Vorsicht, Groundhopping-Prosa! Fußball in Portugal. Lang!
Ausgangslage:
Eintracht Frankfurt hat ja einen Heimkomplex, konnte in der Hinrunde bisher keinen einzigen Heimsieg einfahren. Ich beziehe ja immer alles auf mich und daher dachte ich, ich und meine Liebste könnten diesen Bann brechen, wenn wir nicht zum Spiel gegen Augsburg hingehen. Da ich mich ja heldenhaft aufopfere für das Wohl der Eintracht, dachte ich natürlich gleich danach, wir könnten uns eine Belohnung gönnen und uns den letzten Spieltag der portugiesischen Liga vor Weihnachten anschauen.
(Ähm, eigentlich hab ich mich nur verguckt, dachte Augsburg wär auswärts und da war ich heuer ja schon zweimal).
Also Lissabon!
Die geographischen Gegebenheiten und ein vollkommen zerrupfter Spielplan machten folgendes möglich:
Also drei Spiele, alle Lissaboner Vereine, drei der vier ersten der Tabelle, vier der ersten sechs, zwei Lokalderbies, klingt doch vielversprechend.
Wer fehlt? Der FC Porto natürlich. Aber da kam ja dann die Auslosung und somit Entspannung, die schaun wir uns auch noch an.
Den FC Porto hätten wir auch noch mitnehmen können, hätte ich wieder Mal genauer geguckt (s.o.). Die spielten am Tag nach unserer Abreise im Liga-Pokal bei Sporting (Liga-Pokal? WTF?) und das wäre wohl auch noch drin gewesen. Aber vielleicht ist es doch auch so okay, es wäre das dritte 0:0 hintereinander gewesen und ich hätte wohl mittlerweile vergessen, worum es in diesem Sport eigentlich geht.
Also, ich schließe jetzt mit diesen Berichten induktiv auf die Spielstärke unseres nächsten Europacup-Gegners, auf dass danach Napoli kommen möge.
Vitória Futebol Clube - Sport Lisboa e Benfica:
O Benfica! O Glorioso! Portugiesischer Rekordmeister! Erster Europokalsieger nach Real Madrid! Populärster Verein des Landes (zumindest in der Mitte und dem Süden)! Größter Mitgliederverein der Welt! Belà Guttmann! Eusebio! Frischgebackener portugiesischer Meister im Damen-Rollhockey!
Sport Lisboa é Benfica, wie der Name es sagt ein Fusionsclub ähnlich wie die Eintracht, eben aus „Sport Lisboa“ und „Sport Benfica“, das „e“ steht für „und“, spielt heute auswärts in Setúbal. Der Verein ist zu diesen Zeitpunkt Dritter, punktgleich mit dem FC Porto, zwei Punkte hinter Sporting, kann also heute vorübergehend Tabellenführer werden, heute ist ja Freitag und die beiden anderen spielen morgen.
Setúbal ist ein Hafenstädtchen etwa 50 km südlich von Lissabon. Von Lissabon aus fährt man mit der Fähre über den Tejo und dann mit dem Zug in etwa einer Stunde. Von Hafenstädtchen erwartet man in der Regel ja etwas gammeliges, speckiges, fischiges, nicht so hier, es hat eine recht schnuckelige, rausgeputzte Altstadt und liegt landschaftlich recht schön.
Das Estádio do Bonfim liegt aber draußen in der Plattenbausiedlung und besticht durch eine Bausubstanz, die ich so zuletzt in Afrika gesehen habe. Das ist schön ranzig! Die letzte Maßnahme war, irgendwann Mal mittlerweile ausgebleichte Schalensitze auf die Betonstufen zu schrauben. Aber architektonisch funktional, kein Schnörkel zu viel.
Der hier ansässige Vitória Futebol Clube gilt als einer der portugiesischen Traditionsvereine, so weit es neben den drei großen das gibt, ist viermaliger Pokalsieger und der Heimatverein von Josè Mourinho. Und was Benfica kann, können die auch: Statuen von Fußballspielern vorm Stadion aufstellen. Dort ist es Eusebio, hier Jacinto Joao, die hiesige Klub-Legende.
So, Fußball jetzt!
Das Stadion ist ziemlich leer, ich tippe auf so 4.000 Leute, etwa 800-1.000 Benfiquistas werden es sein, die die eine Kurve bevölkern, die andere bleibt gleich geschlossen, die „Socios“ von Vitória hocken auf Haupt- und Gegentribüne, irgendwo hinten gegenüber hüpft so ein etwa 30 Mann starkes Ultra-Grüppchen in grün rum.
Das fand ich jetzt schon ernüchternd. Gerade vom Benfica-Anhang hätte ich mehr Präsenz erwartet, es ist fast zuhause, die Mannschaft steht gut da, die Tickets für 14,- Sitzplatz meiner Meinung nach grad noch so. Und, tja, für die anderen müsste es doch das Spiel des Jahres sein.
Wir selbst hocken am Außenrand der Hauptribüne, Richtung Gästekurve. Es waren die teuersten frei verfügbaren Tickets, 30€
Das Spiel selbst besteht aus genau zwei Aktionen:
• Tor für Benfica, 54. (Endlich Fußball, schön über rechts frei kombiniert, dann Flanke rein, Flugkopfball von Rodriges) • Tor für Benfica, 69. (Handelfer nach irgendwas dabbischen.)
