Wir beschließen die zunächst dem Schaffen von Edward Elgar (u.a. „Land of Hope and Glory“) gewidmete Forums-Themenwoche Fußball und Musikalische Klassik mit Dmitri Schostakowitsch. Nachdem Stefanks unerschöpfliche Privatarchive Edward Elgar als leidenschaftlichen Fan der ersten Stunde der Wolverhampton Wanderers belegen konnten und HeinzGründel sich selbst als Komponist von Oberrang outete (u.a. „Land of Dope and Glory“) : nun also der leidenschaftliche Fußballfan Schostakowitsch. Doch lest selbst, die Studie der russischen Gelehrten Dr. Katja Petrowskaja, aus der wir unten Auszüge wiedergeben, ist ein Juwel.
23. September 2006, Neue Zürcher Zeitung Fussball statt Musik? Dmitri Schostakowitsch und seine rettende Leidenschaft
Von Katja Petrowskaja
«10 Rubel für eine Karte!», ruft Schostakowitsch aufgeregt. Das Spiel hat bereits begonnen.
Doch Schostakowitsch wollte nicht nur Zuschauen, sondern auch auf dem Rasen dabei sein, und so besuchte er im Jahr 1935 die Schiedsrichterschule.
Ende der 1930er Jahre erreicht Schostakowitschs Fussballleidenschaft einen Höhepunkt. Er kaufte alle Sportzeitungen, die er bekommen konnte. Dem Aussehen nach kannte er Hunderte von Spielern, viele auch persönlich. Er hörte sich Fussballreportagen am Radio an, sammelte alles Wissenswerte und wurde allmählich zum Fussballexperten. Seiner Lieblingsmannschaft, dem Leningrader «Zenit», blieb er sein ganzes Leben lang treu: «Diese Anhängerschaft bringt manchmal mehr Frustration als Freude» [sic!], schrieb er einem befreundeten Sportjournalisten. Nachdem er mit seiner Musik die ersten finanziellen Erfolge hatte, konnte er es sich leisten, zu Auswärtsspielen von «Zenit» in andere sowjetische Städte zu reisen, oft Hunderte von Kilometern weit. Als seine Frau einmal verreist war [ ], lud er die ganze Mannschaft von «Zenit» zu einem festlichen Abendessen zu sich nach Hause ein. Er spielte für sie seine Musik am Klavier.
Zeitlebens versuchte Schostakowitsch, die Welten der Musik und des Fussballs zusammenzubringen. Dass Schostakowitsch 1929 den Auftrag erhielt, eine Ballettmusik für ein Fussball-Libretto zu schreiben, war allerdings eher ein Zufall. (...) In der ursprünglichen Fassung des Librettos tritt eine spieltechnisch überlegene kapitalistische Mannschaft gegen eine sowjetische Mannschaft an, die zwar schwächer ist, aber dafür die richtige Ideologie vertritt. Schostakowitsch benutzt für den Part der kapitalistischen Mannschaft Foxtrott und Can- Can, damals Inbegriff dekadenter westlicher Kultur, während er die sowjetischen Fussballer musikalisch in ebenso grotesker Weise darstellt, allerdings verwendet er hier Versatzstücke aus der slawischen Tradition. Nach einem aufreibenden Kampf verwirklicht sich im Finale die Utopie der Völkerverständigung: Das Ballett endet nach dem unvermeidlichen Sieg der sowjetischen Mannschaft mit einem Tanz der Solidarität.
In der Musik zum Film «Maxims Jugend» (1935) etwa konnte Schostakowitsch der Versuchung nicht widerstehen, ein frivoles Chanson zu orchestrieren. «Ich bin Fussballerin, ich verteidige mein Tor. Vergeblich hab ich meine Beine zusammengepresst. Der Ball ist reingerutscht . . . Ich hab verloren!» [ ]
Zwischen intellektueller Überlastung und den ständigen politischen Zwängen fand Schostakowitsch kaum Möglichkeiten der seelischen Entspannung. Ohne Fussball hätte er dieses Leben nicht ausgehalten, meinte seine Biografin Sofia Hentowa.
