Ich komme gerade aus Frankfurt/Main. Hatte dort einen geschäftlichen Termin nach dessen Abschluss ich mir noch einige Stunden Zeit für die Botticelli Ausstellung im Städel- Museum (sehr sehenswert!) und einen ausführlichen Rundgang durch die Frankfurter Innenstadt nahm. Ich habe mich auch bei diesem Besuch mit einem zugereisten Job- Frankfurter unterhalten. Inzwischen habe ich mit mindestens zehn Leuten unterschiedlichster Herkunft, die in Frankfurt leben oder gelebt haben, über die Main- Metropole gesprochen. Egal aus welcher Stadt oder Berufssparte sie stammten: bleiben wollte niemand. Die Wahrnehmung Frankfurts bei Zugereisten scheint ziemlich katastrophal zu sein. Zeit für eine Verifizierung meines Frankfurt- Bildes mittels eines ausführlichen Rundganges (4 Stunden) durch die Frankfurter Innenstadt:
Meine Eindrücke der ersten beiden Kurz- Besuche bestätigen sich. Frankfurt wirkt seltsam zusammen gewürfelt. Ihm fehlt gänzlich eine städtische Identität, ein gewachsenes Stadtbild. Natürlich haben auch andere deutsche Großstädte nach Kriegszerstörung und Modernisierungswahn der 50iger und 60iger Jahre das gleiche Problem. Aber Frankfurt hat es besonders böse erwischt: Es fängt mit den Fußgängerzonen an: in Italien oder Frankreich hätte man die zur Fußgängerzone umgewidmete Straße durch Poller abgetrennt und Gehweg & Fahrbahn erhalten. Dadurch haben Fußgängerzonen in diesen Ländern ein gewisses urbanes Flair. Der Frankfurter Ansatz (den es leider auch in andern deutschen Städten gibt) ist gründlicher: Gehwege und Fahrbahnen wurden entfernt und durch eine durchgehend gepflasterte Fläche, auf die dann noch vielfältiges "Stadtmobilar" (Blumenkübel, Pavillons und andere Scheußlichkeiten) gesetzt wurden, ersetzt. Das mag praktisch sein, nimmt der Fußgängerzone aber den letzten Rest großstädtischer Urbanität und wirkt provinziell und spießig.
Weiter mit den Skyscrapern: An und für sich eindrucksvolle und mehrheitlich auch architektonisch durchaus ansprechende Bauten. So etwas gibt es in keiner anderen deutschen Stadt. Da sie aber offenbar ohne jede Rücksichtnahme in die Frankfurter Innenstadt gesetzt wurden, wirken sie bedrohlich und erschlagen brutal Wesen und Wirkung der noch rudimentär vorhandenen Altstadt. Die Skyscrper wirken wie der planlose Versuch, Frankfurt ein modernes und internationales Image zu geben ("Mainhatten"). Stadtplanung und Architekten haben dabei offenbar gänzlich vergessen, dass Frankfurt am Main (664.000 Einwohner) eben nicht New York (8 Millionen Einwohner) ist. So endet dann folglich das Bemühen um Internationalität in einer Farce halbstarker Selbstüberschätzung, die der geschundenen Stadt auch noch den letzten Rest gewachsener Identität raubt. Die Idee, Frankfurt über Skyscraper mit einem Alleinstellungsmerkmal auszustatten, war dabei durchaus originell. Allerdings ist die Umsetzung in der Innenstadt gründlich misslungen.
Allgemeines städtebauliches Bild: neben alte Fachwerkhäuser wurden in den 60iger und 70iger Jahren brutale Beton- Bunker (Museum am Römerberg) gesetzt. Am Mainufer hat Frankfurt offenbar einen alten Hochbunker zu einem Hotel umgebaut (Hotel Intercontinental). Das Stadtbild wird dominiert durch billige, mit Leuchtreklamen und nachträglich aufgesetzten Klimaanlagen verschandelte Billigarchitektur der 50iger und 60iger Jahre. Die Straßenzüge meandern seltsam ziellos durch die Stadt, ein identitätsstifendes Zentrum ist beim besten Willen nicht auszumachen. Die Plätze - insbesondere der Bahnhofsvorplatz - sind gesichtslose und mit überflüssigem Stadtmobilar vollgeramschte städtebauliche Bankrotterklärungen.
