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Geschichten aus dem Waldstadion

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Bei dem Spiel sind auch schon viele früher gegangen...

Sa 02.05.1992, 15:30 Uhr
Bundesliga 1991/1992, 35. Spieltag
30.000 Zuschauer - Schiedsrichter: Karl-Heinz Gläser

Tore:
1:0  Lothar Sippel       84.  
2:0  Lothar Sippel       86.  
3:0  Anthony Yeboah       89.  

Wir haben uns damals im Block H kaputt gelacht als wir die alle haben zurück ins Stadion rennen sehn

Aber Dank dem Joker Lothar hat es ja zum Sieg gereicht, in der Saison war eh nicht alles normal!
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anno1899 schrieb:
Bei dem Spiel sind auch schon viele früher gegangen...

Sa 02.05.1992, 15:30 Uhr
Bundesliga 1991/1992, 35. Spieltag
30.000 Zuschauer - Schiedsrichter: Karl-Heinz Gläser

Tore:
1:0  Lothar Sippel       84.  
2:0  Lothar Sippel       86.  
3:0  Anthony Yeboah       89.  

Wir haben uns damals im Block H kaputt gelacht als wir die alle haben zurück ins Stadion rennen sehn

Aber Dank dem Joker Lothar hat es ja zum Sieg gereicht, in der Saison war eh nicht alles normal!

Dresden oder Duisburg ?
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Petermann schrieb:

anno1899 schrieb:
Bei dem Spiel sind auch schon viele früher gegangen...

Sa 02.05.1992, 15:30 Uhr
Bundesliga 1991/1992, 35. Spieltag
30.000 Zuschauer - Schiedsrichter: Karl-Heinz Gläser

Tore:
1:0  Lothar Sippel       84.  
2:0  Lothar Sippel       86.  
3:0  Anthony Yeboah       89.  

Wir haben uns damals im Block H kaputt gelacht als wir die alle haben zurück ins Stadion rennen sehn

Aber Dank dem Joker Lothar hat es ja zum Sieg gereicht, in der Saison war eh nicht alles normal!

Dresden oder   Duisburg ?


Mein Fehler, Sorry!
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Zu früh heimgehen, das ist so ein Thema...

Das wäre mir bei einem "Jahrhundertspiel" auch fast mal passiert.

Saison 1973/74.

Eintracht - VFB Stuttgart, 4.Spieltag

Es war nach langen Jahren mal wieder eine gute Saison. Die Eintracht hatte zuvor in Köln 1:1, gegen Duisburg 3:0, und in Lautern 4:1 gespielt.

Es war ein heisser Sommertag. Das Stadion war im Umbau für die WM 74 und mit 35.000 hoffnungsfrohen Zuschauern ausverkauft.

Stuttgart war ebenfalls gut gestartet.

Und nach ich glaube etwa 70 Minuten stand es aussichtslos 0:3. Die Eintracht hatte einfach kein Mittel gefunden, und Stuttgart spielte clever das Spiel runter.

Meine Heimat war damals der G-Block.

Mit etwa 10 Leuten rollten wir unsere großen Fahnen ein, trotteten nach oben und gingen auf der Rückseite die Stufen runter zum Blockausgang.

Ein paar Meter weiter war eine Getränkestand, wo wir noch mal anhielten und uns etwas Kühles gönnten.

Wir standen einige Minuten desillusioniert da, als plötzlich Torjubel aufbrandete!

Wir rechneten mit dem 0:4, erkannten jedoch nach ein paar Sekunden, daß die Eintracht verkürzt hatte.

Sofort hasteten wir wieder die Stufen zum Block hinauf. Dort standen aber eine Menge Leute herum, ein Durchkommen war unmöglich, und zu sehen war auch nichts.

Was tun?

Wir rannten wieder runter, rüber zum Block H, und dort wieder rauf.

Damals gab es, vom G-Block durch einen Zaun getrennt, einen etwa 1 Meter breiten Streifen oberhalb des H-Bocks und seitlich vom oberen Teil des G-Blocks. Unterhalb dieses Streifens begann der Abhang der Bepflanzung von Bäumen und Sträuchern.

