ZoLo schrieb: @ Hessenschalker - der moralische Aspekt noch nicht einmal angeschnitten wurde.
Erwartest du ernsthaft meine Meinung zum Thema Moral, Politik und Russland hier im Eintracht-Forum? Wollte eigentlich nichts dazu sagen, dann halt doch ganz deutlich:
Diese Selbstgerechtigkeit, diese Heuchelei hier im Forum kotzt mich an. Jeder sollte sich mal fragen, was wohl wäre, wenn die Eintracht einen solchen Sponsorenvertrag bekommen könnte, in dem der Sponsor nicht einmal Einfluss oder Sitze im Aufsichtsrat beansprucht.
Was ist denn mit der Cobank und den deutschen Banken hier aus Frankfurt? Wieso beschwert sich hier keiner, dass die mit dem russischen Energiemarkt Millionen verdienen, dort ganz dicke Geschäfte machen und der russischen Regierung bei der Zerschlagung des Jukos-Konzern tatkräftig geholfen haben, ja dem Konzern letztendlich erst den Todesstoß vesrsetzt haben. Einführend zu den Geschäften der deutschen Banken (auch der Eintracht-Sponsor Cobank!) im russischen Ölgeschäft: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=14003
Und was ist den mit dem Eintracht-Premiumsponsor Coca Cola und seinen Schweinereien in Indien, die denen von Gazprom in nichts nachstehen.
Fordert hier jemand, dass die Eintracht die Sponsorenverträge mit denen auflöst?
Was wäre denn, wenn Schalke den Vertrag ausgeschlagen hätte? Vielleicht nicht die Eintracht, weil sie in der Schlange zu weit hinten steht, aber ganz sicher wäre ein anderer Bundesligist eingesprungen, Hertha zum Beispiel, das schon heute 1 Mio für eine Premium-Partnerschaft von Gazprom bekommt, biedert sich ja regelrecht an für einen solchen Sponsorenvertrag, ja sogar für eine strategische Partnerschaft (was nichts anderes ist als Octagon bei der SGE vor ein paar Jahren!) wie man hier lesen kann: http://www.bz-berlin.de/aktuell/sport/hertha/061008/hertha.html Und was ist mit dem Hauptsponsor der HSV, ist es moralischer mit so einem Unternehmen aus einem solchen Staatssystem ein Sponsorvertrag zu schließen als mit Gazprom?
Soll Schalke wirklich den Vertrag nicht abschließen, sollen wirklich mit Russland und Putin usw. keine Geschäfte mehr gemacht werden, sollen wir uns politisch und wirtschaftlich von denen abschotten? Würde dann in Russland alles besser? Überlegt euch das mal!
Im Übrigen geht mir diese Selbstgerechtigkeit gegenüber Russland hier in Deutschland und in Europa auf den Geist. Russland ist auf einem Weg, der ähnlich dem ist, den wir nach 1945 auch beschritten haben bzw. beschreiten mussten. Wir wurden damals auch nicht auf Jahrzehnte isoliert sondern bekamen die Chance uns wieder zu integrieren. Warum soll Russland diese Chance nicht bekommen? Die Möglichkeit der Einflussnahme ist bei Partnern generell größer als bei denjenigen denen ich nur aus der Distanz selbstgerecht gute Ratschläge geben will.
Weil ich ohnehin schon zu viel zu einem Thema geschrieben habe, dass ich hier eigentlich gar anreißen wollte zitiere ich einfach mal aus einem SZ-Artikel, der ungefähr meine Haltung zum Thema Russland und Putin wiedergibt und vielleicht einige antirussische Ressentiments auch hier im SGE-Forum abbauen kann:
Bevor man das verurteilt, sollte man sich vergegenwärtigen, welche Herausforderungen zu bestehen waren. Als Putin sein Amt antrat, drohte Rußland auseinanderzufallen. Es gab Sezessionsbewegungen. Das Volksvermögen wurde unter Jelzin an eine haarkleine Schicht von Oligarchen verteilt, die zusehends politische Ambitionen offenbarten. Das organisierte Verbrechen wucherte bis in höchste staatliche Hierarchien. "Die brandig gewordenen Glieder des Staates", resümierte vor gut 150 Jahren der Philosoph Hegel, "sind mit Lavendelwasser nicht zu heilen." Die geschützte Kanalinsel England brauchte Jahrhunderte, um sich von einer Art mittelalterlichem Afghanistan zu einer konstitutionellen Monarchie zu zähmen. Dem zerklüfteten Landkoloß Rußland wird nach Ewigkeiten zaristischer Bevormundung und sowjetischen Staatsterrorismus die gleiche Leistung in Rekordzeit abverlangt.
An Putin werden verquere Maßstäbe angelegt. Nichts gegen die zivilisierende Wirkung guter Ratschläge, aber der Westen tendiert in seinem universalen Demokratisierungswollen zu Selbstgerechtigkeit und mangelhafter Konsistenz. Gerade die EU ist von einer derartigen Unzahl demokratischer Defizite gekennzeichnet, dass ihre weltweiten Demokratiebenotungen bizarr anmuten. In Deutschland durften keine Volksabstimmungen über die Maastrichter Verträge, den Euro und die EU-Verfassung stattfinden, weil man "falsche" Resultate fürchtete. Zahlreiche andere europäische Staaten haben ihre Völker demokratisch teilentmündigt, wenn es um europapolitische Belange geht. Trotzdem werden an Rußland laufend Idealforderungen herangetragen, die man selbst bei sich zu Hause kaum erträgt.
Ist es wirklich sinnvoll, in dem von islamistischen Extremisten heimgesuchten Dagestan Volksabstimmungen abzuhalten? Will man russische Teilstaaten, in denen milliardenschwere Semikriminelle jeden Wähler kaufen können, mit Urnengängen zwangsbeglücken? In welche Widersprüche sich der demokratieselige Westen verstrickt, haben kürzlich die Wahlen in Palästina gezeigt, wo durch einwandfreie Verfahren Terroristen an die Macht kamen. Hier irrt US-Präsident Bush, hier irren seine Einflüsterer: Die Demokratie ist nicht die Voraussetzung, meistens ist sie das Resultat funktionierender Ordnungen, die unter Umständen auch durch autoritärere Phasen gehen (müssen).
Hessenschalker schrieb: Und was ist den mit dem Eintracht-Premiumsponsor Coca Cola und seinen Schweinereien in Indien, die denen von Gazprom in nichts nachstehen.
Du hast ja mehr als nur einen Sockenschuss, Coca Cola mit einen Mafiaunternehmen zu vergleichen ist mehr als nur ein schlechter Witz. Sicher sauen viele Grossunternehmen ganz schön rum, das wird hoffentlich keiner abstreiten, aber das mit einem Unternehmen zu vergleichen wo schon die Herkunft jeglichen Geldes zweifelhaft ist ist einfach lächerlich. Aber eins ist doch immer wieder schön, wie sich Leute ein so zweifelhaftes Geschäft versuchen schön reden und gleichzeitig andere versuchen schlecht zu machen nur um das ganze in einem guten Licht erscheinen zu lassen ist immer wieder lustig.
Anstatt zweifelhafte Sponsoren schön zu reden und Sponsoren anderer Vereine anzugreifen sollte man in Schalke auch mal versuchen zu lernen seriös zu planen, sprich nur die Gelder einplant die man auch wirklich hat, dann hat man es nicht nötig sich an ein mafiaähnliches Unternehmen zu wenden.
