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Was ist bloß in diesem Land los?

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Die politische und wirtschaftliche Situation in diesem Land läßt einen sehr nachdenklich werden. An allen Ecken und Enden knirscht und kracht es.

Studium / Studiengebühren: Was bewegt Abiturienten noch zum studieren, wenn sie verschuldet ins Berufsleben starten sollen und dann gleichzeitig noch von Allianz, Wüstenrot, & Co. aufgezeigt bekommen, daß sie dort besser nicht auf Jobs hoffen sollten.

Ausbildung: Was bewegt Schüler noch dazu, eine Ausbildung anzustreben, wenn einige Politiker immer wieder behaupten, die Ausbildungsvergütung sei zu hoch oder einfach nicht genügend Lehrstellen geschaffen werden, obwohl es gerade in der Industrie zahlreiche Firmen gibt, die Azubis längst als billige Arbeitskräfte entdeckt haben?

EU und Deutschland: Kein Wunder, daß hier keine Volksabstimmung bezgl. Euro und EU durchgeführt wird. Die wäre noch deutlicher ausgefallen, als in Frankreich oder den Niederlanden. Schon heute zahlen wir mit unseren Steuern die Vernichtung der eigenen Arbeitsplätze. Ein Unternehmen wie Electrolux bekommt aus den EU-Strukturförderungsfonds noch Geld dafür, daß sie Jobs von Nürnberg in Länder wie Polen verlegt.

Politiker - Fehlentscheidungen und Selbstbedienung: Während sich die Herren in Berlin und in zahlreichen Landtagen wieder mal eine Diätenerhöhung genehmigt haben (da sind sich alle Parteien mal übergreifend immer einig), werden nicht nur höhere Mehrwertsteuern für kommendes Jahr beschlossen. Die meisten hier im Forum spielen selbst Fußball. Die Politik plant z.B. derzeit, private Sport- und Haushaltsunfälle künftig aus eigener Tasche bezahlen zu lassen, um die Krankenkassen zu entlasten. Und trotz Milliardengewinnen sollen die Unternehmen demnächst steuerlich weiter entlastet werden.

Gleichzeitig kommt es Deutschland nicht mehr richtig voran. Die Deutschen fahren ihre Autos immer länger, die Gruppe derer, die sich nur noch günstige Produkte leisten kann, nimmt zu (-> Teufelskreislauf, weil Firmen wie Miele oder Bosch, die teure Produkte herstellen dann auch verlagern). Und selbst die Spitzenhochtechnik wie der Transrapid fährt eher in anderen Ländern von Chinesen als Replica verkauft, bevor er hier in Deutschland über die Teststrecke im Emsland hinauskäme.

Hinzu kommen die sozialpolitischen Folgen, wie der demographische Wandel. Wieder ein Teufelskreislauf, denn viele Leute wollen ob der düsteren Zukunftsaussichten keine Kinder (ich will auf jeden Fall später eine Familie) und keine Kinder bedeutet noch düstere Zukunftsaussichten. Stattdessen setzt die Politik auf Zuwanderung und das sind oftmals minder qualifizierte Kräfte aus dem Ausland, die sich mit den Haupt- und schlechten Realschülern um die hartumkämpfte Ressource "niedrig qualifizierte Arbeitsplätze" schlägt. Da es davon immer weniger gibt, ist dies eine direkte Einwanderung in die Sozialsysteme.

Wer allerdings gleichzeitig auf Auswanderung setzt, sollte sich ein paar Dinge auch vergegenwärtigen: Die Länder, die heute als Boomregion gesehen werden, sind morgen dem Elend näher, als man denkt.

Heute verlagern die Firmen nach Polen, aber die Polen fürchten heute schon die Ukraine und Weißrußland, weil dort noch billiger zu produzieren ist. Von China und Thailand ganz zu schweigen. Dort wiederum kann nur deshalb so billig hergestellt werden, weil Menschenrechte und vor allem die Umwelt mit Füßen getreten werden. Schon heute richtet China Umweltschäden an, die zu fast 100% den wirtschaftlichen Überschuß auffressen würden. Chemikalien werden in Flüsse geleitet, Leute arbeiten sich in den Stahlwerken wegen schlechter Schutzvorrichtungen in Kürze zu Krüppeln, usw.