Als der berüchtigte NKWD-Chef Lawrenty Berija seine Lieblingsmannschaft stärken wollte, steckte er die wichtigsten Spieler der gegnerischen Mannschaft kurzerhand ins Gefängnis. [ ]
«Das Stadion ist in diesem Land der einzige Ort, wo man laut die Wahrheit über das sagen kann, was man sieht», so lautet ein Ausspruch, den Schostakowitsch geäussert haben soll.
adlerkadabra schrieb: .. Seiner Lieblingsmannschaft, dem Leningrader «Zenit», blieb er sein ganzes Leben lang treu: «Diese Anhängerschaft bringt manchmal mehr Frustration als Freude» [sic!], schrieb er einem befreundeten Sportjournalisten. ..
Wie groß muss die Frustration erst gewesen sein, als sein Lieblingsverein, der sich erst seit 1940 Zenit Leningard nennt, von LMZ (Leningrader Metallwerk) 1936 in Stalinez Leningrad (deutsch Staliner) umbenannt wurde? Stalin war ja nun alles andere als ein Freund Schostakowitschs: "Das ist albernes Zeug, keine Musik" soll Stalin zum Musikkorrespondenten der Iswestija 1936 über die Schostakowitsch-Oper Lady Macbeth von Mzensk gesagt haben, die Prawda schrieb darauf einen von der Partei abgesegneten Verriss mit der Überschrift „Chaos statt Musik“ und Schostakowitsch wurde mehrfach in die bereits zum damaligen Zeitpunkt berüchtigte Geheimdienstzentrale Lubjanka vorgeladen, zu sogenannten "Volksfeinden" befragt und eingeschüchtert.
Mir fällt kein aktueller passender Vergleich ein, aber ich frage mich, ob ich in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte noch zu den Adlern hätte halten können, wenn die Eintracht den Namen Hitler Frankfurt hätte tragen müssen und ich mehrfach von der Gestapo zu Verhören abgeholt worden wäre?
Ein bisschen schwere Kost für einen Samstag morgen, ich weiß...
Vielleicht war Schostakowitsch ja auch gar kein so glühender Fan von Zenit: Für Schostakowitsch, der wann immer es ging, die Wochenenden im Moskauer Dynamo-Stadion verbrachte, war Lew Jaschin das Non-Plus-Ultra eines wahren Helden - und zwar durchaus mit Einfluss auf sein kompositorisches Schaffen. Der Dichter Jewgenij Jewtuschenko, der zur 13. Sinfonie die Verse beisteuerte, wusste für die Musikwissenschaft geradezu Unerhörtes zu berichten: "Der große Komponist des 20. Jahrhunderts Dmitri Schostakowitsch war auch ein großer Fußballfan. Langweilige Spiele stürzten ihn in Schaffenskrisen. Deshalb fallen die Daten, zu denen er seine Meisterwerke schuf, chronologisch mit den besten Fußballspielen zusammen." http://www.mdr.de/mdr-figaro/musik/3487679-hintergrund-3487588.html
Der englische Komponist und ManU-Fan Edward Gregson, der Schostakowitsch als musikalisches Vorbild angibt, beantwortet die Frage, ob es eine Verbindung zwischen Musik und Fußball gibt, so: Nein. http://www.clarino.de/interview.jsp?id=117182 Der Mann hätte nicht ManU sondern unsere Adler in den 70ern spielen sehen sollen. Die waren Melodie!
Nun ja, Schosti war jedenfalls Fußballfan, wenn auch nicht unbedingt treu (geht das überhaupt, ich meine, grundsätzlich?).
„Deshalb fallen die Daten, zu denen er seine Meisterwerke schuf, chronologisch mit den besten Fußballspielen zusammen.“ - Interessant. Ob dieser Konnex prinzipiell wirklich besteht, wird eine (vielleicht staunende) Nachwelt feststellen können, wenn sie es sich einmal zur Aufgabe macht, HeinzGründels sog. „Post-Rostocker Periode“(u.a. „Land of Dope and Glory“ II und III) mit seinem reifen Schaffen im Frühherbst 2006 (u.a. „Land of Dope and Glory“ XVI-XIX) vergleicht.
