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Das Schweigen der Faxe… - Absurdes Frankfurter Lizenzdrama (Akt 3 #10, Akt 4 #26, Akt 5 #34, Akt 6 #46])

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Es sollte eine Zitate-Übersicht werden für Franks eintracht-archiv, für das gereizt gerade Spielberichte der Saison 2001/02 schreibt und 02/03 überarbeitet. Dann wurde es lang, länger und absurd. Völlig. Das Ergebnis folgt in sechs Akten…

(Alle in diesem absurden Drama vorkommenden Personen, Schauplätze, Ereignisse und Zitate sind nicht frei erfunden. Im Gegenteil, Realität schlägt Fiktion. Jede. Und ist belegt durch insgesamt 142 genannte Quellen und Bilder am Ende jedes Aktes. Etwaige Ähnlichkeiten mit fiktiven Personen oder erfundenen Ereignissen sind allerdings rein zufällig. Für die Freigabe der Bilder aus “Fan geht vor“ und dem eintracht-archiv bedanke ich mich bei Jörg Heinisch und Frank Gotta)

Szenen der ganz normalen Absurdität:
1. Akt (März/April 02): Eintracht sucht den Supersponsor, Kupka weint erstmals
2. Akt (18.05. – 16. 06.02): 28 Tage mir, doch Heide und Petra schreien Nein!
3. Akt (17.06.-19.06): Frankfurt wird zur Ticker-Hochburg…
4. Akt (19.06.- 04.07.02): Ein Kupka lauert zeternd in der (H)ecke
5. Akt (05.07-16.07.02): Eintracht proudly presents live aus dem Gerichtssaal in…
6. Akt (17.06.02): Show-down in Gerichtsgebäude D…
Epilog (04.04.03 /25.03.03) – Alles klar, nicht wahr? Genau, im Mai. Null Drei!


1. Akt (15.03-17.05.02): Eintracht sucht den Supersponsor, Kupka weint erstmals
Vorhang auf
Wir schreiben den 15. März 2002, als ehemaliger Topfavorit verspielt die Eintracht ihre letzte theoretische Aufstiegschance mit einem blamablen 1:2 in Aachen. Kapitän Bindewald entschuldigt sich bei den Fans und fordert, dass “Köpfe rollen“. Sportdirektor Woodcock spielt “Trainer gesucht“ und in geheimen Gemächern verhandeln die Oberen mit Investoren, die so verrückt sind, ca. 7,5 Mio. Euro für den 15%igen Anteil an der Fußball-AG zu zahlen, den Octagon der Eintracht drei Wochen zuvor für umme zurückgegeben hat.


Jedlicki raus aus dem Vorstand, Woodcock noch nicht, dafür Andermatt… (a)

Trotz allem, Zeit für große Worte ist immer. „Ich gehe davon aus, dass die Unterlagen das erfüllen, was die Herren der Liga fordern", erklärt Präsident Fischer mit breiter Brust und Aufsichtsratschef Sparmann verkündet nicht minder breit: “Die Lizenz ist gesichert.“ In den am Freitag abzugebenden Lizenz-Unterlagen ist neben einer Bankbürgschaft und Transferdetails auch ein neuer Investor aufgeführt. Trotz fehlendem Vertrag, “weil bei uns das Wort gilt.“ Bald soll er bekannt gegeben werden, der Geldgeber, der nach Hitradio Vorlaut ein “regionaler Großpartner“ ist… (1)

Doch Pustekuchen, auch sechs Wochen später brodelt die Gerüchteküche: “Von US-Milliardär Anschütz bis hin zur Russen-Mafia, von Israel bis Norwegen. Wer „Mister X“ ist, weiß keiner so genau. Heißester Kandidat soll ein Finanzdienstleister aus Ungarn sein“ schreibt M. Feick (2). Ach ja, die Saison ist nach einem 1:1 gegen Babelsberg rum. Platz 7 für die Eintracht, Rang 15 und damit der sportliche Abstieg für Unterhaching…

Szenenwechsel (23. April 02) - Es geht in den bayerischen Freistaat
"Ich bin bestürzt", sagt Reutlingens Oberbürgermeister Schultes und pflichtschuldig ermittelt die Staatsanwaltschaft Tübingen: “Es ist offensichtlich so, dass negative finanzielle Hintergründe vorliegen. Da wird nicht immer mit sauberen Methoden gearbeitet.“ Panik. Dank einer Tickermeldung: “Die DFL hat dem SSV Reutlingen die Lizenz entzogen. Wegen “schwerwiegender Verstöße" im Lizenzierungsverfahren wird der Klub vom Spielbetrieb 02/03 ausgeschlossen und rückt zum Ende der Spielzeit ans Tabellenende.“ Damit steht der aktuelle Tabellenzehnte als vierter Absteiger fest und droht in die Verbandsliga abzurutschen, während die sportlich abstiegsbedrohte SpVgg Unterhaching gerettet ist.

Auch am Main werden die Lauscher gespitzt: “Für Zweitligist Eintracht Frankfurt enthält das Schreiben der DFL keine Überraschung. Demnach hat sie die Lizenz für die Spielzeit 02/03 unter Auflagen und Bedingungen erhalten. Die Bedingung über die Stellung einer Bankgarantie oder eines entsprechenden Liquiditätsnachweises ist bis Ende Mai zu erbringen“ (4).

