klar sind sachlage und vor allem etwaige lösungen äusserst kompliziert, allerdings halte ich von überwachung und massivem polizeieinsatz relativ wenig - es fördert angst und aggression; vor allem wenn der fußballfan als feindbild gesehen wird und nicht als, sagen wir mal: partner. dies gilt auch für die vereinsverantwortlichen, deren kommunikation mit den fans seit jeher zu wünschen übrig lässt.
ein problem ist sicherlich die zusammenarbeit mit sponsoren - da ist natürliche eine krakeelende horde nicht wirklich imagefördernd. ärgerlich ist in dem zusammenhang die stadionzeitung vom dresdenspiel, in welchem fraport ungeniert vom "grünen flughafen" faselt und leutselig anführt, dass streuobstwiesen gefördert werden. am dienstag liest du dann in der rundschau, dass eben jene fraport höhere grenzwerte für den lärmpegel fordert. "schallschutzkosten gefährden wettbewerbsfähigkeit"
dass das feuerzeug von einem v.i.p. kam, wusste ich gar nicht. vielleicht sollte man mal die gepflogenheiten des alkoholausschanks in den vip-räumen überprüfen
@ bieberer adler
ich halte es gefährlich, alles, was sich im extremen rechten bereich abspielt, zu bagatellisieren. mag sein, dass dummheit und protest ein faktor für das wiedererstarken ist. wenn allerdings sechstausend leute in mücka am feiern sind, dann geschieht dies sicherlich nicht bei döner und ouzo. kann man einer mainzer busfahrerin noch zurufen: "selbst schuld" wenn sie in frankfurt parkt und einen demolierten bus wieder findet, so glaube ich kaum, dass es für einen afrikaner ein spaß ist, sich im trubel unter die leute zu mischen. und wenn es soweit kommt, dass es "ausländer befreite zonen" gibt, weil sie sich nicht mehr unter die leute trauen, dann haben wir ein problem. dummheit hin, protest her.
sollte sich die situation im osten noch weiter zuspitzen, sprich die armut größer und die zukunftsperspektiven geringer, dann könnte der sumpf gewaltig blühen. und da hat propain völlig recht, was desinteresse und arroganz der hiesigen politiker angeht.
stadionverbot und zufall?
in cottbus wurde ein kritischer schreiberling zunächst vom präsidenten mit stadionverboten belegt, bis ein ordentliches gericht dieses aufhob.
in bielefeld hat sich ein fan nach stadionverbot, dass ihm ungerecht vorkam, umgebracht.
Beverungen schrieb: @ zolo klar sind sachlage und vor allem etwaige lösungen äusserst kompliziert, allerdings halte ich von überwachung und massivem polizeieinsatz relativ wenig - es fördert angst und aggression; vor allem wenn der fußballfan als feindbild gesehen wird und nicht als, sagen wir mal: partner. dies gilt auch für die vereinsverantwortlichen, deren kommunikation mit den fans seit jeher zu wünschen übrig lässt.
Wie gesagt, es ist äußerst kompliziert. Die Frage, die ich mir aber immer wieder bei solchen Diskussionen stelle ist, warum z.B. bei Footballspielen in den USA, und wir sind ja nicht gerade als das friedfertigste Volk bekannt, trotz zum Teil heftigster verbaler Attacken zwischen den Fans, keine Schlägereien aufkommen und man danach sogar friedlich, nebeneinander am Bierstand stehen kann und das obwohl es keinerlei Zäune gibt, die Ordner recht freundlich sind und das Polizeiaufgebot relativ gering. Ist es tatsächlich so, wie Du vermutest, dass massive Polizei und Ordner, plus strengen Maßnahmen, Stress heraufbeschwören oder hat dieses Verhalten sogar eine Art Tradition bei uns?
@ZoLo Da hast du aber das friedliche Beispiel genommen, im Eishockey gibt es sowas sehr wohl. Da gibt es Musikgruppen wie Slapshot die sich selber als Eishockeyhooligans bezeichnen. Auch beim Basketball ist es schon des öfteren zu Ausschreitungen nach Spielen gekommen. Es gibt es also durchaus auch in Amerika.
