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Warum immer 'schöner Fußball'?

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Also ich denke das der Fan folgende Prioritäten setzt:

1. Die eigene Mannschaft soll gewinnen.
2. Die eigenen Spieler sollen kämpfen und sich den Hintern aufreissen.
3. Ja mei, schöner Fussball wäre auch ganz nett.

In dieser Reihenfolge. Also erst die nummer eins erfüllen danach kann zwei folgen und wenn dies auch erfüllt ist kann nummer drei kommen.
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jayjay99 schrieb:


Das habe ich beim Spiel gegen Berlin allerdings ganz anders gesehen. Bis zum 1:0 war Frankfurt deutlich die aktivere Mannschaft.

Ja eben .Den Ball hatte die Eintracht zumeist und man hat auch nach vorne gespielt.Allerdings ohne Durchschlagskraft und am 16er war Schluss.
Erst nachdem 0:1 kippte das Spiel und Hertha war das bessere Team bis zur HZ.

Tja schöner Fussball.Was ist das nun und was ist er wert?
Den optisch schönen Kombinations- Fussball spielt heutzutage fast niemand mehr und ist meist den Topteams in den einzelnen Ligen vorbehalten oder starken Nationalmannschaften mit entsprechendem Spielermaterial.
Man kann heutzutage nicht mehr die Zeiten mit Bein,Yeboah,Okocha vergleichen.
Der Fussball ist viel schneller und athletischer geworden,Taktik hat sich weiterentwickelt um schönen Fussball zu zerstören.
Um heutzutage schönen Kombinationsfussball auch erfolgreich zu spielen ist das Tempo entscheident.Und dazu sind eben nur  wenige Teams in der Lage.

Fusball ist aber auch Kampfsport.
Setzt man Leidenschaft,Kampf ,Siegeswille usw. als schön an wird man das immer finden.
Die Partie Hertha-Eintracht hat an diesem Buli-Spieltag beim Kicker die 2.beste Spielnote bekommen hinterm Spiel von HSV-Bayern.
Nur mal so zum Vergleich wenn man immer denkt die andern sind ja soviel besser.Die meisten Buli-Spiele sind halt wenig ansehnlich oder sehr durchschnittlich wenn man schönen Fussball mit Kombinationsfussball gleichsetzt,aber durchaus attraktiv wenn man Kampf,Leidenschaft ,druckvolles Spiel vorrausetzt.

Das Sinnvollste ist aber immer das zu spielen  was den meisten Erfolg bringt für ein Team.
Wenn Bielefeld mit 2 defensiven Viererketten und wenigen Kontern  in Bremen gewinnt ist das nicht ansehnlich,aber war wahrscheinlich die erfolgsversprechenste Variante um Bremen vor Problemem und Einfallslosigkeit zu stellen,indem man die Räume dicht macht und in die Zweikämpfe geht.

Mehrere Wege führen zum Erfolg beim Fussball.
Man sollte sich von Spiel zu Spiel immer für den jeweils vermeintlich  Erfolgreichsten entscheiden und nicht der wo schöner aussieht.
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@marco72
   
100%agree, alleine diese wahren worte sind wenigstens den c-trainerschein wert
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eagle_hb schrieb:
P.S: Man wird nicht Fan von einer Mannschaft, weil sie schön oder efolgreich spielt, sondern die Liebe geht viel tiefer. Ansonsten wäre ich mal Bremen-Fan, mal Bayern-Fan und jetzt ein cooler "Hoffi"    


Da mag ich wiedersprechen, neben den regionalen Gesichtspunkten spielt es natürlich eine Rolle wie die Mannschaft spielt. Zu meiner Anfangszeit spielten
Grabi, Holz, Pezzey, Cha um mal einige zu nennen. Die und Ihre Spielweise haben Ihren Anteil daran, dass ich heute Eintracht-Fan bin.
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Matzel schrieb:


Aber war das wirklich schöner Fußball, oder vielleicht eher offensiver, technisch und taktisch perfekt vorgetragener Fußball? Dass man dazu allerdings auch Fußballer braucht, die das beherrschen (und für die Eintracht unbezahlbar sind), ist ja wohl auch klar.