Und die Zukunft? Vieles wird sich nicht mehr ändern lassen. Wenn Frankfurt aber zunächst einmal damit begänne, seine Fußgängerzonen und Plätze umzugestalten und von überflüssigen Ramsch zu befreien, wäre schon einiges gewonnen. Mittel- und langfristig wird man um eine teilweise Rekonstruktion der Innenstadt nach alten Bauplänen nicht umhin können. Auch wenn solchen Rekonstruktionen der Ruf der Disneyland- Architektur anhaftet, sollte dieser Weg (kritisch) gegangen werden: Frankfurt ist eine alte Stadt (erste urkundliche Erwähnung 794), die sich nicht lediglich über ein paar wahllos ins Stadtbild gezwungene Wolkenkratzer definieren kann. Ihr fehlt ein wenigstens ansatzweise homogenes und identitätsstiftendes Stadtbild, das die jahrhunderte alte Geschichte der Stadt nicht verleugnet.
Mancher deiner Ansätze könnte man mal diskutieren, z.B das chaotische Städtebild. Aber grade das fande ich gut.
Und du hast wirklich nur die Kritikpunkte rausgesucht.
Ich finde es schön, in fast jedem Stadteil wirklich gemütliche Ecken und Gebäude zu finden. Sachsenhausen find ich sensationell, der Ostpark, für ne Großstadt das viele Grün, die Zeil, Konstabler usw...
Wenn ichs net besser wüsste, würde ich sagen, du bist en Oxxenbacher, der sich ein Scherz erlaubt, aber dafür bist du zu eloquent...
swoppy schrieb: Ihr fehlt ein wenigstens ansatzweise homogenes und identitätsstiftendes Stadtbild, das die jahrhunderte alte Geschichte der Stadt nicht verleugnet.
Ich komme gerade aus Frankfurt/Main. Hatte dort einen geschäftlichen Termin nach dessen Abschluss ich mir noch einige Stunden Zeit für die Botticelli Ausstellung im Städel- Museum (sehr sehenswert!) und einen ausführlichen Rundgang durch die Frankfurter Innenstadt nahm. Ich habe mich auch bei diesem Besuch mit einem zugereisten Job- Frankfurter unterhalten. Inzwischen habe ich mit mindestens zehn Leuten unterschiedlichster Herkunft, die in Frankfurt leben oder gelebt haben, über die Main- Metropole gesprochen. Egal aus welcher Stadt oder Berufssparte sie stammten: bleiben wollte niemand. Die Wahrnehmung Frankfurts bei Zugereisten scheint ziemlich katastrophal zu sein. Zeit für eine Verifizierung meines Frankfurt- Bildes mittels eines ausführlichen Rundganges (4 Stunden) durch die Frankfurter Innenstadt:
Meine Eindrücke der ersten beiden Kurz- Besuche bestätigen sich. Frankfurt wirkt seltsam zusammen gewürfelt. Ihm fehlt gänzlich eine städtische Identität, ein gewachsenes Stadtbild. Natürlich haben auch andere deutsche Großstädte nach Kriegszerstörung und Modernisierungswahn der 50iger und 60iger Jahre das gleiche Problem. Aber Frankfurt hat es besonders böse erwischt: Es fängt mit den Fußgängerzonen an: in Italien oder Frankreich hätte man die zur Fußgängerzone umgewidmete Straße durch Poller abgetrennt und Gehweg & Fahrbahn erhalten. Dadurch haben Fußgängerzonen in diesen Ländern ein gewisses urbanes Flair. Der Frankfurter Ansatz (den es leider auch in andern deutschen Städten gibt) ist gründlicher: Gehwege und Fahrbahnen wurden entfernt und durch eine durchgehend gepflasterte Fläche, auf die dann noch vielfältiges "Stadtmobilar" (Blumenkübel, Pavillons und andere Scheußlichkeiten) gesetzt wurden, ersetzt. Das mag praktisch sein, nimmt der Fußgängerzone aber den letzten Rest großstädtischer Urbanität und wirkt provinziell und spießig.
