Meinungsfreiheit ist im Fußball unerwünscht. Klubs und Verbände versuchen durch Zugangsbeschränkungen und Zitatkontrolle die Wirklichkeit zu manipulieren. Nur vereinzelt lehnt sich ein Profi dagegen auf - mit unangenehmen Folgen. (...) Der Wunsch, eine reibungsfreie Benutzeroberfläche für die Kundschaft zu produzieren, wirkt auf allen Ebenen: In der Führungsetage, auf dem Trainingsplatz, in der Mixed Zone und - natürlich - in den Presseabteilungen. Seit die Klubs mit dreistelligen Millionenumsätzen immer stärker wie Unternehmen geführt werden, wachsen die Kontrollmechanismen immer weiter. Unliebsame und unvorhergesehene öffentliche Äußerungen wie zuletzt von Lahm oder Ballack stören den Betriebsablauf - und werden unterbunden. Negatives oder auch nur vermeintlich Negatives wird in der optimiert funktionierenden Fußball-Leistungsgesellschaft nicht mehr geduldet. Zugangsbeschränkung, Zeitkorridor und Zitatkontrolle heißen die Hilfsmittel. Man kann das altmodisch aber auch anders nennen: Zensur.(...)
Einerseits interessant, andererseits, was erwarten die eigentlich? Dass sich einer nach der Niederlage hinstellt und sagt wir haben nur verloren, weil Spieler X doofe Witze beim Essen gemacht hat und deswegen ein schlechtes Betriebsklima in der Mannschaft herrscht?
Die ganzen Interviews kann man eigentlich gleich sein lassen, weil bei denen eh nichts rüberkommt. Was zählt sind schließlich die Ergebnisse. Das außenrum brauchen doch nur die Medien, damit sie die Zeit zwischen 2 Spieltagen füllen können.
Oder würde jemand ein Interview mit einem Bäcker nach der Arbeit lesen wollen? So in der Richtung "früh ausm Bett, die 2. Semmelcharge war etwas schwächer als sonst, aber insgesamt hat mein Team ne ordentliche Backleistung gezeigt"?
Nichts gegen Bäcker, die mir im Zweifelsfall lieber wären als Fußballer, aber mehr kommt bei den Interviews nach den Spielen doch auch nicht raus.
Und Sachen wie das, was die FAZ am Anfang des Artikels über das Interview mit dem FSV-Spieler berichtet, sind für mich ganz klar ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Den Begriff "Zensur" finde ich da nicht völlig abwegig.
http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C204B29BADA5A79368B1E93/Doc~E1E2B39B818AC41A6B7C2B38A741ED473~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Sehr interessanter Artikel. Auch die Eintracht bekommt ihr Fett weg.
Die ganzen Interviews kann man eigentlich gleich sein lassen, weil bei denen eh nichts rüberkommt. Was zählt sind schließlich die Ergebnisse. Das außenrum brauchen doch nur die Medien, damit sie die Zeit zwischen 2 Spieltagen füllen können.
Oder würde jemand ein Interview mit einem Bäcker nach der Arbeit lesen wollen? So in der Richtung "früh ausm Bett, die 2. Semmelcharge war etwas schwächer als sonst, aber insgesamt hat mein Team ne ordentliche Backleistung gezeigt"?
Nichts gegen Bäcker, die mir im Zweifelsfall lieber wären als Fußballer, aber mehr kommt bei den Interviews nach den Spielen doch auch nicht raus.
Und Sachen wie das, was die FAZ am Anfang des Artikels über das Interview mit dem FSV-Spieler berichtet, sind für mich ganz klar ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Den Begriff "Zensur" finde ich da nicht völlig abwegig.