Vor einiger Zeit gab es glaube ich Pläne eine gewisse "Atlantikliga" aufzubauen. Dort sollten dann neben den Topteams aus Holland und Belgien auch Topteams aus Portugal und Schottland spielen.
Ich glaube es gab auch schon Ideen eine gemeinsame skandinavische Liga zu starten.
Zu Standard Lüttich: Die Drohung nach Frankreich in die Ligue 1 auszuwandern ist lächerlich.
WuerzburgerAdler schrieb: Andererseits: wenn es einen Reformgedanken gibt, der bei den Funktionärskrusten auf offene Ohren stößt, dann der der "Europäisierung" des Fußballs. Natürlich auch aus wirtschaftlichen Gründen. Man denke nur an die EM: einstmals einem einzigen Land vorbehalten, dann von Partnerländern organisiert bis hin zur europaweiten EM. Und die Idee einer echten "Europa-Liga" flammt ja auch immer wieder mal auf.
Und diese Entwicklung mag ich insgesamt nicht. Wir haben schon das eigenartige Gebilde Champions League (das diesen Namen gar nicht verdient, weil dort diverse Mannschaften mitspielen, die gar nicht "Champion" sind und diverse Titelgewinner nicht mitspielen dürfen). Alles wird immer mehr durchgemischt. Wenn jetzt auch noch die Ligen von kleineren Ländern fusionieren, kommen immer mehr Gebilde dabei heraus, mit denen sich immer weniger Leute identifizieren können. Zum Glück ist Deutschland groß genug und mit genügend starken Mannschaften, dass solche Ideen hier keine Chance haben werden - aber eine gemeinsame Liga Österreich/Schweiz könnte die nächste Idee werden. Schließlich ist ja Red Bull Salzburg beim DFB mit seinem Ansinnen abgeblitzt, in der BL mitspielen zu dürfen (was dann zur Gründung der deutschen Dependance RB Leipzig führte), und die beiden Alpenländer haben ja schon mit ihrer gemeinsamen EM einen Riesenerfolg erzielt.
Hm. Was willst du damit sagen?
Mit wem identifiziert sich der Fan - mit der Liga? Oder vielleicht doch eher mit seinem Club? Und wäre der gemeine Standardfan nicht umso stolzer auf seinen Club, wenn der die Beneluxliga gewinnen würde statt der rein belgischen?
Attraktiver werden die Begegnungen in einer Benelux-Liga auf jeden Fall, das kann doch gar nicht die Frage sein. Also, warum dann nicht? Nationalgedanken? Separatismus? Gar Attac? Ich würde es nur gerne verstehen.
Tja, ist wohl Geschmacksache, wie soll ich's erklären? Ich bin kein Europa-Gegner und kein Nationalist, aber ich fand bzw. finde es eben am besten, wenn sich bei der EM die Nationalmannschaften begegnen und sich im Europapokal die besten Mannschaften der einzelnen Länder messen - und ansonsten jedes Land für sich spielt. Wir haben doch schon grenzenlose Freiheit, was die Spielerwechsel angeht, jeder kann jeden holen, sofern er ihn bezahlen kann, jeder Club kann beliebig viele Europäer verpflichten. Aber das eine Liga stärker ist und eine andere schwächer, das gehört zum Fußball.
Und ja, ich zumindest identifiziere mich mit der Bundesliga. Würde die Eintracht irgendwann in einer Gemeinschaftsliga, Europaliga oder was auch imemr spielen, wäre ich immer noch genauso Eintracht-Fan, aber mit Gegnern aus Bremen, Hamburg, München, Dortmund kann ich irgendwie mehr anfangen als mit Gegnern aus Basel, Straßburg, Graz oder Breslau. Internationale Gegner? Ja gerne, aber dann bitte Spitzenmannschaften im Europapokal, wenn die Eintracht es mal wieder dorthin schaffen sollte.
Adler-in-Wiesbaden schrieb: aber mit Gegnern aus Bremen, Hamburg, München, Dortmund kann ich irgendwie mehr anfangen als mit Gegnern aus Straßburg, Graz oder Breslau.
Vor 70 Jahren wären diese Gegner nicht international gewesen. :neutral-face
Adler-in-Wiesbaden schrieb: aber mit Gegnern aus Bremen, Hamburg, München, Dortmund kann ich irgendwie mehr anfangen als mit Gegnern aus Straßburg, Graz oder Breslau.
