Ein Traumfinale wird zum Alptraum: Die Fußball-Tragödie im Brüsseler Heysel-Stadion
400 Millionen Fernsehzuschauer verfolgen im Mai 1985 live am TV - Bildschirm, wie 39 Menschen im Brüsseler Heysel-Stadion in Belgien erdrückt, zu Tode getrampelt oder unter einer einstürzenden Mauer begraben werden. Englische Hooligans hatten beim Fußballendspiel des Landesmeisterpokals eine Massenpanik unter italienischen Fußballfans ausgelöst. Welt der Wunder präsentiert die Aufnahmen der Kameras im Stadion, zeigt die Schuldigen und beschreibt das fatale Versagen der Organisatoren.
Habe das Spiel damals Live am TV verfolgt und es war/ist für mich immer noch einer der schwärzesten Tage der Fussballgeschichte.
Finsterling schrieb: ist bestimmt sehr interessant.
Welt der Wunder Spezial
ab Dienstag, 12. Juni 2007, 22.30 Uhr
Thema:
Ein Traumfinale wird zum Alptraum: Die Fußball-Tragödie im Brüsseler Heysel-Stadion
400 Millionen Fernsehzuschauer verfolgen im Mai 1985 live am TV - Bildschirm, wie 39 Menschen im Brüsseler Heysel-Stadion in Belgien erdrückt, zu Tode getrampelt oder unter einer einstürzenden Mauer begraben werden. Englische Hooligans hatten beim Fußballendspiel des Landesmeisterpokals eine Massenpanik unter italienischen Fußballfans ausgelöst. Welt der Wunder präsentiert die Aufnahmen der Kameras im Stadion, zeigt die Schuldigen und beschreibt das fatale Versagen der Organisatoren.
Habe das Spiel damals Live am TV verfolgt und es war/ist für mich immer noch einer der schwärzesten Tage der Fussballgeschichte.
Gruss Finsterling
ich war im kino und hatte vorher "brazil" gesehen. dann den tv eingeschaltet und es begann gerade loszugehen. oh gott, war das schlimm.
aber daraus ein "Welt der Wunder Spezial" zu machen ist krank. wer hat sich das denn ausgedacht? das war kein wunder sondern eine katastrophe.
ich hab die sendung heute morgen schon gesehn, bevor ich auf die arbeit fuhr. und diese bilder sind immer wieder grausam. eines der schlimmsten bilder ist für mich, als son älterer juvefan seinen enkel im arm nimmt und mitten unter poolfans sitzt...
schon schlimm was passieren kann, wenn korruption, dummer zufall, agressive 'fans' und einfach planlose ploizisten aufeinandertreffen
Cino schrieb: ich hab die sendung heute morgen schon gesehn, bevor ich auf die arbeit fuhr. und diese bilder sind immer wieder grausam. eines der schlimmsten bilder ist für mich, als son älterer juvefan seinen enkel im arm nimmt und mitten unter poolfans sitzt... schon schlimm was passieren kann, wenn korruption, dummer zufall, agressive 'fans' und einfach planlose ploizisten aufeinandertreffen
Ich habe die Reportage schon vor Wochen irgendwann nachts gesehen...
Auch heute abend habe ich bei diesen Bildern einen dicken Kloß im Hals! Wenn man die blauen Gesichter der Toten sieht, da fehlen einem die Worte.
Kaum auszudenken, das war ein Fußballspiel auf das sich Väter mit Ihren Kindern gefreut haben. ... So wie viele von uns mit unseren Kindern z.B. letztes Jahr Pokalfinale...
Leider (zum Glück) habe ich zu spät eingeschaltet, so dass ich keine Toten sehen brauchte.
Erinnere mich aber mit Schrecken. Kam von der Arbeit nach Hause zu meiner Arbeitgeberein und da lief der TV. Konnte nicht glauben, was ich da sah.... Erst dachte ich, die wöllten mir was erzählen.
Waren sowieso nicht gut auf "meinen" Fußball zu sprechen, und dann war ich auch "dafür verantwortlich". Und die nachfolgenden Sicherheitsdebatten.... Maggi Thatcher schlug vor, um die Blocks Sicherheitszaun unter Strom, ähnlich wie bei Vieh, zu ziehen.
Oh wie schrecklich. Welch schreckliches Unglück, welch schreckliche anschließende Debatte...
womeninblack schrieb: Leider (zum Glück) habe ich zu spät eingeschaltet, so dass ich keine Toten sehen brauchte.
Erinnere mich aber mit Schrecken. Kam von der Arbeit nach Hause zu meiner Arbeitgeberein und da lief der TV. Konnte nicht glauben, was ich da sah.... Erst dachte ich, die wöllten mir was erzählen.
Waren sowieso nicht gut auf "meinen" Fußball zu sprechen, und dann war ich auch "dafür verantwortlich". Und die nachfolgenden Sicherheitsdebatten.... Maggi Thatcher schlug vor, um die Blocks Sicherheitszaun unter Strom, ähnlich wie bei Vieh, zu ziehen.
Oh wie schrecklich. Welch schreckliches Unglück, welch schreckliche anschließende Debatte...
Hallo "schwarze Frau" Thatchers Debatte lassen wir besser mal außen vor...
sitze jetzt noch nach einem wider Erwarten erfolreichem Tag noch im Büro. ..
