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Streubesitz bei der EF AG

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Hallo,

kann mir jemand sagen, warum man sich gegen einen börsengehandelten Anteil der Aktien bei der Eintracht Frankfurt AG entschieden hat?
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Das stand doch nie zur Debatte.

Die Ag wurde im Juli 2000 auf Initiative von R. Leben gegründet (der als Alternative nur die Insolvenz sah und dies den Handelnden damals weiss machte), um einen Investor einsteigen zu lassen. Da waren Medienfirmen des Neuen Marktes im Gespräch und schließlich stieg Octagon ein mit 49,9%.

Als Octagon in der Andermatt-Saison ausstieg war kurz dieser Ungar (Varzogi oder so mit seiner Fotex-Holding) im Gespräch und dann kam die Fastpleite kurz vor der Reimann-Saison. Da war ein AG-Anteil wohl 0,00 wert.

Schließlich übernahmen "die Freunde der Eintracht" (damals Banken und ein paar Privainvestoren)übernahmen einen Teil (ich meine ca. 25%) der Anteile, der Rest ging zurück an den Verein.

Bis vor 4-5 Jahren war die AG nix wert, ein börslicher Verkauf wäre da wohl ein Oje geworden. Davon mal abgesehen, dass dies bei den Vereinsmitgliedern wohl nie die Zustimmung bekommen hätte.
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gereizt schrieb:
Davon mal abgesehen, dass dies bei den Vereinsmitgliedern wohl nie die Zustimmung bekommen hätte.  

Das walte Hugo der Gereizte ...  ,-)
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Varszegi hieß der olle Ungar. Hier ein wenig "Tagebuch" aus dieser seltsamen Zeit:

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/11174059,12421299/goto/
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gereizt schrieb:
Varszegi hieß der olle Ungar. Hier ein wenig "Tagebuch" aus dieser seltsamen Zeit:

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/11174059,12421299/goto/

Guter Beitrag...

[... Mal schauen, vielleich knöpf ich mir auch mal die Geschichte der "Freunde der EIntracht" vor. ...]

Hast du sie dir vorgeknöpft?

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Sicher hast du Recht damit, das vor einigen Jahren das Interesse an einer Beteiligung an der AG bei Investoren wohl kaum vorhanden gewesen sein wird. Inzwischen könnte das etwas anders aussehen.
Ob der Verein nun 68% oder 51% hält dürfte bei der Mitbestimmung keinen Unterschied machen. Sicherlich fließt jährlich entsprechend weniger Dividende in die Vereinskasse. Das vereinnahmte Geld kann aber anderweitig verwendet werden, unter Umständen kann der entgangene Zufluss durch Geldanlagen kompensiert werden (ohne dass die Gemeinnützigkeit in Frage gestellt werden muss). Für größere Investoren ist es aktuell auch schon möglich mit dem e.V. in Kontakt zu treten. Außerbörslich ist es bei vorhandenem Mitteleinsatz sicherlich möglich an Anteile der AG heran zu kommen.

Für Fans hat das Halten einer oder mehrerer Aktien aber wohl eine Bedeutung, die über das rein finanzielle Interesse hinaus geht. Allein Die Teilnahme an der Hauptversammlung dürfte einige zum Kauf bewegen. Die Auslieferung effektiver Stücke könnte ein weiterer Magnet für eingefleischte Fans sein (Quasi-Fanartikel). Hier ließen sich wohl sogar fundamental unbegründete Preise erzielen (nicht nett!).
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jukulu schrieb:


Für Fans hat das Halten einer oder mehrerer Aktien aber wohl eine Bedeutung, die über das rein finanzielle Interesse hinaus geht. Allein Die Teilnahme an der Hauptversammlung dürfte einige zum Kauf bewegen. Die Auslieferung effektiver Stücke könnte ein weiterer Magnet für eingefleischte Fans sein (Quasi-Fanartikel). Hier ließen sich wohl sogar fundamental unbegründete Preise erzielen (nicht nett!).


Naja. Dagegen steht dann die Pflicht zur Ausrichtung einer öffentlichen Hauptversammlung, die stark verschäften Publikationspflichten (Geschäftsbericht, Zwischenberichte) und weitere börsenrechtliche und andere Vorschriften, die erfüllt werden müssten.

Ein Börsengang für Fußballclubs macht nicht wirklich Sinn, erst recht nicht für Vereine von der Größe der Eintracht. Ich denke, das haben die bisherigen Versuche in dieser Richtung eindrucksvoll belegt...
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Schau dir an was aus den Borussia Dortmund Aktien wurde... Die waren so gut wie nichts mehr Wert. Als es richtung Meisterschaft ging steigen die Aktien leicht.
Nach der Meisterschaft vor wenigen Tagen sind sie schon wieder gefallen und richtig hoch (ca. 3,50 Euro) waren sie nicht wirklich.
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Es dürfte wohl vor allem auch eine Kostenfrage sein. Die oben angesprochenen verschärften Pflichten (HV, Berichte, Listing an Börsenpülätzen, etc) kosten ja auch eine Menge Geld.

Robsvl schrieb:
[...] Nach der Meisterschaft vor wenigen Tagen sind sie schon wieder gefallen und richtig hoch (ca. 3,50 Euro) waren sie nicht wirklich.

Die Aktien von Dortmund wurden übrigens anfangs als "Fanartikel" bezeichnet und auch so behandelt. Mit seriösem Investment hat das nichts zu tun.

Und du weißt schon, dass der Preis einer Aktie nichts über den Börsenwert, die Marktkapitalisierung oder den Erfolg eines Unternehmens aussagt, oder?

Prozentual wären bei Dortmund immerhin knapp 200 Prozent drin gewesen. Ich hab sogar selbst mal Aktien von denen gehabt, aber das ist ein Witz.
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Unsere Aktien sollten soweit möglich im Besitz des e.V. sein! Dass Wolfgang Steubing Aktien bekommen hat, ist mit der Finanzierung des Riederwald zu begründen. Gab zu wenig Informationen darüber, dass ich es wirklich beurteilen könnte.
Der Rest der Aktien befindet sich bei den Freunden der Eintracht. Die haben uns damals das Überleben gerettet, von daher auch ok. Aber mir tut jedes Prozent, was nicht beim e.V. liegt weh!
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Grundsätzlich kann man mit Fussballaktien kein Geld verdienen. Fussball-AG's sind dazu da, das von ihnen eingenommene Geld in "Beine" zu investieren, Titel und Pokale zu gewinnen und nicht möglichst viel Kohle an Aktionäre auszuschütten.

Außerdem macht es nur Sinn, Aktien im Publikum zu platzieren, wenn der erzielbare Preis pro Aktie (Emissionskurs) möglichst hoch und viel "Phantasie" in der Aktie ist, z. B. wenn die Eintracht gerade Deutscher Meister geworden wäre...

Auch ist es sinnvoll, keinen Publikumsbesitz zuzulassen, um den Kreis der Aktionäre im Sinne der Eintracht beeinflussen zu können, z. B. durch eine Vinkulierung der Aktien, d. h., Vorstand und Aufsichtsrat müssen einer Übertragung der Aktien an Käufer zustimmen.


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