... ist z.B., daß der Getroffene ziemlich angesäuert darauf reagiert. So geschehen beim NBA-Spiel zwischen den Indiana Pacers und den Detroit Pistons. Wer die Fernsehbilder noch nicht gesehen hat, hier ist ein Link:
An die hochkritische "Amerika, Amerika"-Fraktion gerichtet: so bedauerlich der Vorfall ist, so sehr geht in den Vorurteilen unter, daß es bislang der tragische Höhepunkt sehr seltener Tätlichkeiten in der NBA-Geschichte ist.
Da bei uns das Werfen von Gegenständen der Regelfall ist, kann man wohl eher traurigerweise von "Deutschland, Deutschland - hier ists so wunderbar" sprechen.
Persönlich hatte mich eher die Ruhe und Gelassenheit der Reporter im Video unter dem Link beeindruckt, als auch die Regie, die das Ereignis zu einem Happening gemacht hat.
Die Plätze, auf denen die sich gekloppt haben, waren ja nicht gerade billig. Das ist die oberste Preiskategorie, also richtig teuer. Und trotzdem so assig.
Beim Duell zwischen Titelverteidiger Detroit Pistons und den Indiana Pacers war es in der Central Division der Eastern Conference zu einer beispiellosen Massenschlägerei zwischen Spielern und Fans gekommen. Die Partie musste beim Stand von 82:97 genau 45,9 Sekunden vor Abpfiff abgebrochen werden. Die Pacer-Stars Ron Artest, Stephen Jackson und Jermaine O'Neal sowie Ben Wallace von den Pistons wurden später auf unbegrenzte Zeit gesperrt.
«Das war das Hässlichste und Schlimmste, was ich in der NBA jemals erlebt habe. Ich schäme mich», sagte Pistons-Coach Larry Brown. «Ich habe gedacht, ich müsste um mein Leben kämpfen», zeigte sich vor allem auch Indiana-Trainer Rick Carlisle geschockt.
Der ehemalige NBA-Spieler und derzeitige ESPN-TV-Kommentator Greg Anthony drückte sich noch drastischer aus: «Dass Fans sich auf dem Spielfeld mit Spielern Prügeln ist das Allerletzte. Ich glaube, die Kultur im Sport geht mehr und mehr verloren. Auch beim Fußball in Europa ist das zu sehen. Da wird so viel Hass und Gehässigkeit in der Gesellschaft geschürt, dass auch der Sport nicht davon unberührt bleibt. Das wird über TV- und Radio-Sendungen noch angeheizt.»
Wallace war bei einem seiner Korbleger von Artest gefoult worden und hatte sich gewehrt. Die Eskalation der Gewalt war nicht mehr zu verhindern, obwohl sich die Trainer einmischten und die Spieler beruhigen wollten. Als Artest zum zweiten Mal von einem Plastik- Becher aus dem Publikum getroffen wurde, rastete der 25-Jährige völlig aus.
Sicherheitspersonal versuchte, die Situation in den Griff zu bekommen. Aber Artest ließ sich erneut in eine Prügelei mit Fans ein und schlug wie auch Kollege Jermaine O'Neal Freund und Feind dabei ins Gesicht. Die Indiana-Spieler konnten nur unter Polizeischutz aus der Halle geführt werden. «Die Polizei ermittelt», sagte Pistons- Sprecher Matt Dobek später.
Die Beteiligten müssen mit langen Sperren rechnen, NBA-Sprecher Tim Frank sagte: «Bevor wir Konsequenzen ziehen werden wir erstmal die TV-Bilder auswerten.» Artest hatte schon vor kurzem Schlagzeilen gemacht, weil er während eines Spiels einen TV-Monitor am Spielfeldrand zertrümmert hatte.
Ich weiß nicht was das Gejammer soll, bei der superlangweiligen Kommerz-Versanstaltung NBA passiert halt mal was. Ist doch höchst unterhaltsam! (Ich habe mir den Mist bereits selbst live in Detriot angeschaut *gähn*)
Man stelle sich das mal bei uns vor: Tim Wiese schlägt erst Schur nieder, klettert dann aufn Zaun um Martin Stein eine zu knallen...
Und ein paar Augenblicke später fliegen ein paar abgetrennte Gliedmaßen mit Torwarthandschuhen zurück aufs Spielfeld.