Nachdem die erste Beschwerde der Reutlinger scheitert, beschwert sich Rechtsanwalt Rauball (Ex-Präsident Dortmund) nochmal (5). Und tatsächlich. Mitte Mai folgt die verbandsmäßige Rolle rückwärts: “DFL zeigt sich gnädig “titelt der Spiegel (6) und Haching ist Regionalligist (7)…


Schlagzeilen… (b)

Welch ein Toben beim Präsidium um den ehemaligen Bürgermeister und Regierungsrat von Unterhaching, Engelbert Kupka: “Vor dem Hintergrund der Finanzkrise im Profifußball muss dies für alle wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Die Manipulationen des SSV Reutlingen sind unbestritten, das ist Finanzdoping!“(8). Wie ein räudiger Dackel wird er noch bis Mitte Juni gegen Reutlingen, für die Aufstockung auf 19 Vereine und das Überhaupt kläffen (9), bevor er ein neues haariges Beinchen zum festbeißen findet…

Szenenwechsel (Ende April) – Ein Faxgerät in der Otto-Fleck-Schneise…
…verkündet: “Die Deutsche Fußball Liga, die als Nachfolger des Deutschen Fußball-Bundes erstmals über die Spielberechtigung entscheidet, erteilte 15 der 36 Vereine der 1. und 2. Liga die Lizenz für die nächste Spielzeit ohne Einschränkung. (…) Für elf weitere Vereine ist die Erteilung der Lizenz an Bedingungen geknüpft, die bis zum 29. Mai zu erfüllen waren. Aufgrund der Insolvenz von KirchMedia wurde die Frist bis zum 17. Juni verlängert“ (10).

Szenenwechsel (03.-10.05) - Her mit der Tafel, das Silber haben die Vorgänger verkauft…
Die Adler pfeifen es seit Tagen von den Dächern, Ende April wird es publik. Die ungarische Unternehmensgruppe Fotex will sich die Eintracht greifen. Fotex gehört Gábor Várszegi, dem ehemaligen Bassisten der Bay City Rollers Ungarns, der zum Millionär wurde (“Ich kontrolliere den Großteil des Handels in Ungarn“). Den Kontakt haben der Ungar Istvan Sztani, Spieler der 59er- Mannschaft und Ex-Schatzmeister Gaetano Patella hergestellt (11,12).


Ups, das war im Mai 2000, als Octagon 50 Millionen Mark… (c)

“Profifußball für die Region gesichert“, verkündet die Eintracht am 3. Mai vorlaut, da “die Rhein-Main-Region ein Anrecht hat, wieder erstklassigen Fußball zu sehen“ (13, 14). Details gibt es keine, dafür meint Volker Sparmann achselzuckend: "Wir können nur noch die Tafel verkaufen, dass Silber haben schon unsere Vorgänger verkauft" (15)...

Innerhalb von zwei Wochen soll der Vertrag ratifiziert werden, auf dem Vorstandthron darf er bereits vorher lümmeln: "Ich will niemanden beleidigen, aber es gab hier zu viele Legionäre, einen Hühnerhaufen. Ich will kurzfristig eine junge dynamische Mannschaft aufbauen und kurzfristig eine Entscheidung über den neuen Trainer treffen“ (16).

Szenenwechsel (11.-17.05) – Duffdä! Willkommen im Kinderkarneval
Dass Loddar es werden soll (17), wird diesmal schnell als “…kein Thema in Frankfurt!“ hochheilig dementiert (18). Lienen oder Jogi L-Punkt sind es nicht und auch Daum sagt ab, obwohl “Bild“ das Gegenteil meldet. Schließlich sickert durch, dass es Willi Reimann werden soll, was für Ärger und eine sofortige Kehrtwende beim launischen Rockstar sorgt. Dies macht sogar den Präsidenten sprachlos: “Das höre ich zum ersten Mal, das ist unglaublich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll." (19)


Peter Fischer (d)

Sprachlos macht auch, dass die ungarische Diva die Spieler zu Einzelgesprächen in ein Hotel holt. Mit Dolmetscher und versteckter Kamera, die immerhin Adlerauge Dirk Heinen entdeckt (20), während Fischer nur noch stinkig ist: "Die Trainerfrage interessiert mich nicht mehr", das ist "Kinderkarneval."

Der Vorhang fällt, Zeit für Grünsoßschnittchen und ein Fässlein Äppelol spritz…

...und Akt Zwo, der folgt sogleich.

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Zitate und Quellen:
(1) FR 13.03.02  (2) FR 23.04.02  (3) http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-lizenzentzug-fuer-reutlingen-nuernberg-muss-nachbessern-160731.html  (4) http://www.eintracht.de/aktuell/5504/  (5) http://www.rp-online.de/sport/fussball/dfl-lehnt-reutlinger-beschwerde-gegen-lizenzentzug-ab-1.1674550  (6) http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,196836,00.html  (7) http://www.spvgg-unterhaching.de/news/news_detail.php3?news_id=491  (8) (http://www.spvgg-unterhaching.de/news/news_detail.php3?news_id=492  (9) http://www.spvgg-unterhaching.de/news/news_detail.php3?news_id=505  (10) http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/264868/artikel_der-krach-nach-dem-crash.html (11) http://www.nytimes.com/1990/06/05/business/the-media-business-a-new-formula-in-hungary-speed-service-and-grow-rich.html  (12) FR 25.04.02  (13) http://www.eintracht.de/aktuell/5604/ (14) http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-mit-frischem-geld-die-zukunft-gesichert-162249.html  (15) FR 30.04.02  (16) FR/FNP 03.-05.05.02   (17) http://www.rp-online.de/sport/fussball/frankfurt-weiter-auf-trainersuche-fuenf-kandidaten-auf-der-liste-1.1674676   (18) http://www.eintracht.de/aktuell/5668/  (19) FR 18.05.02    (20) Jörg Heinisch, Eintracht Intim, S. 86

