Stadionverbot für 15 Ultras Polizei und 05er sind sich einig / Eintracht-Fans attackiert
Vom 11.11.2006
Von
Kirsten Strasser
Die Polizei und der FSV Mainz 05 haben gegen 15 gewaltbereite Fußballfans Stadionverbot ausgesprochen. Das Verbot ist bundesweit wirksam; dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Entscheidung von Polizei und Nullfünfern absegnet, gilt als Formsache.
Laut Polizeisprecher René Nauheimer gehören alle 15 Fans den Ultras an. Je nach Schwere ihrer Verfehlung dürfen sie deutsche Stadien für ein bis drei Jahre nicht mehr betreten. Hintergrund ist ein Vorfall am 27. August dieses Jahres, kurz vor der Partie Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt. Wie Videoaufnahmen beweisen, haben vermummte Ultras friedliche Frankfurter Fans attackiert.
An besagtem Tag, so Nauheimer, versammelten sich Ultras in einer Gaststätte an der Binger Straße. Anwesend waren auch Polizeibeamte, die die Fans unter Beobachtung hatten. Von dem Lokal aus marschierten etwa 30 Ultras in Richtung Stadion. Auf der Alicebrücke fingen sie an, loszulaufen - offenbar mit der Absicht, die Polizisten abzuschütteln. Im der Martin-Luther-King-Siedlung setzten sich die Ultras Mützen auf und zogen sich Schals ins Gesicht. Die vermummten Männer liefen weiter bis zum Stadion. Anstatt dort nach links zum Haupteingang zu gehen, bogen sie nach rechts ab - Richtung Gästeeingang.
"Dort wollten sie offenbar auf Frankfurter Ultras treffen - doch zu diesem Zeitpunkt war von denen keiner da", so Nauheimer. Statt dessen griffen die vermummten Mainzer friedliche Eintrachtfans an und schlugen zu, bis die Polizei sie wegdrängen konnte. Aufgrund von Videoaufnahmen gelang es, rund 20 der 30 Ultras namentlich zu identifizieren. Von diesen 20 wurden wiederum 15 als Haupttäter eingestuft. Weitere fünf hätten sich passiv verhalten, so Nauheimer.
Gegen die Haupttäter wurden nach Angaben des Polizeisprechers mittlerweile Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung eingeleitet. Davon unabhängig drängte die Polizei auf ein Stadionverbot, in das der FSV gestern einwilligte. "Es geht nicht darum, Leuten das Fußballgucken zu verbieten", so Nauheimer. "Aber gewalttätige Fans haben in Stadien nichts verloren."
Stadionverbot für 15 Ultras Polizei und 05er sind sich einig / Eintracht-Fans attackiert
Quelle:Mainzer Allgemeine Zeitung vom 13.11.06
Jaja die lieben Meenzer Da sie friedliche Fans angegriffen haben und nicht welche die das gleiche wollten, gehen diese SV zur Abwechslung mal in Ordnung.
Beverungen schrieb: interessant ist dabei, dass die svs zwischen einem und drei jahren dauern. bei uns gabs fünf + eins.
jetzt soll mir mal einer erklären, wie dies begründet wird.
Zudem würde mich interessieren, wie man sich passiv verhalten kann, wenn man vermummt in einer Gruppe auftritt, und gemeinsam auf friedliche Fans drauf rennt. Ok, womöglich haben diese 5 nicht auch noch explizit zugeschlagen. Aber plötzlich wird hier bei einer Gruppe mit eindeutiger Intention noch differenziert. In unseren Reihen gab´s schon SV´s für deutlich weniger!! Irgendwie merkwürdig....
Trotzdem kommt bei mir grade wieder der Ärger über diesen ganzen scheiß Tag hoch! Und jetzt haben die Penner auch noch ne "Ausrede", um beim Rückspiel hier net aufzutauchen!! Seid dankbar für Euer SV, Ihr Würste!!!
Ähm, entschuldigung, aber das Vorgehen (soweit wir das einschätzen können) ist doch völlig OK! Die Jungs bekommen eine Strafanzeige und der Verein distanziert sich sehr klar von diesen Arschlöchern. Was wollt ihr denn? Das die ganze Kneipenbesatzung SV bekommt, auch wenn sie nicht mitgegangen ist? Ich dachte wir wären gegen überzogene SV und Willkür?
Wobei wir eigentlich gegen diese SVs sein müßten, die Urteile sind nämlich noch nicht gefällt, oder? Schwieriges Thema....