Sonst war nichts.
Nichts.
Gar nichts.
Nichts.
Wir sind dann früher gegangen um noch einen frühen Zug zu erwischen, es war klar, dass da nichts mehr passiert und es war kalt. Was uns da noch nicht klar war, dass wir schon die einzigen Tore auf der Tour gesehen haben, zumindest die gewerteten.
Fiel jemand auf? Nein. Die einen überfordert, die anderen unterfordert und lustlos. Da kann man nicht seriös einschätzen. Aber lustiger Trainer beim SLB, Jorge Jesus, sieht so aus, wie er heißt.
Stimmung? Heimpublikum nicht aktiv, der Benfica-Support war eher argentinisch angehaucht, endlose, mantraartige Gesänge, Boccia würde es mögen.
Dennoch ein schöner Ausflug nach Setúbal!
Bild 1: Jacinto Joao
Bild 2: Hauptribüne Estádio do Bonfim, Setúbal
Bild 3: Solide Bauweise.
Bild :. Kreative Werbung
Bild 5: Benfica-Kurve
Sporting Clube de Portugal - Grupo Desportivo Nacional:
Campo Grande ist die Wiege des Lissaboner Fußballs, ähnlich der Hundswiese, und hier war es auch, wo der Vicomte von Alvalade dem Fußballverein, von dem er Präsident wurde, ein Grundstück übereignete, auf dem der Sporting Clube de Portugal seine Heimat fand. Steigt man am U-Bahnhof „Campo Grande“ aus, steht man vor dem Komplex „José de Alvalade XXI.“ Das Ding wurde zur EM 2004 auf dem Parkplatz des alten Stadions errichtet, das dann nebendran abgerissen wurde und einer gewerblichen Bebauung wich. Ähnliches Vorgehen wurde gleichzeitig 2 km weiter westlich in Luz und weiter oben in Porto praktiziert. Das Stadion hat eine sogenannte Mantelbebauung, da ist ein Multiplex-Kino, ein Schwimmbad und ein Lidl drin. An dem Ding sind Lidl-Schilder, also wenn man zum Stadion hingeht, sieht es so aus, als würde man zum Lidl gehen, was ja auch stimmt, wenn man da zum Lidl geht. Sonst ist es aber gar nicht wie ein Lidl sondern architektonisch sehr interessant durch die vier großen Pylonen, den unsymmetrischen Formen und den bunten Kacheln, die irgendwie an Azulejus erinnern. So was findet man so nur in Portugal, es wurde gestaltet von dem bedeutendsten zeitgenössischen Architekten des Landes, der neben zwei weiteren quietschbunten EM-Stadien und den Amoreiras-Hochhäusern auch für seine selbstgedrehten Pornos bekannt ist.
Der Sporting Clube de Portugal (Da ist nix mit Lissabon im Namen!), Os Leoes, gilt so als der bürgerliche, elitäre Verein, auch durch seine Gründungsgeschichte, Benfica ist eher der Verein der einfachen Leute. Sporting gehört eben auch zu den großen drei, hat gerade aber eher schwierige Zeiten hinter sich, ist dafür aber jetzt frischgebackener portugiesischer Meister im Luftpistolen-Schießen. Finanzielle Probleme gab es über Jahre hinweg, man konnte sich nur durch Verkäufe aus der hervorragenden Jugendarbeit über Wasser halten, und wurde letzte Saison nur Siebter. Also musste alles verkauft werden und man startet jetzt mit einer jungen Truppe und neuem Trainer und ist auf einmal Tabellenführer. Also bis gestern, Benfica ist ja vorbei und auch Porto hat nachgelegt. Für die Rückeroberung der alleinigen Tabellenführung ist somit heute ein Sieg notwendig.
Gegner ist die Sportgruppe Nacional aus Funchal, einer der beiden Erstligavereine von der Insel Madeira. Die sind gegenwärtig Sechster, Fallobst scheinen sie nicht zu sein. Nacional ist der erste Verein von Cristiano Ronaldo, der später in die Sporting-Jugend ging und dort im Herren-Bereich debütierte. Also das ist gewissermaßen der CR7-Gedächtniskick.
Das Stadion ist mit 38.000 Leuten recht gut gefüllt, liegt wohl an der sportlichen Situation und am Termin vor Weihnachten, es sind viele Portugiesen auf Heimaturlaub. Wir hatten Plätze auf der Haupttribüne, exakt auf Höhe der Mittellinie, so wie Blatter es gerne hat, allerdings oben, vorletzte Reihe, dennoch sehr interessant, 22,-.
Vor dem Spiel gab es eine Gedenkminute, ein paar Tage vorher wurden ein paar Leute am Praia do Meco von einer Welle ins Meer gespült, drei davon waren Sporting-Mitglieder.
Negativ bemerke ich, dass Sporting in Auswärts-Montur spielt, nicht in den klassischen grün-weiß geringelten Shirts.
Geht recht flott los, der SCP macht Druck, sucht ein frühes Tor, Stimmung ist prächtig, flotte, variantenreiche Lieder (Na gut, das gleiche wie bei uns , Wechselgesänge zwischen den Kurven, lässt sich gut an. Nur Torchancen gibt es wenig, eine Glanzparade vom Funchal-Keeper.
