Wenn ich einen noch nicht vollständig abgeschriebenen (im Sinne des HGB!) Spieler unter Buchwert verkaufe, muß ich die Differenz sofort abschreiben => Ist deshalb interessant, weil sich manche Unternehmen (Vereine) das einfach nicht leisten können. Wer in der BL bilanztechnisch eh schon schlecht darsteht (nicht die SGE) kann sich so einen Verkauf einfach nicht leisten........
Im Gegensatz zu den planmäßigen linearen Abschreibungen werden Wertzuwächse bei Vermögenswerten laut GoB erst im Erlösfall realisiert => für einen Spieler, der über seinem Buchwert verkauft wird, wird der Gewinn in dem Jahr des Verkaufs gerechnet, obwohr die Jahre vorher teilweise mit hohen Summen abgeschrieben wurde, sich aber in Wirklichkeit verbessert und seinen Marktwert gesteigert hat
Was bedeutet das für die Praxis: Um mich bei einem Fehleinkauf bewegen zu können, muß ich a) genügend auf der hohen Kante haben, um den Spieler zu verkaufen und den Verlust in der Bilanz aufzufangen b) einen guten Spieler mit höherem Ertrag als den Buchwert gleichzeitig verkaufen, um den schlechten Spieler zu verkaufen ohne die Bilanz zu beschädigen c) den Spieler verleihen (Gehalt + Abschreibung, sonst nicht Bilanzneutral) d) Kosten im laufenden Jahr haben, um den Spieler aus der Bilanz zu tilgen
Was heißt das konkret: - M.E. erhält sich die Eintracht mit den hohen Rücklagen / Cash die Möglichkeit, in jede Richtung agieren zu können, auch wenn das mal eine vorzeitige Abschreibung auf eine hohe Investition in einen Spieler sein wird. - M.E. haben andere Verein ein Problem in dieser Hinsicht, und werden teure Fehleinkäufe aus den oben genannten Gründen höchstens verleihen, anstatt diese abzuschreiben - das nimmt kein gutes Ende.......
btw: wenn wir schon dabei sind... wieviel hat die Eintracht eigentlich mehr an Budget in nächsten Sommer zur Verfügung, und wieviel im Jahr drauf - ceteris paribus, nur die alten Verpflichtungen / auslaufenden Verträge betreffend
gereizt schrieb: Vorsicht, schwere Kost ist das! Quasi Weihnachtsgans gefüllt mit nicht ganz frischem Käseknödel. Dafür aber mit dem a-ha, dass Spielerkäufe das Jahresergebnis nur zu einem kleinen Teil verhageln, das Caio gleichmäßig abgeschrieben wird und dass die Stadionvermieter nen dicken Dubbe haben...
Die Zahlen basieren alle auf den bei ebundesanzeiger einsehbaren Jahresabschlüssen. Ergänzende Infos sowie Daten aus 2009 aus Presseberichten, AG- und Vereinsseite sowie Forum habe ich verlinkt.
Vorab noch mal kurz ein Einschub zur Entscheidungsstruktur in der EFAG, denn nicht allein ist HB Lokomotivbremser, nicht für alles ist er allein zuständig... Wer sie alle kennt, einfach überlesen. Aber kennt ihr Herrn Frankenbach? Oder die Fanta4 des wichtigen Hauptausschusses Na?
Vorstand der EFAG Sind klar: Bruchhagen (Vorsitz), Dr. Pröckl (Stellvertreter und Finanzen) und Lötzbeier (auch Vizepräsident Verein, da zuständig für Fußballabt., Leistungszentrum, Fan & Förder). Keiner darf alleine unterschreiben, notwendig sind stets 2 Vorstandsmitglieder oder einer und ein Prokurist. Das ist der Herr Frankenbach, Hüter des Zahlen bei der AG.
Hauptausschuss der EFAG Ist das Entscheidungsgremium aus 4 Mitgliedern des Aufsichtsrates. Muss seine Zustimmung bei allen wichtigen Entscheidungen, insbesondere bei Transfers über TEUR 500 geben. Der Vorstand kann also nicht allein über Spielerkäufe oder dringend notwendige neue Ferrari Autos für die Mods entscheiden. Mitglieder sind: Becker (AR-Vorsitzender), Fischer (Präsident EF e.V.), Gödel und Ehinger.
Aufsichtsrat der EFAG Aufpasser des Vorstandes. Mitglieder sind: Becker (Vorsitz), Fischer (Stellvertreter, Präsident EF e.V.), Burkert (Vizepräsident EF e.V., zuständig Amateur/Jugendfußball), Ehinger, Gödel, Hellmann (Vizepräsident EF e.V., zuständig für Anwaltsachen), Mechler, Reschke und Vandreike.
Hauptversammlung Besteht aus den Aktionären der EFAG. Entscheidet z.B. über den Jahresabschluss (z.B. Gewinnverwendung/Ausschüttung) und wählt den Aufsichtsrat. Aktionäre der AG sind der Verein mit 72% (von TEUR 2.802,5 Grundkapital) und mit 28% die „Freunde der Eintracht“ (meines Wissens bestehend aus: Ehinger, Wisser, BHF-Bank, DZ-Bank, Dt. Zentralgenossenschaftsbank, Fraport, Helaba und Bankhaus Metzler, Stand 19.12.06). Die Vereinsstruktur kann man hier nachlesen.
Und nun zu Caio, ganz vielen Zahlen garniert mit ein paar Worten
1. Werbekohle, TV-Geld und sonstige Erlöse Gong, gereizt wird Ihnen präsentiert von... Puh, selbst mit leerem Waldstadion gibt es viel Kohle. Nur an dritter Stelle sind die Eintrittskartenerlöse. Und hiervon geht auch noch ein Großteil an fürchterlich furchtbare Dritte (schaut mal Punkt 2!):
In EUR (Mio).....................2008...........2007..........2006.....…..2005
Knapp 40% der Erlöse werden durch Werbung/Vermarktung erzielt. Neben den klassischen Werbeeinnahmen durch Sponsor, Ausrüster, Premium Partner und Partner sind in dieser Position auch die Erlöse für die Logen/Business-Sitze sowie das Hospitality enthalten. Die TV-Rechte machen 27,6% der Erlöse aus. Infos zur Verteilung der TV-Gelder gibt es hier.