Was bleibt als Auswanderungsland? Die USA? Kann man machen, wenn man genug Geld mitbringt. Das Handelsdefizit der USA ist enorm, wenn die Ölpreise noch weiter anzögen, wäre das der K.O. Der Irak-Krieg war und ist eines der kostspieligsten Ressourcenkämpfe, der je geführt wurde.
Vom Gesundheitssystem ganz zu schweigen. Die untere Schicht besorgt sich notwendige Medizin durch Schmuggel von Mexiko und läßt sich in Supermärkten operieren (ja, kein Witz - lest euch das mal hier von der Tagesschau durch:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID5651230_REF1,00.html)

Die Boom-Länder wie China oder Indien, von denen man sich so viel Wachstum verspricht, werden deshalb nicht so viel konsumieren können, weil sie heute viel zu wenig dafür verdienen. Die exorbitanten Gewinne der Konzerne sind nur deshalb so hoch, weil die Marge so groß ist. Wenn man einen Fußball für 50 ct. in China herstellt und hier für 20 EUR verkauft, dann ist damit das maximale praktisch herausgeholt. Bis die Masse der Chinesen sich einen 20 EUR-Ball leisten kann, wird es noch Jahrzehnte dauern. Wenn überhaupt, schließlich kann man ja auch noch nach Afrika verlagern.

Ein Hauptproblem bei Aktiengesellschaften ist die stark zunehmende Begünstigung der Entscheidungen zugunsten der Aktionäre statt der Mitarbeiter, die ja schließlich die Gewinne der Firmeneigentümer erwirtschaften. Zu Zeiten der Deutschland AG waren die Arbeitnehmerinteressen durch die verwobenen Firmenanteile von außen geschützt. Firmen, bei denen noch heute Deutschland AG-ähnliche Strukturen zu finden sind, prosperieren trotzdem. Siehe zum Beispiel BMW oder Porsche. Hier sind loyale Großaktionäre im Hintergrund, die eng mit dem Unternehmen verbunden sind.

Vielleicht bleibt Mitarbeitern wirklich nichts anderes übrig, als Eigentum an der Firma zu erwerben, für die sie arbeiten. Vom Azubi bis zum leitenden Angestellten - je weniger Aktien von institutionellen Anlegern gehalten werden, die im Prinzip keinen Bezug zum Unternehmen haben, und je mehr Aktien von Privatleuten gehalten werden, die sie nur zu einem sehr hohen Preis verkaufen, umso unangreifbarer wird ein Konzern.

Ganz kritisch wird es allerdings, wenn Sachen passieren wie Mannesmann, wo eine feindliche Übernahme mit allen Mitteln durchgezogen wird, weil die Politik wiederum so gravierende Fehler gemacht hat, daß entstandene Abschreibungsverluste von Vodafone in Höhe von 50 Mrd. dem deutschen Steuerzahler zur Last gelegt werden.
Oder daß Unternehmen wie Hoechst gezielt vom Vorstand nach unten gewirtschaftet werden, weil längst vorteilhafte private Deals mit den Franzosen gelaufen sind. Hoechst wäre heute noch selbständig, weil das Unternehmen damals kurz vor der Rhone-Poulenc-Übernahme einen Blockbuster entwickelt hat mit Milliardenumsätzen. Die streicht heute Sanofi-Aventis ein.

Hier bewegt man sich allerdings im Bereich der Wirtschaftsverbrechen. Vorgegangen wird dagegen kaum, weil die Lobbyisten ihr notwendiges schon dazu tun, daß dies nicht geschieht.

Zumal die Volksvertreter (ein treffenderes Wort gibt es kaum, denn was machen Vertreter?) letztendlich auch nur dafür arbeiten, um später in der Wirtschaft sich die Posten zuzuschachern. Bundeskanzler a.D. Schröder heuert bei den russischen Gasriesen an, wo er seine Freundschaft zu Putin dann über Umwege pflegen kann, Merz arbeitet für einen dieser Hedge-Fonds, der die Deutsche Börse in die Mangel nimmt usw., usw.