Im Laufe der Halbzeit kann sich Nacional etwas befreien, das Spiel wird offener und der Schiedsrichter deutet schon an, dass er gedenkt, eine tragende Rolle zu übernehmen. Das Publikum wird etwas ungeduldig, schießt sich auf den Schiri ein und die Habzeit bleibt beim 0:0
Die zweite Halbzeit beginnt etwas verhaltener, gewinnt dann aber an Dramatik. Zunächst legt der Nacional-Keeper wieder eine schöne Parade nach einem scharfen Freistoß hin. Dann kombiniert Nacional und auf einmal taucht ein Nacional-Spieler direkt und alleine vor Rui Patricio auf. Der legt sich schon Mal hin und der Stürmer schiebt elegant mit dem Innenrist den Ball an den Außenpfosten. Tja.
Und jetzt kommt die Szene des Spiels, ja des gesamten Spieltages, ach, der ganzen Woche, auf jedem Sender jeden Tag endlos lang durchgekaut:
Zweiter Ball Sporting, im Strafraum Pärchenbildung. Der Ball wird von Mitte der 16er Linie auf rechts außen 16er gespielt, dort mit Direktabnahme über die Leute hinweg an den langen Pfosten gelupft, wo Slimani einköpft. Stadion explodiert, alles feiert, Torschütze wird eingeblendet, aber irgendetwas stimmt nicht: Die Spieler gehen nicht zum Mittelkreis, Rudelbildung um den Schiedsrichter rum, gelbe Karten, Freistoß Nacional.
Was ist passiert? In den tausenden Wiederholungen später im TV sieht man, wie Fredy Montero im Strafraum-Gedränge einen Verteidiger zur Seite schiebt. Gut, kann man pfeifen, hatte halt nix mit dem Spielzug zu tun, war kein Vorteil für Sporting, wenn man das pfeift, hätte der Schiri ständig pfeifen müssen, und er hat für Nacional das übelste Geholze laufen lassen, aber gut. Tor gilt nicht. Gab halt ausreichend Gesprächsstoff.
Danach war die Luft raus, bei Sporting der Faden gerissen, Nacional wollte nicht mehr, blieb es also beim 0:0.
Das Schiedsrichtergespann hat danach ein paar Minuten gebraucht, bis es vom Platz kam, und vom Publikum wollte auch keiner früher gehen, Präsident bekam Tourette, der Portugiese an sich kann doch emotional werden.
Gästefäns haben sich während des Spiels keine bemerkbar gemacht, es waren aber wohl ein paar da, da standen gruppenweise Leute im Gästesektor.
Okay, Sporting, ist jetzt doch wieder Tabellenführer aber punktgleich mit den beiden anderen, alle gehen mit 33 Punkten in die Weihnachtspause. Der Kick an sich mag zwar langweilig sein, die Tabellensituation ist es nicht.
Wer fiel auf? William Carvalho! Ein Tier, ein Brett! Schrank, der aber strategisch denkt und spielt. Kicken kann er auch! Einmalige Ausstrahlung, Wahnsinns-Präsenz, jemand, dem man nicht blöd kommt. Aber nix für uns, wird schon zu Arsenal oder MUFC gerüchtet.
Bild 6: José Alavalade, die charakteristischen Pylonen
Bild 7: Support-Bereich von Sporting
Bild 8: Mittellinie!
Bild 9: Verabschiedung des Schiedsrichters
Bild 10: Da hinten vermute ich irgendwo Gästefans
Clube de Futebol Os Belenenses - Grupo Desportivo Estoril-Praia:
Es weihnachtet. Da kann man auch Mal nach Bethlehem fahren. In Lissabon gibt es auch ein Bethlehem, Belém. Das ist ein recht nobler Stadtteil im Westen fast an der Tejo-Mündung. Die haben auch einen Fußballverein und die wurden sogar viermal Meister und das ist eine Rarität, wenn man keiner von den großen dreien ist, das hat sonst nur einmal Boavista aus Porto geschafft, das mit dem Meister werden.
In Belém stehen viele wichtige Gebäude Lissabons, der Torre, die Festung am Tejo, das Hieronimus-Kloster, das Seefahrer-Denkmal, das Kuturzentrum CCB, und das alles kann man vom Stadion aus sehen, wenn man von der Tribüne auf den Tejo und das Meer blickt. Es gibt sonst kein Stadion, das so fantastisch gelegen ist, von dem man so eine Sicht hat, außer dem Inönü in Istanbul, was ja jetzt abgerissen wurde. Okay, heute halt nicht, es ist dunkel.
Die großen Zeiten von Os Belenenses sind vorbei, der Klub kämpft gegen den Abstieg und scheint auch wenig Substanz zu haben. Es waren grad Mal 1.000 Leute bei dem Spiel.
Der Gast kommt aus der unmittelbaren Nachbarschaft, einfach ein paar Kilometer die S-Bahn am Meer entlang. Wir hatten das Vergnügen, gemeinsam mit den Gästefans in der Bahn zu fahren, da wir grad vom Meer zurückkamen. War lustig, sympathische Leute, null aggro, gut gesungen.