Yep, ähnlich denke ich auch. Willkür-Geschrei dort, Häme hier - irgendwie fehlt da die gerade Linie.
Allerdings steckt das SV-Problem im Bericht mittendrin:
Zeitung schrieb:
Gegen die Haupttäter wurden nach Angaben des Polizeisprechers mittlerweile Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung eingeleitet. Davon unabhängig drängte die Polizei auf ein Stadionverbot, in das der FSV gestern einwilligte.
Das SV verkommt immer mehr zu einem Ersatzinstrument staatlicher Sanktionsmöglichkeiten. Mich würde es nicht wundern, wenn man künftig keine Anzeigen mehr macht, sondern nur noch das SV verteilt.
Mit anderen Worten: die 15 Buben bekommen vielleicht Bewährung und könnten somit wieder ins Stadion spazieren. Nur mit dem SV kann man sie wirksam "1 bis 3/5" Jahre aus dem Stadion halten.
Es kann nicht angehen, daß die Polizei/Staat privatrechtliche Instrumente mißbrauchen, um angebliche Unzulänglichkeiten des Strafrechts zu umgehen.
@Zeus Genau, schon beim ersten Satz hier im Text mußte ich schlucken: "...Die Polizei und der FSV Mainz 05 haben gegen 15 gewaltbereite Fußballfans Stadionverbot ausgesprochen....".
Eintracht-Laie schrieb: @Zeus Genau, schon beim ersten Satz hier im Text mußte ich schlucken: "...Die Polizei und der FSV Mainz 05 haben gegen 15 gewaltbereite Fußballfans Stadionverbot ausgesprochen....".
Natürlich hat der Strasser erkennbar keine Ahnung, dass zeigt auch der Blödsinn mit der "Bestätigung der SV durch die DFL". Dass die Richtlinien zum SV der DFL aber tatsächlich ein "Nebenstrafrecht nach Gutsherrenart" sind, kann man auch an diesem Fall schön sehen. Da ein Strafrahmen fehlt, je nach Schwere 1-5 Jahre SV erteilen zu können, geht nur 1, 3 oder 5 Jahre (untechnisch gesprochen, eigentlich ist es ja "bis zum Ende der dritten Spielzeit" etc.) Juristisch betrachtet, wären im obigen Fall jeweils 3 Jahre fällig gewesen. 1 Jahr und 5 Jahre sind nach den RiLi eigentlich hier nicht möglich.
Zeus schrieb: Es kann nicht angehen, daß die Polizei/Staat privatrechtliche Instrumente mißbrauchen, um angebliche Unzulänglichkeiten des Strafrechts zu umgehen.
War das eigentlich bei der ganzen SV-Diskussion schon Deine Meinung oder hat sich die mittlerweile ein wenig geändert? Ich hatte nämlich bei der einen oder anderen Diskussion das Gefühl, dass Du diesen Umstand weniger tragisch siehst, zugunsten der auch mal größzügig ausgelegten Präventivpraxis der SV.
Auf jeden Fall hat diese Sicht der Dinge meine volle Unterstützung!! Dann hätte ich Dich bisher teilweise missverstanden.
Für die Polizei hat die SV-Praxis natürlich einen Riesenvorteil, wie Zeus und Eintracht-Laie ja auch schon bemerkt haben. Wenn jemand gegen einen Zaun pinkelt, weil er zu spät bemerkt, dass 5 Meter entfernt gerade 5 Polizisten stehen, können sie a) grinsen, und darauf hinweisen, dass es 100 Meter weiter ein Klo gibt (so ist es mir in Siegen passiert) oder b ) die Personalien feststellen, ein Ermittlungsverfahren einleiten und demjenigen so schon mal ein SV verschaffen (wie sie es vielleicht bei einem Ultra mit ****-Shirt gemacht hätten). Wer schon mal erlebt hat, wie schlecht Polizeizeugen oft vor Gericht aussehen, ahnt, wie schön sie dieses Instrument des "SV auf Wunsch" finden müssen.
stefank schrieb: Für die Polizei hat die SV-Praxis natürlich einen Riesenvorteil, wie Zeus und Eintracht-Laie ja auch schon bemerkt haben. Wenn jemand gegen einen Zaun pinkelt, weil er zu spät bemerkt, dass 5 Meter entfernt gerade 5 Polizisten stehen, können sie a) grinsen, und darauf hinweisen, dass es 100 Meter weiter ein Klo gibt (so ist es mir in Siegen passiert) oder b ) die Personalien feststellen, ein Ermittlungsverfahren einleiten und demjenigen so schon mal ein SV verschaffen (wie sie es vielleicht bei einem Ultra mit ****-Shirt gemacht hätten). Wer schon mal erlebt hat, wie schlecht Polizeizeugen oft vor Gericht aussehen, ahnt, wie schön sie dieses Instrument des "SV auf Wunsch" finden müssen.
