nachdem das Thema Fußball und Gewalt nach den Spielen unserer Eintracht in Erfurt und dem u.g. Spiel DD-KSC ja wieder recht "aktuell" zu sein scheint, habe ich mir überlegt, eventuell eine Hausarbeit für die Schule zu diesem Thema anzufertigen.
Diese soll für das Fach Psychologie sein und ca. 20 Din A 4 Seiten groß werden.
Nun meine Frage an welche, die zu diesem Thema eventuell schon einmal etwas gemacht haben:
- Gibt es im Internet hilfreiche Seiten dazu (außer "www.hooligans.de")? (Ich weiß, bei google suchen und da kommt ne ganze Menge, aber was davon wirklich sinnvoll ist, kann ich nicht so recht beurteilen...).
- Und welche Literaur ist empfehlenswert? (Auch da gibt es eine große Auswahl, aber wie gesagt, ich kann nicht so recht beurteilen, was davon gut und was weniger gut ist...).
- Wo kann ich evtl. "Frankfurt-bezogene" Infos zu dem Thema bekommen, d.h. die Entwicklung und der Stand der Hooligan-Problematik speziell für Frankfurt?
Würde mich freuen, wenn mir da jemand helfen könnte!
Als Literatur lese ich gerade "Geil auf Gewalt" von Bill Buford. Das beschreibt ihn als Journalisten unterwegs mit Hooligans. Da erlebt er so einiges. Das ganze Buch kann einem schon die Augen öffnen.
Aber was Internetseiten angeht kann ich Dir auch nur Google empfehlen.
Für eine schulische HA vielleicht ein wenig zuviel des guten, aber ggf. könnte man auch direkt die Quelle (AF usw.) anzapfen.
Empfehlenswert ist ein Blick in die Bibliothek der Uni Frankfurt. Fußball und Gewalt ist dort in mehreren soziologischen Abhandlungen schon seziert worden. Neuere als auch gezielte Literatur zum Thema kann man auch ggf. bei Fan-Projekten anfordern, vor allem wohl bei jenen, die sich dem Frieden in den Stadien explizit verschrieben haben.
Bei der Bundestelle für politische Bildung könnte es unter Umständen auch gutes Material geben.
Vielleicht hilft dir diese Literatur weiter. Sie stellte sich für meine Arbeit als hilfreich heraus. Smolinsky, Ralf: Fußball und Gewalt – Die Hooligans; FAN TREFF Verlag; Freiburg, 1990. Gehrmann, Thomas: Fußballrandale. Hooligans in Deutschland; Klartext Verlag; Essen, 1990. Gehrmann, Jayin T. und Schneider, Thomas: Fußballrandale. Hooligans in Deutschland; Klartext Verlag; Essen, 1998. Horak, Roman; Reiter, Wolfgang und Stocker, Kurt (Hrsg.): >>Ein Spiel dauert länger als 90 Minuten<<. Fußball und Gewalt in Europa; Junius Verlag; Hamburg, 1988. Hurrelmann, Klaus; Palentien, Christian und Wilken, Walter (Hrsg.): Anti-Gewalt-Report. Handeln gegen Aggressionen in Familie, Schule und Freizeit; Beltz Verlag; Weinheim und Basel, 1995.
Willst du bei der Arbeit mehr auf die spontane Entwicklung von Ausschreitungen und Gewaltbereitschaft unter rivalisierenden Fangruppen, oder mehr auf das Hooliganphänomen an sich und die vorliebe für gewaltbesetzte Auseinandersetzungen eingehen? Das sind zwei unterschiedliche Ausrichtungen, die auch jeweils unterschiedlich in der Sozialpsychologie oder der Soziologie behandelt werden.
"Die dritte Halbzeit" von Klaus Farin und Harald Hauswald (Basisdruck Verlag) möchte ich noch hinzufügen. Etwas älter (1993) und auf Ost-Berlin bezogen – interessant aber deshalb, weil es lange Interviews beinhaltet, also, salopp formuliert, O-Ton statt Analyse. Miso
erst einmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten!
@ F.A.N.: Meine Arbeit ist für das Fach Psychologie. Dabei möchte ich zunächst verschiedene Gewalt- und Aggressionstheorien aus dem Bereich der Psychologie auf Fußballfans beziehen, die Fankategorien A, B und C ansprechen und dann natürlich das Extrembeispiel zum Thema Gewalt und Fußball, die (Entwicklung der) Hooligans, hinzuziehen mit den entsprechenden Beispielen von Heysel 1985 und Frankreich 1998. Auf Gründe aus dem Soziologischen Bereich werde ich mich nicht beziehen MfG
Ich würde empfehlen neben den regulären Aggressionstheorien auch die allgemeinen Gruppentheorien und dabei besonders jene, welche sich mit dem Phänomen der Gruppenkonflikte beschäftigen, ins Auge zu fassen. Denn besonders beim Fußball können diese leicht zum Tragen kommen und man merkt schnell, daß die Gewalt nicht unbedingt von den sogenannten gewaltbereiten Hooligans ausgehen muss. Desshalb würde ich als Grundlage die Realistic Group Conflict Theory von Scharif und als Erweiterung die Deindividuationstheorie von Zimbardo empfehlen. Auch wenn du nicht näher darauf eingehen willst, kann auch ein Blick in die in der Sozialpsychologie anerkannte soziologische Emergent Norm Theory nicht schaden. Zum Thema Aggression und Hooligans kann ich zur Zeit leider nichts direkt empfehlen, aber dazu hast du ja schon einige Tips bekommen.
