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Caio


Thread wurde von bils am Freitag, 27. Dezember 2019, 11:27 Uhr um 11:27 Uhr gesperrt weil:
Das reicht dann jetzt...
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WuerzburgerAdler schrieb:
Ach ja, und weil wir gerade bei der Vergangenheit sind: Es gab Zeiten, da hat man Bernd Nickel alles verziehen. So lange er ab und an mal dem Maier Sepp mit dem Außenrist eine Ecke zwischen die Ohren gesetzt hat. Oder aus gefühlt 50 Metern den Heinze gleich mit ins Gehäuse geballert hat.

Diese Zeiten sind vorbei. Verziehen wird heute nichts mehr.

Dr. Hammer ist aber auch öfter als zweimal pro Saison was besonderes gelungen.
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Basaltkopp schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Ach ja, und weil wir gerade bei der Vergangenheit sind: Es gab Zeiten, da hat man Bernd Nickel alles verziehen. So lange er ab und an mal dem Maier Sepp mit dem Außenrist eine Ecke zwischen die Ohren gesetzt hat. Oder aus gefühlt 50 Metern den Heinze gleich mit ins Gehäuse geballert hat.

Diese Zeiten sind vorbei. Verziehen wird heute nichts mehr.

Dr. Hammer ist aber auch öfter als zweimal pro Saison was besonderes gelungen.


Caio auch. Aber darum gehts doch gar nicht.

Dr. Hammer ist auch mal gerne mit untergegangen. Gerne fanden seine riskanten Pässe auch mal den Gegner, leiteten Konter ein, verursachten Niederlagen.

Egal. Wenn er dann einen seiner Flatterdinger von der Mittellinie unter die Latte setzte, dann hast du davon nichts mehr gehört. Sondern nur noch: "Hast du gesehen? Das war unser Dr. Hammer."

Sicher, diese Zeiten sind vorbei. Heute, wo alles seziert wird, wo Statistiken über den Augenschein obsiegen, wo mehr gegen als mit den Ball agiert wird, wo in Hunderten von Internetforen Tausende von Bewertungen abgegeben werden... ich weiß das schon. Ich will auch das Rad nicht zurückdrehen. Nur einen bescheidenen Beitrag als Erklärungsversuch für dieses und jenes abgeben.
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WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
JohanCruyff schrieb:
Lynx schrieb:
Nichtperfekte Spieler oder Spieler ohne Charakterkopf haben es in Frankfurt allzeit schwer. MMn sind wir (einige von uns) einfach zu kritisch und lassen es alle anderen spüren, dass sie nicht geliebt oder geachtet werden.


Viel schlimmer: Spieler, die keine offensichtlichen Fehler machen, immer großen Einsatz zeigen, aber nichts bewirken, haben es einfach in Frankfurt. Das ist das Problem. Das spricht nicht für Caio - aber auch nicht wirklich gegen ihn. Es spricht vor allem gegen die Vereinsphilosophie (auch wenn es eigentlich keine gibt).


Da ist was dran.

Man ist enttäuscht, dass die Fußballkünste von Bein, Yeboah, Gründel, Okocha, selbst Möller zu keiner Meisterschaft geführt haben und schätzt heute den gepflegten Querpass und das eifrige, aber brotlose Gewusel.

Ist vielleicht ja doch so etwas wie eine Philosophie.

Aber das gehört eigentlich nicht hierher.


Doch.  Ihr sprecht einen wichtigen Punkt an. Ich weiß nicht warum sich so viele mit so wenig zufrieden geben.


ich schätze das nicht. ich hätte es auch gerne anders. aber die genannten spieler waren hochpreisige erstligakicker für deren engangement richtig viel geld geflossen ist (okocha vielleicht ausgenommen). yeboah war den bayern zu teuer, das waren andere zeiten. es wurde geld ausgegeben das der verein nicht hatte und nach dem ersten abstieg haben wir bitter dafür bezahlt.

man kann sich natürlich an den tollsten zeiten orientieren, aber wann war das? war das mit zampach, mit lexa, mit janßen? das war zu einer zeit in der die meisten die heute im stadion sind gerade gelernt haben mama zu sagen. das ist fünfzehn bis zwanzig jahre her. und vor den neunzigern war das auch kein spass.

wenn man empirisch herauszufinden versucht wie die eintracht ins bundesligageschehen ein zu ordnen ist wird man immer wieder feststellen, dass es nie über einen dritten platz in der bundesliga hinaus gereicht hat. und dass es jahre gab in denen man nicht abgestiegen ist, weil man kickers oxxenbach geschlagen hat.

was das mit caio zu tun hat?

ein spieler wie caio hätte in einer mannschaft der frühen neunziger vielleicht eine rolle spielen können (wobei ich auch das bezweifle) im hier und jetzt bevorzuge ich spieler bei denen ich den eindruck habe, dass sie alles in den ring werfen um der mannschft zu nutzen. zielorientierte spieler.

die fähigkeit dies so umzustzen spreche ich caio einfach ab. caio könnte der sensationellste spieler im ostpark sein, das hilft aber der eintracht nicht weiter.

mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball.



Ich denke, das, was du sagst, stützt meine These eins weiter oben.

Zunächst mal: es geht nicht darum, empirisch herauszufinden, welchen Tabellenplatz die Eintracht historisch belegt hat, sondern darum, welches "Gefühl" man als Fan zu diesem Verein und seinen Mannschaften hatte.

Und das war eben das "Gefühl", eine Mannschaft zu haben, die jederzeit ein 5:0 gegen die Bayern herausschießen konnte. Wenn sie denn wollte. Das Gefühl, in der gesamten BL ob ihrer Spielstärke bewundert und gefürchtet zu werden. Kämpfen konnten die Lauterer. Gespielt haben wir.

Und dann kam Rostock. Die beste aller Eintrachtmannschaften, und gleichzeitig die spielstärkste - und selbst die hat es vergeigt.

Also, Schluss jetzt mit Fußball 2000, mit Schönspielerei, es reicht. Ab jetzt Blut im Schuh. Und dann kamen die Abstiege. Und die Angst vor dem kompletten Niedergang.

Ich kann deine Empfindung verstehen. Zielorientiert. Lieber limitiert arbeiten als Geistesblitze, die uns doch wieder nur nach Rostock führen. Komplett akzeptiert und nachvollzogen.

Vielleicht bin ich auch ein Dinosaurier. Aber die Unbedarftheit, mitd er Caio ins Risiko geht, die Fähigkeit, auch mal zwei oder drei Gegner stehen zu lassen, die Torgefahr - bei allem Risiko. Da gebe ich 1000 Querpässe von Köhler dafür.


ich habe es anders in erinnerung. nach rostock war toppmöller und ein sensationeller saiosonstart, bis yeboah verletzt wurde und lange nicht mehr spielen konnte. trotzdem haben wir den uefa-cup geschafft

toppmöller ging freiwillig weil die gerster-jungs den abgang von stein durchgesetzt haben.

schluß mit fussball 2000 war als unser heutiger chefscout superspieler wie schupp (der hatte die haare schöner als wiese) und zelic engagiert hat. den ersten abstieg werde ich nie vergessen, der war für mich deutlich schlimmer als rostock. gegen schalke im stadion, der emotionale supegau.

und nach dem abstieg waren wir pleite. no way gründels oder beins zu holen. freiwillig hat man darauf nicht verzichtet, es ging einfach nicht mehr anders.

der nächste versuch mit geld große brötchen zu backen ging dann, jahre später, auch in die hose.

fenin, korkmaz, caio, eine ganze menge geld hat das gekostet. weitergebracht hat es uns nicht. schade, aber ist so.

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WuerzburgerAdler schrieb:
HeinzGründel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
JohanCruyff schrieb:
Lynx schrieb:
Nichtperfekte Spieler oder Spieler ohne Charakterkopf haben es in Frankfurt allzeit schwer. MMn sind wir (einige von uns) einfach zu kritisch und lassen es alle anderen spüren, dass sie nicht geliebt oder geachtet werden.


Viel schlimmer: Spieler, die keine offensichtlichen Fehler machen, immer großen Einsatz zeigen, aber nichts bewirken, haben es einfach in Frankfurt. Das ist das Problem. Das spricht nicht für Caio - aber auch nicht wirklich gegen ihn. Es spricht vor allem gegen die Vereinsphilosophie (auch wenn es eigentlich keine gibt).


Da ist was dran.

Man ist enttäuscht, dass die Fußballkünste von Bein, Yeboah, Gründel, Okocha, selbst Möller zu keiner Meisterschaft geführt haben und schätzt heute den gepflegten Querpass und das eifrige, aber brotlose Gewusel.

Ist vielleicht ja doch so etwas wie eine Philosophie.

Aber das gehört eigentlich nicht hierher.


Doch.  Ihr sprecht einen wichtigen Punkt an. Ich weiß nicht warum sich so viele mit so wenig zufrieden geben.