Estoril ist ein Badeort, hat ein Casino und eine Formel 1-Rennstrecke, für Fußball waren die aber bisher nicht bekannt. Die sind auch erst relativ frisch dabei, waren jetzt EL-Gruppengegner der Freiburger, und sind aktuell vierter. Wie geht so was? Der moderne Fußball macht’s möglich: Der Verein gehört mehrheitlich einer Investoren-Gruppe aus Brasilien, denen „gehören“ auch Spieler, die sie zu Estoril bringen in der Hoffnung, dass die dort auffallen, weggekauft werden und die Investoren eine schöne Rendite haben. Muss man nicht mögen, so was.
Aber gut, Fußball: Auch hier lügt die Tabelle nicht. Estoril hat die bessere Spielanlage, Ballbesitz und haut in der dritten Minute den Ball aus 20m an die Latte, Belenenses versucht zu kontern, das versandet aber mangels Präzision im Passpiel. Auch hier endet die Halbzeit mit dem traditionellen portugiesischen Zwischenstand.
Ab Mitte der zweiten Halbzeit spielt Estoril doch einige Großchancen raus, dreimal klärt der Belenenses-Keeper, ein Engländer, einmal hilft einer mit ner Grätsche von der Linie aus.
Für Belenenses war es ein glücklicher Punkt im Abstiegskampf, für Estoril tat sich dadurch weder nach vorne noch nach hinten was. Stagnation allenthalben.
Wie war die Stimmung? Das Estádio do Restelo hat über 20.000 Sitzplätze und ist weitgehend offen und hat ne Laufbahn. Der Heimsupport ist auf der Haupttribüne auf Höhe der Mittellinie, 30 Mann und ne Fahne. Estoril hatte vielleicht 100 Leute dabei, die waren aber recht agil. Wenn’s nicht so traumhaft schön gelegen wäre ist das Regionalliga-Feeling.
Preise? 15 Ois für Gegentribüne, Mitte, mit Beinfreiheit.
Und sonst? Die brasilianischen Investoren muss ich enttäuschen, ich wollte da jetzt keinen kaufen. Aber vielleicht sind meine Augen nicht gut geschult genug.
Bild 11: Da hinten kann man auf den Tejo und das Kloster und das Seefahrerdenkmal schauen. Wenns hell ist kann man's auch sehen.
Bild 12: Entspanntes Chillen bei Belenenses
Bild 13: die lustigen Leute aus Estoril
Nachklapp:
Drei Spiele, zwei Tore und die beim schwächsten Kick. So spannend die Situation auch ist, Bundesliganiveau habe ich phasenweise bei Sporting gesehen, sonst nicht.
In der Bundesliga wird doch recht guter Fußball gespielt, auch mit Beteiligung von Eintracht Frankfurt, das ist schon hohes Niveau.
Wer den stärksten Eindruck machte? Ich kann mit Benfica nichts anfangen. Wenn die immer so kicken, sind sie nicht toll, aber vielleicht kicken sie nicht immer so, eigentlich müssten sie auch anders können. Wenn sie auch anders können, dann sind sie für mich sogar Meisterschaftsfavorit, da der FCP wohl eher ein Übergangsjahr hat, aber wenn SLB sich in den wichtigen Spielen nicht wesentlich steigern kann, wird es wieder Porto machen. Sporting halte ich noch für zu instabil, um am Ende Meister zu werden. Mich täts aber freuen.
Die Eintracht gegen den FC Porto? Nicht chancenlos. Mein ich ernsthaft. Nicht Favorit aber auch kein Schlachtvieh.
Verpflegung: Was bei uns die Wurst, in Italien die Porchetta, in England der Pie, ist in Portugal die Bifana, oder falls vom Rind das Prego: Dünne Fleischlappen vom Grill in nen Weck gestopft. Lecker.
Bier: Der Portugiese trinkt kleine Bier, so 0,2 (heißen aber „Imperial“). Als ich am Bierstand (vor dem Stadion) große Bier haben wollte, mussten erstmal die passenden Becher rausgekramt werden. Als ich dann aber 10 Minuten später wieder da stand, war ich dort bekannt und die weiteren Bestellungen wurden flott bearbeitet.
Bier im Stadion ist nicht, Super Bock alkoholfrei ist schlimm.
Okay, dafür, dass es wenig Fußball gab, hab ich dann doch viel geschrieben.
Dann hoffe ich mal dass Du recht hast und wir noch (mindestens) zwei Europapokal-Spiele gucken können.
Ok, wieder was gelernt, ist ja schrecklich mit dieser scheiß Rechtschreibreform:
Korrekturen.de schrieb: Recht haben oder recht haben?
Wer „recht haben“ kleinschreibt, hat recht. Zwar ist seit der Rechtschreibreform auch die Großschreibung „Recht haben“ erlaubt, und zwischen 1996 und 2006 galt sogar nur diese als richtig, doch mittlerweile ist auch die Kleinschreibung wieder zugelassen und wird vom Duden und von den deutschsprachigen Nachrichtenagenturen als bevorzugte Variante empfohlen.
