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Millionen-Deal bei Schalke 06 - Gazprom steigt ein

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     Schweden: Millionengeschäft dank Gazprom belastet Carl Bildt
*Bestechungsvorwürfe gegen Schwedens Außenminister*

"KOPENHAGEN. Ein einträgliches Optionsprogramm einer Investmentfirma mit engen Beziehungen zum russischen Erdgasgiganten Gazprom belastet den konservativen schwedischen Außenminister Carl Bildt. Die Opposition beschuldigt ihn der Bestechlichkeit und fürchtet, dass er eher Gazproms als Schwedens Interessen im Auge habe, wenn die Regierung über die Trassenführung der umstrittenen deutsch-russischen Gasleitung durch schwedische Gewässer entscheidet. Der für Korruptionsfragen zuständige Oberstaatsanwalt Christer van der Kwast hat eine Voruntersuchung eingeleitet.

(...)

Der Ex-Premier, der im Oktober als Außenminister ein Comeback gab, saß vier Jahre lang im Aufsichtsrat von Vostok Nafta, einer auf den Bermudas registrierten Holding, deren Hauptinteresse Investitionen im russischen Energiesektor sind. Mehr als 90 Prozent des Kapitals ist bei Gazprom angelegt. Bei seinem Eintritt in die Regierung verließ Bildt den Aufsichtsrat und verkaufte seine Vostok-Nafta-Aktien, behielt aber seine Optionen, die erst zwei Monate später eingelöst werden konnten. Dies tat er dann mit einem Gewinn von 4,8 Millionen Kronen (500.000 Euro).

Die Opposition meint, dass sich der Außenminister der Annahme einer unerlaubten Begünstigung schuldig gemacht habe. Eigentlich verfalle das Optionsrecht, wenn jemand das Aufsichtsgremium freiwillig verlasse. Bildt müsse also ein Sonderabkommen gehabt haben. Zu welchem Preis, fragt man sich nun. Die sozialdemokratische Ex-Infrastrukturministerin Ulrica Messing verlangte eine Garantie, dass Bildt Gazprom keine "geheimen Gegenleistungen" zugesichert habe. "Quatsch", erwidert Bildt. Dass er sein Wissen über die Energiepolitik nicht nur in den "Schriftstücken der Regierungskanzlei" gesammelt habe, sei nur von Vorteil für Schweden."



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Und noch ein Kommentar zum (Nicht-)Wirken des Altkanzlers:


Der stille Prominente bei Gazprom



"Es war noch mal wie in alten Zeiten : Als Gerhard Schröder, gewesener SPDKanzler, im vergangenen Herbst seine Memoiren präsentierte, strömte die Berliner Journalistenschar zusammen und lechzte nach markigen Zitaten. Um die war Schröder nicht verlegen, auch wenn der Gehalt des Buches zu wünschen übrig ließ.

Ansonsten widmet sich der einstige deutsche Regierungschef eher in aller Stille seinen heutigen berufl ichen Aufgaben. Wozu ein Aufsichtsratsjob beim russischen Energieriesen Gazprom gehört. Ein Unternehmen, das häufi g Schlagzeilen in Deutschland bestimmt. Meist jedoch sind damit unschönere Nachrichten überschrieben als die Meldung vom Millionendeal mit dem Bundesligatraditionsklub Schalke 04 von Anfang Oktober 2006.


Das Gazprom-Image ist ansonsten in Deutschland und dem benachbarten Ausland belämmert, um es deutlich zu sagen. Daran ändert ein Schröder in der Führungsspitze nichts.

Schon weil sich der Altkanzler – für ihn eher untypisch – über sein Tun beim kremlnahen, halbstaatlichen Öl- und Gasproduzenten bedeckt hält. Das hat Schröder bei seinen ehemaligen Kollegen aus der Berliner Politik schon heftige Kritik eingetragen. Nicht nur, weil er die Verpfl ichtungen bei den Russen unter zweifelhaften Umständen nach dem von ihm eingefädelten deutsch-russischen Ostsee-Pipeline-Vertrag überhaupt eingegangen war. So hatte der Altbundeskanzler vor Jahresfrist das Ansinnen mehrerer Parteienvertreter, im Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland vermittelnd zu wirken, ganz einfach mit Ignoranz bedacht.

Und wieder beginnt das Energie-Jahr nicht gut : Diesmal wird die Versorgung in Deutschland in den Strudel des Gas- und Ölkonfliktes zwischen Russen und Weißrussen hineingerissen. Das sorgt hier zu Lande zu allerhand aufgeregten Spekulationen über eine gesicherte Energieversorgung.