Wenn du das Geschehen auf dem Platz meist, habe ich eine Vermutung. Es ist zum einen die Enttäuschung, dass selbst die Künstler vergangener Jahre die Schale nicht holen konnten. Und zum anderen die lähmende Angst vor dem Untergang der ruhmreichen Eintracht - entfacht durch drei Abstiege.

Und deshalb möchte man die Spieler rennen und lieber "sichere" Pässe spielen sehen.

Und - somit schließt sich wieder der Kreis zu Caio: die Angst vor dem Fehlpass ist größer als die Hoffnung auf Torgefahr.

2006/2007 hatten wir unter Funkel zu Beginn eine ganze Reihe von Heimunentschieden. Ich war verblüfft, wie zufrieden diese Unentschieden aufgenommen wurden.

Dies ist keine Wertung. Nur eine feststellende Theorie.


Feststehende Praxis ist, 5 Spiele...
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peter schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
JohanCruyff schrieb:
Lynx schrieb:
Nichtperfekte Spieler oder Spieler ohne Charakterkopf haben es in Frankfurt allzeit schwer. MMn sind wir (einige von uns) einfach zu kritisch und lassen es alle anderen spüren, dass sie nicht geliebt oder geachtet werden.


Viel schlimmer: Spieler, die keine offensichtlichen Fehler machen, immer großen Einsatz zeigen, aber nichts bewirken, haben es einfach in Frankfurt. Das ist das Problem. Das spricht nicht für Caio - aber auch nicht wirklich gegen ihn. Es spricht vor allem gegen die Vereinsphilosophie (auch wenn es eigentlich keine gibt).


Da ist was dran.

Man ist enttäuscht, dass die Fußballkünste von Bein, Yeboah, Gründel, Okocha, selbst Möller zu keiner Meisterschaft geführt haben und schätzt heute den gepflegten Querpass und das eifrige, aber brotlose Gewusel.

Ist vielleicht ja doch so etwas wie eine Philosophie.

Aber das gehört eigentlich nicht hierher.


Doch.  Ihr sprecht einen wichtigen Punkt an. Ich weiß nicht warum sich so viele mit so wenig zufrieden geben.


ich schätze das nicht. ich hätte es auch gerne anders. aber die genannten spieler waren hochpreisige erstligakicker für deren engangement richtig viel geld geflossen ist (okocha vielleicht ausgenommen). yeboah war den bayern zu teuer, das waren andere zeiten. es wurde geld ausgegeben das der verein nicht hatte und nach dem ersten abstieg haben wir bitter dafür bezahlt.

man kann sich natürlich an den tollsten zeiten orientieren, aber wann war das? war das mit zampach, mit lexa, mit janßen? das war zu einer zeit in der die meisten die heute im stadion sind gerade gelernt haben mama zu sagen. das ist fünfzehn bis zwanzig jahre her. und vor den neunzigern war das auch kein spass.

wenn man empirisch herauszufinden versucht wie die eintracht ins bundesligageschehen ein zu ordnen ist wird man immer wieder feststellen, dass es nie über einen dritten platz in der bundesliga hinaus gereicht hat. und dass es jahre gab in denen man nicht abgestiegen ist, weil man kickers oxxenbach geschlagen hat.

was das mit caio zu tun hat?

ein spieler wie caio hätte in einer mannschaft der frühen neunziger vielleicht eine rolle spielen können (wobei ich auch das bezweifle) im hier und jetzt bevorzuge ich spieler bei denen ich den eindruck habe, dass sie alles in den ring werfen um der mannschft zu nutzen. zielorientierte spieler.

die fähigkeit dies so umzustzen spreche ich caio einfach ab. caio könnte der sensationellste spieler im ostpark sein, das hilft aber der eintracht nicht weiter.

mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball.



Ich denke, das, was du sagst, stützt meine These eins weiter oben.

Zunächst mal: es geht nicht darum, empirisch herauszufinden, welchen Tabellenplatz die Eintracht historisch belegt hat, sondern darum, welches "Gefühl" man als Fan zu diesem Verein und seinen Mannschaften hatte.

Und das war eben das "Gefühl", eine Mannschaft zu haben, die jederzeit ein 5:0 gegen die Bayern herausschießen konnte. Wenn sie denn wollte. Das Gefühl, in der gesamten BL ob ihrer Spielstärke bewundert und gefürchtet zu werden. Kämpfen konnten die Lauterer. Gespielt haben wir.

Und dann kam Rostock. Die beste aller Eintrachtmannschaften, und gleichzeitig die spielstärkste - und selbst die hat es vergeigt.

Also, Schluss jetzt mit Fußball 2000, mit Schönspielerei, es reicht. Ab jetzt Blut im Schuh. Und dann kamen die Abstiege. Und die Angst vor dem kompletten Niedergang.

Ich kann deine Empfindung verstehen. Zielorientiert. Lieber limitiert arbeiten als Geistesblitze, die uns doch wieder nur nach Rostock führen. Komplett akzeptiert und nachvollzogen.

Vielleicht bin ich auch ein Dinosaurier. Aber die Unbedarftheit, mitd er Caio ins Risiko geht, die Fähigkeit, auch mal zwei oder drei Gegner stehen zu lassen, die Torgefahr - bei allem Risiko. Da gebe ich 1000 Querpässe von Köhler dafür.


ich habe es anders in erinnerung. nach rostock war toppmöller und ein sensationeller saiosonstart, bis yeboah verletzt wurde und lange nicht mehr spielen konnte. trotzdem haben wir den uefa-cup geschafft

toppmöller ging freiwillig weil die gerster-jungs den abgang von stein durchgesetzt haben.

schluß mit fussball 2000 war als unser heutiger chefscout superspieler wie schupp (der hatte die haare schöner als wiese) und zelic engagiert hat. den ersten abstieg werde ich nie vergessen, der war für mich deutlich schlimmer als rostock. gegen schalke im stadion, der emotionale supegau.

und nach dem abstieg waren wir pleite. no way gründels oder beins zu holen. freiwillig hat man darauf nicht verzichtet, es ging einfach nicht mehr anders.

der nächste versuch mit geld große brötchen zu backen ging dann, jahre später, auch in die hose.

fenin, korkmaz, caio, eine ganze menge geld hat das gekostet. weitergebracht hat es uns nicht. schade, aber ist so.

 


Jetzt kommst du mit Details daher!  

Es geht doch um deine Aussage: "mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball."

Und wie es zu dieser Einstellung gekommen ist. Denn das war früher definitiv anders. Mit einem limitierten Team hätte da niemand etwas anzufangen gewusst. Heute schon.

Und Fenin, Korkmaz und Caio: irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die alle keine Komplettversager sein können. Denn Komplettversager schießen keine drei Tore gegen Hertha, mischen nicht die halbe Leverkusener Abwehr auf und treffen auch nicht aus dreißig Metern.

Also, wer ist dann der Versager? Für mich selbst habe ich da schon eine Antwort: derjenige, der kein Konzept hat, wie er das zweifellos vorhandene Potenzial - nicht nur dieser drei Spieler - nutzbringend und dauerhaft für den Erfolg der Mannschaft wecken und am Leben halten kann.

Dabei weiß ich auch, dass immer welche durch den Rost fallen - immer wieder und in jeder Mannschaft. Aber so viele? Sorry, aber das kann nicht sein. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass nur die Renner und Sicherheitsquerspieler in diesem Eintracht Frankfurt dominieren. Und bei denjenigen, die den Unterschied ausmachen können, wird darauf gewartet, dass sie es endlich tun - und wenn nicht, dann eben Pech gehabt. Fehleinkauf halt. An der Tanke gefressen, am Balkon gezündelt, tja, da kann man halt nix machen.

Eine schöne Philosophie.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Ach ja, und weil wir gerade bei der Vergangenheit sind: Es gab Zeiten, da hat man Bernd Nickel alles verziehen. So lange er ab und an mal dem Maier Sepp mit dem Außenrist eine Ecke zwischen die Ohren gesetzt hat. Oder aus gefühlt 50 Metern den Heinze gleich mit ins Gehäuse geballert hat.

Diese Zeiten sind vorbei. Verziehen wird heute nichts mehr.


Doch, doch. Verziehen wird immer noch. Einem Altintop sehr lange, dass er nicht getroffen hat. Denn er müsse doch wohl wichtig für die Mannschaft sein, wenn er so viel läuft. Einem Spycher seine Langsamkeit, denn sein Gegenspieler war bei einem Tor ja schon so weit weg, dass man gar nicht mehr wusste, dass es sein Gegenspieler war.
Aber auch auffälligen Spielern wurde einiges verziehen: Ein Kyrgiakos wurde dafür verehrt, dass er jeden Zweikampf führen wollte und die meisten davon gewonnen hat - da wurde ihm auch verziehen, dass er viele Zweikämpfe gar nicht hätte führen müssen und viele Lücken in die Abwehr gerissen hat. Einem Franz wurden recht schlechte Leistungen als Außenverteidiger verziehen, weil er ja so viele Tore geschossen hat. Und so weiter und so fort.

