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Wunsch: Mit Statistik zum Erfolg (FC Midtjylland)

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Durch das Interesse an unserem Vaclav Kadlec bin ich auf die Philosophie und Erfolgsgeschichte vom FC Midtjylland aufmerksam geworden. (Vielleicht sollte man ihn besser nicht mehr verkaufen  ,-)  !!!)

Die Transfer- und Spielphilosophie des aktuellen dänischen Meisters orientiert sich dabei einzig und allein an der Mathematik. Durch sie ist es demnach möglich, einen Fußballklub auf der Basis statistischer Analyse zu führen - und dabei irrationale, subjektive und emotionale Entscheidungen durch wissenschaftliche Methodik zu ersetzen.

Es ist eine revolutionäre Idee, die nun das erste Mal im Fußball angewandt wird. Pionier dieser Vorstellung ist jedoch Billy Beane, der dieses Konzept das erste Mal mit den Oakland Athletics umsetzte und dadurch große Erfolge mit wenig Geld erzielen konnte. (Seine Geschichte wurde sogar im Film "Moneyball" verfilmt).

Ich finde das Konzept sehr interessant! Gerade einem Verein wie Eintracht Frankfurt könnte es helfen gravierende Fehler zu vermeiden, die richtigen Spieler zu finden und dadurch die finanzielle Kluft zu schließen.

Ein interessanter Artikel hierzu:

http://www.t-online.de/sport/fussball/international/id_73588936/daenemark-fc-midtjylland-steht-dank-statistik-vor-meisterschaft.html
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Sind es nicht gerade die Emotionen und die Streitbarkeit, weshalb wir diesen Sport lieben?  

Halte davon nichts...
...gutes fundiertes Scouting ist nicht bloße Mathematik und darf es m.M.n. niemals sein.
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haben die da taschenrecher anstatt klatschpappen?
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semi schrieb:
Sind es nicht gerade die Emotionen und die Streitbarkeit, weshalb wir diesen Sport lieben?  

Halte davon nichts...
...gutes fundiertes Scouting ist nicht bloße Mathematik und darf es m.M.n. niemals sein.


Wenn wir damit auch Meister würden, wären die Emotionen bei mir recht groß.  
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Ah. Endlich ein Verein für mich.  
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SGE_Werner schrieb:
Ah. Endlich ein Verein für mich.    


@Mods, ihr hört es, bitte umbenennen in FCM_Werner.  
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interessantes Konzept, sollte man weiter beobachten. Und den Werner mal hospizieren lassen.
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MrBoccia schrieb:
interessantes Konzept, sollte man weiter beobachten. Und den Werner mal hospizieren lassen.


was soll der Werner im Hospiz?
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skyeagle schrieb:
MrBoccia schrieb:
interessantes Konzept, sollte man weiter beobachten. Und den Werner mal hospizieren lassen.

was soll der Werner im Hospiz?  

dazu sag ich lieber nix  
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semi schrieb:
Sind es nicht gerade die Emotionen und die Streitbarkeit, weshalb wir diesen Sport lieben?  

Halte davon nichts...
...gutes fundiertes Scouting ist nicht bloße Mathematik und darf es m.M.n. niemals sein.