Übrigens scheint es mir so, als seien unsere Jungs gerade dabei, auch so etwas wie einen Sound zu kreieren
In diesem Sinne: Nada Brahma! (Was fällt Einem nicht alles ein, bloß um die Nerrve unner Kontroll zu kriesche).
Sehr schön, sehr schön. Da könnte man glatt auf die Idee kommen das die Frankfurter Fan-Kurve mal eine Halbzeit lang die berühmte " Leningrader "intoniert.Das wär bestimmt imposant. Hm, und was den Genossen Lawrenty Berija und seine Vorgehensweise betrifft.Eigentlich ist doch egal ob eine Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache sie fängt Mäuse.Oder um die Worte eines berümten Trainers zu benutzen. Manche Methoden nutzen sich nie ab.
HeinzGründel schrieb: Sehr schön, sehr schön. Da könnte man glatt auf die Idee kommen das die Frankfurter Fan-Kurve mal eine Halbzeit lang die berühmte " Leningrader "intoniert.Das wär bestimmt imposant. Hm, und was den Genossen Lawrenty Berija und seine Vorgehensweise betrifft.Eigentlich ist doch egal ob eine Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache sie fängt Mäuse.Oder um die Worte eines berümten Trainers zu benutzen. Manche Methoden nutzen sich nie ab.
Bitte das Wort Katze durch den Begriff Meier ersetzen
HeinzGründel schrieb: Sehr schön, sehr schön. Da könnte man glatt auf die Idee kommen das die Frankfurter Fan-Kurve mal eine Halbzeit lang die berühmte " Leningrader "intoniert.Das wär bestimmt imposant. Hm, und was den Genossen Lawrenty Berija und seine Vorgehensweise betrifft.Eigentlich ist doch egal ob eine Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache sie fängt Mäuse.Oder um die Worte eines berümten Trainers zu benutzen. Manche Methoden nutzen sich nie ab.
Bitte das Wort Katze durch den Begriff Meier ersetzen
Bitte die Worte "Katze" und "Meier" durch "Meiers Katze" ersetzen
(Wie kann man nur so kaltblütig sein, mitten in der 2. HZ in diesen Nonsensefred zu posten ) Chuzpe ...)
@AK Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Heinz nervlich noch in der Lage ist, sich ein Spiel unserer Adler live anzutun? Er sitzt während der Spiele natürlich zu Hause in einer geheimen Kammer vor seinem Moni-Altar und ... betet ... ,sagt er.
Alles völlig falsch die Herren. immer eine Hand an der Maus ,betrachte ich mir gerade die Schostakowitsch Doku auf Arte. Man will ja im Gegensatz zu euch Banausen nicht dumm sterben.
Hmm, Dmitri Schostakowitsch, ‚Der Bolzen’. Dabei handelt es sich um die fantasievolle Inszenierung jenes sarkastisch-humorvollen Balletts durch Alexej Ratmanski, bei der Riesenroboter, Infanteristen auf Rollern und ...., ähem, Badenymphen die Bühne beleben.
Ich kann es nur anraten. Es gibt nichts besseres als eine vierstündige Ballettaufführung von Dimitri auf Arte. Da kommt kein Fußballspiel mit.Es ist einfach ,wie soll ich es sagen -unbeschreiblich!
Im übrigen ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren das Du mich verspottest AK. Da müssen wohl mal die Kameraden vom Regiment Felix Edmundowitsch Dserschinski bei dir anklopfen. So gegen 4 Uhr 30 in der Früh.Was hälts Du davon. Dann wird dir deine Häme schon vergehen.
Diese Unterstellung werde ich wahrscheinlich nur schwer, wenn überhaupt, verwinden können. Gut, schick sie los, die Kameraden vom Regiment Felix Edmundowitsch Dserschinski. Wenn sie anklopfen, so um 4.30 in der Früh, werden sie mich bereit finden. Ich werde in die kaltwallenden Morgennebel hinaustreten, mit einem Ruck beider Hände mir die Hemdbrust aufreissen, und dann werden sie mich sagen hören : Macht schon! Drückt ab! Lieber ein rascher Tod, als derart von HG verkannt weiterleben. Und soviel lasst meine Freunde von mir noch wissen:
adlerkadabra schrieb: ..Kidklappergass, wolln wir wirklich dumm sterben?
