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Ausschreitungen HerthaII-DD

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Katastrophal, brutal: Augenzeuge stützt die Dynamo-Version

BERLIN - Die Vorkommnisse am Rande der Regionalliga-Partie zwischen Hertha BSC II und Dynamo Dresden im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (Prenzlauer Berg) sind offensichtlich stark an Polizeiaussagen angelehnt und damit verfälscht. Die offizielle Darstellungsweise ist dabei nicht nur überraschend, sondern sie entspricht in keinster Weise der Realität. Ich war vor Ort. In der Tat gingen die ersten Gewalttätigkeiten von der Polizei aus. Insbesondere die Einsatzleitung war zu jedem Zeitpunkt überfordert. Sie hat nicht nur bei der Trennung der Fangruppen versagt, denn so mancher Berliner Anhänger schaffte es, sich in einem der Dresdner Fanblöcke zu „betätigen", sie hat es wohl offensichtlich noch nicht einmal für nötig gehalten, konsequent Funkverkehr zwischen Ordnern und Polizeieinheiten zur Abstimmung einzusetzen. So zumindest die Aussage der namentlich nicht genannt werden wollenden Hertha-Supervisoren 0018 und 0023: „Wir hängen in der Luft und bekommen keine Informationen." Der Hertha-Ordnungsdienst war nach Aussage von Supervisor 0018 „verzweifelt über die Vorgehensweise der Berliner Polizei. Diese sei katastrophal und brutal, aber man könne nichts daran ändern und auch keine weiteren Fluchttore öffnen." Und damit zum nächsten Punkt eines unsäglichen Polizeieinsatzes. Nach Spielende wurden alle 3 000 Gästebesucher zu einem engen Ausgang „geleitet" und erste Unruhe entstand durch reine Platznot. Von Störungen war zunächst nichts zu sehen. Die Aussage der Polizeipressemitteilung, dass „die Fans die auf dem Umlauf des Stadions zusammen gezogenen Kräfte von drei Hundertschaften so heftig angriffen, dass die Polizisten ihren Schlagstock und auch Pfefferspray einsetzen mussten", ist eine glatte Übertreibung oder noch schlimmer eine Lüge und sicher nicht durch Videomaterial gedeckt, zumindest nicht initiativ von den Fans ausgehend und nicht auf dem „Umlauf. Augenzeuge wurde ich persönlich allerdings von völlig überzogener Gewaltanwendung durch außer Rand und Band geratene Polizeikräfte. Aus nächster Nähe musste ich mitverfolgen, wie eine in schwarzgelb gewandete, etwa 13-jährige Jugendliche, die keinerlei aggressive Handlungen gegenüber Polizei-kräften begangen hatte, mit Pfefferspray und gezielten Tritten misshandelt wurde, ohne dass in der Nähe weitere Gewalttätigkeiten stattfanden. Ein Mitglied der betroffenen Einheit 2331 wollte sich später weder ausführlich zu dem Vorfall äußern, noch seinen Namen oder Dienstrang verraten. „Man habe nur auf tätliche Angriffe durch Einsetzung eigener Zwangsmittel reagiert." Die Berliner Polizei ist offenbar wieder auf das Schulungs- und Deeskalationsniveau vor der Fußball-Weltmeisterschaft zurückgefallen. Mehr noch, es gibt (u.a. in besagter Einheit 2331) immer noch „Prügelpolizisten", die solche Einsätze geradezu zu genießen scheinen und Unruhe schüren. Einmal mehr Zeit, nach der Kennzeichnungspflicht zu rufen, denn wieder einmal können Straftaten im Amt nur unzureichend geahndet werden. Mehrere Anzeigen dazu liegen mittlerweile selbst nach Aussage der befangenen Berliner Polizei-Pressestelle vor. Entgegen der Darstellung der Berliner Polizei bestand das Dresdner Publikum nicht aus 3 000 gewalttätigen Hooligans, sondern in überwältigender Zahl vor allem aus Familien mit und ohne Kindern sowie Enkelkindern. Sehr interessant auch, dass um 22:24 Uhr, als sich die Lage im und am Stadion bereits wieder weitestgehend beruhigt hatte, in keinem der Krankenfahrzeuge und Rettungsstationen etwas von verletzten Polizisten zu sehen war. Hat sich die Mehrzahl der betroffenen 23 Beamten denn wirklich auf dem Weg zum Bahnhof „zum Teil erheblich verletzt" oder liegt hier einfach nur eine Schutzbehauptung der Berliner Polizei vor?

Michael Hempel *
* Michael Hempel ist freier Journalist und lebt in Berlin

Quelle: Dresdner Morgenpost vom 30.10.2006
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Jetzt braucht die Polizei schon die Hilfe der BILD, von der Gegenseite (s.o bzw. Vorstand Dynamo) kommt kein Betroffener zu Wort - so bildet man sich keine Meinung! Man beachte die überaus aggressive Wortwahl in fett - hat da mal wieder einer den Text diktiert?