Vor 70 Jahren wären diese Gegner nicht international gewesen. :neutral-face
Ah, heute haben wir Geschichte beim Werner. (Fingerschnipsen) Herr Lehrer, ich weiß was: Breslau wäre auch vor 90 Jahren nicht international gewesen.
Aber worum es geht, ist klar geworden? Fürs Tagesgeschäft bevorzuge ich einheimische Normalo-Clubs statt mittelprächtige Mannschaften aus Nachbarstaaten. Von mir aus sollen die ihre Benelux-Liga aufmachen, solange das nicht das Einfallstor für ein durchgemischtes, nach UEFA-Koeffizienten eingeteiltes neues Ligensystem ist und die Eintracht irgendwann Woche für Woche nach Mattersburg, Rennes, Odense oder Bratislava fahren muß.
Das Hauptproblem bei Benelux-Liga & Co dürfte sein, dass die entsprechenden Länder in einer neuen gemeinsamen Liga spielen, aber gleichzeitig ihr Kontingent für die Europacup-Plätze nach altem Schlüssel behalten wollen. DAS geht nicht.
Ich persönlich finde es auch schade, dass Traditionsvereine wie z.B. Ajax in der modernen Fußballwelt nur noch eine Nebenrolle spielen können oder dass wieder mal nach der Winterpause die CL zu 3/4 mit Vereinen der großen Top-5-Länder besetzt ist (12 von 16 aus SPA,ENG,GER,ITA,FRA). Die einzige Chance für Vereine aus Belgien, den Niederlanden oder z.B. auch Schottland wäre tatsächliche der größere Markt in einer größeren Liga. Aber ob sie dafür auch bereit wären, dafür die relative Sicherheit der Qualifikation für Europa in ihrer "kleinen" Liga aufzugeben?
(Man stelle sich mal umgekehrt vor, Hessen wäre nach dem Zweiten Weltkrieg ein unabhängiges Land geworden. Eintracht Frankfurt wäre 30-maliger hessischer Rekordmeister, aber in der CL-Quali wäre regelmäßig Schluss mit Europa. Jeder halbwegs bessere Spieler würde sofort von der außerhessischen deutschen Bundesliga aufgesaugt; das Spielniveau wäre ungefähr auf Regionalliganiveau. Würde man das für den Ist-Zustand der letzten 20 Jahre, d.h. größter Erfolg Pokalfinalteilnahme, opfern wollen? In einer vergleichbaren Situation ist Ajax Amsterdam oder Standard Lüttich. Bei den kleinen Vereinen -- z.B. Roda Kerkrade in NL oder die Oxxen in der hypothetischen Hessenliga -- ist die Sache ganz klar: die würden Erst- gegen Drittligadasein tauschen bei der Zuordnung zu einem deutlich größeren Ligagebilde.)
Aachener_Adler schrieb: Das Hauptproblem bei Benelux-Liga & Co dürfte sein, dass die entsprechenden Länder in einer neuen gemeinsamen Liga spielen, aber gleichzeitig ihr Kontingent für die Europacup-Plätze nach altem Schlüssel behalten wollen. DAS geht nicht.
Und warum? Dann errechnet man halt einfach aus den Resultaten der vergangenen Jahre einen gemeinsamen Koeffizienten und reiht die neue Liga entsprechend ein. Die "nationale" Verteilung von Startplätzen ist doch nur ein Resultat der nationalen Ligenstruktur, nicht umgekehrt.
Hmm, dann habe ich mich wohl undeutlich ausgedrückt. In dieser Saison hatten die Niederlande, Belgien und Luxemburg zusammen 16 (!) Vereine in Europa am Start: 6+5+4 + ein weiterer NL-Vertreter wegen FairPlay.
Von mir aus können die drei Länder gerne ihre Ligen zusammenlegen; ich könnte diesen Schritt gut verstehen. Nur können sie nicht erwarten, dann weiterhin 16 Teams nach Europa schicken zu dürfen, sondern dann eben soviele, wie die neue Liga sich mit ihren Vertretern "verdient". Bei den drei Top-Ligen sind's 7 Mannschaften, also nicht mal die Hälfte.