Ist das nicht schöner Fußball?  
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Wuschelblubb schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Bei all den Diskussionen rund um den Trainer und den Messias, kommt immer wieder die Rede auf 'schönen Fußball'. Ich für meinen Teil will keinen schönen Fußball sehen - ich will einen Sieg der Eintracht, zur Not per unberechtigtem Elfer in der 94ten Minute. Im Fußball gibt's halt keine B-Note.

Könnte mir einer der Freunde des schönen Fußballs bitte mal erklären, warum er diesen sehen will?

DaZke.  


Weil ich diesen Sport eben auch für Ästhetik halte.

Und ich sehe lieber ein 4:4 mit tollem Offensivfussball, als ein 1:0 durch einen unberechtigten Elfmeter in der Nachspielzeit.
Und ich verliere lieber Auswärts 5:3 als ein 0:0 mit 3 6ern, 4er-Kette + Libero zu ermauern.

Ist eben eine Grundsatzfrage. Der eine sagt "am Ende zählt nur der Erfolg", was so ja auch im Profifussball stimmt, der andere hat hier halt andere Prioritäten.


Ich ersetze für mich „schöner Fussball“ durch „guter Fussball“ und zum guten Fussball gehört auf jeden Fall auch zu verhindern, dass der Gegner zum Erfolg kommt. Dies kann durchaus auch mit Ästhetik geschehen.

Allerdings darf dies natürlich möglichst nicht der einzige Ansatz sein. Einzige Ausnahme war das kuriose 0:0 bei den Bayern, bei dem ich mich erst 5 Minuten vor Schluss getraut habe, zu sagen, dass ich jetzt auch den Punkt behalten will.

Natürlich würde mir auch der Ansatz „den Gegner durch ständiges Tore schiessen verunsichern“ gefallen, aber momentan freue ich mich auch bei einem dreckigen Sieg durch einen unberechtigten Elfmeter in der Nachspielzeit.

An anderer Stelle wurde auch unterschieden, ob Eintracht-Spiel oder neutrales Fussballspiel. Dem schliesse ich mich auch an. Bei einen neutralen „Grabenspiel“ schalte ich schon mal weg oder gehe früher.
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sgevolker schrieb:
eagle_hb schrieb:
P.S: Man wird nicht Fan von einer Mannschaft, weil sie schön oder efolgreich spielt, sondern die Liebe geht viel tiefer. Ansonsten wäre ich mal Bremen-Fan, mal Bayern-Fan und jetzt ein cooler "Hoffi"    


Da mag ich wiedersprechen, neben den regionalen Gesichtspunkten spielt es natürlich eine Rolle wie die Mannschaft spielt. Zu meiner Anfangszeit spielten
Grabi, Holz, Pezzey, Cha um mal einige zu nennen. Die und Ihre Spielweise haben Ihren Anteil daran, dass ich heute Eintracht-Fan bin.


Nein, eine wirkliche Rolle spielt es nicht, wie die Mannschaft spielt (solange sie nicht den Willen vermissen lässt). Sonst wäre ich Mitte der 80er Jahre wohl auch eher weg- als ständig hingelaufen, um die Eintracht in mein Herz zu schließen...
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Chriz schrieb:
Matzel schrieb:


Aber war das wirklich schöner Fußball, oder vielleicht eher offensiver, technisch und taktisch perfekt vorgetragener Fußball? Dass man dazu allerdings auch Fußballer braucht, die das beherrschen (und für die Eintracht unbezahlbar sind), ist ja wohl auch klar.


Ist das nicht schöner Fußball?  



Nein, schön ist meines Erachtens das falsche Wort. Schön sind Personen oder Sachen, also vielleicht der Ball himself, aber nicht das Spiel.
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Schönwetterfan schrieb:
hmmm...
klar isses schön, wenn zum nackten sieg noch eine ästhetische note hinzukommt (und klar haben wir den "fussball2000" auch deswegen so genossen), aber irgendwie gehts das am wesentlichen vorbei. also an dem, was fansein ausmacht.

leute, die "schönen fussball" sehen wollen, wollen vermutlich auch, dass "der bessere gewinnen" soll.
was ein quatsch! der richtige muss gewinnen.

eins der intensivsten fussballerlebnisse der letzten jahre war für mich das 1:0 gegen die bayern.
haben wir da schönen fussball gesehen? hat der bessere gewonnen? nun ja.

aber hat der richtige gewonnen? aber sowas von.  


