"FEHLERBEHAFTET: Seit 1900 wurden in den USA mindestens 450 Menschen zum Tode verurteilt, deren Unschuld später bewiesen wurde. Mindestens 23 Unschuldige wurden tatsächlich hingerichtet. Von 1973 bis 1999 wurden 84 Menschen aus den Todestrakten entlassen, deren Unschuld schließlich nachgewiesen werden konnte;"
möchte noch mal diesen satz von @miep hervorheben:
"Wer findet wohl bei diesen Leuten mehr Gehör als einer aus ihrer Mitte? Eine weitere Chance vertan! "
...oder?
Genau das ist der Punkt. Wer findet mehr Gehör??? Genau dieser Mensch. Traust Du diesem Menschen??? Möchtest Du die Verantwortung für dieses Vertrauen übernehmen???
Richtig diesen Satz hervor zu heben, unersetzlich wichtig aber auch, Ihn von allen Seiten zu beleuchten.
sorry arndt,dann aber doch bitte gleich einen "sauberen" kopfschuß,oder warum wird er dann erst noch heuchlerisch für NOBELPREISE vorgeschlagen??
@Stefank Moin Stefan, im Prinzip sind wir nicht soo weit auseinander. Zum Zivilrecht, das System der sogenannten punitive damages hat auch seine Vorteile die absurd hohen Schadensersatzforderungen werden in der 2.Instanz ohnehin meist drastisch reduziert.Anderseits wurde dadurch die Möglichkeit eröffnet auch einmal der Industrie bei fehlerhaften Produkten die Hammelbeine langzuziehen.Verbraucheranwalt Ralph Nader ist dir sicherlich ein Begriff. Demgegenüber sind die Summen im Deutschen Schadensersatzrecht z.b. bei schwersten Körperschäden lächerlich gering. Strafrecht,ok das kalfornische Recht 3 Vergehen und auf nimmerwiedersehen ist abzulehnen. Konfrontation haben wir hier im Strafprozeß auch.Und das wohlhabende meist gute und teure Anwälte haben dürfte hier auch nicht anders sein.Cia etc. ist ziemlich sophisticated.Die Aktionen weden ja bewußt nicht in den USA durchgeführt weil die eigene Justiz der Regierung wohl auf die Finger klopfen würde.Also m.E. ein Zeichen für einen Rechtstaat(Dieses Argument kann man nur als Jurist verstehen:P) Mit kollegialem Gruß HG
nach meiner Kenntnis werden in Amerika zum Tode Verurteilte in einer Weise verwahrt, die es kaum wahrscheinlicht macht, das von ihnen noch einmal Unheil ausgeht. Die lebenslängliche Haft wird nicht erlassen, sie haben keinen Freigang, und sie sind wohl auch in Einzelhaft. Wie du im hier vorliegenden Fall von einer fiktiven Entlassung reden kannst und damit Situationen herbeibeschreibst, die überhaupt nicht zur Debatte stehen, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Es ist übrigens auch nicht möglich, ständig Wiederaufnahmeverfahren zu beantragen oder Gnadengesuche einzureichen...
In Amerika werden regelmässig für vergleichsweise Kleinigkeiten härteste Strafen ausgesprochen, und in der Verwahrung der Gefangenen werden deutlich härtere Maßstäbe angelegt als hier bei uns, sodaß mir eine weitere angebliche Gefährdung der Gesellschaft rein fiktiv erscheint und folgerichtig diese Möglichkeit bei der Begründung der Strafe nach meiner Kenntnis auch nicht als zusätzliches Argument verwendet wird.
Guantanamo lässt grüssen!
Das du dich an meiner Formulierung "böser Bube" störst, hilft doch in der Sache nicht weiter. Mir ist sehr wohl bewußt, daß wir hier über einen Schwerverbrecher reden, unterstelle mir bitte nicht den Versuch einer Verharmlosung.
Vernünftigerweise muß es doch bei der Betrachtung der Problematik auch um die Frage gehen: kann der Verurteile vielleicht jemals noch einmal der Gesellschaft von Nutzen sein?
Und das scheint mir im vorliegenden Fall gegeben. Dieser "Tookie" Williams wurde immerhin mehrmals für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Mit einer solchen Nominierung werden kaum Leute bedacht, die mal so eben aus einer Laune heraus für ein paar Tage etwas Gutes tun, um aber in Wirklichkeit schon wieder böse Pläne schmieden und diese, als Kinderbuch getarnt, aus dem Hochsicherheitstrakt unter die Leute bringen...