Statt spielerischer Überlegenheit lechzen immer mehr Eintracht Fans danach, dass ein Spieler immer alles gibt - egal wie wenig das jeweils ist - und dass ein Spieler keine Fehler macht.
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WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
JohanCruyff schrieb:
Lynx schrieb:
Nichtperfekte Spieler oder Spieler ohne Charakterkopf haben es in Frankfurt allzeit schwer. MMn sind wir (einige von uns) einfach zu kritisch und lassen es alle anderen spüren, dass sie nicht geliebt oder geachtet werden.


Viel schlimmer: Spieler, die keine offensichtlichen Fehler machen, immer großen Einsatz zeigen, aber nichts bewirken, haben es einfach in Frankfurt. Das ist das Problem. Das spricht nicht für Caio - aber auch nicht wirklich gegen ihn. Es spricht vor allem gegen die Vereinsphilosophie (auch wenn es eigentlich keine gibt).


Da ist was dran.

Man ist enttäuscht, dass die Fußballkünste von Bein, Yeboah, Gründel, Okocha, selbst Möller zu keiner Meisterschaft geführt haben und schätzt heute den gepflegten Querpass und das eifrige, aber brotlose Gewusel.

Ist vielleicht ja doch so etwas wie eine Philosophie.

Aber das gehört eigentlich nicht hierher.


Doch.  Ihr sprecht einen wichtigen Punkt an. Ich weiß nicht warum sich so viele mit so wenig zufrieden geben.


ich schätze das nicht. ich hätte es auch gerne anders. aber die genannten spieler waren hochpreisige erstligakicker für deren engangement richtig viel geld geflossen ist (okocha vielleicht ausgenommen). yeboah war den bayern zu teuer, das waren andere zeiten. es wurde geld ausgegeben das der verein nicht hatte und nach dem ersten abstieg haben wir bitter dafür bezahlt.

man kann sich natürlich an den tollsten zeiten orientieren, aber wann war das? war das mit zampach, mit lexa, mit janßen? das war zu einer zeit in der die meisten die heute im stadion sind gerade gelernt haben mama zu sagen. das ist fünfzehn bis zwanzig jahre her. und vor den neunzigern war das auch kein spass.

wenn man empirisch herauszufinden versucht wie die eintracht ins bundesligageschehen ein zu ordnen ist wird man immer wieder feststellen, dass es nie über einen dritten platz in der bundesliga hinaus gereicht hat. und dass es jahre gab in denen man nicht abgestiegen ist, weil man kickers oxxenbach geschlagen hat.

was das mit caio zu tun hat?

ein spieler wie caio hätte in einer mannschaft der frühen neunziger vielleicht eine rolle spielen können (wobei ich auch das bezweifle) im hier und jetzt bevorzuge ich spieler bei denen ich den eindruck habe, dass sie alles in den ring werfen um der mannschft zu nutzen. zielorientierte spieler.

die fähigkeit dies so umzustzen spreche ich caio einfach ab. caio könnte der sensationellste spieler im ostpark sein, das hilft aber der eintracht nicht weiter.

mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball.



Ich denke, das, was du sagst, stützt meine These eins weiter oben.

Zunächst mal: es geht nicht darum, empirisch herauszufinden, welchen Tabellenplatz die Eintracht historisch belegt hat, sondern darum, welches "Gefühl" man als Fan zu diesem Verein und seinen Mannschaften hatte.

Und das war eben das "Gefühl", eine Mannschaft zu haben, die jederzeit ein 5:0 gegen die Bayern herausschießen konnte. Wenn sie denn wollte. Das Gefühl, in der gesamten BL ob ihrer Spielstärke bewundert und gefürchtet zu werden. Kämpfen konnten die Lauterer. Gespielt haben wir.

Und dann kam Rostock. Die beste aller Eintrachtmannschaften, und gleichzeitig die spielstärkste - und selbst die hat es vergeigt.

Also, Schluss jetzt mit Fußball 2000, mit Schönspielerei, es reicht. Ab jetzt Blut im Schuh. Und dann kamen die Abstiege. Und die Angst vor dem kompletten Niedergang.

Ich kann deine Empfindung verstehen. Zielorientiert. Lieber limitiert arbeiten als Geistesblitze, die uns doch wieder nur nach Rostock führen. Komplett akzeptiert und nachvollzogen.

Vielleicht bin ich auch ein Dinosaurier. Aber die Unbedarftheit, mitd er Caio ins Risiko geht, die Fähigkeit, auch mal zwei oder drei Gegner stehen zu lassen, die Torgefahr - bei allem Risiko. Da gebe ich 1000 Querpässe von Köhler dafür.


ich habe es anders in erinnerung. nach rostock war toppmöller und ein sensationeller saiosonstart, bis yeboah verletzt wurde und lange nicht mehr spielen konnte. trotzdem haben wir den uefa-cup geschafft

toppmöller ging freiwillig weil die gerster-jungs den abgang von stein durchgesetzt haben.

schluß mit fussball 2000 war als unser heutiger chefscout superspieler wie schupp (der hatte die haare schöner als wiese) und zelic engagiert hat. den ersten abstieg werde ich nie vergessen, der war für mich deutlich schlimmer als rostock. gegen schalke im stadion, der emotionale supegau.

und nach dem abstieg waren wir pleite. no way gründels oder beins zu holen. freiwillig hat man darauf nicht verzichtet, es ging einfach nicht mehr anders.

der nächste versuch mit geld große brötchen zu backen ging dann, jahre später, auch in die hose.

fenin, korkmaz, caio, eine ganze menge geld hat das gekostet. weitergebracht hat es uns nicht. schade, aber ist so.

 


Jetzt kommst du mit Details daher!  

Es geht doch um deine Aussage: "mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball."

Und wie es zu dieser Einstellung gekommen ist. Denn das war früher definitiv anders. Mit einem limitierten Team hätte da niemand etwas anzufangen gewusst. Heute schon.

Und Fenin, Korkmaz und Caio: irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die alle keine Komplettversager sein können. Denn Komplettversager schießen keine drei Tore gegen Hertha, mischen nicht die halbe Leverkusener Abwehr auf und treffen auch nicht aus dreißig Metern.

Also, wer ist dann der Versager? Für mich selbst habe ich da schon eine Antwort: derjenige, der kein Konzept hat, wie er das zweifellos vorhandene Potenzial - nicht nur dieser drei Spieler - nutzbringend und dauerhaft für den Erfolg der Mannschaft wecken und am Leben halten kann.

Dabei weiß ich auch, dass immer welche durch den Rost fallen - immer wieder und in jeder Mannschaft. Aber so viele? Sorry, aber das kann nicht sein. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass nur die Renner und Sicherheitsquerspieler in diesem Eintracht Frankfurt dominieren. Und bei denjenigen, die den Unterschied ausmachen können, wird darauf gewartet, dass sie es endlich tun - und wenn nicht, dann eben Pech gehabt. Fehleinkauf halt. An der Tanke gefressen, am Balkon gezündelt, tja, da kann man halt nix machen.

Eine schöne Philosophie.


Mal so gesagt: Eigentlich könnte man von der Eintracht-Mannschaft der letzten Jahre schwärmen.

Man hat einen Meier. Ein Spieler, der viel läuft, im Mittelfeld und im eigenen Strafraum jedes Kopfballduell gewinnt. Vorne kann er den tödlichen Pass spielen, trifft sehr häufig (wobei er noch viel häufiger treffen könnte (=müsste)) und kann auch von hinten heraus das Spiel organisieren, d. h. verlagern.

Man hat einen Schwegler. Ein Spieler mit großer Spielintelligenz, technisch stark, geschickt, gute Übersicht, überlegtes Passspiel und gute Distanzschüsse.

Man hat einen Caio, ein Spieler, der jederzeit einen Gegner ausdribbeln kann (leider versucht er sich danach meist am 2., 3. und 4. Gegenspieler), der einen Wahnsinnsschuss hat und der auch schwierigste Bälle annehmen kann und direkt und präzise weiterspielen kann. Auch tödliche Pässe kommen von ihm hin und wieder.

Man hat einen Jung. Jung, dynamisch, pfeilschnell, geschickt im Zweikampf, ordentliche Flanken, gute Pässe, taktisch gut ausgebildet. Eines der besten RV-Talente des Landes.

Man hat einen Kittel. Ein Riesentalent. Antrittsschnell, unglaubliche Spielübersicht, Torgefährlichkeit, sehr gute Pässe, Ballsicherheit, starke Technik.

Man hat einen Rode. Ebenfalls ein Riesentalent. Bissig, dynamisch zweikampfstark, hohe Passpräzision, mit einer ordentlichen torgefährlichkeit.

Man hat einen Gekas. Ein Stürmer, der sich dank seiner herausragenden Ballan- und mitnahme und seiner Antizipation Chancen herausspielt, erarbeitet und herausschlawinert, die andere Stürmer niemals hätten. Er vergibt für seine Verhältnisse zur Zeit viele Chancen. Dennoch weiß man, dass das nur eine Phase ist.

Man könnte jetzt auch noch von Anderson, Bell, Dudda, Hien und evtl. sogar Alvarez aufführen.