...klar, ist immer schön, wenn etwas nicht nur nackt, sondern dann auch noch ästhetisch ist...  
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Marco72 schrieb:
jayjay99 schrieb:


Das habe ich beim Spiel gegen Berlin allerdings ganz anders gesehen. Bis zum 1:0 war Frankfurt deutlich die aktivere Mannschaft.

Ja eben .Den Ball hatte die Eintracht zumeist und man hat auch nach vorne gespielt.Allerdings ohne Durchschlagskraft und am 16er war Schluss.
Erst nachdem 0:1 kippte das Spiel und Hertha war das bessere Team bis zur HZ.

Tja schöner Fussball.Was ist das nun und was ist er wert?
Den optisch schönen Kombinations- Fussball spielt heutzutage fast niemand mehr und ist meist den Topteams in den einzelnen Ligen vorbehalten oder starken Nationalmannschaften mit entsprechendem Spielermaterial.
Man kann heutzutage nicht mehr die Zeiten mit Bein,Yeboah,Okocha vergleichen.
Der Fussball ist viel schneller und athletischer geworden,Taktik hat sich weiterentwickelt um schönen Fussball zu zerstören.
Um heutzutage schönen Kombinationsfussball auch erfolgreich zu spielen ist das Tempo entscheident.Und dazu sind eben nur  wenige Teams in der Lage.

Fusball ist aber auch Kampfsport.
Setzt man Leidenschaft,Kampf ,Siegeswille usw. als schön an wird man das immer finden.
Die Partie Hertha-Eintracht hat an diesem Buli-Spieltag beim Kicker die 2.beste Spielnote bekommen hinterm Spiel von HSV-Bayern.
Nur mal so zum Vergleich wenn man immer denkt die andern sind ja soviel besser.Die meisten Buli-Spiele sind halt wenig ansehnlich oder sehr durchschnittlich wenn man schönen Fussball mit Kombinationsfussball gleichsetzt,aber durchaus attraktiv wenn man Kampf,Leidenschaft ,druckvolles Spiel vorrausetzt.

Das Sinnvollste ist aber immer das zu spielen  was den meisten Erfolg bringt für ein Team.
Wenn Bielefeld mit 2 defensiven Viererketten und wenigen Kontern  in Bremen gewinnt ist das nicht ansehnlich,aber war wahrscheinlich die erfolgsversprechenste Variante um Bremen vor Problemem und Einfallslosigkeit zu stellen,indem man die Räume dicht macht und in die Zweikämpfe geht.

Mehrere Wege führen zum Erfolg beim Fussball.
Man sollte sich von Spiel zu Spiel immer für den jeweils vermeintlich  Erfolgreichsten entscheiden und nicht der wo schöner aussieht.


Den ganz grossen Unterschied in unseren Denken kann ich jetzt nicht entdecken. Ich schrieb dies eigentlich nur als Antwort auf die übliche Trainerschelte, dass unser Trainer die Mannschaft immer mit der Abwarten-und-keinen-Fehler-machen-Vorgabe ins Spiel schickt. Das war bei diesem Spiel mitnichten der Fall. Ansonsten habe ich aber auch nicht den Anspruch, dass wir Berlin in den ersten 10 Minuten überrollen und 1-2 Tore schiessen.
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jayjay99 schrieb:


Den ganz grossen Unterschied in unseren Denken kann ich jetzt nicht entdecken.

Haben Wir auch kein Unterschied,nur der 1.Absatz war direkt auf Dich angesprochen.
Für den Rest wollte ich nicht ein Extra-Posting erstellen.
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Ich seh am liebsten einen spannendes Spiel und schönen Fußball bei dem am Ende ein Sieg rausspringt  
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boesi schrieb:
Ich seh am liebsten einen spannendes Spiel und schönen Fußball bei dem am Ende ein Sieg rausspringt    


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Warum immer "schöner Fussball"?

Meine Antwort heißt: Weil wir Eintracht Frankfurt sind und nicht der OFX, der kämpfte immer riesenhaft, kam übers Läuferische und über die Zweikämpfe, über seine physischen Eigenschaften, der Bieberer Berg "brannte", vor allem bei Flutlicht, lange her...