Dabei darf nun auch darüber spekuliert werden, warum ein an der ( Rohstoff ) quelle sitzenden Gerhard Schröder nicht seinen Einfluss für gedeihliche Lieferbeziehungen geltend macht. Vielleicht, weil er, als prominentes Gazprom-Aushängeschild gedacht, gar keinen hat ?"
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Aus dem Artikel "Machtkampf um Erdgas-Land" von Vougar Aslanov (Schriftsteller und geb. Aserbaidschaner) in der FNP vom 11.1.07:
"(...) Das Land [Turkmenistan] verfügt über eines der größten Erdgas-Vorkommen der Welt. Auch Russland blickt deshalb mit Argusaugen auf die Entwicklung in dem zentralasiatischen Staat. Es fürchtet, sein bisheriges Monopol am turkmenischen Gas zu verlieren, wenn es zu politischen Veränderungen kommt.
Die einzige turkmenische Erdgasleitung, die durch Russland führt, gibt Moskau die Möglichkeit, das turkmenische Gas billig zu kaufen und vielfach teurer weiter im Westen zu veräußern.
(...)
Ob die turkmenische Regierung ihren Vertreter [die Rede ist von der Opposition] als Wahlkandidat offiziell registrieren lässt, ist allerdings mehr als fraglich. Alle Zeichen deuten auf eine Fortsetzung des autoritären Regimes unter Vizepräsident Gurbanguly Berdymuchammedow hin, dem aussichtsreichsten Kandidaten der geplanten Wahlen.
Das Zugriffsrecht auf das Amt des Vizepräsidenten hätte nach dem Tod Nijasows* laut Grundgesetz eigentlich der Parlamentschef gehabt, aber ihm wurden "Amtsmissbrauch und Verletzung der Bürgerrechte" vorgeworfen, obzwar diese Vorwürfe sich gemessen an der turkmenischen Realität lächerlich anhören. Doch diese Verhaftung hievte Berdymuchammedow auf den Posten des Präsidenten.
Nach diversen Änderungen des Grundgesetzes kann Berdymuchamedow in die außerordentliche Präsidentschaftswahl am 11.Februar gehen. Seine fünf Gegenspieler sind meist unbekannte Provinz-Politiker. Der haushohe Favorit verspricht schon jetzt im Land alles so beizubehalten, wie es unter Nijasow war."




*"Nijasow stand seit mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze der ehemaligen Sowjetrepublik - zunächst als KP-Chef, seit 1991 als Präsident. Der selbst ernannte Turkmenbaschi betrieb einen anachronistischen Personenkult, der weltweit seinesgleichen suchte. Er ließ sich zum Präsidenten auf Lebenszeit ernennen und im ganzen Land goldene Statuen von sich errichten, seine Porträts schmückten Häuserwände. Er gab nicht nur Häfen und Militärstützpunkte mit seinen Namen, sondern auch einem Meteoriten.
(...)
Turkmenistan ist nach Russland der zweitgrößte Erdgasproduzent in der ehemaligen Sowjetunion und verfügt über die fünftgrößten Erdgasvorkommen weltweit. Gleichzeitig gab Nijasow aber Unsummen für Projekte wie einen künstlich angelegten See in der Wüste und einen Eispalast nahe der Hauptstadt aus und ließ landesweit goldene Statuen von sich errichten. In internationalen Vergleichen über den Stand von Demokratie und Menschenrechten landet Turkmenien stets auf den hinteren Rängen. Von den enormen Gasvorkommen des Landes profitiert eine kleine Elite."
Quelle
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Schalke inszeniert Gazprom-Deal - Vorstoß in neue Dimensionen

"Es muss schon Außergewöhnliches passieren, wenn 61 428 Zuschauer zu einem Fußball-Testspiel kommen. Selbst beim zu Extremen neigenden Bundesligisten Schalke 04 ist ein ausverkauftes Stadion gegen das international kaum beachtete Zenit St. Petersburg bemerkenswert. Ganz Gelsenkirchen steht Kopf, wenn Schalke im Spiel gegen die Russen an diesem Samstag den seit Oktober feststehenden Einstieg des neuen Hauptsponsors Gazprom inszenieren wird. «Wir sind froh und stolz, so ein großes Unternehmen für uns gewonnen zu haben», sagte Schalkes Finanzvorstand Josef Schnusenberg angesichts des Deals mit dem weltweit größten Energiekonzern.

(...)