Es mag sein ,das es in der EU ein Demokratiedefizit gibt. Möglicherweise entwickeln wir uns auch in Richtung einer *****.Wo immer das hinführen mag. Es Ist trotzdem ein Unterschied! Putin stammt aus der Nomenklatura der alten Sowjetunion. Er war jahrelang KGB -Agent in Dresden.Das prägt. Gerade im Hinblick darauf wie man seine(vermeintlichen )Interessen durchsetzt.Das ist eben der Unterschied zu WesteuropaWenn man hier die Mißstände in heutigen Russland benennt,vermag ich keine antirussischen Ressentiments zu erkennen. Warum setzt Du dich eigentlich nicht mit den Postings von Adlerkadabra auseinander. Ohne die Aktivitäten von Coca -Cola in Indien zu kennen gehe ich mal davon aus ,das es Coca -Cola Managern in der Regel nicht gelingt Konkurrenten ins Straflager zu bringen. Nicht das wir uns falsch verstehen,ich glaube niemand hat hier etwas gegen Schalke(jedenfalls nicht mehr als üblich).Es ist schon ein großer Verein. Gerade deshalb machen sich einige hier Sorgen um den Weg den ihr beschreitet. Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Ihr werdet sie nicht mehr schließen können.Eure " Blau und Weiß wie lieb ich dich und der Steiger kommt "Romantik ist vorbei.Mit Mißgunst hat das nix zu Tun,eher mit Unbehagen um die Entwicklung die eure wirtschaftliche Leitung angestoßen hat.
Jeder sollte sich mal fragen, was wohl wäre, wenn die Eintracht einen solchen Sponsorenvertrag bekommen könnte, in dem der Sponsor nicht einmal Einfluss oder Sitze im Aufsichtsrat beansprucht.
Ich würde mich fragen, ob man mit einer solchen Summe nicht genügend Einfluss auch ohne Sitz im Aufsichtsrat ausüben könnte.
Was ist denn mit der Cobank und den deutschen Banken hier aus Frankfurt? Wieso beschwert sich hier keiner, dass die mit dem russischen Energiemarkt Millionen verdienen, dort ganz dicke Geschäfte machen und der russischen Regierung bei der Zerschlagung des Jukos-Konzern tatkräftig geholfen haben, ja dem Konzern letztendlich erst den Todesstoß vesrsetzt haben.
Und folgende Vergleiche....
Schau dir mal die Besitzverhältnisse der Victoria an, krame in deinen 45er Vergleichen und sei aufgrund des Konzerngeflechtes besser still.
Desweiteren: Interessant, dass du Coca Cola hier ins Spiel bringst, die du sicher nicht trinkst, und so schön über den neuen russischen Sponsor schreibst...
Frage: Was würdest du sagen, wenn der neue Sponsor Exxon wäre ? :neutral-face
Wie man hier bei der SGE auf ein solches Angebot reagieren würde, im Forum? Es würden die Fetzen fliegen, und eine erhebliche Anzahl von Fans, einschließlich meiner Wenigkeit, wären nicht länger mit von der Partie.
Die Eintracht, die nur allzu gern ein Stück vom großen russischen Ölkuchen hätte, aber dafür leider etwas zu weit hinten in der Schlange steht? Das ist schon ein wenig unverschämt, nein, sagen wir lieber: sehr unklug. Gerade jetzt. Wer ist europäisch noch mit dabei? Die Eintracht. Wer ist gerade ziemlich unrühmlich rausgeflogen. Schalke 06.
Die Vergleiche, die Du zwischen Gazprom und anderen Großkonzernen ziehst (deren Freund ich auch nicht bin, aber: bitte immer noch unterscheiden!), werden nicht dadurch zutreffender, dass Du sie - ohne Beispiele zu nennen - gebetsmühlenartig repetierst, aber auf gute Argumente (s. oben, jede Menge) nicht eingehst. Du schätzt die SZ? In Ordnung, nehmen wir doch einmal aus aktuellem Anlass die neuesten Ausgaben her. Lies Dir nur die beiden folgenden Beiträge einmal durch, dann kapierst auch Du die Sonderstellung, die ein Konzern wie Gazprom, zur Ununterscheidbarkeit verflochten mit russischer Regierung, Geheimdienst etc. etc. einnimmt - und dies in einem ausgesprochen negativen Sinn :
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l3/ausland/artikel/197/88109/ Außenansicht Zar Wladimir - unfehlbar und messianisch Russlands Präsident hat den Weg des Landes zur Demokratie, den sein Vorgänger Jelzin eingeschlagen hatte, längst verlassen. Von + Anna Politkowskaja + [/b] Zitat daraus:
„Mit dem Ergebnis, dass die Grenze zwischen Großunternehmertum und staatlichem Wirtschaftssystem, zwischen Business und Staatsdienst zusehends verschwimmt. Dabei entstand ein korruptes System, das alle Verwaltungsinstanzen, sämtliche Strukturen zum Schutz der Rechtsordnung und das gesamte Justizsystem befallen hat. Begannen die Gerichte unter Jelzin, sich als Institution zum Schutz der Rechte der Bürger und der Gesellschaft vor dem Staat zu entwickeln, sind sie heute wieder eine Abteilung des Kreml. Genauso wie die Generalstaatsanwaltschaft. Und auch die Medien, die vierte Säule in einer funktionierenden Demokratie, sind mundtot.“
Und:
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l4/ausland/artikel/130/88042/ Russland "Kritiker schweben in Lebensgefahr" Warum sich die Menschenrechtslage in Russland zuletzt dramatisch verschlechtert hat - und was die frühere deutsche Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger von Merkel bei ihrem Treffen mit Putin an diesem Dienstag fordert. Interview: Peter Lindner
Zitat daraus:
"Leutheusser-Schnarrenberger: Es gibt in Russland kaum noch Meinungsfreiheit. Mehrere Journalisten sind in den vergangenen Jahren ermordet worden. Es gibt kaum noch wirklich unabhängige Medien. Alle die, die eher kritisch sind, die unangenehme Dinge ansprechen, sind in großer Gefahr. Man versucht, sie anzuklagen und wegen eines Vorwandes zu verurteilen. Leider schweben sie auch in Lebensgefahr."
Gazprom ist ununterscheidbares Teil dieses mafiösen Komplexes. Und wer's jetzt nicht kapiert, kapiert's wohl nimmermehr. Glück auf, nein, besser: Auf gut Glück, Schalke!
Im Übrigen geht mir diese Selbstgerechtigkeit gegenüber Russland hier in Deutschland und in Europa auf den Geist. Russland ist auf einem Weg, der ähnlich dem ist, den wir nach 1945 auch beschritten haben bzw. beschreiten mussten. Wir wurden damals auch nicht auf Jahrzehnte isoliert sondern bekamen die Chance uns wieder zu integrieren. Warum soll Russland diese Chance nicht bekommen?
Ich hätt' ja jetzt noch einiges zu sagen, aber die 2.Hälfte der U21 beginnt gerade wieder.
Dennoch: DIESEN ABSATZ meinst du ja wohl nicht wirklich ernst? Wenn doch, dann lohnt es sich glaube ich kaum noch, hier weiter zu diskutieren...
Gerade die Erläuterung und Definition dieses Satzes interessiert mich brennend. Vor allem der zwingende Vergleich zwischen Wiederaufbau der Republik versus Einflussnahme staatlich konntrollierter oligopoler Konzerne.
Hessenschalker schrieb: Diese Selbstgerechtigkeit, diese Heuchelei hier im Forum kotzt mich an.
Nenne es Selbstgerechtigkeit, von mir aus auch Heuchlerei, ich verstehe ja woher es kommt und warum es Dich so ankotzt. Du stehst halt zu Deinem Verein und da fällt es sicherlich schwer, solche Dinge zu ertragen.
Ich denke aber auch, dass Du eigentlich klug genug bist, um zu wissen, dass Selbstbetrug und sich Dinge schönzureden, nicht wirklich fruchtbar ist, trotzdem wirst Du es versuchen und zwar immer wieder, zumindest so lange, bis Du uns den Finger zeigen und „Ätsch, ich hab’s Euch doch gesagt!“ sagen kannst oder Du, bzw. Dein Verein, tierisch auf die Schnauze gefallen ist.
Eines solltest Du jedoch nicht tun, nämlich solche Unternehmen wie Gazprom zu verteidigen oder diese gar mit anderen Unternehmen gleichsetzen, denn damit, bzw. auch noch ohne Fakten oder Argumente zu liefern, machst Du Dich tatsächlich lächerlich.
