SGEmannheim schrieb: Weil er um den neuen Kontrakt wusste, sah Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies das Erstrunden-Aus des Revierklubs im UEFA-Cup gegen Nancy finanziell bereits gelassen: "Ich mache mir keine Sorgen, wir haben noch einiges in der Pipeline."
Bei plötzlich so viel Gas in der Pipeline gibt das am Ende einen gewaltigen Furz.
Meine Zweifel an einem Vorgehen, welches immer neue Defizite (Mannschaft, Trainer, Management) durch immer neue strategische Partner(?)schaften auszugleichen gedenkt, sind erheblich.
Es glaubt doch wirklich keiner, dass etwa Gazprom aus spontan entdeckter Begeisterung für Schalke heraus sich engagiert. Dies alles hat seinen Preis, auch dieses Sponsorship gehört mit auf die - inzwischen allzu lange - Liste Schalker "Verbindlichkeiten".
Was alles im Zug solcher Aktivitäten gerade russischer Unternehmen noch mit über die Bühne geht, womöglich eher hinter dem Vorhang - Genaues weiß man nicht. Im Falle von Gazprom weiß man aber, dass dort nicht gerade zimperlich agiert wird: die Art und Weise, wie etwa innerrussische Konkurrenz ausgeschaltet vulgo in den Gulag verfrachtet wurde, oder wie man jüngst erst europäische Abnehmer mit einem angedrohten Lieferstop unter Druck gesetzt hat, lässt nicht gerade Gutes erwarten.
Natürlich ist die immer heftiger werdende Umarmung des Profifußballs durch das globalisierte Großkapital generell ein Problem. Und ob etwa westeuropäische Großversicherungen oder – banken grundsätzlich weniger Dreck am Stecken haben als die russischen Exklusiv-Ölis, das bleibe mal dahingestellt.
Dennoch, zumindest graduelle Unterschiede dürfte es geben in der Szene. Und ich muss sagen: das Faktum, dass die SGE ihren Hauptsponsor in der Region, ja geradezu in unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft hat, finde ich, bei aller grundsätzlicher Skepsis, dennoch positiv. Dies passt zum insgesamt regional justierten Gesamtansatz. Und die regionalen Kontexte sind, dies immerhin ein Vorteil, wenn nicht a priori moralisch besser, so doch: überschaubarer. Und das ist schon immerhin was.
Dann werden sich die Knappen künftig wohl Genossen nennen. Stell mir gerade die Verkündung der Aufstellung vor: Und hier mit der Nummer 15: Genosse Timo Kunert...
Und der Aufsichtsrat nennt sich bald Zentralkomitee, der Verein wird zur Partei und der Manager nennt sich Staatsratsvorsitzender.
Vor allem ein Absatz ist für uns interessant: "Gasprom ist auf Grund eines enormen Geldberges längst dabei, sich in Banken und Volkswirtschaften einzukaufen. Gerüchterweise hört man aus dem Umfeld der Gasprom-Bank, dass man in Zukunft daran denkt, die Commerzbank zu kaufen."
Die können noch so viel in ihrer Pipeline haben wie sie wollen, Fakt bleibt jedoch und da können sie noch so viel Gas (sprich: Geld in diese beschissene Söldnertruppe) aus Russland reinpumpen:
1. Wir sind der geilste Club Deutschlands 2. Wir haben die geilste Fanszene Deutschlands
und vor allem
3. WIR WERDEN IMMER LAUTER SEIN ALS SCHEISSE 06!!!
Eintrachttrikot schrieb: Dann werden sich die Knappen künftig wohl Genossen nennen. Stell mir gerade die Verkündung der Aufstellung vor: Und hier mit der Nummer 15: Genosse Timo Kunert...
Und der Aufsichtsrat nennt sich bald Zentralkomitee, der Verein wird zur Partei und der Manager nennt sich Staatsratsvorsitzender.
das sich in den letzten 20 jahren weltpolitisch etwas geändert hat, haste aber schon mitbekommen...?
