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Bayer Leverkusen

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In Zeiten von RB Leipzig, Hoffenheim Wolfsburg & Co wollte ich mal einen kleinen Blick auf den Verein Bayer Leverkusen werfen.
Vorab - ich finde, Bayer stellt derzeit eines der besten Teams der Liga, sehe sie als die Mannschaft an, die Bayern möglicherweise sogar am ehesten ein Bein stellen kann dort oben.

Aber ich wollte nicht so sehr aufs Sportliche gehen, sondern mal die Frage in den Raum stellen, inwiefern die "Werkself" eurer Meinung nach als Verein der Kategorie "Retortenklub" angesehen werden kann oder ob es hier doch etwas anders aussieht.
Ich hab mal einen Blick auf die Geschichte geworfen. Tradition bringt der Verein durchaus mit, er mischt schon seit Ewigkeiten in höheren deutschen Spielklassen mit. Den "Bayer-Konzern" sehe ich bei LEV zwar natürlich auch als wichtigen Faktor (der er mit Sicherheit auch war/ist), nehme ihn aber nicht als so dominant und penetrant wahr wie in gewissen anderen Fällen.

Also, mal die Frage in die Runde:
Leverkusen - verdienter, akzeptabler Bundesligist mit Werks-Hintergrund oder Retortenklub wie Hoffenheim oder Leipzig, nur mit längerer Geschichte?

Freue mich auf Antworten und ggf Infos zu deren Werdegang.
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Retortenclub mit 30 jähriger Bundesligageschichte, der sich um 50+1 keine Gedanken machen muss. Ohne Werk im Rücken, wäre Leverkusen nicht in den ersten 4 Ligen vertreten...  
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Wir ohne juedischen Schlappemacher vielleicht auch nicht...
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Es fällt mir schwer, LEV kacke zu finden - spielen sie doch aktuell mit den schönsten Fussball, und haben sie das auch zu Kirstens, Ballacks, Schnix', Ze Robertos und Ramelows ( ) Zeiten getan. Damals konnten sie immer mal wieder die Bayern ärgern.

Wen ich allerdings wirklich kacke finde, sind die Fans von LEV und ihre ekelhafte Freundschaft zu den Kickers.
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Würde Leverkusen ohne Bayer in der Bundesliga spielen?
Ich glaube kaum.
Würde die Eintracht ohne Fraport in der Bundesliga spielen?


Das ist für mich grob auch der entscheidende Unterschied.
Bayer Leverkusen ist im Grunde abhängig vom wohl und wehe seines Namensgebers. Also Werkself heute wie damals. Daran hat sich nix geändert.
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Ich mag weder RB Leipzig noch Lev, Hoffenheim oder WOB, aber
meine Antiphatie ist unterschiedlich groß.

Am meisten ärgert mich Red Bull - falls die wirklich hochkommen: keinerlei Bezug des Konzerns zur Region - ein 100%er Retortenklub - widerlich!

Ebensowenig mag ich WOB: ich mag weder die Autos, die Region, den Hoeness ... und wenn ich sehe, wie die zig Millionen zum Fenster rausschmeißen können; Wettbewerbsverzerrung pur - ich kann VW' Standortmotive aber immerhin nachvollziehen.

Hoffenheim als Spielzeug eines Miliardärs. der seinen Dorfverein hochbringt: ein Kleinejungentraum, den ich verstehen kann. Ich mag den Verein nicht, gegen den Hopp habe ich aber eigentlich nix.

Leverkusen ist und bleibt für mich kein richtiger Fußballverein, alleine der Fans wegen. Wer einmal in Köln (denen ich den Abstieg gönne) und in Leverkusen bei einem Auswärtsspiel war, weiß, was ich meine. Ein Besuch bei Bayer Leverkusen ist halt wie ein Kindergeburtstag bei Mc Donald. Echte negative Emotionen kommen bei mir aber bei denen nicht auf. Es ist so ähnlich wie ein Fußballspiel im Garten gegen meinen 8 jährigen Sohn.  
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sgevolker schrieb:
Würde Leverkusen ohne Bayer in der Bundesliga spielen?
Ich glaube kaum.
Würde die Eintracht ohne Fraport in der Bundesliga spielen?


Das ist für mich grob auch der entscheidende Unterschied.
Bayer Leverkusen ist im Grunde abhängig vom wohl und wehe seines Namensgebers. Also Werkself heute wie damals. Daran hat sich nix geändert.


Und haett der Schlappemacher damals z.B. Rot-Weiss unterstuetzt, wuedest du dahin rennen.

Werkself? Damit versuchst du zu suggerieren, dass die Werksleitung damals initiiert hat, dass es ein Sportangebot gibt, was nicht der Wahrheit entspricht.

In der heutigen Zeit in der man Unternehmen ganz toll findet,weil sie einen Kindergarten haben, finde ich die Haltung 1904 schon sehr respektabel.