Aber Mathematik kann gerade eben die Grundlage für "gutes fundiertes Scouting" sein. Es reduziert die Spieler erst einmal, ohne das subjektive Wertungen, Vorurteile, Sympathien, Befindlichkeiten etc. eine Rolle spielen würden, auf reine Fakten. Wenn sich dann, ausgehend von mathematischen Analysen, ein paar Kandidaten herauskristallisieren, dann, aber auch nur dann, sollte intensives persönliches Scouting folgen, woraufhin auch weiche Faktoren in die Entscheidung mit einfließen können.
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Wer hat denn da die aktuelle 11 Freunde gelesen?  
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Also ich weiss nicht wieviel Sinn so etwas im Fussball macht. Beim Baseball vereinen sich auf einen Spieler ein ganzer Haufen Statistiken: On Base percentage, hits, at bats, strikeouts, balls, walks, hit by pitch etc....wohingegen beim Fussball eigentlich nur Tore und Assists zählen. Und das was die Athletics insbesondere Billy Beane machen, bezieht sich fast ausschliesslich auf Offense und Pitching also eher den Einzelsportanteil vom Baseball. Ich denke beim Fussball kommen zuviele Faktoren dazu die jede komplizierte Erfolgsgleichung hinfällig machen würden. Aber trotzdem ein sehr mutiger Ansatz...
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m_rod88 schrieb:
Also ich weiss nicht wieviel Sinn so etwas im Fussball macht. Beim Baseball vereinen sich auf einen Spieler ein ganzer Haufen Statistiken: On Base percentage, hits, at bats, strikeouts, balls, walks, hit by pitch etc....wohingegen beim Fussball eigentlich nur Tore und Assists zählen. Und das was die Athletics insbesondere Billy Beane machen, bezieht sich fast ausschliesslich auf Offense und Pitching also eher den Einzelsportanteil vom Baseball. Ich denke beim Fussball kommen zuviele Faktoren dazu die jede komplizierte Erfolgsgleichung hinfällig machen würden. Aber trotzdem ein sehr mutiger Ansatz...  


Das sehe ich etwas differenzierter. Sollte man die Passgenauigkeit, sowie das Zweikampfverhalten, gelaufenen Kilometer, Sprintgeschwindigkeit usw. genauer unter die Lupe nehmen, kann die mathematische Betrachtung meiner Meinung nach sinnvoll sein. Vllt. wäre dann Medo oder Flum erst gar nicht bei uns gelandet. Man weiß es nicht.
Recht gebe ich dir, dass dies nicht die einzelenen Kritererien sein dürfen und lediglich einer Vorauswahl dienen sollten.
Ob dies allerdings nicht gegenwärtig so praktiziert wird, kann ich aufgrund meiner fehlenden Kentnisse im Scouting nicht sagen.
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Also ich kenn mich mit Baseball nicht wirklich aus aber wenn ich mir das jetzt mal ganz einfach darlege, dann wirft einer den Ball und ein anderer schlägt ihn. Das kommt dann ungefähr einem Duell beim Elfmeterschießen gleich. Trifft der eine? Oder hält der andere? Da lässt sich ja leicht eine Statistik aufstellen.

Wie wendet man das ganze jetzt aber bei einem Fußballspiel mit all seinen Variablen an? Es wäre ja sicher auch schwerer für die Baseballstatistiker, wenn zwischen Pitcher und Batter zehn Mann stehen und mit den Armen wedeln um den Ball aufzuhalten.  ,-)

Kann natürlich auch sein, dass ich's mir zu einfach mache.  
In jedem Fall ist das aber ein interessantes Thema und mal eine ausführliche Lektüre wert.
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Cheneration schrieb:
Durch das Interesse an unserem Vaclav Kadlec bin ich auf die Philosophie und Erfolgsgeschichte vom FC Midtjylland aufmerksam geworden. (Vielleicht sollte man ihn besser nicht mehr verkaufen...


genau den gleichen gedanken hatte ich auch gestern, nachdem ich den artikel gelesen hatte.
ist vielleicht ein extrem guter indikator, wenn FCM genau jetzt kadlec auswählt. offensichtlich ist deren system ja erfolgreich. warum soll unsere scouting abteilung jetzt das rad neu erfinden, um bei ähnlichen betrachtungen auch darauf zu kommen, dass wir kadlec gebrauchen können?
wir müssen ihn einfach erst mal nicht verkaufen. wir haben uns ja bereits schon am ende der saison drüber geärgert, dass er verliehen war.

solange AMFG verletzt ist, sollte man auf kadlec setzen. wenn er es auch in der ersten halbserie nicht schafft, kann er im winter immer noch abgegeben werden.
davon abgesehen würde ich ihn nicht unter der seinerzeit gezahlten ablöse abgeben.
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Danke für diesen Post!