Wir hatten einmal für drei Jahre den Trainer Elek Schwartz, er betreute vor der Eintracht die große Benfica und führte sie ins CL-Endspiel und nach der Eintracht war er weniger erfolgreich mit dem FC Porto:
Ausgangslage:
Eintracht Frankfurt hat ja einen Heimkomplex, konnte in der Hinrunde bisher keinen einzigen Heimsieg einfahren. Ich beziehe ja immer alles auf mich und daher dachte ich, ich und meine Liebste könnten diesen Bann brechen, wenn wir nicht zum Spiel gegen Augsburg hingehen. Da ich mich ja heldenhaft aufopfere für das Wohl der Eintracht, dachte ich natürlich gleich danach, wir könnten uns eine Belohnung gönnen und uns den letzten Spieltag der portugiesischen Liga vor Weihnachten anschauen.
(Ähm, eigentlich hab ich mich nur verguckt, dachte Augsburg wär auswärts und da war ich heuer ja schon zweimal).
Also Lissabon!
Die geographischen Gegebenheiten und ein vollkommen zerrupfter Spielplan machten folgendes möglich:
Freitag: Vitória Setúbal – SL Benfica
Samstag: Sporting CP – Nacional
Sonntag: Belenenses – Estoril
Also drei Spiele, alle Lissaboner Vereine, drei der vier ersten der Tabelle, vier der ersten sechs, zwei Lokalderbies, klingt doch vielversprechend.
Wer fehlt? Der FC Porto natürlich. Aber da kam ja dann die Auslosung und somit Entspannung, die schaun wir uns auch noch an.
Den FC Porto hätten wir auch noch mitnehmen können, hätte ich wieder Mal genauer geguckt (s.o.). Die spielten am Tag nach unserer Abreise im Liga-Pokal bei Sporting (Liga-Pokal? WTF?) und das wäre wohl auch noch drin gewesen. Aber vielleicht ist es doch auch so okay, es wäre das dritte 0:0 hintereinander gewesen und ich hätte wohl mittlerweile vergessen, worum es in diesem Sport eigentlich geht.
Also, ich schließe jetzt mit diesen Berichten induktiv auf die Spielstärke unseres nächsten Europacup-Gegners, auf dass danach Napoli kommen möge.
Vitória Futebol Clube - Sport Lisboa e Benfica:
O Benfica! O Glorioso! Portugiesischer Rekordmeister! Erster Europokalsieger nach Real Madrid! Populärster Verein des Landes (zumindest in der Mitte und dem Süden)! Größter Mitgliederverein der Welt! Belà Guttmann! Eusebio! Frischgebackener portugiesischer Meister im Damen-Rollhockey!
Sport Lisboa é Benfica, wie der Name es sagt ein Fusionsclub ähnlich wie die Eintracht, eben aus „Sport Lisboa“ und „Sport Benfica“, das „e“ steht für „und“, spielt heute auswärts in Setúbal. Der Verein ist zu diesen Zeitpunkt Dritter, punktgleich mit dem FC Porto, zwei Punkte hinter Sporting, kann also heute vorübergehend Tabellenführer werden, heute ist ja Freitag und die beiden anderen spielen morgen.
Setúbal ist ein Hafenstädtchen etwa 50 km südlich von Lissabon. Von Lissabon aus fährt man mit der Fähre über den Tejo und dann mit dem Zug in etwa einer Stunde. Von Hafenstädtchen erwartet man in der Regel ja etwas gammeliges, speckiges, fischiges, nicht so hier, es hat eine recht schnuckelige, rausgeputzte Altstadt und liegt landschaftlich recht schön.
Das Estádio do Bonfim liegt aber draußen in der Plattenbausiedlung und besticht durch eine Bausubstanz, die ich so zuletzt in Afrika gesehen habe. Das ist schön ranzig! Die letzte Maßnahme war, irgendwann Mal mittlerweile ausgebleichte Schalensitze auf die Betonstufen zu schrauben. Aber architektonisch funktional, kein Schnörkel zu viel.
Der hier ansässige Vitória Futebol Clube gilt als einer der portugiesischen Traditionsvereine, so weit es neben den drei großen das gibt, ist viermaliger Pokalsieger und der Heimatverein von Josè Mourinho. Und was Benfica kann, können die auch: Statuen von Fußballspielern vorm Stadion aufstellen. Dort ist es Eusebio, hier Jacinto Joao, die hiesige Klub-Legende.
So, Fußball jetzt!
Das Stadion ist ziemlich leer, ich tippe auf so 4.000 Leute, etwa 800-1.000 Benfiquistas werden es sein, die die eine Kurve bevölkern, die andere bleibt gleich geschlossen, die „Socios“ von Vitória hocken auf Haupt- und Gegentribüne, irgendwo hinten gegenüber hüpft so ein etwa 30 Mann starkes Ultra-Grüppchen in grün rum.
Das fand ich jetzt schon ernüchternd. Gerade vom Benfica-Anhang hätte ich mehr Präsenz erwartet, es ist fast zuhause, die Mannschaft steht gut da, die Tickets für 14,- Sitzplatz meiner Meinung nach grad noch so. Und, tja, für die anderen müsste es doch das Spiel des Jahres sein.
Wir selbst hocken am Außenrand der Hauptribüne, Richtung Gästekurve. Es waren die teuersten frei verfügbaren Tickets, 30€
Das Spiel selbst besteht aus genau zwei Aktionen:
• Tor für Benfica, 54. (Endlich Fußball, schön über rechts frei kombiniert, dann Flanke rein, Flugkopfball von Rodriges)
• Tor für Benfica, 69. (Handelfer nach irgendwas dabbischen.)