Letztendlich kann man nur etwas dagegen tun, wenn man die Leute dafür abstraft, die sich über Moral, Gesetze und Anstand hinwegsetzen und ausschließlich zum eigenen Vorteil handeln. Das geht, es muß nur im großen Stil betrieben werden. Electrolux wird sich freuen, wenn sie ihre in Polen produzierten Produkte auch nur noch dort loswerden dürfen.

Bei den Politikern, die man im übrigen abwählen kann, verhält es sich genauso. Im Prinzip sind all diese Leute und Institutionen von uns, von der großen Masse, abhängig.
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Erstmal Glückwunsch zu diesem gut geschriebenen Beitrag der ja wahrlich XXL ist. Prinzipiell hast du die Situation schon recht treffend analysiert. Möchte trotzdem noch meinen Senf dazu abgeben:

eintrachtfrankfurt2005 schrieb:
Die politische und wirtschaftliche Situation in diesem Land läßt einen sehr nachdenklich werden. An allen Ecken und Enden knirscht und kracht es.

Studium / Studiengebühren: Was bewegt Abiturienten noch zum studieren, wenn sie verschuldet ins Berufsleben starten sollen und dann gleichzeitig noch von Allianz, Wüstenrot, & Co. aufgezeigt bekommen, daß sie dort besser nicht auf Jobs hoffen sollten.



Hier müssen andere Möglichkeiten gefunden werden a la die Schulden müssen nur zurückezahlt werden wenn man dann auch wirklich arbeitet. Über den Sinn und Zweck der Studiengebühren generell kann man sich sicher streiten.
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Ausbildung: Was bewegt Schüler noch dazu, eine Ausbildung anzustreben, wenn einige Politiker immer wieder behaupten, die Ausbildungsvergütung sei zu hoch oder einfach nicht genügend Lehrstellen geschaffen werden, obwohl es gerade in der Industrie zahlreiche Firmen gibt, die Azubis längst als billige Arbeitskräfte entdeckt haben?



Nicht nur Azubis, nein auch Praktianten werden teilweise bereits als billige Arbeitskräfte eingesetzt.
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

EU und Deutschland: Kein Wunder, daß hier keine Volksabstimmung bezgl. Euro und EU durchgeführt wird. Die wäre noch deutlicher ausgefallen, als in Frankreich oder den Niederlanden. Schon heute zahlen wir mit unseren Steuern die Vernichtung der eigenen Arbeitsplätze. Ein Unternehmen wie Electrolux bekommt aus den EU-Strukturförderungsfonds noch Geld dafür, daß sie Jobs von Nürnberg in Länder wie Polen verlegt.

Politiker - Fehlentscheidungen und Selbstbedienung: Während sich die Herren in Berlin und in zahlreichen Landtagen wieder mal eine Diätenerhöhung genehmigt haben (da sind sich alle Parteien mal übergreifend immer einig), werden nicht nur höhere Mehrwertsteuern für kommendes Jahr beschlossen. Die meisten hier im Forum spielen selbst Fußball. Die Politik plant z.B. derzeit, private Sport- und Haushaltsunfälle künftig aus eigener Tasche bezahlen zu lassen, um die Krankenkassen zu entlasten. Und trotz Milliardengewinnen sollen die Unternehmen demnächst steuerlich weiter entlastet werden.



Naja ich will hier nur auf die Diäten-erhöhungen eingehen. Meiner Meinung nach sind die durchaus berechtigt....Anreize muss es schliesslich auch geben und im Vergleich zu dem was man in der Wirtschaft verdient is das echt ein Witz was die bekommen. Sicherlich auch mit ein Grund warum einige Ex-Politiker nachher noch in die Wirtschaft gehen.
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Gleichzeitig kommt es Deutschland nicht mehr richtig voran. Die Deutschen fahren ihre Autos immer länger, die Gruppe derer, die sich nur noch günstige Produkte leisten kann, nimmt zu (-> Teufelskreislauf, weil Firmen wie Miele oder Bosch, die teure Produkte herstellen dann auch verlagern). Und selbst die Spitzenhochtechnik wie der Transrapid fährt eher in anderen Ländern von Chinesen als Replica verkauft, bevor er hier in Deutschland über die Teststrecke im Emsland hinauskäme.