Natürlich würde eine Benelux-Liga punktemäßig eingeordnet werden müssen. Das heißt natürlich nicht, dass die Punkte der drei Länder zusammengerechnet werden bei der 5-Jahres-Wertung, sonst wäre diese Liga etwa auf dem Niveau von Spanien/England.
Wahrscheinlich käme eine anteilige Berechnung mit den besten Teams wohl maximal auf eine Einstufung der Plätze 4-6, sprich das, was wir die Jahre zuvor hatten, 2 direkte CL, 1 CL-Quali , 2 direkte EL , 1 EL-Teilnehmer Pokal oder 6.
Man kann davon ausgehen, dass das 4 holländische und 2 belgische Teams (oder 3/3) etwa im Schnitt sein werden, die diese Plätze einnehmen.
International wird diese Liga kaum einen Vorteil darstellen, insbesondere die mittelgroßen Vereine, also der 3. / 4. Belgiens, der 5. / 6. der Niederlande, werden davon absolut benachteiligt werden in Zukunft, weil sie international wohl nicht mehr dabei wären.
National ist es vermutlich besser, nicht in kleinteiligen Ligen zu spielen und zusammenzulegen.
Aachener_Adler schrieb: Ich persönlich finde es auch schade, dass Traditionsvereine wie z.B. Ajax in der modernen Fußballwelt nur noch eine Nebenrolle spielen können oder dass wieder mal nach der Winterpause die CL zu 3/4 mit Vereinen der großen Top-5-Länder besetzt ist (12 von 16 aus SPA,ENG,GER,ITA,FRA).
Aber das ist doch in erster Linie eine wirtschaftliche Frage. Wenn holländische oder belgische Vereine genug zahlen, bekommen sie auch gute Spieler und schneiden entsprechend gut ab in der CL oder EL. Dazu müssen die Vereine natürlich erst einmal über die nötigen Finanzen verfügen. Fernsehgelder durch CL-Teilnahme bekommen sie, Zuschauer dürften sie genügend haben. Fehlen "nur" noch zahlungskräftige Sponsoren. Sind die für einen Verein aus Amsterdam so viel schwerer zu finden als für einen Verein in Mailand oder Marseille?
Wie machen das denn die Vereine aus einem Land wie Spanien? Tun so, als hätten sie Geld, zahlen einfach jahrelang ihre Sozialversicherungsbeiträge nicht und machen hunderte von Millionen an Schulden - und kaufen sich einen Spieler, der mehr kostet als 3 Bundesligamannschaften. Aber das geht ja im Zuge des Financial Fairplay sowieso nicht so weiter. Wenn alle Clubs seriös wirtschaften müssen, gleichen sich die Verhältnisse doch ein wenig an - oder ist das Theorie und Wunschdenken? An einen Krösus wie Bayern kommt wohl kaum ein Verein so schnell heran, aber diese windigen Mogelpackungen wie Real Madrid, bei denen eigentlich Peter Zwegat als Manager anfangen müsste - die haben doch (zumal in einem völlig verarmten Land ansässig) bei ehrlichem Wirtschaften keinen großen Vorteil mehr.
Man korrigiere mich, wenn ich etwas übersehen haben sollte, aber wenn's geht ohne arrogante Sprüche.
Man korrigiere mich, wenn ich etwas übersehen haben sollte, aber wenn's geht ohne arrogante Sprüche.
Das, was du über Real schreibst, ist schon ein wenig ein Schmarrn. Sie haben nämlich deshalb die Möglichkeit Kredite in diesen Größenordnungen anzuhäufen, weil sie eben auch in der Lage sind, entsprechende Annuitäten zu generieren. Forderungen der Kreditgeber können insbesondere deshalb bedient werden, weil dieser Verein ungleich größere Kapitalien erwirtschaften kann als viele andere. Es ist wohl kaum davon auszugehen, dass sämtliche Gläubiger depperte Wappler sind, die ihr Geld mal eben zum Fenster hinaus werfen.
Um den Anschluss an die großen Ligen nicht gänzlich zu verlieren, die bedeutend bessere Kapitalisierungsbedingungen vorfinden, ist das Bestreben von Standard Liege absolut nachzuvollziehen. Sogar in der Konsequenz eines Alleingangs und Ligenwechsels.