"Geil auf Gewalt" ist wirklich sehr empfehlenswert...beschreibt schonungslos die englische Hooligan Szene. "Fußball Factory" von...hmm..John King, glaub ich, wird dir auch weiterhelfen, ist aus der sicht eines Chelsea-Hools geschrieben...schockierend
nachdem das Thema Fußball und Gewalt nach den Spielen unserer Eintracht in Erfurt und dem u.g. Spiel DD-KSC ja wieder recht "aktuell" zu sein scheint, habe ich mir überlegt, eventuell eine Hausarbeit für die Schule zu diesem Thema anzufertigen.
Diese soll für das Fach Psychologie sein und ca. 20 Din A 4 Seiten groß werden.
Nun meine Frage an welche, die zu diesem Thema eventuell schon einmal etwas gemacht haben:
- Gibt es im Internet hilfreiche Seiten dazu (außer "www.hooligans.de")? (Ich weiß, bei google suchen und da kommt ne ganze Menge, aber was davon wirklich sinnvoll ist, kann ich nicht so recht beurteilen...).
- Und welche Literaur ist empfehlenswert? (Auch da gibt es eine große Auswahl, aber wie gesagt, ich kann nicht so recht beurteilen, was davon gut und was weniger gut ist...).
- Wo kann ich evtl. "Frankfurt-bezogene" Infos zu dem Thema bekommen, d.h. die Entwicklung und der Stand der Hooligan-Problematik speziell für Frankfurt?
Würde mich freuen, wenn mir da jemand helfen könnte!
Vielen Dank schon vorher und
MfG
Das beschreibt ihn als Journalisten unterwegs mit Hooligans. Da erlebt er so einiges.
Das ganze Buch kann einem schon die Augen öffnen.
Aber was Internetseiten angeht kann ich Dir auch nur Google empfehlen.
Kann ich dir für solche Zwecke nur empfehlen.
Empfehlenswert ist ein Blick in die Bibliothek der Uni Frankfurt. Fußball und Gewalt ist dort in mehreren soziologischen Abhandlungen schon seziert worden. Neuere als auch gezielte Literatur zum Thema kann man auch ggf. bei Fan-Projekten anfordern, vor allem wohl bei jenen, die sich dem Frieden in den Stadien explizit verschrieben haben.
Bei der Bundestelle für politische Bildung könnte es unter Umständen auch gutes Material geben.
Smolinsky, Ralf: Fußball und Gewalt – Die Hooligans; FAN TREFF Verlag; Freiburg, 1990.
Gehrmann, Thomas: Fußballrandale. Hooligans in Deutschland; Klartext Verlag; Essen, 1990.
Gehrmann, Jayin T. und Schneider, Thomas: Fußballrandale. Hooligans in Deutschland; Klartext Verlag; Essen, 1998.
Horak, Roman; Reiter, Wolfgang und Stocker, Kurt (Hrsg.): >>Ein Spiel dauert länger als 90 Minuten<<. Fußball und Gewalt in Europa; Junius Verlag; Hamburg, 1988.
Hurrelmann, Klaus; Palentien, Christian und Wilken, Walter (Hrsg.): Anti-Gewalt-Report. Handeln gegen Aggressionen in Familie, Schule und Freizeit; Beltz Verlag; Weinheim und Basel, 1995.
http://www.polizei.nrw.de/bochum/bo/fussball/seminar.htm#18
gibt es u.a. bei Amazon, auch gebraucht.
Das ein oder andere Auswärtsspiel der Eintracht könnte auch hilfreich sein. *fg*
Das sind zwei unterschiedliche Ausrichtungen, die auch jeweils unterschiedlich in der Sozialpsychologie oder der Soziologie behandelt werden.
Miso
erst einmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten!
@ F.A.N.:
Meine Arbeit ist für das Fach Psychologie.
Dabei möchte ich zunächst verschiedene Gewalt- und Aggressionstheorien aus dem Bereich der Psychologie auf Fußballfans beziehen, die Fankategorien A, B und C ansprechen und dann natürlich das Extrembeispiel zum Thema Gewalt und Fußball, die (Entwicklung der) Hooligans, hinzuziehen mit den entsprechenden Beispielen von Heysel 1985 und Frankreich 1998.
Auf Gründe aus dem Soziologischen Bereich werde ich mich nicht beziehen
MfG
Desshalb würde ich als Grundlage die Realistic Group Conflict Theory von Scharif und als Erweiterung die Deindividuationstheorie von Zimbardo empfehlen. Auch wenn du nicht näher darauf eingehen willst, kann auch ein Blick in die in der Sozialpsychologie anerkannte soziologische Emergent Norm Theory nicht schaden.
Zum Thema Aggression und Hooligans kann ich zur Zeit leider nichts direkt empfehlen, aber dazu hast du ja schon einige Tips bekommen.
ciao
"Fußball Factory" von...hmm..John King, glaub ich, wird dir auch weiterhelfen, ist aus der sicht eines Chelsea-Hools geschrieben...schockierend