Doch auch der russische Konzern will nachhaltig profitieren. «Die Wertigkeit von Schalke ist nicht abhängig von Platz eins oder zwei», sagte Claus Bergschneider, Geschäftsführer der «Gazprom-Germania GmbH». Bergschneider versucht derzeit vieles, um mögliche Vorbehalte unter Schalkes Anhänger gegen den auch in der Öffentlichkeit zum Teil scharf kritisierten Vertrag auszuräumen. «Der Club und seine Fans sind unvergleichlich», schwärmte er. Die ausverkaufte Arena bei einem Spiel, an dem der Sponsor zu 75 Prozent beteiligt ist, sieht er als willkommene Gelegenheit, diesen Worten Nachdruck zu verleihen: «Das ist ein schöner Rahmen, um uns den Fans vorzustellen».

In einer pompösen Zeremonie wird den Fans in der Nordkurve ein überdimensionales Trikot mit dem Gazprom-Schriftzug überreicht. Dazu verlost das Unternehmen Original-Trikots, Pullover und verschenkt Fanschals. Zudem bemühen sich Club und Unternehmen, kritische Stimmen auch außerhalb der Anhängerschaft zu beruhigen. Ein Einmischen in den sportlichen Bereich nach Chelsea-Vorbild werde es durch die Russen nicht geben. «Schalke ist ein eingetragener Verein. Da muss mir mal einer erklären, wie wir den übernehmen sollen», sagte Bergschneider.
Gleichwohl gab der Schalker Geschäftsführer Peter Peters zu, zunächst selbst Bedenken gehabt zu haben. Die habe er wegen des «angenehmen Klimas» während der Verhandlungen aber schnell über Bord geworfen.

Mirko Slomka will die Partie gegen den Vierten der russischen Liga als Generalprobe für den Rückrunden-Auftakt in einer Woche gegen Eintracht Frankfurt nutzen. «Wir werden dieses Spiel sehr ernst nehmen», betonte der Coach. Denn das Selbstbewusstsein soll weiter gestärkt werden. (...)"



Ich glaub' mir wird schlecht...
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Das ist echt ???
Kein Fake ????
Ungläubig bin....    

Zitat:
.... 61 428 Zuschauer zu einem Fußball-Testspiel kommen. ...ausverkauftes Stadion gegen das international kaum beachtete Zenit St. Petersburg ...Ganz Gelsenkirchen steht Kopf....
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Ich wünsche mir sehnlich, dass wir gerade denen in einer Woche so richtig auf die Mütze geben. So ein Deal darf sich einfach nicht rentieren, und je früher bei den permanent Dominanten Feuer unterm Dach ist, umso besser. Schon schade um Schalke.
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Glasperlen und Fleecepullis *GAZPROM-VORSTELLUNG AUF SCHALKE*

"Mit einer opulenten Show hat sich das russische Unternehmen Gazprom heute als neuer Hauptsponsor des FC Schalke 04 in der Arena zu Gelsenkirchen präsentiert. Die Fans wurden mit Präsenten überhäuft. (...)

Authentisch sollte die Vorstellung des neuen Sponsors des FC Schalke 04 ausfallen. "Mit wenig Getöse", so hatte Gazprom angekündigt, wolle sich das Unternehmen dem Publikum zeigen. Doch der Unterschied zwischen Ankündigung und Vollzug hätte kaum größer sein können, denn noch nie hat sich der Sponsor eines deutschen Fußballclubs so wenig dezent und mit so viel Getöse vorgestellt. Schon vor dem Spiel gegen den FC Zenit St. Petersburg, der ebenfalls von Gazprom gesponsort wird, sahen die Zuschauer in der abgedunkelten Stadion-Halle nur den illuminierten Anstoßpunkt mit dem Logo des Gastgebers und dem Schriftzug des neuen Geldgebers.