Eintrachttrikot schrieb: Dann werden sich die Knappen künftig wohl Genossen nennen. Stell mir gerade die Verkündung der Aufstellung vor: Und hier mit der Nummer 15: Genosse Timo Kunert...
Und der Aufsichtsrat nennt sich bald Zentralkomitee, der Verein wird zur Partei und der Manager nennt sich Staatsratsvorsitzender.
das sich in den letzten 20 jahren weltpolitisch etwas geändert hat, haste aber schon mitbekommen...?
Ja habe ich schon mitbekommen, bin auch durchaus froh darüber. Habe im obigen Thread nur die entsprechenden Smilies vergessen. Sollte nur ein Beitrag sein der ein paar gewisse Klischees bedient und wahr nicht ernst gemeint.
SPIEGEL ONLINE: Wollen Sie etwa behaupten, der Kreml versuche mittels Schröder und anderer, sein System auf den Westen zu übertragen?
Roth: In Russland herrscht die heimliche Diktatur des Geheimdiensts. Putin war und ist auch als Präsident deren oberster Chef. Sein Wort von der "gelenkten Demokratie" ist nicht mehr als eine Phrase. In Russland gibt es, abgesehen vielleicht von Sankt Petersburg und Moskau, kaum noch demokratische Partizipationsmöglichkeiten der Bürger: Die Medien sind geknebelt, demokratische Bewegungen können nicht mehr existieren. Denken Sie an den Tschetschenienkrieg, da klebt bekanntlich viel Blut auch an Putins Händen.
In Verbindung mit dem..- also ich weiß nicht, ob ich noch zur Eintracht pilgern würde, wenn sie auf derart schmutziges Geld angewiesen wäre. :neutral-face
SPIEGEL ONLINE: Wollen Sie etwa behaupten, der Kreml versuche mittels Schröder und anderer, sein System auf den Westen zu übertragen?
Roth: In Russland herrscht die heimliche Diktatur des Geheimdiensts. Putin war und ist auch als Präsident deren oberster Chef. Sein Wort von der "gelenkten Demokratie" ist nicht mehr als eine Phrase. In Russland gibt es, abgesehen vielleicht von Sankt Petersburg und Moskau, kaum noch demokratische Partizipationsmöglichkeiten der Bürger: Die Medien sind geknebelt, demokratische Bewegungen können nicht mehr existieren. Denken Sie an den Tschetschenienkrieg, da klebt bekanntlich viel Blut auch an Putins Händen.
Zur Frage russischer Demokratieverhältnisse diese traurige aktuelle Nachricht – Anna Politkowskaja war eine mutige und engagierte Frau:
Die prominente russische Kolumnistin Anna Politkowskaja ist heute in Moskau getötet worden. Die Journalistin hatte sich durch kritische Reportagen über den Tschetschenien-Krieg einen Namen gemacht. Europäische Politiker forderten eine gewissenhafte und schnelle Aufklärung der Tat.
SPIEGEL ONLINE: Wollen Sie etwa behaupten, der Kreml versuche mittels Schröder und anderer, sein System auf den Westen zu übertragen?
Roth: In Russland herrscht die heimliche Diktatur des Geheimdiensts. Putin war und ist auch als Präsident deren oberster Chef. Sein Wort von der "gelenkten Demokratie" ist nicht mehr als eine Phrase. In Russland gibt es, abgesehen vielleicht von Sankt Petersburg und Moskau, kaum noch demokratische Partizipationsmöglichkeiten der Bürger: Die Medien sind geknebelt, demokratische Bewegungen können nicht mehr existieren. Denken Sie an den Tschetschenienkrieg, da klebt bekanntlich viel Blut auch an Putins Händen.
Zur Frage russischer Demokratieverhältnisse diese traurige aktuelle Nachricht – Anna Politkowskaja war eine mutige und engagierte Frau:
Die prominente russische Kolumnistin Anna Politkowskaja ist heute in Moskau getötet worden. Die Journalistin hatte sich durch kritische Reportagen über den Tschetschenien-Krieg einen Namen gemacht. Europäische Politiker forderten eine gewissenhafte und schnelle Aufklärung der Tat.
