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Italien: Interview mit einem Polizeivertreter über die Restriktionen für Fans

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die Kategorie des »offiziellen Fans« ist doch mal n geiler status  
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So, jetzt bitte ich um Mithilfe.

Kann jemand brauchbares Italienisch, kennt sich auch ein wenig aus, und hat vor allem Zeit und Lust, einen sehr langen Text zu übersetzen? Ich hab die Zeit nicht.

Dieser Artikel ist hochinteressant.

Kurz gesagt geht es darum, dass sich die Szenen der großen Klubs stark gewandelt haben, um Support geht es nicht mehr (darf man ja auch nicht mehr so richtig), sondern um Geschäft, das Gehabe stellt etwas so wie organisierte Kriminalität dar, bzw. ist es. Der Brötchenverkäufer vorm Stadion muss auch seinen Anteil an die abdrücken. Kürzlich haben sich die Chefs der der drei Mailänder Szenen ("Viking" zählt dazu, sind hauptsächlich Mailänder) getroffen, um eine gemeinsame Verfolgung und Ausweitung der Geschäftsinteressen abzustimmen.

So, das ist nun harter Stoff, aber einiges davon ist belastbar. Und zumindest ich hätte Interesse, dies zu diskutieren, etwas tiefer als "die Spinnen, die Italiener" oder "Alles Propaganda". Deshalb will ich den Text hier.

Und warum? Ich finde, es ist Zeit, sich von alten Vorbildern zu verabschieden. Wir sollten stolz genug auf unseren eigenen Weg der Fankultur sein und diese weiter entwickeln, unabhängig davon, was in anderen Ländern abgeht. Mir ist unsere Fankultur mittlerweile die liebste. Überhaupt und überall.

Si trova un collaboratore?

Hier das Brett:

http://www.repubblica.it/sport/calcio/2010/05/05/news/bande_curve-3828214/

(Ich mein hier nicht Google Translate. Es geht nicht darum, sich über ein schlechtes Übersetzungsprogramm lustig zu machen.)
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Grad Feedback aus Italien aus berufenem Munde zu diesem Artikel erhalten:

"Sacrosanta verità, cazzo!"
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Ich habe einen Übersetzer gefunden, eine besseren hätte ich nicht finden könne. Grazie Mille an Kai vom Blog www.altravita.com.





Die Hände der Ultràs im Geschäft mit dem Fußball

Jetzt wollen sie bestimmen. Der tifo estremo ist in die Umlaufbahn der „kriminellen Dachorganisationen“ eingetreten. Die auf Geschäfte im Umfeld der Stadien zielen, von den Parkplätzen bis zu den Läden. Und die sich dadurch durchsetzen, dass sie Vereine und Spieler einschüchtern.

Von Paolo Berlizzi

ROM - Stecken wirklich nur innerstädtische Rivalität und eine alte Fanfreundschaft hinter den Projektilen, die an Lotito geschickt wurden und der Niederlage, welche die Lazio-Ultràs ihren Spielern im Spiel gegen Inter „empfohlen“ hatten? Reichte die tribalistische Anti-Roma-Logik bereits aus, um die Erpressung durch die Banden aus der Nordkurve zu befeuern oder steht, vor allem, in den Kurven weit mehr und schlimmeres dahinter als das, was wir erst jetzt langsam sichtbar wird? „Wenn das nur alles wäre“ - erklärt ein verdeckter Ermittler des Innenministeriums, der heute Abend wieder vor einem massiv befestigten Olympiastadion, das sich erneut in eine Bühne für Auseinandersetzungen verwandeln wird, im Einsatz sein wird:

„Wenn es nur so einfach wäre, das was vor und während des Spiels Lazio-Inter abgelaufen ist, einfach als einfache Unsportlichkeit einordnen zu können. Das Problem besteht darin, dass die Ultrás - und dieser Umstand gilt für alle größeren Fanlager, insbesondere die der großen Städte - damit beginnen, ihre Methoden zu verschärfen und ehrgeiziger werden. Viele Kurven sind bereits der organisierten Kriminalität in die Hände gefallen. Die genau wissen, mit welchen Methoden sie ihre Kontrolle ausüben und wie sie diese auf die Vereine ausweiten. Das machen sie, offensichtlich, nicht umsonst. Sie tun das aus wirtschaftlichen Motiven. Denn während es früher die Figur des Kurven-Chefs gab, der eine Kleinigkeit beiseite legen konnte, indem er beim Ticketverkauf etwas abschöpfte, gibt es heute wirkliche und wahrhaftige kriminelle Organisationen, deren Interesse darin besteht, ihre Hände an die ganz großen Einnahmen zu bekommen. Und diese entfesseln sich nun nicht mehr nur gegen die Ordnungshüter, sondern auch gegen die Vereine. Die Nachricht, die es zu verbreiten gilt ist: Wir haben das Sagen und wir sind jetzt Kriminelle. Punkt.“

Wer in den Kurven ein und ausgeht und deren Entwicklungen und Dynamiken studiert, kennt den Qualitätssprung genau, mit dem wir es zu tun haben: er kennt den Virus, der die Legionen von Sonntagskombattanten infiziert und sie in kleine Bezirke verwandelt hat, „in denen alles möglich ist und alles passieren kann“, um es wiederum mit den Worten des Ermittlers auszudrücken. Die Situation dauert bereits seit mindestens zwei Spielzeiten an. Und vielleicht nur zufällig fällt dieser Zeitraum zusammen mit der vom Innenministerium verhängten verschärften Gangart, diesem „Druck“, der den heißblütigsten der Fans das Leben so schwer macht. Die Auswärtsfahrtverbote. Die personengebundenen Eintrittskarten. Dann die Fankarte, ein rotes Tuch in den Augen der Ultràs, die dann auch folgerichtig auf Konfrontationskurs gegangen sind (siehe die letzten Zusammenstöße der Doriani mit den Ordnungskräften vor dem Derby am 11. April).

Dieser Wechsel der Gangart hat einen Ursprung und ein Datum. Den 2. Februar 2007. Den Tod des Polizisten Filippo Raciti in Catania. Ab diesem Zeitpunkt war nichts mehr wie es vorher war. Auch die Gewalt hat sich gewandelt. Sie ist nicht verschwunden, sie hat sich nur neu organisiert. „Es handelt sich um eine anonyme Gewalt, ohne Regeln, und deshalb auch gefährlicher, weil sie in jedem Moment ausbrechen kann“ - analysiert Carlo Balestri, Gelehrter und Kopf des „Progetto Ultrà“, dem Laboratorium, das vor 15 Jahren vom UISP („Unione Italiana Sport per Tutti“) Emilia Romagna gegründet wurde. „Wir sind entweder an der Endstation oder im „Jahr Null“ angekommen. Es bleibt ein trostloses Szenario, in dem die positiven Aspekte, die es gab - das Zusammensein, der Enthusiasmus, der Support, die Choreografien - gestorben sind und damit Platz gemacht haben für das, was wir heute sehen: Auseinandersetzungen zwischen Gangs, wobei manchmal alles von dem entschieden wird, der starke Interessen hat und deshalb die Kurven unterwandert hat. Genau wie es in den großen Städten passiert.“