Nur so nebenbei:
Hast Du Dir nie die Frage gestellt, warum der BVB, selbst in der Stunde größter Not, einen Vertrag mit Gazprom ablehnte (Schröder, als BVB-Fan, hätte dies sicherlich toll gefunden!) und warum Glasgow nichts mit denen zu tun haben wollte?
Wie auch immer, ich drücke Deinen Schalkern die Daumen, dass sie die Geschichte heil überstehen und vielleicht doch damit glücklich werden oder zumindest irgendwann zur Besinnung kommen und realisieren, dass sie sehr nah am Abgrund stehen und etwas dagegen unternehmen, denn sonst könnte es irgendwann *peng* machen.
Hiermit überlasse ich Dich wieder Deiner weiß-blau gefärbten und scheinbar heilen Welt.
Grüße,
ZoLo
P.s.: Kleiner Tipp: Wenn hier alles so schlimm ist, was willst Du dann hier?
P.P.s.: Nein, dies ist kein Versuch Dich loszuwerden!
Fladi schrieb: Die Schalker werden mit dem neuen Schriftzug auf den Trikots erstmals beim Rückrunden-Auftakt am 28. Januar 2007 bei Eintracht Frankfurt antreten.
Die kommen mit den neuen Trikots zuerst zu uns, da lässt sich doch bestimmt was machen mit denen wir die Schalker aufziehen können?!
Naja, vlt. nicht aufziehen..., aber wenn man etwas gegen Gazprom machen wollte(etwa "Kick Gazprom out of football"-Plakate oder so ähnlich), verstößt so etwas nicht gegen das Verbot politischer Aktionen im Stadion?
„Schalkes bisheriger Hauptsponsor, die VICTORIA Versicherung, hatte sich zu einer vorzeitigen Beendigung des Hauptsponsorings bereit erklärt und damit den Weg für GAZPROM frei gemacht.“
„Die Vertragsunterschrift kommt zur rechten Zeit, denn Schalke muss Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 200 Millionen Euro zurückzahlen.“
Man kann das Ganze nur mit Bedauern sehen. Und, mit Blick wiederum auf die Eintracht, darf man verdammt froh und zufrieden sein. Ganz gleich, wie die sportlichen Erfolge der beiden Vereine in den nächsten Jahren im Vergleich aussehen werden – die SGE, da bin ich mir absolut sicher, geht den besseren Weg. Zwar auch durch das Minenfeld des hochkapitalisierten und durch das oben bereits angesprochene Phänomen des „Imagetransfers“ gekennzeichnete Fußballbusiness, aber ganz gewiss: den besseren Weg.
Was Schalke anbelangt, wage ich noch die Vorhersage, dass das erste personelle Opfer des Deals Trainer Slomka sein wird. Denn 1. kann man sich die vorzeitige Kündigung jetzt auf einmal wieder leisten. Und 2. passt ein Daum einfach besser in das Anforderungsprofil eines Konzerns wie Gazprom (ich meine das faktisch und nicht polemisch) resp. zu „Männerfreundschaften“ à la Schröder/Putin.
Sag mal, Hessenschalker, bist Du eigentlich immer so naiv oder geht Dir nur bezogen auf Schlappe 06 jeglicher Realitätssinn abhanden?
Dass Du Dir alles Mögliche schönreden kannst - Schalkes Finanzen ["Herr im Haus"], Gazprom ["unterstützt soziale Projekte", "hat sich in Deutschland nichts zuschulden kommen lassen"] und sogar Russlands Politik ("Russland ist auf einem Weg, der ähnlich dem ist, den wir nach 1945 auch beschritten haben" - btw: hier wird's echt gruselig!) - wäre ja bereits eine reife Leistung. Getoppt eigentlich nur noch von Deiner Fähigkeit, mit unsinnigen Vergleichen alle moralischen Fragestellungen zu umdribbeln wie einst Libuda seine Gegenspieler.
Aber dass Du mit dem lächerlichen Hinweis, der Kreml (nichts anderes ist schließlich Gazprom) wolle ja "noch nicht einmal" einen Aufsichtsratposten, allen Ernstes Glauben (machen) willst, es werde keine "Einflußnahme" geben... - das setzt Deiner Naivität die Krone auf.
Ich könnte ja dazu anmerken, dass in Aufsichtsräten abgestimmt zu werden pflegt, also eine genuin demokratische Struktur herrscht, und dass dies ohnehin nicht die Mittel und Wege sind, die Eure neuen Freunde von Gazprom gemeinhin so zur Interessendurchsetzung bevorzugen. Aber das würdest Du - vielleicht noch nicht einmal zu unrecht - wohl als polemisch abtun.
Also betrachten wir das ganze mal lieber nüchtern und sachlich (wenn Du dem folgen willst, wäre allerdings das kurzfristige Absetzen Deiner blau-weißen Vereinsbrille ganz hilfreich):
1. Was bezweckt Gazprom mit dem Deal? Deine Antwort lautet: "positive publicity angesichts antirussischer Ressentiments in Deutschland". Hm. Überschätzt Du da nicht ein klein wenig die Bedeutung der Schalker Anhängerschaft für die öffentliche Meinungsbildung in der Bundesrepublik Deutschland? Bedenke mal, dass "normalerweise" ein Trikotsponsor entweder seinen Namen bekannter machen will (häufig der Fall bei ausländischen, oft auch asiatischen Konzernen, die neu auf den europäischen oder deutschen Markt drängen) und/oder ein Produkt direkt für Endverbraucher anbietet und dieses Produkt mit dem "sportlichen" Image des Vereins verbinden möchte. Gazprom ist aber nun wirklich schon bekannt genug; und Gazprom bietet hierzulande dem Endverbraucher überhaupt kein Produkt an... Einen erkennbaren Sinn oder Zweck hat das - ja nicht ganz billige - Vergnügen, auf Schalkes Trikot zu erscheinen, für Gazprom nicht.
Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass allein der Namenszug auf der Schalker Brust nicht das Hauptmotiv des Gazprom-Engagements ist.
2. Haben die Russen Geld zu verschenken? Auch wenn Du mit der mehrfachen Wiederholung von Begriffen wie "Portokasse" nahe legen willst, den Russen wäre das Geld ganz egal: Soviel haben die schon vom Kapitalismus mitgekriegt, dass sich ein Investment bitte schön lohnen soll.
Es ist übrigens nicht wahr, dass sich "im Fußball" kein Geld verdienen lässt. Wahr ist nur, dass sich mit dem Unterhalten einer Profimannschaft kein Geld verdienen lässt. Aber dafür habt Ihr ja den Verein, und die wollen nicht mal in den Aufsichtsrat...
Schalke hat aber nicht nur "den Verein", sondern - wie Freddie Röckinghaus kürzlich in der auch von Dir goutierten SZ schrieb - sage und schreibe 17 (!) Tochtergesellschaften. Es ist ein altes Spiel diverser "Investoren", dass sie von den Fußballvereinen selbst die Finger lassen und ausschließlich Beteiligungen an profitablen Tochterunternehmen beanspruchen.
Ich habe keine Ahnung, ob, welche und ggf. in welcher Höhe Gazprom Anteile an der Arena-Betreibergesellschaft, an Marketing-GmbH's u.ä. erwirbt. Aber Du hast - sorry, wenn ich das so offen sage - ebenso wenig Ahnung davon. Deine Erleichterung, dass Gazprom keinen Aufsichtsratsposten will (was sollte die damit?), ist jedenfalls etwas, nun ja, blauäugig...
3. Was ist mit Zenit St. Petersburg? Gänzlich unverständlich ist mir Deine gelassene Haltung zu dieser angeblichen "Kooperation". Nur mal zum Verständis: 75 % von Zenit gehören (!) Gazprom. Zenit soll außerdem der Lieblingsverein von Putin sein. Zu wessen Gunsten also wird diese "Kooperation" vermutlich ausgestaltet sein? Aber vielleicht trägt diese Kooperation ja bald erste Früchte - wenn im Rahmen eines Leih- bzs. Tauschgeschäftes Lincoln und Bordon bei Zenit kicken und im Gegenzug zwei hoffnungsvolle 18-jährige Russen an Schalke ausgeliehen werden...