Haben wir eine Wahl? Außerdem habe ich es nicht so mit Badenymphen... Bei der letzten Inszenierung von Goethes Faust im Schauspiel Frankfurt sind wir zur Pause gegangen, weil wir das gesungene Vorspiel noch halbwegs erträglich, den Stoffpudel spätestens beim Gedanken an des Pudels Kern aber schon daneben fanden und die minderjährigen Mädchen im Badeanzug in der Badewanne anstelle der von Goethe beschriebenen Hexenküchenszene zwar nicht verhindern aber durch unsere Anwesenheit auch nicht unterstützen wollten. Mit anderen Worten: Darryl Hannah lasse ich mir als Meerjungfrau noch gefallen, bei Badenymphen im Ballett hört es aber auf. Ich bin eben einfach gestrickt und will verstehen, was ich sehe oder höre. HURZ!
schusch schrieb: Wer zieht der Monika so scheiß Klamotten an? Das war ja echt *würg* heute. Außerdem hat sie Stampfer-Beine.
http://www.eintracht.de/fans/forum/1/10911904,11724608/goto/ Heinz, Dir kann ich nur anraten, Deine Genossen schnellstens wieder auf Kurs zu bringen. Der Kader zeigt die ersten ernsthaften Auflösungserscheinungen... Wahlweise kannst Du Moni beim nächsten Mal auch was ordentliches anziehen, bevor Du sie malochen schickst, Du Ausbeuter!
adlerkadabra schrieb: ..Kidklappergass, wolln wir wirklich dumm sterben?
Haben wir eine Wahl?
[to be continued]
KidKlappergass schrieb: Außerdem habe ich es nicht so mit Badenymphen... Bei der letzten Inszenierung von Goethes Faust im Schauspiel Frankfurt sind wir zur Pause gegangen, weil wir das gesungene Vorspiel noch halbwegs erträglich, den Stoffpudel spätestens beim Gedanken an des Pudels Kern aber schon daneben fanden und die minderjährigen Mädchen im Badeanzug in der Badewanne anstelle der von Goethe beschriebenen Hexenküchenszene zwar nicht verhindern aber durch unsere Anwesenheit auch nicht unterstützen wollten. Mit anderen Worten: Darryl Hannah lasse ich mir als Meerjungfrau noch gefallen, bei Badenymphen im Ballett hört es aber auf.
Das mag ja sein. Aber um von Goethe wieder zurück zu Dmitri Schostakowitsch zu kommen: noch mehr als Dmitri Schostakowitsch war Goethe ein geiler alter Sack und wäre wohl der Letzte gewesen, der was gegen minderjährige Ulriken von Levetzow in Badewannen einzuwenden gehabt hätte. Dies bedenkt, o Kid.
Sorry, JohannWolfgangvon, Du weißt, dass ich weiß, dass Du der Größte bist. Zur Buße les ich heut nochmal die Marienbader Elegie.
Ich bin des trocknen Tons nun satt, Muß wieder recht den Teufel spielen.
Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten?
adlerkadabra schrieb: Dies bedenkt, o Kid.
Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten habsch in Schillers Tell gelesen. Da halt ich mich auch dran. Wenn´s denn ein geiler, alter Sack sein soll, dann ziehe ich Bukowski vor.
