für jeden Fan ist es das Größte, beim Besuch im Stadion, so nah wie möglich am Geschehen dran zu sein. Beim Spiel 1.FC Köln - MSV Duisburg hatten die FC-Fans die einzigartige Chance ihre Selbstkontrolle zu zeigen, und zu beweisen das ein Zaun vor der Tribüne nicht zwingend notwendig ist.
Bei dem Spiel hatte man sich nicht an die geltenden Sicherheitsbestimmungen des DFB gehalten und den Zaun unten gelassen. Die Fans wurden durch Durchsagen darauf aufmerksam gemacht, das es eine Testphase ist, und falls es zu Randale kommen würde, würde der Zaun hochgefahren werden, und wie die meisten im TV oder im Stadion gesehen haben, haben sich die FC-Fans auch dran gehalten. Aber da es festgeschrieben Regeln sind, hat der DFB entschieden, das der Zaun bei jeder Partie im RheinEnergieStadion hochgefahren sein muß, was bei den Fans natürlich auf großen Unmut stiess, und einige sich dadurch veranlaßt sahen dagegen etwas unternehmen zu müssen.
Der erste Schritt wurde von "kai_man" getan, indem er folgenden Text verfasste, welcher von vielen Fans des FC und auch von Fans anderer Vereine, die von der Aktion gehört haben, an den DFB versand wurde:
------------- Sehr geehrte Damen und Herren!
Mit großem Bedauern nehmen wir Fußballfans des 1. FC Köln Ihre Entscheidung zur Kenntnis, das Experiment des zaunfreien Spielbetriebes im neu errichteten RheinEnergie-Stadion nicht weiter fortzuführen. Unser Bedauern ist umso größer, als dass es während der bislang einzigen durchgeführten Begegnung zu keinerlei Fehlverhalten seitens der Fans im Stehplatzbereich gekommen ist.
Dieser Umstand ist keinem Wunder zu verdanken, sondern dem erfolgreichen Apell der Vereinsführung des 1. FC Köln an das Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen Fans. Nach entsprechenden Lautsprecherdurchsagen, die die bereits im Vorfeld des Spieles gegen den MSV Duisburg bekannt gewordenen Hinweise bestätigten, hätte bereits ein einziger auf das Spielfeld geworfener Gegenstand ausgereicht, den Zaun für jede künftige Fußballbegegnung im neuen Stadion hochzufahren.
Kein einziger Fan hat es gewagt, alle anderen Fans durch eine derartige Dummheit der Gefahr auszusetzen, künftig wieder hinter Gittern zu landen. Und wer diesem Experiment von der neuen Südtribüne aus beiwohnen durfte, konnte mit jeder weiteren Minute ohne Zwischenfälle beinahe körperlich spüren, wie es uns Fans mit Stolz erfüllt hat nachweisen zu dürfen, dass wir sehr wohl in der Lage sind, eigenverantwortlich zu handeln.
Diesen erfolgreich gelegten Keim zu mehr Eigenverantwortung unter den Fans macht Ihre aktuelle Entscheidung zunichte, bevor er noch erste Früchte tragen kann. Im Gegenteil wird er innerhalb der Fangruppierungen vermutlich all diejenigen bestätigen, die sich von dem nach DFB-Statuten geordneten Spielbetrieb seit Einführung der Sicherheitszäune im buchstäblichsten Sinne ausgegrenzt fühlen. Da nimmt es auch nicht wunder, wenn diese Fans ihren Aggressionen gegenüber Ordnungskräften und öffentlichen Einrichtungen freien Lauf lassen.
Wir denken, dass es nicht der einzig mögliche Lösungsansatz sein kann zu einem friedlichen Spielbetrieb, wenn stets nur von der Annahme ausgegangen wird, innerhalb der Fans sei eine Selbstkontrolle nicht möglich. Die Erfahrung vom ersten Heimspiel dieser Saison hat allen Vertretern dieser Meinung immerhin einen gegenteiligen Beweis erbringen können. Warum also verwehrt man uns Fans die Möglichkeit, weitere Beweise unserer Selbstdisziplin vorbringen zu können?
