Gestern waren wir beim FA Cup in Kuala Lumpur. Vor 200 Zuschauern bei freiem Eintritt im Nationalstadion (da passen fuffzischtausend rein!) besiegte Reach Khan Preach aus Phnom Penh, Cambodia, die Insulaner aus Malaysia hochverdient mit 2:1 (1:0). Die Gäste traten mit einer Ausnahmegenehmigung an, weil das Niveau der Liga in Cambodia offenbar noch niedriger als hierzulande ist. Wir thronten auf der VIPChefAngeberTopTribüne in Ledersesseln, Wasser und Ventilator inclusive.
Anbei zwei Bildsche, mehr plus mehr Text demnächst.
Fährt der als zum Schnittsche fressen nach Kuala Lumpur.
Wenn die die Haupttribüne eh nicht benötigen.. der FSV könnte eine gebrauchen. Ist die zufälligerweise portabel und passt zusammengefaltet ins Handgepäck? Könntest du dann ja als Resiemitbringsel den Bornheimern schenken.
Jetzt ein paar ergänzende Informationen. War gar nicht sooo einfach, das Spiel zu besuchen. Zunächst im Internet gestöbert. Aaaaha. Zwei Pokalspiele am 18. und 19.02. in KL. Felda United vs keinen Plan und noch jemand gegen Schießmichtot. Venue: Cheras Stadium.
Im Hotel ereilte mich dann der Geistesblitz morgens jemand zu fragen. Der hatte zwar wenig Plan aber eine Tageszeitung. Felda United und der andere Verein aus KL spielten allerdings leider jottweedee. In Melacca und noch woanders im Norden. 220km bzw. 350km Anreise.
Dafür wie gesagt obige Paarung. Im National Stadium in KL. Auf der Karte nachgeschlagen: Nationalstadium direkt an der Station der LRT (Hochbahn) namens Hung Thua. Oder Hang Thua, egal. Morgen sollten sie spielen. Am nächsten Tag der nächste Geistesblitz und an der rezeption mich der Örtlichkeit versichert. Neinneinnein, nicht Hung oder Hang Thua. Sondern gaaaanz lange mit der Bahn fahren, dann Station sowieso aussteigen und man steht davor. Das stimmte immerhin. Vorbei an nicht endenwollenden seelenlosen Vorstadtwohnhochhäusern sind wir richtig gelandet. Ein beflutlichtetes Stadion war zu sehen, gut anderthalb Stunden vor dem Ankick. Also dahin gedackelt und einen Rumlungerer nach Tickets gefragt bzw. dem Kaunter (so heißt das hier wirklich) für Tickets. Tickets??? Großes Fragezeichen. Naja, fürs Pokalspiel. Heute, hier? Nie in the Leben. Scheißendreck[bad]*********[/bad]verdammtnochmal. Dachte ich. Nach langen Mühen klärte man uns dann an einem kleinen Openairrestaurant auf, dass ein Friendly gegen die Nationalmannschaft Kambodschas stattfinden würde. Und zwar Pulau Pinang, ein Clubteam von der Insel im Nordwesten. Jetzt hatte ich ein Fragezeichen im Gesicht. Bei freiem Eintritt. Egal. Erst mal Essen. Curry, Reis, Hähnchen, Gemüse, Bier. Nein. Kein Bier. "We are Muslims, Sir." Fußball abends unter Flutlicht. Ohne Bier. Crazy. Aber no chance. Wir sind als bierfrei zum Haupteingang gepilgert. Sehr protzig, das Nasional Stadion, aber gar nicht so übel. Dann freundlich in Richtung VIPAngeberSuperReggaetypCheftribüne gelotst worden und in die Ledersessel fallen lassen. 