Beim Eishockey war ich tatsächlich noch nicht in den Staaten, aber beim Basketball und Football sehr wohl und habe da keine negativen Erfahrungen gemacht, obwohl gerade das Spiel Florida State gegen Miami als extrem brisant eingestuft wurde und ich auch, bei den Pöbeleien die da abgingen, welche Frankfurt gegen OXX wie einen Kindergeburtstag erscheinen liessen, die ganze Zeit darauf wartete, dass es tierisch kracht!
Die einzigen Ausschreitungen beim Basketball an die ich mich erinnern kann, waren übrigens nach dem Titelgewinn der LA Lakers, was aber auf andere Ursachen zurckzuführen ist und mit Hooliganismus oder normaler Fußballrandale nicht zu vergleichen ist!
eigentlich braucht man gar nicht so weit zu gucken - beim hallenhandball bleibts auch friedlich. ich habe dieses jahr zwei buli-spiele in großwallstadt gesehen (flensburg und wallau). keine fantrennung, keine polizei und ziemlich viel spaß. wallau kam übrigens im eintracht-bus, da ging einem das herz auf
@beverungen: Das ist so nicht ganz richtig...ich kann mich noch an eine große Handballveranstaltung erinnern...bei der jemand niedergestochen worden ist und daran verstarb..darauf durfte kein Alkohol mehr bei einem Handballspiel verkauft werden..ist schon einige Jährchen her.... Brady
weia, hört sich gar nicht gut an - aber scheint wohl die mega ausnahme zu sein. richtig schlimm wirds dann, wenn es die ersten verletzten hools beim synchron-schwimmen gibt.
interessant ists aber schon, weshalb es ausgerechnet beim fußball haue und randale gibt. und auf die schnelle fällt mir da keine alles erklärende antwort ein. vielleicht ists die tradition (mythos), der alkohol, die polizei und entsprechende verbote (zaunfahnen, alk, doppelhalter, überwachung etc) und/oder die große bedeutung, die der jeweilig lieblingsverein für den einzelnen hat. nimmt ja teilweise religiöse züge an - und wenn's um ihren gott geht, verstehen die wenigsten spaß.
@Beverungen: Wie gesagt das ist schon ein paar jährchen her und das hat wohl damals viel viel Alkohol eine Rolle gespielt...
Ich kann mich deiner Ausführung bezüglich Gewalt usw im Stadion und die Gründe dafür nur anschliessen....ich denke das sind so viele Faktoren die zusammen gesetzt dieses Verhalten zum Vorschein bringt...
Das merkwürdige an der Gewalt beim Fussball ist doch auch, das es bis in die niedrigsten Klassen sowas gibt. Da machen das dann aber oft nicht die Zuschauer sondern die Spieler selbst. Das gibt es wirklich in keiner anderen Sportart so wie im Fussball.
Beverungen schrieb: weia, hört sich gar nicht gut an - aber scheint wohl die mega ausnahme zu sein. richtig schlimm wirds dann, wenn es die ersten verletzten hools beim synchron-schwimmen gibt.
interessant ists aber schon, weshalb es ausgerechnet beim fußball haue und randale gibt. und auf die schnelle fällt mir da keine alles erklärende antwort ein. vielleicht ists die tradition (mythos), der alkohol, die polizei und entsprechende verbote (zaunfahnen, alk, doppelhalter, überwachung etc) und/oder die große bedeutung, die der jeweilig lieblingsverein für den einzelnen hat. nimmt ja teilweise religiöse züge an - und wenn's um ihren gott geht, verstehen die wenigsten spaß.
Mir fallen da gleich mehrere Antworten ein, die in Verbindung miteinander der Sache nahe kommen.