Die Eintrittserlöse für die Steh- und Holzklasse machen nur 20,9% der Erlöse, der Verkauf von Rosa Schal & Co. bringt nur 4,7% der Gesamterlöse ein. “Spielertransfers“ sind die Transfereinnahmen für Thurk, Takahara und Streit. Zur Bewertung von Spielern im Jahresabschluss komme ich noch…
Für 2009 rechnet Finanzvorstand Dr. Pröckl (in FAZ) mit einem Umsatzrückgang von 2,5 Mio, also – ohne die Transfererlöse von 4,1 Mio. - von 64,4 auf 61,9 Mio. Dies resultiert aus 1,1 Mio. weniger Einnahmen aus den TV-Rechten (unabhängig vom Tabellenrang wird insgesamt weniger Geld verteilt) und mit ca. 0,9 Mio. aus dem Rückgang beim Verkauf der 82 Logen (davon sind - Stand 5.08.09 - 70 verkauft) und 2.500 Business-Sitze. Durch die Zusatzeinnahmen aus Pokal, ein paar mehr verkaufter Logen und neue Werbepartner (z.B. BMW Rhein-Main, Rewe) sollten es wieder 63-64 Mio. (wie 2007) werden, schätze ich.
2. Nixtuer,Miethaie und Nachwuchs/Amateure Bei den TV-Rechten müssen wir einen Teil an die Ventric AG, Appenzell/Ch. (vormals ISPR, siehe Tz. 20. Haftungsverhältnisse im Jahresabschluss 08) abdrücken:
in EUR (Mio.)……………..2008………2007……….2006……….2005 TV-Rechte (ISPR)........2,3.........2,2 .........1,9......... n.n.
Der ISPR/Ventric-Vertrag (Verwaltung der TV Rechte) ist aus 1999 (Verkauf der TV-Rechte „Verlorener Zuschuss“ von 10,2 Mio EUR zur Finanzierung von Spielerkäufen wie Salou und Guie-Mien; sehr wahrscheinlich auch zur damaligen Lizenzsicherung) und läuft mindestens bis 30.06.2012. Infos zu dieser Altlast gibt es u.a. hier. Und aus 2001 hier (Pressespiegel). In 2009 sind ebenfalls 2,2-2,3 Mio. fällig. Ätzend, denn machen machen die Mal gar nix.
Nun wird es aber erst richtig hart: Die Stadionmiete/-nutzung setzt sich aus der Grundmiete an die Stadion Management GmbH (SFM), einem Nutzungsentgelt (SFM 2, ich meine daran ist auch Sportfive beteiligt) und einer Vermarktungsprovision (Sportfive) zusammen. 18% der Ticketerlöse (2,2 Mio.) gehen an SFM . Zusätzlich 30% der Stadiongebundenen Vermarktungserträge (6,3 Mio) an Sportfive für das Stadion. Die Vermarktungsprovision für vereins- und stadiongebundene Rechte beträgt 16,5% der stadiongebundenen und 18% der vereinsgebundenen Rechte, in 2008 4,4 Mio.
Hey, das sind 12,8 Mio Mietausgaben bei 14,3 Mio Erlösen für Eintrittskarten plus grob geschätzt 8-10 Mio. für die 82 Logen/2.500 Business-Sitze. Und es kommt noch dicker:
Ich schätze mal, das damit 65% -70% der Ticketeinnahmen an die Miethaie geht. 21,1% der Gesamterlöse (2008) gehen jedenfalls an die. Ach ja, zudem kostet das Catering im Businessbereich 2,137 Mio. (entspricht 577.500 Bieren bei Armanak bzw. 33.970 Schoppen pro Spiel...)
Für 2009 wird mit einem Rückgang bei den Logenerlösen (Schätzung: 0,9 Mio.), dafür aber mit 2 Pokalspielen weniger gerechnet. Damit sinken die Mietausgaben in 2009 um 0,3 auf EUR 14,2 Mio (schätze ich). Hundswiese wäre billiger. Und die Wurst besser....
Auch der Verein bekommt Vergütungen. Zum einen für das Namensrecht „Eintracht“ 5% der Umsatzerlöse, maximal 1,2 Mio EUR. Die Maximalsumme ist somit jährlich als Lizenz fällig. Nach Auflage der DFL muss die Eintracht auch den Amateur-/Nachwuchsbereich unterstützen, hier sind 7% des Lizenzspielerbudgets fällig (ab Fertigstellung Riederwald 10%) bzw. min. 1 Mio und max. 2 Mio (ab Fertigstellung Riederwald: min 1,8 und max 2,4). In 07 und 08 dies 2,0 Mio für unseren Nachwuchs/Amateure. In 2009 sind ebenfalls EUR 1,2 sowie 2,0 Mio. fällig. Wenig im Vergleich zur Miete, umgekehrt wäre schöner...
3. Gehalt für das kickende und sonstige Personal
Die EF AG hat 192 Mitarbeiter (2007: 137), darunter 37 Spielbetrieb (= Lizenzfussball/Vorstand; (07: 37), Back Office 49, 19 Sicherheit (07: 17), 87 Teilzeit (07: 43). Personalkosten sind nur die Gehälter, also nicht Ablösesummen:
In EUR (Mio)………….…..2008………...2007…….... 2006 ...........2005
Spielbetrieb..................23,9...........23,0...........19,7............n.n. In % vom Umsatz.........34,9%........36,0%........30,0%.........n.n. Sonstiges Personal.........3,0 ............2,8.............2,3 ......... 14,2 (Gesamtpersonalkosten) Moderatoren EF........…...0,0.............0,0..............0,0 ...........0,0
Angestrebt für 2009 war eine Reduzierung des Lizenzspieleretats (Gehalt plus Reisekosten etc.) um EUR 2,5 Mio. auf EUR 25,0 (FAZ). Spielerabgänge waren seit dem 31.12.08 Galindo, Bellaid (TEUR 250 Leihgebühr Straßburg), Fink, Inamoto, Krük, Kweuke und Ljubicic (TEUR 200). Weitere zur Reduzierung des Etats geplante Abgänge (2-3 Spieler lt. Bruchhagen) waren nicht zu machen.