Weiter mit den Skyscrapern: An und für sich eindrucksvolle und mehrheitlich auch architektonisch durchaus ansprechende Bauten. So etwas gibt es in keiner anderen deutschen Stadt. Da sie aber offenbar ohne jede Rücksichtnahme in die Frankfurter Innenstadt gesetzt wurden, wirken sie bedrohlich und erschlagen brutal Wesen und Wirkung der noch rudimentär vorhandenen Altstadt. Die Skyscrper wirken wie der planlose Versuch, Frankfurt ein modernes und internationales Image zu geben ("Mainhatten"). Stadtplanung und Architekten haben dabei offenbar gänzlich vergessen, dass Frankfurt am Main (664.000 Einwohner) eben nicht New York (8 Millionen Einwohner) ist. So endet dann folglich das Bemühen um Internationalität in einer Farce halbstarker Selbstüberschätzung, die der geschundenen Stadt auch noch den letzten Rest gewachsener Identität raubt. Die Idee, Frankfurt über Skyscraper mit einem Alleinstellungsmerkmal auszustatten, war dabei durchaus originell. Allerdings ist die Umsetzung in der Innenstadt gründlich misslungen.
Allgemeines städtebauliches Bild: neben alte Fachwerkhäuser wurden in den 60iger und 70iger Jahren brutale Beton- Bunker (Museum am Römerberg) gesetzt. Am Mainufer hat Frankfurt offenbar einen alten Hochbunker zu einem Hotel umgebaut (Hotel Intercontinental). Das Stadtbild wird dominiert durch billige, mit Leuchtreklamen und nachträglich aufgesetzten Klimaanlagen verschandelte Billigarchitektur der 50iger und 60iger Jahre. Die Straßenzüge meandern seltsam ziellos durch die Stadt, ein identitätsstifendes Zentrum ist beim besten Willen nicht auszumachen. Die Plätze - insbesondere der Bahnhofsvorplatz - sind gesichtslose und mit überflüssigem Stadtmobilar vollgeramschte städtebauliche Bankrotterklärungen.
Und die Zukunft? Vieles wird sich nicht mehr ändern lassen. Wenn Frankfurt aber zunächst einmal damit begänne, seine Fußgängerzonen und Plätze umzugestalten und von überflüssigen Ramsch zu befreien, wäre schon einiges gewonnen. Mittel- und langfristig wird man um eine teilweise Rekonstruktion der Innenstadt nach alten Bauplänen nicht umhin können. Auch wenn solchen Rekonstruktionen der Ruf der Disneyland- Architektur anhaftet, sollte dieser Weg (kritisch) gegangen werden: Frankfurt ist eine alte Stadt (erste urkundliche Erwähnung 794), die sich nicht lediglich über ein paar wahllos ins Stadtbild gezwungene Wolkenkratzer definieren kann. Ihr fehlt ein wenigstens ansatzweise homogenes und identitätsstiftendes Stadtbild, das die jahrhunderte alte Geschichte der Stadt nicht verleugnet.
Wußten wir alles schon länger, wir haben halt im Krieg nicht gut genug aufgepasst. Un für Eigeplaggte gilt: Wenn sie 2 Jahre durchhalten, gefällts ihnen irgendwann doch.
Mancher deiner Ansätze könnte man mal diskutieren, z.B das chaotische Städtebild. Aber grade das fande ich gut.
Und du hast wirklich nur die Kritikpunkte rausgesucht.