Zugegeben: Das muss nicht so laufen. Könnte aber doch sein, oder? Als (hessen)schalker wäre ich jedenfalls nicht so wirklich beruhigt. Ach ja, noch was:
Zenit will ja auch ein neues Stadion bauen; der Bau soll sich an der Schalker Arena orientieren. Wie praktisch. Wenn Ihr Glück habt, müsst Ihr nur die Architektenpläne rausrücken. Und die Software für die Knappenkarte, die dann immerhin auch in St. Petersburg gilt (ist doch ein echter Service für alle Schalker!). Wenn Ihr Pech habt, stellt und zahlt Ihr auch noch den Bauleiter. Und haftet dafür, dass der Rollrasen im Schnee stecken bleibt... Macht aber nix, schleißlich zahlt Ihr auch dem Arena-Architekten Schadenersatz wegen der unberechtigten Weitergabe seiner Pläne (und dem Knappenkarten-Software-Unternehmen sowieso).
Sorry, Hessenschalker, dieser Deal stinkt irgendwie zum Himmel. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Schalke nun die eierlegende Wollmilchsau ausgerechnet im Kreml gefunden hat. Oder, anders ausgedrückt, dass ein bei der Durchsetzung eigener Interessen gemeinhin nicht besonders zimperliches Unternehmen wie Gazprom nun plötzlich angesichts angeblicher "antirussischer Ressentiments" In Deutschland ganz zahm wird und selbstlos und ohne jeden Hintergedanken einen dreistelligen Millionenbetrag hinlegt, nur damit ein paar bierselige Blauweiße im Ruhrpott sagen "gazprom und putin sinn ja ma echt geil, wa?"...
aquila
P.S.: Das hier:
Hessenschalker schrieb: Russland ist auf einem Weg, der ähnlich dem ist, den wir nach 1945 auch beschritten haben bzw. beschreiten mussten.
ist wirklich so dämlich, dass Du eigentlich eine ernsthafte Antwort gar nicht verdient hättest.
irgendwie hatte ich schon den ganzen Tag das Gefühl, dass Du hier irgendwann auftauchen würdest und wie ich nun, mit großer Freude, feststellen muss, hat es mich nicht getäuscht!
irgendwie hatte ich schon den ganzen Tag das Gefühl, dass Du hier irgendwann auftauchen würdest und wie ich nun, mit großer Freude, feststellen muss, hat es mich nicht getäuscht!
Grüße,
ZoLo
Moin zurück,
lag Dein Gefühl an hellseherischen Fähigkeiten oder an der einem Mod zugänglichen Liste aller online seienden user??? Falls letzteres zutrifft: Dank Flatrate kann ich auch mal 36 Stunden am Stück "online" sein - aber nur zehn Minuten davon tatsächlich hier...
Aber ansonsten hast Du natürlich recht: Spätestens die Meldung vom Erscheinen des Messias, äh, ich meine des Jermaine, im Forum trieb mich natürlich hierher...
Beste Grüße
aquila (mittlerweile selten schreibender, aber nach wie vor zumindest häufiger Passivleser...)
Frag Dich doch mal, ob du es moralisch und ethisch vertreten kannst, dass die Spieler Deines Vereins mit Geldern der russischen Regierung finanziert werden? Der wirttschaftliche Zweck von Gazprom, nämlich das Fördern von fossilen Brennstoffen, ist in diesem Unternehmen doch nur Nebensache. Wenn Du Dich ein wenig über Gazprom informierst, wirst Du feststellen, dass es der verlängerte Arm der russischen Regierung und Sprachrohr einer riesigen Lobbyisten-Gruppe ist, deren ethische Vorstellungen ich nicht teile!
By the way: Auch wenn sich in Schalke einiges Verändert hat, denke ich nicht, dass das Geld zum Schuldenabbau genutzt wird, was wirklich notwendig wäre, sondern vielmehr in neue Strukturen (Spieler etc.) investiert wird. Ein schmaler Grat: Bleibt der Erfolg aus, geht es schnell bergab. Und dann wird auch Gazprom einen Schritt zurücktreten. Oder glaubst Du wirklich, dass sie ein ernsthaftes Interesse an dem Verein haben oder doch eher nur wirtschaftliche Interessen verfolgen..?
aquila schrieb: 1. Was bezweckt Gazprom mit dem Deal? Deine Antwort lautet: "positive publicity angesichts antirussischer Ressentiments in Deutschland". Hm. Überschätzt Du da nicht ein klein wenig die Bedeutung der Schalker Anhängerschaft für die öffentliche Meinungsbildung in der Bundesrepublik Deutschland? Bedenke mal, dass "normalerweise" ein Trikotsponsor entweder seinen Namen bekannter machen will (häufig der Fall bei ausländischen, oft auch asiatischen Konzernen, die neu auf den europäischen oder deutschen Markt drängen) und/oder ein Produkt direkt für Endverbraucher anbietet und dieses Produkt mit dem "sportlichen" Image des Vereins verbinden möchte. Gazprom ist aber nun wirklich schon bekannt genug; und Gazprom bietet hierzulande dem Endverbraucher überhaupt kein Produkt an... Einen erkennbaren Sinn oder Zweck hat das - ja nicht ganz billige - Vergnügen, auf Schalkes Trikot zu erscheinen, für Gazprom nicht.
Ganz kurz Antwort: Durch neue EU-Richtlinien kann auch der deutsche Endverbraucher in Kürze sein Gas von Gazprom beziehen.
Auch wenn ich mich wiederhole: Die wollen positive Publicity um jeden Preis um beim Gas-Endverbraucher zu landen. Schon alleine deshalb können die es sich gar nicht leisten sich in irgendeiner Weise an Schalke zu vergehen, was nur noch mehr negative Publicity geben würde.
Beim Gas-Endverbraucher und bestimmt nicht auf Schalke wittern die - wahrscheinlich zurecht - das ganz große Geschäft; über die gar nicht vorhandenen Gewinnmargen auf Schalke oder allgemein im komplizierten deutschen Profifußballgeschäft lachen die sich mit ihren unvorstellbar hohen Gewinnen (knapp 6 Milliarden) und Gewinnmargen doch nur kaputt! Deshalb legen die - anders als die meisten anderen Hauptsponsoren in der Bundesliga - auch gar keinen Wert darauf bei Schalke Einfluss zu nehmen, streben nicht einmal einen Sitz im Aufsichtsrat an, was deren gutes Recht wäre. Die Konstellation könnte für Schalke doch gar nicht besser sein.
aquila schrieb: 2. Haben die Russen Geld zu verschenken? Auch wenn Du mit der mehrfachen Wiederholung von Begriffen wie "Portokasse" nahe legen willst, den Russen wäre das Geld ganz egal: Soviel haben die schon vom Kapitalismus mitgekriegt, dass sich ein Investment bitte schön lohnen soll.
Es ist übrigens nicht wahr, dass sich "im Fußball" kein Geld verdienen lässt. Wahr ist nur, dass sich mit dem Unterhalten einer Profimannschaft kein Geld verdienen lässt. Aber dafür habt Ihr ja den Verein, und die wollen nicht mal in den Aufsichtsrat...
Schalke hat aber nicht nur "den Verein", sondern - wie Freddie Röckinghaus kürzlich in der auch von Dir goutierten SZ schrieb - sage und schreibe 17 (!) Tochtergesellschaften. Es ist ein altes Spiel diverser "Investoren", dass sie von den Fußballvereinen selbst die Finger lassen und ausschließlich Beteiligungen an profitablen Tochterunternehmen beanspruchen.
Ich habe keine Ahnung, ob, welche und ggf. in welcher Höhe Gazprom Anteile an der Arena-Betreibergesellschaft, an Marketing-GmbH's u.ä. erwirbt. Aber Du hast - sorry, wenn ich das so offen sage - ebenso wenig Ahnung davon. Deine Erleichterung, dass Gazprom keinen Aufsichtsratsposten will (was sollte die damit?), ist jedenfalls etwas, nun ja, blauäugig...