Diese Nachricht passt wie die Faust aufs Auge – scheint es zunächst. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Moskauer Apparat auf solch plumpe Weise eine lästige Kritikerin aus dem Weg räumen würde. Aber: Wer weiß.
Das Regime des Putin’schen Reichs scheint unterdessen ethnische Säuberungen vorzunehmen, um ein unliebsames Volk auf dem Kaukasus einzuschüchtern - nur weil dessen Regierung sich dem Westen zuwendet und sich so von der Moskauer Großmannssucht emanzipiert.
Zurück zum Thema: Gazprom ist imho ein höchst dubioses Unternehmen: in der Hand einer sich seltsam verhaltenden Staatsführung.
Ich frage mich, warum dieser Konzern bzw. dessen Moskauer Führung sich ausgerechnet auf Schalke engagiert.
Sympathischer macht dieser Deal S06 jedenfalls nicht. Mittlerweile scheinen sie dort den Karren schon so weit in den Dreck gefahren zu haben, dass sie sich nun nicht scheuen, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, nur um ihre eigene Haut zu retten. Ich würde mich in meiner Haut mehr als unwohl fühlen, wenn mir im Waldstadion eine Millionärstruppe presented by Gazprom vorgesetzt würde - bei all dem was bewiesenermaßen oder mutmaßlich mit diesem Konzern verknüpft ist (von den Dingen, von denen wir nichts wissen, ganz zu schweigen). Die Eintracht leidenschaftlich supporten und dabei völlig ausblenden, welchen schmutzigen Ursprung die Moneten für all das Ganze haben - ich glaube, damit hätte ich ziemliche Schwierigkeiten...
Nun, dass Korruption in Russland und sicher auch bei Gazprom ein gewaltiges Problem darstellt, wird kaum jemand bestreiten. Aber wenn man alles für bare Münze nimmt, was ein Herr Roth, der nichts anderes will als seine Bücher zu verkaufen, an unbewiesenen Behauptungen von sich lässt, dann müsste man sobald man Frankfurt betritt den Platz und überhaupt Deutschland sofort fluchtartig wieder verlassen.
Das Problem, das wohl viele (Neidhammel?) haben sind verständlicherweise die hohen Summen, die für Schalke im Gespräch sind. Ich glaube diese Zahlen übrigens nicht, einzige Quelle, die genannt wird, ist Bild!
Gazprom ist ja bereits heute Sponsor bei unzähligen sozialen und kulturellen Projekten in Deutschland, übrigens auch - freilich mit viel geringeren Summen - Premiumsponsor z.B. bei Hertha BSC: Mit Sicherheit hat sich hier darüber noch kein Moralapostel aufgeregt. Und keiner hier in Frankfurt regt sich darüber auf, dass z.B. die Eintracht-Sponsoren Mainova (wo kommt das Gas wohl her?) und die Commerzbank (nur noch von der Deutschen Bank übertroffen) die dicksten Erdgas- und Ölgeschäfte mit Gazprom und mit Russland machen.
Schon gar nicht regt sich irgendeiner in Deutschland darüber auf, dass hochgelobte deutsche Top-Unternehmen mit Gazprom Gemeinschaftsunternehmungen gründen (BASF z.B.) oder sich mit Milliarden Euro bei Gazprom einkaufen und im dortigen Aufsichtsrat sitzen (EON) um im deutschen Interesse ins russische Energiegeschäft einzusteigen. Im Gegenteil diese Top-Unternehmen werden einhellig gelobt dafür von Wirtschafts- und Börsenexperten; Politiker (fast) aller Couleur hofieren geradezu Gazprom und Putin im deutschen Interesse.
Vielleicht sollte man zunächst einmal darüber aufregen bevor man Schalke einen Vorwurf macht. Die Eintracht und Bruchhagen - da bin ich mir ganz sicher - würden auch keine Sekunde zögern einen solchen lukrativen Trikot- und Hauptsponsorenvertrag abzuschließen, bei dem der Sponsor ja nicht einmal, was üblich und auch alles andere als anstößig wäre (siehe Eintracht), einen Sitz im Aufsichtsrat oder anderen Gremien beansprucht.