Zugänge waren Petkovic (1,2 Mio.) Alvarez, Jung und Tosum (Jugend), Fährmann, Franz (700 TEUR), Schwegler (TEUR 500-700), Teber, Tsoumou (U23) und Heller (war ausgeliehen an MSV). Zudem bekam Trainer Funkel bis September Gehalt. Inwieweit hier sein Gehalt bis Dezember eingeplant war, weiß ich nicht.
Grübel, Reduzierung sehe ich hier nicht, im Gegenteil. Ich vermute, dass die Personalkosten eher gestiegen sind um ca. EUR 0,7-1,0 Mio.
4. Caio, Fenin & Co. – auch nur Vermögensgegenstände Nun ein Sprung in die Bilanz. Denn auch Spieler werden in dieser erfasst. Nicht als bewegliche oder gar hüstel unbewegliche Werte (auf bilanzdeutsch: Vermögensgegenstände), nein, als immaterielle (nicht greifbare) Vermögensgegenstände werden die erfasst („Spielerwert“). Und zwar mit den Anschaffungskosten, die aus Ablösesumme (oder Ausbildungsvergütung bei Jugend-/Amateurspielern) und Beratergebühr (bäh) bestehen. Dadurch entstehen in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV, Ermittlung des Gewinns=Jahresüberschuss aus der Differenz von Erlösen und Aufwendungen) zunächst keine Kosten. Die Ablösegebühr mindert also das Ergebnis nicht. Zunächst.
Die “Spielerwerte“ werden nun über die Laufzeit des Vertrages abgeschrieben. Heisst: Laufzeit 4 Jahre, Ablöse: 2 Mio = der Spieler wird jedes Jahr um TEUR 500 abgeschrieben und ist danach im Jahresabschluss weniger wert. Die Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst, mindert also das Ergebnis. Und so sieht das dann aus:
Spielerwerte zum 31.12.2007:....................................12.456 TEUR ursprüngliche Anschaffungskosten
Spielerwerte zum 31.12.2007:......................................5.876 TEUR Buchwert (Wert in der Bilanz) Zugänge (Fenin, Caio, Bellaid, Steinhöfer, Korkmaz):.. 17.626 TEUR Anschaffungskosten Abgänge (Streit, Takahara, Thurk):............................ -1.850 TEUR Bilanzbuchwert Abschreibung 2008:.................................................. -4.579 TEUR (=Aufwand in GuV)
Spielerwerte zum 31.12.2008:....................................17.073 TEUR
In 2009 rechne ich mit einem Anstieg der Abschreibungen um EUR 0,7-1 Mio (Franz, Schwegler, Petkovic), Fink und Inamoto waren vermute ich abgeschrieben beim ablösefreien Wechsel.
5. Sonstiges (Museum, Dividenden) Traurig sieht es um das Museum aus. Die MuseumsGmbH erlitt einen Verlust von TEUR 159. Da auch die weitere Entwicklung negativ ist, wurde sogar das gewährte Darlehen von TEUR 323 um 50% wertberichtigt (d.h. aufwandswirksam abgeschrieben, es wird damit zu 50% damit gerechnet, dass das Darlehen zurück gezahlt werden kann.
Für 2007 und 2008 gab es Dividenden an die Gesellschafter Verein (72%) und „Freunde der Eintracht“ von TEUR 504 bzw. TEUR 420. In 2009 wurde aus dem Bilanzgewinn (Jahresüberschuss 2008 plus Gewinnrücklagen, also nicht ausgeschüttete Jahresüberschüsse Vorjahre) von TEUR 3,298 eine Dividende von TEUR 1,121 ausgeschüttet. Es bleibt somit ein Bilanzgewinn von TEUR 2,177.
Zum 31.12.08 verfügt die AG über liquide Mittel (Geldmittel, die keiner Verfügungsbeschränkung z.B. durch Banken/Darlehen unterliegen) von 20, 8 Mio. EUR. Durch den Kauf von Petkovic, Schwegler und Franz (insgesamt ca. 2,5 Mio inkl Berater) sowie den für 2009 prognostizierten Verlust (Punkt 6) von 2,4-3,5 Mio EUR dürften sich diese zum 31.12.09 um 6 Mio. reduzieren.
6. Und nun, Erleuchtung? Hier die ganze Pracht in der Übersicht. Details, klar, im Bundesanzeiger:
In EUR (Mio)................. 2008.............2007……...…2006……...…2005
Für 2009 wurde im August mit einem Verlust von 3,5 Mio (bezogen auf Saison 09/10) gerechnet. Kalkuliert wurde da mit DFB-Pokalerlösen bis Runde 1. Nun wurde es Runde 3 mit dem Free-TV-Spiel gegen die Bayern (2. Runde: 270 TEUR und 3. Runde: 850 TEUR Fernsehgeld). Zusätzliche Zuschauererlöse nach Abzug von Prämien, Stadionmiete... ich denke, so TEUR 300 bleiben hängen. Zudem wurden dann doch mehr Logen verkauft als ursprünglich gedacht.
Umgekehrt konnte der Personaletat nicht reduziert werden, sondern musste –vermute ich- erhöht werden um EUR 0,7-1Mio, Transfererlöse (4,1 Mio) fehlen fast komplett in 09 (0,4 Mio für Ljubicic, Leihe Bellaid).
Somit schätze ich mal folgendes: Erlöse: 64,0...Personalkosten: -27,7...Abschreibungen:... -6,2...Stadionmiete: -14,2... ergibt bei sonst gleichen Kosten einen Fehlbetrag von 2,4 Mio. EUR.[/b]
7. Fazit Den Rest verschweige ich. Für Geld. Ich will nämlich auch in der Bilanz abgeschrieben werden als gereizter Vermögensgegenstand oder so. Ja. Genug Zahlen für Fußball. Denn, nur die LiebePunkte zählt. 24!
@ Kwesi: danke. ist schon interessant, wie das im Sport alles zur Anwendung kommt.