In diesem Zusammenhang möchten wir hinweisen auf einen Leitsatz von DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun: "Eine Gemeinschaft von mehr als sechs Millionen Menschen muß Antworten auf Fragen im gesellschaftlichen Zusammenleben geben." Unserer Auffassung nach kann damit nicht gemeint sein, den im Stehplatzbereich versammelten, mehrheitlich jungen Menschen jede Möglichkeit zu nehmen, sich als verantwortungsbewusste Mitglieder unserer Gesellschaft beweisen zu dürfen. Und wie der Titel einer weiteren DFB-Kampagne besagt, ist eines der erklärten Ziele des DFB, "Kinder stark machen" zu wollen. Welche Art von Stärke glaubt der DFB den Kindern geben zu können, wenn er sie als begeisterte Zuschauer bei Fußballbegegnungen dauerhauft hinter Gittern hält?
Wir möchten Sie daher bitten, uns eine Fortführung des Experiments „zaunfreier Spielbetrieb“ zu ermöglichen, indem Sie die von uns kritisierte Entscheidung revidieren. Die Unterzeichnenden dieses Einspruches verbürgen mit ihrer Unterschrift, sich mit aller Kraft dafür einsetzen zu wollen, dass eine friedliche Fußballbegegnung auch ohne Absperrzäune in unseren Stadien möglich ist. Für Ihre Bereitschaft, uns eine weitere Möglichkeit zur Bewährung einräumen zu wollen, versichern wir Ihnen bereits heute unseren herzlichen Dank.
Mit sportlichen Grüßen -------------
Mittlerweile wurden auch die meisten Medien im Bereich Köln, der Kicker, Sport1.de, Bild, Express sowie viele andere über die Aktion informiert.
Eine Antwort des DFB gab es natürlich auch welche ich euch auch nicht vorenthalten will:
------------- An die Fans des 1. FC Köln 4. September 2002
Sicherheitszaun im RheinEnergieStadion
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Fans des 1. FC Köln,
wir antworten hiermit auf Ihre Proteste zur Errichtung des Sicherheitszaunes vor der neuen Südtribüne des RheinEnergieStadions in Köln.
Zunächst einmal möchten wir auf die bestehenden Regelungen hinweisen. In den Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen § 7 (1) heißt es:
"Der Innenraum ist durch eine 2,20 m hohe Einzäunung (Metallkonstruktion, Sicherheits-Verbundglas etc.) oder einen schwer überwindbaren Graben oder durch eine Kombination von Zaun und Graben oder durch die Anhebung der ersten Zuschauerreihe von 2 m über Spielfeldniveau von den Zuschauerbereichen abzugrenzen.
Mit dem vom Verein nachzuweisenden vorherigen Einverständnis des Stadioneigentümers und der örtlichen Sicherheitsorgane kann die Innenraumsicherung vor Sitzplatzbereichen auch durch andere geeignete Maßnahmen gewährleistet werden."
Diese Regelung bestand zu jeder Zeit für die neue Südtribüne im RheinEnergieStadion in Köln. Auch für das Heimspiel gegen den MSV Duisburg gab es keine Ausnahmegenehmigung. Der Zaun wurde demnach ohne Genehmigung des Deutschen Fußball-Bundes und der Deutschen Fußball-Liga GmbH nicht hochgefahren.
Eine Ausnahmegenehmigung bestand nur für das Ballfangnetz hinter dem Tor der Südtribüne. Diese Genehmigung wird nach dem vorbildlichen Verhalten der Fans im Spiel gegen den MSV Duisburg auch solange Bestand haben, bis es zu Würfen von Gegenständen auf das Spielfeld kommt. Hier setzt und vertraut der DFB auf die Selbstverantwortlichkeit der Fans des 1. FC Köln.
Der Sicherheitszaun kann vor Stehplatzbereichen aus Sicherheitsgründen nicht weggelassen werden. Unabhängig von der Spielpaarung und dem Vertrauen in die Fans, kann die Stimmung und das Verhalten der Fans von Spiel zu Spiel unterschiedlich sein und sich innerhalb von Minuten stark verändern. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bei einer Eskalation der Situation zum Betreten des Spielfelds durch einzelne Fangruppen und möglichen Angriffen gegen Spieler und Schiedsrichter kommen kann.
Aus diesen Gründen kann und will der Deutsche Fußball-Bund sowie die DFL in Übereinstimmung mit allen Lizenzvereinen dieses Risiko nicht eingehen.