Will damit sagen, Eintracht hat eine Tradition mit "schönem Fussball" (relativ) erfolgreich zu sein: Die 59er Meister haben, so ist mir überliefert worden, schönen Fussball gespielt und sind bis ins EC-Finale von Glasgow gegen Real Madrid vorgedrungen (Engländer haben das Spiel zum "Spiel des Jahrhunderts" unter Klubmannschaften gekürt, Donnerwetter!),
die 74er/75er Pokalsieger durfte ich bereits selbst bestaunen, sie haben es auch getan,
die 80er UEFA-Cup-Sieger auch,
die 81er Pokalsieger auch und
natürlich die 1992er "Meister der Herzen"/"Fussball 2000".

Was ist "schöner Fussball"?
Wenn der Ball unseren Spielern gehorcht, wenn er nicht "dauernd" ins Aus rutscht, wenn die Flanken, Ecken und Freistöße  scharf und präzise kommen, wenn mal ein Doppelpass gespielt wird, wenn direkt gespielt wird, wenn das Tempo hochgehalten wird, wenn mal ein Solo gestartet wird und vier, fünf Gegner ausgespielt werden und anderes mehr.

Natürlich haben die Altvorderen nicht nur schönen Fussball gespielt.
Ronny Borchers hat es mal so schön erzählt, als über das Pokalfinale 1981 gesprochen wurde. Er sagte sinngemäß: Auch wir haben nicht nur schönen Fussball gespielt, aber die Highlights bleiben dauerhaft in der Erinnerung der Menschen, an unsere Gurkenspiele denkt heute keiner mehr.

Es ist für mich eine Sehnsucht: "Schöner Fussball" hat für mich persönlich etwas nostalgisch Verklärtes: Die Erinnerung an meine Jugend im G-Block, als der Eintracht und mir die ganze Welt offenzustehen schien. "Man" musste nur den nächsten Schritt tun.

Der UEFA-Cup-Sieg 1980 war für mich das Größte, was mir die Eintracht - unsere Eintracht - geschenkt hat. Wenige Wochen davor verlor sie zu Hause gegen den Tabellenletzten (und späteren Absteiger) Hertha BSC mit 0:4, Halbzeit 0:2. In der Halbzeit und beim 0:3 kurz danach dachte ich damals noch, dass wir das Ding noch drehen...  
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sotirios005 schrieb:
Warum immer "schöner Fussball"?

Meine Antwort heißt: Weil wir Eintracht Frankfurt sind und nicht der OFX, der kämpfte immer riesenhaft, kam übers Läuferische und über die Zweikämpfe, über seine physischen Eigenschaften, der Bieberer Berg "brannte", vor allem bei Flutlicht, lange her...

Will damit sagen, Eintracht hat eine Tradition mit "schönem Fussball" (relativ) erfolgreich zu sein: Die 59er Meister haben, so ist mir überliefert worden, schönen Fussball gespielt und sind bis ins EC-Finale von Glasgow gegen Real Madrid vorgedrungen (Engländer haben das Spiel zum "Spiel des Jahrhunderts" unter Klubmannschaften gekürt, Donnerwetter!),
die 74er/75er Pokalsieger durfte ich bereits selbst bestaunen, sie haben es auch getan,
die 80er UEFA-Cup-Sieger auch,
die 81er Pokalsieger auch und
natürlich die 1992er "Meister der Herzen"/"Fussball 2000".

Was ist "schöner Fussball"?
Wenn der Ball unseren Spielern gehorcht, wenn er nicht "dauernd" ins Aus rutscht, wenn die Flanken, Ecken und Freistöße  scharf und präzise kommen, wenn mal ein Doppelpass gespielt wird, wenn direkt gespielt wird, wenn das Tempo hochgehalten wird, wenn mal ein Solo gestartet wird und vier, fünf Gegner ausgespielt werden und anderes mehr.

Natürlich haben die Altvorderen nicht nur schönen Fussball gespielt.
Ronny Borchers hat es mal so schön erzählt, als über das Pokalfinale 1981 gesprochen wurde. Er sagte sinngemäß: Auch wir haben nicht nur schönen Fussball gespielt, aber die Highlights bleiben dauerhaft in der Erinnerung der Menschen, an unsere Gurkenspiele denkt heute keiner mehr.

Es ist für mich eine Sehnsucht: "Schöner Fussball" hat für mich persönlich etwas nostalgisch Verklärtes: Die Erinnerung an meine Jugend im G-Block, als der Eintracht und mir die ganze Welt offenzustehen schien. "Man" musste nur den nächsten Schritt tun.