Während wir der interessierten Adler-Jugend am Samstag abend einen Einblick in Werke von höchstem Range verschaffen (nicht ver-schafen, verehrter StefanK), springt unser ML-Oberguru und Modezar Heinz G. nackt Trampolin - wie jeden Abend: http://www.eintracht.de/fans/forum/15/11107001,29070/goto/
Jeder Mann an jedem Ort, an jedem Abend Sport.Das dies für ihren begnadigten Körper nix mehr is versteh ich wohl. Beschäftigen Sie sich doch bitte erst mal mit Beitrag 149 http://www.eintracht.de/fans/forum/1/10911904/
HeinzGründel schrieb: ..Beschäftigen Sie sich doch bitte erst mal mit Beitrag 149
Schon gut! Nur muß man sich nicht allzu ängstlich quälen. Denn eben wo Begriffe fehlen, Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein. Mit Worten läßt sich trefflich streiten, Mit Worten ein System bereiten, An Worte läßt sich trefflich glauben, Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, auch die MLT, auch die!
http://www.nzz.ch/2006/09/23/li/articleEHQZV.html
23. September 2006, Neue Zürcher Zeitung
Fussball statt Musik?
Dmitri Schostakowitsch und seine rettende Leidenschaft
Von Katja Petrowskaja
«10 Rubel für eine Karte!», ruft Schostakowitsch aufgeregt. Das Spiel hat bereits begonnen.
Doch Schostakowitsch wollte nicht nur Zuschauen, sondern auch auf dem Rasen dabei sein, und so besuchte er im Jahr 1935 die Schiedsrichterschule.
Ende der 1930er Jahre erreicht Schostakowitschs Fussballleidenschaft einen Höhepunkt. Er kaufte alle Sportzeitungen, die er bekommen konnte. Dem Aussehen nach kannte er Hunderte von Spielern, viele auch persönlich. Er hörte sich Fussballreportagen am Radio an, sammelte alles Wissenswerte und wurde allmählich zum Fussballexperten. Seiner Lieblingsmannschaft, dem Leningrader «Zenit», blieb er sein ganzes Leben lang treu: «Diese Anhängerschaft bringt manchmal mehr Frustration als Freude» [sic!], schrieb er einem befreundeten Sportjournalisten. Nachdem er mit seiner Musik die ersten finanziellen Erfolge hatte, konnte er es sich leisten, zu Auswärtsspielen von «Zenit» in andere sowjetische Städte zu reisen, oft Hunderte von Kilometern weit. Als seine Frau einmal verreist war [ ], lud er die ganze Mannschaft von «Zenit» zu einem festlichen Abendessen zu sich nach Hause ein. Er spielte für sie seine Musik am Klavier.
Zeitlebens versuchte Schostakowitsch, die Welten der Musik und des Fussballs zusammenzubringen. Dass Schostakowitsch 1929 den Auftrag erhielt, eine Ballettmusik für ein Fussball-Libretto zu schreiben, war allerdings eher ein Zufall. (...) In der ursprünglichen Fassung des Librettos tritt eine spieltechnisch überlegene kapitalistische Mannschaft gegen eine sowjetische Mannschaft an, die zwar schwächer ist, aber dafür die richtige Ideologie vertritt. Schostakowitsch benutzt für den Part der kapitalistischen Mannschaft Foxtrott und Can- Can, damals Inbegriff dekadenter westlicher Kultur, während er die sowjetischen Fussballer musikalisch in ebenso grotesker Weise darstellt, allerdings verwendet er hier Versatzstücke aus der slawischen Tradition. Nach einem aufreibenden Kampf verwirklicht sich im Finale die Utopie der Völkerverständigung: Das Ballett endet nach dem unvermeidlichen Sieg der sowjetischen Mannschaft mit einem Tanz der Solidarität.
In der Musik zum Film «Maxims Jugend» (1935) etwa konnte Schostakowitsch der Versuchung nicht widerstehen, ein frivoles Chanson zu orchestrieren. «Ich bin Fussballerin, ich verteidige mein Tor. Vergeblich hab ich meine Beine zusammengepresst. Der Ball ist reingerutscht . . . Ich hab verloren!» [ ]
Zwischen intellektueller Überlastung und den ständigen politischen Zwängen fand Schostakowitsch kaum Möglichkeiten der seelischen Entspannung. Ohne Fussball hätte er dieses Leben nicht ausgehalten, meinte seine Biografin Sofia Hentowa.