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Der Hooligan-Wahnsinn! Am schlimmsten wüteten die Idioten am Wochenende beim Regionalliga-Spiel Hertha II – Dynamo Dresden (1:1). Erschütternde Bilanz: 23 verletzte Polizisten (einer mit Schädel-Hirn-Trauma), 22 Festnahmen.

In BILD spricht Burkhard Sonntag (40), Einsatzleiter der Berliner Polizei, über den Abend der Gewalt: „Wenn man in die Gesichter geschaut hat, hat man den blanken Hass gesehen.“

Sonntag: „Dresdner Anhänger stiegen auf die Zäune und versuchten ein Fluchttor zu öffnen. Ordner konnten sie zurückdrängen, wurden aber mit Schlägen und Fußtritten malträtiert. Meine Kollegen eilten zur Hilfe – dort wurden sie ebenfalls attackiert.“

Die Beamten setzen Schlagstöcke ein. Sonntag: „Beamte wurden mit Getränkepaletten, Rollcontainern und sogar Propangasflaschen beworfen. Die Wurfgeschosse haben sie von den Imbiss-Ständen genommen. Die Angreifer haben sich gezielt Beamte herausgepickt, verfolgt und geschlagen, die sich gerade aus ihrer Gruppe gelöst hatten. Das ist eine neue Qualität der Gewalt gegen Polizisten.“

Dynamo Dresden wirft der Polizei vor, wahllos auf Fans eingeschlagen zu haben. Sonntag: „Eine Unverschämtheit. Man versucht von eigenen Fehlern abzulenken und aus Tätern Opfer zu machen.“


http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/aktuell/2006/10/30/hooligan-krawalle-beckenbauer-zwanziger/hg-polizist-hass.html
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RedZone schrieb:
Man beachte die überaus aggressive Wortwahl in fett - hat da mal wieder einer den Text diktiert?


Da muß man BILD "in Schutz" nehmen, die Texte sind meist so übergeigt  
Die springen ohne Skrupel auf alles auf was Aufmerksamkeit erregt und Schlagzeilen bringt. Scheißegal ob Fussballfans, Ausländer oder sonstwer diffamiert werden.
Ohne Worte sowas.
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RedZone schrieb:
Jetzt braucht die Polizei schon die Hilfe der BILD,  

Seriöse Menschen und Zeitungen würden der Polizei bei ihren neuerlichen Gewaltausbrüchen auch net helfen, für sowas braucht es ein dumpfes Hetzblatt wie die BILD.
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propain schrieb:
RedZone schrieb:
Jetzt braucht die Polizei schon die Hilfe der BILD,  

Seriöse Menschen und Zeitungen würden der Polizei bei ihren neuerlichen Gewaltausbrüchen auch net helfen, für sowas braucht es ein dumpfes Hetzblatt wie die BILD.


Bild ist das letzte.
für sie zählt nur die auflage. klinsi steht in der kritik-bild haut drauf, klinsi wird in den himmel gelobt, bild lobt mit. cdu macht stimmung gegen ausländer und trifft die stimmungslage in der bevölkerung(stichwort unterschriftenaktion)- bild macht mit, skinheads verüben gewaltverbrechten alle sind entsetzt, bild ist entrüstet etc..etc...
am meisten geht mir aber die berichterstattung bei den skandalfotos in der bundeswehr auf den sack. zuerst einmal: man muss berücksichtigen dass die soldaten in einem gebiet im einsatz waren wo überalle skelette rumlagen. die soldaten haben vor ihrem einsatz ihr testament gemacht und freuen sich tag für tag am leben zu sein. ich will die fotos nicht gutheißen, aber wir können den druck dem die ausgesetzt sind nicht nachvollziehen und es ist ein himmelweiter unterschied ob man lebende personen an einer hundeleine foltert oder ob man sich einen totenschädel auf die schulter setzt. zurück zu der berichterstattung: es soll nichts unter den tisch fallen, doch lagen die bilder alle vor. was macht die bild? sie veröffentlicht zwecks auflage jeden tag stückchenweise bilder und provoziert geradezu einen anschlag auf dt. soldaten. bei der wm immer auf "wir sind schwarz-rot-geil" und so einen scheiß machen, in wahrheit sind sie aber einfach nur ein hetzerisches drecksblatt. sry, dass ich vom eigentlichen thread abgewichen bin und mir es mehr um die berichterstattungen ging..
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@Freecastle_Adler

Du mußt Dich nicht entschuldigen, kann das Geschriebene 100% unterschreiben.


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