Durch die Medien geistert derzeit der ominöse Art 17 der Fifa Regulaireien.
Laut Spon ist folgendes möglich:
Laut Artikel 17 des Fifa-Statuts zum Transfer-System darf ein Spieler nach drei Jahren Vertragslaufzeit seinen Verein in Richtung Ausland verlassen, egal wie lange sein Vertrag noch gültig ist. Wer bei Vertragsabschluss älter als 28 ist, sogar bereits nach zwei Jahren. Diesen Passus gibt es seit 1. Juli 2005, aber erst im Sommer des letzten Jahres wurde er erstmals angewandt (siehe Präzedenzfall). Der Spieler muss demnach lediglich eine Entschädigung in Höhe der noch ausstehenden Jahresgehälter an seinen alten Verein zahlen. Der - im Vergleich zu einer Ablösesumme geringen - Betrag würde im Falle des Falles wohl vom neuen Verein übernommen.
Meines Erachtens hat dies eine erhebliche Tragweite. Langfristige Bindungen machen dann wohl nicht mehr so viel Sinn. Herzig finde ich die Auffassung von Heldt im Interview. Er appeliert an die " Ehre " der Spieler. Wenn es schon soweit ist steht man juristisch auf verlorenem Posten
Das ist wiedermal ein Schwachsinn, den die Fifa da reguliert hat. Was hat das denn noch mit Vertragsfreiheit zu tun? Wozu soll man dann überhaupt längerfristige Verträge machen, wenn die Spieler sich nicht dran halten müssen?
Naja Heinz, es ist höchst umstritten, inwieweit diese Regelung nationales Arbeitsrecht, welches die fünfjährige Bindung für zulässig erachtet, überlagern kann (wem erzähle ich das, ist ja schließlich Deine Baustelle ). Gerade Spitzenspieler werde dieses Risiko wohl eher nicht eingehen wollen.
Im Übrigen eröffnet diese Regelung, so sie denn in Deutschland Bestand hätte, Chancen und Risiken gleichermaßen. Denn genauso, wie einem Verein dann ein Spieler trotz Vertrages gegen eine vergleichsweise geringe Ablöse abgeworben werden kann, kann ja auch umgekehrt ein anderer Spieler angeworben werden.
Deine Schlußfolgerung, daß langfristige Verträge dann keinen Sinn machen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Beispiel: Spieler X hat 5 Jahresvertrag und verdient 2 Mio pro Jahr. Nach 3 Jahren wechselt er ins Ausland. Dann muß doch der aufnehmende Verein als Ablöse 4 Mio ( das ausstehende Gehalt, welches noch bis Vertragsende zu zahlen wäre) zahlen. Vielleicht nicht viel, aber bei einem 3 Jahresvertrag hätte der abgebende Verein gar nichts bekommen.
Hast du den bei Spon abgedruckten Fall gelesen? Nationales Arbeitsrecht ist eine Sache, die andere Seite ist die europarechtliche Bewertung.
Ich könnte mir schon vorstellen das dann so eine Art Bosmann 2 rauskommen könnte.
Den Gang zum Kadi wird mit Sicherheit kein Spitzenspieler wagen. Das macht wahrscheinlich wieder einer aus der 3. Liga in Luxemburg. Von den Folgen wären dann wieder alle betroffen . Spitzenspieler werden dann auf jeden Fall wieder profitieren. Ich gehe davon aus das die Gehälter wieder exorbitant ansteigen werden. Für Vereine wie den unseren wäre das wohl nicht so gut.
Von Schalke der Manager hat doch gestern in der Blöd getönt,davon seihen die Spieler der Schalker nicht betroffen,er würde aber nichts weiter dazu sagen,denn man wolle die anderen nicht schlaumachen. Die Spieler von Schlacke,haben alle Vertrge wo das nicht greifen würde. Hoffentlich hat er Recht. mfg Container-Willi.
concordia-eagle schrieb: Deine Schlußfolgerung, daß langfristige Verträge dann keinen Sinn machen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Beispiel: Spieler X hat 5 Jahresvertrag ...
btw wann haben denn in der Vergangenheit 5-Jahresverträge wirklich Sinn gemacht? Ich find 3-Jahresverträge vernünftiger oder Verträge die sich automatisch bei einer entsprechenden Zahl von Einsätzen verlängern.
-kaum ein Spieler spielt über 5 Jahre konstant. -wenn der Spieler schlechter wird, zahlt man ein dickes Gehalt umsonst -wird er viel besser, wird man in der Regel nachbessern, um ihn bei Laune zu halten. -wird er so gut, dass er das "unverkäuflich" -Schild umgehängt bekommt, aber Topvereinen ihn weiterhin über die Medien ködern, dann fängt er an zu stänkern bis er gehen darf.
...das was man an Handgeld durch die fehlende zweite Vertragsverlängerung spart oder die Ablöse die man bei einem Wechsel bekommt, muss man zum größten Teil vorher in das Gehalt reinstecken. ...da lassen sich die Spielerberater bestimmt nicht über den Tisch ziehen.