Hinzu kommen die sozialpolitischen Folgen, wie der demographische Wandel. Wieder ein Teufelskreislauf, denn viele Leute wollen ob der düsteren Zukunftsaussichten keine Kinder (ich will auf jeden Fall später eine Familie) und keine Kinder bedeutet noch düstere Zukunftsaussichten. Stattdessen setzt die Politik auf Zuwanderung und das sind oftmals minder qualifizierte Kräfte aus dem Ausland, die sich mit den Haupt- und schlechten Realschülern um die hartumkämpfte Ressource "niedrig qualifizierte Arbeitsplätze" schlägt. Da es davon immer weniger gibt, ist dies eine direkte Einwanderung in die Sozialsysteme.

Wer allerdings gleichzeitig auf Auswanderung setzt, sollte sich ein paar Dinge auch vergegenwärtigen: Die Länder, die heute als Boomregion gesehen werden, sind morgen dem Elend näher, als man denkt.

Heute verlagern die Firmen nach Polen, aber die Polen fürchten heute schon die Ukraine und Weißrußland, weil dort noch billiger zu produzieren ist. Von China und Thailand ganz zu schweigen. Dort wiederum kann nur deshalb so billig hergestellt werden, weil Menschenrechte und vor allem die Umwelt mit Füßen getreten werden. Schon heute richtet China Umweltschäden an, die zu fast 100% den wirtschaftlichen Überschuß auffressen würden. Chemikalien werden in Flüsse geleitet, Leute arbeiten sich in den Stahlwerken wegen schlechter Schutzvorrichtungen in Kürze zu Krüppeln, usw.

Was bleibt als Auswanderungsland? Die USA? Kann man machen, wenn man genug Geld mitbringt. Das Handelsdefizit der USA ist enorm, wenn die Ölpreise noch weiter anzögen, wäre das der K.O. Der Irak-Krieg war und ist eines der kostspieligsten Ressourcenkämpfe, der je geführt wurde.
Vom Gesundheitssystem ganz zu schweigen. Die untere Schicht besorgt sich notwendige Medizin durch Schmuggel von Mexiko und läßt sich in Supermärkten operieren (ja, kein Witz - lest euch das mal hier von der Tagesschau durch:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID5651230_REF1,00.html)

Die Boom-Länder wie China oder Indien, von denen man sich so viel Wachstum verspricht, werden deshalb nicht so viel konsumieren können, weil sie heute viel zu wenig dafür verdienen. Die exorbitanten Gewinne der Konzerne sind nur deshalb so hoch, weil die Marge so groß ist. Wenn man einen Fußball für 50 ct. in China herstellt und hier für 20 EUR verkauft, dann ist damit das maximale praktisch herausgeholt. Bis die Masse der Chinesen sich einen 20 EUR-Ball leisten kann, wird es noch Jahrzehnte dauern. Wenn überhaupt, schließlich kann man ja auch noch nach Afrika verlagern.



Das lass ich jetzt erstmal so stehen.
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Ein Hauptproblem bei Aktiengesellschaften ist die stark zunehmende Begünstigung der Entscheidungen zugunsten der Aktionäre statt der Mitarbeiter, die ja schließlich die Gewinne der Firmeneigentümer erwirtschaften. Zu Zeiten der Deutschland AG waren die Arbeitnehmerinteressen durch die verwobenen Firmenanteile von außen geschützt. Firmen, bei denen noch heute Deutschland AG-ähnliche Strukturen zu finden sind, prosperieren trotzdem. Siehe zum Beispiel BMW oder Porsche. Hier sind loyale Großaktionäre im Hintergrund, die eng mit dem Unternehmen verbunden sind.

Vielleicht bleibt Mitarbeitern wirklich nichts anderes übrig, als Eigentum an der Firma zu erwerben, für die sie arbeiten. Vom Azubi bis zum leitenden Angestellten - je weniger Aktien von institutionellen Anlegern gehalten werden, die im Prinzip keinen Bezug zum Unternehmen haben, und je mehr Aktien von Privatleuten gehalten werden, die sie nur zu einem sehr hohen Preis verkaufen, umso unangreifbarer wird ein Konzern.