1. Fußball ist nun mal für uns alle und sehr viele hier in Deutschland eine geile Sportart - der Sport Nummer1!! Viele lieben ihren Verein. Fußball ist ihr einziger wahrer Lebensinhalt.Anhänger anderer Vereine sind somit direkt oder indirekt eine Bedrohung. Umso mehr, wenn man weiß, daß viele auf der Gegenseite den eigenen Verein hassen oder zumindest nicht mögen... 2. Fußball steht im Rampenlicht, und somit auch alles, was drumherum geschieht. Das ist ein richtiger Rummel um die Spiele herum. Je näher der Tag und das Stadion rückt. Die Leute sind in erregter Stimmung. Hinzu kommt (wichtig!) das Gefühl der Macht in einer großen Gruppe Gleichgesinnter. Darüber hinaus gehören kleinere Schlägereien ja fast schon traditionell dazu. Die Polizei reizt die Leute noch und gibt Ihnen noch das Gefühl, wichtig zu sein. Die Stimmung im Stadion heizt zusätzlich ein. Man kann mal Dinge tun, die im Alltag nicht möglich sind. Es herrscht eine Art Anarchie.
3. Fussball ist bei vielen Lokalpatriotismus pur, da wird der Heimatort/-stadt verteidigt gegen den vermeintlichen "Eindringling". Heute ist das zwar nicht mehr so ausgeprägt, aber immer noch vorhanden.
propain schrieb: 3. Fussball ist bei vielen Lokalpatriotismus pur, da wird der Heimatort/-stadt verteidigt gegen den vermeintlichen "Eindringling". Heute ist das zwar nicht mehr so ausgeprägt, aber immer noch vorhanden.
wofür hammer denn die ganzen buchstaben
klar sind sachlage und vor allem etwaige lösungen äusserst kompliziert, allerdings halte ich von überwachung und massivem polizeieinsatz relativ wenig - es fördert angst und aggression; vor allem wenn der fußballfan als feindbild gesehen wird und nicht als, sagen wir mal: partner. dies gilt auch für die vereinsverantwortlichen, deren kommunikation mit den fans seit jeher zu wünschen übrig lässt.
ein problem ist sicherlich die zusammenarbeit mit sponsoren - da ist natürliche eine krakeelende horde nicht wirklich imagefördernd. ärgerlich ist in dem zusammenhang die stadionzeitung vom dresdenspiel, in welchem fraport ungeniert vom "grünen flughafen" faselt und leutselig anführt, dass streuobstwiesen gefördert werden. am dienstag liest du dann in der rundschau, dass eben jene fraport höhere grenzwerte für den lärmpegel fordert. "schallschutzkosten gefährden wettbewerbsfähigkeit"
dass das feuerzeug von einem v.i.p. kam, wusste ich gar nicht. vielleicht sollte man mal die gepflogenheiten des alkoholausschanks in den vip-räumen überprüfen
@ bieberer adler
ich halte es gefährlich, alles, was sich im extremen rechten bereich abspielt, zu bagatellisieren. mag sein, dass dummheit und protest ein faktor für das wiedererstarken ist. wenn allerdings sechstausend leute in mücka am feiern sind, dann geschieht dies sicherlich nicht bei döner und ouzo. kann man einer mainzer busfahrerin noch zurufen: "selbst schuld" wenn sie in frankfurt parkt und einen demolierten bus wieder findet, so glaube ich kaum, dass es für einen afrikaner ein spaß ist, sich im trubel unter die leute zu mischen. und wenn es soweit kommt, dass es "ausländer befreite zonen" gibt, weil sie sich nicht mehr unter die leute trauen, dann haben wir ein problem. dummheit hin, protest her.
sollte sich die situation im osten noch weiter zuspitzen, sprich die armut größer und die zukunftsperspektiven geringer, dann könnte der sumpf gewaltig blühen. und da hat propain völlig recht, was desinteresse und arroganz der hiesigen politiker angeht.
stadionverbot und zufall?
in cottbus wurde ein kritischer schreiberling zunächst vom präsidenten mit stadionverboten belegt, bis ein ordentliches gericht dieses aufhob.
in bielefeld hat sich ein fan nach stadionverbot, dass ihm ungerecht vorkam, umgebracht.
und dies ist nur die spitze des eisbergs.