Als der berüchtigte NKWD-Chef Lawrenty Berija seine Lieblingsmannschaft stärken wollte, steckte er die wichtigsten Spieler der gegnerischen Mannschaft kurzerhand ins Gefängnis. [ ]
«Das Stadion ist in diesem Land der einzige Ort, wo man laut die Wahrheit über das sagen kann, was man sieht», so lautet ein Ausspruch, den Schostakowitsch geäussert haben soll.
Und so solls auch bleiben ...
Wie groß muss die Frustration erst gewesen sein, als sein Lieblingsverein, der sich erst seit 1940 Zenit Leningard nennt, von LMZ (Leningrader Metallwerk) 1936 in Stalinez Leningrad (deutsch Staliner) umbenannt wurde?
Stalin war ja nun alles andere als ein Freund Schostakowitschs:
"Das ist albernes Zeug, keine Musik" soll Stalin zum Musikkorrespondenten der Iswestija 1936 über die Schostakowitsch-Oper Lady Macbeth von Mzensk gesagt haben, die Prawda schrieb darauf einen von der Partei abgesegneten Verriss mit der Überschrift „Chaos statt Musik“ und Schostakowitsch wurde mehrfach in die bereits zum damaligen Zeitpunkt berüchtigte Geheimdienstzentrale Lubjanka vorgeladen, zu sogenannten "Volksfeinden" befragt und eingeschüchtert.
Mir fällt kein aktueller passender Vergleich ein, aber ich frage mich, ob ich in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte noch zu den Adlern hätte halten können, wenn die Eintracht den Namen Hitler Frankfurt hätte tragen müssen und ich mehrfach von der Gestapo zu Verhören abgeholt worden wäre?
Ein bisschen schwere Kost für einen Samstag morgen, ich weiß...
Vielleicht war Schostakowitsch ja auch gar kein so glühender Fan von Zenit:
Für Schostakowitsch, der wann immer es ging, die Wochenenden im Moskauer Dynamo-Stadion verbrachte, war Lew Jaschin das Non-Plus-Ultra eines wahren Helden - und zwar durchaus mit Einfluss auf sein kompositorisches Schaffen. Der Dichter Jewgenij Jewtuschenko, der zur 13. Sinfonie die Verse beisteuerte, wusste für die Musikwissenschaft geradezu Unerhörtes zu berichten:
"Der große Komponist des 20. Jahrhunderts Dmitri Schostakowitsch war auch ein großer Fußballfan. Langweilige Spiele stürzten ihn in Schaffenskrisen. Deshalb fallen die Daten, zu denen er seine Meisterwerke schuf, chronologisch mit den besten Fußballspielen zusammen."
http://www.mdr.de/mdr-figaro/musik/3487679-hintergrund-3487588.html
Der englische Komponist und ManU-Fan Edward Gregson, der Schostakowitsch als musikalisches Vorbild angibt, beantwortet die Frage, ob es eine Verbindung zwischen Musik und Fußball gibt, so:
Nein.
http://www.clarino.de/interview.jsp?id=117182
Der Mann hätte nicht ManU sondern unsere Adler in den 70ern spielen sehen sollen. Die waren Melodie!
„Deshalb fallen die Daten, zu denen er seine Meisterwerke schuf, chronologisch mit den besten Fußballspielen zusammen.“ - Interessant. Ob dieser Konnex prinzipiell wirklich besteht, wird eine (vielleicht staunende) Nachwelt feststellen können, wenn sie es sich einmal zur Aufgabe macht, HeinzGründels sog. „Post-Rostocker Periode“(u.a. „Land of Dope and Glory“ II und III) mit seinem reifen Schaffen im Frühherbst 2006 (u.a. „Land of Dope and Glory“ XVI-XIX) vergleicht.
Übrigens scheint es mir so, als seien unsere Jungs gerade dabei, auch so etwas wie einen Sound zu kreieren
In diesem Sinne: Nada Brahma! (Was fällt Einem nicht alles ein, bloß um die Nerrve unner Kontroll zu kriesche).
"Doch Schostakowitsch wollte nicht nur Zuschauen, sondern auch auf dem Rasen dabei sein, und so besuchte er im Jahr 1935 die Schiedsrichterschule."