Das ist die harte Linie, welche die neuen Mafiaclans des Tifo ausgerufen haben. Diejenigen, die weiter blicken und die, dem Mafia-Modell folgend, auf niemanden mehr Rücksicht nehmen, wenn es darum geht, die Kassen zu füllen. Und praktisch immer suchen sie die direkte Konfrontation. Rom und Mailand. Und Turin. Das sind die Werkstätten der Ultràs GmbH, die Firma, die ihre Fangarme nach allem ausstreckt, was es in- und außerhalb der Stadien zu fressen gibt: Ordnungskräfte (Stewards), Parkplätze, Merchandising, Eintrittskarten, Schwarzmarkthändler. Selbst die mobilen Imbissbuden, oder „paninari“, wie sie in Rom genannt werden, wo die fliegenden Händler den lokalen Mafiachefs der Kurven etwas „hinblättern“ müssen, wenn sie ohne Scherereien arbeiten wollen. „Es ist hässlich, das zugeben zu müssen, aber hier haben sie alles in der Hand“, fügt eine weitere Quelle aus den Reihen der Polizei hinzu, der sich mittlerweile als „Teil der Einrichtung des Olympiastadions“ versteht, „Viele bekannte Gesichter aus den Kurven siehst du an den Einlässen, wie sie den Zugang organisieren. Auch in der Tribüne Tevere, wo früher ganz normale Leute saßen, findet man heute, während der Derbys, Ultràs, weil die wissen, dass sie dort Welle machen können. Ich frage mich: Wissen die Vereine das eigentlich?“


Auf jeden Fall haben diese eines mittlerweile gemerkt. Die Kurvenchefs versuchen, die Klubs „kommisarisch zu verwalten“. Ein Plan, der über Jahre ausgebrütet wurde und sich endgültig Bahn brach, als sich die Ultrà-Bewegung – unter den Schlägen der Repression – an einem Scheideweg wiederfand: verschwinden oder sich verwandeln. Daher kommt diese verheerende Mutation. Mit der Ankunft der organisierten Malavita, die über die Spielerkäufe (oder -verkäufe) entscheiden will.

Die Spielern Ohrfeigen verabreicht (Turin am 6. Januar und 28. März, erst Toro, dann Juve). Die die Spieler auf dem Trainingsgelände „warnt“ (wie es dem Lazio-Spieler Baronio vor dem letzten Lazio-Inter passierte, „ihr müsst verlieren, sonst...“). Die sich gegen den „modernen Fußball“ aufstellt und derweil den Griff ans Business verstärkt. Diese Wandlung beschreibt der Mailänder Staatsanwalt Luca Poniz sehr gut, als er die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den Clan der „Guerrieri“ (zu siebt auf der Anklagebank) unterschreibt. Jene Gruppe, die unter der Ägide des mehrfach vorbestraften Giancarlo Lombardi, genannt „Sandokan“, einem Ferrari-Händler, die Mailänder Südkurve kannibalisiert hatte: „Unter dem Deckmantel einer angeblichen Fangruppe“, schreibt er, „korrespondiert die Wahl der Mittel mit einer typisch kriminellen Logik, die sich zudem in völliger Übereinstimmung mit dem Profil Lombardis befindet.“ Auch hier, wie in Rom mit Lotito, in Turin mit der alten Vereinsführung der Juve oder Cairo als Präsident des Toro, haben sich die Ultràs auf direkten Kollisionskurs zum Verein begeben. Wie wiederum Poniz schreibt, über „ein klar einschüchterndes Verhalten gegenüber dem Verein AC Milan, ließ die Organisation im Umgang mit dem Verein Methoden einfließen, die aus der gewöhnlichen Kriminalität entstammen.“ Die Strategie nennt sich „Beeinflussung der Umweltbedingungen“. Bengalos, die auf das Spielfeld geworfen werden, Erpressung der Vereinsführung, gezielte Protestaktionen, den Spielern auf Flughäfen, auf der Straße, im Restaurant auflauern.