Einige Fans haben auch auf die Verhältnisse in England hingewiesen. Hierzu muss man wissen, dass es in den englischen Stadien nur Sitzplätze gibt und was noch wesentlich wichtiger ist, in England ist das Betreten des Spielfeldes ein Straftatbestand, der dazu führt, dass gegen den oder die Betreffenden ein Verfahren eingeleitet wird und das hohe Strafen ausgesprochen werden, mit der Folge, dass man vorbestraft ist.
Wir hoffen auf Ihr Verständnis und wünschen allen Fans des 1. FC Köln weiterhin viel Spaß im neuen Stadion.
Mit freundlichen Grüßen
Deutscher Fußball-Bund
Hans Florin
Abteilungsleiter
DFB-Ausschuss für Sicherheitsangelegenheiten -------------
In einem späteren Telefonat zwischen dem Herrn Florin und "kai_man" hat Herr Florin glaubwürdig versichert, sich jederzeit an Gesprächen zwischen Fans, Vereinen und DFB beteiligen zu wollen.
Ausserdem werden von den Fans des FC schon einige Aktionen geplant, wie man den Wunsch nach "Zaun-Freien" Spielen vorran treiben will. Es werden Flugblätter gedruckt, welche beim nächsten Heimspiel des FC gegen Eintracht Frankfurt verteilt werden sollen, und ausserdem wird es eine Unterschriftenliste geben, in der sich ALLE Fans eintragen können.
Man hofft auch, das es in Zukunft noch Aktion anderer Fan-Gruppierungen geben wird...
muß sagen, das schreiben an den dfb war wirklich sehr, sehr gut.
umso schlechter die billige antwort des dfb der sich einfach nur auf bestehende statuten beruft. echt arm, dann müßen diese gesetze eben geändert werden, wenn sich in testphasen bewiesen hat, daß es auch anders geht.
der dfb versucht gute stimmung zu verbreiten, indem er es als super sache hinstellt, daß der ballfangzaun schon nicht hochgefahren wird. mein gott, daran sieht man doch schon wie krank unsere doch so zivilisierte gesellschaft geworden ist.
wenn man sich, aufgrund dieser potentiellen gefahr, die von den fans ausgeht, auf diese sicherheitsmaßnahmen beruft, dann muß allerdings bei jeder anderen veranstaltung (jeglicher art) ein 2 meter hoher zaun vorhanden sein. ich erinner nur mal an das attentat auf monika seles beim tennis, wo sind da die 2 meter hohen zäune, auch dort muß mann doch mit potentiellen gefahren rechnen und man könnte jetzt noch tausend andere gefahren aufzählen. man spricht hier von sicherheitsmaßnahmen der spieler und wie sieht es mit der gegenseite aus, wer erinnert sich an die bilder von sheffield ? all diese menschen könnten noch leben, wenn dieser bescheuret zaun da nicht gestanden hätte. wer garantiert den die sicherheit der fans ? tut mir leid dfb, aber diese antwort war zu einfach, die laß ich nicht gelten !!! gruß stefan
Übernimmt einer derjenigen, die fordern Zaun weg, die Verantwortung, wenn was passiert? Nein. Also sollten die ihren Mund halten, denn die Zäune haben ihre Berechtigung. In Frankfurt stehen die seit 1968 und da gab es noch nicht mal Hooligans! Auch in England sieht man das Zaunfreie Stadion als gescheitert an und ist am überlegen, wieder überall Zäune zu ziehen. Gerade die Kölner Pisseverschütter müssten wissen, das sie mit ihren Aktionen die gegnerischen Fans provozieren und somit ein Zaun in dieser Pinkelarena vorhanden sein muss, da sonst die Kölner ihren eigenen Urin trinken müssten.
propain
PS: Das Problem stellt sich uns garnicht, denn die Mauer ist hoch genug im neuen Stadion.
Ich hätte kein Problem damit, wenn die Zäune weg kommen, und dafür es eine Straftat wäre, den Rasen wärend des Spiels zu betreten. Was will ich da auch !?
Es müsste natürlich eine Zusatzregelung geben, das am Ende der Saison als Ausnahme wegen Aufstiegsfeier der Rasen trotzdem gestürmt werden darf !
