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Isokboy

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Also sportlich hat diese WM in meinen Augen keine Maßstäbe gesetzt.
Es war ein Turnier der Spielverhinderer, der langen Ketten in der eigenen Hälfte, des oft auch langweiligen Taktierens der vermeintlich kleineren gegen die ebenso vermeintlich größeren Teams. Da ist bei einigen auch die Raumverteidigung zu Gunsten der guten alten Manndeckung geopfert wurden, auch wenn der eine oder andere die Schutzbehauptung Pressing dafür verwendet hat.

Nun, man kann dann nachher immer sagen, der Erfolg gibt den Spielverweigerern recht, aber schön anzusehen war das in vielen Spielen leider nicht. Wie albern diese zurückhaltende Spielweise sich auf das Turnier ausgewirkt hat, kann man gut daran erkennen, dass unser leider abwehrschwaches Team in drei Spielen mehr Chancen kreiert hat, als Mannschaften, die bis zum Ende dabei waren. Von daher war das deutsche Team mit am besten anzuschauen - in der Offensive. Defensiv und auch was die Torwartleistung angeht war das leider deutlich unter dem geforderten Niveau.
Flick wird sich da jetzt in Richtung Heim-EM einmal ein paar andere Gedanken machen müssen. Schließlich kann er sich keine Spieler backen, also muss es vom System her gelöst werden. Argentinien und Frankreich haben vorgemacht, wie schon Otto Rehagel das mit der kontrollierten Offensive gemeint hat.

Bei den Standards ist die Quote von 40% der Tore auf knapp 20% gesunken, und da sind die 11er ja schon mit drin. Eigentlich hat man nur zwei schöne, eingeprobte Standardtore bei dieser WM gesehen: Weghorst mit der Verwertung des kurzen Anspiels und die schöne Variante mit der Kopfballvorlage und dem Flugkopfball in der Mitte - weiß jetzt grad nicht mehr, wer das überhaupt war. Aber ansonsten erschreckend wenig Kreativität bei Freistößen und Eckbällen. Das mag der kurzen Vorbereitungszeit für viele Teams geschuldet sein, ist aber trotzdem verwunderlich, dass am Erfolgsmodell von 2018 nicht kontinuierlich weiter getüftelt wurde.

Insgesamt fand ich das Niveau also überschaubar mit einzelnen Ausreißern nach oben, aber ich befürchte eine WM mit 48 Teams wird noch mehr defensiven Fußball auf die Speisekarte setzen, da dann noch mehr vermeintlich Kleine versuchen werden, ihre Chance im Mauern bei einem erfolgreichen Konter zu suchen.
Davon abgesehen, dass doch bei der FIFA irgendwann mal jemand auf die Idee kommen könnte, die Plätze 5 - 16 auch noch ausspielen zu lassen. Da wären ja noch mal ein paar mehr Spiele für TV-Rechte im Köcher.

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philadlerist schrieb:

Nun, man kann dann nachher immer sagen, der Erfolg gibt den Spielverweigerern recht, aber schön anzusehen war das in vielen Spielen leider nicht. Wie albern diese zurückhaltende Spielweise sich auf das Turnier ausgewirkt hat, kann man gut daran erkennen, dass unser leider abwehrschwaches Team in drei Spielen mehr Chancen kreiert hat, als Mannschaften, die bis zum Ende dabei waren. Von daher war das deutsche Team mit am besten anzuschauen - in der Offensive. Defensiv und auch was die Torwartleistung angeht war das leider deutlich unter dem geforderten Niveau.
Flick wird sich da jetzt in Richtung Heim-EM einmal ein paar andere Gedanken machen müssen. Schließlich kann er sich keine Spieler backen, also muss es vom System her gelöst werden. Argentinien und Frankreich haben vorgemacht, wie schon Otto Rehagel das mit der kontrollierten Offensive gemeint hat.

Bei den Standards ist die Quote von 40% der Tore auf knapp 20% gesunken, und da sind die 11er ja schon mit drin. Eigentlich hat man nur zwei schöne, eingeprobte Standardtore bei dieser WM gesehen: Weghorst mit der Verwertung des kurzen Anspiels und die schöne Variante mit der Kopfballvorlage und dem Flugkopfball in der Mitte - weiß jetzt grad nicht mehr, wer das überhaupt war. Aber ansonsten erschreckend wenig Kreativität bei Freistößen und Eckbällen. Das mag der kurzen Vorbereitungszeit für viele Teams geschuldet sein, ist aber trotzdem verwunderlich, dass am Erfolgsmodell von 2018 nicht kontinuierlich weiter getüftelt wurde.


Du hast es gut formuliert. So habe ich das ganze noch gar nicht gesehen aber es stimmt, speziell Deutschland hatte ja schon viele Chancen in der Offensive, nur die Verwertung war nicht optimal. Kombiniert mit einer anfälligen Abwehr kann natürlich so kein Turnier gewonnen werden. Ich hoffe auch, dass sich Flick mal kräftig Gedanken macht und auch das ganze Team rund um die Mannschaft da mitzieht und keinen Stein auf dem anderen lässt. Wir brauchen einen Umschwung sowohl bei der Motivation der Spieler als auch beim Spielsystem. Andere Trainer haben es auch schon geschafft der Mannschaft in der Halbzeitpause so dermaßen Feuer zu machen, dass sie wie verwandelt in der 2. HZ gespielt haben.