Wenn ein Spieler sich nicht unter Kontrolle hat, sollte man das nicht den zurecht verärgerten Fans vorwerfen.
naja, in der nba spielen halt viele ehemals sozial unterprivilegierte spieler: so kommt es halt hin und wieder zu "street-life"-ähnlichen eskapaden, manchmal auf dem, manchmal abseits des spielfeldes. das geld (oder die collegestipendien) kommt (bzw. kommen) oft schneller, als sich manieren erlernen... die vorfälle sind natürlich übel, verwundern angesichts des ein oder anderen handfesten skandals außerhalb der hallen aber nicht weiter. einzig die reaktion des an sich prüden publikums war überraschend: dass man sich selbst vom liebgewonnenen popcorn trennt, um die spieler zu bewerfen...tztz
Naja, ich denke was Cantona damals gemacht hat war noch ein bisschen härter. War in Irland überall in den Medien und viele Leute haben sich sehr darüber aufgeregt. Ich denke so viel wie die Spieler verdienen sollten die sich beherrschen können. Es ist doch letztendlich so, das die Fussballer spielen um uns (die Fans) zu unterhalten, oder? Keine Fans = Kein Gehalt. Da sollte man auch die eine oder andere "beschimpfung" über sich ergehen lassen und denken "Wir haben schon Dein Geld, daher ignoriere ich Deine Geste"
Ach und wo wir schon bei den doofen Amis sind, sollten wir uns bedanken das Amerika so ein freies Land ist in dem das Grundgesetz besagt das jeder das Recht auf eine Schusswaffe hat.
Und gerade das wird nochmal extrem teuer. Nicht nur der Spieler selbst, sondern auch die Veranstalter die für die Security verantwortlich sind werden jetzt erst mal schön ordentlich nach amerikanischem Recht verklagt. Bin mal gespannt, was dabei raus kommt und welche Strafe der Becherwerfer (falls identifiziert) bekommt...
Jugger schrieb: Und gerade das wird nochmal extrem teuer. Nicht nur der Spieler selbst, sondern auch die Veranstalter die für die Security verantwortlich sind werden jetzt erst mal schön ordentlich nach amerikanischem Recht verklagt. Bin mal gespannt, was dabei raus kommt und welche Strafe der Becherwerfer (falls identifiziert) bekommt...
Wieso kann ich denn keinen auf Millionen verklagen für den ganzen "emotional stress and psychological harm", den mir die Eintracht über die Jahre so beschert hat? Das Geld könnte ich gut gebrauchen.
codename47 schrieb: Ach und wo wir schon bei den doofen Amis sind, sollten wir uns bedanken das Amerika so ein freies Land ist in dem das Grundgesetz besagt das jeder das Recht auf eine Schusswaffe hat.
so, ich habe auch ein amerikanisches "rechts"-paradoxon zu bieten:
USA: 55 Jahre Haft für Cannabishändler [20.11.2004]
Ein Bundesrichter im US-Bundesstaat Utah hat einen 25-jährigen Chef einer Musikfirma und Cannabishändler zu 55 Jahren und einem Tag Haft verurteilt. Anschliessend kritiserte der Richter sein eigenes Urteil, wies aber darauf hin, dass ihm das Gesetz keinen Spielraum ließ. Weldon H. Angelos verkaufte bei zwei Gelegenheiten Cannabis im Wert von 350 Dollar (ca. 270 Euro) an einen Polizeispitzel. Dabei trug er eine versteckte Schusswaffe bei sich, von der er keinen Gebrauch machte.
Sollte er die Strafe überleben, wäre er bei seiner Freilassung 80 Jahre alt. Seine beiden Kinder, jetzt 5 und 7, wären dann 60 bzw. 62 Jahre alt. Ein Jahr Haft kostet die US-Steuerzahler etwa 25.000 Dollar. Bei 55 Jahren wären das also rund 1,3 Millionen Dollar.
Hätte der Unternehmer jemanden erschossen, ohne dabei Cannabis zu verkaufen, dann wäre das Urteil deutlich milder ausgefallen. Ein Mörder muss nach den selben Strafmassrichtlinien normalerweise mit höchstens 25 Jahren rechnen, also 30 Jahre weniger als der Cananbishändler, der keine Waffe zog.
Zwei Stunden vor dem Urteil gegen Angelos hatte der selbe Richter einen Mörder zu 22 Jahren hinter Gittern verurteilt, der eine alte Frau mit einem Holzpfahl zu Tode geprügelt hatte.
Der Richter forderte Angelos Anwalt auf, nach der Ausschöpfung aller Rechtsmittel ein Gnadengesuch an Präsident Bush zu richten, damit dieser die Strafe verkürzt. Ob er damit Erfolg haben wird, ist zweifelhaft. Seit Jahrzehnten hat kein US-Präsident so wenige Gnadengesuche unterschrieben wie George W. Bush.