Das ich über das Ausgangsthema hinaus hier noch etwas weiter ausgeholt habe, möge man mir verzeihen. Ich habe das getan, weil nach meiner Überzeugung für all diese Mißstände die gleiche Geisteshaltung verantwortlich ist!
Und von dieser Geisteshaltung werden in der Tat viele Personen in verantwortlichen Positionen geleitet, nämlich beispielsweise eben Gouverneure und Richter. Sie setzen die juristischen und menschlichen Standarts und setzen in der Öffentlichkeit Zeichen! Leider ist dieses Zeichen im Amerika der letzten Jahre nur allzu oft nicht die ausgestreckte Hand der Menschlichkeit und Versöhnung, sondern die der Hartherzigkeit und Macht. In der Tat: ich rede hier nicht von kurzfristigen Rachegelüsten. Ich rede von einer latenten Geisteshaltung!
Ähem,verehrter Miep nur eine kleine Anmerkung zu deinen weitgehend zutreffenden Ausführungen. Es ist in der Tat so das jeder,absolut jeder für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen werden kann.Man könnte sogar Dich vorschlagen,wer weiß vielleicht gar keine so schlechte Wahl. Im Ernst, es waren natürlich die Unterstützergruppen die Williams vorgeschlagen haben um Druck auszuüben.
HeinzGründel schrieb: Ähem,verehrter Miep nur eine kleine Anmerkung zu deinen weitgehend zutreffenden Ausführungen. Es ist in der Tat so das jeder,absolut jeder für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen werden kann.Man könnte sogar Dich vorschlagen,wer weiß vielleicht gar keine so schlechte Wahl. Im Ernst, es waren natürlich die Unterstützergruppen die Williams vorgeschlagen haben um Druck auszuüben.
Das grundsätzlich jeder vorgeschlagen werden kann, mag durchaus angehen. Das aber jeder jemanden vorschlagen kann, ist mir neu. Ich dachte, bevor eine Person quasi offiziell diesen Status erhält, wird das durch eine eigens dafür eingesetzte, sachkundige Komission überprüft und bestätigt. Schließlich handelt es sich nicht um die Nominierung zum besten Witzeerzähler von, sagen wir, Nordhessen.
Wow, alle Achtung. Zum vielleicht ersten Mal bin ich wahrlich über die Resonanz in bezug auf ein kontrovers diskutiertes Thema, das ich vor allem polemisch behakter eingeschätzt hatte, im positiven Sinne überrascht, denn ohne Kenntnis war meine Erwartung eine andere.
Gewöhnlich kippen die meisten Diskussionen in diesem Forum, die sich um den Gegenstand Todesstrafe ranken, in absurde Befürwortungs-Kasuistik ab.
Objektiv betrachtet gibt es keine Gründe für als auch wider das staatliche Strafen, ganz in welcher Form. Allerdings ist es ein menschliches Bedürfnis, Vergeltung und Sühne zu üben. Daß diese aus dem Bereich der Blutrache hin in eine öffentliche Form übertragen worden ist, ist eine der größten zivilisatorischen Leistungen der letzten Jahrhunderte und ein kaum gering zu schätzender humanitärer Prozeß. Daß endlich aber auch weltweit die Abkehr von der finalsten aller Strafen erfolge – das bleibt zu wünschen und zu hoffen.
Ein Staat kann nicht Humanität vorleben, wenn er auf die Todesstrafe beharrt. Das ist Heuchelei. Recht besehen macht es keinen Unterschied, ob ein Henker den Mechanismus für ein Fallbeil betätigt oder eine sonstige Person. Weshalb sollte man also nicht Selbstjustiz spielen?
Ein Staat, der Menschen hinrichtet, ist ein Unrechtsstaat im engeren Sinne. Recht als Verwirklichung der Gerechtigkeit in einem geregelten Verfahren darf nicht bei vor dem Recht in Ungnade Gefallenen außer Kraft gesetzt werden. Wenn Menschenrechte nur für jene gelten, die sich ohnehin an sie halten, laufen sie leer.
Die Opfer verübter Untaten dürfen nicht ausgeblendet werden. Ihnen wird aber keine Gerechtigkeit zuteil, wenn man Menschen gegebenenfalls gleichfalls tötet.
es kann doch auch nicht sein, dass jemand für eine tat in einem bundestaat zum tode verurteilt wird, wofür er im nachbarstaat nur ne haftstrafe bekommt... das ist doch absolut lächerlich! die todesstrafe ist die ungerechteste strafe überhaupt. ausserdem finde ich gerade so einer wie tookie, der sich augenscheinlich wirklich geändert hat, hätte es verdient eine begnadigung zu bekommen. von ihm können viele menschen lernen . für mich ist so einer eine bereicherung für die gesellschaft. man sollte nicht stupide auf der vergangenheit rumreiten, sondern sich auch mal die gegenwart vor augen führen. und da kann man sagen, dass er es zum heutigen zeitpunkt nicht verdient hingerichtet zu werden!