Spaß bei Seite, ich denke die Oxxenbacher haben am letzten Wochenende gegen Unterflaching der deutschen Fankultur einen rießen Dienst erwiesen, als ein XXX Fan auf einen Schwachinger Spieler los gegangen war. Das wird sich nicht gerade positiv auf die Aktion "keine Zäune in dt. Stadien" auswirken.
ich finde, wir sollten die Kölner Aktion unterstützen.
Bitte I-T, leitet doch mal diesen Thread an unsere Fansprecher weiter. Finde, in solchen Angelegenheiten sollten Fans egal welcher Vereine zusammenhalten.
Finde das Vorgehen der Kölner vorbildlich.
Allerdings kann ich die Antwort des DFB und das fehlende Vertrauen in die Fans nachvollziehen. Durch die Vergabe der ersten 5 Reihen an besonders zivilisierte Fans könnte man so etwas aber zusätzlich sichern und steuern, nur mal als Beispiel und Anregung.
Es ist zwar schwer im Stehplatzbereich eine reihenvergabe auszusprechen, weil wir wollen ja auch die Stehplätze behalten, aber sowas in der Richtung könnte man dann ja auch als Vorschlag bei einem eventuellen Gespräch vorbringen...
Mal schauen das wir das "Anliegen" an die Fanbeauftragten der Vereine schicken...
Das Du mich kennst kann schon sein, da ich im FC-Brett (und sonst auch überall) als "eisdealer" rumsurfe, allerdings bestimmt nicht durch negative Äußerungen anderer Fans gegenüber...
Ich bin eigentlich immer "tolerant" Fans anderer Vereine gegenüber, solange man nicht schief von der Seite angequatscht wird mit irgendwelchen Beleidigungen...
Natürlich würde es ohne Zäune gehen. Solange es jedoch solche Hohlroller gibt, wie gerade vor ein paar tagen bei den Unausprechlichen, wird es Zäune geben! Da sind dann Organisatoren und Sicherheitskräfte gefragt, um dieses zu verhindern. Das klappt aber nicht immer.
Die Sache ist ganz einfach....wenn etwas passiert heißt es warum gab es keinen Zaun. Ich wollt dann nicht die Veranwortung übernehmen ! Solange ein Spiel recht ruhig verläuft ist ja alles im grünen Bereich, aber wenn man sich mal eine strittige Schiri Entscheidung vorstellt - wie es da manchmal im Stadion zum kochen kommt.
Es ist doch immer so, dass die Mehrheit wg. Dummheit einer Minderheit büßen muss. Ein paar Prolos ließen sich volllaufen, prompt gab es in Mücnhen und in anderen Stadien nur noch kastriertes Bier. Ein paar Prolos randalierten, prompt wurde ein Zaun hochgezogen. Ich finde die Idee von Köln gut. Die Mehrheit muss die Minderheit in die Schranken weißen. Weniger Diktat von oben, mehr Eigenverantwortung des Einzelnen zusammen mit der vernünftigen Mehrheit. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.
für jeden Fan ist es das Größte, beim Besuch im Stadion, so nah wie möglich am Geschehen dran zu sein.
Beim Spiel 1.FC Köln - MSV Duisburg hatten die FC-Fans die einzigartige Chance ihre Selbstkontrolle zu zeigen, und zu beweisen das ein Zaun vor der Tribüne nicht zwingend notwendig ist.
Bei dem Spiel hatte man sich nicht an die geltenden Sicherheitsbestimmungen des DFB gehalten und den Zaun unten gelassen.
Die Fans wurden durch Durchsagen darauf aufmerksam gemacht, das es eine Testphase ist, und falls es zu Randale kommen würde, würde der Zaun hochgefahren werden, und wie die meisten im TV oder im Stadion gesehen haben, haben sich die FC-Fans auch dran gehalten.
Aber da es festgeschrieben Regeln sind, hat der DFB entschieden, das der Zaun bei jeder Partie im RheinEnergieStadion hochgefahren sein muß, was bei den Fans natürlich auf großen Unmut stiess, und einige sich dadurch veranlaßt sahen dagegen etwas unternehmen zu müssen.