Die derzeit geltenden strengen und unflexiblen Mindeststrafen bei Drogendelikten wurden in den 80er Jahren unter dem Einfluss einer Crack-Hysterie in den Medien erlassen. Zahlreiche Richter drängen inzwischen auf Reformen. Den Konsum illegaler Drogen haben diese Strafen jedenfalls nicht gebremst. Die USA liegen dort nach wie vor mit an der Weltspitze, trotz überquellender Gefängnisse."
Canabis 55 Jahre, Mord 22 Jahre, das ist doch mal so richtig fair. Aber wie ist es denn hier in Deutschland, ist das viel anders? Hier bekommen doch auch Leute für Ladendiebstahl eine höhere Strafe wie andere wegen einer Vergewaltigung (die sehr milde Bestrafung bei Vergewaltigung und Sex mit Kindern sind eh eine Frechheit gegenüber der Opfern).
Klar ist das blödsinnig, aber dazu muss man das Rechstsystem verstehen, was in diesem Artikel nicht erklärt wird!
In den USA ist Drogenhandel ein Kapitalverbrechen, ebenso unerlaubter Waffenbesitz. Da jedes Straftat als einzelne gewertet wird und man bei drei Kapitalverbrechen lebenslänglich in den Knast muss, erklärt sich hiermit dieses Urteil von selbst. Hätte er jetzt nur zwei, dieser drei Straftaten begangen, dann wäre er wohl mit einem wesentlich milderem Urteil davongekommen!
So kommen übrigens auch diese 5 mal lebenslänglich Urteile heraus!
http://www.dailyrecycler.com/blog/2004/11/throw-down-in-motown.html
We are living in Amerika! Amerika, ist wunderbar...
Vgl. auch http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,328972,00.html
Da bei uns das Werfen von Gegenständen der Regelfall ist, kann man wohl eher traurigerweise von "Deutschland, Deutschland - hier ists so wunderbar" sprechen.
Persönlich hatte mich eher die Ruhe und Gelassenheit der Reporter im Video unter dem Link beeindruckt, als auch die Regie, die das Ereignis zu einem Happening gemacht hat.
Die Plätze, auf denen die sich gekloppt haben, waren ja nicht gerade billig. Das ist die oberste Preiskategorie, also richtig teuer. Und trotzdem so assig.
«Das war das Hässlichste und Schlimmste, was ich in der NBA jemals erlebt habe. Ich schäme mich», sagte Pistons-Coach Larry Brown. «Ich habe gedacht, ich müsste um mein Leben kämpfen», zeigte sich vor allem auch Indiana-Trainer Rick Carlisle geschockt.
Der ehemalige NBA-Spieler und derzeitige ESPN-TV-Kommentator Greg Anthony drückte sich noch drastischer aus: «Dass Fans sich auf dem Spielfeld mit Spielern Prügeln ist das Allerletzte. Ich glaube, die Kultur im Sport geht mehr und mehr verloren. Auch beim Fußball in Europa ist das zu sehen. Da wird so viel Hass und Gehässigkeit in der Gesellschaft geschürt, dass auch der Sport nicht davon unberührt bleibt. Das wird über TV- und Radio-Sendungen noch angeheizt.»
Wallace war bei einem seiner Korbleger von Artest gefoult worden und hatte sich gewehrt. Die Eskalation der Gewalt war nicht mehr zu verhindern, obwohl sich die Trainer einmischten und die Spieler beruhigen wollten. Als Artest zum zweiten Mal von einem Plastik- Becher aus dem Publikum getroffen wurde, rastete der 25-Jährige völlig aus.
Sicherheitspersonal versuchte, die Situation in den Griff zu bekommen. Aber Artest ließ sich erneut in eine Prügelei mit Fans ein und schlug wie auch Kollege Jermaine O'Neal Freund und Feind dabei ins Gesicht. Die Indiana-Spieler konnten nur unter Polizeischutz aus der Halle geführt werden. «Die Polizei ermittelt», sagte Pistons- Sprecher Matt Dobek später.
Die Beteiligten müssen mit langen Sperren rechnen, NBA-Sprecher Tim Frank sagte: «Bevor wir Konsequenzen ziehen werden wir erstmal die TV-Bilder auswerten.» Artest hatte schon vor kurzem Schlagzeilen gemacht, weil er während eines Spiels einen TV-Monitor am Spielfeldrand zertrümmert hatte.