Fotos:
(a) http://www.eintracht-archiv.de/ (b) TR/gereizt (c) http://www.eintracht-archiv.de/  (d) http://www.eintracht-archiv.de/

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2. Akt: 28 Tage mir, doch Heide S-Punkt und Petra schreien Nein!
Vorhang hoch (18. – 30.05.02): Gábor kriegt kalte Füße, die Politik schaltet sich ein
Willkommen im Gábor-Land. Oder doch nicht? “Banken sollen die Eintracht retten - Koch und Roth bitten um Spenden“ titelt die Tagespresse Mitte Mai (20). Insgesamt 11,5 Mio. Euro Liquidität müssen bis zum 17. Juni ran. Rund 4 Mio. sind angeblich bereits durch eine Bürgschaft der Hessischen Landesbank (Helaba) gedeckt, die “den Steuerzahler keinen Pfennig Geld kostet.“ 3,5 Mio. sollen regionale Partner und 4 Mio. Várszegi beisteuern, über den Fischer inzwischen gnoddert: "Er ist nicht der Retter der Eintracht. Die Retter sitzen an vielen Ecken.“


Gábor Várszegi bei Eintracht-PK (e)

Und noch ein Präsidentenhaken: "Herr Várszegi kriegt kalte Füße, wenn er die Arbeit macht, andere mitreden und Ergebnisse verkünden.“ Fotex-Geschäftsführer Kenedi zuckt derweil: "Je mehr Details wir erfahren, desto ernster wird die Lage"  (21). Da die Eintracht “ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat“, wird der Vertragsabschluss mit Fotex vertagt (22), während sich bei der Eintracht der Verdacht nährt, dass die ungarische Diva den Verein als Satellit nutzen will, um Spieler für seinen Club Ferencvaros Budapest vorzubereiten und abzuziehen. “Nein, dann lieber Oberliga“, schimpft Peter Fischer und den AG-Oberen graust es (23).

Szenenwechsel (31.05.): “Bild“ hat Gabors Vorvertrag, der Daumen senkt sich
Typisch, just am Tag der geplanten Vertragsunterzeichnung veröffentlicht “Sport-Bild“ den Vorvertrag zwischen Fotex und der Eintracht. "Ich weiß, welche der vier Vertragsparteien dafür verantwortlich ist, denn die Verträge waren markiert", erklärt der alte Fuchs Sparmann, ohne aber Ross und Reiter zu nennen. Schnell wird bestätigt, dass es weder das Exemplar des Vereins noch das von Octagon oder Fotex ist, so dass es nur ein Maulwurf aus der AG sein kann (24, 25).

Spielt es eine Rolle? “FOTEX wird vorerst nicht bei Eintracht Frankfurt einsteigen “verkündet die Eintracht am 31. Mai (26). Zeitgleich donnert Várszegi nach 28 Tagen als König von Eintracht: "Der AG ist es nicht gelungen, den von ihm geforderten Kreditrahmen von fünf Mio. Euro nachzuweisen. Ohne diesen sehen wir keine Erfolgschance.“ Weiter tritt er zu: “Ich habe eine stillose Mannschaft, ein nicht vorhandenes Merchandising, Interessenskonflikte zwischen Verein und AG, profilierungssüchtige Vereinsvertreter und eine unklare Führungsstruktur vorgefunden…“ (27). Ach ja: "Die Anteile sind wieder frei. Wir haben dafür drei Interessenten", erklärt Sparmann am 1. Juni…

“Montag ist Deadline!“ [/b] So der Rumms von DFL-Sprecher Bender: “Bis 17. Juni, 16 Uhr, müssen Klubs, deren Lizenzierung an Auflagen geknüpft sind, ihre Unterlagen an der Otto-Fleck-Schneise einreichen.“[/b] Die Uhr tickt.

Szenenwechsel -  Hochoffizieller Gong: “Bieten Kapitalanlage zu günstigem Preis…"
…ist die Überschrift der offiziellen Suche am 31. Mai: “Aufsichtsratschef Sparmann teilte (…) mit, dass 75% der "Hausaufgaben" erledigt seien und man noch einen regionalen Partner sucht, der sich mit der Eintracht identifiziert und als Gegenleistung (…) bis zu 49,9% an der Fußball AG erwerben kann“ (28). “Geld von Possmann bis Fraport" ist das unzweideutige Motto…


Schlagzeilen… (f)

Nur “die Banken haben abgewunken", meint FDP-Fraktionschef Stein und begründet: "In den Verantwortungsgremien sitzen nur noch Leute, die was werden wollen, kaum Leute, die etwas sind“ (29). Immerhin, 1 Mio. hat die Eintracht von denen wohl erhalten, dazu bislang von der Messe 200 TEUR, vom RMV TEUR 190 plus einer Bürgschaft über 1 Mio., von Mainova TEUR 200 und von Fraport als Trikot-Sponsor 2 Mio. Die “Zukunft auf gutem Wege“, posaunt die Eintracht am 8.06. (30), auch wenn sich die Stadt trotz des nahenden Spatenstichs für das WM-Stadion vornehm zurück hält, was Sparmann ärgert: "Wenn ich aber eine Eisenbahnstrecke baue, muss ich auch darauf achten, dass darauf Züge fahren."

