
Dr. Konter
363
SGE_Werner schrieb:
@Dr. Konter
Du möchtest also, dass jede Abseitsstellung strafbar ist, egal ob der Spieler 50 Meter vom Geschehen entfernt sich gerade an der Eckfahne die Schuhe bindet? Da gäbe es nicht nur Proteste, das wäre das Ende des Fußballs.
Das glaube ich nicht. Ich fand immer schon, daß man im Abseits grundsätzlich falsch steht und sich da schnellstens rauszubewegen hat. In jeder Spielsituation. Was das Schuhebinden an der Eckfahne angeht - kann man dazu nicht die zwei Schritte ins Aus gehen? Und wenn nicht, ist der Angriff halt mal kaputt, wenn ich mit Schuhproblemen im Abseits gestrandet bin und meine Leute den Ball bekommen. Unglücklicher (und sicher wahrscheinlicher) ist es, wenn ich z.B. nach Sturz im Abseits liege und mein Team den Ball bekommt oder schon hat. Kann aber auch da nicht erkennen, daß das das Ende des Fußballs sein soll, wenn auch dann abgepfiffen wird. Anreize, schneller wieder aufzustehen, täten dem Fußball sowieso ganz gut...
Dr. Konter schrieb:SGE_Werner schrieb:
@Dr. Konter
Du möchtest also, dass jede Abseitsstellung strafbar ist, egal ob der Spieler 50 Meter vom Geschehen entfernt sich gerade an der Eckfahne die Schuhe bindet? Da gäbe es nicht nur Proteste, das wäre das Ende des Fußballs.
Das glaube ich nicht. Ich fand immer schon, daß man im Abseits grundsätzlich falsch steht und sich da schnellstens rauszubewegen hat. In jeder Spielsituation. Was das Schuhebinden an der Eckfahne angeht - kann man dazu nicht die zwei Schritte ins Aus gehen? Und wenn nicht, ist der Angriff halt mal kaputt, wenn ich mit Schuhproblemen im Abseits gestrandet bin und meine Leute den Ball bekommen. Unglücklicher (und sicher wahrscheinlicher) ist es, wenn ich z.B. nach Sturz im Abseits liege und mein Team den Ball bekommt oder schon hat. Kann aber auch da nicht erkennen, daß das das Ende des Fußballs sein soll, wenn auch dann abgepfiffen wird. Anreize, schneller wieder aufzustehen, täten dem Fußball sowieso ganz gut...
Naja. Ich möchte dich hören, wenn Kamada links bis zur Grundlinie geht, im Fallen den Ball nach innen zu Kolo Muani bugsiert, der dann schneller einschiebt, als Kamada über die Seitenauslinie robben kann.
Da wirst du sicher begeistert sein, wenn der SR dann auf Abseits von Kamada entscheidet.
Dr. Konter schrieb:
Das glaube ich nicht
Ich glaube es nicht nur, ich bin mir absolut sicher, dass das nach nur einem Spieltag völlig zerrissen werden würde und 99 % der Medien, Spieler und Fans an die Decke gehen würden. Das meinte ich ja vor einigen Beiträgen, warum man eben nicht jede Regel vereinfachen kann, weil sie einfach den Sport kaputtmachen würden. Fast alle Debatten in den letzten 3 Jahrzehnten bzgl. Abseits gingen darum, was nun aktiv ist oder was nicht. Wirklich niemand hat darüber diskutiert Situationen als Abseits zu pfeifen, bei denen jemand völlig unbeteiligt im Abseits steht. Weil das einfach bis auf Du und ganz ganz wenige keiner will.
Gelöschter Benutzer
Ich finde es bezeichnend, dass nach einem Spiel, dass der Schiri grundsätzlich sehr ordentlich geleitet hat, zugegebenermaßen von beiden Mannschaften würde es ihm auch relativ leicht gemacht (kaum harte Fouls, kaum Reklamieren, kaum Theatralik...), doch wieder über den Schiedsrichter bzw. strittige Szenen diskutiert wird.