Nachdem die Fusionsbestrebungen zu einer Alpenliga, nicht zuletzt der starrren Haltung der Uefa wegen gescheitert sind, hoffte man in Österreich mit einer Liberalisierung für Sponsoren und „Mäzen“ dem entgegenwirken zu können. Das Ergebnis sehen wir heute. Wandelnde Litfaßsäulen auf dem Platz, gekaufte Vereinsnamen und ganze Vereine, zunehmende Entfremdung der Fans und eine Liga ohne Anziehungskraft.
Man korrigiere mich, wenn ich etwas übersehen haben sollte, aber wenn's geht ohne arrogante Sprüche.
Das, was du über Real schreibst, ist schon ein wenig ein Schmarrn. Sie haben nämlich deshalb die Möglichkeit Kredite in diesen Größenordnungen anzuhäufen, weil sie eben auch in der Lage sind, entsprechende Annuitäten zu generieren. Forderungen der Kreditgeber können insbesondere deshalb bedient werden, weil dieser Verein ungleich größere Kapitalien erwirtschaften kann als viele andere. Es ist wohl kaum davon auszugehen, dass sämtliche Gläubiger depperte Wappler sind, die ihr Geld mal eben zum Fenster hinaus werfen.
Ich hab mal gegoogelt: Real hat seine Schulden wohl auf 124 Mio heruntergefahren. O.k., das war schon mal mehr. Aber es ist doch wohl immer noch ein immens hoher Betrag. Der Erfolg ist auf jeden Fall auf Pump realisiert worden, während andere Vereine mit dem auskommen müssen, was sie haben und daher nicht weit kommen. Und wenn das in Zukunft nicht mehr ohne weiteres möglich ist, dann bin ich mal gespannt, wie der Club weiterhin Europa dominieren und Clubs wie Standard Lüttich haushoch abhängen will. Zwar sind die Umsätze sehr viel höher, aber die Ausgaben ja nun auch. Der Gewinn lag wohl "nur noch" bei 24 Mio. Wenn sie jetzt ab 2015 keine Schulden mehr machen dürfen.
Adler-in-Wiesbaden schrieb: Aber das ist doch in erster Linie eine wirtschaftliche Frage. Wenn holländische oder belgische Vereine genug zahlen, bekommen sie auch gute Spieler und schneiden entsprechend gut ab in der CL oder EL. Dazu müssen die Vereine natürlich erst einmal über die nötigen Finanzen verfügen. Fernsehgelder durch CL-Teilnahme bekommen sie, Zuschauer dürften sie genügend haben. Fehlen "nur" noch zahlungskräftige Sponsoren. Sind die für einen Verein aus Amsterdam so viel schwerer zu finden als für einen Verein in Mailand oder Marseille?
Dumm nur, dass ein belgischer Verein für jeden Punkt in der CL weniger Geld bekommt als ein deutscher. Der CL-Fernsehgeldertopf ist länderspezifisch aufgeteilt, richtet sich u.a. nach den CL-Sponsoren aus diesem Land und den dort erzielten Fernsehrechte-Umsätzen.
Weil CL die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle unter den Topclubs ist und die CL-Gelder für die großen Länder am üppigsten fließen, wird Belgien oder Niederlande eben immer mehr abgehängt, wenn sie sich nicht für den europäischen Wettbewerb zusammentun (was aber nicht beliebig weit geht, weil sich erstens nationale Identitäten nicht einfach auflösen lassen und zweitens die UEFA dem bisher einen Riegel vorschiebt).
Aachener_Adler schrieb: Dumm nur, dass ein belgischer Verein für jeden Punkt in der CL weniger Geld bekommt als ein deutscher. Der CL-Fernsehgeldertopf ist länderspezifisch aufgeteilt, richtet sich u.a. nach den CL-Sponsoren aus diesem Land und den dort erzielten Fernsehrechte-Umsätzen.
Ah, okay. Dann ist dieses ganze System einfach großer Mist.
Adler-in-Wiesbaden schrieb: Aber das ist doch in erster Linie eine wirtschaftliche Frage. Wenn holländische oder belgische Vereine genug zahlen, bekommen sie auch gute Spieler und schneiden entsprechend gut ab in der CL oder EL. Dazu müssen die Vereine natürlich erst einmal über die nötigen Finanzen verfügen. Fernsehgelder durch CL-Teilnahme bekommen sie, Zuschauer dürften sie genügend haben. Fehlen "nur" noch zahlungskräftige Sponsoren. Sind die für einen Verein aus Amsterdam so viel schwerer zu finden als für einen Verein in Mailand oder Marseille?