Ich hatte gestern schon einen Link zu einem spannenden Artikel dazu ins Gebabbel gepostet (https://decorrespondent.nl/2607/How-data-not-humans-run-this-Danish-football-club/230219386155-d2948861), ist aber untergegangen.

Ich dachte auch, dass es zu viele Variable gibt. Ist auch so - Zufall ist in einem Sport, der öfter 2:1 ausgeht als 9:3 schon relevanter.

Aber: Der gute Wettkönig hat sich mit Fussballstatistik ein Vermögen und mit einem (am Anfang der Saison auf TM-Marktwertbasis) mittelmäßigen Kader die Meisterschaft geholt.

Das reicht schon mal als Nachweis, dass an dem Konzept was dran sein dürfte. Allein die Erläuterung, dass es statistisch fast immer Sinn macht, bei einem Unentschieden (wenn es nicht gerade gegen Bayern geht) auf 3 Punkte zu spielen, hat Hand und Fuß.

Nur die Frage: Wie setzt man es um? Ermöglicht man dem englischen Wettmillionär durch einen 2% Anteil den Einstieg nach Deutschland und bekommt dafür Exklusivrechte seines Modells? Stellt man ein vernünftiges Team eigener Statistiker ein oder macht man es wie der DFB vor der WM und bezahlt 50 Kölner Sportstudenten einen Hungerlohn für das intensivste Scouting aller Zeiten?
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Cheneration schrieb:
Durch das Interesse an unserem Vaclav Kadlec bin ich auf die Philosophie und Erfolgsgeschichte vom FC Midtjylland aufmerksam geworden. (Vielleicht sollte man ihn besser nicht mehr verkaufen  ,-)  !!!)

Die Transfer- und Spielphilosophie des aktuellen dänischen Meisters orientiert sich dabei einzig und allein an der Mathematik. Durch sie ist es demnach möglich, einen Fußballklub auf der Basis statistischer Analyse zu führen - und dabei irrationale, subjektive und emotionale Entscheidungen durch wissenschaftliche Methodik zu ersetzen.

Es ist eine revolutionäre Idee, die nun das erste Mal im Fußball angewandt wird. Pionier dieser Vorstellung ist jedoch Billy Beane, der dieses Konzept das erste Mal mit den Oakland Athletics umsetzte und dadurch große Erfolge mit wenig Geld erzielen konnte. (Seine Geschichte wurde sogar im Film "Moneyball" verfilmt).


Auf Fußball angewandt steht das alles auch schon im seit Jahren erhältlichen Buch Die Fußball Matrix:

http://www.amazon.de/dp/346204253X

Hat mir sehr gefallen. Aber Scouting im Fußball ist dennoch immer ein Mix aus statistischen Daten UND dem Gespür bzw. dem Beobachten vor Ort eines guten Scouts. Im Baseball ist das anders...
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penrith_party schrieb:
Danke für diesen Post!

Ich hatte gestern schon einen Link zu einem spannenden Artikel dazu ins Gebabbel gepostet (https://decorrespondent.nl/2607/How-data-not-humans-run-this-Danish-football-club/230219386155-d2948861), ist aber untergegangen.

Ich dachte auch, dass es zu viele Variable gibt. Ist auch so - Zufall ist in einem Sport, der öfter 2:1 ausgeht als 9:3 schon relevanter.

Aber: Der gute Wettkönig hat sich mit Fussballstatistik ein Vermögen und mit einem (am Anfang der Saison auf TM-Marktwertbasis) mittelmäßigen Kader die Meisterschaft geholt.

Das reicht schon mal als Nachweis, dass an dem Konzept was dran sein dürfte. Allein die Erläuterung, dass es statistisch fast immer Sinn macht, bei einem Unentschieden (wenn es nicht gerade gegen Bayern geht) auf 3 Punkte zu spielen, hat Hand und Fuß.