Hessenschalker schrieb: Nun, dass Korruption in Russland und sicher auch bei Gazprom ein gewaltiges Problem darstellt, wird kaum jemand bestreiten. Aber wenn man alles für bare Münze nimmt, was ein Herr Roth, der nichts anderes will als seine Bücher zu verkaufen, an unbewiesenen Behauptungen von sich lässt, dann müsste man sobald man Frankfurt betritt den Platz und überhaupt Deutschland sofort fluchtartig wieder verlassen.
Das Problem, das wohl viele (Neidhammel?) haben sind verständlicherweise die hohen Summen, die für Schalke im Gespräch sind. Ich glaube diese Zahlen übrigens nicht, einzige Quelle, die genannt wird, ist Bild!
Gazprom ist ja bereits heute Sponsor bei unzähligen sozialen und kulturellen Projekten in Deutschland, übrigens auch - freilich mit viel geringeren Summen - Premiumsponsor z.B. bei Hertha BSC: Mit Sicherheit hat sich hier darüber noch kein Moralapostel aufgeregt. Und keiner hier in Frankfurt regt sich darüber auf, dass z.B. die Eintracht-Sponsoren Mainova (wo kommt das Gas wohl her?) und die Commerzbank (nur noch von der Deutschen Bank übertroffen) die dicksten Erdgas- und Ölgeschäfte mit Gazprom und mit Russland machen.
Schon gar nicht regt sich irgendeiner in Deutschland darüber auf, dass hochgelobte deutsche Top-Unternehmen mit Gazprom Gemeinschaftsunternehmungen gründen (BASF z.B.) oder sich mit Milliarden Euro bei Gazprom einkaufen und im dortigen Aufsichtsrat sitzen (EON) um im deutschen Interesse ins russische Energiegeschäft einzusteigen. Im Gegenteil diese Top-Unternehmen werden einhellig gelobt dafür von Wirtschafts- und Börsenexperten; Politiker (fast) aller Couleur hofieren geradezu Gazprom und Putin im deutschen Interesse.
Vielleicht sollte man zunächst einmal darüber aufregen bevor man Schalke einen Vorwurf macht. Die Eintracht und Bruchhagen - da bin ich mir ganz sicher - würden auch keine Sekunde zögern einen solchen lukrativen Trikot- und Hauptsponsorenvertrag abzuschließen, bei dem der Sponsor ja nicht einmal, was üblich und auch alles andere als anstößig wäre (siehe Eintracht), einen Sitz im Aufsichtsrat oder anderen Gremien beansprucht.
Zunächst einmal willkommen hier.
Es wird Dir aufgefallen sein, dass diese Diskussion sehr unaufgeregt und sachlich geführt wird.
Faktum bleibt aber auch, dass es gute Gründe dafür gibt, ein Engagement wie das jetzt sich anbahnende von Gazprom bei Schalke kritisch zu sehen.
In meinem Posting # 22 habe ich zwei Beispiele für die ausgesprochen aggressive Vorgehensweise des russischen Konzerns angeführt. Unbestritten ist auch, dass die aggressive Expansion- (und leider eben auch Erpressungs-)strategie von Gazprom in Kreisen der EU zunehmend kritisch gesehen wird. Wenn das angeführte Verhalten dieses konzerns hier kritisiert wird, hat das mit Neid schon einmal garnichts zu tun. Ich bin mir sicher: wenn ein Unternehmen wie Gazprom bei der Eintracht einsteigen wollte, gäbe es in weiten Kreisen des Forums einen Sturm der Empörung.
Natürlich gibt es immer wieder Beispiele für opportunistisches Verhalten anderer Konzerne, wenn es um profitable Kooperation geht. Doch auch diese müsssen, wie auch Schalke, wissen - und werden es vielleicht später schmerzlich erfahren - , mit wem sie sich da eingelasen haben. Ich persönlich sehe dies mit großer Skepsis, und es gibt, wie gesagt, gute Argumente hierfür.