Dumm nur, dass ein belgischer Verein für jeden Punkt in der CL weniger Geld bekommt als ein deutscher. Der CL-Fernsehgeldertopf ist länderspezifisch aufgeteilt, richtet sich u.a. nach den CL-Sponsoren aus diesem Land und den dort erzielten Fernsehrechte-Umsätzen.
Weil CL die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle unter den Topclubs ist und die CL-Gelder für die großen Länder am üppigsten fließen, wird Belgien oder Niederlande eben immer mehr abgehängt, wenn sie sich nicht für den europäischen Wettbewerb zusammentun (was aber nicht beliebig weit geht, weil sich erstens nationale Identitäten nicht einfach auflösen lassen und zweitens die UEFA dem bisher einen Riegel vorschiebt).
Der Fernsehtopf hat aber nix mit der Siegprämie zu tun, sondern nur mit der Anzahl der Spiele. National richtet sich der Koeffizient nach der Platzierung. So kriegt BvB mehr Fernsehgeld pro Spiel als Bayern.
Ist doch ganz einfach. Meines WIssens kann ein Ligaverband seine Teilnehmer so melden wie er will, ist also nicht an die Ligaplazierung gebunden vom Pokalsieger abgesehen ....
Man mache eine belgische und Niederländische Liga mit jeweils 9 Teams. Anhand dieser Positionen und dieser Platzierungen werden die EP Plätze vergeben und auch der niederländische und belgische Meister ausgespielt.
Zusätzlich gibt es noch einen gemeinsamen Titel wo gegeneinader gespielt wird und ein Pokal ausgespielt wird. Der Meister dieser Liga erhält auf jedenfall ein CL Platz.
Ich glaube es gab auch schon Ideen eine gemeinsame skandinavische Liga zu starten.
Zu Standard Lüttich: Die Drohung nach Frankreich in die Ligue 1 auszuwandern ist lächerlich.
Tja, ist wohl Geschmacksache, wie soll ich's erklären? Ich bin kein Europa-Gegner und kein Nationalist, aber ich fand bzw. finde es eben am besten, wenn sich bei der EM die Nationalmannschaften begegnen und sich im Europapokal die besten Mannschaften der einzelnen Länder messen - und ansonsten jedes Land für sich spielt. Wir haben doch schon grenzenlose Freiheit, was die Spielerwechsel angeht, jeder kann jeden holen, sofern er ihn bezahlen kann, jeder Club kann beliebig viele Europäer verpflichten. Aber das eine Liga stärker ist und eine andere schwächer, das gehört zum Fußball.
Und ja, ich zumindest identifiziere mich mit der Bundesliga. Würde die Eintracht irgendwann in einer Gemeinschaftsliga, Europaliga oder was auch imemr spielen, wäre ich immer noch genauso Eintracht-Fan, aber mit Gegnern aus Bremen, Hamburg, München, Dortmund kann ich irgendwie mehr anfangen als mit Gegnern aus Basel, Straßburg, Graz oder Breslau. Internationale Gegner? Ja gerne, aber dann bitte Spitzenmannschaften im Europapokal, wenn die Eintracht es mal wieder dorthin schaffen sollte.
Vor 70 Jahren wären diese Gegner nicht international gewesen. :neutral-face
Das würde die Diskussion um die Fanproblematik innerhalb der UEFA mal auf ein ganz anderes Niveau bringen.
Ah, heute haben wir Geschichte beim Werner. (Fingerschnipsen) Herr Lehrer, ich weiß was: Breslau wäre auch vor 90 Jahren nicht international gewesen.
Aber worum es geht, ist klar geworden? Fürs Tagesgeschäft bevorzuge ich einheimische Normalo-Clubs statt mittelprächtige Mannschaften aus Nachbarstaaten. Von mir aus sollen die ihre Benelux-Liga aufmachen, solange das nicht das Einfallstor für ein durchgemischtes, nach UEFA-Koeffizienten eingeteiltes neues Ligensystem ist und die Eintracht irgendwann Woche für Woche nach Mattersburg, Rennes, Odense oder Bratislava fahren muß.