Du störst dich an der Zahl der Schalke-Gesellschaften: Bitte zähle mal zusammen wie viele Firmen sich rund um die Eintracht-Spiele und die Commerzbank-Arena tummeln und ihr Geld verdienen wollen. Eigentümergesellschaft/Stadt, Vermarkter, Betreiber, Caterer, Sicherheitsfirma, usw.. Es ist richtig, dass einige dieser Schalke-Gesellschaften äußerst profitabel für Schalke sind, gerade weil das Geld provisionsfrei direkt Schalke zufließt. Allerdings ist bei keiner Gesellschaft eine Kapitalerhöhung oder eine Beteiligung fremder Firmen geplant, außer bei der Stadiongesellschaft. Hier ist in der Tat „noch Platz“ eine Kapitalerhöhung geplant, ohne dass dabei Schalke die die 50+1-Mehrheit verliert; Gazprom wurde von Schalke in dem Zusammenhang eine Beteiligung angeboten, die haben aber abgelehnt.
Von mir aus malen wir mal dein S04-Horroszenario an die Wand: Schalke verkauft oder verliert die Mehrheit an sämtlichen 17 Gesellschaften. Was wäre denn dann? Es wäre nichts anderes als das, was heute schon Status Quo bei der Eintracht ist: Man ist schlicht und einfach nicht mehr Herr im eigenen Hause, muss lokale Rivalen im eigenen Stadion spielen lassen, muss sich Abzockerpreise für Bratwürste und Stadionplörre aufdiktieren lassen, muss mit ansehen wie das Stadion äußerlich zu einer überdimensionalen Bankfiliale mutiert und American Footballer das Spielfeld verunstalten usw.. Und das alles auch noch ohne auch nur einen Cent daran zu verdienen und dabei auch noch mit der Verpflichtung auf Lebenszeit Miete zu entrichten… Ich wünsche mir wirklich sehr, dass das auf Schalke nicht passieren wird; der Deal mit Gazprom gewährleistet genau das meiner Meinung nach.
aquila schrieb: 3. Was ist mit Zenit St. Petersburg? Gänzlich unverständlich ist mir Deine gelassene Haltung zu dieser angeblichen "Kooperation". Nur mal zum Verständis: 75 % von Zenit gehören (!) Gazprom. Zenit soll außerdem der Lieblingsverein von Putin sein. Zu wessen Gunsten also wird diese "Kooperation" vermutlich ausgestaltet sein? Aber vielleicht trägt diese Kooperation ja bald erste Früchte - wenn im Rahmen eines Leih- bzs. Tauschgeschäftes Lincoln und Bordon bei Zenit kicken und im Gegenzug zwei hoffnungsvolle 18-jährige Russen an Schalke ausgeliehen werden...
Zugegeben: Das muss nicht so laufen. Könnte aber doch sein, oder?
Bei allem Respekt, aber in diese rein sportliche Kooperation mit Zenit St. Petersburg auch noch etwas Negatives hineininterpretieren zu wollen, darauf kämen ja nicht einmal Lüdenscheider. Zu dem was du zu der Kooperation beim Bau des Stadions in St. Peterburg geschrieben hast antworte ich dir nicht einmal, weil ich davon ausgehe, dass du beim nochmaligen lesen das, was du da geschrieben hast, selbst nicht mehr ernst meinst.
Erwartest du ernsthaft meine Meinung zum Thema Moral, Politik und Russland hier im Eintracht-Forum? Wollte eigentlich nichts dazu sagen, dann halt doch ganz deutlich:
Diese Selbstgerechtigkeit, diese Heuchelei hier im Forum kotzt mich an. Jeder sollte sich mal fragen, was wohl wäre, wenn die Eintracht einen solchen Sponsorenvertrag bekommen könnte, in dem der Sponsor nicht einmal Einfluss oder Sitze im Aufsichtsrat beansprucht.
Was ist denn mit der Cobank und den deutschen Banken hier aus Frankfurt? Wieso beschwert sich hier keiner, dass die mit dem russischen Energiemarkt Millionen verdienen, dort ganz dicke Geschäfte machen und der russischen Regierung bei der Zerschlagung des Jukos-Konzern tatkräftig geholfen haben, ja dem Konzern letztendlich erst den Todesstoß vesrsetzt haben. Einführend zu den Geschäften der deutschen Banken (auch der Eintracht-Sponsor Cobank!) im russischen Ölgeschäft:
http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=14003
Und was ist den mit dem Eintracht-Premiumsponsor Coca Cola und seinen Schweinereien in Indien, die denen von Gazprom in nichts nachstehen.
Fordert hier jemand, dass die Eintracht die Sponsorenverträge mit denen auflöst?
Was wäre denn, wenn Schalke den Vertrag ausgeschlagen hätte? Vielleicht nicht die Eintracht, weil sie in der Schlange zu weit hinten steht, aber ganz sicher wäre ein anderer Bundesligist eingesprungen, Hertha zum Beispiel, das schon heute 1 Mio für eine Premium-Partnerschaft von Gazprom bekommt, biedert sich ja regelrecht an für einen solchen Sponsorenvertrag, ja sogar für eine strategische Partnerschaft (was nichts anderes ist als Octagon bei der SGE vor ein paar Jahren!) wie man hier lesen kann:
http://www.bz-berlin.de/aktuell/sport/hertha/061008/hertha.html
Und was ist mit dem Hauptsponsor der HSV, ist es moralischer mit so einem Unternehmen aus einem solchen Staatssystem ein Sponsorvertrag zu schließen als mit Gazprom?
Soll Schalke wirklich den Vertrag nicht abschließen, sollen wirklich mit Russland und Putin usw. keine Geschäfte mehr gemacht werden, sollen wir uns politisch und wirtschaftlich von denen abschotten? Würde dann in Russland alles besser? Überlegt euch das mal!
Im Übrigen geht mir diese Selbstgerechtigkeit gegenüber Russland hier in Deutschland und in Europa auf den Geist. Russland ist auf einem Weg, der ähnlich dem ist, den wir nach 1945 auch beschritten haben bzw. beschreiten mussten. Wir wurden damals auch nicht auf Jahrzehnte isoliert sondern bekamen die Chance uns wieder zu integrieren. Warum soll Russland diese Chance nicht bekommen?
Die Möglichkeit der Einflussnahme ist bei Partnern generell größer als bei denjenigen denen ich nur aus der Distanz selbstgerecht gute Ratschläge geben will.
Weil ich ohnehin schon zu viel zu einem Thema geschrieben habe, dass ich hier eigentlich gar anreißen wollte zitiere ich einfach mal aus einem SZ-Artikel, der ungefähr meine Haltung zum Thema Russland und Putin wiedergibt und vielleicht einige antirussische Ressentiments auch hier im SGE-Forum abbauen kann:
Du hast ja mehr als nur einen Sockenschuss, Coca Cola mit einen Mafiaunternehmen zu vergleichen ist mehr als nur ein schlechter Witz. Sicher sauen viele Grossunternehmen ganz schön rum, das wird hoffentlich keiner abstreiten, aber das mit einem Unternehmen zu vergleichen wo schon die Herkunft jeglichen Geldes zweifelhaft ist ist einfach lächerlich. Aber eins ist doch immer wieder schön, wie sich Leute ein so zweifelhaftes Geschäft versuchen schön reden und gleichzeitig andere versuchen schlecht zu machen nur um das ganze in einem guten Licht erscheinen zu lassen ist immer wieder lustig.
Anstatt zweifelhafte Sponsoren schön zu reden und Sponsoren anderer Vereine anzugreifen sollte man in Schalke auch mal versuchen zu lernen seriös zu planen, sprich nur die Gelder einplant die man auch wirklich hat, dann hat man es nicht nötig sich an ein mafiaähnliches Unternehmen zu wenden.
Es Ist trotzdem ein Unterschied!