Es wird weiter verhandelt, mit vier Interessenten, “hat Sparmann in den vergangenen Tage verhandelt. Bis Dienstag will er die Verhandlungen abgeschlossen haben, am Mittwoch sollen die Verträge erstellt und am Donnerstag unterschrieben werden“ (31). Na dann. Noch 9 Tage…

Szenenwechsel: Heide Simonis sagt dienstags Nein! zur Eintracht
11. Juni, noch fünf Tage und ein paar Stunden. “Alles klar: Eintracht mit neuem Investor einig“, verkündet die FR geheimnisvoll, während Sparmann die Politiker von Stadt und Land informiert und ein Treffen mit dem neuen Geldgeber folgen soll. Nur noch fitzelige Details! Angeblich gibt es 6,5 Mio. für 25,1% der AG-Anteile, doch plötzlich, war ja klar, es tickert am Dienstagabend:

“Nach dpa-Angaben wurde die Landesbank Schleswig-Holstein trotz eines einstimmigen Vorstandsbeschlusses von höchster politischer Stelle zurückgepfiffen. Ministerpräsidentin Heide Simonis höchst persönlich soll ihr Veto eingelegt haben. Wenn schon Förderung, dann für die Vereine in der eigenen Region, heißt es.“

Rumms. Schock in Frankfurt, während die Kieler Staatskanzlei pflichteifrig dementiert: “Entgegen der Meldungen ist die schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis nie mit dem Antrag befasst gewesen. Gescheitert sei Sparmanns Vorstoß im Vorstand der Landesbank, da die Versprechen der Eintracht "zu vage erschienen.“ Wenn die Eintracht jetzt Simonis ins Spiel bringe, sei das "eine Unverschämtheit". In der Hessen-SPD gerüchtet es dagegen: "Die Bank wurde zurückgepfiffen". Die Verträge seien "unterschriftsreif" gewesen (32,33). Dumdidum…

Eine Panikattacke später der Appell von Volker Sparmann: “Ohne die Hilfe der Politik (…) wird es jetzt, nachdem die Verhandlungen mit dem Investor aufgrund regionaler politischer Aspekte abgebrochen wurden, nicht mehr gelingen, die Bedingungen rechtzeitig zu erfüllen. Es ist mehr als fünf vor 12!“ (34)...

Szenenwechsel: Petra Roth sagt donnerstags “Nein!“ - Blockupy Römer!
“Es geht allein um eine Brückenfinanzierung, die uns die Zeit gibt, zu überleben!“ Nach dem Sparmann‘schen Hilferuf handelt Bürgermeister Vandreike (SPD), doch sein Antrag, mit einem "kurzfristigen Kredit" der Stadion-Besitzgesellschaft über 3,5 Mio. Euro zu helfen, folgen weder das "Römer-Bündnis" (CDU, SPD, Grüne, FDP) noch der Magistrat. Nur im Erfolgsfall ist Fußball wichtig, zum Sonnen auf dem Römerbalkon…

"Das ist eine Sportart unter sehr, sehr vielen", erklärt OB Petra Roth nun kühl und ergänzt, dass auch das Schicksal der Eintracht nur "ein Thema unter vielen" sei. Vandreikes Vorschlag sei "an der Grenze zur Untreue. Wir bleiben auf der Seite der Legalität." Der brutalstmögliche Landesfürst Koch warnt unterdessen: "Ohne Investor als entscheidende Voraussetzung" kann es die Bürgschaft schon aus rechtlichen Gründen nicht geben. “Politiker… Morgen, tatsächlich am Tag der Abgabe der Lizenzunterlagen wird OB Roth offiziell den Umbau des Stadions einläuten: “Der Spatenstich wird stattfinden, ein Zögern wäre ein fatales Signal für die Sportstadt Frankfurt auch mit Blick auf die Olympiabewerbung. Die Region braucht ein hochwertiges Stadion“(35). Aber wohl keine hochwertige Eintracht…




Bilder einer Demo… (g,h)


Noch 24 Stunden… “Wenn die Eintracht stirbt, stirbt ein Teil von Frankfurt“ steht auf einem Transparent, “Petra, rück die Kohle raus!" hallt es am Sonntag auf dem Römer, während Sparmann und Co. hektisch verhandeln ("Ich treffe mich mit einem großen europäischen Investor, weiß aber noch nicht wo"). Rund 500 Fans folgen dem Aufruf “Die Eintracht darf nicht untergehen!“ und demonstrieren eine halbe Stunde am Römer, um dann zur AG-Geschäftsstelle im Grüneburgweg zu marschieren und mal eben eine Kreuzung am Eschersheimer Turm zu blockieren: "Wir geben alles und ihr nichts!" Doch weder auf dem Römerbalkon, noch in der Grüneburgwegresidenz ist einer der hohen Herr/Frauschaften zu sehen… (36 - 38)

Grelllicht blinkt
“Morgen ist Deadline! Bis 16 Uhr, müssen Klubs, deren Lizenzierung die DFL an Auflagen geknüpft hat, ihre Unterlagen an der Otto-Fleck-Schneise einreichen!“ Ticktack, ticktack…

Kein Vorhang mehr da. Der Erlös der Gardinenringe ging an Volker S-Punkt


Teil 3 folgt morgen. Gardinenringe auch...