Vom H-Block aus, in den man im übrigen wegen der vielen Leute auch nicht mehr reinkam, konnte man auf diesen schmalen Streifen raufkraxeln.
Auch dort standen zwar schon etliche Leute, aber es war noch etwas Platz, und wir quetschten uns dazwischen.

Es dauerte auch nicht lange, da fiel das 2:3, was schon sehr starke Turbulenzen zur Folge hatte. Nach lebhaftem Jubel wurden dann auch flugs die großen Fahnen wieder zusammengebaut, obwohl es dort kaum PLatz zum Schwenken gab.

Die Stimmung im Stadion hatte sich schlagartig geändert.

Nach dem 0:3 gab es keine Pfiffe (warum auch, die Eintracht spielte nicht schlecht, aber es gibt ja so Tage an denen halt anscheinend einfach nichts klappt...). Es war einfach nur Stille.

Nach dem 1:3 gab es aufmunternde Anfeuerung.

Diese wich nach 2:3 wilden "EINTRACHT! - (klatsch klatsch klatsch) - EINTRACHT!" - Stakkatos (ich muß dazu sagen: wir haben auch damals schon ne Menge Lieder geträllert, aber das war bei diesem Spiel und zu diesem Spielstand völlig irrelevant. Die Leute waren nun viel zu angespannt).

Auf dem Platz hatte die Eintracht das Spiel schon längst an sich gerissen. Stuttgart kam nicht mehr über die Mittellinie. Angriff auf Angriff brandete auf das Stuttgarter Tor.

Nun, es kam wie es zum Glück eben kam an diesem großen Tag in der Eintracht-Geschichte: die Eintracht glich aus zum 3:3.

Bei den Leuten gab es kein Halten mehr.

Man wußte garnicht mehr was man zuerst tun sollte: brüllen, springen wie ein wildgewordener Ochse, Leute umarmen, versuchen die Fahne zu schwenken, in die damals weitverbreitete 3-Klang-Hupe, die einem um den Hals baumelte, reinpusten das die Backen platzen...

Das Spiel lief weiter. Die Eintracht stürmte mit Mann und Maus. Die Zuschauer hatten sämtliche Hemmungen fahren lassen und brüllten wie die Stiere. "EINTRACHT! EINTRACHT!" donnerte es durchs Stadion. Niemand saß mehr auf seinem PLatz. Stuttgart fand nicht mehr statt, wurde nun förmlich hinausgefegt aus dem Stadion von dem Orkan auf dem Platz und den Rängen!

Das Spiel erhob sich nun zur Legende: es folgte das 4:3!

Das Stadion bebte, wildfremde Menschen lagen sich in Rudeln in den Armen und sprangen und tanzten als hätten sie alle Last der Welt abgeschüttelt, die Unsterblichkeit erlangt und noch nen 6er im Lotto obendrauf.

Von unserem Mob hinterm Zaun war nichts mehr erkennbar. Arme, Beine, Köpfe, Fahnen, alles wie nach einem Wirbelsturm wild durcheinander gemischt und umhüllt von einer dicken Staubwolke.

Wir verloren nicht nur den Boden unter den Füssen sondern purzelten anschließend in tiefer Glückseligkeit zwischen Bäumen und Sträuchern 20 Meter den Abhang hinunter.

Schlusspfiff!

Beim Gedanken an diesen Tag überkommt es mich noch heute, 30 Jahre später.

Zu allem Glück kommt noch, daß der Vater von einem unserer damaligen Jungs die Endphase des Spieles, die live und ungeschnitten im Radio übertragen wurde, auf Cassette aufgenommen hat.

Eine Kopie davon hab ich hier zuhause. Von Zeit zu Zeit, wenn ich etwas Aufmunterung nötig habe, höre ich es mir an.
Die Klangqualität ist mies. Der Radioreporter ist nach dem 2:3 kaum mehr zu verstehen so tobt die Kulisse.