Jedenfalls, und auch darauf wurde schon hingewiesen: wir bei der Eintracht sind froh, mit Fraport einen honorigen Hauptsponsor unmittelbar aus der Region zu haben. Dies ist stimmig mit der Linie des Vereins, die regionale Identität zu stärken. Und ich bin mir sehr sicher, dass die Vereinsführung dieser Linie weiterhin Priorität geben, sie jedenfalls nicht ohne weiteres für die nächste beste = höhere Offerte gleich aufzugeben bereit ist.
Die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs sehe ich persönlich grundsätzlich mit Bedauern. Das sich anbahnende Engagement von Gazprom halte ich sogar für außerordentlich bedenklich, nicht allein mit Hinblick auf Schalke, sondern bezüglich des deutschen Fußballs insgesamt. Und das hat, um es noch einmal zu sagen, mit Neid oder gar nationalen Beweggründen schlichtweg nichts zu tun. Es gibt für diese skeptische Einschätzung schlicht und ergreifend solide Argumente.
hat man nicht gekämpft,
man hat sich von den Russen kaufen lassen....
ich ärger mich sowas von,schalke war so nah am abgrund
Bei plötzlich so viel Gas in der Pipeline gibt das am Ende einen gewaltigen Furz.
Meine Zweifel an einem Vorgehen, welches immer neue Defizite (Mannschaft, Trainer, Management) durch immer neue strategische Partner(?)schaften auszugleichen gedenkt, sind erheblich.
Es glaubt doch wirklich keiner, dass etwa Gazprom aus spontan entdeckter Begeisterung für Schalke heraus sich engagiert. Dies alles hat seinen Preis, auch dieses Sponsorship gehört mit auf die - inzwischen allzu lange - Liste Schalker "Verbindlichkeiten".
Was alles im Zug solcher Aktivitäten gerade russischer Unternehmen noch mit über die Bühne geht, womöglich eher hinter dem Vorhang - Genaues weiß man nicht. Im Falle von Gazprom weiß man aber, dass dort nicht gerade zimperlich agiert wird: die Art und Weise, wie etwa innerrussische Konkurrenz ausgeschaltet vulgo in den Gulag verfrachtet wurde, oder wie man jüngst erst europäische Abnehmer mit einem angedrohten Lieferstop unter Druck gesetzt hat, lässt nicht gerade Gutes erwarten.
Natürlich ist die immer heftiger werdende Umarmung des Profifußballs durch das globalisierte Großkapital generell ein Problem. Und ob etwa westeuropäische Großversicherungen oder – banken grundsätzlich weniger Dreck am Stecken haben als die russischen Exklusiv-Ölis, das bleibe mal dahingestellt.
Dennoch, zumindest graduelle Unterschiede dürfte es geben in der Szene. Und ich muss sagen: das Faktum, dass die SGE ihren Hauptsponsor in der Region, ja geradezu in unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft hat, finde ich, bei aller grundsätzlicher Skepsis, dennoch positiv. Dies passt zum insgesamt regional justierten Gesamtansatz. Und die regionalen Kontexte sind, dies immerhin ein Vorteil, wenn nicht a priori moralisch besser, so doch: überschaubarer. Und das ist schon immerhin was.
Und der Aufsichtsrat nennt sich bald Zentralkomitee, der Verein wird zur Partei und der Manager nennt sich Staatsratsvorsitzender.
Vor allem ein Absatz ist für uns interessant:
"Gasprom ist auf Grund eines enormen Geldberges längst dabei, sich in Banken und Volkswirtschaften einzukaufen. Gerüchterweise hört man aus dem Umfeld der Gasprom-Bank, dass man in Zukunft daran denkt, die Commerzbank zu kaufen."
1. Wir sind der geilste Club Deutschlands
2. Wir haben die geilste Fanszene Deutschlands
und vor allem
3. WIR WERDEN IMMER LAUTER SEIN ALS SCHEISSE 06!!!
Nazdrovje!
das es kommt war klar,doch das es so schnell geht,hätte ich nicht gedacht.
Ja habe ich schon mitbekommen, bin auch durchaus froh darüber. Habe im obigen Thread nur die entsprechenden Smilies vergessen. Sollte nur ein Beitrag sein der ein paar gewisse Klischees bedient und wahr nicht ernst gemeint.