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Zitate und Quellen:
(20) http://www.seiten.faz-archiv.de/rmo/20020517/fab200205171431138.html  (21) FR 22.05.02 (22) http://www.eintracht.de/aktuell/5723/  (23) Jörg Heinisch, Eintracht Intim, S. 24  (24) FR 4.06.2002 (25) Fan geht vor Nr. 106, S. 10  (26) http://www.eintracht.de/aktuell/5773/  (27) http://www.faz.net/aktuell/sport/zweite-fussball-bundesliga-willi-reimann-nun-doch-neuer-eintracht-coach-162122.html(28) http://www.eintracht.de/aktuell/5730/ (29) FR 02.06.02  (30) http://www.eintracht.de/aktuell/5816/  (31) FNP 09.06.02  (32) FR 14.06.02   (33) http://www.faz.net/aktuell/sport/2-bundesliga-frankfurt-reutlingen-und-karlsruhe-droht-zwangsabstieg-162110.html  (34) http://www.eintracht.de/aktuell/5850/  (35) FR/FNP 15./16.05.02 (36) http://alt.sge4ever.de/archiv/aktuell_archiv_2002_06.htm (37) Fan geht vor Nr. 106, S. 13  (38) FR 17.06.02

Fotos: (e) Fan geht vor Nr. 106  (f) TR/gereizt  (g) Fan geht vor Nr. 106 (h) Fan geht vor Nr. 106
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Ach wie geil!  
Da kommen Erinnerungen hoch...
Freue mich schon auf den Rest.
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Wieder mal unfassbar gut. Wir werden dank gereizt eine Dokumentation der Ereignisse haben, wie es sie in den gesamten sonstigen Medien nicht gibt. Danke!
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raideg schrieb:
Ach wie geil!  
Da kommen Erinnerungen hoch...
Freue mich schon auf den Rest.  

Erinnerungen?
Hmmm ... lesbares Forum ... Nachteulenservice ... pfeifende Modems ... harte Zeit  

Bin zwar bei dem Thema immer noch etwas "gereizt", aber blos her mit den anderen Teilen  

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Heroische Zeiten doch irgendwie, herrje, Eintracht halt.

Großartige Doku, Kazman, Seife bereits inhärent.

Bleibt nur zu stammeln: Dank ... Dank ...
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Diese Zeiten will ich mit der Eintracht nicht
nochmal erleben..  
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Adlersupporter schrieb:
Diese Zeiten will ich mit der Eintracht nicht
nochmal erleben..    


ich auch nicht. Muss nicht sein.

Sehr spannend, gereizt, perfekt gemacht. Freue mich auf die folgenden Akte.
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Danke für die tolle Recherche und wissenschaftliche Zusammenstellung der Ereignisse!

Aber jedes Detail werde ich mir nicht mehr durchlesen, zu schlimm war das alles damals. Unsere Eintracht war kurz davor, vor die Hunde zu gehen.

Wie sagte bereits Rolf Heller einige Jahre zuvor einmal: "Wenn wir jetzt noch einen Fehler machen, dann können wir im Ostpark spielen und in der Kreisliga B wieder neu anfangen!"

Schlimme Zeiten damals..., da war der Abstieg 2011 geradezu "Luxus" dagegen...
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Gardinenringe gefunden. Made in Hungria...

3. Akt (17.06.-19.06): Frankfurt wird zur Ticker-Hochburg…
Vorhang hoch: 17. Juni, der Tag der Eintracht… Oder so
"Wenn alles nach Plan läuft, werden wir die Lizenz bekommen", wird Volker Sparmann in den Morgenstunden zitiert, im Eintracht-Forum gerüchtet Fanbetreuer Rudi Köhler, dass "Freunde und Gönner" der Eintracht die fehlenden 3,5 Mio. zur Verfügung stellen, in der FNP ist von einer Bürgschaft von Firmen und Privatpersonen die Rede und der HR spekuliert, dass Fraport und ein Immobilien-Unternehmen das Geld bereit stellen. Bei „Bild“ geht es um weibliche Rundungen…

Damit alle gelingt, ist der Ablauf des heutigen Tages "von 6 bis 16 Uhr minutiös geplant. Wir müssen wie ein Uhrwerk arbeiten und dürfen keine Fehler machen, denn das wäre das Aus", erklärt der Aufsichtsratschef. Bis 13 Uhr soll die Arbeit erledigt sein, um alle Unterlagen nochmals zu prüfen (39, 40).