15 Minuten Legende für die Ohren. Unbezahlbar.

Es sind Dinge wie diese, die mich auf ewig an diesen Verein binden.

Und die Erinnerung an solche Tage wie diesen oder das 5:1 gegen Lautern im Mai 99 werde ich eines Tages mitnehmen in eine hoffentlich bessere Welt...

miep  

P.S. Die Eintracht wurde damals 5., blieb bis zum 7.Spieltag ungeschlagen, verlor dann unter Flutlicht in Oxxenbach 2:5 (Randale ohne Ende), spielte beim Oktoberfest in München vor 74.000, darunter 20.000 Frankfurter, 2:2 und unterlag bei Flutlicht in Essen 3:6 (fällt jemand was auf?).
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@ miep

Ich war bei dem Spiel nicht dabei,Lehrgang.
Zu der Zeit waren wir sehr Auswärtsschwach.
Aber auch Heimstark.Habe ein Jahr später
das 5:5 gegen Stuttgart gesehen.
Kunter mit seine schlechte Arre hatte kein guten Tag.
Schee wars.
PM
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Jo beim 5:5 war ich auch - kurioses Spiel...
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Kann sich noch jemand an das 3:3 gegen Karlsruhe erinnern?

Lothar Buchmann war damals unser Trainer. Nachdem die Eintracht recht spät einen 0:2-Rückstand ausgeglichen hatte, ging der KSC nochmal kurz vor Schluss mit 3:2 in Führung. Den Ausgleich in der Nachspielzeit hat Buchmann, der zu diesem Zeitpunkt schon wütend das Stadion verlassen hatte, nicht mehr mitbekommen.
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Kann sich noch jemand an das 3:3 gegen Karlsruhe erinnern?

Lothar Buchmann war damals unser Trainer. Nachdem die Eintracht recht spät einen 0:2-Rückstand ausgeglichen hatte, ging der KSC nochmal kurz vor Schluss mit 3:2 in Führung. Den Ausgleich in der Nachspielzeit hat Buchmann, der zu diesem Zeitpunkt schon wütend das Stadion verlassen hatte, nicht mehr mitbekommen.

Gruß,
Rheinadler65
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miep0202 schrieb:
P.S. Die Eintracht wurde damals 5., blieb bis zum 7.Spieltag ungeschlagen, verlor dann unter Flutlicht in Oxxenbach 2:5 (Randale ohne Ende), spielte beim Oktoberfest in München vor 74.000, darunter 20.000 Frankfurter, 2:2 und unterlag bei Flutlicht in Essen 3:6 (fällt jemand was auf?).


Abgesehen davon, dass wir zweimal unter Flutlicht mit drei Toren Unterschied verloren haben, ist mir nichts aufgefallen. Hilf mir auf die Sprünge

Gruß,
Rheinadler65
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Rheinadler65 schrieb:

miep0202 schrieb:
P.S. Die Eintracht wurde damals 5., blieb bis zum 7.Spieltag ungeschlagen, verlor dann unter Flutlicht in Oxxenbach 2:5 (Randale ohne Ende), spielte beim Oktoberfest in München vor 74.000, darunter 20.000 Frankfurter, 2:2 und unterlag bei Flutlicht in Essen 3:6 (fällt jemand was auf?).


Abgesehen davon, dass wir zweimal unter Flutlicht mit drei Toren Unterschied verloren haben, ist mir nichts aufgefallen. Hilf mir auf die Sprünge

Gruß,
Rheinadler65



Dem Manne soll geholfen werden:

http://www.eintracht.de/forum/list.php?thread=10889334

Gruß

miep  
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miep0202 schrieb:

Dem Manne soll geholfen werden:

http://www.eintracht.de/forum/list.php?thread=10889334

Gruß

miep  


Vielen Dank! Ich liebe solche Statistiken (ernsthaft).

Gruß
Rheinadler65
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Gern geschehen!

Ich liebe sie auch - vor allem dann, wenn sie so gut für die Eintracht ausfallen!  


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