Auch wenn ich persönlich da sehe, dass die Eintracht letztes Jahr über ihren Möglichkeiten "gewirtschaftet" hat und sich leider nicht alles ausgezahlt hat. Weder ist Bellaid der neue Soto, noch Steinhöfer der neue Streit oder Caio der erhoffte Glücksgriff (we still believe)!
MaurizioGaudino schrieb: Arbeitest du im Archiv der FR oder woher weißt du das so genau?
Da ich mich damals sehr darüber aufgeregt habe das uns aus so nem Grund ne menge kohle und vielleicht auch trikot verkaufs erlöse durch die lappen gehen kann ich mich noch sehr gut daran erinnern
Wenn dem so ist, sollte sich in den Untiefen des Internets dazu ja noch die eine oder andere Meldung dazu finden lassen.
Hmm, ich kann mich auch noch eine eine derartige Aussage HBs erinnern... irgendwas war da ... Ich geh mal suchen
Also, alles was ich jetzt finden konnte, sind einzelne Kommentare, die man dahingehend interpretieren kann, dass es wohl eine enge Entscheidung zwischen Jako und Nike gab die dann wohl aufgrund der Verbundenheit zu Jako ausfiel:
Danke, immer schön, wenn mal jemand die Fakten hervorholt. Möchte ergänzen:
Zitat Gereizt:
Der ISPR/Ventric-Vertrag (Verwaltung der TV Rechte) ist aus 1999 (Verkauf der TV-Rechte „Verlorener Zuschuss“ von 10,2 Mio EUR zur Finanzierung von Spielerkäufen wie Salou und Guie-Mien; sehr wahrscheinlich auch zur damaligen Lizenzsicherung) und läuft mindestens bis 30.06.2012. Infos zu dieser Altlast gibt es u.a. hier. Und aus 2001 hier (Pressespiegel). In 2009 sind ebenfalls 2,2-2,3 Mio. fällig. Ätzend, denn machen machen die Mal gar nix.
Wohl war. Die haben aber was gemacht, nämlich uns vor ein paar Jahren, als Zinsen den Namen noch verdienten, Geld gegeben.
[…]
Hey, das sind 12,8 Mio Mietausgaben bei 14,3 Mio Erlösen für Eintrittskarten plus grob geschätzt 8-10 Mio. für die 82 Logen/2.500 Business-Sitze.
In einem Stadion, das uns nicht gehört, fallt eben ein Großteil der Erlöse dem Vermieter zu, dafür ist das ganze doch sogar noch recht ordentlich.
[…]
Nun ein Sprung in die Bilanz. Denn auch Spieler werden in dieser erfasst. Nicht als bewegliche oder gar hüstel unbewegliche Werte (auf bilanzdeutsch: Vermögensgegenstände), nein, als immaterielle (nicht greifbare) Vermögensgegenstände werden die erfasst („Spielerwert“). Und zwar mit den Anschaffungskosten, die aus Ablösesumme (oder Ausbildungsvergütung bei Jugend-/Amateurspielern) und Beratergebühr (bäh) bestehen. Dadurch entstehen in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV, Ermittlung des Gewinns=Jahresüberschuss aus der Differenz von Erlösen und Aufwendungen) zunächst keine Kosten. Die Ablösegebühr mindert also das Ergebnis nicht. Zunächst.
Das Problem ist der erforderliche Cashflow, wenn die Mittel nicht da sind, dann ist der Kauf eben nur über eine Kreditaufnahme möglich. Sieht es allerdings so aus, dass tatsächlich Mittel in Form von Barreserve und Gewinnrücklagen vorhanden wären.
Auch wenn ich persönlich da sehe, dass die Eintracht letztes Jahr über ihren Möglichkeiten "gewirtschaftet" hat und sich leider nicht alles ausgezahlt hat.
So interpretiere ich das auch, wenn ich die Ausgaben mit der sportlichen Entwicklung der gekauften Spieler vergleiche. Das ist echt richtig bitter. Auf der anderen Seite widerlegen die Zahlen jedoch auch ganz eindeutig diejenigen, die HB für einen Bremser halten, der nicht bereit wäre, Geld in die Hand zu nehmen, um die Mannschaft weiter zu entwickeln. Er hat das in großem Maße bereits getan. Wir haben, wenn ich das mal so flapsig formulieren darf, "abartig" viel investiert. Leider nicht mit dem gewünschten Erfolg. Und genau das, ist jetzt eben unser Problem. Kohle "weg" und trotzdem noch das Gefühl, dass wir Verstärkungen benötigen. Wobei man natürlich fairerweise sagen muss, dass wir nach dieser Vorrunde wohl anders reden würden, wenn Fenin und Ama nicht ihr Verletzungspech treu geblieben wäre. Wenn sich große Ausgaben nur mäßig "bezahlt machen" und dann auch noch hier und da ein bisschen Pech dazu kommt, wirds halt gleich ne heikle Kiste.
Wobei ich bei uns nach dieser Hinrunde nie im Leben von einer heiklen Kiste, sondern von einer sehr gelungenen Halbserie sprechen würde. Insofern könnten wir uns eigentlich einigermaßen entspannt auf die Suche nach einer Verstärkung im Sturm aufmachen. Aber gut, wenn man eigentlich kaum Grund zum Meckern hat, macht man sich die Probleme halt selbst..
Schöner Beitrag, wenn auch nicht viel Neues, so doch noch einmal kompakt zusammengefasst. Daumen hoch dafür! Ich nutze diesen Thread einmal als Aufhänger für ein, zwei Überlegungen, die ich mir in der letzten Zeit gemacht habe.
Zum Einen, ich bin absolut damit einverstanden, wenn man einen wirtschaftlich vernünftigen Kurs fährt. Dazu gibt es selbstverständlich auch keine Alternative, denn die heißt mittelfristig dann eben Hertha oder Schalke (das ist noch nicht ausgestanden bei denen, auch wenn der aktuelle Tabellenstand gut aussieht, die Schuldenlast ist immens).