Ich persönlich finde es auch schade, dass Traditionsvereine wie z.B. Ajax in der modernen Fußballwelt nur noch eine Nebenrolle spielen können oder dass wieder mal nach der Winterpause die CL zu 3/4 mit Vereinen der großen Top-5-Länder besetzt ist (12 von 16 aus SPA,ENG,GER,ITA,FRA). Die einzige Chance für Vereine aus Belgien, den Niederlanden oder z.B. auch Schottland wäre tatsächliche der größere Markt in einer größeren Liga. Aber ob sie dafür auch bereit wären, dafür die relative Sicherheit der Qualifikation für Europa in ihrer "kleinen" Liga aufzugeben?
(Man stelle sich mal umgekehrt vor, Hessen wäre nach dem Zweiten Weltkrieg ein unabhängiges Land geworden. Eintracht Frankfurt wäre 30-maliger hessischer Rekordmeister, aber in der CL-Quali wäre regelmäßig Schluss mit Europa. Jeder halbwegs bessere Spieler würde sofort von der außerhessischen deutschen Bundesliga aufgesaugt; das Spielniveau wäre ungefähr auf Regionalliganiveau. Würde man das für den Ist-Zustand der letzten 20 Jahre, d.h. größter Erfolg Pokalfinalteilnahme, opfern wollen?
In einer vergleichbaren Situation ist Ajax Amsterdam oder Standard Lüttich. Bei den kleinen Vereinen -- z.B. Roda Kerkrade in NL oder die Oxxen in der hypothetischen Hessenliga -- ist die Sache ganz klar: die würden Erst- gegen Drittligadasein tauschen bei der Zuordnung zu einem deutlich größeren Ligagebilde.)
Und warum? Dann errechnet man halt einfach aus den Resultaten der vergangenen Jahre einen gemeinsamen Koeffizienten und reiht die neue Liga entsprechend ein. Die "nationale" Verteilung von Startplätzen ist doch nur ein Resultat der nationalen Ligenstruktur, nicht umgekehrt.
Von mir aus können die drei Länder gerne ihre Ligen zusammenlegen; ich könnte diesen Schritt gut verstehen. Nur können sie nicht erwarten, dann weiterhin 16 Teams nach Europa schicken zu dürfen, sondern dann eben soviele, wie die neue Liga sich mit ihren Vertretern "verdient". Bei den drei Top-Ligen sind's 7 Mannschaften, also nicht mal die Hälfte.
Wahrscheinlich käme eine anteilige Berechnung mit den besten Teams wohl maximal auf eine Einstufung der Plätze 4-6, sprich das, was wir die Jahre zuvor hatten, 2 direkte CL, 1 CL-Quali , 2 direkte EL , 1 EL-Teilnehmer Pokal oder 6.
Man kann davon ausgehen, dass das 4 holländische und 2 belgische Teams (oder 3/3) etwa im Schnitt sein werden, die diese Plätze einnehmen.
International wird diese Liga kaum einen Vorteil darstellen, insbesondere die mittelgroßen Vereine, also der 3. / 4. Belgiens, der 5. / 6. der Niederlande, werden davon absolut benachteiligt werden in Zukunft, weil sie international wohl nicht mehr dabei wären.
National ist es vermutlich besser, nicht in kleinteiligen Ligen zu spielen und zusammenzulegen.
Aber das ist doch in erster Linie eine wirtschaftliche Frage. Wenn holländische oder belgische Vereine genug zahlen, bekommen sie auch gute Spieler und schneiden entsprechend gut ab in der CL oder EL. Dazu müssen die Vereine natürlich erst einmal über die nötigen Finanzen verfügen. Fernsehgelder durch CL-Teilnahme bekommen sie, Zuschauer dürften sie genügend haben. Fehlen "nur" noch zahlungskräftige Sponsoren. Sind die für einen Verein aus Amsterdam so viel schwerer zu finden als für einen Verein in Mailand oder Marseille?
Wie machen das denn die Vereine aus einem Land wie Spanien? Tun so, als hätten sie Geld, zahlen einfach jahrelang ihre Sozialversicherungsbeiträge nicht und machen hunderte von Millionen an Schulden - und kaufen sich einen Spieler, der mehr kostet als 3 Bundesligamannschaften. Aber das geht ja im Zuge des Financial Fairplay sowieso nicht so weiter. Wenn alle Clubs seriös wirtschaften müssen, gleichen sich die Verhältnisse doch ein wenig an - oder ist das Theorie und Wunschdenken? An einen Krösus wie Bayern kommt wohl kaum ein Verein so schnell heran, aber diese windigen Mogelpackungen wie Real Madrid, bei denen eigentlich Peter Zwegat als Manager anfangen müsste - die haben doch (zumal in einem völlig verarmten Land ansässig) bei ehrlichem Wirtschaften keinen großen Vorteil mehr.