Im Lichtkegel der Scheinwerfer wurden dann die Spieler einzeln hereingebeten als wär's Holiday on Ice, und als sie mit dem Aufwärmen fertig waren, übernahm wieder Gazprom die Show. Erneut wurde es dunkel und acht beleuchte Fesselballons mit dem Schriftzug des Unternehmens stiegen auf. Die Zuschauer in der ausverkauften Arena hielten ihre königsblauen Leuchtstäbchen hoch, und die Präsentation mit Getrommel und Fahnenprozession begann. Ein Dutzend Tänzer und Tänzerinnen bewegten sich erst zu unspezifischem Rockgedonner, dann wurde das Musical zum Weihespiel. Ein überdimensionales Schalke-Trikot hing plötzlich an einem Stahlträger unter dem Videowürfel. Es wurde dort wie ein Kultgegenstand den Gläubigen präsentiert und dann zur Fankurve getragen, um es symbolisch dem Publikum zu übergeben.
Die opulente Präsentation erinnerte noch einmal daran, wie wenig selbstverständlich es eigentlich ist, dass der russische Staatskonzern auf den Schalker Trikots wirbt. Allein schon der Zweck dieser Bemühungen zeigt das, denn keine Privatperson kann hierzulande direkt Kunde von Gazprom werden. Die deutschen Statthalter der Russen teilten am Tag vor dem Spiel mit, dass es darum gehen würde "ein korrektes Bild des Unternehmens zu vermitteln". In dieser Hinsicht sei Schalke "ein unvergleichliches Instrument der Kommunikation".
Früher, in den Zeiten des kalten Krieges, nannte man so etwas noch Desinformation oder Propaganda.Denn selbstverständlich geht es Gazprom nicht darum, ein wahres Bild zu vermitteln, sondern mithilfe von Fußballbegeisterung das negative Image des russischen Gasmonopolisten zu korrigieren, in dem Korruption und politische Instrumentierung durch den Kreml eine große Rolle spielen. Daher will Gazprom auch eine amerikanische PR-Firma mit einer groß angelegten Kampagne beauftragen. Das schlechte Image schadet dem Expansionsdrang des Unternehmens mit den vollen Kassen. Als Gazprom etwa versuchte, sich in das britische Energieunternehmen Centrica einzukaufen, gab es empörte Aufschreie.
Die neue PR-Strategie soll der Firma helfen, als rein kommerzielles Unter-nehmen wahrgenommen zu werden. Der Einstieg bei Schalke erfüllt diese Strategie schon jetzt.
Dass es bei Gazproms Engagement "allein um sportliche Belange" geht, wie Schalkes Finanzchef Josef Schnusenberg kürzlich sagte, darf man wohl für den Ausdruck einer großen Verdrängungsleistung halten. Dabei half auch das fast schon unerträgliche Gutmenschentum, mit dem sich der neue Sponsor in den letzten Wochen präsentierte. So verzichtete Gazprom in den ersten Spielen nach Inkrafttreten des Vertrags mit Schalke zunächst auf das Recht der Trikotwerbung und stellte die Brust der Spieler in den ersten drei Freundschaftsspielen der Winterpause der Aktion "Ein Herz für Kinder" des Axel-Springer-Verlages zur Verfügung. Für jedes der zehn Tore, die gegen Uerdingen, Utrecht und Reutlingen erzielt wurden, überwiesen sie zusätzlich 5000 Euro, und die in den Spielen getragenen Trikots werden versteigert.
Die Schalker Fans sollten hingegen nicht nur mit großen Gesten und großer Show dem neuen Sponsor gewogen gemacht werden. Wie man früher unter den Eingeborenen Glasperlen verteilte, wurden vor dem Spiel gegen St. Petersburg Schals, Fleecepullis oder Trikots verschenkt. Je nachdem, ob man ein, zwei oder drei Mal das Zeichen des neuen Sponsors auf dem Rubbellos hatte, das es zur Eintrittskarte dazu gab. (...)"





Das ist die absolute Pervertierung des Fußballs - PFUI!!!
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Oh, wie schrecklich....
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Giftmörder identifiziert *Fall Litwinenko*

"(...) Freunde des getöteten Ex-Agenten Litwinenko sagen, bei dem Mann handele es sich um einen vom Kreml gesandten Killer. (...)"




Beresowski unter bestimmten Umständen zu Treffen mit russischen Ermittlern bereit

"Der flüchtige russische Unternehmer Boris Beresowski ist bereit, sich in London mit russischen Ermittlern im Fall Litwinenko zu treffen und zu reden, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

"Ich bin bereit, mit diesen russischen Ermittlern zu reden, wenn das Scotland Yard bei der Untersuchung hilft", erklärte Beresowski.

"Ich bin bereit, auf alle Fragen zu antworten, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Erstens, als Treffpunkt muss die russische Botschaft in Großbritannien ausgeschlossen werden. Zweitens, die russischen Ermittler werden vor dem Treffen auf Waffen- und Giftbesitz überprüft", fügte er hinzu.

Beresowski erklärte, dass er diese Bedingungen stelle, da er von russischer Seite einen Anschlag auf sein Leben befürchte. (...)"




Putin-Berater: Morde an Politkowskaja und Litwinenko sind Provokation gegen Kreml

"Der russische Präsidentenberater Alexander Schuwalow hat die Morde an der Journalistin Anna Politkowskaja und am ehemaligen FSB-Offizier Alexander Litwinenko als eine "durchdachte Provokation" gegen Russland bewertet. "Es wäre dumm, den Mord an Politkowskaja in Verbindung mit der Führung des Landes zu bringen", sagte er bei einem russisch-deutschen Treffen, das am Mittwoch in der deutschen Hauptstadt Berlin stattgefunden hat.