Ticktack, ticktack. 11.25 Uhr.
Die Presseabteilung knoopt: “Es wird gearbeitet, die Lage ist angespannt.“

Ticktack, ticktack. 12:00 Uhr
Die Bürgschaft der Helaba ist in Gefahr, weil kein Investor aufzutreiben ist, gerüchtet es. Landesregierungs-Pressesprecher Metz wiegelt ab: “Kein Kommentar“ und Sparmann philosophiert flüsternd: “Über Details redet man nicht. Man ist froh, wenn man sie hat.“

Ticktack, ticktack. 12:17 Uhr
Um 12:17 Uhr drücken Petra Roth, Sportdezernent Vandreike und Innenminister Bouffier freudestrahlend den roten Start-Knopf einer Sirene, deren hysterischer Gesang einen ersten Biss des Baggers auslöst. Der Abriss des Waldstadions beginnt. Sektkorken knallen. Welch ein Omen…


noch ein Omen? (i)

Ticktack, ticktack. 13.30 Uhr
Vizepräsident Axel Hellmann spielt Kurier des Zaren und denkt sich: “Das war es wohl.“ Er wird beauftragt, 300 TEUR bei einem Unternehmen abzuholen und fristgerecht beim DFB abzugeben. In einer Plastiktasche in unauffälligem Kleinwagen, aus Angst vor Oxxenbachern. Doch auf der Autobahn… Stau! (41)

....................
ziemlich im Stress heute… Oliver Frankenbach und Axel Hellmann (j)(k)

Ticktack, ticktack. 15:05 Uhr
Die Ticker glühen: “Die Fußball AG hat für 17:00 Uhr eine Pressekonferenz am Frankfurter Flughafen angesetzt.“ Noch 55 Minuten bis Ablauf der Abgabefrist. Nachdem Oxxenbacher eine Blockade vor den DFL-Gebäuden ankündigen, setzt sich ein paar Minuten zuvor ein Fahrzeug mit Polizeieskorte in Bewegung. Ziel Otto-Fleck-Schneise... (42)

Ticktack, ticktack. 15:51 Uhr
Die Ticker jubilieren: “AG-Vorstandsvorsitzender Dr. Pröckl, Axel Hellmann, Volker Sparmann und Oliver Frankenbach reichten knapp 1 Stunde vor Abgabefrist die Lizenzierungsunterlagen bei der DFL ein. Es ist anscheinend gelungen, einen Investor zu finden, der die Lücke von 3,5 Mio. Euro schließen wird.“


vor der Otto-Fleck-Schneise mit Briefumschlag… (l)

Nach Informationen der FR ist es Hauptsponsor Fraport mit einer Brückenfinanzierung, bis die Verhandlungen mit dem Investor abgeschlossen sind…

Ticktack, ticktack. Kurz vor 16:00
Ein unbekannter und übereifriger Herr aus dem Dunstkreis der Helaba greift zum Telefon und erklärt der DFL, es gäbe wichtige Informationen zu der Bürgschaftsurkunde...

Ticktack, ticktack. 17:00 Uhr
Es ist geschafft!
“Der 17. Juni ist ab sofort der Tag der Frankfurter Eintracht!“
…verkündet Peter Fischer stolz in der Pressekonferenz (43) und Sparmann strahlt wie ein Honigkuchenadler: “Wir haben sogar 800.000 Euro mehr als gefordert!“ Und das, obwohl in letzter Sekunde vom Rettungsplan abgewichen wurde, denn die Deutsche Beamten Vorsorge Immobilienholding AG (Name wird erst 2 Tage später genannt) hatte noch nicht bezahlt, so dass wohl Fraport kurzfristig zusammen mit “Sponsoren, Förderern und Freunden“ der Eintracht für 8,3 Mio. EUR eingesprungen ist und die Restkohle durch die Helaba-Bürgschaft abgedeckt ist (44).

In Bornheim tobt derweil Noch-Eintrachtmitglied (ein Vereins-Ausschlussverfahren wird Ende Juni eröffnet) und FSV-Chef Bernd Reisig, dessen Team statt in der Regionalliga nun in der Oberliga kicken muss und empört sich über den "volkseigenen Betrieb Eintracht“ sowie “Seilschaften“ (45). Aber auch bei Stadt und Land grummeln sie. Die FAG (Flughafenausbaugegner) spricht von einem "Skandal, wir haben einen öffentlich-rechtlichen Fußballverein" und Grünen-Landtagschef Al-Wazir nörgelt: "Man wundert sich nicht, wenn es sauer aufstößt, wenn der RMV zweimal pro Jahr die Preise erhöht, gleichzeitig aber die Eintracht finanziell stützt" (46).

Ticktack, ticktack, 17.56 Uhr
Es surrt ein Faxgerät bei der DFL... Interner Schriftwechsel zwischen der Helaba, dem Land Hessen und der landeseigenen Investitionsbank werden ungefragt übermittelt. Der soll belegen, dass die unwiderrufliche Bürgschaft eine widerrufliche ist... (47)

Szenenwechsel(18.06.): Schon wieder ein Fax in der Otto-Fleck-Schneise
“Die Deutsche Fußball Liga hat die Entscheidung im Lizenzierungsverfahren auf Mittwoch verschoben. Morgen wird nun über die Zukunft der Eintracht sowie die der Zweitligisten KSC, Aachen und Waldhof Mannheim entschieden“ (48).

Szenenwechsel(19.06.): “Hier ist hr 3 mit den 9-Uhr-Nachrichten…“
“Frankfurt, der hessische Rundfunk hat aus "relativ sicherer" Quelle erfahren, “dass die DFL der Eintracht die Lizenz verweigern wird!“ Offene Radiomünder, einige Minuten später rücken Polizisten und Sicherheitspersonal vor die Grüneburgwegresidenz und an den Riederwald, um etwaige Ausschreitungen zu unterbinden. “Wir bitten euch, jetzt die Ruhe zu bewahren“, fleht sge4ever die Netzgemeinde um 10:14an (49).

