesucht haben (erspart mir jetzt das Gelaber darüber wer ein echter Fan ist und ob man einen Abstieg mitgemacht haben muß um als solcher zugelten usw.).
Nur braucht der Verein diese Leute nicht. Schließlich ist das Stadion mit "Kunden" bestens besucht, diese geben zudem mehr Geld für allen möglichen Bayern-Schnickschnack im Fanshop aus als ein echter Fan. Bayern war nie in der Situation, den Fans einmal danken zu müssen, damit der Verein nicht vor die Binsen geht. Genauso arrogant kann der Verein dann auch gegen vermeindliche Störenfriede vorgehen. Einige haben Scheiße gebaut in Duisburg? Klar, wer mitgemacht hat der hat ein SV unter Umständen verdient. Aber wer nicht dabei war für den MUSS sich ein Fanbeautragter eben auch aktiv einsetzen. Aber eigentlich kann es nur im Interesse des Vereins sein, werden doch auf diese Weise etwas kritischere Zeitgenossen des Stadions verbannt und es werden Karten für neue "Kunden" frei.
Dazu passt der letzte Absatz in der SportBild über die Stadionverbote und Vereinsausschlüsse in München:
Und so einer nennt sich Fanbeauftragter.
Mensch, auch wenns von den Batzis ist, das tut doch im Herzen weh!
Jetzt weiß ich, auch der FCB hatte Fans, nicht nur Kunden!
BTW: Weiß einer was 03 war?
Rhein-Zeitung vom 5. Juli 2003:
FC Bayern sortiert drei Fanklubs aus
Initiativen sprechen von Kriminalisierung
MÜNCHEN. Der Kampf Goliath gegen David ist bei den Münchner Bayern Routine, doch die Konstellation ist neu: Der große FC Bayern setzt eine stattliche Zahl eigener Fans vor die Tür. Ein Fall, der für Aufregung quer durch die Republik sorgt: Fans sehen das klinisch saubere Fußballstadion näher kommen, wie es der DFB zur WM 2006 wolle. Am Samstag will die Initiative "ProFans - Kein Kick ohne Fans" mögliche bundesweite Protest- und Solidaritätsaktionen vorstellen.
Die Nachricht ging fast so über die Agenturen, wie die Bayern-Pressestelle sie formuliert hatte: "Bayern München schließt gewaltbereite Fanklubs aus". Nicht im Text stand, dass die Bayern damit Anhänger aus der Südkurve nicht mehr haben möchten, die sonst als die "Treuesten der Treuen" gefeiert werden. Die Fanklubs "Red Sharks", "Club Nr. 12" und "Schickeria München" werden aus dem Kreis der 2004 Fanklubs ausgeschlossen, 200 Anhänger aus diesen Gruppen erhalten keine Dauerkarten mehr. Mehr sind es nur deshalb nicht, weil die Klubs Mitgliederlisten verbergen konnten.
Die Ultra-Gruppierung "Schickeria München" hat fassungslos reagiert: "Wir haben uns außer einer eigenen Meinung nichts vorzuwerfen." Bayern-Strategie sei es, ohne Gnade zu kriminalisieren. Man wolle wohl "Gegner der totalen Kommerzialisierung des Fußballs im Allgemeinen sowie den Rest dessen, was beim Konzern FC Bayern noch vom Vereinsleben übrig ist, loswerden und mundtot machen". So hatten sich die Fans kritisch geäußert, dass der Verein mit einer Blaskapelle bei den Spielen diktieren wolle, was wann gesungen werde, sehen darin Stimmung auf Bestellung.
"Wir schätzen keine dieser drei Gruppen als gewalttätig ein", sagt Matthias Bettag, ein Sprecher im Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF), das als Veranstalter der Ausstellung "Tatort Stadion" unverdächtig ist, Gewalttaten zu unterstützen. "Der Münchner Fall sei "schlimm", aber nur ein Beispiel für die Kriminalisierung von Fans.
Die vorgeworfenen "massiven Drohungen gegen andere Fanklubs" seien anonyme Beiträge in Internet-Foren gewesen, erklären die betroffenen Münchner Fanklubs. Sachbeschädigungen weisen sie von sich. Seit Montag war eine gemeinsame Erklärung mit der bundesweiten Initiative "ProFans" für heute angekündigt, um auf die Entscheidung aufmerksam zu machen. Die Bayern-Pressestelle kam ihnen zuvor...