(...)

Altbundeskanzler Gerhard Schröder stellte in diesem Zusammenhang fest, dass Journalisten auch in anderen Ländern ums Leben kommen, niemand versuche aber, die Regierung dafür verantwortlich zu machen. Bei Russland aber sei Putin an allem schuld. (...)"







Da ist Schröder - schön, wie er versucht, die medientechnische Gleichschaltung in Russland schönzureden... - von den bei ROG gelisteten im Jahr 2007 getöteten Journalisten kommen drei aus dem Irak, einer aus China und einer aus der Türkei.

Den Irak kann man wohl kaum als Vergleichsmaßstab für Russland heranziehen; China wird sehr wohl kritisiert:
"Die chinesische Regierung muss sehen, dass solche Fälle im Ausland ein großes Echo finden". Die Gefährdung von Interviewpartnern in China sei "ein bekannt großes Problem". Dass aber jemand so brutal zusammengeschlagen wurde wie Fu sei noch nie passiert. "Die Auslandskorrespondenten in China arbeiten mit der Schere im Kopf, um ihre Interviewpartner zu schützen."

Ebenso die türkische Regierung:

Brief an Außenminister Joschka Fischer zur Situation der Pressefreiheit in der Türkei
"Sehr geehrter Herr Minister,

aus Anlaß Ihrer bevorstehenden Reise in die Türkei möchten wir Sie bitten, bei Ihren Gesprächen mit türkischen Regierungsvertretern auf die gravierenden Verletzungen der Informations- und Meinungsfreiheit hinzuweisen, die dort nach wie vor an der Tagesordnung sind.

Aufgrund der engen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei beobachtet die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen, internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit, die dortige Situation besonders aufmerksam. Wir müssen leider feststellen, daß kein Monat ohne gewalttätige Angriffe auf Journalisten, Anklagen in Verbindung mit Veröffentlichungen, Sende- oder Erscheinungsverbote gegen Medien und ähnliche Verstöße gegen internationale Abkommen zum Schutz der Menschenrechte vergeht (s. Anlage).

Sehr geehrter Herr Minister, wir appellieren eindringlich an Sie, sich dafür einzusetzen, daß die türkische Regierung die von ihr eingegangenen Verpflichtungen zum Schutz der Menschenrechte, insbesondere der Meinungs- und Informationsfreiheit, endlich respektiert. Die Intervention ausländischer Regierungen, insbesondere der NATO-Verbündeten und der EU-Mitgliedsländer, ist unserer Erfahrung nach ein wesentliches Druckmittel, auch im Hinblick auf die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union. Dieser Druck darf im Interesse der bedrohten und verfolgten Journalistinnen und Journalisten nicht nachlassen."





Schröder ist ergo ein mieser, elender Dummschwätzer... - auch an unseren Altkanzler: PFUI!!!
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Die Schalke-Fanschaft scheint das Spektakel ja ziemlich einhellig goutiert zu haben. Und die Skeptiker, die's sicherlich auch dort gibt, üben sich wohl in Verdrängung. Sie alle sind vermutlich erleichtert darüber, dass die riskante ökonomische Lage des Vereins durch die Gazprom-Gelder erstmal entschärft ist. Fragt sich allerdings, zu welchem Preis (d.h. fragt sich schon fast nicht mehr ...)

Nun ist die SGE dank vorzüglichen Managements nicht in solch prekärer Situation, dass finanziell das Wasser bis zum Hals stünde, ganz im Gegenteil. Dennoch könnte es sein, dass dies heute nur der erste Schritt zu einer weiteren Stufe der Verflechtung zwischen Fußball, Wirtschaft, Entertainmet und nun eben auch Politik war und diese Entwicklung allgemein wird.

Daher mal bitte ganz aufrichtig eure Meinung und Einschätzung: wäre sowas in Frankfurt möglich? Wie würde es aufgenommen werden?

AK
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Die Proteste wären hier sicherlich (gab es auf Schalke überhaupt welche???) größer; dennoch würde ein solches Projekt wohl auch hier von mehr als genug Leuten goutiert werden - jedoch nicht von mir.
Man kann nur hoffen, dass für einen solchen Fall die AG vom e.V. abgekoppelt wird, so dass dieses schmierige, blutige Kunstprodukt keinerlei Verbindung mehr zum Kernverein hat. Dann gibt es halt Oberliga-Fußball mit der (dann nicht mehr) U23 - allemal besser, als sich dermaßen für solche Verbrecher zu prostituieren.
Ich glaube, ich muss mich in einer Woche wirklich beherrschen, den Leuten, die mit ihren neuen Russenmafia-Fanartikeln auflaufen, nicht Trikots und Schals vom Leib zu reißen... - ich kriege da einfach Wut, wenn man sieht, wie klaglos die Leute den Fußball für solch' niederträchtige Zwecke hergeben...
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Gazprom: "Jetzt ist Deutschland an der Reihe"
*Der russische Gasmonopolist Gazprom prüft nach eigenen Angaben einen Einstieg bei westeuropäischen Stromversorgern *