Was will ich damit sagen? Wir haben unglaubliche Fähigkeiten in der Mannschaft. Leider ist es bisher noch niemandem gelungen, diese zu wecken. Zur Zeit gibt es nur einen Trainer, dem ich das zutraue: Kosta Runjaic.
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Bei der ganzen Betrachtung des wieso weshalb warum.. darf man meiner Meinung nach aber auch nicht vergessen, dass sich die Art und Weise, wie heute erfolgreicher Fußball gespielt wird, geändert hat.
Klar, Dortmund ist natürlich ein Extrembeispiel, aber man sah es teilweise auch bei deutlich limitierteren Mannschaften wie Mainz.. eine Spielphilosophie muss von der ganzen Mannschaft vertstanden und umgesetzt werden. Verteidigung beginnt in der gegnerischen Häfte und dem Wissen, wie man im Verbund am geschicktesten "gegen den Ball" arbeiten muss und vor allem: im Falle der Balleroberung im Verbund umzuschalten hat. Das bedeutet aber halt auch, dass im Prinzip immer alle Spieler alles geben müssen. Einsatz und Laufbereitschaft ist mittlerweile in allen Mannschaftsteilen gefordert.
Und da unsere Spieler oft genug schon taktisch limitiert sind, freut man sich halt, wenn sie dann zumindest alles geben.
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Tube schrieb:
Bei der ganzen Betrachtung des wieso weshalb warum.. darf man meiner Meinung nach aber auch nicht vergessen, dass sich die Art und Weise, wie heute erfolgreicher Fußball gespielt wird, geändert hat.
Klar, Dortmund ist natürlich ein Extrembeispiel, aber man sah es teilweise auch bei deutlich limitierteren Mannschaften wie Mainz.. eine Spielphilosophie muss von der ganzen Mannschaft vertstanden und umgesetzt werden. Verteidigung beginnt in der gegnerischen Häfte und dem Wissen, wie man im Verbund am geschicktesten "gegen den Ball" arbeiten muss und vor allem: im Falle der Balleroberung im Verbund umzuschalten hat. Das bedeutet aber halt auch, dass im Prinzip immer alle Spieler alles geben müssen. Einsatz und Laufbereitschaft ist mittlerweile in allen Mannschaftsteilen gefordert.
Und da unsere Spieler oft genug schon taktisch limitiert sind, freut man sich halt, wenn sie dann zumindest alles geben.  


Findest du diesen Anspruch nicht ein wenig zu wenig für die Bundesliga? Vielleicht sogar zu wenig für die 2. Liga?
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WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
JohanCruyff schrieb:
Lynx schrieb:
Nichtperfekte Spieler oder Spieler ohne Charakterkopf haben es in Frankfurt allzeit schwer. MMn sind wir (einige von uns) einfach zu kritisch und lassen es alle anderen spüren, dass sie nicht geliebt oder geachtet werden.


Viel schlimmer: Spieler, die keine offensichtlichen Fehler machen, immer großen Einsatz zeigen, aber nichts bewirken, haben es einfach in Frankfurt. Das ist das Problem. Das spricht nicht für Caio - aber auch nicht wirklich gegen ihn. Es spricht vor allem gegen die Vereinsphilosophie (auch wenn es eigentlich keine gibt).


Da ist was dran.

Man ist enttäuscht, dass die Fußballkünste von Bein, Yeboah, Gründel, Okocha, selbst Möller zu keiner Meisterschaft geführt haben und schätzt heute den gepflegten Querpass und das eifrige, aber brotlose Gewusel.

Ist vielleicht ja doch so etwas wie eine Philosophie.

Aber das gehört eigentlich nicht hierher.


Doch.  Ihr sprecht einen wichtigen Punkt an. Ich weiß nicht warum sich so viele mit so wenig zufrieden geben.


ich schätze das nicht. ich hätte es auch gerne anders. aber die genannten spieler waren hochpreisige erstligakicker für deren engangement richtig viel geld geflossen ist (okocha vielleicht ausgenommen). yeboah war den bayern zu teuer, das waren andere zeiten. es wurde geld ausgegeben das der verein nicht hatte und nach dem ersten abstieg haben wir bitter dafür bezahlt.

man kann sich natürlich an den tollsten zeiten orientieren, aber wann war das? war das mit zampach, mit lexa, mit janßen? das war zu einer zeit in der die meisten die heute im stadion sind gerade gelernt haben mama zu sagen. das ist fünfzehn bis zwanzig jahre her. und vor den neunzigern war das auch kein spass.

wenn man empirisch herauszufinden versucht wie die eintracht ins bundesligageschehen ein zu ordnen ist wird man immer wieder feststellen, dass es nie über einen dritten platz in der bundesliga hinaus gereicht hat. und dass es jahre gab in denen man nicht abgestiegen ist, weil man kickers oxxenbach geschlagen hat.

was das mit caio zu tun hat?

ein spieler wie caio hätte in einer mannschaft der frühen neunziger vielleicht eine rolle spielen können (wobei ich auch das bezweifle) im hier und jetzt bevorzuge ich spieler bei denen ich den eindruck habe, dass sie alles in den ring werfen um der mannschft zu nutzen. zielorientierte spieler.

die fähigkeit dies so umzustzen spreche ich caio einfach ab. caio könnte der sensationellste spieler im ostpark sein, das hilft aber der eintracht nicht weiter.

mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball.



Ich denke, das, was du sagst, stützt meine These eins weiter oben.

Zunächst mal: es geht nicht darum, empirisch herauszufinden, welchen Tabellenplatz die Eintracht historisch belegt hat, sondern darum, welches "Gefühl" man als Fan zu diesem Verein und seinen Mannschaften hatte.

Und das war eben das "Gefühl", eine Mannschaft zu haben, die jederzeit ein 5:0 gegen die Bayern herausschießen konnte. Wenn sie denn wollte. Das Gefühl, in der gesamten BL ob ihrer Spielstärke bewundert und gefürchtet zu werden. Kämpfen konnten die Lauterer. Gespielt haben wir.

Und dann kam Rostock. Die beste aller Eintrachtmannschaften, und gleichzeitig die spielstärkste - und selbst die hat es vergeigt.

Also, Schluss jetzt mit Fußball 2000, mit Schönspielerei, es reicht. Ab jetzt Blut im Schuh. Und dann kamen die Abstiege. Und die Angst vor dem kompletten Niedergang.

Ich kann deine Empfindung verstehen. Zielorientiert. Lieber limitiert arbeiten als Geistesblitze, die uns doch wieder nur nach Rostock führen. Komplett akzeptiert und nachvollzogen.

Vielleicht bin ich auch ein Dinosaurier. Aber die Unbedarftheit, mitd er Caio ins Risiko geht, die Fähigkeit, auch mal zwei oder drei Gegner stehen zu lassen, die Torgefahr - bei allem Risiko. Da gebe ich 1000 Querpässe von Köhler dafür.


ich habe es anders in erinnerung. nach rostock war toppmöller und ein sensationeller saiosonstart, bis yeboah verletzt wurde und lange nicht mehr spielen konnte. trotzdem haben wir den uefa-cup geschafft

toppmöller ging freiwillig weil die gerster-jungs den abgang von stein durchgesetzt haben.

schluß mit fussball 2000 war als unser heutiger chefscout superspieler wie schupp (der hatte die haare schöner als wiese) und zelic engagiert hat. den ersten abstieg werde ich nie vergessen, der war für mich deutlich schlimmer als rostock. gegen schalke im stadion, der emotionale supegau.

und nach dem abstieg waren wir pleite. no way gründels oder beins zu holen. freiwillig hat man darauf nicht verzichtet, es ging einfach nicht mehr anders.

der nächste versuch mit geld große brötchen zu backen ging dann, jahre später, auch in die hose.

fenin, korkmaz, caio, eine ganze menge geld hat das gekostet. weitergebracht hat es uns nicht. schade, aber ist so.

 


Jetzt kommst du mit Details daher!  

Es geht doch um deine Aussage: "mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball."

Und wie es zu dieser Einstellung gekommen ist. Denn das war früher definitiv anders. Mit einem limitierten Team hätte da niemand etwas anzufangen gewusst. Heute schon.

Und Fenin, Korkmaz und Caio: irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die alle keine Komplettversager sein können. Denn Komplettversager schießen keine drei Tore gegen Hertha, mischen nicht die halbe Leverkusener Abwehr auf und treffen auch nicht aus dreißig Metern.

Also, wer ist dann der Versager? Für mich selbst habe ich da schon eine Antwort: derjenige, der kein Konzept hat, wie er das zweifellos vorhandene Potenzial - nicht nur dieser drei Spieler - nutzbringend und dauerhaft für den Erfolg der Mannschaft wecken und am Leben halten kann.

Dabei weiß ich auch, dass immer welche durch den Rost fallen - immer wieder und in jeder Mannschaft. Aber so viele? Sorry, aber das kann nicht sein. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass nur die Renner und Sicherheitsquerspieler in diesem Eintracht Frankfurt dominieren. Und bei denjenigen, die den Unterschied ausmachen können, wird darauf gewartet, dass sie es endlich tun - und wenn nicht, dann eben Pech gehabt. Fehleinkauf halt. An der Tanke gefressen, am Balkon gezündelt, tja, da kann man halt nix machen.