Erschreckend die Bilder , erschreckend die anschließende Diskussion, habe nach dem Bericht zufällig zu Maischberger geschaltet und mit großem Respekt eine Sendung mit zwei (wirklich noch echten Staatsmännern) Helmut Schmidt und Richard von W. (wollte ihn nicht noch falsch schreiben) gesehen...
Vielleicht sollten wir uns doch bei einigen Dingen mehr Gedanken machen was wirklich zählt. Wir geben (gerade Du mit Deinen Postings, Trainigsberichten usw.) wirklich alles für unsere Eintracht. Teilweise widerwärtige Diskussionen im Sommerloch kotzen mich momentan sowas von an...
Ich wünsche mir in diesem Alter noch so über den Dingen zu stehen!
genau die selbe "Reportage" kam vor einigen Jahren schon mal, dieses mal eben nur mit anderer Stimme, also von daher ein ganz schlechtes Format.
Zum Thema, die Bestrafungen der Täter und Verantwortlichen ist ja wohl ein Witz. Einige wenige Hools nur 3 Jahre Knast und die Verantwortlichen, die die Hauptschuld tragen, kommen mit Bewährungsstrafen davon.
Unvorstellbar das man heutzutage für 2km-vom-Stadion-entfernt-gegen-einen-Baum-pinkeln härter bestraft wird...
Zum Thema, die Bestrafungen der Täter und Verantwortlichen ist ja wohl ein Witz. Einige wenige Hools nur 3 Jahre Knast und die Verantwortlichen, die die Hauptschuld tragen, kommen mit Bewährungsstrafen davon.
Unvorstellbar das man heutzutage für 2km-vom-Stadion-entfernt-gegen-einen-Baum-pinkeln härter bestraft wird...
Was für harte Freiheitsstrafen gab es denn schon fürs vorn Baum Pinkeln??
Was für harte Freiheitsstrafen gab es denn schon fürs vorn Baum Pinkeln??
Oha man, war ja klar das so ne Antwort kommen muss Vielleicht mal ein bisschen selber nachdenken, könnte manchmal hilfreich sein um Dinge zu erkennen, die im Verhältniss zueinander einfach nicht stimmen.
Erklärung, nur für dich: hier haben mehrere Personen Leute umgebracht und dafür gabs nur 3 Jahre Knast. Nach 3 Jahren durften die sich wieder frei bewegen und stehen vermutlich heute immer noch im Stadion und singen ihr tolles "you´ll never walk alone" gedöns.
Anderswo bekommt jemand 2 Jahre Stadionverbot für irgendwo gegen den Baum pinkeln, obwohl er nichts verbrochen hat und Fussball das wichtigste in seinem Leben ist. Und 2 Jahre SV sind eben wie 2 Jahre Knast wenn für einen Fussball das wichtigste auf der Welt ist.
Und jetzt kannste ein wenig darüber nachdenken, habe keine Böcke das ausführlicher zu erklären, denke ist klar was gemeint ist
Habs gestern auch gesehen... Also über die darauf folgenden Strafen für die Funktionäre und Hools reg ich mich auch auf, wenn man bedenkt, was man heute für kleinere Vergehen schon kriegt...
Ansonsten fiel mir ein Spruch ein, den ich hier mal gehört habe, als die Rede davon war, dass glaube ich 12 Polizisten oder so in den betroffenen Blöcken in Heysel waren...
"12 Polizisten sind 12 zuviel" bzw. "Ohne Polizei wäre das nicht passiert".
Ich habe das Spiel damals auch gesehen und bin danach eine ganze Weile nicht mehr ins Stadion gegangen. Aber man verdrängt halt.
Hornby hat in " Fever Pitch" eigentlich alles gesagt.
"Die Sonne strahlte am frühen Abend des 29. Mai 1985 durch die Arbeitersiedlung in der ich damals mit meinen Eltern wohnte. Es war warm, und in die warme Sommerluft mischte sich bei mir die wachsende Aufregung und Unruhe vor dem großen Ereignis. Wir wollten das Spiel sehen. Jeder wollte das Spiel sehen. Zumindest jeder dem Fußball etwas bedeutete. Man sprach sich ab, wo man sich zu treffen gedachte, um zwei der bedeutendsten europäischen Vereinsmannschaften vor dem Fernseher zu sehen. Niemand von uns ahnte, dass dieser Abend den Fußball und auch uns verändern würde. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, dass das Spiel selbst an diesem Abend jegliche Bedeutung verlieren würde.
Bereits eine Stunde vor Anpfiff fingen die Anhänger von Juventus an, die Polizisten im Stadion mit Steinen und Leuchtraketen zu gefährden. Die "Red Animals" aus Liverpool antworteten mit Schmähgesängen und bengalischen Feuern. Schließlich stürmten zwei Juventus-Fans den Rasen. "Sowohl Polizei als auch Gendarmerie bestätigten mir, dass das Verhalten der italienischen Fans bis dahin schlimmer war als das der englischen", schrieb Richter Sir Justice Popplewell, von Margaret Thatcher beauftragt den Hergang dieses Abends zu klären, nüchtern in seinen Bericht.
