Rimas schrieb: und das ist doch nach deiner Definition auch nicht möglich:
Sebastian Deisler selbst versicherte bei "Beckmann", nach der Behandlung durch das Ärzteteam von Prof. Holsboer fühle er sich endlich wieder fit und gesund.
Du weichst massiv meinen Argumenten aus, daher beschränke ich mich noch mal auf das Wichtigste:
Depression ist genetisch bedingt. Anscheinend hat irgend jemand eine Möglichkeit gefunden, seine Gene zu verändern.
Wie fit Sebastian sich gefühlt hat und wie gesund er ist - davon zeugen die unzähligen weiteren Klinikaufenthalte.
Und noch mal: weil die Depression genetisch bedingt ist, ist sie unheilbar. Man kann allenfalls die Symptome lindern. Meine Frage an Dich: wenn jemandem per Gendefekt Botenstoffe im Gehirn fehlen, wie heilt man diesen defekt? Ist jemand geheilt, weil er sein Leben lang Tabletten nehmen muß?
Zur Dystimia: Mir eine Ferndiagnose vorwerfen, aber selbst nur auf der D. herumhacken?
Jetzt auf einmal sind es "die Medien", die Sebastians Schicksal ausschlachten.
Und zu Deiner Logik: eine Dystemia ist eine extrem leichte Form der Depression. Laut Ärzten führt sie kaum zu Einschränkungen im Lebensalltag. Daher noch mal zu Deiner Logik: wie paßt das zu einem Klinikaufenthalt?
Sei mir nicht böse, aber Du hast zwar eine Meinung, aber leider kaum Ahnung über die unheilbare Krankheit und verhamlost diese im großen Maße. Das ist alles andere als gut für die Betroffenen, vgl. "Arbeiten macht frei." Das sind Vorurteile, aber keine Argumente.
Seitens der Ärzte gilt man auch schnell als symptomfrei. Warum? Weil Ärzte nur einen geringen Ausschnitt des täglichen Lebens eines Depressiven mitbekommen.
Allerdings macht es einen großen Unterschied, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche usf. davon betroffen zu sein.
Viele Depressive haben große Schwierigkeiten, ihre Krankheit anzunehmen, gerade weil viele Ärzte den Fehler machen und ggü Erkrankten kundtun, die Krankheit sei heilbar. Spätestens nach dem zweiten Rückfall ("rezidivierende Depression") verzweifeln viele an ihrem Schicksal. Daher ist es wichtig, Aufklärung zu betreiben. Heilbar ist die Krankheit nicht; die Symptome kann man lindern.
Und auch die Linderung ist ein relativer Begriff. Darunter versteht man gerade nicht die vollständige Symptomfreiheit, sondern bloß deren Eindämmung. Oftmals erreicht man mit anderen Medis noch mehr Linderung, was Depris aber nicht mitbekommen, wenn sie beim ersten Medikament stehenbleiben, weil es Besserung mit sich bringt.
Daß auch diese Linderung starke Folgen mit sich bringt, wie Schlafstörungen usf. - das möchte ich mal nicht weiter ausführen. Nur so viel: man tauscht gegen die Linderung der Symptome anderweitig ein Stück Gesundheit.
Die ZEIT hat ein Interview mit ihm gemacht, sehr lesenswert! Die ganze Geschichte entbehrt nicht einer gewissen Tragik, aber ich kann ihn schon gut verstehen.
Hat ein komisches Auftreten irgendwie. Ne Mischung aus zurückgeblieben und roboterartig, teilweise bringt er wörtlich die Sätze die man schon seit Tagen in den Medien lesen kann. Tut mir irgendwie leid der Kerl.
EvilRabbit schrieb: Hat ein komisches Auftreten irgendwie. Ne Mischung aus zurückgeblieben und roboterartig, teilweise bringt er wörtlich die Sätze die man schon seit Tagen in den Medien lesen kann. Tut mir irgendwie leid der Kerl.
Es wurde ja geschrieben, dass er sich mit Coaches vorbereitet hat. War mir persönlich auch ein bisschen zu steif und einstudiert.
Das Interview in der Zeit finde ich aufschlussreich und da wirkt vieles sehr gut nachvollziehbar.
Mir wird im übrigen langsam klar, wo dieser Riesenhype um Baumjohanns Solo in Gladbach damals anscheinend herkam. Die müssen sich da ja direkt mal wie in der Zeitmaschine gefühlt haben, von wegen Geschichte wiederholt sich und hier steht Deisler II.
Aber die nachvollziehbare Nachricht ist klar: Hertha BSC ist der Untergang des deutschen Fußballs
propain schrieb: Manche Leute haben im Profifussball nix zu suchen, sie sind zu weich für das Geschäft. Der Deisler war doch selber geldgierig und wollte nach München, mit diesem Wechsel kam er nicht zurecht und sucht jetzt die Schuld bei anderen. Er hätte ja auch woanders hingehen können, aber das wollte er ja nicht, denn da bekam er ja nicht soviel Geld wie in München.
(Das Zitat stammt aus einem anderen Thread, gehört aber hierhin)
Ich denke die Höhe des Betrages ist auch immer ein Zeichen dafür, ob es jemand vordergründig um die Kohle geht und deshalb einfach mal ein Buch auf den Markt geschmissen wird.
Ich glaube es im Falle Deislers eigentlich kaum. Evtl. will er wirklich nur sein Leben aufarbeiten und verarbeiten( um es irgendwie zu bewältigen ).
