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Vorsicht bei Tiscali-Flatrates!

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Hallo Forenuser,

nutzt jemand von euch - wie ich - z.Zt. die neue DSL-Flatrate von Tiscali für € 8,90 / Monat und hat einen schnelleren Zugang als DSL 1000 von der T-Com, also DSL 2000 oder 3000?
Dann könnte dies hier von Bedeutung sein.
Ich spreche nicht diejenigen an, die noch einen älteren Vertrag mit Tiscali unterhalten, auch nicht primär diejenigen, die auch ihren DSL-Anschluss selbst bei Tiscali geschaltet haben.

Ich selbst habe die Flatrate am 1. Mai d. J. zu den damals gültigen Bedingungen (z.B. keine Mindestvertragsdauer, Kündigungsfrist nach AGB 1 Monat, Flatrate für alle Geschwindigkeiten) bestellt, sie wurde noch am gleichen Tag freigeschaltet. Zum damaligen Zeitpunkt nutzte ich noch DSL 1000, das wurde einige Tage später zu DSL 3000. Allerdings bemerkte ich nach einigen Tagen, dass es nichts war mit der Speed-Steigerung. In der Tat, ein Speedtest (z.B. zu finden bei www.wieistmeineip.de) brachte Ergebnisse eines DSL 1000-Anschlusses. Brav habe ich an Tiscali gemailt, die Umstellung bekanntgegeben in der Hoffnung, man müsse dort vielleicht einen Schalter umlegen und dann funktioniere es schon. Weit getäuscht! Die Antwortmail hatte folgenden Wortlaut:

"Guten Tag, Herr B.xxx,

vielen Dank für Ihre Nachricht.


Sie haben Fragen zu der Bandbreite?

Innerhalb vier bis sechs Wochen ab Tarifwechsel auf die neue Tiscali DSL Flat für 8,90€ können wir Ihnen den Zugang mit der Bandbreite von 1Mbit zur Verfügung stellen. Nach Ablauf dieser vier bis sechs Wochen stehen Ihnen für Ihren Tarif auch die höheren Bandbreiten zur Verfügung.

Das liegt daran, daß wir ständig unsere Netzwerkstruktur ausbauen um Ihnen die beste Performance mit bester Qualität bieten zu können.(...)"


Abgesehen davon, dass zumindest noch keine 6 Wochen vorbei sind, entspricht diese Verfahrensweise selbstverständlich nicht den vertraglichen Bedingungen, nach denen die Flatrate sofort auch mit den höheren Geschwindigkeiten laufen müsste! Ich glaube, nebenbei gesagt, auch nicht an die Notwendigkeit eines "Schalterumlegens".
Nun kam es wie es kommen musste: Einen Tag später habe ich den Speedtest wiederholt, und siehe da: auf einmal DSL 3000 - Geschindigkeit! Froh und glücklich, betrachtete ich die Angelegenheit als erledigt. Gleichwohl habe ich einen Tag später nochmal einen Speedtest gemacht - DSL 1000! Dabei war eine IP 213.xxx vergeben. Mir war allemal aufgefallen, dass bei Tiscali wohl mindestens drei verschieden IP-Präfixe Verwendung finden mit der Flatrate, nämlich 213.xxx, 83.xxx und 85.xxx.
Und tatsächlich: Es verhält sich derzeit so, dass nur dann die volle 3000er Speed erreicht wird, wenn man zufällig eine 85.xxx IP erhält! Bei den anderen IPs hat man eine 1000er Speed.

Nun meine Bitte an den oben genannten Forenuserkreis: Wäret ihr so nett, das selbst mal auszuprobieren und die Ergebnisse hier zu posten? Es kann ja (theoretisch ) sein, dass nach 6 Wochen alle IPs die volle Speed hergeben, oder dass nur noch 85.xxx IPs vergeben werden. So ganz möchte ich daran nicht glauben...
Vielleicht liegt ja auch ein technischer Fehler vor? Der müsste dann ja auch bei anderen auftreten, und nicht nur bei mir. Aber auch daran glaube ich nicht so recht...
Bleibt nur noch... Ok, darauf könnt ihr euch selber euren Reim zimmern!

Die Nutzungsbedingungen sehen übrigens folgendes ausdrücklich vor:
"Um ausgezeichnete Übertragungsgeschwindigkeiten bei allen Standarddiensten zu gewährleisten, behält Tiscali sich vor, andere Dienste (insbesondere Filesharing) in ihrer maximalen Übertragungsgeschwindigkeit einzuschränken."
Allerdings dürfte es sich bei dem einfachen Zugang zum Internet doch sicher um einen Standarddienst handeln!

Apropos AGB und Tarifbedingungen:
Wie gesagt, war am 1. Mai eine feste Laufzeit des Vertrags nicht vorgesehen (hab ich auch schriftlich). Seit dem 10. Mai sehen die Bedingungen für die Flatrate eine Mindestlaufzeit von 1 Jahr vor! Darüberhinaus - das ist so unglaublich, dass es eigentlich nicht wahr sein kann - sehen die ab 10. Mai gültigen Tarifbedingungen für den Fall, dass man seinen DSL-Anschluss bei der T-Com unterhält, vor, dass dieser in spätestens drei Monaten automatisch in einen Tiscali DSL-Anschluss umgewandelt wird! Ob man will oder nicht... Ich will an dieser Stelle nicht abschließend beurteilen, ob das rechtlich so ohne weiteres auf diese Weise machbar ist, jedenfalls ist bereits der Versuch reichlich unverschämt! Hintergrund dürfte die Einführung von DSL 6000 durch die T-Com zum 1. Juli d.J. sein zum gleichen Preis und als Ersatz von DSL 3000. Auf diese Weise versucht Tiscali, einen entspr. Wechsel unmöglich zu machen nur um die Kunden bei sich zu halten.

Die AGB sehen vor, dass sie selbst und die jeweiligen Tarifbedingungen geändert werden können - so weit, so gut. Die Bekanntgabe der Änderung hat entweder schriftlich, oder durch Email, oder durch Bekanntgabe auf der Portalseite unter Angabe des Zeitpunkts der Änderung, des Hinweises auf eine Widerspruchsmöglichkeit hiergegen binnen Monatsfrist nach offizieller Bekanntgabe und unter Nennung der Konsequenzen des Widerspruchs (vermutlich Kündigung durch Tiscali) zu erfolgen.
Die beschriebenen Änderungen sind - soweit für mich ersichtlich - bislang nicht in der erforderlichen Form bekannt gegeben worden, so dass auch die Widerspruchsfrist nicht laufen dürfte. Dennoch - spätestens Anfang Juli dürfte Ärger vorprogrammiert sein, wenn Tiscali unter Bezugnahme auf "geltende Tarifbedingungen" beginnt sich bei Kündigungen auf die Mindestlaufzeit von einem Jahr zu berufen!

Also ist höchste Vorsicht geboten! Ich für meine Person habe einen anderen Provider gefunden, hoffe auf baldige Freischaltung. Dann wird vorsorglich vor dem 10. Juni den Tarifänderungen widersprochen und zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt - vielleicht auch fristlos wegen Teilnichterfüllung des Vertrags, wenn sich das bestätigen sollte was ich eingangs geschrieben habe und vermute...

Viele Grüße,
Stefan - IQ20


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