Ich finde es schön, in fast jedem Stadteil wirklich gemütliche Ecken und Gebäude zu finden. Sachsenhausen find ich sensationell, der Ostpark, für ne Großstadt das viele Grün, die Zeil, Konstabler usw...
Wenn ichs net besser wüsste, würde ich sagen, du bist en Oxxenbacher, der sich ein Scherz erlaubt, aber dafür bist du zu eloquent...
Es gibt in Frankfurt schöne Ecken, man muss sie nur suchen: Seckbach mit seinem Fachwerk, die Berger Straße, eine Fahrt auf de Main vom Eisernen Steg zur Gerbermühle und dort schön im Biergarten sitzen oder drinnen essen, am Museumsufer entlang spazieren, von Sachsenhausen aus in den Stadtwald laufen oder radeln und ins Stadion pilgern, in Höchst mit der Mainfähre übersetzen, an der Nidda entlang laufen oder radeln und in Harheim in die Gartenwirtschaft zum Äppler abzweigen, sogar in Fechenheim ist es am Mainufer schön, wenn man mal das Industriewerk - von der Hanauer kommend, hinter sich gelassen hat, oben am Lohrberg schauen auf die Hochhauskulisse.
Dann hat Frankfurt den Vorteil eine sehr kleine Großstadt - im Vergleich zum Siedlungsbrei von Paris oder auch nur Berlin - zu sein. Deshalb kann man den Vordertaunus mit Königstein - Kronberg - Oberursel - Bad Homburg locker noch zu "Frankfurt" dazuzählen, alleine die Tatsache, dass die U-Bahnen 2 und 3 dorthin fahren (das waren ja früher Überland-Straßenbahnen der Stadt Ffm.), zeigt die enge Verbundenheit, man ist dann in einer parkartig angelegten Landschaft, denkt man an die Kurparks von Bad Homburg oder Königstein oder den Stadtpark von Kronberg.
Noch vor 20 Jahren war für mich Frankfurt nur "Arbeit", "Einkaufen auf der Zeil" und natürlich "Eintracht gucken im Stadion", alles andere wollte ich so schnell wie möglich hinter mir lassen, wenn ich als Pendler abends rausgefahren bin. Heute sehe ich die vorgenannten Vorteile an Frankfurt - ich habe meinen "Frieden" mit dieser kleinen Großstadt gemacht!
Fulda
Wismar
Dresden
Freiburg
Stendal
München
Marburg
Baden-Baden
Hässliche Städte:
Berlin
Offenbach
Mönchengladbach
Hanau
Köln
Gießen
Gelsenkirchen
Duisburg
Wobei ich Ludwigshafen am Rhein ( mein Wohnort *kotz* ) und Mönchengladbach am hässlichsten finde ...
Die schönste Stadt ist natürlich unsre Mainmetropole <3 [/font]
Ich komme gerade aus Frankfurt/Main. Hatte dort einen geschäftlichen Termin nach dessen Abschluss ich mir noch einige Stunden Zeit für die Botticelli Ausstellung im Städel- Museum (sehr sehenswert!) und einen ausführlichen Rundgang durch die Frankfurter Innenstadt nahm. Ich habe mich auch bei diesem Besuch mit einem zugereisten Job- Frankfurter unterhalten. Inzwischen habe ich mit mindestens zehn Leuten unterschiedlichster Herkunft, die in Frankfurt leben oder gelebt haben, über die Main- Metropole gesprochen. Egal aus welcher Stadt oder Berufssparte sie stammten: bleiben wollte niemand. Die Wahrnehmung Frankfurts bei Zugereisten scheint ziemlich katastrophal zu sein. Zeit für eine Verifizierung meines Frankfurt- Bildes mittels eines ausführlichen Rundganges (4 Stunden) durch die Frankfurter Innenstadt:
Meine Eindrücke der ersten beiden Kurz- Besuche bestätigen sich. Frankfurt wirkt seltsam zusammen gewürfelt. Ihm fehlt gänzlich eine städtische Identität, ein gewachsenes Stadtbild. Natürlich haben auch andere deutsche Großstädte nach Kriegszerstörung und Modernisierungswahn der 50iger und 60iger Jahre das gleiche Problem. Aber Frankfurt hat es besonders böse erwischt: Es fängt mit den Fußgängerzonen an: in Italien oder Frankreich hätte man die zur Fußgängerzone umgewidmete Straße durch Poller abgetrennt und Gehweg & Fahrbahn erhalten. Dadurch haben Fußgängerzonen in diesen Ländern ein gewisses urbanes Flair. Der Frankfurter Ansatz (den es leider auch in andern deutschen Städten gibt) ist gründlicher: Gehwege und Fahrbahnen wurden entfernt und durch eine durchgehend gepflasterte Fläche, auf die dann noch vielfältiges "Stadtmobilar" (Blumenkübel, Pavillons und andere Scheußlichkeiten) gesetzt wurden, ersetzt. Das mag praktisch sein, nimmt der Fußgängerzone aber den letzten Rest großstädtischer Urbanität und wirkt provinziell und spießig.