Ich denke die Höhe des Betrages ist auch immer ein Zeichen dafür, ob es jemand vordergründig um die Kohle geht und deshalb einfach mal ein Buch auf den Markt geschmissen wird.
Der Autor hat keinerlei Einfluss auf den Buchpreis...
warum sollte es dem SD um Kohle gehen?? Er wird genug verdient haben und versichert wird er auch gewsen sein. Aus dem Interview scheine ich zu lesen, dass es ihm nie so richtig um Geld ging, sondern darum ein normales Leben zu führen. Geld kann daher nicht das Motiv für das Buch sein, sondern der Wunsch nach Aufarbeitung
Du weichst massiv meinen Argumenten aus, daher beschränke ich mich noch mal auf das Wichtigste:
Depression ist genetisch bedingt. Anscheinend hat irgend jemand eine Möglichkeit gefunden, seine Gene zu verändern.
Wie fit Sebastian sich gefühlt hat und wie gesund er ist - davon zeugen die unzähligen weiteren Klinikaufenthalte.
Und noch mal: weil die Depression genetisch bedingt ist, ist sie unheilbar. Man kann allenfalls die Symptome lindern. Meine Frage an Dich: wenn jemandem per Gendefekt Botenstoffe im Gehirn fehlen, wie heilt man diesen defekt? Ist jemand geheilt, weil er sein Leben lang Tabletten nehmen muß?
Zur Dystimia:
Mir eine Ferndiagnose vorwerfen, aber selbst nur auf der D. herumhacken?
Jetzt auf einmal sind es "die Medien", die Sebastians Schicksal ausschlachten.
Und zu Deiner Logik: eine Dystemia ist eine extrem leichte Form der Depression. Laut Ärzten führt sie kaum zu Einschränkungen im Lebensalltag. Daher noch mal zu Deiner Logik: wie paßt das zu einem Klinikaufenthalt?
Sei mir nicht böse, aber Du hast zwar eine Meinung, aber leider kaum Ahnung über die unheilbare Krankheit und verhamlost diese im großen Maße. Das ist alles andere als gut für die Betroffenen, vgl. "Arbeiten macht frei." Das sind Vorurteile, aber keine Argumente.
Seitens der Ärzte gilt man auch schnell als symptomfrei. Warum? Weil Ärzte nur einen geringen Ausschnitt des täglichen Lebens eines Depressiven mitbekommen.
Allerdings macht es einen großen Unterschied, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche usf. davon betroffen zu sein.
Viele Depressive haben große Schwierigkeiten, ihre Krankheit anzunehmen, gerade weil viele Ärzte den Fehler machen und ggü Erkrankten kundtun, die Krankheit sei heilbar. Spätestens nach dem zweiten Rückfall ("rezidivierende Depression") verzweifeln viele an ihrem Schicksal. Daher ist es wichtig, Aufklärung zu betreiben. Heilbar ist die Krankheit nicht; die Symptome kann man lindern.
Und auch die Linderung ist ein relativer Begriff. Darunter versteht man gerade nicht die vollständige Symptomfreiheit, sondern bloß deren Eindämmung. Oftmals erreicht man mit anderen Medis noch mehr Linderung, was Depris aber nicht mitbekommen, wenn sie beim ersten Medikament stehenbleiben, weil es Besserung mit sich bringt.
Daß auch diese Linderung starke Folgen mit sich bringt, wie Schlafstörungen usf. - das möchte ich mal nicht weiter ausführen. Nur so viel: man tauscht gegen die Linderung der Symptome anderweitig ein Stück Gesundheit.
ich bin ja der gleichen meinung wie dieter nuhr...
http://www.zeit.de/2009/41/DOS-Deisler?page=1
Und zwar genau jetzt!
Es wurde ja geschrieben, dass er sich mit Coaches vorbereitet hat.
War mir persönlich auch ein bisschen zu steif und einstudiert.
Das Interview in der Zeit finde ich aufschlussreich und da wirkt vieles sehr gut nachvollziehbar.
Aber die nachvollziehbare Nachricht ist klar: Hertha BSC ist der Untergang des deutschen Fußballs
(Das Zitat stammt aus einem anderen Thread, gehört aber hierhin)
http://www.zeit.de/2009/41/DOS-Deisler
"Bayern ist sein Traumverein – und Deisler hofft, zwischen all den Stars nicht mehr aufzufallen."
Das Interview ist äußerst lesenswert und mindestens genauso traurig.
Mit 18 kann kaum einer einschätzen was da auf ihn zukommt... Da hilft auch so ein Interview nicht.
Ich schwanke noch, ob ich es mir kaufe.Auf der einen seite spannend , auf der anderen Seite evtl. etwas düsterer Stoff.
Ich denke ich hol mirs, wenn es nicht überteuert sein sollte
einfach auf das Taschenbuch warten, dann ist es günstiger
Ich denke die Höhe des Betrages ist auch immer ein Zeichen dafür, ob es jemand vordergründig um die Kohle geht und deshalb einfach mal ein Buch auf den Markt geschmissen wird.
Ich glaube es im Falle Deislers eigentlich kaum. Evtl. will er wirklich nur sein Leben aufarbeiten und verarbeiten( um es irgendwie zu bewältigen ).
Der Autor hat keinerlei Einfluss auf den Buchpreis...
Hab eben das Gefühl. daß Du mir die Augen öffnest.
Honorar für Deisler beinhaltet ungeachtet der Höhe nicht die Garantie, daß ein überteuertes Produkt auf den Markt geschmissen wird.
Ja, manchmal denke ich zu naiv....