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Dragoslav Daum im Freiburger Frauenblock

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Guten Tag, allerseits !
Hier ist sie wieder, die wöchentliche Kolumne des Fanzines "11 Freunde" :



Wieso Christoph Daum bei Austria Wien aufpassen muss, nicht mit Dragoslav Stepanovic verwechselt zu werden, und warum den weiblichen Fußballfans in Freiburg eine Extrawurst gebraten werden soll


Frank Stronach, steinreicher Präsident des österreichischen Erstligisten Austria Wien, war ja schon seit längerem auf der Suche nach einem neuen Trainer. Und deshalb wurden in der Hauptstadt der Alpenrepublik allerlei Namen gehandelt. Unter anderem war auch kurzzeitig das alte Unkraut Dragoslav Stepanovic im Gespräch.

Nun aber wurde überraschend Christoph Daum neuer Coach. Der ehemalige Leverkusener Coach unterschrieb für drei Jahre und soll die Austria nun zur ersten Meisterschaft nach rund 300 Jahren führen und anchließend in die Champions League katapultieren. Ein wenig misstrauisch sollte Daum jedoch Stronachs bisherige Rekrutierungsmethoden in punkto Übungsleiter machen. Als dem Multimillionär vor Jahren ein Gewährsmann vom italienischen Erfolgstrainer Giovanni Trapattoni vorschwärmte, ordnete Stronach an, dieser fabulöse "Toni Trapa" müsse sofort verpflichtet werden. Später ließ sich Stronach den Austria-Verteidiger Toni Pfeffer als Co-Trainer andrehen, weil er ihn mit dessen Mitspieler Andreas Ogris verwechselt hatte. Deshalb hoffen wir inständig, dass Daum beim Vorstellungsgespräch laut und deutlich seinen Namen buchstabiert hat. Nicht, dass Stronach in den nächsten Tagen auf dem Trainingsgelände auftaucht, um mal zu schauen, wie sich der neue Trainer so macht. Der Herr Stepanovic.

 
Österreich erobert deutsche TV-Bildschirme  
Überhaupt die Österreicher. Bereits ein knappes Vierteljahrhundert nach Cordoba durfte am Samstagabend mit Erich Auer ein Sprecher aus unserem Nachbarland ein deutsches Bundesligaspiel kommentieren. Und er machte seine Sache, nun ja, ganz passabel. Auf der Habenseite: der ulkige Akzent und die locker eingestreuten Bonmots der Preisklasse: "Ein guter Kick ist immer chic". Zu unserer Enttäuschung sagte er aber immer "Ecke" statt wie daheim "Corner".

Dennoch wurde Auer in unserer Stammkneipe als vielversprechendes Wortspieltalent belobigt und zu vorgerückter Stunde gar mit der einstigen Eurosport-Legende Wolfgang Ley verglichen. Doch spätestens hier schritten wir energisch ein. Für solch eine Denkmalschändung sind wir nicht zu haben. Nur mal zum Vergleich Ley im O-Ton. "Ein Foul! Von wem? Klar, von Robbie Fowler!" Oder: "Letschkow, der die Deutschen bei der WM über den Yordan brachte!" Und: "Ja, da sehen wir Arrigo Sacchi. Es heißt ja Forza Italia, und bald hat er seinen letzten gelassen".

 
Blocktrennung in Freiburg: Die bessere Hälfte  
Ungeahnte Kluften zwischen den Geschlechtern taten sich unlängst in Freiburg auf, als nämlich ein männlicher SC-Fan im Internet-Fanforum den ebenso innovativen wie ironischen Vorschlag einreichte, zusätzlich zum bereits vorhandenen Familienterrain auch noch einen reinen Frauenblock im Dreisamstadion einzurichten. Eine Idee, die bei den anderen männlichen Forumsteilnehmern auf große Resonanz stieß. "Die gegnerischen Spieler werden garantiert wahnsinnig von dem Gekreische!", frohlockte ein Diskutant. Ein anderer freute sich auf "bestimmt tolle Akustik in zwei Tonlagen". Und ein Dritter hatte ganz konkrete Vorstellungen: "Staffelung nach Rocklänge. Einlass in den Frauenblock eine Stunde, bevor der Rest ins Stadion darf. In dieser Stunde gibt es unbegrenzte Mengen von Gratisdrinks".

So viel Chauvinismus blieb natürlich nicht unbeantwortet. Eine junge Dame meckerte retour: "Bildet doch einen reinen Männerblock!" Der Konter von der Herrenseite folgte prompt: "Ein reiner Männerblock führt zu einem reinen Frauenblock!" Das ist eben, und Stolz lässt unsere Stimme beben, lupenreine männliche Dialektik.



Grüße
Adler aus Freiburg
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Moin Freiburger Adler,

den Namen Wolfgang Ley habe ich gerade zum ersten Mal gehört, auch die Zitate, und die haben es in sich. Was macht der Kommentator Ley heute?

Gruß ins Ländle
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Hi Beverungen,

da fragst Du den absolut Falschen. Als Drei-Programme-Gucker aus dem Tal der Ahnungslosen bin ich schon stolz, mal davon gehört zu haben, daß es so etwas wie "Eurosport" gibt.  Aber bei Kommentatoren versage ich endgültig...*g*

Beste Grüße
Adler aus Freiburg


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