Sonst war nichts.
Nichts.
Gar nichts.
Nichts.
Wir sind dann früher gegangen um noch einen frühen Zug zu erwischen, es war klar, dass da nichts mehr passiert und es war kalt. Was uns da noch nicht klar war, dass wir schon die einzigen Tore auf der Tour gesehen haben, zumindest die gewerteten.
Fiel jemand auf? Nein. Die einen überfordert, die anderen unterfordert und lustlos. Da kann man nicht seriös einschätzen. Aber lustiger Trainer beim SLB, Jorge Jesus, sieht so aus, wie er heißt.
Stimmung? Heimpublikum nicht aktiv, der Benfica-Support war eher argentinisch angehaucht, endlose, mantraartige Gesänge, Boccia würde es mögen.
Dennoch ein schöner Ausflug nach Setúbal!
Bild 1: Jacinto Joao
Bild 2: Hauptribüne Estádio do Bonfim, Setúbal
Bild 3: Solide Bauweise.
Bild :. Kreative Werbung
Bild 5: Benfica-Kurve
Sporting Clube de Portugal - Grupo Desportivo Nacional:
Campo Grande ist die Wiege des Lissaboner Fußballs, ähnlich der Hundswiese, und hier war es auch, wo der Vicomte von Alvalade dem Fußballverein, von dem er Präsident wurde, ein Grundstück übereignete, auf dem der Sporting Clube de Portugal seine Heimat fand. Steigt man am U-Bahnhof „Campo Grande“ aus, steht man vor dem Komplex „José de Alvalade XXI.“ Das Ding wurde zur EM 2004 auf dem Parkplatz des alten Stadions errichtet, das dann nebendran abgerissen wurde und einer gewerblichen Bebauung wich. Ähnliches Vorgehen wurde gleichzeitig 2 km weiter westlich in Luz und weiter oben in Porto praktiziert. Das Stadion hat eine sogenannte Mantelbebauung, da ist ein Multiplex-Kino, ein Schwimmbad und ein Lidl drin. An dem Ding sind Lidl-Schilder, also wenn man zum Stadion hingeht, sieht es so aus, als würde man zum Lidl gehen, was ja auch stimmt, wenn man da zum Lidl geht. Sonst ist es aber gar nicht wie ein Lidl sondern architektonisch sehr interessant durch die vier großen Pylonen, den unsymmetrischen Formen und den bunten Kacheln, die irgendwie an Azulejus erinnern. So was findet man so nur in Portugal, es wurde gestaltet von dem bedeutendsten zeitgenössischen Architekten des Landes, der neben zwei weiteren quietschbunten EM-Stadien und den Amoreiras-Hochhäusern auch für seine selbstgedrehten Pornos bekannt ist.
Der Sporting Clube de Portugal (Da ist nix mit Lissabon im Namen!), Os Leoes, gilt so als der bürgerliche, elitäre Verein, auch durch seine Gründungsgeschichte, Benfica ist eher der Verein der einfachen Leute. Sporting gehört eben auch zu den großen drei, hat gerade aber eher schwierige Zeiten hinter sich, ist dafür aber jetzt frischgebackener portugiesischer Meister im Luftpistolen-Schießen. Finanzielle Probleme gab es über Jahre hinweg, man konnte sich nur durch Verkäufe aus der hervorragenden Jugendarbeit über Wasser halten, und wurde letzte Saison nur Siebter. Also musste alles verkauft werden und man startet jetzt mit einer jungen Truppe und neuem Trainer und ist auf einmal Tabellenführer. Also bis gestern, Benfica ist ja vorbei und auch Porto hat nachgelegt. Für die Rückeroberung der alleinigen Tabellenführung ist somit heute ein Sieg notwendig.
Gegner ist die Sportgruppe Nacional aus Funchal, einer der beiden Erstligavereine von der Insel Madeira. Die sind gegenwärtig Sechster, Fallobst scheinen sie nicht zu sein. Nacional ist der erste Verein von Cristiano Ronaldo, der später in die Sporting-Jugend ging und dort im Herren-Bereich debütierte. Also das ist gewissermaßen der CR7-Gedächtniskick.
Das Stadion ist mit 38.000 Leuten recht gut gefüllt, liegt wohl an der sportlichen Situation und am Termin vor Weihnachten, es sind viele Portugiesen auf Heimaturlaub. Wir hatten Plätze auf der Haupttribüne, exakt auf Höhe der Mittellinie, so wie Blatter es gerne hat, allerdings oben, vorletzte Reihe, dennoch sehr interessant, 22,-.
Vor dem Spiel gab es eine Gedenkminute, ein paar Tage vorher wurden ein paar Leute am Praia do Meco von einer Welle ins Meer gespült, drei davon waren Sporting-Mitglieder.
Negativ bemerke ich, dass Sporting in Auswärts-Montur spielt, nicht in den klassischen grün-weiß geringelten Shirts.
Geht recht flott los, der SCP macht Druck, sucht ein frühes Tor, Stimmung ist prächtig, flotte, variantenreiche Lieder (Na gut, das gleiche wie bei uns , Wechselgesänge zwischen den Kurven, lässt sich gut an. Nur Torchancen gibt es wenig, eine Glanzparade vom Funchal-Keeper.