Was man aber machen kann und auch sollte, ist vielleicht in manchen Punkten ein wenig mehr Risiko gehen. Was spricht denn dagegen, nicht nur das laufende Jahr zu sehen, sondern mal in drei oder vier Jahresplänen zu denken? Man weiß doch, dass 2010 Verträge auslaufen. Man weiß, dass 2012 garantierte Millionen aus ISPR frei werden. Diese Mittel heute schon sinnvoll zu verwenden hat nichts mit Verscherbeln von Tafelsilber zu tun, sondern man nutzt zukünftige Spielräume einfach etwas früher.
Und dazu braucht es nicht einmal einen Kredit. Wir haben eine Netto-Vermögensposition von 10 Millionen Euro (Kassenbestand plus Forderungen abzüglichen Verbindlichkeiten), wobei die Rücklagen noch gar nicht mit einbezogen sind. Diese Kohle liegt (überspitzt formuliert) für 1,5% irgendwo bei der Frankfurter Sparkasse. Natürlich sollen diese Mittel nicht KOMPLETT auf den Kopf gehauen werden. Aber wenn es bei Lincoln oder Gekas "an ein paar Hunderttausend" scheitert, verstehe ich die Frustration eines Skibbe. Natürlich weiß ich, dass bei Lincoln auch andere Vertragsinhalte nicht gestimmt haben sollen (Laufzeit etc.). Bei Gekas weiß ich es nicht. Ist ja auch egal, die psychologische Wirkung, sich bei ihm vom hoffnungslosen und verschuldeten Tabellenletzten ausstechen lassen zu müssen, ist schon unangenehm genug.
Ich würde mir also wünschen, ein wenig mutiger an die Sache ranzugehen. Wichtig ist, die strukturellen Kosten nicht in unvernünftige Höhen zu treiben, sprich: Die Gehaltsstruktur nicht über die Verhältnisse der AG steigen zu lassen. Was Investitionen angeht, würde ich mir zu Weihnachten mehr Mut, einen größeren Planungshorizont und das Risiko zu einmalig höheren Ausgaben im Rahmen der Möglichkeiten wünschen. Dann verschieben wir eben die 2+x Millionen aus den frei werdenden ISPR-Mitteln und überbrücken das mit den üppig vorhandenen Rücklagen.
Das soll dann natürlich NICHT zur Regel werden. Aber gerade bei mutmaßlich einmaligen Gelegenheiten wie Lincoln sollten wir von diesen Möglichkeiten, die wir uns hart verdient und erarbeitet haben, Gebrauch machen.
Vince578 schrieb: Bei Gekas weiß ich es nicht. Ist ja auch egal, die psychologische Wirkung, sich bei ihm vom hoffnungslosen und verschuldeten Tabellenletzten ausstechen lassen zu müssen, ist schon unangenehm genug.
Ich glaube gar nicht mal, dass uns die Berliner "ausgestochen" haben. Wir waren evtl. bereit, innerhalb vernünftiger Grenzen mitzubieten. Offenbar wurde diese Grenze überschritten und wir haben abgewunken. Hertha muß zuschlagen, denen steht das Wasser bis zum Hals (oder eigentlich schon Oberkante Unterlippe) und auf die 3 Mio kommt es jetzt nicht mehr an, Hauptsache den Abstieg vermeiden (und viel Besseres als Gekas wird denen nicht mehr über den Weg laufen).
Ich bin überzeugt, dass wir unter der Voraussetzung Gekas unbedingt haben zu wollen, diesen auch bekommen hätten.
Wenn ich es nicht ?berlesen habe, wurde im Thread der Punkt "Erfolgspr?mien f?r die Spieler" noch nicht erw?hnt. Durch unsere relativ gute Hinrunde bekommen wir zwar etwas mehr TV-Geld, m?ssen aber sicher auch einiges mehr an Pr?mien zahlen. Letzlich k?nnte dies Prognosen aus dem Sommer etwas verschlechtern bzw. den Umstand einigerma?en ausgleichen, dass es wegen Verletzungen eingesparte Geh?lter gibt.
Zu Nike vs Jako nur so viel: selbst wenn Nike mehr gezahlt h?tte, ist es eine auch wirtschaftlich kluge Entscheidung, mit Jako weiterzumachen. Die n?chste Krise kommt bestimmt, wir sind auch nicht unabsteigbar. Dann ist Glaubw?rdigkeit und Treue (wenn es uns wieder gut geht, werden unsere Sponsoren langfristig profitieren) eine wichtige W?hrung.
Meines Erachtens wird mit dem Ausbau der medizinischen Abteilung momentan ein wichtiger Schwerpunkt gut gesetzt. Priorit?t m?ssten au?erdem die Verl?ngerung mit Meier und die vorzeitige Verl?ngerung mit Schwegler haben. Wenn man Schweglers Gehalt auf 0,6 Mio. sch?tzt, k?nnte man ihn mit einer knappen Verdoppelung wahrscheinlich zu einer vorzeitigen Unterschrift bis 2014 bewegen. Wenn wir Meier und Schwegler langfristig binden und die medizinische Abteilung besser organisieren, kann ich in der Winterpause auch auf einen neuen St?rmer verzichten.
Ich wäre auch vorsichtig, etwas in Vorgriff zu nehmen.
Die Wirtschaftskrise ist nicht ausgestanden, ganz im Gegenteil. Da kommt noch richtig was nach. Wenn die Schuldenmaschine der Staaten nicht mehr funktioniert, knirschts gewaltig, es gibt strukturelle Probleme, die nicht gelöst wurden, einfach nur kaschiert. Es wird noch richtig rumpeln.
Jetzt schon gehen die Zuschauerzahlen zurück, der WM-Bonus, das Event, es ist verbraucht und wird langweilig für die Eventies. Und zu teuer auch noch.
Den Cash Flow von 2012 und danach im Voraus verkaufen zu wollen, kann richtig nach hinten losgehen.
Oder auch nicht. Es könnte ja so funktionieren: Richtig auf die Kacke haun, wenn das alle anderen auch machen, und dann die Lizenzbedingungen über Bord werfen lassen, weil Fußball ist ja systemrelevant oder so. Und dann wie in Italien: Steuern werden gestundet weil Fußball, Spiele braucht das Volk, damit es ruhig gestellt bleibt.
schusch schrieb: Ich wäre auch vorsichtig, etwas in Vorgriff zu nehmen.