Hier in Ergänzung zu meinem obigen Beitrag:
Freundschaft.
fands nur merkwürdig, da die russen derzeit kapitalismus pur pflegen...
Kann mir aber nicht vorstellen das Scheisse 06 mit Geld etwas Sinnvolles anstellt. Bei so einem trubel was da ist! Mach mir da wenig Sorgen...
SPIEGEL ONLINE: Wollen Sie etwa behaupten, der Kreml versuche mittels Schröder und anderer, sein System auf den Westen zu übertragen?
Roth: In Russland herrscht die heimliche Diktatur des Geheimdiensts. Putin war und ist auch als Präsident deren oberster Chef. Sein Wort von der "gelenkten Demokratie" ist nicht mehr als eine Phrase. In Russland gibt es, abgesehen vielleicht von Sankt Petersburg und Moskau, kaum noch demokratische Partizipationsmöglichkeiten der Bürger: Die Medien sind geknebelt, demokratische Bewegungen können nicht mehr existieren. Denken Sie an den Tschetschenienkrieg, da klebt bekanntlich viel Blut auch an Putins Händen.
In Verbindung mit dem..- also ich weiß nicht, ob ich noch zur Eintracht pilgern würde, wenn sie auf derart schmutziges Geld angewiesen wäre. :neutral-face
Ist doch geschickt, als Dortmunder (Mitglied und Fan) macht er so die Schalker kaputt ,-)
Zur Frage russischer Demokratieverhältnisse diese traurige aktuelle Nachricht – Anna Politkowskaja war eine mutige und engagierte Frau:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,441367,00.html
TSCHETSCHENIEN-EXPERTIN
Russische Journalistin ermordet
Die prominente russische Kolumnistin Anna Politkowskaja ist heute in Moskau getötet worden. Die Journalistin hatte sich durch kritische Reportagen über den Tschetschenien-Krieg einen Namen gemacht. Europäische Politiker forderten eine gewissenhafte und schnelle Aufklärung der Tat.
Diese Nachricht passt wie die Faust aufs Auge – scheint es zunächst. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Moskauer Apparat auf solch plumpe Weise eine lästige Kritikerin aus dem Weg räumen würde. Aber: Wer weiß.
Das Regime des Putin’schen Reichs scheint unterdessen ethnische Säuberungen vorzunehmen, um ein unliebsames Volk auf dem Kaukasus einzuschüchtern - nur weil dessen Regierung sich dem Westen zuwendet und sich so von der Moskauer Großmannssucht emanzipiert.
Zurück zum Thema: Gazprom ist imho ein höchst dubioses Unternehmen: in der Hand einer sich seltsam verhaltenden Staatsführung.
Ich frage mich, warum dieser Konzern bzw. dessen Moskauer Führung sich ausgerechnet auf Schalke engagiert.
YZ
Ich würde mich in meiner Haut mehr als unwohl fühlen, wenn mir im Waldstadion eine Millionärstruppe presented by Gazprom vorgesetzt würde - bei all dem was bewiesenermaßen oder mutmaßlich mit diesem Konzern verknüpft ist (von den Dingen, von denen wir nichts wissen, ganz zu schweigen). Die Eintracht leidenschaftlich supporten und dabei völlig ausblenden, welchen schmutzigen Ursprung die Moneten für all das Ganze haben - ich glaube, damit hätte ich ziemliche Schwierigkeiten...
wie wärs mit GazpromBankArena !!
das wäre mir sogar lieber als Commerzbankarena, denn der neue Name wär so scheisse, jeder würde wieder Waldstadion sagen, und nicht nur wir Fans ..
schon ne komische Vorstellung.
Das Problem, das wohl viele (Neidhammel?) haben sind verständlicherweise die hohen Summen, die für Schalke im Gespräch sind. Ich glaube diese Zahlen übrigens nicht, einzige Quelle, die genannt wird, ist Bild!