Der UEFA-Cup-Sieg 1980 war für mich das Größte, was mir die Eintracht - unsere Eintracht - geschenkt hat. Wenige Wochen davor verlor sie zu Hause gegen den Tabellenletzten (und späteren Absteiger) Hertha BSC mit 0:4, Halbzeit 0:2. In der Halbzeit und beim 0:3 kurz danach dachte ich damals noch, dass wir das Ding noch drehen...    


Wow.... endlich mal jemand, der weiß, worum es geht.....

Die Beschreibung ist trefflich, sowohl was "schönen Fußball" als auch, was die Gefühlslage von jemandem, der "schönen Fußball" mit Eintracht Frankfurt in Verbindung bringt, angeht.

Danke für diesen Beitrag. Klasse getroffen!   Genau darum geht es, und nicht um bedingungsloses Offensivspiel, vier Stürmer auf dem Platz oder der ganze andere Quatsch, der hier schon geschrieben wurde.
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Sehr "schön" sotirios. Hätte von mir sein können.

In der Fanhistorie steht ähnliches geschrieben (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/10919332/):

Rigobert_G schrieb:

Die älteren Fans unter uns, für die die Eintracht seit jeher erstklassig und auf ewig unabsteigbar war, können sich natürlich noch daran erinnern, wie geschockt wir alle 1996 nach dem ersten Abstieg in der bis dahin 97 jährigen Vereinsgeschichte waren. Ein Schock, den ich übrigens bis heute noch nicht so richtig verdaut habe.

Damals hießen auf einmal die Gegner nicht mehr SSC Neapel, Juventus Turin, Bayern München oder Hamburger SV, sondern Lübeck, Meppen, Gütersloh, Zwickau oder Oldenburg. Das galt es erst mal zu verkraften. Gegner, die man zuvor allenfalls in der ersten Pokalrunde wahrnahm, gehörten nun zum Standard-Programm. Eine Liga, die Sonntags in der Glotze von der Bedeutung irgendwo zwischen DTM, Heike Drechsler Portrait und Springreiten eingeordnet war, sollte nun die neue Heimat sein. Eine Heimat, die bis dahin mit dem FSV Frankfurt oder den ungeliebten Nachbarn von der anderen Mainseite besetzt war, auch wenn diese Vereine zu jenem Zeitpunkt längst in der Oberliga Hessen angesiedelt waren. Hinzu kam, dass an Spieltagen ein Menze oder Pejovic mit dem Ball ähnlich unbeholfen über den Platz stolperten, wie sich in etwa ein Maulwurf beim Tontauben-Wettschießen anstellen dürfte. Und das geschah alles in einem Eintracht-Trikot, in dem wenige Jahre zuvor noch ein Grabowski, Hölzenbein, Detari, Bein, Yeboah oder Okocha die hohe Frankfurter Fußballkunst zelebrierten, die uns doch so wohltuend von dem einfach gestrickten Kratz- und Beißfußball im Stile von Lautern oder Oxxenbach unterschied. Vorbei.


Frankfurter Fußballkunst ist eine Tradition, die es zu wahren gilt! Sie darf nicht mit Füßen getreten werden, wie es einige, auch von mir sehr geschätzte User und Userinnen in diesen Tagen machen. Wichtiger zu sein scheint stattdessen die Verniedlichung von Spielernamen oder das Unbeholfene ungefragt zu beschönigen. Das ist nicht mehr meine Welt. Das ist abgrundtief albern.

Ich möchte mich immer von dem gemeinen Lautern- oder Oxxenfan unterscheiden können, dem einzig das Ergebnis, nicht das Zustandekommen wichtig ist. Es gelingt mir immer weniger. Ein Grund für meine gegenwärtige Eintracht- und Fußball-Müdigkeit.
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3zu7 schrieb:
Ich möchte mich immer von dem gemeinen Lautern- oder Oxxenfan unterscheiden können, dem einzig das Ergebnis, nicht das Zustandekommen wichtig ist. Es gelingt mir immer weniger. Ein Grund für meine gegenwärtige Eintracht- und Fußball-Müdigkeit.


Ist vielleicht auch ne Altersfrage, ich sehe es jedenfalls ähnlich.
Gewinnen ist schön, aber den Gegner dabei gepflegt auseinander zu nehmen ist besser  
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sgevolker schrieb:
3zu7 schrieb:
Ich möchte mich immer von dem gemeinen Lautern- oder Oxxenfan unterscheiden können, dem einzig das Ergebnis, nicht das Zustandekommen wichtig ist. Es gelingt mir immer weniger. Ein Grund für meine gegenwärtige Eintracht- und Fußball-Müdigkeit.