Wie gesagt, es ist äußerst kompliziert. Die Frage, die ich mir aber immer wieder bei solchen Diskussionen stelle ist, warum z.B. bei Footballspielen in den USA, und wir sind ja nicht gerade als das friedfertigste Volk bekannt, trotz zum Teil heftigster verbaler Attacken zwischen den Fans, keine Schlägereien aufkommen und man danach sogar friedlich, nebeneinander am Bierstand stehen kann und das obwohl es keinerlei Zäune gibt, die Ordner recht freundlich sind und das Polizeiaufgebot relativ gering.
Ist es tatsächlich so, wie Du vermutest, dass massive Polizei und Ordner, plus strengen Maßnahmen, Stress heraufbeschwören oder hat dieses Verhalten sogar eine Art Tradition bei uns?
In diesem Sinne....
Ich vermute leider eher Letzteres!
Da hast du aber das friedliche Beispiel genommen, im Eishockey gibt es sowas sehr wohl. Da gibt es Musikgruppen wie Slapshot die sich selber als Eishockeyhooligans bezeichnen. Auch beim Basketball ist es schon des öfteren zu Ausschreitungen nach Spielen gekommen. Es gibt es also durchaus auch in Amerika.
Beim Eishockey war ich tatsächlich noch nicht in den Staaten, aber beim Basketball und Football sehr wohl und habe da keine negativen Erfahrungen gemacht, obwohl gerade das Spiel Florida State gegen Miami als extrem brisant eingestuft wurde und ich auch, bei den Pöbeleien die da abgingen, welche Frankfurt gegen OXX wie einen Kindergeburtstag erscheinen liessen, die ganze Zeit darauf wartete, dass es tierisch kracht!
Die einzigen Ausschreitungen beim Basketball an die ich mich erinnern kann, waren übrigens nach dem Titelgewinn der LA Lakers, was aber auf andere Ursachen zurckzuführen ist und mit Hooliganismus oder normaler Fußballrandale nicht zu vergleichen ist!
Wie gesagt, ich fand das höchst merkwürdig!
Brady
interessant ists aber schon, weshalb es ausgerechnet beim fußball haue und randale gibt. und auf die schnelle fällt mir da keine alles erklärende antwort ein. vielleicht ists die tradition (mythos), der alkohol, die polizei und entsprechende verbote (zaunfahnen, alk, doppelhalter, überwachung etc) und/oder die große bedeutung, die der jeweilig lieblingsverein für den einzelnen hat. nimmt ja teilweise religiöse züge an - und wenn's um ihren gott geht, verstehen die wenigsten spaß.
Ich kann mich deiner Ausführung bezüglich Gewalt usw im Stadion und die Gründe dafür nur anschliessen....ich denke das sind so viele Faktoren die zusammen gesetzt dieses Verhalten zum Vorschein bringt...
Brady
Mir fallen da gleich mehrere Antworten ein, die in Verbindung miteinander der Sache nahe kommen.
1. Fußball ist nun mal für uns alle und sehr viele hier in Deutschland eine geile Sportart - der Sport Nummer1!! Viele lieben ihren Verein. Fußball ist ihr einziger wahrer Lebensinhalt.Anhänger anderer Vereine sind somit direkt oder indirekt eine Bedrohung. Umso mehr, wenn man weiß, daß viele auf der Gegenseite den eigenen Verein hassen oder zumindest nicht mögen...
2. Fußball steht im Rampenlicht, und somit auch alles, was drumherum geschieht. Das ist ein richtiger Rummel um die Spiele herum. Je näher der Tag und das Stadion rückt. Die Leute sind in erregter Stimmung. Hinzu kommt (wichtig!) das Gefühl der Macht in einer großen Gruppe Gleichgesinnter. Darüber hinaus gehören kleinere Schlägereien ja fast schon traditionell dazu. Die Polizei reizt die Leute noch und gibt Ihnen noch das Gefühl, wichtig zu sein.
Die Stimmung im Stadion heizt zusätzlich ein. Man kann mal Dinge tun, die im Alltag nicht möglich sind. Es herrscht eine Art Anarchie.
miep
Stimmt. Hatt ich vergessen...DAzKE!