Ich war achtzehn Jahre alt. Aggressiv, gelangweilt, unreif. Unsere Samstage bestanden daraus sich bereits vormittags auf den Weg in fremde Stadien zu machen, uns in den Innenstädten deutscher Metropolen zu sammeln, Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen und unser Spiel zu spielen. Ein Räuber-und-Gendarm-Spiel. Ein Spiel als Flucht aus dem Alltag, als Freizeitspaß mit viel Adrenalin und Legendenbildung. Man traf sich, hörte die neuesten Geschichten des vergangenen Wochenendes, Gerüchte und Beschönigungen. Und wir warteten. Wir warteten auf den Gegner. Die Fans der anderen Mannschaft. Das Spiel begann, und sobald die Polizei einen Fehler machte – und sie machte damals viele Fehler – ging’s los. Die Aufregung, die Spannung, die angestaute Nervosität entlud sich. Plötzlich, ohne Vorankündigung lief man laut und bedrohlich los. Die dritte Halbzeit begann, bevor die erste angepfiffen worden war.
„Das ganze Jahr 1985 hindurch war der Fußball unaufhaltsam auf etwas Derartiges zugesteuert. Es gab die erstaunlichen Ausschreitungen bei der Partie Luton gegen Millwall in Luton, als die Polizei in die Flucht geschlagen wurde, und die Dinge schienen weiter zu gehen als je zuvor in einem englischen Fußballstadion (zu der Zeit plante Mrs. Thatcher ihr unsinniges Ausweissystem); es gab auch die Ausschreitungen beim Spiel Chelsea gegen Sunderland, als Chelseafans das Spielfeld stürmten und Spieler attackierten. Diese Vorfälle ereigneten sich innerhalb weniger Wochen, und die waren nur das Beste vom Besten. Heysel stand bevor, so unvermeidlich wie Weihnachten.“ [Nick Hornby, Fever Pitch]
Ich weiß nicht mehr, wo ich mir das Spiel ansah. Aber ich war spät…es hätte bereits schon begonnen haben müssen, und ich wunderte mich, als ich den Ball noch nicht rollen sah. Stattdessen sah ich was weltweit in die Wohnzimmer übertragen wurde. Und ich fühlte mich schlecht.
Um Viertel vor acht war es soweit. Angestachelt von den Provokationen versuchten mehrere hundert Fans des FC Liverpool, den benachbarten Block zu stürmen. Doch hier, im Block Z, standen vor allem italienische Familienväter und Gastarbeiter - ihre Tickets hatten sie auf dem Brüsseler Schwarzmarkt gekauft. Die Fans aus Liverpool interessiert das wenig: Im dritten Anlauf schaffen sie es, den maroden Stahldraht zu durchbrechen. Die flüchtenden Juventus-Fans geraten in Panik. Die Mauer, gegen die sie drücken, fällt wenige Minuten später zusammen - unter ihr begraben liegen die meisten der 39 Opfer. 39 Tote, darunter 32 Italiener – Kinder, Frauen, Familienväter – erstickt, zerdrückt, zertrampelt. 400 Verletzte.
Diesen Menschen in ihrem Todeskampf zusehen zu müssen war die eine Sache, eine ganz andere war sich indirekt dafür verantwortlich zu fühlen. Wir wussten was passiert war. Die Reporter, Polizisten, so genannte Experten der Medien hatten keine Ahnung. Wir wussten es. Jeder von uns. Denn wir waren ein Teil dieses Desasters.
„Es war am Ende eine Überraschung, dass diese Tode von etwas so Harmlosen wie dem >>Rennen<< verursacht wurde, dem Brauch, dem die Hälfte der jugendlichen Fans im Lande frönte, und der eigentlich keinen anderen Sinn hatte, als die Gegenseite zu erschrecken und die Renner zu amüsieren. Die Fans von Juventus – viele davon elegante Männer und Frauen aus der Mittelschicht – konnten das allerdings nicht wissen, und warum sollten sie das auch tun? Sie hatten nicht das komplizierte Wissen um das Verhalten englischer Zuschauermassen, das wir andere, fast ohne es zu merken, aufgenommen haben. Als sie einen Haufen brüllender, englischer Hooligans aus sich zustürmen sahen, gerieten sie in Panik und liefen zum Rand ihres Blocks.“ [Nick Hornby, Fever Pitch]
Das Grollen der zusammenbrechenden Betonwand ist bis in die Kabinen zu hören. Während die ersten Toten und Verletzten abtransportiert werden, warten die Fußballer in der Umkleide auf ein Zeichen des Schiedsrichters. Minutiös beschreibt Platini in seiner Biographie die Sekunden bis zum Anpfiff. "Um 20 Uhr kommt ein Vertreter des Europäischen Fußballverbands in die Umkleide. Er fragt uns: Seid ihr bereit zu spielen? Einige Spieler verneinen. Er dreht sich zu ihnen und sagt: Wenn ihr nicht spielt, gibt es da draußen nicht dreißig Tote, sondern hundert." Mit seinen Kollegen lief Platini zu dem Block, in dem die Mauer zusammengebrochen war, und sprach mit den Fans. Als er zurückkehrte, klangen ihre Bitten wie ein Echo in seinem Kopf. "Spielt nicht! Denkt an die Toten!"