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Bild einer Ruine, hier der G-Block… (m)
"Im Falle der Eintracht Frankfurt Fußball AG entsprach eine der zu erbringenden Bankgarantien nicht den Anforderungen der Liga für die Erteilung der Lizenz",
… heißt es in der Pressemitteilung der DFL, "die erbrachte Bankgarantie stellte die Finanzierung des Spielbetriebs in Frage". Um 9:31 reagiert auch die Eintracht mit einer Pressemitteilung: “DFL erteilt Eintracht Frankfurt vorerst keine Lizenz! Eintracht Frankfurt legt Rechtsmittel ein“ und macht alle Schotten dicht (50).

“Die Eintracht am Ende“ schreibt die FAZ (51), der Spiegel titelt “Abgestürzte Adler“ (52) und ein große Wehklagen erhebt sich. Groß hingegen die Freude in Unterhaching, dass wieder zweitklassig ist und klammlautheimlich auch beim FSV, der als 2. der Oberliga in die Regionalliga aufrückt (53).


Uwe Bindewald… (n)

Überall Blabla, bis Rechtsanwalt Christoph Schickhardt mit sonorer Stimme ankündigt, dass er beim Schiedsgericht Beschwerde gegen den Lizenzentzug einlegt, wenn die schriftliche Begründung der DFL kommt. DFL-Sprecher Pfad erklärt unterdessen, dass an den eingereichten Unterlagen der Helaba im Nachhinein "Korrekturen" bzw. “einschränkende Bedingungen“ vorgenommen wurden…

Dämmerlicht, der Vorhang kracht zu Boden, nur die Strassenjungs singen ohne Stepi röchelnd: “Immer weiter gehen!“


...und weiter geht das. Morgen...


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Zitate und Quellen:
(39) FAZ 17.06.02  (40) http://www.eintracht-stats.de/daily/juni_02.htm (41) Jörg Heinisch, Eintracht Intim, S. 87  (42) Fan geht vor Nr. 106 S. 14  (43) http://www.eintracht.de/aktuell/5874/  (44) http://m.faz.net/aktuell/sport/lizenzvergabe-17-juni-tag-der-frankfurter-eintracht-161658.html  (45) FR 17./18.07.02: http://www.stadionbratwurst.de/id68.htm  (46)  FR 19.06./FNP 20.06.02  (47) OLG Stuttgart 1 Sch 8/02 v. 16.07.02: http://lrbw.juris.de/cgi-bin/laender_rechtsprechung/document.py?Gericht=bw&nr=726 (48) http://alt.sge4ever.de/archiv/aktuell_archiv_2002_06.htm   (49) http://alt.sge4ever.de/archiv/aktuell_archiv_2002_06.htm (50) http://www.eintracht.de/aktuell/5887/  (51) http://m.faz.net/aktuell/sport/2-fussball-bundesliga-keine-lizenz-eintracht-frankfurt-am-ende-159887.html  (52) http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,201518,00.html  (53) Stimmen/Presseübersicht: http://www.stadionbratwurst.de/id58.htm u. http://www.stadionbratwurst.de/id61.htm

Fotos: (i) http://www.eintracht.de/eintracht/rueckblick/saisonrueckblicke/2001-2002/  (j) http://www.eintracht.de/eintracht/fussball-ag/abteilungen/rechnungswesen/  (k) http://www.eintracht-frankfurt.de/verein/vereinsorganisation.html (l) Fan geht vor Nr. 106 S. 14  (m) Fan geht vor Nr. 106 S. 21  (n) Fan geht vor Nr. 106 S. 15

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Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten, es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens, es war die Saison des Lichts, es war die Saison der Dunkelheit, es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung, wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns, wir gingen alle direkt in den Himmel, wir alle machten uns in die andere Richtung auf ...

Dickens war definitiv SGE Fan
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Gruselig.

Wenn man nicht wüßte, dass es genau so abgelaufen ist, würde man es für das Drehbuch eines übereifrig debütierenden Krimiautoren halten.

Danke, gereizt, für diese akribische Zusammenstellung.
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SemperFi schrieb:
Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten, es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens, es war die Saison des Lichts, es war die Saison der Dunkelheit, es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung, wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns, wir gingen alle direkt in den Himmel, wir alle machten uns in die andere Richtung auf ...

Dickens war definitiv SGE Fan


Prediger 3,1-11 gefrühstückt, oder paar Vögel  
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adlerkadabra schrieb:
SemperFi schrieb:
Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten, es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens, es war die Saison des Lichts, es war die Saison der Dunkelheit, es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung, wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns, wir gingen alle direkt in den Himmel, wir alle machten uns in die andere Richtung auf ...

Dickens war definitiv SGE Fan


Prediger 3,1-11 gefrühstückt, oder paar Vögel  




Nur Dickens zitiert, ist der Anfang bei Geschichte zweier Städte, sollte man aber kennen  
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SemperFi schrieb:
Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten, es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens, es war die Saison des Lichts, es war die Saison der Dunkelheit, es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung, wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns, wir gingen alle direkt in den Himmel, wir alle machten uns in die andere Richtung auf ...