"„Wir verfolgen ähnliche Projekte in Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland“, sagte der Generaldirektor von Gazprom Marketing & Trading Limited (GM&T), Witali Wassiljew, der Firmenzeitschrift „Gazprom“.

Dabei meinte er Lieferungen von Erdgas und die Gewährung von Kohlendioxid-Emissionsquoten im Austausch gegen Strom. „Wir sind aber nicht nur an Gaslieferungen und Verkauf von Strom, sondern auch an der Stromerzeugung interessiert“, zitierte die Agentur Interfax den Experten am Donnerstag.

(...)

„Jetzt sind Frankreich, die Niederlande und Deutschland an der Reihe.“ Namen von Stromproduzenten nannte Wassiljew nicht."





Chevron will in Russland mit Gazprom Neft kooperieren
*Gründung eines Joint Venture
*


"(...) Entsprechend den Abmachungen wird Gazprom Neft, wenn das Gemeinschaftsunternehmen dereinst Erdöl produzieren wird, eine Mehrheit an diesem halten. Weil aber Chevron zum gegenwärtigen Zeitpunkt den grössten Teil der Anschubfinanzierung übernehmen wird, kontrollieren die Amerikaner vorläufig 70%.

(...)

Chevron [...] hatte noch vor vier Jahren mit den Eignern des Yukos- und des Sibneft-Konzerns Verhandlungen über die Übernahme einer Mehrheit an dem zu fusionierenden Yukos-Sibneft-Konzern geführt. Diese hatten im Sommer 2003 kurz vor dem Abschluss gestanden, bevor sie wegen des Ausbruchs der Yukos-Affäre scheiterten. Manche Beobachter sehen in der damals «drohenden» Übernahme des grössten privaten russischen Erdölkonzerns durch einen amerikanischen Konzern den wichtigsten Grund für den Entscheid des Kremls, Yukos zu zerstören."



Mal sehen, ob das in einer Fortsetzung der Sachalin-II-Chose endet...
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Putin will Sorgen über Energiesicherheit zerstreuen

"Nach den jüngsten Unterbrechungen der Öl- und Gaslieferungen nach Westeuropa hat Russlands Präsident Wladimir Putin versucht den Befürchtungen entgegenzutreten, das Land nutze Energie als politisches Druckmittel.

(...)

Am Mittwoch lehnte Polen zudem die Forderung des russischen Gasmonopolisten Gazprom ab, die Gebühren für die Nutzung der Leitung durch Polen nach Westeuropa zu reduzieren. Die Transitgebühren seien von der polnischen Energieagentur URE festgelegt worden und könnten nicht verändert werden, sagte Wirtschaftsminister Piotr Wozniak. Der Gebührenstreit geht schon länger und nährt in Polen die Befürchtung, Gazprom wolle mehr Kontrolle über die Leitungen nach Westeuropa und die gemeinsame Betreibergesellschaft der Pipeline ganz übernehmen.

Unterdessen plant Gazprom für mehrere Millionen Dollar eine Imagekampagne, um seinen Ruf aufpolieren. Mit der Kampagne solle zudem die globale Expansion des Unternehmens unterstützt werden, sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow am Mittwoch. "Wir verfolgen eine aggressive Politik, im positivsten Sinne des Wortes, und dies kann offenbar nicht jeder unterstützen und akzeptieren", betonte er. "Wir wollen einfach, dass die Leute unsere Politik verstehen.""



So langsam bleibt mir hier die Luft weg...
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BP im Visier des Kreml
*Erdöl. BP droht der Lizenzentzug - Gazprom könnte profitieren*

"Moskau. Erst haben die russischen Behörden den britisch-holländischen Energiekonzern Royal Dutch Shell niedergerungen. Nun scheinen sie es auf den britischen Konzern BP und dessen Russland-Aktiva abzusehen. Die russische Umweltaufsicht ordnete laut der Moskauer Zeitung "Kommersant" an, ein gigantisches Erdgasfeld des britisch-russischen Gemeinschaftsunternehmens TNK-BP zu überprüfen. Wie schon beim Fall Shell, könnte der russische staatliche Erdgas-Monopolist Gazprom vom bevorstehenden Lizenzentzug des Konkurrenten profitieren.