„…(Brian Glanville berichtet in seinem Buch CHAMPIONS OF EUROPE, die belgische Polizei habe sich gewundert, dass die Gewalttätigkeiten losgingen, bevor das Spiel anfing, wo doch ein einfacher Telefonanruf bei irgendeiner großstädtischen Polizeiwache in England genügt hätte, das richtig zu stellen), ein lächerlich baufälliges Stadion, eine bösartige Clique gegnerischer Fans und bemitleidenswert armselige Planung durch die relevanten Fußballfunktionäre …“
„Ich denke, das ist der Grund, warum ich mich der Ereignisse jenes Abends dermaßen schämte. Ich wusste, dass Arsenalfans möglicherweise das gleiche getan hätten und dass ich ganz sicher dort gewesen wäre, wenn an jedem Abend Arsenal in Heysel gespielt hätte – nicht kämpfend oder auf Leute zu rennend, aber eindeutig ein Teil der Gemeinschaft, die diese Art von Verhalten hervorbrachte. Und jeder, der den Fußball einmal für das benutzt hat, für das er bei zahllosen Anlässen benutzt wird, nämlich um den aufregenden Anflug des Tierischen zu spüren, der sich unweigerlich auf einen derart gesinnten Zuschauer überträgt, muss sich gleichfalls geschämt haben. Denn der tatsächlich entscheidende Punkt an der Tragödie war: Fußballfans konnten Fernsehberichte über, sagen wir mal, die Ausschreitungen beim Spiel Luton gegen Millwall oder den Messerstich bei der Partie Arsenal gegen West Ham ansehen und ein Gefühl des grausigen Entsetzens zu empfinden, ohne sich wirklich verbunden oder betroffen zu fühlen. Die Täter waren nicht die Art von Menschen, die wir anderen verstanden, oder mit denen wir uns identifizierten. Aber der Kinderkram, der sich in Brüssel als mörderisch erwies, gehörte eindeutig zu einem Kreis von offensichtlich harmlosen, aber ganz klar bedrohlichen Handlungen – laute Gesänge, ausgestreckte Mittelfinger, das ganz Harter-Mann-Getue -, denen sich eine sehr große Minderheit der Fans fast zwanzig Jahre hingegeben hatte. Heysel war kurz gesagt, ein organischer Teil einer Kultur, zu der viele von uns, ich inbegriffen, beigetragen hatten. Du konntest diese Liverpoolfans nicht ansehen und dich fragen (so, wie du es bei den Millwallfans in Luton oder den Chelseafans beim Ligapokalspiel gekonnt hättest): >>Wer sind diese Leute?<<; du kanntest sie bereits.“ [Nick Hornby, Fever Pitch]
Wir sahen das Spiel bis zum Schluss an. Es war keinen Blick wert. Das Ergebnis interessierte niemanden mehr. Die Krone der europäischen Vereinsmannschaften, der Landesmeister-Pokal, er war an diesem Abend wertlos. Der Sieger bedeutungslos.
Nach dem Elfmeter wandte sich Michel Platini einfach ab. Ohne Jubel. Es war in der 55. Minute des Europapokalfinals zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool, als der Franzose den entscheidenden Strafstoß zum 1:0 für Turin verwandelte. Für Platini war der Abend des 29. Mai 1985 der furchtbarste seiner Karriere, "Du bist Kind und siehst Ajax und Bayern den Europacup gewinnen. Und dann bist du Spieler, und sie geben dir diesen Pokal in der Umkleide. Du kommst dir betrogen vor, dafür bin ich nicht Fußballer geworden".
Xmal-Frankfurt schrieb: Ich hab's gestern leider verpasst. Weiss jemand, ob das noch ienmal Wiederholt wird?
Es wird immer wieder mal gezeigt. Der Film ist auch kein neuer, habe ihn schon vor längerem gesehen und auch vorgestern wieder. Wollte ihn mir ersparen, musste dann aber doch schauen. Ich fasse es nicht und werde es auch nie tun. Menschen sind so unglaublich intolerant und und und...
Was für harte Freiheitsstrafen gab es denn schon fürs vorn Baum Pinkeln??
Oha man, war ja klar das so ne Antwort kommen muss Vielleicht mal ein bisschen selber nachdenken, könnte manchmal hilfreich sein um Dinge zu erkennen, die im Verhältniss zueinander einfach nicht stimmen.
Erklärung, nur für dich: hier haben mehrere Personen Leute umgebracht und dafür gabs nur 3 Jahre Knast. Nach 3 Jahren durften die sich wieder frei bewegen und stehen vermutlich heute immer noch im Stadion und singen ihr tolles "you´ll never walk alone" gedöns.
Anderswo bekommt jemand 2 Jahre Stadionverbot für irgendwo gegen den Baum pinkeln, obwohl er nichts verbrochen hat und Fussball das wichtigste in seinem Leben ist. Und 2 Jahre SV sind eben wie 2 Jahre Knast wenn für einen Fussball das wichtigste auf der Welt ist.
Und jetzt kannste ein wenig darüber nachdenken, habe keine Böcke das ausführlicher zu erklären, denke ist klar was gemeint ist
Das die 3 Jahre ein Witz sind ist klar. Aber ich sehe einen großen Unterschied zwischen SV und Knast und das sollte jeder vernünftige Mensch so sehen. Auch wenn Fußball das wichtigste für sie im Leben ist. Und den der 2 Jahre SV fürs vorn Baum pinkeln bekommen hat, muss mir auch noch gezeigt werden.