200 Hansel im 50.000 Zuschauerstadion, darunter zwei Dutzend Ultras aus Pinang. Wir kamen uns gelinde gesagt vor wie im falschen Film. Kurz vor dem Ankick wurde eine Fahne unter majestätischer Musik von ein paar Jungs in Richtung Spielfeld getragen. Champions League inna Southeast Asia Style. Danach Begrüßung durch den Stadionsprecher: "Salam Aleikum and Welcome". Sehr lustig. Die Gäste aus Cambodia (wie sich in der Halbzeitpause entpuppte, ein Clubteam mit Gastlizenz, wie ich schrieb), waren besser organisiert, taktisch klüger und zielstrebiger. Bei Pulau Pinang ging vorwiegend mal über eine Einzelaktion was nach vorne. Kopfballschwach waren übrigens beide Teams. Aber wie. Jesses. Über die rechte Seite ein zielstrebiger und einigermaßen schnell vorgetragener Angriff, UweBeinGedächtnispass in die Schnittstelle - batsch, da klingelte es in der 28. Minute im Tor der Insulaner. Ich bezweifele ernsthaft, dass die Ultras von PP das mitbekamen. So ein Dauergesinge und -getrommel, militärisch streng organisiert von den teilweise drei Capos habe ich noch nicht erlebt. Unfassbar. Gut ausgestattet mit Zigaretten, Fotoapparat, Regenjacken, Mineralwasser usw. hätten die sicher auch 24 Stunden durchgesungen. Zur Halbzeit also einsnull. Ich fragte den Match Comissioner, ob es irgendwo Wasser zu kaufen gäbe. Daraufhin schenkte er mir seins und organnisierte für meine Freundin eine weitere Flasche. Dieser freundliche ältere Herr erklärte mir dann die ganze Geschichte mit der Gastlizenz für Preach Khan Reach. Der Delegationsleiter der Cambodians, mit dem ich danach plauderte, erzählte dann weiter, dass sein Team sehr jung sei aber schärfere Konkurrenz für die weitere Entwicklung suche, da es in Kambodscha nur Loserteams gäbe. Okay, das war meine Interpretation, nicht sein Wortlaut. Die Spieler, Betreuer und Trainer zahlten diesen Trip übrigens aus eigener Tasche! Flug, Hotel und Verpflegung. Unglaublich. Aber wer mal in Kambodscha war, kann sich vorstellen, dass für so etwas keine Kohle vom Verband kommt.
Für die zweite Halbzeit dann rechnete ich mit verstärkten Bemühungen der Malaien. Malaysier? Jedenfalls der Annern. Fehlanzeige. Munter erspielten sich die Cambodians eine Chance nach der anderen, die sie allerdings auf einer Kläglichkeitsskala von ein bis zehn samt und sonders auf Zehnerlevel vergeigten.
Ab etwa 20 Minuten vor Schluss zollten dann beide Teams den immer noch hohen Temperaturen und der immensen Luftfeuchtigkeit Tribut. Will heißen: Stehend k.o.
Dennoch: Ein paar Minuten vor Schluss ein langer Ball in Richtung malayisches Tor, der Torwart schnarchzapft, der Verteidiger japst, und der kambodschanische Stürmer lupft in mit letzten Kräften über den Keeper. Tooooor! für meine Jungs, die ich längst ins Herz geschlossen hatte. Die Entscheidung. Komischerweise rafften sich jetzt noch mal die Pinanger auf. Kurz vor Schluss drei Tausendprozentige innerhalb zwei Minuten! Aber auf der Kläglichkeitsskala in Sachen Chancenverwertung übertrumpften sie meine Freunde sogar noch. So reichte es nur für den Anschlusstreffer in der 89. Danach Abpfiff. Preach Khan Reach FC in der zweiten Runde des Malay FA Cup, Pulau Pinang FA eliminiert und Tschüss. Wahnsinn!
FredSchaub schrieb: schöner Bericht - aber Fußball ohne Bier ist schlimm
Pass auf dich auf, bleib gesund reggeatyp, und Finger weg von allzu scharfen Gerichten.
Zu Spät. ,-) Wir essen gerne scharf. Und aufpassen muss man in der B-Ebene mehr als hier. Malaysia ist erstens sicher und zweitens sehr modern. Zumindest in den Städten und dort, wo Touris sind.
Trinke gerade jetzt am Beach ein kaltes Asahi. Life is beautiful.
Vor 200 Zuschauern bei freiem Eintritt im Nationalstadion (da passen fuffzischtausend rein!) besiegte Reach Khan Preach aus Phnom Penh, Cambodia, die Insulaner aus Malaysia hochverdient mit 2:1 (1:0).