Ich bin grundsätzlich bei euch WA und Werner, dass solche "weichen Faktoren" in die Entscheidung mit einfließen sollten und lange/kurze Leine vom Spielverlauf bzw. Geschehen und vor allem Umgang miteinander auf dem Platz abhängen sollte. Ich persönlich habe allerdings den Eindruck, dass das dem Spiel gerade in den letzten Jahren, gar nicht gut getan hat und vielmehr vermehrt zu Unsicherheiten bzgl. des Regelwerks und dessen Auslegung geführt hat. Verbunden mit ebenfalls zunehmender Theatralik auf und neben dem Platz. Weiterhin, dabei bleibe ich, sorgt der VAR dazu, dass dieses "Auslegen" des Regelwerks der Schiedsrichter auch zunehmend darauf beruht, dass eben auch da keine hundertprozentige Klarheit des Regelwerks mehr existiert - im Zweifel gibt es ja auch immer noch den VAR. Ich empfinde das einfach als eine Entwicklung in die falsche Richtung. Klare Regeln, an denen man sich wieder orientieren kann, die eben weniger Spielraum lassen, würden letztlich auch das Schiedsrichterspiel wieder vereinfachen.
Ich bin grundsätzlich bei euch WA und Werner, dass solche "weichen Faktoren" in die Entscheidung mit einfließen sollten und lange/kurze Leine vom Spielverlauf bzw. Geschehen und vor allem Umgang miteinander auf dem Platz abhängen sollte. Ich persönlich habe allerdings den Eindruck, dass das dem Spiel gerade in den letzten Jahren, gar nicht gut getan hat und vielmehr vermehrt zu Unsicherheiten bzgl. des Regelwerks und dessen Auslegung geführt hat. Verbunden mit ebenfalls zunehmender Theatralik auf und neben dem Platz. Weiterhin, dabei bleibe ich, sorgt der VAR dazu, dass dieses "Auslegen" des Regelwerks der Schiedsrichter auch zunehmend darauf beruht, dass eben auch da keine hundertprozentige Klarheit des Regelwerks mehr existiert - im Zweifel gibt es ja auch immer noch den VAR. Ich empfinde das einfach als eine Entwicklung in die falsche Richtung. Klare Regeln, an denen man sich wieder orientieren kann, die eben weniger Spielraum lassen, würden letztlich auch das Schiedsrichterspiel wieder vereinfachen.
cyberboy schrieb:
Ich bin grundsätzlich bei euch WA und Werner, dass solche "weichen Faktoren" in die Entscheidung mit einfließen sollten und lange/kurze Leine vom Spielverlauf bzw. Geschehen und vor allem Umgang miteinander auf dem Platz abhängen sollte. Ich persönlich habe allerdings den Eindruck, dass das dem Spiel gerade in den letzten Jahren, gar nicht gut getan hat und vielmehr vermehrt zu Unsicherheiten bzgl. des Regelwerks und dessen Auslegung geführt hat. Verbunden mit ebenfalls zunehmender Theatralik auf und neben dem Platz. Weiterhin, dabei bleibe ich, sorgt der VAR dazu, dass dieses "Auslegen" des Regelwerks der Schiedsrichter auch zunehmend darauf beruht, dass eben auch da keine hundertprozentige Klarheit des Regelwerks mehr existiert - im Zweifel gibt es ja auch immer noch den VAR. Ich empfinde das einfach als eine Entwicklung in die falsche Richtung. Klare Regeln, an denen man sich wieder orientieren kann, die eben weniger Spielraum lassen, würden letztlich auch das Schiedsrichterspiel wieder vereinfachen.
Regelunschärfen, die sich niemals sauber wegdefinieren lassen, gibt es im Fußball schon genug (Foulspiel, Handspiel...). Die Absicht, die Offensive zu begünstigen und damit das Spiel attraktiver zu machen, hat beim Abseits auf die schiefe Ebene geführt. Ich wäre für eine harte, einfache Regel: Auch "passives" Abseits ist Abseits. Damit wird es zu einer rein geometrischen Frage, und die kann der VAR sehr solide beantworten.
Dr. Konter schrieb:
Ich wäre für eine harte, einfache Regel: Auch "passives" Abseits ist Abseits. Damit wird es zu einer rein geometrischen Frage, und die kann der VAR sehr solide beantworten.
Eine verständliche Forderung. Die allerdings wieder zu wütenden Protesten führen würde. Die ebenfalls wieder verständlich sind.