Eine schöne Philosophie.


Ich kenne deine Englischkenntnisse nicht WuerzburgerAdler, aber dieser Artikel könnte dich interessieren:

Performance Stories
The Talent Myth

THINK the world's best footballers are born rather than made? Matthew Syed, three-time Commonwealth table-tennis champion and author of an acclaimed book on talent, Bounce, begs to differ.
http://au.fourfourtwo.com/features.aspx?CIaFID=6785&CIPseq=1
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JohanCruyff schrieb:
Tube schrieb:
Bei der ganzen Betrachtung des wieso weshalb warum.. darf man meiner Meinung nach aber auch nicht vergessen, dass sich die Art und Weise, wie heute erfolgreicher Fußball gespielt wird, geändert hat.
Klar, Dortmund ist natürlich ein Extrembeispiel, aber man sah es teilweise auch bei deutlich limitierteren Mannschaften wie Mainz.. eine Spielphilosophie muss von der ganzen Mannschaft vertstanden und umgesetzt werden. Verteidigung beginnt in der gegnerischen Häfte und dem Wissen, wie man im Verbund am geschicktesten "gegen den Ball" arbeiten muss und vor allem: im Falle der Balleroberung im Verbund umzuschalten hat. Das bedeutet aber halt auch, dass im Prinzip immer alle Spieler alles geben müssen. Einsatz und Laufbereitschaft ist mittlerweile in allen Mannschaftsteilen gefordert.
Und da unsere Spieler oft genug schon taktisch limitiert sind, freut man sich halt, wenn sie dann zumindest alles geben.  


Findest du diesen Anspruch nicht ein wenig zu wenig für die Bundesliga? Vielleicht sogar zu wenig für die 2. Liga?

Also naja. Mein eigentlicher Anspruch wäre ein Konzept mit welcher Art von Spielern man wie spielen möchte und dementsprechenden Transferaktivitäten. Das sehe ich nicht. Das nur grundsätzlich.

Auf dem Platz selbst erwarte ich, dass man sich den ***** aufreißt. Letztlich ist das natürlich eine persönliche Sicht.. ich pfeife auf 3 nutzlose Übersteiger. Ich freue mich über eine gepflegte Grätsche, die ihr Ziel (Balleroberung, Respekt verschaffen) nicht verfehlt deutlich mehr. Zauberei ist doch letztlich immer das Resultat von harter Arbeit. Wie schon geschrieben.. Dortmund ist für den Erfolg mehr gerannt, als wir im Kampf gegen den Abstieg. Die Grundlage ist: der Wille, alles zu geben. Und dann kommts halt auf die Beschränkheit der Mannschaft in Hinsicht ihrer taktischer Ausrichtung, ihrem taktischen Versändnis und des fußballerischen Potenzials jedes einzelnen Spielers an, zu welchem Erfolg dies führen kann.

Ich hatte oft genug den Eindruck, dass die Spieler z.B. in der letzen Saison nicht 100% gegeben haben. Russ hat das ja hinterher "freundlicherweise" selbst eingräumt. Das ist aber genau das, was ich von jedem Spieler erwarte. Ich erwarte nicht, dass sie Fußball kicken können wie Götze, ich erwarte, dass sie alles geben wie Götze (meistens). Ich verzeihe, wenn jemand alles gegeben hat und an seine persönlichen Grenzen gestoßen ist.

Alles was darüber hinausgeht.. gerne. Aber meine Ansprüche an Mannschaft und Trainer sind letztlich relativ einfach.. ich erwarte von einem Trainer, dass er ein Spielsystem spielen lässt, dass die Mannschaft versteht, von den Spielern umgesetzt werden kann, dass zu der Zusammenstellung der Mannschaft passt und zum Erfolg führen kann. Und von den Spielern erwarte ich, dass sie sich innerhalb dieser Vorgaben den ***** aufreißen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Es geht doch um deine Aussage: "mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball."

Und wie es zu dieser Einstellung gekommen ist. Denn das war früher definitiv anders. Mit einem limitierten Team hätte da niemand etwas anzufangen gewusst. Heute schon.


Ich denke nicht, dass Peters Meinung (die ich oft und auch in diesem Fall teile) wirklich repräsentativ ist.

Ich denke nicht, dass der Mehrzahl der Fans der Wunsch nach schönem Fußball, nach Divahaftigkeit ausgetrieben wurde. Insbesondere nicht denen, die schon Anfang der 90er dabei waren.

Die schlechte Stimmung, die immer noch rund um die Eintracht herrscht, obwohl es sportlich ja nicht so schlecht aussieht, resultiert doch neben dem Schock über den Absturz inkl. Abstieg auch daraus, dass man uns jahrelang Geduld und Leidensfähigkeit abgerungen hat, in der Hoffnung, dass die Strategie des längeren Atems gegenüber Vereinen, die sich finanziell übernehmen, verbunden mit der Hoffnung, dass diese dann irgenwann an uns vorbei fallen, aufgeht.

Aber die einzigen die runtergefallen sind, sind wir. Viele werden sich unwillkürlich fragen, wofür man Funkel-Fußball, Kleinreden der Mannschaft, Bruchhagen-Zement, Low-Budget-Verpflichtungen ohne große Namen etc. so viele Jahre "ertragen" hat, wenn das alles innerhalb eines halben Jahres den Bach runter ging und die Ausgangsposition als "etablierter" Bundesligist jetzt Makulatur ist.

Ich finde, diesen Geist spürt man ganz deutlich im Forum, aber auch im Stadion. Bis zum letzten Funkel-Jahr war es vermutlich schon so, dass die Mehrheit die eigenen Wünsche und Ansprüche zurückgenommen hat, weil man davon ausging, dass diese Phase der Konsolidierung nötig war.

Aber als man dann gemerkt hat, dass man selbst mit dem eigentlich verschmähten Defensivfußball keine dauerhafte Stabilität erreichte, sondern der Abstieg wieder in Reichweite rückte, kamen die hohen Ansprüche wieder an's Tageslicht. Dem zu pass kam die Caio-Verpflichtung, denn Caio stand sinnbildlich für den schönen, offensiven, risikoreichen Fußball, der Anti-Funkel sozusagen. Und so wurde ein netter, unbedarfter Junge aus Brasilien instrumentalisiert, um Funkel vom Hof zu jagen.

Danach lechzte man ja gradezu nach einem Trainer, der offensiv spielen lassen würde, und mit Skibbe waren die meisten bei dessen Amtsantritt hochzufrieden, denn er erzählte genau das, was alle hören wollten (er wollte sogar Caio hinbekommen!). Dass Skibbe aber ein Freund schöner Worte ist, hinter denen nicht unbedingt eine Strategie stecken muss (außer, teure, bekannte Namen zu verpflichten in der Hoffnung, dass man den Erfolg so einkaufen kann), dämmerte einigen schon Anfang der letzten Saison, augenscheinlich wurde es dann in der Rückrunde.

Und nun, ja nun ist man enttäuscht und frustriert und ist nicht mehr bereit, fehlerhafte Spieler, Ersatzbankdrücker von Bundesligavereinen und überhaupt irgendwelche Tasmanen zu tolerieren. Es muss jetzt flutschen auf dem Platz, ansonsten wird gepfiffen. Man war ja lange genug ruhig und hat auf die Versprechungen von Trainern, Vorständen und Spielern gehofft. Jetzt will man endlich Taten, sprich Schützenfeste gegen die "Dorfvereine" sehen.

Ich glaube nicht, dass man mit reinem Einsatz und Kampf in dieser Saison zufrieden sein wird.
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seventh_son schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:

Es geht doch um deine Aussage: "mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball."

Und wie es zu dieser Einstellung gekommen ist. Denn das war früher definitiv anders. Mit einem limitierten Team hätte da niemand etwas anzufangen gewusst. Heute schon.


Ich denke nicht, dass Peters Meinung (die ich oft und auch in diesem Fall teile) wirklich repräsentativ ist.

Ich denke nicht, dass der Mehrzahl der Fans der Wunsch nach schönem Fußball, nach Divahaftigkeit ausgetrieben wurde. Insbesondere nicht denen, die schon Anfang der 90er dabei waren.

Die schlechte Stimmung, die immer noch rund um die Eintracht herrscht, obwohl es sportlich ja nicht so schlecht aussieht, resultiert doch neben dem Schock über den Absturz inkl. Abstieg auch daraus, dass man uns jahrelang Geduld und Leidensfähigkeit abgerungen hat, in der Hoffnung, dass die Strategie des längeren Atems gegenüber Vereinen, die sich finanziell übernehmen, verbunden mit der Hoffnung, dass diese dann irgenwann an uns vorbei fallen, aufgeht.