Aber sind die Vereine immer und ausschließlich in der Opferrolle? Dem Soziologen Alessandro Dal Lago zufolge – Autor des berühmten Werks „Beschreibung einer Schlacht: die Rituale des Supports“ („Descrizione di una battaglia: i rituali del tifo“) - lautet die Antwort Nein. „Die Ultràs haben die Mittäterschaft der Vereine, die vor dem unklaren Hintergrund finanzieller Unregelmäßigkeiten ein Interesse daran hätten, Staatshilfen zu erhalten und Gewaltakte könnten helfen, diese Hilfen abzutarnen oder akzeptabel zu machen.“ Gewaltakte, die immer häufiger am grünen Tisch entschieden werden. Es war Polizeipräsident Antonio Manganelli, der im September 2008 die Präsenz der Camorra hinter den Ultràs aus Neapel zertifizierte, die mit einem Zug in Rom eintrafen, den sie sich mit harten Bandagen „besorgt“ hatten. Mastiffs, NISS („Keine Treffen, nur Zusammenstöße“, „Niente Incontri, Solo Scontri“), Masseria Cardone. Sie sind die Herrscher über das San Paolo-Stadion, in dem sich die Clans der „Sanità“ und der „Alleanza di Secondigliano“ im Lauf der Jahre stabile Festungen errichtet haben. Rechtsfreie Räume, Orte der Macht. Dieselben Auftraggeber der Gruppen an der Spitze der Römer Kurven: „Padroni di casa“ und „Boys“ (AS Roma), „In basso a destra“ („Unten Rechts“) und „Irriducibili“ (Lazio). Dieselben, für die sich in Mailand Lombardi so sehr ins Zeug gelegt hat, einer der in seinem Lebenslauf (Raub, Erpressung, Sachbeschädigung, versuchter Mord unter Schusswaffengebrauch) sogar einen Auftritt in einem Kinofilm zu Buche stehen hat: letztes Jahr hat er sich selbst gespielt, einen Ultrà-Capo, im Film „L'ultimo ultras“ („Der letzte Ultrà“) von Stefano Calvagna, Regisseur und Hauptdarsteller, seinerseits ein Lazio-Ultrà, dem vor ein paar Jahren unter ungeklärten Umständen vor einem Römischen Theater in die Beine geschossen wurde und der später im Knast geendet war.

Daten, die sich überschneiden. Seltsame Ereignisse. Am 23. September 2009 wird in einem Gemeinderat im Umland Mailands ein Treffen zum Thema „organisierter Support“ abgehalten. Das bietet die Möglichkeit für einen Dreier-Gipfel von Giancarlo Lombardi, Franco Caravita, historischer Führer der Inter-Kurve und Christian Mauriello, Abgesandter der Viking von Juventus. Der Dominus ist, laut der Mailänder DIGOS (Staatsschutz), wiederum Lombardi. Der, nachdem er sich mit seinen Gorillas bereits die Milan-Kurve erobert hat, die Absicht hätte, weiterhin im ganz großen Geschäft mitzumischen. Phase Zwei des Projekts sieht die Ausweitung der kriminellen Unterwanderung auf weitere Kurven vor. Zuallererst die von Inter und Juve. Die viel Geld bedeuten. Die historischen Rivalitäten werden im Namen des gemeinsamen Geschäfts begraben. Und im gemeinsamen Geschäft kann man prima miteinander auskommen. Macht nichts, wenn dabei ab und zu eine Schießerei herausspringt. Wie am 17. Oktober 2006 in Sesto San Giovanni. Opfer ist ein 32-jähriger Ultrà. Der Hinterhalt ist – laut der Staatsanwaltschaft Monza – der versuchten Machtübernahme der rotschwarzen Kurve zuzuschreiben. So bewegen sie sich heute, die neuen Ultràs.
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Unn vor lauder Uffreschung habb isch die Einleitung verhunzt. Sorry, Kai!
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Ach du liebes bisschen.
Das klingt ja nach nem Drehbuch für nen Mafia-Thriller und nicht nach Fußball und Fantum. Für den "normalen" Fan ist bald in der Fußballwelt zwischen Mafia-Ultras und Red Bull/Hopp-Kunden kein Platz mehr...
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tutzt schrieb:
Ach du liebes bisschen.
Das klingt ja nach nem Drehbuch für nen Mafia-Thriller und nicht nach Fußball und Fantum. Für den "normalen" Fan ist bald in der Fußballwelt zwischen Mafia-Ultras und Red Bull/Hopp-Kunden kein Platz mehr...