Ich mag Leverkusen als Klub nicht besonders, finde es aber albern ihnen Tradition abzusprechen, nur weil die Werksleitung irgendwann entschieden hat mit auf dem Zug in den modernen Fussball zu fahren. Das haette die AEG in Berlin oder Krupp auch machen koennen...haben sie halt nicht...
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Leverkusen ist und bleibt ein Plastikclub, der ohne Konzern nicht überleben könnte.
Was passieren würde, wenn der Konzern den Geldhahn zudreht, ist in Uerdingen zu sehen.

Der Unterschied zur TSG ist, dass es sich nicht um die 1 Man Show einer Person handelt und dass Bayer sich größtenteils aus dem sportlichen raushält.
Die Fußballabteilung ist aus der Betriebssportgruppe von Bayer hervorgegangen und wurde nicht wie RB nur zum Zweck in die 1. Liga aufzusteigen gegründet.
Ebenso wurde sie nicht mit allen nur erdenklichen Mitteln in die 1. Liga gepusht (wie bei der TSG).

Ich kann trotzdem keinen der genannten Klubs leiden.  

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Allerdings und jetzt kommt der entscheidende Post:

Als ich aufgewachsen bin, hatte Leverkusen sich bereits etabliert.

Da kann man sich denken, wie Leute zu Hoffenheim stehen in 20 Jahren, wenn ich in der Lage bin meine Posts vorher zu posten...
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dawiede schrieb:
Allerdings und jetzt kommt der entscheidende Post:

Als ich aufgewachsen bin, hatte Leverkusen sich bereits etabliert.

Da kann man sich denken, wie Leute zu Hoffenheim stehen in 20 Jahren, wenn ich in der Lage bin meine Posts vorher zu posten...


....  Tradition hat Leverkusen....
Nur es interessiert keine Sau.    
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Ich finde den Ansatz an sich nicht schlecht, darauf zu schaun, ob ein Verein in kompletter und unabdingbarer Abhängigkeit zu einer einzigen Quelle steht. Ausserdem sollte der "Zweck" eines Vereins irgendwo noch Fussball sein, und nicht (jedenfalls nicht vordergründig) Firmen- oder Personenmarketing. Daran sieht man schon, ob ein Verein ein reines Kunstprojekt ist oder ein richtiger Fussballklub um des Fussballs willen.
Bayer ist so ein Grenzfall, bei dem ich mir nicht sicher bin.
Ganz bestimmt spielt der Konzern eine wichtige Rolle und vermutlich wären sie tatsächlich nicht da, wo sie jetzt stehen.
Aber ich weiss nicht, ob es die Beziehung ist, die Hopp, VW und RedBull zu ihren jeweiligen Projekten haben.
Übrigens ist die höherklassige Tradition nicht erst 30 Jahre alt. Gekickt wurde da schon anständig vor dem 2. Weltkrieg und in den 50er Jahren war Leverkusen durchaus schon ein gestandener Verein.

Es soll bei der Diskusion vlt auch nicht unbedingt um reine Sympathien gehen (wo zB die Fanfreundschaft zu OF einfließen kann), sondern eher um den Werdegang, die wirtschaftliche Struktur und die Vergleichbarkeit mit den genannten "Projektvereinen".
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ThorstenH schrieb:
Ebenso wurde sie nicht mit allen nur erdenklichen Mitteln in die 1. Liga gepusht (wie bei der TSG).


Genau da muss ich erheblich wiedersprechen. Am Anfang war Leverkusen mehr oder weniger Kanonenfutter, doch ziemlich schnell hat man dort umgedacht. Erst hat man Ürdingen fallen lassen um sich auf einen Verein zu konzentrieren, dann hat man ziemlich schnell Spieler wie Cha Bum, Waas, Falenmayer oder Tita geholt. Als man sich dann etabliert hatte, wurde das Konzept langsam auf junge, talentierte Spieler, vor allem brasilanische Talente umgestellt. Dazu noch Spieler wie Kirsten, Schneider oder Nowotny. Das Stadion wurde ausgebaut und das alles mit einem Zuschauerschnitt von 20.000!

In Leverkusen hat man ziemlich schnell nach dem Aufstieg erkannt, dass man investieren muss um dauerhaft erfolgreich zu sein. Bis zum Aufstieg mag der Konzern nicht wirklich viel getan haben, aber danach hat er massiv unterstützt. Und auch heute wäre Leverkusen nicht in der Bundesligaspitze ohen Bayer. Man hat sich eben nur einfach dran gewöhnt, deshalb ist es gefühlt vielleicht nicht mehr so schlimm?
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dawiede schrieb:
...
Als ich aufgewachsen bin, hatte Leverkusen sich bereits etabliert.

Da kann man sich denken, wie Leute zu Hoffenheim stehen in 20 Jahren, wenn ich in der Lage bin meine Posts vorher zu posten...