Ganz kritisch wird es allerdings, wenn Sachen passieren wie Mannesmann, wo eine feindliche Übernahme mit allen Mitteln durchgezogen wird, weil die Politik wiederum so gravierende Fehler gemacht hat, daß entstandene Abschreibungsverluste von Vodafone in Höhe von 50 Mrd. dem deutschen Steuerzahler zur Last gelegt werden.
Oder daß Unternehmen wie Hoechst gezielt vom Vorstand nach unten gewirtschaftet werden, weil längst vorteilhafte private Deals mit den Franzosen gelaufen sind. Hoechst wäre heute noch selbständig, weil das Unternehmen damals kurz vor der Rhone-Poulenc-Übernahme einen Blockbuster entwickelt hat mit Milliardenumsätzen. Die streicht heute Sanofi-Aventis ein.

Hier bewegt man sich allerdings im Bereich der Wirtschaftsverbrechen. Vorgegangen wird dagegen kaum, weil die Lobbyisten ihr notwendiges schon dazu tun, daß dies nicht geschieht.



Hier stimme ich dir wieder grösstenteils zu. Sicherlich sind die Vorstandsgehälter grösstenteils unberechtigt. Natürlich kommt es immer auf den Blickwinkel an: Aus Aktionärssicht oder aus Arbeitnehmersicht. Aus Aktionärssicht zählt nun mal wirklich nur der Gewinn, wobei du ja auch treffend analysiert hast das es sich dabei meist um Institutionen handelt. Wirklich schade das die Zeiten der Deutschland AG vorbei sind. Denke auch der Staat muss seine Interessen mehr verteidigen, wenn man z.B. die protektionistische Haltung Frankreichs betrachtet, werden die Unterschiede schnell deutlich. Frankreich würde eine Übernahme wie bei Hoechst tunlichst vermeiden.
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Zumal die Volksvertreter (ein treffenderes Wort gibt es kaum, denn was machen Vertreter?) letztendlich auch nur dafür arbeiten, um später in der Wirtschaft sich die Posten zuzuschachern. Bundeskanzler a.D. Schröder heuert bei den russischen Gasriesen an, wo er seine Freundschaft zu Putin dann über Umwege pflegen kann, Merz arbeitet für einen dieser Hedge-Fonds, der die Deutsche Börse in die Mangel nimmt usw., usw.



Sicher kann man dieses Verhalten verwerflich finden, hatte ja nur oben bereits angedeutet das dies jedoch auch an den gewaltigen Einkommensunterschieden zur "freien" Wirtschaft liegt.
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Letztendlich kann man nur etwas dagegen tun, wenn man die Leute dafür abstraft, die sich über Moral, Gesetze und Anstand hinwegsetzen und ausschließlich zum eigenen Vorteil handeln. Das geht, es muß nur im großen Stil betrieben werden. Electrolux wird sich freuen, wenn sie ihre in Polen produzierten Produkte auch nur noch dort loswerden dürfen.

Bei den Politikern, die man im übrigen abwählen kann, verhält es sich genauso. Im Prinzip sind all diese Leute und Institutionen von uns, von der großen Masse, abhängig.



Richtig, die gesamte Palette der demokratischen Einflussnahme muss nur von der Masse wahrgenommen werden. Die Einstellung , dass die Problem einen nicht tangieren oder blosses Schimpfen in der Stammtischrunde über die Herren Politiker ist da unangemessen und macht die Probleme nicht kleiner. Fakt ist das wir wohl oder übel mit Einschnitten rechnen werden müssen.
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Ein Aspekt der völlig vergessen wurde steht
hier. http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E975C8F591D05440288C34F2F1B339668~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Der Mann ist schwer zu widerlegen.Der letzte Satz sollte von den Verantwortlichen täglich beherzigt werden
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Schoppenpetzer schrieb:
(...)
Eine Deutsche Telekom war/ist ein staatliches Unternehmen mit allen Schwächen, die der Staat hat (Bürokratie, Unproduktivität, Beamtentum, etc.). Daß nun Leute entlassen werden, liegt nicht daran, daß man mehr Gewinn einfahren möchte, sondern schlicht unnötige Stellen gestrichen werden. Dies geschieht aufgrund der notwendigen weiterschreitenden Privatisierung. Dasselbe gilt für die Post. Auch bei der Deutschen Bahn werden harte Einschnitte erfolgen.
(...)