Nachtrag: Bayern hat das wohl damals unter öffentlichem Druck teilweise zurückgenommen...
Rhein-Zeitung vom 5. Juli 2003:
FC Bayern sortiert drei Fanklubs aus
Initiativen sprechen von Kriminalisierung
MÜNCHEN. Der Kampf Goliath gegen David ist bei den Münchner Bayern Routine, doch die Konstellation ist neu: Der große FC Bayern setzt eine stattliche Zahl eigener Fans vor die Tür. Ein Fall, der für Aufregung quer durch die Republik sorgt: Fans sehen das klinisch saubere Fußballstadion näher kommen, wie es der DFB zur WM 2006 wolle. Am Samstag will die Initiative "ProFans - Kein Kick ohne Fans" mögliche bundesweite Protest- und Solidaritätsaktionen vorstellen.
Die Nachricht ging fast so über die Agenturen, wie die Bayern-Pressestelle sie formuliert hatte: "Bayern München schließt gewaltbereite Fanklubs aus". Nicht im Text stand, dass die Bayern damit Anhänger aus der Südkurve nicht mehr haben möchten, die sonst als die "Treuesten der Treuen" gefeiert werden. Die Fanklubs "Red Sharks", "Club Nr. 12" und "Schickeria München" werden aus dem Kreis der 2004 Fanklubs ausgeschlossen, 200 Anhänger aus diesen Gruppen erhalten keine Dauerkarten mehr. Mehr sind es nur deshalb nicht, weil die Klubs Mitgliederlisten verbergen konnten.
Die Ultra-Gruppierung "Schickeria München" hat fassungslos reagiert: "Wir haben uns außer einer eigenen Meinung nichts vorzuwerfen." Bayern-Strategie sei es, ohne Gnade zu kriminalisieren. Man wolle wohl "Gegner der totalen Kommerzialisierung des Fußballs im Allgemeinen sowie den Rest dessen, was beim Konzern FC Bayern noch vom Vereinsleben übrig ist, loswerden und mundtot machen". So hatten sich die Fans kritisch geäußert, dass der Verein mit einer Blaskapelle bei den Spielen diktieren wolle, was wann gesungen werde, sehen darin Stimmung auf Bestellung.
"Wir schätzen keine dieser drei Gruppen als gewalttätig ein", sagt Matthias Bettag, ein Sprecher im Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF), das als Veranstalter der Ausstellung "Tatort Stadion" unverdächtig ist, Gewalttaten zu unterstützen. "Der Münchner Fall sei "schlimm", aber nur ein Beispiel für die Kriminalisierung von Fans.
Die vorgeworfenen "massiven Drohungen gegen andere Fanklubs" seien anonyme Beiträge in Internet-Foren gewesen, erklären die betroffenen Münchner Fanklubs. Sachbeschädigungen weisen sie von sich. Seit Montag war eine gemeinsame Erklärung mit der bundesweiten Initiative "ProFans" für heute angekündigt, um auf die Entscheidung aufmerksam zu machen. Die Bayern-Pressestelle kam ihnen zuvor...
Nachtrag: Bayern hat das wohl damals unter öffentlichem Druck teilweise zurückgenommen...
Normal würd ich dir 100% zustimmen miepcher, nur das Problem ist hier eindeutig das die Bayern eine Vorreiterrolle "spielen". Stell dir vor andere Vereine springen auf das Trittbrett mit druff und machen den selben Mist mit? Stadionverbote für hmmmm schlechtes Aussehen weil du an deiner Kutte nen böses Antiaufnäherchen hast?
Nene, das beobachte ich mal ausnahmsweise recht interessiert und hoffe das die Bayern schwer auf die Nase fallen mit dieser "Fanpolitik"
"Dieser Bericht aus dem RS Guestbook von 2003 zeigt auch sehr deutlich, wie der Herr Aumann so mit Fans umzugehen plegt...