...und wenn man auch für die 2.Liga kalkulieren muss, dann geht der "Superstar" bei einem Abstieg für lau weg und man hat vorher ein fettes Gehalt aus dem Fenster geworfen.
Djabatta schrieb: Wozu soll man dann überhaupt längerfristige Verträge machen, wenn die Spieler sich nicht dran halten müssen?
Das frage ich mich auch gerade, wofür sind denn dann noch Verträge gut?
Die machen nur noch bei Durchschnittsspielern Sinn, bei denen nicht die Gefahr besteht, daß sie ins Ausland wechseln. Aber immerhing gibt es noch das ausstehende Restgehalt, besser als gar nichts. Da man jedoch kurzfristige Verträge niedriger dotieren kann, sind diese wohl bei Spitzenspielern wirtschaftlicher. Saudumme Regelung, da kann Chelsea und Konsorten dann auch bei nichtauslaufenden Verträgen fröhlich (fast) gratis rumwildern. Gibt es da seit 2005 nur ein Präzedenzfall? Das klingt ja fast so, als würden die Spitzenclubs diesen Paragraph nicht ausnutzen.
concordia-eagle schrieb: Deine Schlußfolgerung, daß langfristige Verträge dann keinen Sinn machen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Beispiel: Spieler X hat 5 Jahresvertrag ...
btw wann haben denn in der Vergangenheit 5-Jahresverträge wirklich Sinn gemacht? Ich find 3-Jahresverträge vernünftiger oder Verträge die sich automatisch bei einer entsprechenden Zahl von Einsätzen verlängern.
-kaum ein Spieler spielt über 5 Jahre konstant. -wenn der Spieler schlechter wird, zahlt man ein dickes Gehalt umsonst -wird er viel besser, wird man in der Regel nachbessern, um ihn bei Laune zu halten. -wird er so gut, dass er das "unverkäuflich" -Schild umgehängt bekommt, aber Topvereinen ihn weiterhin über die Medien ködern, dann fängt er an zu stänkern bis er gehen darf.
...das was man an Handgeld durch die fehlende zweite Vertragsverlängerung spart oder die Ablöse die man bei einem Wechsel bekommt, muss man zum größten Teil vorher in das Gehalt reinstecken. ...da lassen sich die Spielerberater bestimmt nicht über den Tisch ziehen.
...und wenn man auch für die 2.Liga kalkulieren muss, dann geht der "Superstar" bei einem Abstieg für lau weg und man hat vorher ein fettes Gehalt aus dem Fenster geworfen.
Wenn man keine 5-Jahres-Verträge will kann man auch einfach sagen, dass ab Saison X keine Verträge mit einer Laufzeit mit mehr als Y Jahren abgeschlossen werden dürfen. Ob 5-Jahres-Verträge Sinn machen liegt im Ermessen des Vereins und Spielers und nicht der FIFA. Das nennt man Vertragsfreiheit. In Spanien gibt es sogar noch längere Verträge. Wir hatten ja mal kurz Interesse an Sobis. Der hat zum Beispiel einen Vertrag bis 2014. Den Vereinen geht es vor allem um Planungssicherheit. Sie wollen nicht, dass ein Spieler, für den sie viel Geld bezahlt haben, einfach abhauen kann. Gerade bei Perspektivspielern machen langfristige Verträge Sinn. Solche Spieler haben meist auch noch ein niedriges Gehalt, so dass man auch garkeine hohe Ablöse bekommen würde, wenn er vorzeitig wechselt und nur die Restgehälter gezahlt werden müssen.
Laut Spon ist folgendes möglich:
Laut Artikel 17 des Fifa-Statuts zum Transfer-System darf ein Spieler nach drei Jahren Vertragslaufzeit seinen Verein in Richtung Ausland verlassen, egal wie lange sein Vertrag noch gültig ist. Wer bei Vertragsabschluss älter als 28 ist, sogar bereits nach zwei Jahren. Diesen Passus gibt es seit 1. Juli 2005, aber erst im Sommer des letzten Jahres wurde er erstmals angewandt (siehe Präzedenzfall). Der Spieler muss demnach lediglich eine Entschädigung in Höhe der noch ausstehenden Jahresgehälter an seinen alten Verein zahlen. Der - im Vergleich zu einer Ablösesumme geringen - Betrag würde im Falle des Falles wohl vom neuen Verein übernommen.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,473365,00.html
Meines Erachtens hat dies eine erhebliche Tragweite. Langfristige Bindungen machen dann wohl nicht mehr so viel Sinn.
Herzig finde ich die Auffassung von Heldt im Interview. Er appeliert an die " Ehre " der Spieler. Wenn es schon soweit ist steht man juristisch auf verlorenem Posten
MfG Djabatta
Das frage ich mich auch gerade, wofür sind denn dann noch Verträge gut?
es ist höchst umstritten, inwieweit diese Regelung nationales Arbeitsrecht, welches die fünfjährige Bindung für zulässig erachtet, überlagern kann (wem erzähle ich das, ist ja schließlich Deine Baustelle ). Gerade Spitzenspieler werde dieses Risiko wohl eher nicht eingehen wollen.