In Vigo reagierte die Polizei wohl auch etwas strenger.....
AceVentura schrieb: Lt. meinen Infos aus eigentlich sicherer Quelle haben die "ihre Abreibung" bereits vor kurzem bekommen......
richtig .. in einer Zeit von 32 Sekunden
Aber was ich lustig finde das sie auf Frankfurter Ultras treffen wollten. Das is ja lächerlich. Außerdem ... seit wann haben die Mainz ein paar "gewaltbereite" Fans,dachte die erschlagen nur andere Fans mit Bonbons
Zeus schrieb: Es kann nicht angehen, daß die Polizei/Staat privatrechtliche Instrumente mißbrauchen, um angebliche Unzulänglichkeiten des Strafrechts zu umgehen.
War das eigentlich bei der ganzen SV-Diskussion schon Deine Meinung oder hat sich die mittlerweile ein wenig geändert? Ich hatte nämlich bei der einen oder anderen Diskussion das Gefühl, dass Du diesen Umstand weniger tragisch siehst, zugunsten der auch mal größzügig ausgelegten Präventivpraxis der SV.
Auf jeden Fall hat diese Sicht der Dinge meine volle Unterstützung!! Dann hätte ich Dich bisher teilweise missverstanden.
Hallo Mono!
Schön, daß Du nachfragst, um Mißverständnisse aufzulösen.
Ich bin gänzlich gegen Gewalt und kann Sachen wie dem Schalke-Vorfall nichts angewinnen, noch weniger Gewalt im Stadion. Ausnahme bilden die Hools, wenn sie sich irgendwo im Wald untereinander kloppen wollen.
Vom Wegsperren oder Ausgrenzen halte ich aus diversen gründen nichts. Des weiteren bin ich Mensch und auch Jurist. Und gerade unter soziolog.-jur. Gesichtspunkten ist es erschreckend anzusehen, wie sich aus einer lokalen Praxis - des SV - durch Zusammenschluß eine De-facto-Monopol-Stellung erarbeitet wurde, die ihre "markt-beherrschende Stellung" aus meiner Sicht rechtsmißbräuchlich einsetzt, dh zum Nachteil der weiteren Marktteilnehmer, nämlich den Fans.
Und zitierten Punkt mit der Polizei iVm mit SV-Vergabe sehe ich nicht nur kritisch, sondern äußerst bedenklich an.
Ganz genau kann ich nicht mehr abschätzen, ob und in welchen Punkten ich unter Umständen meine Ansicht geändert habe, allerdings vertrat ich schon immer den Standpunkt, daß Vergabeverfahren und Dauer des SV völlig ungerecht sind und die Argumente teils jene der Befürworter der Todesstrafe gleichen. Daß man Gewalttäter aus dem Stadion raushaben möchte und auch rausschmeißen sollte, steht für mich außer Frage. Allerdings kann es nicht sein, daß der Staat in Gestalt der Polizei privat-rechtliche Instrumente parallel zu gesetzlichen Bestimmungen - mibraucht hätte ich beinahe gesagt - gebraucht.
Danke für die Antwort! Dann hat sich das aufgeklärt.
Es verringert meine kognitiven Dissonanzen zu wissen, dass Leute, die nah dran sind und juristischen Sachverstand besitzen, mein Rechtsempfinden beim Thema Vergabe von Stadionverboten teilen. Und es gibt mir die Hoffnung, dass die Praxis der Vergabe und Aufhebung von SV in Zukunft tatsächlich gerechter gestaltet werden wird.
Stadionverbot für 15 Ultras
Polizei und 05er sind sich einig / Eintracht-Fans attackiert
Vom 11.11.2006
Von
Kirsten Strasser
Die Polizei und der FSV Mainz 05 haben gegen 15 gewaltbereite Fußballfans Stadionverbot ausgesprochen. Das Verbot ist bundesweit wirksam; dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Entscheidung von Polizei und Nullfünfern absegnet, gilt als Formsache.
Laut Polizeisprecher René Nauheimer gehören alle 15 Fans den Ultras an. Je nach Schwere ihrer Verfehlung dürfen sie deutsche Stadien für ein bis drei Jahre nicht mehr betreten. Hintergrund ist ein Vorfall am 27. August dieses Jahres, kurz vor der Partie Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt. Wie Videoaufnahmen beweisen, haben vermummte Ultras friedliche Frankfurter Fans attackiert.