Weiter mit den Skyscrapern: An und für sich eindrucksvolle und mehrheitlich auch architektonisch durchaus ansprechende Bauten. So etwas gibt es in keiner anderen deutschen Stadt. Da sie aber offenbar ohne jede Rücksichtnahme in die Frankfurter Innenstadt gesetzt wurden, wirken sie bedrohlich und erschlagen brutal Wesen und Wirkung der noch rudimentär vorhandenen Altstadt. Die Skyscrper wirken wie der planlose Versuch, Frankfurt ein modernes und internationales Image zu geben ("Mainhatten"). Stadtplanung und Architekten haben dabei offenbar gänzlich vergessen, dass Frankfurt am Main (664.000 Einwohner) eben nicht New York (8 Millionen Einwohner) ist. So endet dann folglich das Bemühen um Internationalität in einer Farce halbstarker Selbstüberschätzung, die der geschundenen Stadt auch noch den letzten Rest gewachsener Identität raubt. Die Idee, Frankfurt über Skyscraper mit einem Alleinstellungsmerkmal auszustatten, war dabei durchaus originell. Allerdings ist die Umsetzung in der Innenstadt gründlich misslungen.
Allgemeines städtebauliches Bild: neben alte Fachwerkhäuser wurden in den 60iger und 70iger Jahren brutale Beton- Bunker (Museum am Römerberg) gesetzt. Am Mainufer hat Frankfurt offenbar einen alten Hochbunker zu einem Hotel umgebaut (Hotel Intercontinental). Das Stadtbild wird dominiert durch billige, mit Leuchtreklamen und nachträglich aufgesetzten Klimaanlagen verschandelte Billigarchitektur der 50iger und 60iger Jahre. Die Straßenzüge meandern seltsam ziellos durch die Stadt, ein identitätsstifendes Zentrum ist beim besten Willen nicht auszumachen. Die Plätze - insbesondere der Bahnhofsvorplatz - sind gesichtslose und mit überflüssigem Stadtmobilar vollgeramschte städtebauliche Bankrotterklärungen.
Und die Zukunft? Vieles wird sich nicht mehr ändern lassen. Wenn Frankfurt aber zunächst einmal damit begänne, seine Fußgängerzonen und Plätze umzugestalten und von überflüssigen Ramsch zu befreien, wäre schon einiges gewonnen. Mittel- und langfristig wird man um eine teilweise Rekonstruktion der Innenstadt nach alten Bauplänen nicht umhin können. Auch wenn solchen Rekonstruktionen der Ruf der Disneyland- Architektur anhaftet, sollte dieser Weg (kritisch) gegangen werden: Frankfurt ist eine alte Stadt (erste urkundliche Erwähnung 794), die sich nicht lediglich über ein paar wahllos ins Stadtbild gezwungene Wolkenkratzer definieren kann. Ihr fehlt ein wenigstens ansatzweise homogenes und identitätsstiftendes Stadtbild, das die jahrhunderte alte Geschichte der Stadt nicht verleugnet.