Putin stammt aus der Nomenklatura der alten Sowjetunion. Er war jahrelang KGB -Agent in Dresden.Das prägt. Gerade im Hinblick darauf wie man seine(vermeintlichen )Interessen durchsetzt.Das ist eben der Unterschied zu WesteuropaWenn man hier die Mißstände in heutigen Russland benennt,vermag ich keine antirussischen Ressentiments zu erkennen.
Warum setzt Du dich eigentlich nicht mit den Postings von Adlerkadabra auseinander.
Ohne die Aktivitäten von Coca -Cola in Indien zu kennen gehe ich mal davon aus ,das es Coca -Cola Managern in der Regel nicht gelingt Konkurrenten ins Straflager zu bringen.
Nicht das wir uns falsch verstehen,ich glaube niemand hat hier etwas gegen Schalke(jedenfalls nicht mehr als üblich).Es ist schon ein großer Verein.
Gerade deshalb machen sich einige hier Sorgen um den Weg den ihr beschreitet. Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Ihr werdet sie nicht mehr schließen können.Eure " Blau und Weiß wie lieb ich dich und der Steiger kommt "Romantik ist vorbei.Mit Mißgunst hat das nix zu Tun,eher mit Unbehagen um die Entwicklung die eure wirtschaftliche Leitung angestoßen hat.
Da ist jemand tief gekränkt.
Jeder sollte sich mal fragen, was wohl wäre, wenn die Eintracht einen solchen Sponsorenvertrag bekommen könnte, in dem der Sponsor nicht einmal Einfluss oder Sitze im Aufsichtsrat beansprucht.
Ich würde mich fragen, ob man mit einer solchen Summe nicht genügend Einfluss auch ohne Sitz im Aufsichtsrat ausüben könnte.
Was ist denn mit der Cobank und den deutschen Banken hier aus Frankfurt? Wieso beschwert sich hier keiner, dass die mit dem russischen Energiemarkt Millionen verdienen, dort ganz dicke Geschäfte machen und der russischen Regierung bei der Zerschlagung des Jukos-Konzern tatkräftig geholfen haben, ja dem Konzern letztendlich erst den Todesstoß vesrsetzt haben.
Und folgende Vergleiche....
Schau dir mal die Besitzverhältnisse der Victoria an, krame in deinen 45er Vergleichen und sei aufgrund des Konzerngeflechtes besser still.
Desweiteren: Interessant, dass du Coca Cola hier ins Spiel bringst, die du sicher nicht trinkst, und so schön über den neuen russischen Sponsor schreibst...
Frage: Was würdest du sagen, wenn der neue Sponsor Exxon wäre ? :neutral-face
Wie man hier bei der SGE auf ein solches Angebot reagieren würde, im Forum? Es würden die Fetzen fliegen, und eine erhebliche Anzahl von Fans, einschließlich meiner Wenigkeit, wären nicht länger mit von der Partie.
Die Eintracht, die nur allzu gern ein Stück vom großen russischen Ölkuchen hätte, aber dafür leider etwas zu weit hinten in der Schlange steht? Das ist schon ein wenig unverschämt, nein, sagen wir lieber: sehr unklug. Gerade jetzt. Wer ist europäisch noch mit dabei? Die Eintracht. Wer ist gerade ziemlich unrühmlich rausgeflogen. Schalke 06.
Die Vergleiche, die Du zwischen Gazprom und anderen Großkonzernen ziehst (deren Freund ich auch nicht bin, aber: bitte immer noch unterscheiden!), werden nicht dadurch zutreffender, dass Du sie - ohne Beispiele zu nennen - gebetsmühlenartig repetierst, aber auf gute Argumente (s. oben, jede Menge) nicht eingehst. Du schätzt die SZ? In Ordnung, nehmen wir doch einmal aus aktuellem Anlass die neuesten Ausgaben her. Lies Dir nur die beiden folgenden Beiträge einmal durch, dann kapierst auch Du die Sonderstellung, die ein Konzern wie Gazprom, zur Ununterscheidbarkeit verflochten mit russischer Regierung, Geheimdienst etc. etc. einnimmt - und dies in einem ausgesprochen negativen Sinn :
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l3/ausland/artikel/197/88109/
Außenansicht
Zar Wladimir - unfehlbar und messianisch
Russlands Präsident hat den Weg des Landes zur Demokratie, den sein Vorgänger Jelzin eingeschlagen hatte, längst verlassen.
Von + Anna Politkowskaja +
[/b]
Zitat daraus:
„Mit dem Ergebnis, dass die Grenze zwischen Großunternehmertum und staatlichem Wirtschaftssystem, zwischen Business und Staatsdienst zusehends verschwimmt. Dabei entstand ein korruptes System, das alle Verwaltungsinstanzen, sämtliche Strukturen zum Schutz der Rechtsordnung und das gesamte Justizsystem befallen hat. Begannen die Gerichte unter Jelzin, sich als Institution zum Schutz der Rechte der Bürger und der Gesellschaft vor dem Staat zu entwickeln, sind sie heute wieder eine Abteilung des Kreml. Genauso wie die Generalstaatsanwaltschaft. Und auch die Medien, die vierte Säule in einer funktionierenden Demokratie, sind mundtot.“
Und:
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l4/ausland/artikel/130/88042/
Russland
"Kritiker schweben in Lebensgefahr"
Warum sich die Menschenrechtslage in Russland zuletzt dramatisch verschlechtert hat - und was die frühere deutsche Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger von Merkel bei ihrem Treffen mit Putin an diesem Dienstag fordert.
Interview: Peter Lindner
Zitat daraus:
"Leutheusser-Schnarrenberger: Es gibt in Russland kaum noch Meinungsfreiheit. Mehrere Journalisten sind in den vergangenen Jahren ermordet worden. Es gibt kaum noch wirklich unabhängige Medien. Alle die, die eher kritisch sind, die unangenehme Dinge ansprechen, sind in großer Gefahr. Man versucht, sie anzuklagen und wegen eines Vorwandes zu verurteilen. Leider schweben sie auch in Lebensgefahr."
Gazprom ist ununterscheidbares Teil dieses mafiösen Komplexes. Und wer's jetzt nicht kapiert, kapiert's wohl nimmermehr. Glück auf, nein, besser: Auf gut Glück, Schalke!
Ich hätt' ja jetzt noch einiges zu sagen, aber die 2.Hälfte der U21 beginnt gerade wieder.
Dennoch: DIESEN ABSATZ meinst du ja wohl nicht wirklich ernst?
Wenn doch, dann lohnt es sich glaube ich kaum noch, hier weiter zu diskutieren...
Gerade die Erläuterung und Definition dieses Satzes interessiert mich brennend. Vor allem der zwingende Vergleich zwischen Wiederaufbau der Republik versus Einflussnahme staatlich konntrollierter oligopoler Konzerne.
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,3987026,00.html
*Mal kurz von der Diskussion ablenk*
Die kommen mit den neuen Trikots zuerst zu uns, da lässt sich doch bestimmt was machen mit denen wir die Schalker aufziehen können?!
Land Hessen
31,68 %
Stadt Frankfurt
20,23 %
Bund (Umtauschanleihe)
6,56 %
Deutsche Lufthansa AG
9,99 %
Julius Bär Holding AG
5,10 %
The Capital Group Companies, Inc.
5,07 %
Streubesitz (inkl. Mitarbeiter)
21,37 %
Nur mal so nebenbei. Es betrifft die Fraport AG ,-)
Nenne es Selbstgerechtigkeit, von mir aus auch Heuchlerei, ich verstehe ja woher es kommt und warum es Dich so ankotzt. Du stehst halt zu Deinem Verein und da fällt es sicherlich schwer, solche Dinge zu ertragen.
Ich denke aber auch, dass Du eigentlich klug genug bist, um zu wissen, dass Selbstbetrug und sich Dinge schönzureden, nicht wirklich fruchtbar ist, trotzdem wirst Du es versuchen und zwar immer wieder, zumindest so lange, bis Du uns den Finger zeigen und „Ätsch, ich hab’s Euch doch gesagt!“ sagen kannst oder Du, bzw. Dein Verein, tierisch auf die Schnauze gefallen ist.