Nur die Frage: Wie setzt man es um? Ermöglicht man dem englischen Wettmillionär durch einen 2% Anteil den Einstieg nach Deutschland und bekommt dafür Exklusivrechte seines Modells? Stellt man ein vernünftiges Team eigener Statistiker ein oder macht man es wie der DFB vor der WM und bezahlt 50 Kölner Sportstudenten einen Hungerlohn für das intensivste Scouting aller Zeiten?



Danke für den Link!!! Der Artikel war sogar noch ausführlicher und extrem interessant    Ich für meinen Teil bin sehr überzeugt. Gerne würde ich den Mann sofort als Berater/Sportdirektor zu Eintracht Frankfurt holen. Den einzigen Grund es nicht mit diesem Konzept zu versuchen, wäre in persönlicher Eitelkeit handelnder Personen zu sehen, die glauben Spieler  besser als die Mathematik beurteilen zu können. Es wäre doch einmal schön, wenn Eintracht Frankfurt Pionier in einer Entwicklung wäre, als ständig in die Röhre zu schauen  ,-)
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Mickey_ffm schrieb:
Cheneration schrieb:
Durch das Interesse an unserem Vaclav Kadlec bin ich auf die Philosophie und Erfolgsgeschichte vom FC Midtjylland aufmerksam geworden. (Vielleicht sollte man ihn besser nicht mehr verkaufen  ,-)  !!!)

Die Transfer- und Spielphilosophie des aktuellen dänischen Meisters orientiert sich dabei einzig und allein an der Mathematik. Durch sie ist es demnach möglich, einen Fußballklub auf der Basis statistischer Analyse zu führen - und dabei irrationale, subjektive und emotionale Entscheidungen durch wissenschaftliche Methodik zu ersetzen.

Es ist eine revolutionäre Idee, die nun das erste Mal im Fußball angewandt wird. Pionier dieser Vorstellung ist jedoch Billy Beane, der dieses Konzept das erste Mal mit den Oakland Athletics umsetzte und dadurch große Erfolge mit wenig Geld erzielen konnte. (Seine Geschichte wurde sogar im Film "Moneyball" verfilmt).


Auf Fußball angewandt steht das alles auch schon im seit Jahren erhältlichen Buch Die Fußball Matrix:

http://www.amazon.de/dp/346204253X

Hat mir sehr gefallen. Aber Scouting im Fußball ist dennoch immer ein Mix aus statistischen Daten UND dem Gespür bzw. dem Beobachten vor Ort eines guten Scouts. Im Baseball ist das anders...



Naja, nichts für ungut. Nachdem ich mir die Beschreibung durchgelesen habe, bin ich für meinen Teil nicht überzeugt, dass dieses Buch mit der Methode vom FC Midtjylland übereinstimmt.

Interessant wäre jedoch Rasmus Ankerses Buch "The Gold Mine Effect: Crack the Secrets of High Performance". Wäre schön, wenn es mal auf dem Schreibtisch von BH landen würde und er sich offen dafür  zeigen würde  ,-)

http://www.amazon.de/Gold-Mine-Effect-Secrets-Performance/dp/1848317107/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1434520454&sr=8-1&keywords=the+goldmine+effect
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penrith_party schrieb:
...Nur die Frage: Wie setzt man es um? Ermöglicht man dem englischen Wettmillionär durch einen 2% Anteil den Einstieg nach Deutschland und bekommt dafür Exklusivrechte seines Modells?...


wenn man den statistik-mastermind als mitarbeiter aquirieren könnte wäre das natürlich ganz großes kino. wäre vielleicht auch interessant für ihn zu sehen, ob das system auch bei einem (z.zt. mittelmässigen) traditionsverein in einer spitzenliga funktionieren würde.

aber auch vom interesse durch den verein kann man insofern profitieren, dass man daraus das objektiv beurteilte potenzial von kadlec ableitet.


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