Die Gäste traten mit einer Ausnahmegenehmigung an, weil das Niveau der Liga in Cambodia offenbar noch niedriger als hierzulande ist.
Wir thronten auf der VIPChefAngeberTopTribüne in Ledersesseln, Wasser und Ventilator inclusive.
Anbei zwei Bildsche, mehr plus mehr Text demnächst.
Go, Cambodians for the Cup!
Greetz from KL.
Außergewöhnlicher Hopper Punkt Viel Spaß noch!
In der Tat.
War bestimmt ein Hochrisikospiel.
Wenn die die Haupttribüne eh nicht benötigen.. der FSV könnte eine gebrauchen. Ist die zufälligerweise portabel und passt zusammengefaltet ins Handgepäck? Könntest du dann ja als Resiemitbringsel den Bornheimern schenken.
Jetzt ein paar ergänzende Informationen.
War gar nicht sooo einfach, das Spiel zu besuchen.
Zunächst im Internet gestöbert. Aaaaha. Zwei Pokalspiele am 18. und 19.02. in KL. Felda United vs keinen Plan und noch jemand gegen Schießmichtot.
Venue: Cheras Stadium.
Im Hotel ereilte mich dann der Geistesblitz morgens jemand zu fragen. Der hatte zwar wenig Plan aber eine Tageszeitung.
Felda United und der andere Verein aus KL spielten allerdings leider jottweedee. In Melacca und noch woanders im Norden. 220km bzw. 350km Anreise.
Dafür wie gesagt obige Paarung. Im National Stadium in KL.
Auf der Karte nachgeschlagen: Nationalstadium direkt an der Station der LRT (Hochbahn) namens Hung Thua. Oder Hang Thua, egal.
Morgen sollten sie spielen.
Am nächsten Tag der nächste Geistesblitz und an der rezeption mich der Örtlichkeit versichert.
Neinneinnein, nicht Hung oder Hang Thua. Sondern gaaaanz lange mit der Bahn fahren, dann Station sowieso aussteigen und man steht davor.
Das stimmte immerhin. Vorbei an nicht endenwollenden seelenlosen Vorstadtwohnhochhäusern sind wir richtig gelandet.
Ein beflutlichtetes Stadion war zu sehen, gut anderthalb Stunden vor dem Ankick.
Also dahin gedackelt und einen Rumlungerer nach Tickets gefragt bzw. dem Kaunter (so heißt das hier wirklich) für Tickets. Tickets??? Großes Fragezeichen.
Naja, fürs Pokalspiel. Heute, hier? Nie in the Leben.
Scheißendreck[bad]*********[/bad]verdammtnochmal.
Dachte ich.
Nach langen Mühen klärte man uns dann an einem kleinen Openairrestaurant auf, dass ein Friendly gegen die Nationalmannschaft Kambodschas stattfinden würde. Und zwar Pulau Pinang, ein Clubteam von der Insel im Nordwesten.
Jetzt hatte ich ein Fragezeichen im Gesicht.
Bei freiem Eintritt.
Egal. Erst mal Essen. Curry, Reis, Hähnchen, Gemüse, Bier.
Nein. Kein Bier. "We are Muslims, Sir."
Fußball abends unter Flutlicht. Ohne Bier. Crazy.
Aber no chance.
Wir sind als bierfrei zum Haupteingang gepilgert.
Sehr protzig, das Nasional Stadion, aber gar nicht so übel.
Dann freundlich in Richtung VIPAngeberSuperReggaetypCheftribüne gelotst worden und in die Ledersessel fallen lassen.
200 Hansel im 50.000 Zuschauerstadion, darunter zwei Dutzend Ultras aus Pinang.
Wir kamen uns gelinde gesagt vor wie im falschen Film.
Kurz vor dem Ankick wurde eine Fahne unter majestätischer Musik von ein paar Jungs in Richtung Spielfeld getragen.
Champions League inna Southeast Asia Style.
Danach Begrüßung durch den Stadionsprecher: "Salam Aleikum and Welcome". Sehr lustig.