Der erste Schritt wurde von "kai_man" getan, indem er folgenden Text verfasste, welcher von vielen Fans des FC und auch von Fans anderer Vereine, die von der Aktion gehört haben, an den DFB versand wurde:
-------------
Sehr geehrte Damen und Herren!
Mit großem Bedauern nehmen wir Fußballfans des 1. FC Köln Ihre Entscheidung zur Kenntnis, das Experiment des zaunfreien Spielbetriebes im neu errichteten RheinEnergie-Stadion nicht weiter fortzuführen. Unser Bedauern ist umso größer, als dass es während der bislang einzigen durchgeführten Begegnung zu keinerlei Fehlverhalten seitens der Fans im Stehplatzbereich gekommen ist.
Dieser Umstand ist keinem Wunder zu verdanken, sondern dem erfolgreichen Apell der Vereinsführung des 1. FC Köln an das Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen Fans. Nach entsprechenden Lautsprecherdurchsagen, die die bereits im Vorfeld des Spieles gegen den MSV Duisburg bekannt gewordenen Hinweise bestätigten, hätte bereits ein einziger auf das Spielfeld geworfener Gegenstand ausgereicht, den Zaun für jede künftige Fußballbegegnung im neuen Stadion hochzufahren.
Kein einziger Fan hat es gewagt, alle anderen Fans durch eine derartige Dummheit der Gefahr auszusetzen, künftig wieder hinter Gittern zu landen. Und wer diesem Experiment von der neuen Südtribüne aus beiwohnen durfte, konnte mit jeder weiteren Minute ohne Zwischenfälle beinahe körperlich spüren, wie es uns Fans mit Stolz erfüllt hat nachweisen zu dürfen, dass wir sehr wohl in der Lage sind, eigenverantwortlich zu handeln.
Diesen erfolgreich gelegten Keim zu mehr Eigenverantwortung unter den Fans macht Ihre aktuelle Entscheidung zunichte, bevor er noch erste Früchte tragen kann. Im Gegenteil wird er innerhalb der Fangruppierungen vermutlich all diejenigen bestätigen, die sich von dem nach DFB-Statuten geordneten Spielbetrieb seit Einführung der Sicherheitszäune im buchstäblichsten Sinne ausgegrenzt fühlen. Da nimmt es auch nicht wunder, wenn diese Fans ihren Aggressionen gegenüber Ordnungskräften und öffentlichen Einrichtungen freien Lauf lassen.
Wir denken, dass es nicht der einzig mögliche Lösungsansatz sein kann zu einem friedlichen Spielbetrieb, wenn stets nur von der Annahme ausgegangen wird, innerhalb der Fans sei eine Selbstkontrolle nicht möglich. Die Erfahrung vom ersten Heimspiel dieser Saison hat allen Vertretern dieser Meinung immerhin einen gegenteiligen Beweis erbringen können. Warum also verwehrt man uns Fans die Möglichkeit, weitere Beweise unserer Selbstdisziplin vorbringen zu können?
In diesem Zusammenhang möchten wir hinweisen auf einen Leitsatz von DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun: "Eine Gemeinschaft von mehr als sechs Millionen Menschen muß Antworten auf Fragen im gesellschaftlichen Zusammenleben geben." Unserer Auffassung nach kann damit nicht gemeint sein, den im Stehplatzbereich versammelten, mehrheitlich jungen Menschen jede Möglichkeit zu nehmen, sich als verantwortungsbewusste Mitglieder unserer Gesellschaft beweisen zu dürfen. Und wie der Titel einer weiteren DFB-Kampagne besagt, ist eines der erklärten Ziele des DFB, "Kinder stark machen" zu wollen. Welche Art von Stärke glaubt der DFB den Kindern geben zu können, wenn er sie als begeisterte Zuschauer bei Fußballbegegnungen dauerhauft hinter Gittern hält?
Wir möchten Sie daher bitten, uns eine Fortführung des Experiments „zaunfreier Spielbetrieb“ zu ermöglichen, indem Sie die von uns kritisierte Entscheidung revidieren. Die Unterzeichnenden dieses Einspruches verbürgen mit ihrer Unterschrift, sich mit aller Kraft dafür einsetzen zu wollen, dass eine friedliche Fußballbegegnung auch ohne Absperrzäune in unseren Stadien möglich ist. Für Ihre Bereitschaft, uns eine weitere Möglichkeit zur Bewährung einräumen zu wollen, versichern wir Ihnen bereits heute unseren herzlichen Dank.