Doch! In dem wir unseren Weg gehen. Wir haben uns immer etwas aus anderen Ländern abgeguckt, England, Italien, wir behalten einfach das beste davon, machen unser eigenes Ding draus und Leben es solange wir es noch können. Und wie lang das ist, liegt nicht nur an uns, aber auch.
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Oh heilige Einfalt!
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schusch schrieb:
So, das ist nun harter Stoff, aber einiges davon ist belastbar. Und zumindest ich hätte Interesse, dies zu diskutieren, etwas tiefer als "die Spinnen, die Italiener" oder "Alles Propaganda". Deshalb will ich den Text hier.


in der tat ne krasse sache! problem für die von dir gewünschte diskussion sehe ich, dass sich wohl nur vertreter der antithese zu den im artikel beschriebenen zustände finden lassen. auch richtig übertragbar/abstrahierbar auf uns ist die nummer nicht wirklich. kann sich ja keiner im entferntesten vorstellen, dass die UF mit denen von der anneren mainseite und den jungs vom FSV gemeinsame sache macht, um aramak zu erpressen.
das liest sich alles nach spätrömischer dekadenz...
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schusch schrieb:
tutzt schrieb:
Ach du liebes bisschen.
Das klingt ja nach nem Drehbuch für nen Mafia-Thriller und nicht nach Fußball und Fantum. Für den "normalen" Fan ist bald in der Fußballwelt zwischen Mafia-Ultras und Red Bull/Hopp-Kunden kein Platz mehr...



Doch! In dem wir unseren Weg gehen. Wir haben uns immer etwas aus anderen Ländern abgeguckt, England, Italien, wir behalten einfach das beste davon, machen unser eigenes Ding draus und Leben es solange wir es noch können. Und wie lang das ist, liegt nicht nur an uns, aber auch.


Erst mal sehe ich das genau so.
Aber nach der Lektüre dieses Artikels bin ich zunächst mal ratlos. Wie könnte man gegen so etwas vorgehen, sollte es solche Bestrebungen bei uns geben?
Vielleicht hilft die m.E. viel größere Heterogenität in Deutschland in den Kurven und die weniger ausgeprägte Hierarchie. Die Disversifizierung bei uns ist eine große Stärke.
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Der Übersetzer hat noch einiges ergänzend dazu bereit gestellt:

http://www.altravita.com/die-haende-der-ultras-im-geschaeft-mit-dem-fussball.php
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Übrigens nur mal am Rande der Hinweis, dass das auch nicht in allen italienischen Kurven so ist!

Die großen Römer & Mailänder Vereine, sowie Juve, tun sich da natürlich hervor, sind aber - zumindest in meiner Auffassung - ohnehin kein "Vorbild" als Ultragruppe gewesen, jedenfalls nicht seit ich das Geschehen verfolge.

Einigen der Gruppen war ja auch egal, dass sie, wie vor einiger Zeit eingeführt, für ihre Zaunfahnen Personalien abgeben mussten und haben das klaglos getan, damit ihre "Werbebande" auch ja hängt, während andere ital. Gruppen dies natürlich nicht akzeptiert haben und ihren Weg weitergegangen sind.

Genauso wie hierzulande nicht alle Eintrachtler Randalierer sind, ist dort nicht jeder Ultra kriminell und ein Mafiosi, und vor allem nicht jede Gruppe auf Profit ausgerichtet, die ein oder andere beschäftigt sich schon noch mit dem Grundgedanken.