Die Wirtschaftskrise ist nicht ausgestanden, ganz im Gegenteil. Da kommt noch richtig was nach. Wenn die Schuldenmaschine der Staaten nicht mehr funktioniert, knirschts gewaltig, es gibt strukturelle Probleme, die nicht gelöst wurden, einfach nur kaschiert. Es wird noch richtig rumpeln.
Jetzt schon gehen die Zuschauerzahlen zurück, der WM-Bonus, das Event, es ist verbraucht und wird langweilig für die Eventies. Und zu teuer auch noch.
Den Cash Flow von 2012 und danach im Voraus verkaufen zu wollen, kann richtig nach hinten losgehen.
Oder auch nicht. Es könnte ja so funktionieren: Richtig auf die Kacke haun, wenn das alle anderen auch machen, und dann die Lizenzbedingungen über Bord werfen lassen, weil Fußball ist ja systemrelevant oder so. Und dann wie in Italien: Steuern werden gestundet weil Fußball, Spiele braucht das Volk, damit es ruhig gestellt bleibt.
Sehr gute Zusammenfassung! Ich hatte mir bereits auch die Zahlen aus den ebundesanzeiger angeschaut und mir meine Gedanken gemacht. Leider ist die aktuelle Situation zur Liquidität aus den Vergangenheitswerten nicht erkennbar. Per 31.12.2008 sind erhöhte Verbindlichkeiten ausgewiesen. Insbesondere rd. 2 Mio. Euro aus Transfers. Auch sind in der Bilanz zum 31.12.2008 erhaltene Anzahlungen (Vorschusszahlungen) für 2009, verkaufte Logen sowie Eintrittskarten für die Saison 2008/2009, in Höhe von 14 Mio. Euro enthalten. Damit wird wohl auch das Budget für die Saison 2008/2009 mit finanziert. Wenn unsere Kaufleute bei der EFAG dies so sehen, sehe ich keine überschüssige Liquidität bzw. ein zur Verfügung stehendes Festgeldkonto. Wir stehen "nur" gut dar. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir müssen auf 2012 warten. Denn dann läuft der Vertrag mit der ISPR aus und uns steht ein wenig mehr Geld für Personal zur Verfügung.
schusch schrieb: Ich wäre auch vorsichtig, etwas in Vorgriff zu nehmen.
Die Wirtschaftskrise ist nicht ausgestanden, ganz im Gegenteil. Da kommt noch richtig was nach. Wenn die Schuldenmaschine der Staaten nicht mehr funktioniert, knirschts gewaltig, es gibt strukturelle Probleme, die nicht gelöst wurden, einfach nur kaschiert. Es wird noch richtig rumpeln.
Jetzt schon gehen die Zuschauerzahlen zurück, der WM-Bonus, das Event, es ist verbraucht und wird langweilig für die Eventies. Und zu teuer auch noch.
Den Cash Flow von 2012 und danach im Voraus verkaufen zu wollen, kann richtig nach hinten losgehen.
Oder auch nicht. Es könnte ja so funktionieren: Richtig auf die Kacke haun, wenn das alle anderen auch machen, und dann die Lizenzbedingungen über Bord werfen lassen, weil Fußball ist ja systemrelevant oder so. Und dann wie in Italien: Steuern werden gestundet weil Fußball, Spiele braucht das Volk, damit es ruhig gestellt bleibt.
Stimme mit Dir überein, speziell auch, was das ÜberdieKlingespringenlassen der Lizenzbedingungen anbelangt. Im Grunde sind die doch schon längst aufgeweicht, anders wären die Dortmunder, die Schalker, die Berliner schon nicht mehr unter uns - will sagen: sie wären definitiv unter uns.
Aber, natürlich, der gute alte (obacht "Verblendungszusammenhang" (hach, Frankfurter Schule) will aufrecht erhalten bleiben. Gerade in Zeiten, wo's wirtschaftlich den Bach runner geht.
So kann man auch erkennen wie HB denkt anhand der Zahlen und das ist nachvollziehbar. Hol ich ein teueren Spieler katapultiert es mich nicht gleich ins internationale Geschäft,belastet aber den Etat ungemein. Deswegen kann ich HBs Gedankengänge hier auch verstehen. Denke ein etwas besseren Spieler wird man sich erst leisten können wenn man ein paar Abgänge verzeichnen kann-also erst nächste Saison-wenn überhaupt
@ Kwesi: danke. ist schon interessant, wie das im Sport alles zur Anwendung kommt.
Auch wenn ich persönlich da sehe, dass die Eintracht letztes Jahr über ihren Möglichkeiten "gewirtschaftet" hat und sich leider nicht alles ausgezahlt hat.
Weder ist Bellaid der neue Soto, noch Steinhöfer der neue Streit oder Caio der erhoffte Glücksgriff (we still believe)!
Also, alles was ich jetzt finden konnte, sind einzelne Kommentare, die man dahingehend interpretieren kann, dass es wohl eine enge Entscheidung zwischen Jako und Nike gab die dann wohl aufgrund der Verbundenheit zu Jako ausfiel:
http://www.blog-g.de/weihnachten-faellt-aus.html#comment-144698
Zitat Gereizt:
Der ISPR/Ventric-Vertrag (Verwaltung der TV Rechte) ist aus 1999 (Verkauf der TV-Rechte „Verlorener Zuschuss“ von 10,2 Mio EUR zur Finanzierung von Spielerkäufen wie Salou und Guie-Mien; sehr wahrscheinlich auch zur damaligen Lizenzsicherung) und läuft mindestens bis 30.06.2012. Infos zu dieser Altlast gibt es u.a. hier. Und aus 2001 hier (Pressespiegel). In 2009 sind ebenfalls 2,2-2,3 Mio. fällig. Ätzend, denn machen machen die Mal gar nix.
Wohl war. Die haben aber was gemacht, nämlich uns vor ein paar Jahren, als Zinsen den Namen noch verdienten, Geld gegeben.
[…]
Hey, das sind 12,8 Mio Mietausgaben bei 14,3 Mio Erlösen für Eintrittskarten plus grob geschätzt 8-10 Mio. für die 82 Logen/2.500 Business-Sitze.