Quelle: dpa
Man stelle sich das mal bei uns vor: Tim Wiese schlägt erst Schur nieder, klettert dann aufn Zaun um Martin Stein eine zu knallen...
Und ein paar Augenblicke später fliegen ein paar abgetrennte Gliedmaßen mit Torwarthandschuhen zurück aufs Spielfeld.
Wenn ein Spieler sich nicht unter Kontrolle hat, sollte man das nicht den zurecht verärgerten Fans vorwerfen.
die vorfälle sind natürlich übel, verwundern angesichts des ein oder anderen handfesten skandals außerhalb der hallen aber nicht weiter. einzig die reaktion des an sich prüden publikums war überraschend: dass man sich selbst vom liebgewonnenen popcorn trennt, um die spieler zu bewerfen...tztz
Keine Fans = Kein Gehalt.
Da sollte man auch die eine oder andere "beschimpfung" über sich ergehen lassen und denken "Wir haben schon Dein Geld, daher ignoriere ich Deine Geste"
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,329053,00.html
http://abcnews.go.com/US/wireStory?id=272736
Wieso kann ich denn keinen auf Millionen verklagen für den ganzen "emotional stress and psychological harm", den mir die Eintracht über die Jahre so beschert hat? Das Geld könnte ich gut gebrauchen.
so, ich habe auch ein amerikanisches "rechts"-paradoxon zu bieten:
USA: 55 Jahre Haft für Cannabishändler [20.11.2004]
Ein Bundesrichter im US-Bundesstaat Utah hat einen 25-jährigen Chef einer Musikfirma und Cannabishändler zu 55 Jahren und einem Tag Haft verurteilt. Anschliessend kritiserte der Richter sein eigenes Urteil, wies aber darauf hin, dass ihm das Gesetz keinen Spielraum ließ. Weldon H. Angelos verkaufte bei zwei Gelegenheiten Cannabis im Wert von 350 Dollar (ca. 270 Euro) an einen Polizeispitzel. Dabei trug er eine versteckte Schusswaffe bei sich, von der er keinen Gebrauch machte.
Sollte er die Strafe überleben, wäre er bei seiner Freilassung 80 Jahre alt. Seine beiden Kinder, jetzt 5 und 7, wären dann 60 bzw. 62 Jahre alt. Ein Jahr Haft kostet die US-Steuerzahler etwa 25.000 Dollar. Bei 55 Jahren wären das also rund 1,3 Millionen Dollar.
Hätte der Unternehmer jemanden erschossen, ohne dabei Cannabis zu verkaufen, dann wäre das Urteil deutlich milder ausgefallen. Ein Mörder muss nach den selben Strafmassrichtlinien normalerweise mit höchstens 25 Jahren rechnen, also 30 Jahre weniger als der Cananbishändler, der keine Waffe zog.
Zwei Stunden vor dem Urteil gegen Angelos hatte der selbe Richter einen Mörder zu 22 Jahren hinter Gittern verurteilt, der eine alte Frau mit einem Holzpfahl zu Tode geprügelt hatte.
Der Richter forderte Angelos Anwalt auf, nach der Ausschöpfung aller Rechtsmittel ein Gnadengesuch an Präsident Bush zu richten, damit dieser die Strafe verkürzt. Ob er damit Erfolg haben wird, ist zweifelhaft. Seit Jahrzehnten hat kein US-Präsident so wenige Gnadengesuche unterschrieben wie George W. Bush.
Die derzeit geltenden strengen und unflexiblen Mindeststrafen bei Drogendelikten wurden in den 80er Jahren unter dem Einfluss einer Crack-Hysterie in den Medien erlassen. Zahlreiche Richter drängen inzwischen auf Reformen. Den Konsum illegaler Drogen haben diese Strafen jedenfalls nicht gebremst. Die USA liegen dort nach wie vor mit an der Weltspitze, trotz überquellender Gefängnisse."
http://www.cannabislegal.de/neu/2004-11.htm#2004-11-20-us
In den USA ist Drogenhandel ein Kapitalverbrechen, ebenso unerlaubter Waffenbesitz. Da jedes Straftat als einzelne gewertet wird und man bei drei Kapitalverbrechen lebenslänglich in den Knast muss, erklärt sich hiermit dieses Urteil von selbst. Hätte er jetzt nur zwei, dieser drei Straftaten begangen, dann wäre er wohl mit einem wesentlich milderem Urteil davongekommen!
So kommen übrigens auch diese 5 mal lebenslänglich Urteile heraus!