Im Laufe der Halbzeit kann sich Nacional etwas befreien, das Spiel wird offener und der Schiedsrichter deutet schon an, dass er gedenkt, eine tragende Rolle zu übernehmen. Das Publikum wird etwas ungeduldig, schießt sich auf den Schiri ein und die Habzeit bleibt beim 0:0
Die zweite Halbzeit beginnt etwas verhaltener, gewinnt dann aber an Dramatik. Zunächst legt der Nacional-Keeper wieder eine schöne Parade nach einem scharfen Freistoß hin. Dann kombiniert Nacional und auf einmal taucht ein Nacional-Spieler direkt und alleine vor Rui Patricio auf. Der legt sich schon Mal hin und der Stürmer schiebt elegant mit dem Innenrist den Ball an den Außenpfosten. Tja.
Und jetzt kommt die Szene des Spiels, ja des gesamten Spieltages, ach, der ganzen Woche, auf jedem Sender jeden Tag endlos lang durchgekaut:
Zweiter Ball Sporting, im Strafraum Pärchenbildung. Der Ball wird von Mitte der 16er Linie auf rechts außen 16er gespielt, dort mit Direktabnahme über die Leute hinweg an den langen Pfosten gelupft, wo Slimani einköpft. Stadion explodiert, alles feiert, Torschütze wird eingeblendet, aber irgendetwas stimmt nicht: Die Spieler gehen nicht zum Mittelkreis, Rudelbildung um den Schiedsrichter rum, gelbe Karten, Freistoß Nacional.
Was ist passiert? In den tausenden Wiederholungen später im TV sieht man, wie Fredy Montero im Strafraum-Gedränge einen Verteidiger zur Seite schiebt. Gut, kann man pfeifen, hatte halt nix mit dem Spielzug zu tun, war kein Vorteil für Sporting, wenn man das pfeift, hätte der Schiri ständig pfeifen müssen, und er hat für Nacional das übelste Geholze laufen lassen, aber gut. Tor gilt nicht. Gab halt ausreichend Gesprächsstoff.
Danach war die Luft raus, bei Sporting der Faden gerissen, Nacional wollte nicht mehr, blieb es also beim 0:0.
Das Schiedsrichtergespann hat danach ein paar Minuten gebraucht, bis es vom Platz kam, und vom Publikum wollte auch keiner früher gehen, Präsident bekam Tourette, der Portugiese an sich kann doch emotional werden.
Gästefäns haben sich während des Spiels keine bemerkbar gemacht, es waren aber wohl ein paar da, da standen gruppenweise Leute im Gästesektor.
Okay, Sporting, ist jetzt doch wieder Tabellenführer aber punktgleich mit den beiden anderen, alle gehen mit 33 Punkten in die Weihnachtspause. Der Kick an sich mag zwar langweilig sein, die Tabellensituation ist es nicht.
Wer fiel auf? William Carvalho! Ein Tier, ein Brett! Schrank, der aber strategisch denkt und spielt. Kicken kann er auch! Einmalige Ausstrahlung, Wahnsinns-Präsenz, jemand, dem man nicht blöd kommt. Aber nix für uns, wird schon zu Arsenal oder MUFC gerüchtet.
Bild 6: José Alavalade, die charakteristischen Pylonen
Bild 7: Support-Bereich von Sporting
Bild 8: Mittellinie!
Bild 9: Verabschiedung des Schiedsrichters
Bild 10: Da hinten vermute ich irgendwo Gästefans
Clube de Futebol Os Belenenses - Grupo Desportivo Estoril-Praia:
Es weihnachtet. Da kann man auch Mal nach Bethlehem fahren. In Lissabon gibt es auch ein Bethlehem, Belém. Das ist ein recht nobler Stadtteil im Westen fast an der Tejo-Mündung. Die haben auch einen Fußballverein und die wurden sogar viermal Meister und das ist eine Rarität, wenn man keiner von den großen dreien ist, das hat sonst nur einmal Boavista aus Porto geschafft, das mit dem Meister werden.
In Belém stehen viele wichtige Gebäude Lissabons, der Torre, die Festung am Tejo, das Hieronimus-Kloster, das Seefahrer-Denkmal, das Kuturzentrum CCB, und das alles kann man vom Stadion aus sehen, wenn man von der Tribüne auf den Tejo und das Meer blickt. Es gibt sonst kein Stadion, das so fantastisch gelegen ist, von dem man so eine Sicht hat, außer dem Inönü in Istanbul, was ja jetzt abgerissen wurde. Okay, heute halt nicht, es ist dunkel.
Die großen Zeiten von Os Belenenses sind vorbei, der Klub kämpft gegen den Abstieg und scheint auch wenig Substanz zu haben. Es waren grad Mal 1.000 Leute bei dem Spiel.
Der Gast kommt aus der unmittelbaren Nachbarschaft, einfach ein paar Kilometer die S-Bahn am Meer entlang. Wir hatten das Vergnügen, gemeinsam mit den Gästefans in der Bahn zu fahren, da wir grad vom Meer zurückkamen. War lustig, sympathische Leute, null aggro, gut gesungen.