An besagtem Tag, so Nauheimer, versammelten sich Ultras in einer Gaststätte an der Binger Straße. Anwesend waren auch Polizeibeamte, die die Fans unter Beobachtung hatten. Von dem Lokal aus marschierten etwa 30 Ultras in Richtung Stadion. Auf der Alicebrücke fingen sie an, loszulaufen - offenbar mit der Absicht, die Polizisten abzuschütteln. Im der Martin-Luther-King-Siedlung setzten sich die Ultras Mützen auf und zogen sich Schals ins Gesicht. Die vermummten Männer liefen weiter bis zum Stadion. Anstatt dort nach links zum Haupteingang zu gehen, bogen sie nach rechts ab - Richtung Gästeeingang.
"Dort wollten sie offenbar auf Frankfurter Ultras treffen - doch zu diesem Zeitpunkt war von denen keiner da", so Nauheimer. Statt dessen griffen die vermummten Mainzer friedliche Eintrachtfans an und schlugen zu, bis die Polizei sie wegdrängen konnte. Aufgrund von Videoaufnahmen gelang es, rund 20 der 30 Ultras namentlich zu identifizieren. Von diesen 20 wurden wiederum 15 als Haupttäter eingestuft. Weitere fünf hätten sich passiv verhalten, so Nauheimer.
Gegen die Haupttäter wurden nach Angaben des Polizeisprechers mittlerweile Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung eingeleitet. Davon unabhängig drängte die Polizei auf ein Stadionverbot, in das der FSV gestern einwilligte. "Es geht nicht darum, Leuten das Fußballgucken zu verbieten", so Nauheimer. "Aber gewalttätige Fans haben in Stadien nichts verloren."
Quelle:Mainzer Allgemeine Zeitung vom 13.11.06
Jaja die lieben Meenzer
Da sie friedliche Fans angegriffen haben und nicht welche die das gleiche wollten, gehen diese SV zur Abwechslung mal in Ordnung.
jetzt soll mir mal einer erklären, wie dies begründet wird.
wie sah das denn in dem bus auf schalke aus?
bekamen nicht alle insassen, also auch die passiven, die nicht die kneipe stürmten, ein sv?
Zudem würde mich interessieren, wie man sich passiv verhalten kann, wenn man vermummt in einer Gruppe auftritt, und gemeinsam auf friedliche Fans drauf rennt. Ok, womöglich haben diese 5 nicht auch noch explizit zugeschlagen. Aber plötzlich wird hier bei einer Gruppe mit eindeutiger Intention noch differenziert. In unseren Reihen gab´s schon SV´s für deutlich weniger!! Irgendwie merkwürdig....
Trotzdem kommt bei mir grade wieder der Ärger über diesen ganzen scheiß Tag hoch! Und jetzt haben die Penner auch noch ne "Ausrede", um beim Rückspiel hier net aufzutauchen!! Seid dankbar für Euer SV, Ihr Würste!!!
Zudem wurden die SV ja auch von Mainzern für Mainzer ausgestellt.
Die Jungs bekommen eine Strafanzeige und der Verein distanziert sich sehr klar von diesen Arschlöchern.
Was wollt ihr denn?
Das die ganze Kneipenbesatzung SV bekommt, auch wenn sie nicht mitgegangen ist? Ich dachte wir wären gegen überzogene SV und Willkür?
Wobei wir eigentlich gegen diese SVs sein müßten, die Urteile sind nämlich noch nicht gefällt, oder?
Schwieriges Thema....
Yep, ähnlich denke ich auch. Willkür-Geschrei dort, Häme hier - irgendwie fehlt da die gerade Linie.
Allerdings steckt das SV-Problem im Bericht mittendrin:
Das SV verkommt immer mehr zu einem Ersatzinstrument staatlicher Sanktionsmöglichkeiten. Mich würde es nicht wundern, wenn man künftig keine Anzeigen mehr macht, sondern nur noch das SV verteilt.
Mit anderen Worten: die 15 Buben bekommen vielleicht Bewährung und könnten somit wieder ins Stadion spazieren. Nur mit dem SV kann man sie wirksam "1 bis 3/5" Jahre aus dem Stadion halten.
Es kann nicht angehen, daß die Polizei/Staat privatrechtliche Instrumente mißbrauchen, um angebliche Unzulänglichkeiten des Strafrechts zu umgehen.