Gazprom ist ja bereits heute Sponsor bei unzähligen sozialen und kulturellen Projekten in Deutschland, übrigens auch - freilich mit viel geringeren Summen - Premiumsponsor z.B. bei Hertha BSC: Mit Sicherheit hat sich hier darüber noch kein Moralapostel aufgeregt.
Und keiner hier in Frankfurt regt sich darüber auf, dass z.B. die Eintracht-Sponsoren Mainova (wo kommt das Gas wohl her?) und die Commerzbank (nur noch von der Deutschen Bank übertroffen) die dicksten Erdgas- und Ölgeschäfte mit Gazprom und mit Russland machen.
Schon gar nicht regt sich irgendeiner in Deutschland darüber auf, dass hochgelobte deutsche Top-Unternehmen mit Gazprom Gemeinschaftsunternehmungen gründen (BASF z.B.) oder sich mit Milliarden Euro bei Gazprom einkaufen und im dortigen Aufsichtsrat sitzen (EON) um im deutschen Interesse ins russische Energiegeschäft einzusteigen. Im Gegenteil diese Top-Unternehmen werden einhellig gelobt dafür von Wirtschafts- und Börsenexperten; Politiker (fast) aller Couleur hofieren geradezu Gazprom und Putin im deutschen Interesse.
Vielleicht sollte man zunächst einmal darüber aufregen bevor man Schalke einen Vorwurf macht. Die Eintracht und Bruchhagen - da bin ich mir ganz sicher - würden auch keine Sekunde zögern einen solchen lukrativen Trikot- und Hauptsponsorenvertrag abzuschließen, bei dem der Sponsor ja nicht einmal, was üblich und auch alles andere als anstößig wäre (siehe Eintracht), einen Sitz im Aufsichtsrat oder anderen Gremien beansprucht.
Zunächst einmal willkommen hier.
Es wird Dir aufgefallen sein, dass diese Diskussion sehr unaufgeregt und sachlich geführt wird.
Faktum bleibt aber auch, dass es gute Gründe dafür gibt, ein Engagement wie das jetzt sich anbahnende von Gazprom bei Schalke kritisch zu sehen.
In meinem Posting # 22 habe ich zwei Beispiele für die ausgesprochen aggressive Vorgehensweise des russischen Konzerns angeführt. Unbestritten ist auch, dass die aggressive Expansion- (und leider eben auch Erpressungs-)strategie von Gazprom in Kreisen der EU zunehmend kritisch gesehen wird. Wenn das angeführte Verhalten dieses konzerns hier kritisiert wird, hat das mit Neid schon einmal garnichts zu tun. Ich bin mir sicher: wenn ein Unternehmen wie Gazprom bei der Eintracht einsteigen wollte, gäbe es in weiten Kreisen des Forums einen Sturm der Empörung.
Natürlich gibt es immer wieder Beispiele für opportunistisches Verhalten anderer Konzerne, wenn es um profitable Kooperation geht. Doch auch diese müsssen, wie auch Schalke, wissen - und werden es vielleicht später schmerzlich erfahren - , mit wem sie sich da eingelasen haben. Ich persönlich sehe dies mit großer Skepsis, und es gibt, wie gesagt, gute Argumente hierfür.
Jedenfalls, und auch darauf wurde schon hingewiesen: wir bei der Eintracht sind froh, mit Fraport einen honorigen Hauptsponsor unmittelbar aus der Region zu haben. Dies ist stimmig mit der Linie des Vereins, die regionale Identität zu stärken. Und ich bin mir sehr sicher, dass die Vereinsführung dieser Linie weiterhin Priorität geben, sie jedenfalls nicht ohne weiteres für die nächste beste = höhere Offerte gleich aufzugeben bereit ist.
Die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs sehe ich persönlich grundsätzlich mit Bedauern. Das sich anbahnende Engagement von Gazprom halte ich sogar für außerordentlich bedenklich, nicht allein mit Hinblick auf Schalke, sondern bezüglich des deutschen Fußballs insgesamt. Und das hat, um es noch einmal zu sagen, mit Neid oder gar nationalen Beweggründen schlichtweg nichts zu tun. Es gibt für diese skeptische Einschätzung schlicht und ergreifend solide Argumente.