So ist das halt mit Regeln.
Dr. Konter schrieb:
Interessante These, die für mich plausibel klingt. Man könnte mit einigem Aufwand versuchen, sie statistisch zu belegen: Gibt es mit der Stammelf-Strategie eine abfallende Saisonkurve und mit der Rotationsstrategie eine aufsteigende?
Also wenn man sich Mal die Einsatzzeiten der Top 19 eingesetzten Spieler von Freiburg und der Eintracht ansieht sind die Unterschiede nicht so groß, hier Mal als kleines Quiz, welcher Verein ist welcher?:
Team A:
4218
3906
3304
3308
3990
3913
3244
2860
3377
711
2755
1038
2363
1936
1125
646
1329
794
889
8 Spieler über 3000 Minuten, 3 Spieler über 2000, 4 über 1000 Minuten, 4 unter 1000 Minuten
Team B:
4230
3841
1702
3364
3733
3543
3819
3743
2051
2344
2266
1740
1768
1463
409
1858
1686
720
990
7 über 3000 Minuten, 3 über 2000 Minuten, 6 über 1000 Minuten und 3 unter 1000 Minuten.
Punkasaurus schrieb:
Also wenn man sich Mal die Einsatzzeiten der Top 19 eingesetzten Spieler von Freiburg und der Eintracht ansieht sind die Unterschiede nicht so groß, hier Mal als kleines Quiz, welcher Verein ist welcher?:
Team A:
4218
3906
3304
3308
3990
3913
3244
2860
3377
711
2755
1038
2363
1936
1125
646
1329
794
889
8 Spieler über 3000 Minuten, 3 Spieler über 2000, 4 über 1000 Minuten, 4 unter 1000 Minuten
Team B:
4230
3841
1702
3364
3733
3543
3819
3743
2051
2344
2266
1740
1768
1463
409
1858
1686
720
990
7 über 3000 Minuten, 3 über 2000 Minuten, 6 über 1000 Minuten und 3 unter 1000 Minuten.
Groß unterschiedlich sieht das wirklich nicht aus. Wenn ich Excel eben richtig bedient habe, "streut" Team B etwas weniger. Also sind wir das? Oder ist Glasner am Ende gar kein Stammelf-Fetischist und alles nur Einbildung?
SGE_Werner schrieb:
Aber zwei Rückrunden hintereinander einzubrechen und erst wieder zu punkten in dieser Rückrunde, als sein Abgang bekannt war, kann man wohl kaum allein dem Kader zurechnen.
das ist ein hausgemachtes problem und eine sollbruchstelle des systems glasner:
wenn man quasi nur auf seine stärkste elf setzt und diese weitestgehend durchspielen lässt und dabei die einwechselspieler weiträumig ignoriert, hat man natürlich kurzfristig einen gewissen wettberbsvorteil, den teams, deren trainer das anders handhaben und frühzeitig den einwechslern spielpraxis verschaffen, nicht haben, weil man eben eine ganz andere art von eingespieltheit und flow in den abläufen hat.
das funktioniert aber nur über einen gewissen zeitraum und vor allem dann nicht mehr, wenn man möglichst lange und intensiv auf allen 3 hochzeiten tanzen möchte. ab einer gewissen anzahl von spielen fliegt einem dieses system völlig zu recht und mit ansage um die ohren, weil die bisher durchspielenden stammspieler es nicht mehr hinreichend bringen (können) und die ignorierten einwechselspieler keine wirkliche alternative mehr sind, weil sie völlig runtergewirtschaftet sind. das ist dann der moment, wo die unions und freiburgs lachend an einem vorbeiziehen, deren trainer es früher verstanden haben, die kaderbreite zu nutzen, den stammspielern ruhepausen und den ersatzspielern spielzeit zu geben.
sowas kommt von sowas. mit ansage. weshalb ich mich hier nur noch kaputtlache, wenn man die unweigerlich ab einem bestimmten zeitpunkt auftretenden formkrisen der überspielten stammspieler und den mangelnden nutzen der ignorierten ersatzspieler ohne nennenswerte spielzeit hier als höhere gewalt abtut, für die glasner nix kann. das gegenteil ist der fall. das ist die ernte, die er gesäht hat.