Im Fokus der Umweltaufsicht steht das ostsibirische Feld Kovykta mit Reserven von 2,1 Billionen Kubikmetern Erdgas. (...)

Für BP geht es in Russland um das Wohlergehen des gesamten Konzerns. An TNK-BP, einem Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund 40 Mrd. Dollar (31 Mrd. Euro), ist BP zur Hälfte beteiligt. TNK-BP sorgt für ein Viertel der Fördermenge von BP und 15 Prozent des BP-Reingewinns. TNK-BP ist vor allem Ölförderer und rangiert in Russland gemessen an der Fördermenge auf Rang drei.


Beobachter sehen in der Überprüfung von TNK-BP Parallelen zum Fall Sachalin II, dem mit einem Investitionsvolumen von 22 Mrd. Dollar weltgrößten Öl- und Gasförderprojekt. (...)

Ende Dezember sah sich Shell gezwungen, die Mehrheit an Sachalin II an Gazprom abzutreten. Der Staatskonzern Gazprom zahlte für die Kontrollmehrheit 7,45 Mrd. Dollar - deutlich unter Wert. Kaum war die Tinte getrocknet, waren alle Umweltbedenken verschwunden. Gazprom hat bereits sein Interesse am zehn-Mrd.-Dollar-Projekt Kovykta bekräftigt und verhandelt seit Monaten mit TNK-BP über einen Einstieg. Die Untersuchungen der Umweltaufsicht dürfte den Druck auf TNK-BP erhöhen, schnell zu verkaufen. Ende Jänner sollen die Inspektoren ihre Arbeit beenden.


Wie eine Lösung aussehen kann, hat Shell auf Sachalin vorgemacht: Man gibt sich mit einer Rolle als Juniorpartner von Gazprom zufrieden. Widerstand scheint auch für BP zwecklos zu sein, da ansonsten die Lizenzen annulliert werden könnten und eine Verstaatlichung der Aktiva ohne Entschädigung droht."




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Und los geht's:

Magazin: RAG-Chef schließt Gazprom-Beteiligung nicht aus

"RAG-Chef Werner Müller schließt eine Beteiligung des russischen Energiekonzerns Gazprom beim geplanten Börsengang seines Unternehmens einem Magazinbericht zufolge nicht aus.

"Wir sollten bereit sein, Lieferländer durch wirtschaftliche Kooperationen in das deutsche Interesse der Energiesicherheit einzubinden", zitiert das Nachrichtenmagazin "Focus" Müller in einem Vorabbericht vom Wochenende.

Früheren Medienberichten zufolge ist Gazprom an Beteiligungen an RAG, dem Stromkonzern RWE und dem Oldenburger Versorger EWE interessiert und will sich auch direkt an Stadtwerken beteiligen, um daraus ein eigenes Vertriebsnetz in Deutschland zu knüpfen.

Die RAG soll nach bisheriger Planung noch in diesem Jahr an die Börse gehen. (...)."
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a.saftsack schrieb:
Und los geht's:

Magazin: RAG-Chef schließt Gazprom-Beteiligung nicht aus

"RAG-Chef Werner Müller schließt eine Beteiligung des russischen Energiekonzerns Gazprom beim geplanten Börsengang seines Unternehmens einem Magazinbericht zufolge nicht aus.

"Wir sollten bereit sein, Lieferländer durch wirtschaftliche Kooperationen in das deutsche Interesse der Energiesicherheit einzubinden", zitiert das Nachrichtenmagazin "Focus" Müller in einem Vorabbericht vom Wochenende.

Früheren Medienberichten zufolge ist Gazprom an Beteiligungen an RAG, dem Stromkonzern RWE und dem Oldenburger Versorger EWE interessiert und will sich auch direkt an Stadtwerken beteiligen, um daraus ein eigenes Vertriebsnetz in Deutschland zu knüpfen.

Die RAG soll nach bisheriger Planung noch in diesem Jahr an die Börse gehen. (...)."






Die taz dazu:

"61.000 Zuschauer bei einem Reklametermin: Ganz Gelsenkirchen steht an diesem Samstag Kopf, wenn Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 im Spiel gegen Sankt Petersburg den seit Oktober 2006 feststehenden Einstieg des neuen Hauptsponsors Gazprom inszenieren wird. Aber Achtung Schalker: Wenn Gazprom bei der RAG einsteigt, teilen sich der S04 und der BVB den Sponsor."
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adlerkadabra schrieb:
Daher mal bitte ganz aufrichtig eure Meinung und Einschätzung: wäre sowas in Frankfurt möglich? Wie würde es aufgenommen werden?