Eines solltest Du jedoch nicht tun, nämlich solche Unternehmen wie Gazprom zu verteidigen oder diese gar mit anderen Unternehmen gleichsetzen, denn damit, bzw. auch noch ohne Fakten oder Argumente zu liefern, machst Du Dich tatsächlich lächerlich.
Nur so nebenbei:
Hast Du Dir nie die Frage gestellt, warum der BVB, selbst in der Stunde größter Not, einen Vertrag mit Gazprom ablehnte (Schröder, als BVB-Fan, hätte dies sicherlich toll gefunden!) und warum Glasgow nichts mit denen zu tun haben wollte?
Wie auch immer, ich drücke Deinen Schalkern die Daumen, dass sie die Geschichte heil überstehen und vielleicht doch damit glücklich werden oder zumindest irgendwann zur Besinnung kommen und realisieren, dass sie sehr nah am Abgrund stehen und etwas dagegen unternehmen, denn sonst könnte es irgendwann *peng* machen.
Hiermit überlasse ich Dich wieder Deiner weiß-blau gefärbten und scheinbar heilen Welt.
Grüße,
ZoLo
P.s.: Kleiner Tipp: Wenn hier alles so schlimm ist, was willst Du dann hier?
P.P.s.: Nein, dies ist kein Versuch Dich loszuwerden!
Naja, vlt. nicht aufziehen..., aber wenn man etwas gegen Gazprom machen wollte(etwa "Kick Gazprom out of football"-Plakate oder so ähnlich), verstößt so etwas nicht gegen das Verbot politischer Aktionen im Stadion?
Stimmt. Da könntest Du genausogut schreiben: kick Putin off his throne ...
Erstaunlich jedenfalls, wie rasch auf einmal die ganze Affaire über die Bühne gebracht werden musste:
http://www.schalke04.de/643.html?&tx_ttnews[backPid]=1&tx_ttnews[tt_news]=7899&cHash=fd5d4f4d96]http://www.schalke04.de/643.html?&tx_ttnews[backPid]=1&tx_ttnews[tt_news...
„Schalkes bisheriger Hauptsponsor, die VICTORIA Versicherung, hatte sich zu einer vorzeitigen Beendigung des Hauptsponsorings bereit erklärt und damit den Weg für GAZPROM frei gemacht.“
Der Grund hierfür liegt auf der Hand:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,441881,00.html
„Die Vertragsunterschrift kommt zur rechten Zeit, denn Schalke muss Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 200 Millionen Euro zurückzahlen.“
Man kann das Ganze nur mit Bedauern sehen. Und, mit Blick wiederum auf die Eintracht, darf man verdammt froh und zufrieden sein. Ganz gleich, wie die sportlichen Erfolge der beiden Vereine in den nächsten Jahren im Vergleich aussehen werden – die SGE, da bin ich mir absolut sicher, geht den besseren Weg. Zwar auch durch das Minenfeld des hochkapitalisierten und durch das oben bereits angesprochene Phänomen des „Imagetransfers“ gekennzeichnete Fußballbusiness, aber ganz gewiss: den besseren Weg.
Was Schalke anbelangt, wage ich noch die Vorhersage, dass das erste personelle Opfer des Deals Trainer Slomka sein wird. Denn 1. kann man sich die vorzeitige Kündigung jetzt auf einmal wieder leisten. Und 2. passt ein Daum einfach besser in das Anforderungsprofil eines Konzerns wie Gazprom (ich meine das faktisch und nicht polemisch) resp. zu „Männerfreundschaften“ à la Schröder/Putin.
Dass Du Dir alles Mögliche schönreden kannst - Schalkes Finanzen ["Herr im Haus"], Gazprom ["unterstützt soziale Projekte", "hat sich in Deutschland nichts zuschulden kommen lassen"] und sogar Russlands Politik ("Russland ist auf einem Weg, der ähnlich dem ist, den wir nach 1945 auch beschritten haben" - btw: hier wird's echt gruselig!) - wäre ja bereits eine reife Leistung. Getoppt eigentlich nur noch von Deiner Fähigkeit, mit unsinnigen Vergleichen alle moralischen Fragestellungen zu umdribbeln wie einst Libuda seine Gegenspieler.
Aber dass Du mit dem lächerlichen Hinweis, der Kreml (nichts anderes ist schließlich Gazprom) wolle ja "noch nicht einmal" einen Aufsichtsratposten, allen Ernstes Glauben (machen) willst, es werde keine "Einflußnahme" geben... - das setzt Deiner Naivität die Krone auf.
Ich könnte ja dazu anmerken, dass in Aufsichtsräten abgestimmt zu werden pflegt, also eine genuin demokratische Struktur herrscht, und dass dies ohnehin nicht die Mittel und Wege sind, die Eure neuen Freunde von Gazprom gemeinhin so zur Interessendurchsetzung bevorzugen. Aber das würdest Du - vielleicht noch nicht einmal zu unrecht - wohl als polemisch abtun.
Also betrachten wir das ganze mal lieber nüchtern und sachlich (wenn Du dem folgen willst, wäre allerdings das kurzfristige Absetzen Deiner blau-weißen Vereinsbrille ganz hilfreich):
1. Was bezweckt Gazprom mit dem Deal?
Deine Antwort lautet: "positive publicity angesichts antirussischer Ressentiments in Deutschland". Hm. Überschätzt Du da nicht ein klein wenig die Bedeutung der Schalker Anhängerschaft für die öffentliche Meinungsbildung in der Bundesrepublik Deutschland? Bedenke mal, dass "normalerweise" ein Trikotsponsor entweder seinen Namen bekannter machen will (häufig der Fall bei ausländischen, oft auch asiatischen Konzernen, die neu auf den europäischen oder deutschen Markt drängen) und/oder ein Produkt direkt für Endverbraucher anbietet und dieses Produkt mit dem "sportlichen" Image des Vereins verbinden möchte. Gazprom ist aber nun wirklich schon bekannt genug; und Gazprom bietet hierzulande dem Endverbraucher überhaupt kein Produkt an... Einen erkennbaren Sinn oder Zweck hat das - ja nicht ganz billige - Vergnügen, auf Schalkes Trikot zu erscheinen, für Gazprom nicht.
Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass allein der Namenszug auf der Schalker Brust nicht das Hauptmotiv des Gazprom-Engagements ist.
2. Haben die Russen Geld zu verschenken?
Auch wenn Du mit der mehrfachen Wiederholung von Begriffen wie "Portokasse" nahe legen willst, den Russen wäre das Geld ganz egal: Soviel haben die schon vom Kapitalismus mitgekriegt, dass sich ein Investment bitte schön lohnen soll.
Es ist übrigens nicht wahr, dass sich "im Fußball" kein Geld verdienen lässt. Wahr ist nur, dass sich mit dem Unterhalten einer Profimannschaft kein Geld verdienen lässt. Aber dafür habt Ihr ja den Verein, und die wollen nicht mal in den Aufsichtsrat...
Schalke hat aber nicht nur "den Verein", sondern - wie Freddie Röckinghaus kürzlich in der auch von Dir goutierten SZ schrieb - sage und schreibe 17 (!) Tochtergesellschaften. Es ist ein altes Spiel diverser "Investoren", dass sie von den Fußballvereinen selbst die Finger lassen und ausschließlich Beteiligungen an profitablen Tochterunternehmen beanspruchen.
Ich habe keine Ahnung, ob, welche und ggf. in welcher Höhe Gazprom Anteile an der Arena-Betreibergesellschaft, an Marketing-GmbH's u.ä. erwirbt. Aber Du hast - sorry, wenn ich das so offen sage - ebenso wenig Ahnung davon. Deine Erleichterung, dass Gazprom keinen Aufsichtsratsposten will (was sollte die damit?), ist jedenfalls etwas, nun ja, blauäugig...