Am 07.07.2003 um 11:16:57 Uhr schrieb traurig!:
Es ist deutschen Fußballkennern wohlbekannt, daß der große, unbesiegbare FC Bayern von allen Bundesligavereinen bei weitem die meisten Fans, Mitglieder und sonstige Anhänger vorweisen kann. Bei solch einer eher unüberschaubaren Menge sollte es einem realistischen Betrachter wohl ohne weiteres einleuchten, daß man sich von Vereinsseite her nicht einmal die Woche in trauter Runde mit den Fans zum Gruppenkuscheln treffen kann.
Doch wie weit sich Verein und Anhänger in München mittlerweile voneinander entfernt haben, zeigen exemplarisch die Vorfälle, die sich vergangene Woche auf der offiziellen Website des Vereins, oder genauer auf deren Forum, zugetragen haben (eine Überprüfung des folgenden kann leider nicht 100%ig garantiert werden, da gennante Website mindestens zweimal die Woche abzustürzen pflegt und hin und wieder mit gar mannigfaltigen Fehlermeldungen das Auge erquickt, so arbeiten zB die Eliteingenieure der Bayern seit acht Monaten am legendären "Cookieproblem", aber seht es euch selbst an...).
Alles fing damit an, daß die Betreiber der Seite auf den glorreichen Gedanken verfielen, den bei einem gras der Fans - um es milde auszudrücken - "umstrittenen" Fanbeauftragten R. Aumann zu einem einstündigen Chat (inklusive Webcam) mit den internettenden Bayernfans zu verdonnern. Ihm zur Seite stand bei diesem brisanten Unterfangen ein Administrator, der die fachbezogenen Fragen an den Fanbeauftragten löschte, um ihn nicht zu überfordern, die kritischen, um ihn nicht in die Zwangslage zu bringen, Kompetenz bzw Eigenverantwortung beweisen zu müssen, und die intelligenten, um...naja, ihr wisst, was ich meine.
So kam es also dazu, daß die ganze Veranstaltung zu einer eher anspruchslosen Befragung nach Lieblingsspieler, Lieblingstier, Lieblingsfarbe und anderen welterschütternden Geheimnissen wurde, was eigentlich niemanden verwundern dürfte, der einmal den Versuch unternommen hat, mit einem Funktionär eines großen Verbandes ein echtes Gespräch ohne Ausflüchte zu führen.
So weit, so vorhersehbar, einer dieser nichtssagenden Prominentenchats eben.
Eine schon interessantere Note bekam die ganze Geschichte, als kurz nach dem Chat im hauseigenen Forum ein Beitrag eines empörten Charters auftauchte, der über die Audiospur der Webcam belauschen konnte, wie er durch seine kritischen und sachlich vorgetragenen Anfragen (die selbstverständlich nicht veröffentlicht wurden) das Technikgenie Aumann, ungeachtet des Mikrophons direkt vor seiner Nase, zur Bemerkung "*********" verleiten konnte, und wie ihn nur wenig später der Geistesblitz "Hören die alles mit?" wie ein Arschtritt von Zeus höchstpersönlich durchzuckte. Doch damit nicht genug, so schrieb der Forumsnutzer, wurde er doch auch noch für seine nie beleidigende Kritik an der Nützlichkeit der von Herrn Aumann vorgetragenen Antworten schließlich aus dem Chat geschmissen.
Und nun schlug die große Stunde des Webmasters, Beiname "Großer Bruder":
Nachdem nämlich noch mehrere Beiträge ähnlichen Inhalts als Reaktion auf den ersten eingegangen waren, und somit enthüllt zu werden drohte, daß Herr Aumann gar kein persönliches Interesse daran hat, sich für die Fans einzusetzen (!!!) und auch in Wahrheit gar nicht deren bester Freund ist (!!!!), wurde der, übrigens sachliche geschriebene, Beitrag kurzerhand inklusive sämtlicher anderer kritischer Betrachtungen des Chats bzw. Herrn Aumanns ohne jeden Kommentar vom Forum gelöscht.