AK


Auch auf die Gefahr hin, dass mir Saftsack jetzt die Inquisition nach Hause schickt, behaupte ich einfach mal: Klar. Wieso auch nicht?

Solange man als Verein/AG/usw. keinen Teil seiner Autonomie aufgibt, sehe ich das ganze auch bei weitem nicht so moralisch schlecht, wie andere hier im Threat. Und das Großkonzerne nicht immer nur saubere Politik betreiben, gerade da wo sie zum Teil mit dem Staat verflechtet sind, ist bekannt.

Ich denke allerdings nicht, dass man auf Schalke das Geld zum Fenster rauswerfen wird, sondern eher zum Abbau von Verbindlichkeiten bzgl. ihrer Arena, des ganzen Stadionumfeldes usw. nutzen wird.
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Gazprom darf weitere Konkurrenten schlucken

"(...) Damit steht einem Monopol nichts mehr im Wege.
Ein russisches Schiedsgericht habe ein vom Kartellamt in Moskau im September 2005 verhängtes Verbot für die Übernahme anderer Gasproduzenten außer Kraft gesetzt, berichtete die Moskauer Tageszeitung "Kommersant" am Montag. Der staatlich geführte Gazprom-Konzern ist der alleinige Exporteur russischen Gases.
"Das von Gazprom für die nächsten Jahre angekündigte Förderwachstum von etwa zehn Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr ist nur durch den Erwerb fremder Förderkapazitäten möglich", urteilte Waleri Nesterow vom Investmenthaus Troika Dialog. Im Juni 2006 hatte Gazprom vom zweitgrößten unabhängigen russischen Gasförderer Itera 51 Prozent an Sibneftegas übernommen, das die Förderlizenz für das große westsibirische Gasfeld Beregowoje besitzt. Ein entsprechender Antrag liege dem russischen Kartellamt seit November vor.
Im Sommer 2006 hatte Gazprom zudem 20 Prozent am größten unabhängigen russischen Gasproduzenten Novatek erworben. Novatek und Itera sind die letzten beiden unabhängigen Gasförderer in Russland.
Analysten rechnen damit, dass auch sie von Gazprom geschluckt werden könnten. Damit produzierten neben dem Gasriesen nur noch einige große Ölfirmen in Russland Erdgas, darunter Lukoil, Rosneft, TNK-BP und Surgutneftegas. Schon jetzt verkaufen Lukoil und Rosneft das gesamte gewonnene Gas an Gazprom."
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Gazprom:Auslandsumsätze auf Rekordniveau
*Agentur soll für 8,5 Millionen Euro Image verbessern*


"Der russische Gasmonopolist Gazprom hat 2006 seine Exportumsätze um 43 Prozent auf den Rekordwert von mehr als 37 Mrd. Dollar (28,6 Mrd. Euro) gesteigert. Dabei seien sowohl die Gas-Menge als auch die Verkaufspreise in Europa gestiegen, sagte der Vize-Chef des Staatskonzerns, Alexander Medwedew. Trotz des ungewöhnlich warmen Wetters seien die Exportziele vollständig erfüllt worden. Der Börsenwert ist um 70 Prozent auf etwa 260 Mrd. Dollar gestiegen.

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"Bereiten Sie sich auf einen weiteren Rekord vor", kündigte Medwedew mit Blick auf die Umsätze 2007 an.

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Um ein wirklich weltweit tätiges Unternehmen zu werden, will Gazprom seinen strategischen Fokus auf China und eine eigene Produktion von Flüssiggas legen. Bis Ende 2007 sollten Gespräche mit China über jährliche Lieferungen von 80 Mrd. Kubikmeter abgeschlossen werden. In diesem Jahr wird der Konzern zudem einen 50-prozentigen Anteil an Sachalin-2, dem größten Flüssiggasprojekt der Welt erhalten. Royal Dutch Shell war auf Druck der russischen Regierung eingeknickt und hatte dem Verkauf seines Anteils an dem Projekt im äußersten Osten Russlands für 7,45 Mrd. Dollar zugestimmt.

Laut Moskauer Presseberichten beauftragte Gazprom die internationale PR-Firma PBN, das Konzernimage zu verbessern. Die Gaskrisen mit der Ukraine vor einem Jahr und zuletzt mit Weißrussland hatten den Ruf von Gazprom lädiert. Der Auftrag für PBN zur Pressearbeit in der Europäischen Union und in den USA belaufe sich auf elf Mio. Dollar (8,5 Mio. Euro) für 2007, berichtete die Zeitung "Kommersant". PBN organisierte auch Medwedews Auftritt vor der Moskauer Presse."


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