Das ist der Punkt, den ich im Hinterkopf habe.
Ich bin mir bloß noch nicht sicher, ob besagte Vereine 1-1 zu vergleichen sind. Ob die (auch bei mir) zumindest etwas positiveren Assoziationen sich nur auf LEVS Etabliertheit zurückführen lassen oder ob es doch Unterschiede im Werdegang gibt. Ob bei Bayer der Kunstcharakter nicht so sehr gegeben ist, sondern da ein anderen Bundesligisten zumindest ähnlicheres Wachstum mit Wechselwirkung zwischen sportlicher und wirtschaftlicher Entwicklung vorliegt oder es damals auch ein reines "Pushen" war.
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sgevolker schrieb:
ThorstenH schrieb:
Ebenso wurde sie nicht mit allen nur erdenklichen Mitteln in die 1. Liga gepusht (wie bei der TSG).


Genau da muss ich erheblich wiedersprechen. Am Anfang war Leverkusen mehr oder weniger Kanonenfutter, doch ziemlich schnell hat man dort umgedacht. Erst hat man Ürdingen fallen lassen um sich auf einen Verein zu konzentrieren, dann hat man ziemlich schnell Spieler wie Cha Bum, Waas, Falenmayer oder Tita geholt. Als man sich dann etabliert hatte, wurde das Konzept langsam auf junge, talentierte Spieler, vor allem brasilanische Talente umgestellt. Dazu noch Spieler wie Kirsten, Schneider oder Nowotny. Das Stadion wurde ausgebaut und das alles mit einem Zuschauerschnitt von 20.000!

In Leverkusen hat man ziemlich schnell nach dem Aufstieg erkannt, dass man investieren muss um dauerhaft erfolgreich zu sein. Bis zum Aufstieg mag der Konzern nicht wirklich viel getan haben, aber danach hat er massiv unterstützt. Und auch heute wäre Leverkusen nicht in der Bundesligaspitze ohen Bayer. Man hat sich eben nur einfach dran gewöhnt, deshalb ist es gefühlt vielleicht nicht mehr so schlimm?


Wie es Leverkusen ohne den Konzern gehen würde, hat man ja anschaulich am Beispiel Uerdingen gesehen. Das wäre heute mit Leverkusen keinen Deut anders.

Und dawiede, würde uns nicht Fraport sponsern, dann halt ein anderer. Fraport zahlt in etwa marktgerechte Preise, Bayer eben nicht.

Außer dem schöneren Fußball kann ich keinen Unterschied zwischen Leverkusen und Wolfsburg sehen, außer dass Bayer den Geldhahn nicht ganz so weit aufdreht, wie VW unter Winterkorn.
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Leverkusen finde ich jetzt nicht so schlimm, wie z.B. Wolfsburg, Hoffenheim oder Fett Bull Leipzig, auch, weil die in den Anfangsjahren meines Fußballinteresses durchaus symphatische Spieler hatten. Trotzdem sind sie mir nicht unbedingt symphatisch, da sie von den Bayer-Werken abhängig sind.  
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SGE_tec schrieb:
Leverkusen finde ich jetzt nicht so schlimm, wie z.B. Wolfsburg, Hoffenheim oder Fett Bull Leipzig, auch, weil die in den Anfangsjahren meines Fußballinteresses durchaus symphatische Spieler hatten. Trotzdem sind sie mir nicht unbedingt symphatisch, da sie von den Bayer-Werken abhängig sind.  


aber die spielen inzwischen auch seit 30 Jahren in der Buli, das hat inzwischen schon fast Tradition
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dawiede schrieb:
Wir ohne juedischen Schlappemacher vielleicht auch nicht...

Wir müssen uns aber an 50+1 halten. Erkennst Du den Unterschied?
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dawiede schrieb:
Als ich aufgewachsen bin, hatte Leverkusen sich bereits etabliert.

Da kann man sich denken, wie Leute zu Hoffenheim stehen in 20 Jahren, wenn ich in der Lage bin meine Posts vorher zu posten...


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Luzbert schrieb:
dawiede schrieb:
Als ich aufgewachsen bin, hatte Leverkusen sich bereits etabliert.

Da kann man sich denken, wie Leute zu Hoffenheim stehen in 20 Jahren, wenn ich in der Lage bin meine Posts vorher zu posten...




Gibts den Smilie auch mit runtergezogenen Mundwinkeln?
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AdlertraegerSGE schrieb:
Luzbert schrieb:
dawiede schrieb:
Als ich aufgewachsen bin, hatte Leverkusen sich bereits etabliert.

Da kann man sich denken, wie Leute zu Hoffenheim stehen in 20 Jahren, wenn ich in der Lage bin meine Posts vorher zu posten...




Gibts den Smilie auch mit runtergezogenen Mundwinkeln?


ja, der sogenannte A. Merkel


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