In einem Stadion, das uns nicht gehört, fallt eben ein Großteil der Erlöse dem Vermieter zu, dafür ist das ganze doch sogar noch recht ordentlich.
[…]
Nun ein Sprung in die Bilanz. Denn auch Spieler werden in dieser erfasst. Nicht als bewegliche oder gar hüstel unbewegliche Werte (auf bilanzdeutsch: Vermögensgegenstände), nein, als immaterielle (nicht greifbare) Vermögensgegenstände werden die erfasst („Spielerwert“). Und zwar mit den Anschaffungskosten, die aus Ablösesumme (oder Ausbildungsvergütung bei Jugend-/Amateurspielern) und Beratergebühr (bäh) bestehen. Dadurch entstehen in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV, Ermittlung des Gewinns=Jahresüberschuss aus der Differenz von Erlösen und Aufwendungen) zunächst keine Kosten. Die Ablösegebühr mindert also das Ergebnis nicht. Zunächst.
Das Problem ist der erforderliche Cashflow, wenn die Mittel nicht da sind, dann ist der Kauf eben nur über eine Kreditaufnahme möglich. Sieht es allerdings so aus, dass tatsächlich Mittel in Form von Barreserve und Gewinnrücklagen vorhanden wären.
So interpretiere ich das auch, wenn ich die Ausgaben mit der sportlichen Entwicklung der gekauften Spieler vergleiche. Das ist echt richtig bitter.
Auf der anderen Seite widerlegen die Zahlen jedoch auch ganz eindeutig diejenigen, die HB für einen Bremser halten, der nicht bereit wäre, Geld in die Hand zu nehmen, um die Mannschaft weiter zu entwickeln. Er hat das in großem Maße bereits getan.
Wir haben, wenn ich das mal so flapsig formulieren darf, "abartig" viel investiert. Leider nicht mit dem gewünschten Erfolg. Und genau das, ist jetzt eben unser Problem. Kohle "weg" und trotzdem noch das Gefühl, dass wir Verstärkungen benötigen. Wobei man natürlich fairerweise sagen muss, dass wir nach dieser Vorrunde wohl anders reden würden, wenn Fenin und Ama nicht ihr Verletzungspech treu geblieben wäre. Wenn sich große Ausgaben nur mäßig "bezahlt machen" und dann auch noch hier und da ein bisschen Pech dazu kommt, wirds halt gleich ne heikle Kiste.
Wobei ich bei uns nach dieser Hinrunde nie im Leben von einer heiklen Kiste, sondern von einer sehr gelungenen Halbserie sprechen würde. Insofern könnten wir uns eigentlich einigermaßen entspannt auf die Suche nach einer Verstärkung im Sturm aufmachen. Aber gut, wenn man eigentlich kaum Grund zum Meckern hat, macht man sich die Probleme halt selbst..
Zum Einen, ich bin absolut damit einverstanden, wenn man einen wirtschaftlich vernünftigen Kurs fährt. Dazu gibt es selbstverständlich auch keine Alternative, denn die heißt mittelfristig dann eben Hertha oder Schalke (das ist noch nicht ausgestanden bei denen, auch wenn der aktuelle Tabellenstand gut aussieht, die Schuldenlast ist immens).
Was man aber machen kann und auch sollte, ist vielleicht in manchen Punkten ein wenig mehr Risiko gehen. Was spricht denn dagegen, nicht nur das laufende Jahr zu sehen, sondern mal in drei oder vier Jahresplänen zu denken? Man weiß doch, dass 2010 Verträge auslaufen. Man weiß, dass 2012 garantierte Millionen aus ISPR frei werden. Diese Mittel heute schon sinnvoll zu verwenden hat nichts mit Verscherbeln von Tafelsilber zu tun, sondern man nutzt zukünftige Spielräume einfach etwas früher.
Und dazu braucht es nicht einmal einen Kredit. Wir haben eine Netto-Vermögensposition von 10 Millionen Euro (Kassenbestand plus Forderungen abzüglichen Verbindlichkeiten), wobei die Rücklagen noch gar nicht mit einbezogen sind. Diese Kohle liegt (überspitzt formuliert) für 1,5% irgendwo bei der Frankfurter Sparkasse. Natürlich sollen diese Mittel nicht KOMPLETT auf den Kopf gehauen werden. Aber wenn es bei Lincoln oder Gekas "an ein paar Hunderttausend" scheitert, verstehe ich die Frustration eines Skibbe. Natürlich weiß ich, dass bei Lincoln auch andere Vertragsinhalte nicht gestimmt haben sollen (Laufzeit etc.). Bei Gekas weiß ich es nicht. Ist ja auch egal, die psychologische Wirkung, sich bei ihm vom hoffnungslosen und verschuldeten Tabellenletzten ausstechen lassen zu müssen, ist schon unangenehm genug.
Ich würde mir also wünschen, ein wenig mutiger an die Sache ranzugehen. Wichtig ist, die strukturellen Kosten nicht in unvernünftige Höhen zu treiben, sprich: Die Gehaltsstruktur nicht über die Verhältnisse der AG steigen zu lassen. Was Investitionen angeht, würde ich mir zu Weihnachten mehr Mut, einen größeren Planungshorizont und das Risiko zu einmalig höheren Ausgaben im Rahmen der Möglichkeiten wünschen. Dann verschieben wir eben die 2+x Millionen aus den frei werdenden ISPR-Mitteln und überbrücken das mit den üppig vorhandenen Rücklagen.
Das soll dann natürlich NICHT zur Regel werden. Aber gerade bei mutmaßlich einmaligen Gelegenheiten wie Lincoln sollten wir von diesen Möglichkeiten, die wir uns hart verdient und erarbeitet haben, Gebrauch machen.
So viel Mühe und Zeit, das sollten sich einige zu Herzen nehmen.
Applaus!
Wie würdest du denn 17 Millionen Investitionen innerhalb eines Jahres bezeichnen?
Das ist schon fast mehr als mutig für einen Verein wie Eintracht Frankfurt..
Ich würde mir daher lieber mehr Treffsicherheit in Sachen Transfers wünschen.