Extra angemeldet um so ne Abhandlung zu verfassen und dann auch noch nen Monate alten Fred finden der genau zum Thema passt?
Ich war einer der Zugereisten.
Mancher deiner Ansätze könnte man mal diskutieren, z.B das chaotische Städtebild. Aber grade das fande ich gut.
Und du hast wirklich nur die Kritikpunkte rausgesucht.
Ich finde es schön, in fast jedem Stadteil wirklich gemütliche Ecken und Gebäude zu finden. Sachsenhausen find ich sensationell, der Ostpark, für ne Großstadt das viele Grün, die Zeil, Konstabler usw...
Wenn ichs net besser wüsste, würde ich sagen, du bist en Oxxenbacher, der sich ein Scherz erlaubt, aber dafür bist du zu eloquent...
Schon mal von gehört? http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frankfurt_Am_Main-Altstadt-Zerstoerung-Luftbild_1944.jpg
1. Strassburg
2. Danzig
Wußten wir alles schon länger, wir haben halt im Krieg nicht gut genug aufgepasst. Un für Eigeplaggte gilt: Wenn sie 2 Jahre durchhalten, gefällts ihnen irgendwann doch.
Mach dich vom Acker swoopy
Wie man sieht, ist der Frankfurter an sich herzlich, weltoffen und charmant.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Prague_castle_3.jpg
Da war ich noch nie, steht aber auf meiner Wunschliste ganz oben.
Schön:
Frankfurt
Heidelberg
Nürnberg
Hässlich:
Berlin,Köln,München, Ruhrpott,Stuttgart
Frankfurt
Dresden
Potsdam
Erfurt
Flensburg
Aachen
Aue
Nicht so schöne Städte:
Berlin
Wolfsburg
Dortmund
Düsseldorf
Frankfurt
München
hässlich
Duisburg
Köln
Leverkusen
Offenbach
Es gibt in Frankfurt schöne Ecken, man muss sie nur suchen: Seckbach mit seinem Fachwerk, die Berger Straße, eine Fahrt auf de Main vom Eisernen Steg zur Gerbermühle und dort schön im Biergarten sitzen oder drinnen essen, am Museumsufer entlang spazieren, von Sachsenhausen aus in den Stadtwald laufen oder radeln und ins Stadion pilgern, in Höchst mit der Mainfähre übersetzen, an der Nidda entlang laufen oder radeln und in Harheim in die Gartenwirtschaft zum Äppler abzweigen, sogar in Fechenheim ist es am Mainufer schön, wenn man mal das Industriewerk - von der Hanauer kommend, hinter sich gelassen hat, oben am Lohrberg schauen auf die Hochhauskulisse.
Dann hat Frankfurt den Vorteil eine sehr kleine Großstadt - im Vergleich zum Siedlungsbrei von Paris oder auch nur Berlin - zu sein. Deshalb kann man den Vordertaunus mit Königstein - Kronberg - Oberursel - Bad Homburg locker noch zu "Frankfurt" dazuzählen, alleine die Tatsache, dass die U-Bahnen 2 und 3 dorthin fahren (das waren ja früher Überland-Straßenbahnen der Stadt Ffm.), zeigt die enge Verbundenheit, man ist dann in einer parkartig angelegten Landschaft, denkt man an die Kurparks von Bad Homburg oder Königstein oder den Stadtpark von Kronberg.
Noch vor 20 Jahren war für mich Frankfurt nur "Arbeit", "Einkaufen auf der Zeil" und natürlich "Eintracht gucken im Stadion", alles andere wollte ich so schnell wie möglich hinter mir lassen, wenn ich als Pendler abends rausgefahren bin. Heute sehe ich die vorgenannten Vorteile an Frankfurt - ich habe meinen "Frieden" mit dieser kleinen Großstadt gemacht!