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mischel

9280

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Biermösl Blosn
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Operette
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50° 4′ 6,8″ N, 8° 38′ 43,5″ O
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"Blutlinie auffrischen"
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Tafel
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Hechtklößchen
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Siebengebirge
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Bonnie & Clyde
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Veto
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So, Leute.

Ich schreibe mal wieder in diesen Fred rein. Weil ich einen neuen Whisky getestet habe und dieses "Erlebnis" mit euch teilen möchte. Leider war der von mir ins Visier genommene Woodford Double Reserve längere Zeit bei Whisky.de vergriffen, und so habe ich mich zu einem Spontankauf hinreißen lassen. JETZT sehe ich natürlich, dass der Woodford wieder verfügbar ist. Grmbl $&!§#%!!!
Da zwei meiner Whiskys (in der nur noch Pfützen vorhanden waren!) der Corona-Krisenzeit zum Opfer gefallen sind, werde ich mir diesen Bourbon dennoch jetzt bestellen.

Nichtsdestotrotz stand ich bei einem meiner Großeinkäufe in den letzten Tagen beim Feinkost-Aldi vor einem Regal und erblickte einen Single Cask Speyside Whiskey. Single Cask bedeutet -wie der Name es vermuten lässt-, dass die Abfüllung aus einem einzigen Fass erfolgte. Das ist im Falle von Industrie-Abfüllungen nicht der Fall. Um große Schwankungen in den Qualitäten zu vermeiden, füllt man eigentlich immer über mehrere Fässer hinweg ab. Das garantiert somit, Fass-Schwankungen zu kompensieren. Die Reifezeiten sind standardisiert und betragen im Fall von Scotch-Whiskys 8 oder 10 Jahre (sehr oft bei rauchigen Whiskeys, da der Rauch sowieso meist irgendwelche Fass-Nuancen überlagern), 12 Jahre, 15 Jahre oder 18 Jahre. Ab 21 Jahre geht es dann schon mit sehr teuren Whiskys los. Andere Jahreszahlen zeigen dann schon, dass es sich nicht um industrielle Abfüllungen handelt, sondern dass  unabhängige Abfüller einfach Fässer aufgekauft haben, sich um deren Lagerung kümmern und direkt per Fass nach x Jahren abfüllen. Dass so etwas bei einem Discounter wie Aldi aufschlägt, ist eher ungewöhnlich. In Sachen Wein konnte mich der Feinkost-Aldi ein paar Male schon überzeugen. Bezüglich Whisky habe ich bisher meist ganz schön in die Gülle gegriffen.
Nun stand er aber da. Ein Speyside-Whisky der Destillerie Strathmill. 11 Jahre alt. Und warf mir ein Seud Na H-alba entgegen.. gälisch und heißt: Gem of Scotland. Aha. Keine Ahnung, ob dass der Name des Abfüllers ist. Irgendwas mit P&V Purveyors Ltd. steht da noch drauf. Stolze 39 EUR kostet die Flasche... bei einem Discounter! Die Neugierde hatte mich aber übermannt.
Die Strathmill Distillery liegt im Örtchen Keith an dem wunderschönen Fluss Spey, relativ weit nördlich in der Speyside… nur wenige Kilometer von Dufftown entfernt, dem Heimatort der Glenfiddich-Distillery. Die Speyside-Whiskys sind durch einen milden, nicht-rauchigen, Geschmack bekannt. Und dieser Whiskey ist dann wohl in einem -für schottische Whiskys recht typischen- Hogshead-Fass gereift. Das ist ein Fass aus amerikanischer Weiß-Eiche, in dem vorher Bourbon-Whisky gelagert wurde und für gewöhnlich 250 Liter beinhalten kann. Kurzer Blick auf die -tatsächlich recht schöne- Verpackung: Aus Fass Nummer 800533 wurden 358 Flaschen abgefüllt. Meine hat Nummer 190. Gut.
Zwei Sachen sind von vorneherein schon einmal auffällig:
1. Der Whisky hat stolze 46%. Das ist schon einmal ganz ordentlich, haben besonders diese milderen Whiskys meist eher dezente 40-43% Alkoholvolumen. Aber gut: Die direkten Abfüllungen sind des Öfteren etwas stärker und richten sich auch hier nicht immer nach der "Industrie-Verdünung". Dafür ist der Whisky aber
2. von der Farbe her recht schwach. Selbst für einen 11-jährigen hat der Whisky kaum Farbe gezogen. ABER: Der Abfüller schreibt auch selber, dass der Whisky nicht kühlgefiltert ist und auch keine Farbzusätze bekam.
Dann halte ich mal den Rüssel rein:
Sehr dezente, schwache Nase. Leichte mineralische und pfeffrige Noten wie bei einem Riesling. Ein bisschen auch die florale und zitrus-artige Note eines 12er Glenfiddich. Alles sehr schwach zu erkennen, da eine störende alkoholische Schärfe darüber gelagert ist.
Geschmack:
Puh. 46% halt. Scharf! Transportiert für die Umdrehungen aber Zuwenig Aromen mit. Ich habe schon über 50-prozentige Whiskys probiert, bei denen diese Zahl kaum spürbar und eher förderlich war.  
Sehr malziger Geschmack, schwach bis kaum Vanille. Ein bissi helle Früchte... Apfel, Birne, Zitrone? Strenger, alkoholischer Abgang. Weiterhin malzig. Ein Reviewer meint, Nuss zu erkennen... doch, ja. Ein wenig wie Haselnuss.

Also: Der Aldi hat für gewöhnlich deutlich schlechtere Whiskys. Aber: 39 EUR für ein Whisky dieses Kalibers? Auch wenn wir uns am oberen Rand der preisgünstigen Whiskys befinden... da gibt es bessere. Lieber hole ich mir wieder einen Glenfiddich Malt Masters, einen 14er Oban, oder ich teste mal den 12er Highland Park. Hat man solche Whiskys preislich in Augenhöhe, kann man von dem Kauf des Strathmill beim Aldi eher abraten.
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Danke für die, auch für "Nicht-Whisky-Freaks", verständliche Vorstellung!
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Elite-Immobilie
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Kalbssteak mit Speck-Kartoffelpuffer und Butterradicchio an Estragon-Senfsauce  
(Ich habe ja sonst nix zu tun!)
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Corona-Maßnahmen ignorieren
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Mein "Gadde"!
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Vordach
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Atomkraft? Nein danke!
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Nudelsalat mit Erbsen und Mayo
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Chwanzus Longus
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"Wiener" mit Pommes!