Genau, schon beim ersten Satz hier im Text mußte ich schlucken:
"...Die Polizei und der FSV Mainz 05 haben gegen 15 gewaltbereite Fußballfans Stadionverbot ausgesprochen....".
Natürlich hat der Strasser erkennbar keine Ahnung, dass zeigt auch der Blödsinn mit der "Bestätigung der SV durch die DFL". Dass die Richtlinien zum SV der DFL aber tatsächlich ein "Nebenstrafrecht nach Gutsherrenart" sind, kann man auch an diesem Fall schön sehen. Da ein Strafrahmen fehlt, je nach Schwere 1-5 Jahre SV erteilen zu können, geht nur 1, 3 oder 5 Jahre (untechnisch gesprochen, eigentlich ist es ja "bis zum Ende der dritten Spielzeit" etc.) Juristisch betrachtet, wären im obigen Fall jeweils 3 Jahre fällig gewesen. 1 Jahr und 5 Jahre sind nach den RiLi eigentlich hier nicht möglich.
War das eigentlich bei der ganzen SV-Diskussion schon Deine Meinung oder hat sich die mittlerweile ein wenig geändert? Ich hatte nämlich bei der einen oder anderen Diskussion das Gefühl, dass Du diesen Umstand weniger tragisch siehst, zugunsten der auch mal größzügig ausgelegten Präventivpraxis der SV.
Auf jeden Fall hat diese Sicht der Dinge meine volle Unterstützung!! Dann hätte ich Dich bisher teilweise missverstanden.
Richtig, der Satz zeigt wie wenig Ahnung die Medienvertreter haben, bzw. wie wenig sie bereit sind sich mit der Materie zu beschäftigen.
Eine andere Theorie: Der Autor hat doch Ahnung, bzw. ist durch die Recherche zum Schluß gelangt das es sich genau so zugetragen hat.....
In Vigo reagierte die Polizei wohl auch etwas strenger.....
richtig .. in einer Zeit von 32 Sekunden
Aber was ich lustig finde das sie auf Frankfurter Ultras treffen wollten.
Das is ja lächerlich. Außerdem ... seit wann haben die Mainz ein paar "gewaltbereite" Fans,dachte die erschlagen nur andere Fans mit Bonbons
Schon über 20 Jahre
Hallo Mono!
Schön, daß Du nachfragst, um Mißverständnisse aufzulösen.
Ich bin gänzlich gegen Gewalt und kann Sachen wie dem Schalke-Vorfall nichts angewinnen, noch weniger Gewalt im Stadion. Ausnahme bilden die Hools, wenn sie sich irgendwo im Wald untereinander kloppen wollen.
Vom Wegsperren oder Ausgrenzen halte ich aus diversen gründen nichts. Des weiteren bin ich Mensch und auch Jurist. Und gerade unter soziolog.-jur. Gesichtspunkten ist es erschreckend anzusehen, wie sich aus einer lokalen Praxis - des SV - durch Zusammenschluß eine De-facto-Monopol-Stellung erarbeitet wurde, die ihre "markt-beherrschende Stellung" aus meiner Sicht rechtsmißbräuchlich einsetzt, dh zum Nachteil der weiteren Marktteilnehmer, nämlich den Fans.
Und zitierten Punkt mit der Polizei iVm mit SV-Vergabe sehe ich nicht nur kritisch, sondern äußerst bedenklich an.
Ganz genau kann ich nicht mehr abschätzen, ob und in welchen Punkten ich unter Umständen meine Ansicht geändert habe, allerdings vertrat ich schon immer den Standpunkt, daß Vergabeverfahren und Dauer des SV völlig ungerecht sind und die Argumente teils jene der Befürworter der Todesstrafe gleichen. Daß man Gewalttäter aus dem Stadion raushaben möchte und auch rausschmeißen sollte, steht für mich außer Frage. Allerdings kann es nicht sein, daß der Staat in Gestalt der Polizei privat-rechtliche Instrumente parallel zu gesetzlichen Bestimmungen - mibraucht hätte ich beinahe gesagt - gebraucht.
Des geht doch garnet.
Danke für die Antwort! Dann hat sich das aufgeklärt.
Es verringert meine kognitiven Dissonanzen zu wissen, dass Leute, die nah dran sind und juristischen Sachverstand besitzen, mein Rechtsempfinden beim Thema Vergabe von Stadionverboten teilen.
Und es gibt mir die Hoffnung, dass die Praxis der Vergabe und Aufhebung von SV in Zukunft tatsächlich gerechter gestaltet werden wird.