[Zeitmaschine] "Schiri gegen den FC Bäh ist ... DMITRI SCHOSTAKOWITSCH!" - "Och nööö .... net deeer!" [/Zeitmaschine]
Da könnte man glatt auf die Idee kommen das die Frankfurter Fan-Kurve mal eine Halbzeit lang die berühmte " Leningrader "intoniert.Das wär bestimmt imposant.
Hm, und was den Genossen Lawrenty Berija und seine Vorgehensweise betrifft.Eigentlich ist doch egal ob eine Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache sie fängt Mäuse.Oder um die Worte eines berümten Trainers zu benutzen. Manche Methoden nutzen sich nie ab.
Bitte das Wort Katze durch den Begriff Meier ersetzen
Bitte die Worte "Katze" und "Meier" durch "Meiers Katze" ersetzen
(Wie kann man nur so kaltblütig sein, mitten in der 2. HZ in diesen Nonsensefred zu posten ) Chuzpe ...)
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Heinz nervlich noch in der Lage ist, sich ein Spiel unserer Adler live anzutun? Er sitzt während der Spiele natürlich zu Hause in einer geheimen Kammer vor seinem Moni-Altar und ... betet ... ,sagt er.
Kürzlich hat er es auch "komponieren" genannt
Kidklappergass, wolln wir wirklich dumm sterben?
Im übrigen ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren das Du mich verspottest AK. Da müssen wohl mal die Kameraden vom Regiment Felix Edmundowitsch Dserschinski bei dir anklopfen. So gegen 4 Uhr 30 in der Früh.Was hälts Du davon. Dann wird dir deine Häme schon vergehen.
Wir gewinnen in K'hagen 2:0
Haben wir eine Wahl?
Außerdem habe ich es nicht so mit Badenymphen...
Bei der letzten Inszenierung von Goethes Faust im Schauspiel Frankfurt sind wir zur Pause gegangen, weil wir das gesungene Vorspiel noch halbwegs erträglich, den Stoffpudel spätestens beim Gedanken an des Pudels Kern aber schon daneben fanden und die minderjährigen Mädchen im Badeanzug in der Badewanne anstelle der von Goethe beschriebenen Hexenküchenszene zwar nicht verhindern aber durch unsere Anwesenheit auch nicht unterstützen wollten.
Mit anderen Worten: Darryl Hannah lasse ich mir als Meerjungfrau noch gefallen, bei Badenymphen im Ballett hört es aber auf.
Ich bin eben einfach gestrickt und will verstehen, was ich sehe oder höre. HURZ!
http://www.eintracht.de/fans/forum/1/10911904,11724608/goto/
Heinz, Dir kann ich nur anraten, Deine Genossen schnellstens wieder auf Kurs zu bringen. Der Kader zeigt die ersten ernsthaften Auflösungserscheinungen...
Wahlweise kannst Du Moni beim nächsten Mal auch was ordentliches anziehen, bevor Du sie malochen schickst, Du Ausbeuter!
[to be continued]
Das mag ja sein. Aber um von Goethe wieder zurück zu Dmitri Schostakowitsch zu kommen: noch mehr als Dmitri Schostakowitsch war Goethe ein geiler alter Sack und wäre wohl der Letzte gewesen, der was gegen minderjährige Ulriken von Levetzow in Badewannen einzuwenden gehabt hätte. Dies bedenkt, o Kid.
Sorry, JohannWolfgangvon, Du weißt, dass ich weiß, dass Du der Größte bist. Zur Buße les ich heut nochmal die Marienbader Elegie.
Muß wieder recht den Teufel spielen.
Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten?
Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten habsch in Schillers Tell gelesen. Da halt ich mich auch dran.
Wenn´s denn ein geiler, alter Sack sein soll, dann ziehe ich Bukowski vor.
Den Herren fehlt ( wie immer) der nötige sittliche Ernst
http://www.eintracht.de/fans/forum/15/11107001,29070/goto/
Beschäftigen Sie sich doch bitte erst mal mit Beitrag 149
http://www.eintracht.de/fans/forum/1/10911904/
Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten läßt sich trefflich streiten,
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte läßt sich trefflich glauben,
Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie,
auch die MLT, auch die!