Aber die einzigen die runtergefallen sind, sind wir. Viele werden sich unwillkürlich fragen, wofür man Funkel-Fußball, Kleinreden der Mannschaft, Bruchhagen-Zement, Low-Budget-Verpflichtungen ohne große Namen etc. so viele Jahre "ertragen" hat, wenn das alles innerhalb eines halben Jahres den Bach runter ging und die Ausgangsposition als "etablierter" Bundesligist jetzt Makulatur ist.

Ich finde, diesen Geist spürt man ganz deutlich im Forum, aber auch im Stadion. Bis zum letzten Funkel-Jahr war es vermutlich schon so, dass die Mehrheit die eigenen Wünsche und Ansprüche zurückgenommen hat, weil man davon ausging, dass diese Phase der Konsolidierung nötig war.

Aber als man dann gemerkt hat, dass man selbst mit dem eigentlich verschmähten Defensivfußball keine dauerhafte Stabilität erreichte, sondern der Abstieg wieder in Reichweite rückte, kamen die hohen Ansprüche wieder an's Tageslicht. Dem zu pass kam die Caio-Verpflichtung, denn Caio stand sinnbildlich für den schönen, offensiven, risikoreichen Fußball, der Anti-Funkel sozusagen. Und so wurde ein netter, unbedarfter Junge aus Brasilien instrumentalisiert, um Funkel vom Hof zu jagen.

Danach lechzte man ja gradezu nach einem Trainer, der offensiv spielen lassen würde, und mit Skibbe waren die meisten bei dessen Amtsantritt hochzufrieden, denn er erzählte genau das, was alle hören wollten (er wollte sogar Caio hinbekommen!). Dass Skibbe aber ein Freund schöner Worte ist, hinter denen nicht unbedingt eine Strategie stecken muss (außer, teure, bekannte Namen zu verpflichten in der Hoffnung, dass man den Erfolg so einkaufen kann), dämmerte einigen schon Anfang der letzten Saison, augenscheinlich wurde es dann in der Rückrunde.

Und nun, ja nun ist man enttäuscht und frustriert und ist nicht mehr bereit, fehlerhafte Spieler, Ersatzbankdrücker von Bundesligavereinen und überhaupt irgendwelche Tasmanen zu tolerieren. Es muss jetzt flutschen auf dem Platz, ansonsten wird gepfiffen. Man war ja lange genug ruhig und hat auf die Versprechungen von Trainern, Vorständen und Spielern gehofft. Jetzt will man endlich Taten, sprich Schützenfeste gegen die "Dorfvereine" sehen.

Ich glaube nicht, dass man mit reinem Einsatz und Kampf in dieser Saison zufrieden sein wird.



Du spiegelst genau meine Gedanken/Gefühlswelt wieder , mit dem was du geschrieben hast. Obs richtig ist so zu denken/fühlen , ich habe da für mich keine schlüssige Antwort.
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seventh_son schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:

Es geht doch um deine Aussage: "mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball."

Und wie es zu dieser Einstellung gekommen ist. Denn das war früher definitiv anders. Mit einem limitierten Team hätte da niemand etwas anzufangen gewusst. Heute schon.


Ich denke nicht, dass Peters Meinung (die ich oft und auch in diesem Fall teile) wirklich repräsentativ ist.

Ich denke nicht, dass der Mehrzahl der Fans der Wunsch nach schönem Fußball, nach Divahaftigkeit ausgetrieben wurde. Insbesondere nicht denen, die schon Anfang der 90er dabei waren.

Die schlechte Stimmung, die immer noch rund um die Eintracht herrscht, obwohl es sportlich ja nicht so schlecht aussieht, resultiert doch neben dem Schock über den Absturz inkl. Abstieg auch daraus, dass man uns jahrelang Geduld und Leidensfähigkeit abgerungen hat, in der Hoffnung, dass die Strategie des längeren Atems gegenüber Vereinen, die sich finanziell übernehmen, verbunden mit der Hoffnung, dass diese dann irgenwann an uns vorbei fallen, aufgeht.

Aber die einzigen die runtergefallen sind, sind wir. Viele werden sich unwillkürlich fragen, wofür man Funkel-Fußball, Kleinreden der Mannschaft, Bruchhagen-Zement, Low-Budget-Verpflichtungen ohne große Namen etc. so viele Jahre "ertragen" hat, wenn das alles innerhalb eines halben Jahres den Bach runter ging und die Ausgangsposition als "etablierter" Bundesligist jetzt Makulatur ist.

Ich finde, diesen Geist spürt man ganz deutlich im Forum, aber auch im Stadion. Bis zum letzten Funkel-Jahr war es vermutlich schon so, dass die Mehrheit die eigenen Wünsche und Ansprüche zurückgenommen hat, weil man davon ausging, dass diese Phase der Konsolidierung nötig war.

Aber als man dann gemerkt hat, dass man selbst mit dem eigentlich verschmähten Defensivfußball keine dauerhafte Stabilität erreichte, sondern der Abstieg wieder in Reichweite rückte, kamen die hohen Ansprüche wieder an's Tageslicht. Dem zu pass kam die Caio-Verpflichtung, denn Caio stand sinnbildlich für den schönen, offensiven, risikoreichen Fußball, der Anti-Funkel sozusagen. Und so wurde ein netter, unbedarfter Junge aus Brasilien instrumentalisiert, um Funkel vom Hof zu jagen.

Danach lechzte man ja gradezu nach einem Trainer, der offensiv spielen lassen würde, und mit Skibbe waren die meisten bei dessen Amtsantritt hochzufrieden, denn er erzählte genau das, was alle hören wollten (er wollte sogar Caio hinbekommen!). Dass Skibbe aber ein Freund schöner Worte ist, hinter denen nicht unbedingt eine Strategie stecken muss (außer, teure, bekannte Namen zu verpflichten in der Hoffnung, dass man den Erfolg so einkaufen kann), dämmerte einigen schon Anfang der letzten Saison, augenscheinlich wurde es dann in der Rückrunde.

Und nun, ja nun ist man enttäuscht und frustriert und ist nicht mehr bereit, fehlerhafte Spieler, Ersatzbankdrücker von Bundesligavereinen und überhaupt irgendwelche Tasmanen zu tolerieren. Es muss jetzt flutschen auf dem Platz, ansonsten wird gepfiffen. Man war ja lange genug ruhig und hat auf die Versprechungen von Trainern, Vorständen und Spielern gehofft. Jetzt will man endlich Taten, sprich Schützenfeste gegen die "Dorfvereine" sehen.

Ich glaube nicht, dass man mit reinem Einsatz und Kampf in dieser Saison zufrieden sein wird.


Eine Analyse, die ich in weiten Teilen teile. Insbesondere die Phasen unter FF, die du beschrieben hast (zuerst zähneknirschend, aber einsichtig Geduld gezeigt, dann erbost, weil auch die Kosolidierung per Rumpelfußball nicht den Abstiegskampf verhindern konnte).

Eine Nuance anders sehe ich - und wir sind ja hier im Caio-Fred - die casa Caio. Nein, er erfüllte nicht die Hoffnungen auf "schönen Fußball", sondern er verkörperte geradezu den ziel- und auf Toreerzielen ausgerichteten Fußball. Mir gingen seine Kunststücke am Allerwertesten vorbei, aber als ich sah, dass sich mal ein Eintrachtspieler (wie im letzten Heimspiel 2009 gegen den HSV) ein Herz fasste, mit dem Ball antrat, drei Gegenspieler stehen ließ, einen Doppelpass spielte und nur knapp scheiterte, ging mir das Herz auf. Darauf hatten wir alle so sehnsüchtig gewartet. So etwas hatten wir Jahre über nicht mehr gesehen.

Funkels lapidarer Kommentar: "den hätte er reinmachen müssen." Klar.
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AgentZer0 schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
HeinzGründel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
JohanCruyff schrieb:
Lynx schrieb:
Nichtperfekte Spieler oder Spieler ohne Charakterkopf haben es in Frankfurt allzeit schwer. MMn sind wir (einige von uns) einfach zu kritisch und lassen es alle anderen spüren, dass sie nicht geliebt oder geachtet werden.


Viel schlimmer: Spieler, die keine offensichtlichen Fehler machen, immer großen Einsatz zeigen, aber nichts bewirken, haben es einfach in Frankfurt. Das ist das Problem. Das spricht nicht für Caio - aber auch nicht wirklich gegen ihn. Es spricht vor allem gegen die Vereinsphilosophie (auch wenn es eigentlich keine gibt).


Da ist was dran.

Man ist enttäuscht, dass die Fußballkünste von Bein, Yeboah, Gründel, Okocha, selbst Möller zu keiner Meisterschaft geführt haben und schätzt heute den gepflegten Querpass und das eifrige, aber brotlose Gewusel.

Ist vielleicht ja doch so etwas wie eine Philosophie.

Aber das gehört eigentlich nicht hierher.