Mit sportlichen Grüßen
-------------
Mittlerweile wurden auch die meisten Medien im Bereich Köln, der Kicker, Sport1.de, Bild, Express sowie viele andere über die Aktion informiert.
Eine Antwort des DFB gab es natürlich auch welche ich euch auch nicht vorenthalten will:
-------------
An die Fans des 1. FC Köln
4. September 2002
Sicherheitszaun im RheinEnergieStadion
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Fans des 1. FC Köln,
wir antworten hiermit auf Ihre Proteste zur Errichtung des Sicherheitszaunes vor der neuen Südtribüne des RheinEnergieStadions in Köln.
Zunächst einmal möchten wir auf die bestehenden Regelungen hinweisen. In den Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen § 7 (1) heißt es:
"Der Innenraum ist durch eine 2,20 m hohe Einzäunung (Metallkonstruktion, Sicherheits-Verbundglas etc.) oder einen schwer überwindbaren Graben oder durch eine Kombination von Zaun und Graben oder durch die Anhebung der ersten Zuschauerreihe von 2 m über Spielfeldniveau von den Zuschauerbereichen abzugrenzen.
Mit dem vom Verein nachzuweisenden vorherigen Einverständnis des Stadioneigentümers und der örtlichen Sicherheitsorgane kann die Innenraumsicherung vor Sitzplatzbereichen auch durch andere geeignete Maßnahmen gewährleistet werden."
Diese Regelung bestand zu jeder Zeit für die neue Südtribüne im RheinEnergieStadion in Köln. Auch für das Heimspiel gegen den MSV Duisburg gab es keine Ausnahmegenehmigung. Der Zaun wurde demnach ohne Genehmigung des Deutschen Fußball-Bundes und der Deutschen Fußball-Liga GmbH nicht hochgefahren.
Eine Ausnahmegenehmigung bestand nur für das Ballfangnetz hinter dem Tor der Südtribüne. Diese Genehmigung wird nach dem vorbildlichen Verhalten der Fans im Spiel gegen den MSV Duisburg auch solange Bestand haben, bis es zu Würfen von Gegenständen auf das Spielfeld kommt. Hier setzt und vertraut der DFB auf die Selbstverantwortlichkeit der Fans des 1. FC Köln.
Der Sicherheitszaun kann vor Stehplatzbereichen aus Sicherheitsgründen nicht weggelassen werden. Unabhängig von der Spielpaarung und dem Vertrauen in die Fans, kann die Stimmung und das Verhalten der Fans von Spiel zu Spiel unterschiedlich sein und sich innerhalb von Minuten stark verändern. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bei einer Eskalation der Situation zum Betreten des Spielfelds durch einzelne Fangruppen und möglichen Angriffen gegen Spieler und Schiedsrichter kommen kann.
Aus diesen Gründen kann und will der Deutsche Fußball-Bund sowie die DFL in Übereinstimmung mit allen Lizenzvereinen dieses Risiko nicht eingehen.
Einige Fans haben auch auf die Verhältnisse in England hingewiesen. Hierzu muss man wissen, dass es in den englischen Stadien nur Sitzplätze gibt und was noch wesentlich wichtiger ist, in England ist das Betreten des Spielfeldes ein Straftatbestand, der dazu führt, dass gegen den oder die Betreffenden ein Verfahren eingeleitet wird und das hohe Strafen ausgesprochen werden, mit der Folge, dass man vorbestraft ist.
Wir hoffen auf Ihr Verständnis und wünschen allen Fans des 1. FC Köln weiterhin viel Spaß im neuen Stadion.
Mit freundlichen Grüßen
Deutscher Fußball-Bund
Hans Florin
Abteilungsleiter
DFB-Ausschuss für Sicherheitsangelegenheiten
-------------
In einem späteren Telefonat zwischen dem Herrn Florin und "kai_man" hat Herr Florin glaubwürdig versichert, sich jederzeit an Gesprächen zwischen Fans, Vereinen und DFB beteiligen zu wollen.