Auf der Site govenor.ca.gov ist die Eklärung von Arnie abgedruckt warum er die Begnadigung abgelehnt hat.(vielleicht könnte mir ein Technik Jünger mal erklären wie man hier einen Link setzt)
HeinzGründel schrieb: Auf der Site http:\\govenor.ca.gov ist die Eklärung von Arnie abgedruckt warum er die Begnadigung abgelehnt hat.(vielleicht könnte mir ein Technik Jünger mal erklären wie man hier einen Link setzt)
@heinzgründel: einfach die komplette adresse, inklusive http:// , eingeben. Ich kopiere immer einfach die Zeile aus meinem Explorer-Adressfeld
http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/3c7abab8e052c42fc1256eeb004ce861/2a215fa2b32c94e5c1256ef90036c5bb?OpenDocument
ich denke mal, dass das für sich spricht.
peter
sorry arndt,dann aber doch bitte gleich einen "sauberen" kopfschuß,oder warum wird er dann erst noch heuchlerisch für NOBELPREISE vorgeschlagen??
Moin Stefan, im Prinzip sind wir nicht soo weit auseinander.
Zum Zivilrecht, das System der sogenannten punitive damages hat auch seine Vorteile die absurd hohen Schadensersatzforderungen werden in der 2.Instanz ohnehin meist drastisch reduziert.Anderseits wurde dadurch die Möglichkeit eröffnet auch einmal der Industrie bei fehlerhaften Produkten die Hammelbeine langzuziehen.Verbraucheranwalt Ralph Nader ist dir sicherlich ein Begriff.
Demgegenüber sind die Summen im Deutschen Schadensersatzrecht z.b. bei schwersten Körperschäden lächerlich gering.
Strafrecht,ok das kalfornische Recht 3 Vergehen und auf nimmerwiedersehen ist abzulehnen.
Konfrontation haben wir hier im Strafprozeß auch.Und das wohlhabende meist gute und teure Anwälte haben dürfte hier auch nicht anders sein.Cia etc. ist ziemlich sophisticated.Die Aktionen weden ja bewußt nicht in den USA durchgeführt weil die eigene Justiz der Regierung wohl auf die Finger klopfen würde.Also m.E. ein Zeichen für einen Rechtstaat(Dieses Argument kann man nur als Jurist verstehen:P)
Mit kollegialem Gruß HG
nach meiner Kenntnis werden in Amerika zum Tode Verurteilte in einer Weise verwahrt, die es kaum wahrscheinlicht macht, das von ihnen noch einmal Unheil ausgeht.
Die lebenslängliche Haft wird nicht erlassen, sie haben keinen Freigang, und sie sind wohl auch in Einzelhaft. Wie du im hier vorliegenden Fall von einer fiktiven Entlassung reden kannst und damit Situationen herbeibeschreibst, die überhaupt nicht zur Debatte stehen, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Es ist übrigens auch nicht möglich, ständig Wiederaufnahmeverfahren zu beantragen oder Gnadengesuche einzureichen...
In Amerika werden regelmässig für vergleichsweise Kleinigkeiten härteste Strafen ausgesprochen, und in der Verwahrung der Gefangenen werden deutlich härtere Maßstäbe angelegt als hier bei uns, sodaß mir eine weitere angebliche Gefährdung der Gesellschaft rein fiktiv erscheint und folgerichtig diese Möglichkeit bei der Begründung der Strafe nach meiner Kenntnis auch nicht als zusätzliches Argument verwendet wird.
Guantanamo lässt grüssen!
Das du dich an meiner Formulierung "böser Bube" störst, hilft doch in der Sache nicht weiter. Mir ist sehr wohl bewußt, daß wir hier über einen Schwerverbrecher reden, unterstelle mir bitte nicht den Versuch einer Verharmlosung.
Vernünftigerweise muß es doch bei der Betrachtung der Problematik auch um die Frage gehen: kann der Verurteile vielleicht jemals noch einmal der Gesellschaft von Nutzen sein?
Und das scheint mir im vorliegenden Fall gegeben. Dieser "Tookie" Williams wurde immerhin mehrmals für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Mit einer solchen Nominierung werden kaum Leute bedacht, die mal so eben aus einer Laune heraus für ein paar Tage etwas Gutes tun, um aber in Wirklichkeit schon wieder böse Pläne schmieden und diese, als Kinderbuch getarnt, aus dem Hochsicherheitstrakt unter die Leute bringen...