Doch.  Ihr sprecht einen wichtigen Punkt an. Ich weiß nicht warum sich so viele mit so wenig zufrieden geben.


ich schätze das nicht. ich hätte es auch gerne anders. aber die genannten spieler waren hochpreisige erstligakicker für deren engangement richtig viel geld geflossen ist (okocha vielleicht ausgenommen). yeboah war den bayern zu teuer, das waren andere zeiten. es wurde geld ausgegeben das der verein nicht hatte und nach dem ersten abstieg haben wir bitter dafür bezahlt.

man kann sich natürlich an den tollsten zeiten orientieren, aber wann war das? war das mit zampach, mit lexa, mit janßen? das war zu einer zeit in der die meisten die heute im stadion sind gerade gelernt haben mama zu sagen. das ist fünfzehn bis zwanzig jahre her. und vor den neunzigern war das auch kein spass.

wenn man empirisch herauszufinden versucht wie die eintracht ins bundesligageschehen ein zu ordnen ist wird man immer wieder feststellen, dass es nie über einen dritten platz in der bundesliga hinaus gereicht hat. und dass es jahre gab in denen man nicht abgestiegen ist, weil man kickers oxxenbach geschlagen hat.

was das mit caio zu tun hat?

ein spieler wie caio hätte in einer mannschaft der frühen neunziger vielleicht eine rolle spielen können (wobei ich auch das bezweifle) im hier und jetzt bevorzuge ich spieler bei denen ich den eindruck habe, dass sie alles in den ring werfen um der mannschft zu nutzen. zielorientierte spieler.

die fähigkeit dies so umzustzen spreche ich caio einfach ab. caio könnte der sensationellste spieler im ostpark sein, das hilft aber der eintracht nicht weiter.

mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball.



Ich denke, das, was du sagst, stützt meine These eins weiter oben.

Zunächst mal: es geht nicht darum, empirisch herauszufinden, welchen Tabellenplatz die Eintracht historisch belegt hat, sondern darum, welches "Gefühl" man als Fan zu diesem Verein und seinen Mannschaften hatte.

Und das war eben das "Gefühl", eine Mannschaft zu haben, die jederzeit ein 5:0 gegen die Bayern herausschießen konnte. Wenn sie denn wollte. Das Gefühl, in der gesamten BL ob ihrer Spielstärke bewundert und gefürchtet zu werden. Kämpfen konnten die Lauterer. Gespielt haben wir.

Und dann kam Rostock. Die beste aller Eintrachtmannschaften, und gleichzeitig die spielstärkste - und selbst die hat es vergeigt.

Also, Schluss jetzt mit Fußball 2000, mit Schönspielerei, es reicht. Ab jetzt Blut im Schuh. Und dann kamen die Abstiege. Und die Angst vor dem kompletten Niedergang.

Ich kann deine Empfindung verstehen. Zielorientiert. Lieber limitiert arbeiten als Geistesblitze, die uns doch wieder nur nach Rostock führen. Komplett akzeptiert und nachvollzogen.

Vielleicht bin ich auch ein Dinosaurier. Aber die Unbedarftheit, mitd er Caio ins Risiko geht, die Fähigkeit, auch mal zwei oder drei Gegner stehen zu lassen, die Torgefahr - bei allem Risiko. Da gebe ich 1000 Querpässe von Köhler dafür.


ich habe es anders in erinnerung. nach rostock war toppmöller und ein sensationeller saiosonstart, bis yeboah verletzt wurde und lange nicht mehr spielen konnte. trotzdem haben wir den uefa-cup geschafft

toppmöller ging freiwillig weil die gerster-jungs den abgang von stein durchgesetzt haben.

schluß mit fussball 2000 war als unser heutiger chefscout superspieler wie schupp (der hatte die haare schöner als wiese) und zelic engagiert hat. den ersten abstieg werde ich nie vergessen, der war für mich deutlich schlimmer als rostock. gegen schalke im stadion, der emotionale supegau.

und nach dem abstieg waren wir pleite. no way gründels oder beins zu holen. freiwillig hat man darauf nicht verzichtet, es ging einfach nicht mehr anders.

der nächste versuch mit geld große brötchen zu backen ging dann, jahre später, auch in die hose.

fenin, korkmaz, caio, eine ganze menge geld hat das gekostet. weitergebracht hat es uns nicht. schade, aber ist so.

 


Jetzt kommst du mit Details daher!  

Es geht doch um deine Aussage: "mir ist da ein extrem limitiertes team, wie unter ehrmantraut, lieber, das sich einen aufstieg irgendwie erarbeitet, als egotripper mit schönwetterfußball."

Und wie es zu dieser Einstellung gekommen ist. Denn das war früher definitiv anders. Mit einem limitierten Team hätte da niemand etwas anzufangen gewusst. Heute schon.

Und Fenin, Korkmaz und Caio: irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die alle keine Komplettversager sein können. Denn Komplettversager schießen keine drei Tore gegen Hertha, mischen nicht die halbe Leverkusener Abwehr auf und treffen auch nicht aus dreißig Metern.

Also, wer ist dann der Versager? Für mich selbst habe ich da schon eine Antwort: derjenige, der kein Konzept hat, wie er das zweifellos vorhandene Potenzial - nicht nur dieser drei Spieler - nutzbringend und dauerhaft für den Erfolg der Mannschaft wecken und am Leben halten kann.

Dabei weiß ich auch, dass immer welche durch den Rost fallen - immer wieder und in jeder Mannschaft. Aber so viele? Sorry, aber das kann nicht sein. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass nur die Renner und Sicherheitsquerspieler in diesem Eintracht Frankfurt dominieren. Und bei denjenigen, die den Unterschied ausmachen können, wird darauf gewartet, dass sie es endlich tun - und wenn nicht, dann eben Pech gehabt. Fehleinkauf halt. An der Tanke gefressen, am Balkon gezündelt, tja, da kann man halt nix machen.

Eine schöne Philosophie.


Ich kenne deine Englischkenntnisse nicht WuerzburgerAdler, aber dieser Artikel könnte dich interessieren:

Performance Stories
The Talent Myth

THINK the world's best footballers are born rather than made? Matthew Syed, three-time Commonwealth table-tennis champion and author of an acclaimed book on talent, Bounce, begs to differ.
http://au.fourfourtwo.com/features.aspx?CIaFID=6785&CIPseq=1



Soweit ich das verstanden habe ist Erfolg mehr das Ergebnis harter Arbeit denn Talent. Richtig?

Diese Meinung teile ich. Ich weiß aber, dass nicht alle mit dem Eigenmotivationsgen auf die Welt kommen. Und diesen Schlampern muss man in den Hintern treten. Namentlich wenn sie das Talent eines Fenin, Korkmaz oder Caio aufweisen.

Mein Vorwurf ist seit langem, dass bei Eintracht Frankfurt viel zu oft gewartet wird, dass sich die Hoffnungen von alleine erfüllen. Und damit meine ich die verantwortlichen Trainer sowie die für die verantwortlichen Trainer Verantwortlichen.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Nein, er erfüllte nicht die Hoffnungen auf "schönen Fußball", sondern er verkörperte geradezu den ziel- und auf Toreerzielen ausgerichteten Fußball. Mir gingen seine Kunststücke am Allerwertesten vorbei, aber als ich sah, dass sich mal ein Eintrachtspieler (wie im letzten Heimspiel 2009 gegen den HSV) ein Herz fasste, mit dem Ball antrat, drei Gegenspieler stehen ließ, einen Doppelpass spielte und nur knapp scheiterte, ging mir das Herz auf. Darauf hatten wir alle so sehnsüchtig gewartet. So etwas hatten wir Jahre über nicht mehr gesehen.

Funkels lapidarer Kommentar: "den hätte er reinmachen müssen." Klar.


Für auf ziel- und toreschießen ausgerichtenten Fußball ist seine Statistik aber desaströs.
Ich habe es gerade mal zusammengetippt. (ohne Gewähr)

Caio hat 3832 Minuten Ligafußball für die Eintracht gekickt.
Er hat in dieser Zeit 2 Torvorlagen gegeben. Das bedeutet: alle 21 Spiele einen Scorerpunkt (Spiel auf 90 Minuten gerechnet)
Er kam auf 8 Tore . Das sind (auch wieder auf 90 Minuten gerechnet, alle 5,3 Spiele ein Tor.

Wenn ich mal Muse habe werde ich so eine Statistik mal für Meier und Köhler erstellen.

Quelle:
http://fussballdaten.de/spieler/caio/2012/
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WuerzburgerAdler schrieb:

Soweit ich das verstanden habe ist Erfolg mehr das Ergebnis harter Arbeit denn Talent. Richtig?

Diese Meinung teile ich. Ich weiß aber, dass nicht alle mit dem Eigenmotivationsgen auf die Welt kommen. Und diesen Schlampern muss man in den Hintern treten. Namentlich wenn sie das Talent eines Fenin, Korkmaz oder Caio aufweisen.

Mein Vorwurf ist seit langem, dass bei Eintracht Frankfurt viel zu oft gewartet wird, dass sich die Hoffnungen von alleine erfüllen. Und damit meine ich die verantwortlichen Trainer sowie die für die verantwortlichen Trainer Verantwortlichen.


Nee, nee Würzburger. Die Liste der Talente, die es letztendlich nicht geschafft haben, ist gigantisch.