Gut ist es aber selbstverständlich nicht, was da in Rom & Mailand abläuft.
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Was mir gerade noch einfällt: Bezeichnend ist auch, dass gerade die Mailänder und Römer Szenen seltsamerweise höchst selten von Auswärtsfahrverboten betroffen sind (zumindest in meiner Erinnerung), während andere Szenen, die geradliniger in ihrer Einstellung sind, kaum noch fahren dürfen.

Das zeigt auch ein Stück weit, dass der Staat daran nicht ganz unschuldig sein kann, denn wieso werden ausgerechnet die "mafiösen" Szenen so bevorteilt...?!
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naja zumindest ist gerade bei FC Genoa - AC Milan irgendwie gar kein Zuschauer im Stadion
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Maxfanatic schrieb:
Übrigens nur mal am Rande der Hinweis, dass das auch nicht in allen italienischen Kurven so ist!

Die großen Römer & Mailänder Vereine, sowie Juve, tun sich da natürlich hervor, sind aber - zumindest in meiner Auffassung - ohnehin kein "Vorbild" als Ultragruppe gewesen, jedenfalls nicht seit ich das Geschehen verfolge.

Einigen der Gruppen war ja auch egal, dass sie, wie vor einiger Zeit eingeführt, für ihre Zaunfahnen Personalien abgeben mussten und haben das klaglos getan, damit ihre "Werbebande" auch ja hängt, während andere ital. Gruppen dies natürlich nicht akzeptiert haben und ihren Weg weitergegangen sind.

Genauso wie hierzulande nicht alle Eintrachtler Randalierer sind, ist dort nicht jeder Ultra kriminell und ein Mafiosi, und vor allem nicht jede Gruppe auf Profit ausgerichtet, die ein oder andere beschäftigt sich schon noch mit dem Grundgedanken.

Gut ist es aber selbstverständlich nicht, was da in Rom & Mailand abläuft.


Hi Max, schön, dass Du Mal vorbei schaust.

Natürlich ist nicht "Jeder" so einer und pauschalisieren will ich hier ja noch lange nicht. Mach ich ja auch nicht bei uns. Du weißt ja, gerade so etwas will ich nicht.

Der Artikel aus der Reppubblica ist ja nicht der Einstieg hier. Der Einstieg ist das Interview mit einem hochrangigen Sicherheitsbeamten, der seine Hardliner-Haltung ja dankenswerterweise offen legt.

Seine Haltung ist Scheiße.

Wir sind uns auch einig, dass der Repubblica-Artikel kein hingerotzter Schmieren-Journalismus ist. Sonst hätte ich es hier nicht gebracht. Das da ist eben die Kehrseite.

Ich denke, wir sind uns auch einig, dass es eine Entwicklung, einen Prozess gab, damit die jetzt dort angekommen sind, wo sie sind. Wenn man die beiden Artikel nebeneinander legt, kommt das eigentlich ganz gut raus.

(Und wenn Du bei den Einknickern die Milanisti siehst: Die Tessera del Tifoso wurde bei Milan ganz schnell wieder einkassiert. Der Italienische Ministerpräsident hat nicht Mal seinen eigenen Vorgarten im Griff, aber sonst groß Maul.)

Vielleicht lebt es sich in der Provinz idyllischer, aber irgendwann kommt es dort auch an.

Aber wir reden ja auch über uns. Das tu ich immer, wenn ich woanders hinblicke. Man kann es dort auch mit der Zwingsläufigkeit der Dinge erklären, wird ja auch getan. Für mich sind Dinge per so nicht zwangsläufig. Und da können wir wieder auf uns schaun. Nur weil es dort so ablief, muss es nicht bei uns ablaufen. Man sollte es vermeiden.
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schusch schrieb:
Lesenswertes Groundhopping aus altravita:

http://www.altravita.com/ein-ganz-normaler-spieltag.php#idc-container


Wirklich lesenswert, vielen Dank!
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Toller Bericht, vielen Dank.


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