Und wenn man den Begriff "wird härter bestraft" benutzt, dann muss man sich auch eine Überprüfung gefallen lassen. Bei einem "da stimmen die Relationen ja mal absolut nicht" sagt man genauso was man meint, ohne alberne Übertreibungen.
Das die 3 Jahre ein Witz sind ist klar. Aber ich sehe einen großen Unterschied zwischen SV und Knast und das sollte jeder vernünftige Mensch so sehen. Auch wenn Fußball das wichtigste für sie im Leben ist. Und den der 2 Jahre SV fürs vorn Baum pinkeln bekommen hat, muss mir auch noch gezeigt werden.
Und wenn man den Begriff "wird härter bestraft" benutzt, dann muss man sich auch eine Überprüfung gefallen lassen. Bei einem "da stimmen die Relationen ja mal absolut nicht" sagt man genauso was man meint, ohne alberne Übertreibungen.
junge junge, muss man hier mittlerweile alles und jeden rechtfertigen? Anscheinend gibt es hier immer weniger Leute die in der Lage sind sich eigene Gedanken zu machen, echt schade.
2 Jahre SV wäre für mich definitiv wie Knast, jeder der die Eintracht lebt und für den die Eintracht das wichtigste darstellt wird auch so denken. Einstellungssache, was manche auch wieder nicht verstehen werden...
wann und wofür es schon SV gegeben hat, da hab ich nun echt kein Bock dir auf die Sprünge zu helfen, interessierst dich ja bestimmt eh nicht dafür. Falls doch, mach dich selber schlau. Thema beendet nach dem Motto: du hast recht und ich meine Ruhe
Das die 3 Jahre ein Witz sind ist klar. Aber ich sehe einen großen Unterschied zwischen SV und Knast und das sollte jeder vernünftige Mensch so sehen. Auch wenn Fußball das wichtigste für sie im Leben ist. Und den der 2 Jahre SV fürs vorn Baum pinkeln bekommen hat, muss mir auch noch gezeigt werden.
Und wenn man den Begriff "wird härter bestraft" benutzt, dann muss man sich auch eine Überprüfung gefallen lassen. Bei einem "da stimmen die Relationen ja mal absolut nicht" sagt man genauso was man meint, ohne alberne Übertreibungen.
junge junge, muss man hier mittlerweile alles und jeden rechtfertigen? Anscheinend gibt es hier immer weniger Leute die in der Lage sind sich eigene Gedanken zu machen, echt schade.
2 Jahre SV wäre für mich definitiv wie Knast, jeder der die Eintracht lebt und für den die Eintracht das wichtigste darstellt wird auch so denken. Einstellungssache, was manche auch wieder nicht verstehen werden...
wann und wofür es schon SV gegeben hat, da hab ich nun echt kein Bock dir auf die Sprünge zu helfen, interessierst dich ja bestimmt eh nicht dafür. Falls doch, mach dich selber schlau. Thema beendet nach dem Motto: du hast recht und ich meine Ruhe
Gut OK zwei Jahre Stadionverbot die es andauernd wegen Pinkeln gibt sind genauso schlimm wie 2 Jahre weg von Frau, Kindern, Job, Freiheit. Du hast Recht. Tut mir leid das in Frage gestellt zu haben.
Welt der Wunder Spezial
ab Dienstag, 12. Juni 2007, 22.30 Uhr
Thema:
Ein Traumfinale wird zum Alptraum: Die Fußball-Tragödie im Brüsseler Heysel-Stadion
400 Millionen Fernsehzuschauer verfolgen im Mai 1985 live am TV - Bildschirm, wie 39 Menschen im Brüsseler Heysel-Stadion in Belgien erdrückt, zu Tode getrampelt oder unter einer einstürzenden Mauer begraben werden. Englische Hooligans hatten beim Fußballendspiel des Landesmeisterpokals eine Massenpanik unter italienischen Fußballfans ausgelöst. Welt der Wunder präsentiert die Aufnahmen der Kameras im Stadion, zeigt die Schuldigen und beschreibt das fatale Versagen der Organisatoren.
Habe das Spiel damals Live am TV verfolgt und es war/ist für mich immer noch einer der schwärzesten Tage der Fussballgeschichte.
Gruss
Finsterling
ich war im kino und hatte vorher "brazil" gesehen. dann den tv eingeschaltet und es begann gerade loszugehen. oh gott, war das schlimm.
aber daraus ein "Welt der Wunder Spezial" zu machen ist krank. wer hat sich das denn ausgedacht? das war kein wunder sondern eine katastrophe.
peter
Als ganz normale Doku zu deklarieren hätte es auch getan.
eines der schlimmsten bilder ist für mich, als son älterer juvefan seinen enkel im arm nimmt und mitten unter poolfans sitzt...
schon schlimm was passieren kann, wenn korruption, dummer zufall, agressive 'fans' und einfach planlose ploizisten aufeinandertreffen
Ich habe die Reportage schon vor Wochen irgendwann nachts gesehen...
Auch heute abend habe ich bei diesen Bildern einen dicken Kloß im Hals!
Wenn man die blauen Gesichter der Toten sieht, da fehlen einem die Worte.
Kaum auszudenken, das war ein Fußballspiel auf das sich Väter mit Ihren Kindern gefreut haben. ... So wie viele von uns mit unseren Kindern z.B. letztes Jahr Pokalfinale...
Kaum auszudenken
Waldhessische Grüße
Erinnere mich aber mit Schrecken.