Die Gäste aus Cambodia (wie sich in der Halbzeitpause entpuppte, ein Clubteam mit Gastlizenz, wie ich schrieb), waren besser organisiert, taktisch klüger und zielstrebiger.
Bei Pulau Pinang ging vorwiegend mal über eine Einzelaktion was nach vorne.
Kopfballschwach waren übrigens beide Teams. Aber wie. Jesses.
Über die rechte Seite ein zielstrebiger und einigermaßen schnell vorgetragener Angriff, UweBeinGedächtnispass in die Schnittstelle - batsch, da klingelte es in der 28. Minute im Tor der Insulaner.
Ich bezweifele ernsthaft, dass die Ultras von PP das mitbekamen. So ein Dauergesinge und -getrommel, militärisch streng organisiert von den teilweise drei Capos habe ich noch nicht erlebt.
Unfassbar. Gut ausgestattet mit Zigaretten, Fotoapparat, Regenjacken, Mineralwasser usw. hätten die sicher auch 24 Stunden durchgesungen.
Zur Halbzeit also einsnull. Ich fragte den Match Comissioner, ob es irgendwo Wasser zu kaufen gäbe. Daraufhin schenkte er mir seins und organnisierte für meine Freundin eine weitere Flasche. Dieser freundliche ältere Herr erklärte mir dann die ganze Geschichte mit der Gastlizenz für Preach Khan Reach.
Der Delegationsleiter der Cambodians, mit dem ich danach plauderte, erzählte dann weiter, dass sein Team sehr jung sei aber schärfere Konkurrenz für die weitere Entwicklung suche, da es in Kambodscha nur Loserteams gäbe. Okay, das war meine Interpretation, nicht sein Wortlaut.
Die Spieler, Betreuer und Trainer zahlten diesen Trip übrigens aus eigener Tasche! Flug, Hotel und Verpflegung. Unglaublich.
Aber wer mal in Kambodscha war, kann sich vorstellen, dass für so etwas keine Kohle vom Verband kommt.
Für die zweite Halbzeit dann rechnete ich mit verstärkten Bemühungen der Malaien. Malaysier? Jedenfalls der Annern.
Fehlanzeige. Munter erspielten sich die Cambodians eine Chance nach der anderen, die sie allerdings auf einer Kläglichkeitsskala von ein bis zehn samt und sonders auf Zehnerlevel vergeigten.
Ab etwa 20 Minuten vor Schluss zollten dann beide Teams den immer noch hohen Temperaturen und der immensen Luftfeuchtigkeit Tribut. Will heißen: Stehend k.o.
Dennoch: Ein paar Minuten vor Schluss ein langer Ball in Richtung malayisches Tor, der Torwart schnarchzapft, der Verteidiger japst, und der kambodschanische Stürmer lupft in mit letzten Kräften über den Keeper.
Tooooor! für meine Jungs, die ich längst ins Herz geschlossen hatte. Die Entscheidung.
Komischerweise rafften sich jetzt noch mal die Pinanger auf.
Kurz vor Schluss drei Tausendprozentige innerhalb zwei Minuten!
Aber auf der Kläglichkeitsskala in Sachen Chancenverwertung übertrumpften sie meine Freunde sogar noch.
So reichte es nur für den Anschlusstreffer in der 89.
Danach Abpfiff. Preach Khan Reach FC in der zweiten Runde des Malay FA Cup, Pulau Pinang FA eliminiert und Tschüss.
Wahnsinn!
Cambodians, go for the Malay FA Cup! ,-)
Fußball is doch einfach scheee.
Sonntag geht's nach Paderborn!
Yes no is clear, my cambodianian(?) friend. The stadium in KL is called Fritz-Walter-Stadion.
Ansonsten:
wahrhaftig. Schlimmer noch als Winterpause.
Pass auf dich auf, bleib gesund reggeatyp, und Finger weg von allzu scharfen Gerichten.
Zu Spät. ,-)
Wir essen gerne scharf.
Und aufpassen muss man in der B-Ebene mehr als hier. Malaysia ist erstens sicher und zweitens sehr modern.
Zumindest in den Städten und dort, wo Touris sind.
Trinke gerade jetzt am Beach ein kaltes Asahi. Life is beautiful.
Danke für den geilen Bericht.