Man korrigiere mich, wenn ich etwas übersehen haben sollte, aber wenn's geht ohne arrogante Sprüche.
Das, was du über Real schreibst, ist schon ein wenig ein Schmarrn. Sie haben nämlich deshalb die Möglichkeit Kredite in diesen Größenordnungen anzuhäufen, weil sie eben auch in der Lage sind, entsprechende Annuitäten zu generieren. Forderungen der Kreditgeber können insbesondere deshalb bedient werden, weil dieser Verein ungleich größere Kapitalien erwirtschaften kann als viele andere. Es ist wohl kaum davon auszugehen, dass sämtliche Gläubiger depperte Wappler sind, die ihr Geld mal eben zum Fenster hinaus werfen.
Um den Anschluss an die großen Ligen nicht gänzlich zu verlieren, die bedeutend bessere Kapitalisierungsbedingungen vorfinden, ist das Bestreben von Standard Liege absolut nachzuvollziehen. Sogar in der Konsequenz eines Alleingangs und Ligenwechsels.
Nachdem die Fusionsbestrebungen zu einer Alpenliga, nicht zuletzt der starrren Haltung der Uefa wegen gescheitert sind, hoffte man in Österreich mit einer Liberalisierung für Sponsoren und „Mäzen“ dem entgegenwirken zu können. Das Ergebnis sehen wir heute. Wandelnde Litfaßsäulen auf dem Platz, gekaufte Vereinsnamen und ganze Vereine, zunehmende Entfremdung der Fans und eine Liga ohne Anziehungskraft.
Ich hab mal gegoogelt: Real hat seine Schulden wohl auf 124 Mio heruntergefahren. O.k., das war schon mal mehr. Aber es ist doch wohl immer noch ein immens hoher Betrag. Der Erfolg ist auf jeden Fall auf Pump realisiert worden, während andere Vereine mit dem auskommen müssen, was sie haben und daher nicht weit kommen. Und wenn das in Zukunft nicht mehr ohne weiteres möglich ist, dann bin ich mal gespannt, wie der Club weiterhin Europa dominieren und Clubs wie Standard Lüttich haushoch abhängen will. Zwar sind die Umsätze sehr viel höher, aber die Ausgaben ja nun auch. Der Gewinn lag wohl "nur noch" bei 24 Mio. Wenn sie jetzt ab 2015 keine Schulden mehr machen dürfen.
Dumm nur, dass ein belgischer Verein für jeden Punkt in der CL weniger Geld bekommt als ein deutscher. Der CL-Fernsehgeldertopf ist länderspezifisch aufgeteilt, richtet sich u.a. nach den CL-Sponsoren aus diesem Land und den dort erzielten Fernsehrechte-Umsätzen.
Weil CL die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle unter den Topclubs ist und die CL-Gelder für die großen Länder am üppigsten fließen, wird Belgien oder Niederlande eben immer mehr abgehängt, wenn sie sich nicht für den europäischen Wettbewerb zusammentun (was aber nicht beliebig weit geht, weil sich erstens nationale Identitäten nicht einfach auflösen lassen und zweitens die UEFA dem bisher einen Riegel vorschiebt).
Der Fernsehtopf hat aber nix mit der Siegprämie zu tun, sondern nur mit der Anzahl der Spiele. National richtet sich der Koeffizient nach der Platzierung. So kriegt BvB mehr Fernsehgeld pro Spiel als Bayern.
Man mache eine belgische und Niederländische Liga mit jeweils 9 Teams. Anhand dieser Positionen und dieser Platzierungen werden die EP Plätze vergeben und auch der niederländische und belgische Meister ausgespielt.
Zusätzlich gibt es noch einen gemeinsamen Titel wo gegeneinader gespielt wird und ein Pokal ausgespielt wird.
Der Meister dieser Liga erhält auf jedenfall ein CL Platz.
Swansea, Cardiff.