Dickens war definitiv SGE Fan


Achtung, Spoiler: Besonders gut wird die Stelle, in der Anwalt Schickhard anstelle von Sparmann aufs Schafott geht...
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SemperFi schrieb:
adlerkadabra schrieb:
SemperFi schrieb:
Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten, es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens, es war die Saison des Lichts, es war die Saison der Dunkelheit, es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung, wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns, wir gingen alle direkt in den Himmel, wir alle machten uns in die andere Richtung auf ...

Dickens war definitiv SGE Fan


Prediger 3,1-11 gefrühstückt, oder paar Vögel  




Nur Dickens zitiert, ist der Anfang bei Geschichte zweier Städte, sollte man aber kennen    


Ist schon klar, wollte nur milde andeuten, dass Dickens geklaut hat. Skandal, Anwälte irgendwo?  
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Unfasslich. So eine Fülle von Material muss man ja auch erstmal gebändigt bekommen. Und dann auch noch so... Hamma! Da sieht man mal, zu was der Mensch alles fähig ist, wenn er dem Internetz meidet  ,-)

Danke für die Mühe und für den Geist, der in und mit dir weht und dem du Gestalt verleihst    Freu mich auf die weiteren Akte!
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adlerkadabra schrieb:
SemperFi schrieb:
adlerkadabra schrieb:
SemperFi schrieb:
Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten, es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens, es war die Saison des Lichts, es war die Saison der Dunkelheit, es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung, wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns, wir gingen alle direkt in den Himmel, wir alle machten uns in die andere Richtung auf ...

Dickens war definitiv SGE Fan


Prediger 3,1-11 gefrühstückt, oder paar Vögel  




Nur Dickens zitiert, ist der Anfang bei Geschichte zweier Städte, sollte man aber kennen    


Ist schon klar, wollte nur milde andeuten, dass Dickens geklaut hat. Skandal, Anwälte irgendwo?  




Sehr geehrter Herr Adlerkadabra,

auf Ihre Bitte um Prüfung eines Plagiatsvorwurfs muss ich Ihnen leider mitteilen, dass das deutsche Urheberrecht Werke nur bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers schützt. Dies steht für den Originalurheber außer Frage. Aber auch wenn man die Übersetzung Luthers als eigenständige Werkschöpfung ansieht, ist das Urheberrecht an diesem Werk seit 1616 erloschen.
Etwas anderes könnte sich nur ergeben, wenn man Gott als eigentlichen Schöpfer anssieht. Über die Frage, ob hier ein mangels Ableben fortdauerndes Urberrecht vorliegt, besteht allerdings Streit (s. F. Nietzsche a.a.O.).
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Morsche!

Wow. Hammer.
Echt geil, wieviel Herzblut hier einige reinstecken.
Seien es die Spieltagsthreads, die Trainigskrümel, die Berichte aus jedem Trainingslager der Welt (freu mich schon tierisch auf die nächsten) oder dieser thread.
Das Ganze so ausführlich, mit so vielen Artikeln oder Verlinkungen zusammen zu tragen, das bedarf viel Zeit & Mühe.
Ein ganz großes DANKE dafür!
Freue mich auf Akt 4-6  
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stefank schrieb:
adlerkadabra schrieb:
SemperFi schrieb:
adlerkadabra schrieb:
SemperFi schrieb:
Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten, es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Dummheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens, es war die Saison des Lichts, es war die Saison der Dunkelheit, es war der Frühling der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung, wir hatten alles vor uns, wir hatten nichts vor uns, wir gingen alle direkt in den Himmel, wir alle machten uns in die andere Richtung auf ...

Dickens war definitiv SGE Fan


Prediger 3,1-11 gefrühstückt, oder paar Vögel  




Nur Dickens zitiert, ist der Anfang bei Geschichte zweier Städte, sollte man aber kennen    


Ist schon klar, wollte nur milde andeuten, dass Dickens geklaut hat. Skandal, Anwälte irgendwo?  




Sehr geehrter Herr Adlerkadabra,

auf Ihre Bitte um Prüfung eines Plagiatsvorwurfs muss ich Ihnen leider mitteilen, dass das deutsche Urheberrecht Werke nur bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers schützt. Dies steht für den Originalurheber außer Frage. Aber auch wenn man die Übersetzung Luthers als eigenständige Werkschöpfung ansieht, ist das Urheberrecht an diesem Werk seit 1616 erloschen.
Etwas anderes könnte sich nur ergeben, wenn man Gott als eigentlichen Schöpfer anssieht. Über die Frage, ob hier ein mangels Ableben fortdauerndes Urberrecht vorliegt, besteht allerdings Streit (s. F. Nietzsche a.a.O.).


Besten Dank, verehrter, lieber Herr StefanK,

in der Tat fürchte ich, nicht umhin zu können, mich Ihren Darlegungen anzuschließen. Mehr noch, auch die gewisse, mit Hinweis auf F. Nietzsche angedeutete Offenheit muss wohl spätestens seit Rostock 1992 als nicht länger existent betrachtet werden.

Draus wiederum schlussfolgere ich, dass wir ab jetzt das letzte Wort haben. Ob dieses "haben" Besitzanspruch verkörpert, wäre noch zu klären.

Gern wieder von Ihnen hörend,

gez. ak


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