Um aber im Thresdthema zu bleiben, Du kannst Caio treten, wohin auch immer Du willst. Seinen Grundcharakter kannst Du nicht verändern.

Der blieb gleich, als er 2 Betreuer seines Mangements hatte, der blieb gleich, egal welcher Trainer ihm entweder in den Bobbes trat (eher Funkeltaktik) oder streichelte (Skibbe und Veh zu Beginn). Der änderte sich auch nicht als Chris sein "Freund" wurde und sein "Bruder" Chris zum wiederholten mal anmahnte, Caio müsse endlich profihafter werden. Und er änderte sich auch nicht als Chris ihn wegen seiner Verletzung gar nicht mehr an die Hand nehmen konnte.

Gibt es auch nur theoretisch noch andere Möglichkeiten, die nicht probiert wurden?

Kurz noch zum Thema "Zauberfußball" (ich weiß ist überspitzt ausgedrückt) vs. solide Fußballarbeit.

Zauberfußball würde jeder gerne sehen. Aber wie Tube es meines Erachtens zutreffend ausgeführt hat, die Zeiten eines Nickel, Gründel, Bein, Okocha und eben auch eines Caio sind vorbei. Das schlamperte Genie, mit ab und zu aufbltzenden Geniestreichen wird in kaum einer Mannschaft spielen (ok. ein Ronaldo, Robben oder Messi ausgenommen, obwohl Rib und Rob unter Heynckes jetzt auch gezielt zusätzliche Aufgaben wahrnehmen müssen).

Heute muss jeder Spieler seine taktischen Aufgaben erfüllen und zu 80% gewinnt die Mannschaft das Spiel, deren Spieler weniger taktische Fehler machen. Durch Geniestreiche hingegen werden Spiele eher selten gewonnen.

Genau das ist der Grund warum Mannschaften wie Hannover plötzlich unerwartet erfolgreich sind. Die Summe der Einzelspieler dürfte letzte Saison m.E. nicht besser als die der Unseren gewesen sein. Die hatten und hielten halt eine perfekte Ordnung, wir hingegen hatten erst gar keine. Ergebnis: Die 4. wir abgestiegen.

Und ein Caio wird in 90% der Spiele die taktische Grundordnung nicht durchgehend einhalten, so dass uns seine Geniestreiche, die er in 10% der Spiele haben mag, am Ende schadet.

Auch wenns schee aussieht, nützt es leider nicht.
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WuerzburgerAdler schrieb:
HeinzGründel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
JohanCruyff schrieb:
Lynx schrieb:
Nichtperfekte Spieler oder Spieler ohne Charakterkopf haben es in Frankfurt allzeit schwer. MMn sind wir (einige von uns) einfach zu kritisch und lassen es alle anderen spüren, dass sie nicht geliebt oder geachtet werden.


Viel schlimmer: Spieler, die keine offensichtlichen Fehler machen, immer großen Einsatz zeigen, aber nichts bewirken, haben es einfach in Frankfurt. Das ist das Problem. Das spricht nicht für Caio - aber auch nicht wirklich gegen ihn. Es spricht vor allem gegen die Vereinsphilosophie (auch wenn es eigentlich keine gibt).


Da ist was dran.

Man ist enttäuscht, dass die Fußballkünste von Bein, Yeboah, Gründel, Okocha, selbst Möller zu keiner Meisterschaft geführt haben und schätzt heute den gepflegten Querpass und das eifrige, aber brotlose Gewusel.

Ist vielleicht ja doch so etwas wie eine Philosophie.

Aber das gehört eigentlich nicht hierher.


Doch.  Ihr sprecht einen wichtigen Punkt an. Ich weiß nicht warum sich so viele mit so wenig zufrieden geben.


Wenn du das Geschehen auf dem Platz meist, habe ich eine Vermutung. Es ist zum einen die Enttäuschung, dass selbst die Künstler vergangener Jahre die Schale nicht holen konnten. Und zum anderen die lähmende Angst vor dem Untergang der ruhmreichen Eintracht - entfacht durch drei Abstiege.

Und deshalb möchte man die Spieler rennen und lieber "sichere" Pässe spielen sehen.

Und - somit schließt sich wieder der Kreis zu Caio: die Angst vor dem Fehlpass ist größer als die Hoffnung auf Torgefahr.

2006/2007 hatten wir unter Funkel zu Beginn eine ganze Reihe von Heimunentschieden. Ich war verblüfft, wie zufrieden diese Unentschieden aufgenommen wurden.

Dies ist keine Wertung. Nur eine feststellende Theorie.


Caio wird ja hier gerne als ein Spieler dargestellt, der faul ist, nicht alles gibt und eine egoistische Spielweise pflegt.

So ist zumindest die allgemeine Sichtweise hier, deshalb will man ihn loswerden.
Dieser Aspekt scheint deine Theorie zu stützen.

Diesen Stempel wird er durch seine Spielweise nicht los, obwohl er nicht weniger km läuft oder weniger zweikämpfe führt. Im Gegenteil, er bietet sich eigentlich immer an, egal wie viele Gegenspieler um ihn herumstehen und holt sich meistens die Bälle von ganz hinten. Das finde ich schon seit langer Zeit sehr kurios.
#
bernie schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Nein, er erfüllte nicht die Hoffnungen auf "schönen Fußball", sondern er verkörperte geradezu den ziel- und auf Toreerzielen ausgerichteten Fußball. Mir gingen seine Kunststücke am Allerwertesten vorbei, aber als ich sah, dass sich mal ein Eintrachtspieler (wie im letzten Heimspiel 2009 gegen den HSV) ein Herz fasste, mit dem Ball antrat, drei Gegenspieler stehen ließ, einen Doppelpass spielte und nur knapp scheiterte, ging mir das Herz auf. Darauf hatten wir alle so sehnsüchtig gewartet. So etwas hatten wir Jahre über nicht mehr gesehen.

Funkels lapidarer Kommentar: "den hätte er reinmachen müssen." Klar.


Für auf ziel- und toreschießen ausgerichtenten Fußball ist seine Statistik aber desaströs.
Ich habe es gerade mal zusammengetippt. (ohne Gewähr)

Caio hat 3832 Minuten Ligafußball für die Eintracht gekickt.
Er hat in dieser Zeit 2 Torvorlagen gegeben. Das bedeutet: alle 21 Spiele einen Scorerpunkt (Spiel auf 90 Minuten gerechnet)
Er kam auf 8 Tore . Das sind (auch wieder auf 90 Minuten gerechnet, alle 5,3 Spiele ein Tor.

Wenn ich mal Muse habe werde ich so eine Statistik mal für Meier und Köhler erstellen.

Quelle:
http://fussballdaten.de/spieler/caio/2012/



Bei dem Vergleich der Statistik sollte aber einberechnet werden:

- Wann hatte Caio eigentlich mal 5 Spiele am Stück mit jeweils mindestens 75 Minuten mit voller Rückendeckung des Trainers? In der ersten Saison unter Skibbe am Anfang und Mitte der Rückrunde. In beiden Zeiträumen hat er gut bis sehr gut gespielt.

- Ich persönlich halte es für wahrscheinlicher, dass ein Spieler bei einem Einsatz über 90 Minuten als bei neun Einsätzen über je 10 Minuten einmal trifft.
#
bernie schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Nein, er erfüllte nicht die Hoffnungen auf "schönen Fußball", sondern er verkörperte geradezu den ziel- und auf Toreerzielen ausgerichteten Fußball. Mir gingen seine Kunststücke am Allerwertesten vorbei, aber als ich sah, dass sich mal ein Eintrachtspieler (wie im letzten Heimspiel 2009 gegen den HSV) ein Herz fasste, mit dem Ball antrat, drei Gegenspieler stehen ließ, einen Doppelpass spielte und nur knapp scheiterte, ging mir das Herz auf. Darauf hatten wir alle so sehnsüchtig gewartet. So etwas hatten wir Jahre über nicht mehr gesehen.

Funkels lapidarer Kommentar: "den hätte er reinmachen müssen." Klar.


Für auf ziel- und toreschießen ausgerichtenten Fußball ist seine Statistik aber desaströs.
Ich habe es gerade mal zusammengetippt. (ohne Gewähr)

Caio hat 3832 Minuten Ligafußball für die Eintracht gekickt.
Er hat in dieser Zeit 2 Torvorlagen gegeben. Das bedeutet: alle 21 Spiele einen Scorerpunkt (Spiel auf 90 Minuten gerechnet)
Er kam auf 8 Tore . Das sind (auch wieder auf 90 Minuten gerechnet, alle 5,3 Spiele ein Tor.

Wenn ich mal Muse habe werde ich so eine Statistik mal für Meier und Köhler erstellen.

Quelle:
http://fussballdaten.de/spieler/caio/2012/



Ok, das könnten Indizien dafür sein, dass er offensiv nichts bringt, doch ist dem wirklich so?

Skibbe selbst war nach einer videoanalyse erstaunt darüber, an wievielen torschancen caio beteiligt war. Und da hatte der gute alte skibbe mal recht.


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