Einen größerem Offenbarungseid in der Beziehung Fan-Verein kann man sich wohl kaum vorstellen, denn es ist ja eigentlich löblich, daß sich der FC Bayern neuerdings seine Berater in Fanangelegenheiten sogar von professionellen Staatsregierungen holt, aber musste es unbedingt die chinesische sein? Es kann eigentlich nur noch als eine Riesenunverschämtheit bezeichnet werden, wenn berechtigte Kritik statt beantwortet oder ernstgenommen zu werden, einfach zensiert wird, damit bloß nicht zu viele Schäfchen vom schändlichen revolutionären, aufrührerischen Gedankengut angesteckt werden, sie könnten ja so böse werden, daß sie sich vielleicht nur ein Trikot pro Jahr kaufen. Mal wieder konnte man sehen, daß der große FCB es ganz offensichtlich nicht nötig hat, sich um seine Fans oder deren Wünsche zu kümmern, sondern diese konsequent lieber unter den Teppich kehrt. Mal wieder konnte man sehen, daß diese Herrschaften ganz offensichtlich vergessen haben, wer sie bezahlt.
Das wollte ich nur loswerden. Vielleicht wird man nie mehr etwas von mir hören, denn ein unbestätigtes Gerücht besagt, daß sich unter dem Dach des Olympiastadions getarnte Scharfschützen befinden sollen, die subversive Elemente wie mich ganz dezent mit Schalldämpfer ausmerzen, um die heile Bayernwelt nicht zu gefährden. Autor: Ed Exley"
Die wenigen wahren Fans (ca 10% schätze ich) werden so lange unterdrückt und gemobbt, bis sie austreten oder einfach die Klappe halten. Die Auswirkungen dieser Politik konnte man überdeutlich in München und Berlin sehen!
Das Schlimmste ist dann, wenn mir die ganzen Pseudo-Fans erzählen, wie toll ihr FC Bayern ist und das das neue Stadion (das sie einmal im Jahr besuchen, wenn überhaupt!) ja soooo geil ist. Was hinter den Kulissen geschieht geht, interessiert die nicht, denn man kann ja prima auf Premiere (bald: Arena) die restlichen 33 Ligaspiele anschauen. Da sind die Mikrophone auch direkt vor der Bayernkurve aufgebaut, damit die tolle Stimmung auch richtig rüberkommt!
Die treuen Anhänger tun mir schon ein wenig leid, auch wenn ich keinen kenne!
Bleibt zu hoffen dass uns solch ein Schicksal erspart bleibt!!!
Ich knick ab! Welches kranke Hirn denkt sich denn sowas aus? Das kann nicht wahr sein, oder?
Bewegender Bericht, gut formuliert, mit Emotionen! Die können einem Leid tun!!!!
Wer ist denn der Andi, gegen den der Aumann "verloren" habe nsoll?
Ich sach jetzt nix dazu.
http://www.fcbayern.t-com.de/de/aktuell/news/2006/08096.php?fcb_sid=08a1d0d5b63fd77e980000fe91ad3964
http://www.eintracht.de/fans/forum/8/11100282/
Daß es früher eine sehr aktive Fanszene der Bayern gab (Service Crew, Südkurve 73 und andere) wissen nicht sehr viele. Als Bayern Fans galten uns meistens die Deppen aus dem Hintertaunus, die einmal im Jahr ins Stadion gehen. Genauso wie jetzt die "Kunden" vom Pokalendspiel.
Von dieser Szene spricht auch der Autor des Briefes. Sie sind genauso ECHTE Fans wie wir auch, nur daß sie sich halt einen anderen Verein ausgesucht haben (erspart mir jetzt das Gelaber darüber wer ein echter Fan ist und ob man einen Abstieg mitgemacht haben muß um als solcher zugelten usw.).
Nur braucht der Verein diese Leute nicht. Schließlich ist das Stadion mit "Kunden" bestens besucht, diese geben zudem mehr Geld für allen möglichen Bayern-Schnickschnack im Fanshop aus als ein echter Fan. Bayern war nie in der Situation, den Fans einmal danken zu müssen, damit der Verein nicht vor die Binsen geht. Genauso arrogant kann der Verein dann auch gegen vermeindliche Störenfriede vorgehen. Einige haben Scheiße gebaut in Duisburg? Klar, wer mitgemacht hat der hat ein SV unter Umständen verdient. Aber wer nicht dabei war für den MUSS sich ein Fanbeautragter eben auch aktiv einsetzen. Aber eigentlich kann es nur im Interesse des Vereins sein, werden doch auf diese Weise etwas kritischere Zeitgenossen des Stadions verbannt und es werden Karten für neue "Kunden" frei.
Das wird wohl Andi Brück sein (einer aus der Bayernfanszene)