Kam von der Arbeit nach Hause zu meiner Arbeitgeberein und da lief der TV.
Konnte nicht glauben, was ich da sah....
Erst dachte ich, die wöllten mir was erzählen.
Waren sowieso nicht gut auf "meinen" Fußball zu sprechen, und dann war ich auch "dafür verantwortlich".
Und die nachfolgenden Sicherheitsdebatten....
Maggi Thatcher schlug vor, um die Blocks Sicherheitszaun unter Strom, ähnlich wie bei Vieh, zu ziehen.
Oh wie schrecklich.
Welch schreckliches Unglück, welch schreckliche anschließende Debatte...
Man sollte es gesehen haben, zumindest als Erinnerung. Ich "durfte" damals die Übertragung miterleben.
Hallo "schwarze Frau" Thatchers Debatte lassen wir besser mal außen vor...
sitze jetzt noch nach einem wider Erwarten erfolreichem Tag noch im Büro. ..
Erschreckend die Bilder , erschreckend die anschließende Diskussion, habe nach dem Bericht zufällig zu Maischberger geschaltet und mit großem Respekt eine Sendung mit zwei (wirklich noch echten Staatsmännern) Helmut Schmidt und Richard von W. (wollte ihn nicht noch falsch schreiben) gesehen...
Vielleicht sollten wir uns doch bei einigen Dingen mehr Gedanken machen was wirklich zählt. Wir geben (gerade Du mit Deinen Postings, Trainigsberichten usw.) wirklich alles für unsere Eintracht.
Teilweise widerwärtige Diskussionen im Sommerloch kotzen mich momentan sowas von an...
Ich wünsche mir in diesem Alter noch so über den Dingen zu stehen!
n8
Zum Thema, die Bestrafungen der Täter und Verantwortlichen ist ja wohl ein Witz. Einige wenige Hools nur 3 Jahre Knast und die Verantwortlichen, die die Hauptschuld tragen, kommen mit Bewährungsstrafen davon.
Unvorstellbar das man heutzutage für 2km-vom-Stadion-entfernt-gegen-einen-Baum-pinkeln härter bestraft wird...
Tja, das ist unsere tolle "Gesellschaft"
Was für harte Freiheitsstrafen gab es denn schon fürs vorn Baum Pinkeln??
Oha man, war ja klar das so ne Antwort kommen muss Vielleicht mal ein bisschen selber nachdenken, könnte manchmal hilfreich sein um Dinge zu erkennen, die im Verhältniss zueinander einfach nicht stimmen.
Erklärung, nur für dich: hier haben mehrere Personen Leute umgebracht und dafür gabs nur 3 Jahre Knast. Nach 3 Jahren durften die sich wieder frei bewegen und stehen vermutlich heute immer noch im Stadion und singen ihr tolles "you´ll never walk alone" gedöns.
Anderswo bekommt jemand 2 Jahre Stadionverbot für irgendwo gegen den Baum pinkeln, obwohl er nichts verbrochen hat und Fussball das wichtigste in seinem Leben ist. Und 2 Jahre SV sind eben wie 2 Jahre Knast wenn für einen Fussball das wichtigste auf der Welt ist.
Und jetzt kannste ein wenig darüber nachdenken, habe keine Böcke das ausführlicher zu erklären, denke ist klar was gemeint ist
Ansonsten fiel mir ein Spruch ein, den ich hier mal gehört habe, als die Rede davon war, dass glaube ich 12 Polizisten oder so in den betroffenen Blöcken in Heysel waren...
"12 Polizisten sind 12 zuviel" bzw. "Ohne Polizei wäre das nicht passiert".
Sorry, aber das musste mal sein. :neutral-face
Hornby hat in " Fever Pitch" eigentlich alles gesagt.
"Die Sonne strahlte am frühen Abend des 29. Mai 1985 durch die Arbeitersiedlung in der ich damals mit meinen Eltern wohnte. Es war warm, und in die warme Sommerluft mischte sich bei mir die wachsende Aufregung und Unruhe vor dem großen Ereignis. Wir wollten das Spiel sehen. Jeder wollte das Spiel sehen. Zumindest jeder dem Fußball etwas bedeutete. Man sprach sich ab, wo man sich zu treffen gedachte, um zwei der bedeutendsten europäischen Vereinsmannschaften vor dem Fernseher zu sehen. Niemand von uns ahnte, dass dieser Abend den Fußball und auch uns verändern würde. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, dass das Spiel selbst an diesem Abend jegliche Bedeutung verlieren würde.
Bereits eine Stunde vor Anpfiff fingen die Anhänger von Juventus an, die Polizisten im Stadion mit Steinen und Leuchtraketen zu gefährden. Die "Red Animals" aus Liverpool antworteten mit Schmähgesängen und bengalischen Feuern. Schließlich stürmten zwei Juventus-Fans den Rasen. "Sowohl Polizei als auch Gendarmerie bestätigten mir, dass das Verhalten der italienischen Fans bis dahin schlimmer war als das der englischen", schrieb Richter Sir Justice Popplewell, von Margaret Thatcher beauftragt den Hergang dieses Abends zu klären, nüchtern in seinen Bericht.