Das ich über das Ausgangsthema hinaus hier noch etwas weiter ausgeholt habe, möge man mir verzeihen. Ich habe das getan, weil nach meiner Überzeugung für all diese Mißstände die gleiche Geisteshaltung verantwortlich ist!
Und von dieser Geisteshaltung werden in der Tat viele Personen in verantwortlichen Positionen geleitet, nämlich beispielsweise eben Gouverneure und Richter. Sie setzen die juristischen und menschlichen Standarts und setzen in der Öffentlichkeit Zeichen! Leider ist dieses Zeichen im Amerika der letzten Jahre nur allzu oft nicht die ausgestreckte Hand der Menschlichkeit und Versöhnung, sondern die der Hartherzigkeit und Macht. In der Tat: ich rede hier nicht von kurzfristigen Rachegelüsten. Ich rede von einer latenten Geisteshaltung!
Es ist in der Tat so das jeder,absolut jeder für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen werden kann.Man könnte sogar Dich vorschlagen,wer weiß vielleicht gar keine so schlechte Wahl.
Im Ernst, es waren natürlich die Unterstützergruppen die Williams vorgeschlagen haben um Druck auszuüben.
Das grundsätzlich jeder vorgeschlagen werden kann, mag durchaus angehen.
Das aber jeder jemanden vorschlagen kann, ist mir neu. Ich dachte, bevor eine Person quasi offiziell diesen Status erhält, wird das durch eine eigens dafür eingesetzte, sachkundige Komission überprüft und bestätigt. Schließlich handelt es sich nicht um die Nominierung zum besten Witzeerzähler von, sagen wir, Nordhessen.
Da hab' ich wieder was dazugelernt. Danke.
Gewöhnlich kippen die meisten Diskussionen in diesem Forum, die sich um den Gegenstand Todesstrafe ranken, in absurde Befürwortungs-Kasuistik ab.
Objektiv betrachtet gibt es keine Gründe für als auch wider das staatliche Strafen, ganz in welcher Form. Allerdings ist es ein menschliches Bedürfnis, Vergeltung und Sühne zu üben. Daß diese aus dem Bereich der Blutrache hin in eine öffentliche Form übertragen worden ist, ist eine der größten zivilisatorischen Leistungen der letzten Jahrhunderte und ein kaum gering zu schätzender humanitärer Prozeß. Daß endlich aber auch weltweit die Abkehr von der finalsten aller Strafen erfolge – das bleibt zu wünschen und zu hoffen.
Ein Staat kann nicht Humanität vorleben, wenn er auf die Todesstrafe beharrt. Das ist Heuchelei. Recht besehen macht es keinen Unterschied, ob ein Henker den Mechanismus für ein Fallbeil betätigt oder eine sonstige Person. Weshalb sollte man also nicht Selbstjustiz spielen?
Ein Staat, der Menschen hinrichtet, ist ein Unrechtsstaat im engeren Sinne. Recht als Verwirklichung der Gerechtigkeit in einem geregelten Verfahren darf nicht bei vor dem Recht in Ungnade Gefallenen außer Kraft gesetzt werden. Wenn Menschenrechte nur für jene gelten, die sich ohnehin an sie halten, laufen sie leer.
Die Opfer verübter Untaten dürfen nicht ausgeblendet werden. Ihnen wird aber keine Gerechtigkeit zuteil, wenn man Menschen gegebenenfalls gleichfalls tötet.
http://nobelprize.org/peace/nomination/index.html
(In Abwandlung eine in Stein gemeißelten Juristen-Weisheit: ein Blick in die Statuten erspart viel Geschwätz. smile:
Danke für den Beitrag.
Hinzufügen möchte ich: die amerikanischen Gesellschaft ist weder human noch frei. Es ist lediglich die Freiheit der Besitzenden.
Danke
@Miep
ist das bei uns anders siehe AEG Conti Telekom etc.
100% pro begandigung!!!
Es geht nämlich nicht darum, ob einer Kinderbücher schreibt, was ein anderer nicht kann, ob einer sich engagiert, oder ein anderer nicht.
Es geht darum, dass ein Land, welches sich zivilisiert nennt, niemandem das Leben nehmen darf. Punkt.
p.s.
Ein Henker tötet doch eindeutig geplant und aus niederen Beweggründen (Gehalt). Welche Aussichten hätte eine Mordanklage gegen einen Henker ?
@heinzgründel: einfach die komplette adresse, inklusive http:// , eingeben. Ich kopiere immer einfach die Zeile aus meinem Explorer-Adressfeld