Ich glaube gar nicht mal, dass uns die Berliner "ausgestochen" haben. Wir waren evtl. bereit, innerhalb vernünftiger Grenzen mitzubieten. Offenbar wurde diese Grenze überschritten und wir haben abgewunken. Hertha muß zuschlagen, denen steht das Wasser bis zum Hals (oder eigentlich schon Oberkante Unterlippe) und auf die 3 Mio kommt es jetzt nicht mehr an, Hauptsache den Abstieg vermeiden (und viel Besseres als Gekas wird denen nicht mehr über den Weg laufen).
Ich bin überzeugt, dass wir unter der Voraussetzung Gekas unbedingt haben zu wollen, diesen auch bekommen hätten.
Wenn ich es nicht ?berlesen habe, wurde im Thread der Punkt "Erfolgspr?mien f?r die Spieler" noch nicht erw?hnt. Durch unsere relativ gute Hinrunde bekommen wir zwar etwas mehr TV-Geld, m?ssen aber sicher auch einiges mehr an Pr?mien zahlen. Letzlich k?nnte dies Prognosen aus dem Sommer etwas verschlechtern bzw. den Umstand einigerma?en ausgleichen, dass es wegen Verletzungen eingesparte Geh?lter gibt.
Zu Nike vs Jako nur so viel: selbst wenn Nike mehr gezahlt h?tte, ist es eine auch wirtschaftlich kluge Entscheidung, mit Jako weiterzumachen. Die n?chste Krise kommt bestimmt, wir sind auch nicht unabsteigbar. Dann ist Glaubw?rdigkeit und Treue (wenn es uns wieder gut geht, werden unsere Sponsoren langfristig profitieren) eine wichtige W?hrung.
Meines Erachtens wird mit dem Ausbau der medizinischen Abteilung momentan ein wichtiger Schwerpunkt gut gesetzt. Priorit?t m?ssten au?erdem die Verl?ngerung mit Meier und die vorzeitige Verl?ngerung mit Schwegler haben. Wenn man Schweglers Gehalt auf 0,6 Mio. sch?tzt, k?nnte man ihn mit einer knappen Verdoppelung wahrscheinlich zu einer vorzeitigen Unterschrift bis 2014 bewegen. Wenn wir Meier und Schwegler langfristig binden und die medizinische Abteilung besser organisieren, kann ich in der Winterpause auch auf einen neuen St?rmer verzichten.
Viele Gr??e, Alex
Bester Beitrag, den ich hier je gelesen habe. (Na gut, ich habe nicht alle gelesen) Fleißarbeit. Note 1 mit Sternchen. Und noch mit Humor.
Hut ab
Rehaottogel
Die Wirtschaftskrise ist nicht ausgestanden, ganz im Gegenteil. Da kommt noch richtig was nach. Wenn die Schuldenmaschine der Staaten nicht mehr funktioniert, knirschts gewaltig, es gibt strukturelle Probleme, die nicht gelöst wurden, einfach nur kaschiert. Es wird noch richtig rumpeln.
Jetzt schon gehen die Zuschauerzahlen zurück, der WM-Bonus, das Event, es ist verbraucht und wird langweilig für die Eventies. Und zu teuer auch noch.
Den Cash Flow von 2012 und danach im Voraus verkaufen zu wollen, kann richtig nach hinten losgehen.
Oder auch nicht. Es könnte ja so funktionieren: Richtig auf die Kacke haun, wenn das alle anderen auch machen, und dann die Lizenzbedingungen über Bord werfen lassen, weil Fußball ist ja systemrelevant oder so. Und dann wie in Italien: Steuern werden gestundet weil Fußball, Spiele braucht das Volk, damit es ruhig gestellt bleibt.
Brot und Spiele bitte
Leider ist die aktuelle Situation zur Liquidität aus den Vergangenheitswerten nicht erkennbar. Per 31.12.2008 sind erhöhte Verbindlichkeiten ausgewiesen. Insbesondere rd. 2 Mio. Euro aus Transfers. Auch sind in der Bilanz zum 31.12.2008 erhaltene Anzahlungen (Vorschusszahlungen) für 2009, verkaufte Logen sowie Eintrittskarten für die Saison 2008/2009, in Höhe von 14 Mio. Euro enthalten. Damit wird wohl auch das Budget für die Saison 2008/2009 mit finanziert. Wenn unsere Kaufleute bei der EFAG dies so sehen, sehe ich keine überschüssige Liquidität bzw. ein zur Verfügung stehendes Festgeldkonto. Wir stehen "nur" gut dar. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wir müssen auf 2012 warten. Denn dann läuft der Vertrag mit der ISPR aus und uns steht ein wenig mehr Geld für Personal zur Verfügung.
Stimme mit Dir überein, speziell auch, was das ÜberdieKlingespringenlassen der Lizenzbedingungen anbelangt. Im Grunde sind die doch schon längst aufgeweicht, anders wären die Dortmunder, die Schalker, die Berliner schon nicht mehr unter uns - will sagen: sie wären definitiv unter uns.
Aber, natürlich, der gute alte (obacht "Verblendungszusammenhang" (hach, Frankfurter Schule) will aufrecht erhalten bleiben. Gerade in Zeiten, wo's wirtschaftlich den Bach runner geht.
Unsere Verhandlungsposition wird ja eine wesentlich bessere sein....
War das nicht 2012?
(Auch noch so ein Hintergedanke, für was der HB alles Geld sparen will)
Dann wäre 2012 praktisch wirklich der Wendepunkt, was unsere Möglichkeiten betreffen könnte.
ISPR weg und mehr Geld durch Sportfive/anderen Anbieter/Selbstvermarktung.
Vielleicht meinten ja die Mayas das mit neuer Zeitrechnung
So kann man auch erkennen wie HB denkt anhand der Zahlen und das ist nachvollziehbar.
Hol ich ein teueren Spieler katapultiert es mich nicht gleich ins internationale Geschäft,belastet aber den Etat ungemein.
Deswegen kann ich HBs Gedankengänge hier auch verstehen.
Denke ein etwas besseren Spieler wird man sich erst leisten können wenn man ein paar Abgänge verzeichnen kann-also erst nächste Saison-wenn überhaupt
Das ist falsch. ISPR fällt 2012 weg.
Sportfive 2020.
http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_2201480