Ich war achtzehn Jahre alt. Aggressiv, gelangweilt, unreif. Unsere Samstage bestanden daraus sich bereits vormittags auf den Weg in fremde Stadien zu machen, uns in den Innenstädten deutscher Metropolen zu sammeln, Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen und unser Spiel zu spielen. Ein Räuber-und-Gendarm-Spiel. Ein Spiel als Flucht aus dem Alltag, als Freizeitspaß mit viel Adrenalin und Legendenbildung. Man traf sich, hörte die neuesten Geschichten des vergangenen Wochenendes, Gerüchte und Beschönigungen. Und wir warteten. Wir warteten auf den Gegner. Die Fans der anderen Mannschaft. Das Spiel begann, und sobald die Polizei einen Fehler machte – und sie machte damals viele Fehler – ging’s los. Die Aufregung, die Spannung, die angestaute Nervosität entlud sich. Plötzlich, ohne Vorankündigung lief man laut und bedrohlich los. Die dritte Halbzeit begann, bevor die erste angepfiffen worden war.
„Das ganze Jahr 1985 hindurch war der Fußball unaufhaltsam auf etwas Derartiges zugesteuert. Es gab die erstaunlichen Ausschreitungen bei der Partie Luton gegen Millwall in Luton, als die Polizei in die Flucht geschlagen wurde, und die Dinge schienen weiter zu gehen als je zuvor in einem englischen Fußballstadion (zu der Zeit plante Mrs. Thatcher ihr unsinniges Ausweissystem); es gab auch die Ausschreitungen beim Spiel Chelsea gegen Sunderland, als Chelseafans das Spielfeld stürmten und Spieler attackierten. Diese Vorfälle ereigneten sich innerhalb weniger Wochen, und die waren nur das Beste vom Besten. Heysel stand bevor, so unvermeidlich wie Weihnachten.“ [Nick Hornby, Fever Pitch]
Ich weiß nicht mehr, wo ich mir das Spiel ansah. Aber ich war spät…es hätte bereits schon begonnen haben müssen, und ich wunderte mich, als ich den Ball noch nicht rollen sah. Stattdessen sah ich was weltweit in die Wohnzimmer übertragen wurde. Und ich fühlte mich schlecht.
Um Viertel vor acht war es soweit. Angestachelt von den Provokationen versuchten mehrere hundert Fans des FC Liverpool, den benachbarten Block zu stürmen. Doch hier, im Block Z, standen vor allem italienische Familienväter und Gastarbeiter - ihre Tickets hatten sie auf dem Brüsseler Schwarzmarkt gekauft. Die Fans aus Liverpool interessiert das wenig: Im dritten Anlauf schaffen sie es, den maroden Stahldraht zu durchbrechen. Die flüchtenden Juventus-Fans geraten in Panik. Die Mauer, gegen die sie drücken, fällt wenige Minuten später zusammen - unter ihr begraben liegen die meisten der 39 Opfer. 39 Tote, darunter 32 Italiener – Kinder, Frauen, Familienväter – erstickt, zerdrückt, zertrampelt. 400 Verletzte.
Diesen Menschen in ihrem Todeskampf zusehen zu müssen war die eine Sache, eine ganz andere war sich indirekt dafür verantwortlich zu fühlen. Wir wussten was passiert war. Die Reporter, Polizisten, so genannte Experten der Medien hatten keine Ahnung. Wir wussten es. Jeder von uns. Denn wir waren ein Teil dieses Desasters.
„Es war am Ende eine Überraschung, dass diese Tode von etwas so Harmlosen wie dem >>Rennen<< verursacht wurde, dem Brauch, dem die Hälfte der jugendlichen Fans im Lande frönte, und der eigentlich keinen anderen Sinn hatte, als die Gegenseite zu erschrecken und die Renner zu amüsieren. Die Fans von Juventus – viele davon elegante Männer und Frauen aus der Mittelschicht – konnten das allerdings nicht wissen, und warum sollten sie das auch tun? Sie hatten nicht das komplizierte Wissen um das Verhalten englischer Zuschauermassen, das wir andere, fast ohne es zu merken, aufgenommen haben. Als sie einen Haufen brüllender, englischer Hooligans aus sich zustürmen sahen, gerieten sie in Panik und liefen zum Rand ihres Blocks.“ [Nick Hornby, Fever Pitch]
Das Grollen der zusammenbrechenden Betonwand ist bis in die Kabinen zu hören. Während die ersten Toten und Verletzten abtransportiert werden, warten die Fußballer in der Umkleide auf ein Zeichen des Schiedsrichters. Minutiös beschreibt Platini in seiner Biographie die Sekunden bis zum Anpfiff. "Um 20 Uhr kommt ein Vertreter des Europäischen Fußballverbands in die Umkleide. Er fragt uns: Seid ihr bereit zu spielen? Einige Spieler verneinen. Er dreht sich zu ihnen und sagt: Wenn ihr nicht spielt, gibt es da draußen nicht dreißig Tote, sondern hundert." Mit seinen Kollegen lief Platini zu dem Block, in dem die Mauer zusammengebrochen war, und sprach mit den Fans. Als er zurückkehrte, klangen ihre Bitten wie ein Echo in seinem Kopf. "Spielt nicht! Denkt an die Toten!"