3. Was ist mit Zenit St. Petersburg?
Gänzlich unverständlich ist mir Deine gelassene Haltung zu dieser angeblichen "Kooperation". Nur mal zum Verständis: 75 % von Zenit gehören (!) Gazprom. Zenit soll außerdem der Lieblingsverein von Putin sein. Zu wessen Gunsten also wird diese "Kooperation" vermutlich ausgestaltet sein?
Aber vielleicht trägt diese Kooperation ja bald erste Früchte - wenn im Rahmen eines Leih- bzs. Tauschgeschäftes Lincoln und Bordon bei Zenit kicken und im Gegenzug zwei hoffnungsvolle 18-jährige Russen an Schalke ausgeliehen werden...
Zugegeben: Das muss nicht so laufen. Könnte aber doch sein, oder? Als (hessen)schalker wäre ich jedenfalls nicht so wirklich beruhigt. Ach ja, noch was:
Zenit will ja auch ein neues Stadion bauen; der Bau soll sich an der Schalker Arena orientieren. Wie praktisch. Wenn Ihr Glück habt, müsst Ihr nur die Architektenpläne rausrücken. Und die Software für die Knappenkarte, die dann immerhin auch in St. Petersburg gilt (ist doch ein echter Service für alle Schalker!). Wenn Ihr Pech habt, stellt und zahlt Ihr auch noch den Bauleiter. Und haftet dafür, dass der Rollrasen im Schnee stecken bleibt... Macht aber nix, schleißlich zahlt Ihr auch dem Arena-Architekten Schadenersatz wegen der unberechtigten Weitergabe seiner Pläne (und dem Knappenkarten-Software-Unternehmen sowieso).
Sorry, Hessenschalker, dieser Deal stinkt irgendwie zum Himmel. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Schalke nun die eierlegende Wollmilchsau ausgerechnet im Kreml gefunden hat. Oder, anders ausgedrückt, dass ein bei der Durchsetzung eigener Interessen gemeinhin nicht besonders zimperliches Unternehmen wie Gazprom nun plötzlich angesichts angeblicher "antirussischer Ressentiments" In Deutschland ganz zahm wird und selbstlos und ohne jeden Hintergedanken einen dreistelligen Millionenbetrag hinlegt, nur damit ein paar bierselige Blauweiße im Ruhrpott sagen "gazprom und putin sinn ja ma echt geil, wa?"...
aquila
P.S.: Das hier: ist wirklich so dämlich, dass Du eigentlich eine ernsthafte Antwort gar nicht verdient hättest.
irgendwie hatte ich schon den ganzen Tag das Gefühl, dass Du hier irgendwann auftauchen würdest und wie ich nun, mit großer Freude, feststellen muss, hat es mich nicht getäuscht!
Grüße,
ZoLo
Moin zurück,
lag Dein Gefühl an hellseherischen Fähigkeiten oder an der einem Mod zugänglichen Liste aller online seienden user??? Falls letzteres zutrifft: Dank Flatrate kann ich auch mal 36 Stunden am Stück "online" sein - aber nur zehn Minuten davon tatsächlich hier...
Aber ansonsten hast Du natürlich recht: Spätestens die Meldung vom Erscheinen des Messias, äh, ich meine des Jermaine, im Forum trieb mich natürlich hierher...
Beste Grüße
aquila
(mittlerweile selten schreibender, aber nach wie vor zumindest häufiger Passivleser...)
Wie immer ein Posting von höchster Qualität, immer wieder eine absolute Bereicherung für das Forum.
@ZoLo: Wäre es nicht spätestens jetzt angesagt, den Thread zu "befeuern"?
"Acker" macht's möglich, daß es noch niedriger geht
Adler aus Freiburg
By the way: Auch wenn sich in Schalke einiges Verändert hat, denke ich nicht, dass das Geld zum Schuldenabbau genutzt wird, was wirklich notwendig wäre, sondern vielmehr in neue Strukturen (Spieler etc.) investiert wird. Ein schmaler Grat: Bleibt der Erfolg aus, geht es schnell bergab. Und dann wird auch Gazprom einen Schritt zurücktreten. Oder glaubst Du wirklich, dass sie ein ernsthaftes Interesse an dem Verein haben oder doch eher nur wirtschaftliche Interessen verfolgen..?
Ganz kurz Antwort: Durch neue EU-Richtlinien kann auch der deutsche Endverbraucher in Kürze sein Gas von Gazprom beziehen.
Auch wenn ich mich wiederhole: Die wollen positive Publicity um jeden Preis um beim Gas-Endverbraucher zu landen. Schon alleine deshalb können die es sich gar nicht leisten sich in irgendeiner Weise an Schalke zu vergehen, was nur noch mehr negative Publicity geben würde.
Beim Gas-Endverbraucher und bestimmt nicht auf Schalke wittern die - wahrscheinlich zurecht - das ganz große Geschäft; über die gar nicht vorhandenen Gewinnmargen auf Schalke oder allgemein im komplizierten deutschen Profifußballgeschäft lachen die sich mit ihren unvorstellbar hohen Gewinnen (knapp 6 Milliarden) und Gewinnmargen doch nur kaputt!
Deshalb legen die - anders als die meisten anderen Hauptsponsoren in der Bundesliga - auch gar keinen Wert darauf bei Schalke Einfluss zu nehmen, streben nicht einmal einen Sitz im Aufsichtsrat an, was deren gutes Recht wäre. Die Konstellation könnte für Schalke doch gar nicht besser sein.
Du störst dich an der Zahl der Schalke-Gesellschaften: Bitte zähle mal zusammen wie viele Firmen sich rund um die Eintracht-Spiele und die Commerzbank-Arena tummeln und ihr Geld verdienen wollen. Eigentümergesellschaft/Stadt, Vermarkter, Betreiber, Caterer, Sicherheitsfirma, usw..
Es ist richtig, dass einige dieser Schalke-Gesellschaften äußerst profitabel für Schalke sind, gerade weil das Geld provisionsfrei direkt Schalke zufließt. Allerdings ist bei keiner Gesellschaft eine Kapitalerhöhung oder eine Beteiligung fremder Firmen geplant, außer bei der Stadiongesellschaft. Hier ist in der Tat „noch Platz“ eine Kapitalerhöhung geplant, ohne dass dabei Schalke die die 50+1-Mehrheit verliert; Gazprom wurde von Schalke in dem Zusammenhang eine Beteiligung angeboten, die haben aber abgelehnt.
Von mir aus malen wir mal dein S04-Horroszenario an die Wand: Schalke verkauft oder verliert die Mehrheit an sämtlichen 17 Gesellschaften. Was wäre denn dann? Es wäre nichts anderes als das, was heute schon Status Quo bei der Eintracht ist: Man ist schlicht und einfach nicht mehr Herr im eigenen Hause, muss lokale Rivalen im eigenen Stadion spielen lassen, muss sich Abzockerpreise für Bratwürste und Stadionplörre aufdiktieren lassen, muss mit ansehen wie das Stadion äußerlich zu einer überdimensionalen Bankfiliale mutiert und American Footballer das Spielfeld verunstalten usw.. Und das alles auch noch ohne auch nur einen Cent daran zu verdienen und dabei auch noch mit der Verpflichtung auf Lebenszeit Miete zu entrichten…
Ich wünsche mir wirklich sehr, dass das auf Schalke nicht passieren wird; der Deal mit Gazprom gewährleistet genau das meiner Meinung nach.
Bei allem Respekt, aber in diese rein sportliche Kooperation mit Zenit St. Petersburg auch noch etwas Negatives hineininterpretieren zu wollen, darauf kämen ja nicht einmal Lüdenscheider.
Zu dem was du zu der Kooperation beim Bau des Stadions in St. Peterburg geschrieben hast antworte ich dir nicht einmal, weil ich davon ausgehe, dass du beim nochmaligen lesen das, was du da geschrieben hast, selbst nicht mehr ernst meinst.
Seit wann ist das Waldstadion das eigene Stadion der Eintracht ?
Verleiche mal nicht Äppler mit Birnen.