Ausserdem werden von den Fans des FC schon einige Aktionen geplant, wie man den Wunsch nach "Zaun-Freien" Spielen vorran treiben will. Es werden Flugblätter gedruckt, welche beim nächsten Heimspiel des FC gegen Eintracht Frankfurt verteilt werden sollen, und ausserdem wird es eine Unterschriftenliste geben, in der sich ALLE Fans eintragen können.
Man hofft auch, das es in Zukunft noch Aktion anderer Fan-Gruppierungen geben wird...
umso schlechter die billige antwort des dfb der sich einfach nur auf bestehende statuten beruft. echt arm, dann müßen diese gesetze eben geändert werden, wenn sich in testphasen bewiesen hat, daß es auch anders geht.
der dfb versucht gute stimmung zu verbreiten, indem er es als super sache hinstellt, daß der ballfangzaun schon nicht hochgefahren wird. mein gott, daran sieht man doch schon wie krank unsere doch so zivilisierte gesellschaft geworden ist.
wenn man sich, aufgrund dieser potentiellen gefahr, die von den fans ausgeht, auf diese sicherheitsmaßnahmen beruft, dann muß allerdings bei jeder anderen veranstaltung (jeglicher art) ein 2 meter hoher zaun vorhanden sein. ich erinner nur mal an das attentat auf monika seles beim tennis, wo sind da die 2 meter hohen zäune, auch dort muß mann doch mit potentiellen gefahren rechnen und man könnte jetzt noch tausend andere gefahren aufzählen. man spricht hier von sicherheitsmaßnahmen der spieler und wie sieht es mit der gegenseite aus, wer erinnert sich an die bilder von sheffield ? all diese menschen könnten noch leben, wenn dieser bescheuret zaun da nicht gestanden hätte. wer garantiert den die sicherheit der fans ?
tut mir leid dfb, aber diese antwort war zu einfach, die laß ich nicht gelten !!!
gruß stefan
propain
PS: Das Problem stellt sich uns garnicht, denn die Mauer ist hoch genug im neuen Stadion.
Es müsste natürlich eine Zusatzregelung geben, das am Ende der Saison als Ausnahme wegen Aufstiegsfeier der Rasen trotzdem gestürmt werden darf !
Spaß bei Seite, ich denke die Oxxenbacher haben am letzten Wochenende gegen Unterflaching der deutschen Fankultur einen rießen Dienst erwiesen, als ein XXX Fan auf einen Schwachinger Spieler los gegangen war. Das wird sich nicht gerade positiv auf die Aktion "keine Zäune in dt. Stadien" auswirken.
Melchiot
Bitte I-T, leitet doch mal diesen Thread an unsere Fansprecher weiter. Finde, in solchen Angelegenheiten sollten Fans egal welcher Vereine zusammenhalten.
Finde das Vorgehen der Kölner vorbildlich.
Allerdings kann ich die Antwort des DFB und das fehlende Vertrauen in die Fans nachvollziehen. Durch die Vergabe der ersten 5 Reihen an besonders zivilisierte Fans könnte man so etwas aber zusätzlich sichern und steuern, nur mal als Beispiel und Anregung.
Mal schauen das wir das "Anliegen" an die Fanbeauftragten der Vereine schicken...
Ausgangsthread ist übrigens hier zu finden:
http://www.fc-brett.de/forum2/topic.asp?TOPIC_ID=11655
Ich bin eigentlich immer "tolerant" Fans anderer Vereine gegenüber, solange man nicht schief von der Seite angequatscht wird mit irgendwelchen Beleidigungen...
Solange es jedoch solche Hohlroller gibt, wie gerade vor ein paar tagen bei den Unausprechlichen, wird es Zäune geben!
Da sind dann Organisatoren und Sicherheitskräfte gefragt, um dieses zu verhindern. Das klappt aber nicht immer.
EFC Unausprechlicher Hohlroller
Ich wollt dann nicht die Veranwortung übernehmen ! Solange ein Spiel recht ruhig verläuft ist ja alles im grünen Bereich, aber wenn man sich mal eine strittige Schiri Entscheidung vorstellt - wie es da manchmal im Stadion zum kochen kommt.
peter
Ich finde die Idee von Köln gut. Die Mehrheit muss die Minderheit in die Schranken weißen. Weniger Diktat von oben, mehr Eigenverantwortung des Einzelnen zusammen mit der vernünftigen Mehrheit. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Isar-Adler