„…(Brian Glanville berichtet in seinem Buch CHAMPIONS OF EUROPE, die belgische Polizei habe sich gewundert, dass die Gewalttätigkeiten losgingen, bevor das Spiel anfing, wo doch ein einfacher Telefonanruf bei irgendeiner großstädtischen Polizeiwache in England genügt hätte, das richtig zu stellen), ein lächerlich baufälliges Stadion, eine bösartige Clique gegnerischer Fans und bemitleidenswert armselige Planung durch die relevanten Fußballfunktionäre …“
„Ich denke, das ist der Grund, warum ich mich der Ereignisse jenes Abends dermaßen schämte. Ich wusste, dass Arsenalfans möglicherweise das gleiche getan hätten und dass ich ganz sicher dort gewesen wäre, wenn an jedem Abend Arsenal in Heysel gespielt hätte – nicht kämpfend oder auf Leute zu rennend, aber eindeutig ein Teil der Gemeinschaft, die diese Art von Verhalten hervorbrachte. Und jeder, der den Fußball einmal für das benutzt hat, für das er bei zahllosen Anlässen benutzt wird, nämlich um den aufregenden Anflug des Tierischen zu spüren, der sich unweigerlich auf einen derart gesinnten Zuschauer überträgt, muss sich gleichfalls geschämt haben. Denn der tatsächlich entscheidende Punkt an der Tragödie war: Fußballfans konnten Fernsehberichte über, sagen wir mal, die Ausschreitungen beim Spiel Luton gegen Millwall oder den Messerstich bei der Partie Arsenal gegen West Ham ansehen und ein Gefühl des grausigen Entsetzens zu empfinden, ohne sich wirklich verbunden oder betroffen zu fühlen. Die Täter waren nicht die Art von Menschen, die wir anderen verstanden, oder mit denen wir uns identifizierten. Aber der Kinderkram, der sich in Brüssel als mörderisch erwies, gehörte eindeutig zu einem Kreis von offensichtlich harmlosen, aber ganz klar bedrohlichen Handlungen – laute Gesänge, ausgestreckte Mittelfinger, das ganz Harter-Mann-Getue -, denen sich eine sehr große Minderheit der Fans fast zwanzig Jahre hingegeben hatte. Heysel war kurz gesagt, ein organischer Teil einer Kultur, zu der viele von uns, ich inbegriffen, beigetragen hatten. Du konntest diese Liverpoolfans nicht ansehen und dich fragen (so, wie du es bei den Millwallfans in Luton oder den Chelseafans beim Ligapokalspiel gekonnt hättest): >>Wer sind diese Leute?<<; du kanntest sie bereits.“ [Nick Hornby, Fever Pitch]
Wir sahen das Spiel bis zum Schluss an. Es war keinen Blick wert. Das Ergebnis interessierte niemanden mehr. Die Krone der europäischen Vereinsmannschaften, der Landesmeister-Pokal, er war an diesem Abend wertlos. Der Sieger bedeutungslos.
Nach dem Elfmeter wandte sich Michel Platini einfach ab. Ohne Jubel. Es war in der 55. Minute des Europapokalfinals zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool, als der Franzose den entscheidenden Strafstoß zum 1:0 für Turin verwandelte. Für Platini war der Abend des 29. Mai 1985 der furchtbarste seiner Karriere, "Du bist Kind und siehst Ajax und Bayern den Europacup gewinnen. Und dann bist du Spieler, und sie geben dir diesen Pokal in der Umkleide. Du kommst dir betrogen vor, dafür bin ich nicht Fußballer geworden".
Es wird immer wieder mal gezeigt. Der Film ist auch kein neuer, habe ihn schon vor längerem gesehen und auch vorgestern wieder. Wollte ihn mir ersparen, musste dann aber doch schauen. Ich fasse es nicht und werde es auch nie tun. Menschen sind so unglaublich intolerant und und und...
Das die 3 Jahre ein Witz sind ist klar. Aber ich sehe einen großen Unterschied zwischen SV und Knast und das sollte jeder vernünftige Mensch so sehen. Auch wenn Fußball das wichtigste für sie im Leben ist. Und den der 2 Jahre SV fürs vorn Baum pinkeln bekommen hat, muss mir auch noch gezeigt werden.
Und wenn man den Begriff "wird härter bestraft" benutzt, dann muss man sich auch eine Überprüfung gefallen lassen. Bei einem "da stimmen die Relationen ja mal absolut nicht" sagt man genauso was man meint, ohne alberne Übertreibungen.
junge junge, muss man hier mittlerweile alles und jeden rechtfertigen? Anscheinend gibt es hier immer weniger Leute die in der Lage sind sich eigene Gedanken zu machen, echt schade.
2 Jahre SV wäre für mich definitiv wie Knast, jeder der die Eintracht lebt und für den die Eintracht das wichtigste darstellt wird auch so denken. Einstellungssache, was manche auch wieder nicht verstehen werden...
wann und wofür es schon SV gegeben hat, da hab ich nun echt kein Bock dir auf die Sprünge zu helfen, interessierst dich ja bestimmt eh nicht dafür. Falls doch, mach dich selber schlau. Thema beendet nach dem Motto: du hast recht und ich meine Ruhe
Gut OK zwei Jahre Stadionverbot die es andauernd wegen Pinkeln gibt sind genauso schlimm wie 2 Jahre weg von Frau, Kindern, Job, Freiheit. Du hast Recht. Tut mir leid das in Frage gestellt zu haben.
http://www.kurzgeschichten-verlag.de/fussball/fussball-036.html