Im Übrigen eröffnet diese Regelung, so sie denn in Deutschland Bestand hätte, Chancen und Risiken gleichermaßen. Denn genauso, wie einem Verein dann ein Spieler trotz Vertrages gegen eine vergleichsweise geringe Ablöse abgeworben werden kann, kann ja auch umgekehrt ein anderer Spieler angeworben werden.
Deine Schlußfolgerung, daß langfristige Verträge dann keinen Sinn machen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Beispiel: Spieler X hat 5 Jahresvertrag und verdient 2 Mio pro Jahr. Nach 3 Jahren wechselt er ins Ausland. Dann muß doch der aufnehmende Verein als Ablöse 4 Mio ( das ausstehende Gehalt, welches noch bis Vertragsende zu zahlen wäre) zahlen. Vielleicht nicht viel, aber bei einem 3 Jahresvertrag hätte der abgebende Verein gar nichts bekommen.
Gruß
concordia-eagle
Hast du den bei Spon abgedruckten Fall gelesen?
Nationales Arbeitsrecht ist eine Sache, die andere Seite ist die europarechtliche Bewertung.
Ich könnte mir schon vorstellen das dann so eine Art Bosmann 2 rauskommen könnte.
Den Gang zum Kadi wird mit Sicherheit kein Spitzenspieler wagen. Das macht wahrscheinlich wieder einer aus der 3. Liga in Luxemburg. Von den Folgen wären dann wieder alle betroffen .
Spitzenspieler werden dann auf jeden Fall wieder profitieren. Ich gehe davon aus das die Gehälter wieder exorbitant ansteigen werden.
Für Vereine wie den unseren wäre das wohl nicht so gut.
Die Spieler von Schlacke,haben alle Vertrge wo das nicht greifen würde.
Hoffentlich hat er Recht.
mfg
Container-Willi.
Es schränkt die Vertragsfreiheit massiv ein, möchte mal wissen welche Begründung die FIFA dafür eigentlich angibt?
btw wann haben denn in der Vergangenheit 5-Jahresverträge wirklich Sinn gemacht? Ich find 3-Jahresverträge vernünftiger oder Verträge die sich automatisch bei einer entsprechenden Zahl von Einsätzen verlängern.
-kaum ein Spieler spielt über 5 Jahre konstant.
-wenn der Spieler schlechter wird, zahlt man ein dickes Gehalt umsonst
-wird er viel besser, wird man in der Regel nachbessern, um ihn bei Laune zu halten.
-wird er so gut, dass er das "unverkäuflich" -Schild umgehängt bekommt, aber Topvereinen ihn weiterhin über die Medien ködern, dann fängt er an zu stänkern bis er gehen darf.
...das was man an Handgeld durch die fehlende zweite Vertragsverlängerung spart oder die Ablöse die man bei einem Wechsel bekommt, muss man zum größten Teil vorher in das Gehalt reinstecken. ...da lassen sich die Spielerberater bestimmt nicht über den Tisch ziehen.
...und wenn man auch für die 2.Liga kalkulieren muss, dann geht der "Superstar" bei einem Abstieg für lau weg und man hat vorher ein fettes Gehalt aus dem Fenster geworfen.
Die machen nur noch bei Durchschnittsspielern Sinn, bei denen nicht die Gefahr besteht, daß sie ins Ausland wechseln.
Aber immerhing gibt es noch das ausstehende Restgehalt, besser als gar nichts.
Da man jedoch kurzfristige Verträge niedriger dotieren kann, sind diese wohl bei Spitzenspielern wirtschaftlicher.
Saudumme Regelung, da kann Chelsea und Konsorten dann auch bei nichtauslaufenden Verträgen fröhlich (fast) gratis rumwildern.
Gibt es da seit 2005 nur ein Präzedenzfall?
Das klingt ja fast so, als würden die Spitzenclubs diesen Paragraph nicht ausnutzen.
Wenn man keine 5-Jahres-Verträge will kann man auch einfach sagen, dass ab Saison X keine Verträge mit einer Laufzeit mit mehr als Y Jahren abgeschlossen werden dürfen. Ob 5-Jahres-Verträge Sinn machen liegt im Ermessen des Vereins und Spielers und nicht der FIFA. Das nennt man Vertragsfreiheit. In Spanien gibt es sogar noch längere Verträge. Wir hatten ja mal kurz Interesse an Sobis. Der hat zum Beispiel einen Vertrag bis 2014. Den Vereinen geht es vor allem um Planungssicherheit. Sie wollen nicht, dass ein Spieler, für den sie viel Geld bezahlt haben, einfach abhauen kann. Gerade bei Perspektivspielern machen langfristige Verträge Sinn. Solche Spieler haben meist auch noch ein niedriges Gehalt, so dass man auch garkeine hohe Ablöse bekommen würde, wenn er vorzeitig wechselt und nur die Restgehälter gezahlt werden müssen.
MfG Djabatta