genau das haben wir jetzt 2x erlebt und es wäre vor dem hintergrund der erneuten europäischen teilnahme auch ein 3. mal so gekommen. und zwar völlig egal, wen krösche hier noch anschleppt.
die einzig spannende variante mit glasner bzgl. der liga wäre ein jahr ohne europäische teilnahme plus nem raschen aus im dfb-pokal. mit 35-36 saisonspielen könnte seine philosophie wie zuletzt bei vw direkt in die cl führen.
ansonsten sähe das aus wie das, was wir die letzten jahre gesehen haben... weshalb ich verstehen kann, wenn man einen anderen ansatz probieren möchte.
Lattenknaller__ schrieb:
[...] wenn man quasi nur auf seine stärkste elf setzt und diese weitestgehend durchspielen lässt und dabei die einwechselspieler weiträumig ignoriert, hat man natürlich kurzfristig einen gewissen wettberbsvorteil, den teams, deren trainer das anders handhaben und frühzeitig den einwechslern spielpraxis verschaffen, nicht haben, weil man eben eine ganz andere art von eingespieltheit und flow in den abläufen hat.
das funktioniert aber nur über einen gewissen zeitraum und vor allem dann nicht mehr, wenn man möglichst lange und intensiv auf allen 3 hochzeiten tanzen möchte. ab einer gewissen anzahl von spielen fliegt einem dieses system völlig zu recht und mit ansage um die ohren, weil die bisher durchspielenden stammspieler es nicht mehr hinreichend bringen (können) und die ignorierten einwechselspieler keine wirkliche alternative mehr sind, weil sie völlig runtergewirtschaftet sind. das ist dann der moment, wo die unions und freiburgs lachend an einem vorbeiziehen, deren trainer es früher verstanden haben, die kaderbreite zu nutzen, den stammspielern ruhepausen und den ersatzspielern spielzeit zu geben. [...]
Interessante These, die für mich plausibel klingt. Man könnte mit einigem Aufwand versuchen, sie statistisch zu belegen: Gibt es mit der Stammelf-Strategie eine abfallende Saisonkurve und mit der Rotationsstrategie eine aufsteigende?
Dr. Konter schrieb:
Interessante These, die für mich plausibel klingt. Man könnte mit einigem Aufwand versuchen, sie statistisch zu belegen: Gibt es mit der Stammelf-Strategie eine abfallende Saisonkurve und mit der Rotationsstrategie eine aufsteigende?
Also wenn man sich Mal die Einsatzzeiten der Top 19 eingesetzten Spieler von Freiburg und der Eintracht ansieht sind die Unterschiede nicht so groß, hier Mal als kleines Quiz, welcher Verein ist welcher?:
Team A:
4218
3906
3304
3308
3990
3913
3244
2860
3377
711
2755
1038
2363
1936
1125
646
1329
794
889
8 Spieler über 3000 Minuten, 3 Spieler über 2000, 4 über 1000 Minuten, 4 unter 1000 Minuten
Team B:
4230
3841
1702
3364
3733
3543
3819
3743
2051
2344
2266
1740
1768
1463
409
1858
1686
720
990
7 über 3000 Minuten, 3 über 2000 Minuten, 6 über 1000 Minuten und 3 unter 1000 Minuten.
Außerdem: Sich über das fehlende Selbstvertrauen neulich aufregen, dann aber den eigenen Spielern die notwendige Qualität absprechen. Wirkt bisschen widersprüchlich oder?
In der Tat. Und egal, ob das mit der Qualität nun stimmt oder nicht stimmt - das kann man im Interview so nicht rauslassen. Wie soll man Spieler motivieren und weiterentwickeln, denen man in der Öffentlichkeit das Potenzial abspricht? Außerdem distanziert man sich von den Verantwortlichen für die Kaderzusammenstellung, also von den Vorgesetzten, ebenfalls auf offener Bühne. Klingt gar nicht gut...
Du möchtest also, dass jede Abseitsstellung strafbar ist, egal ob der Spieler 50 Meter vom Geschehen entfernt sich gerade an der Eckfahne die Schuhe bindet? Da gäbe es nicht nur Proteste, das wäre das Ende des Fußballs.