Ist vielleicht auch ne Altersfrage, ich sehe es jedenfalls ähnlich.
Gewinnen ist schön, aber den Gegner dabei gepflegt auseinander zu nehmen ist besser    


&:3 gegen Kölle, vier Tage später 6:0 gegen Gazprom, wenige Wochen später 3:4 in Gladbach: "Schöner Fussball", das geht auch unter FF!
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3zu7 schrieb:


Frankfurter Fußballkunst ist eine Tradition, die es zu wahren gilt! Sie darf nicht mit Füßen getreten werden, wie es einige, auch von mir sehr geschätzte User und Userinnen in diesen Tagen machen. Wichtiger zu sein scheint stattdessen die Verniedlichung von Spielernamen oder das Unbeholfene ungefragt zu beschönigen. Das ist nicht mehr meine Welt. Das ist abgrundtief albern.

Ich möchte mich immer von dem gemeinen Lautern- oder Oxxenfan unterscheiden können, dem einzig das Ergebnis, nicht das Zustandekommen wichtig ist. Es gelingt mir immer weniger. Ein Grund für meine gegenwärtige Eintracht- und Fußball-Müdigkeit.


Zunächst mal Sotos, Danke in der Tat eine tolle Darlegung.

3 zu 7 auch Du hast im Grundsatz recht, das technisch anspruchvolle (aber natürlich inkonstante) Spiel war unser Markenzeichen. Eben deshalb waren wir ja die "Diva", immer zwischen Genie und Wahsinn, zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, alles nur nicht solide. Weder in der Außendarstellung noch beim Fussballspielen.

Das war und ist sicher ein Teil, der unsere Liebe, Faszination und Verbundenheit (zumindest der Älteren) erklärt,

aber

in den ersten ca. 20 Jahren meines Fandaseins war es auch völlig undenkbar, dass wir absteigen könnten. Diesen Glauben konnten auch die beiden Relegationen nicht erschüttern, wir waren (so empfand ich das) auerkoren, nie abzusteigen. Da wir umgekehrt recht selten die reale Chance hatten Meister zu werden, konnten wir uns das Divenhafte Spiel auch leisten. Diesen unerschütterlichen Glauben an die Dauerhaftigkeit unserer Erstklassigkeit, haben 3 Abstiege und 5 Jahre 2. Liga nachhaltig geraubt. Und deshalb, aber auch nur deshalb ist es mir einstweilen wichtiger durch solide Arbeit sich mal wieder zu etablieren. Sind wir einigermaßen verläßlich am Ende einer Saison zwischen 8 und 11 darf die gute alte Diva von Herzen gerne wieder zurückkommen und wißt Ihr was, sie wird zurückkommen.

Die Einkäufe Fenin, Caio, Bellaid, Korkmaz und (mit Einschränkungen) Steinhöfer, im Austausch gegen Sotos, Huggel, Thurk zeigen doch auf, dass so ziemlich ab jetzt  wieder auf technisch feinen (oder "schönen") Fußball, wie von Sotirios so trefflich beschrieben, gesetzt werden soll. Dass dies gerade in Anbetracht der Jugend und Unerfahrenheit der Spieler nicht von Heute auf Morgen geht, ist klar.

Aber stellt Euch mal vor, was in einem Jahr

Fährmann
Ochs Russ Bellaid Petkovic
Chris oder Bajramovic
Caio Meier Korkmaz
Fenin Ama

wieder für einen Fußball spielen könnten. Hej, da wirds wieder Divenhaft, glaubt mir. Die Wiederauferstehung ist nah.

Gruß
concordia-eagle
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concordia-eagle schrieb:


Aber stellt Euch mal vor, was in einem Jahr

Fährmann
Ochs Russ Bellaid Petkovic
Chris oder Bajramovic
Caio Meier Korkmaz
Fenin Ama

wieder für einen Fußball spielen könnten. Hej, da wirds wieder Divenhaft, glaubt mir. Die Wiederauferstehung ist nah.

Gruß
concordia-eagle


Ob FF diese Startformation dann wenigstens mal im Freundschaftsspiel gegen Kelsterbach ausprobiert???  


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