Estoril ist ein Badeort, hat ein Casino und eine Formel 1-Rennstrecke, für Fußball waren die aber bisher nicht bekannt. Die sind auch erst relativ frisch dabei, waren jetzt EL-Gruppengegner der Freiburger, und sind aktuell vierter. Wie geht so was? Der moderne Fußball macht’s möglich: Der Verein gehört mehrheitlich einer Investoren-Gruppe aus Brasilien, denen „gehören“ auch Spieler, die sie zu Estoril bringen in der Hoffnung, dass die dort auffallen, weggekauft werden und die Investoren eine schöne Rendite haben. Muss man nicht mögen, so was.
Aber gut, Fußball: Auch hier lügt die Tabelle nicht. Estoril hat die bessere Spielanlage, Ballbesitz und haut in der dritten Minute den Ball aus 20m an die Latte, Belenenses versucht zu kontern, das versandet aber mangels Präzision im Passpiel. Auch hier endet die Halbzeit mit dem traditionellen portugiesischen Zwischenstand.
Ab Mitte der zweiten Halbzeit spielt Estoril doch einige Großchancen raus, dreimal klärt der Belenenses-Keeper, ein Engländer, einmal hilft einer mit ner Grätsche von der Linie aus.
Für Belenenses war es ein glücklicher Punkt im Abstiegskampf, für Estoril tat sich dadurch weder nach vorne noch nach hinten was. Stagnation allenthalben.
Wie war die Stimmung? Das Estádio do Restelo hat über 20.000 Sitzplätze und ist weitgehend offen und hat ne Laufbahn. Der Heimsupport ist auf der Haupttribüne auf Höhe der Mittellinie, 30 Mann und ne Fahne. Estoril hatte vielleicht 100 Leute dabei, die waren aber recht agil. Wenn’s nicht so traumhaft schön gelegen wäre ist das Regionalliga-Feeling.
Preise? 15 Ois für Gegentribüne, Mitte, mit Beinfreiheit.
Und sonst? Die brasilianischen Investoren muss ich enttäuschen, ich wollte da jetzt keinen kaufen. Aber vielleicht sind meine Augen nicht gut geschult genug.
Bild 11: Da hinten kann man auf den Tejo und das Kloster und das Seefahrerdenkmal schauen. Wenns hell ist kann man's auch sehen.
Bild 12: Entspanntes Chillen bei Belenenses
Bild 13: die lustigen Leute aus Estoril
Nachklapp:
Drei Spiele, zwei Tore und die beim schwächsten Kick. So spannend die Situation auch ist, Bundesliganiveau habe ich phasenweise bei Sporting gesehen, sonst nicht.
In der Bundesliga wird doch recht guter Fußball gespielt, auch mit Beteiligung von Eintracht Frankfurt, das ist schon hohes Niveau.
Wer den stärksten Eindruck machte? Ich kann mit Benfica nichts anfangen. Wenn die immer so kicken, sind sie nicht toll, aber vielleicht kicken sie nicht immer so, eigentlich müssten sie auch anders können. Wenn sie auch anders können, dann sind sie für mich sogar Meisterschaftsfavorit, da der FCP wohl eher ein Übergangsjahr hat, aber wenn SLB sich in den wichtigen Spielen nicht wesentlich steigern kann, wird es wieder Porto machen. Sporting halte ich noch für zu instabil, um am Ende Meister zu werden. Mich täts aber freuen.
Die Eintracht gegen den FC Porto? Nicht chancenlos. Mein ich ernsthaft. Nicht Favorit aber auch kein Schlachtvieh.
Verpflegung: Was bei uns die Wurst, in Italien die Porchetta, in England der Pie, ist in Portugal die Bifana, oder falls vom Rind das Prego: Dünne Fleischlappen vom Grill in nen Weck gestopft. Lecker.
Bier: Der Portugiese trinkt kleine Bier, so 0,2 (heißen aber „Imperial“). Als ich am Bierstand (vor dem Stadion) große Bier haben wollte, mussten erstmal die passenden Becher rausgekramt werden. Als ich dann aber 10 Minuten später wieder da stand, war ich dort bekannt und die weiteren Bestellungen wurden flott bearbeitet.
Bier im Stadion ist nicht, Super Bock alkoholfrei ist schlimm.
Okay, dafür, dass es wenig Fußball gab, hab ich dann doch viel geschrieben.
Teil II folgt dann im Februar.
Andy, du warst doch auch damals bei der 'Fan geht vor'-Tour dabei, oder?
So, und jetzt mal ab auf die Schmuddel-Seiten und die Videos vom Architekten suchen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Tom%C3%A1s_Taveira
Yep!
Yep...
eintracht !!
Danke für den schönen Beitrag, freue mich schon auf Teil 2.
Ok, wieder was gelernt, ist ja schrecklich mit dieser scheiß Rechtschreibreform:
Der Wunsch sollte erfüllt werden. Hinspiel in Porto und Rückspiel gegen Porto = zwei Europapokal-Spiele. Habe ich nicht recht?
Wir hatten einmal für drei Jahre den Trainer Elek Schwartz, er betreute vor der Eintracht die große Benfica und führte sie ins CL-Endspiel und nach der Eintracht war er weniger erfolgreich mit dem FC Porto:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elek_Schwartz
Wir wollten ja ins Benfica-Museum in zu seiner Statue, war am 1. Weihnachtsfeiertag und das Stadion war abgesperrt.