Also für die Telekom kann ich aus erster Hand sagen: das stimmt so nicht.

Wenn die besten Auszubildene nicht übernommen werden, hat das nicht mit Streichung von unnötigen Stellen zu tun, sondern einfach mit Geldgier!!!

Und warum Geldgier?

Weil es für die Telekom billiger ist, Leihfirmen, wie z.B. auch Arcor zu beschäftigen, anstatt die eigenen Leute teuer zu bezahlen.

Dass die Telekom z.B. auch Car-Sharing mit ihren Monteuren macht ist auch totaler Blödsinn in meinen Augen. Da teilen sich die Monteure die Autos, doch das Werkzeug ist Ihnen und sie sind dafür verantwortlich. Das bedeutet das ein Monteur, der das Auto wechselt auch komplett das Auto ausräumen muss - ist einfach billiger...da kann ich nur den Kopf schütteln!!!
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teezwetschge schrieb:
Schoppenpetzer schrieb:
Daß nun Leute entlassen werden, liegt nicht daran, daß man mehr Gewinn einfahren möchte, sondern schlicht unnötige Stellen gestrichen werden. Dies geschieht aufgrund der notwendigen weiterschreitenden Privatisierung. Dasselbe gilt für die Post. Auch bei der Deutschen Bahn werden harte Einschnitte erfolgen.
(...)


Also für die Telekom kann ich aus erster Hand sagen: das stimmt so nicht.

Wenn die besten Auszubildene nicht übernommen werden, hat das nicht mit Streichung von unnötigen Stellen zu tun, sondern einfach mit Geldgier!!!

Und warum Geldgier?

Weil es für die Telekom billiger ist, Leihfirmen, wie z.B. auch Arcor zu beschäftigen, anstatt die eigenen Leute teuer zu bezahlen.

Und warum ist das so? Wie kann das sein, dass eine Leiharbeitsfirma, die ja auch noch Gewinn machen und ihre eigene Verwaltung bezahlen muss, billiger ist, also deutlich geringere Löhne zahlt?
Liegt das tatsächlich daran, dass der Chef so viel verdient, wie immer wieder gerne gescheißhausparolt gesagt wird (in diesem Fall 2,89 Mio für Ricke bei 243.700 Mitarbeitern, also € 11,86 pro Mitarbeiter)?
Oder daran, dass die Telekom vielleicht doch zuviele Mitarbeiter hat?
Oder daran, dass sie aus tarifrechtlichen Gründen viel zuviel bezahlt, mithin also letzten Endes die Arbeitnehmervertreter selbst Schuld sind, denn dadurch dass sie links die Hand für Gehaltserhöhungen aufhalten rechts anderen MA die Gurgel abdrehen?
Oder ist die Telekom einfach ein blödes Beispiel weil hier eine Behörde in ein Wirtschaftsunternehmen umgewandelt wird und doch "jeder weiss" dass Beamte faul sind, die Telekom also für jeden Job mindestens zwei Leute (zu teuer) bezahlen muss(te)?

Fragen über Fragen...

DA
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Sorry, aber wie bescheuert muss man sein, wenn man seine gut ausgebildeten jungen Leute nach der Prüfung zur Konkurrenz entlässt?
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Und ich glaube nicht, dass ein Unternehmen wie Arcor weniger bezahlt, wie die Telekom!!!
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teezwetschge schrieb:
Sorry, aber wie bescheuert muss man sein, wenn man seine gut ausgebildeten jungen Leute nach der Prüfung zur Konkurrenz entlässt?

Vielleciht weil im Tarifvertrag steht, dass sie soundsoviele ausbilden müssen (obwohl sie sie gar nicht brauchen)?

DA
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teezwetschge schrieb:
Und ich glaube nicht, dass ein Unternehmen wie Arcor weniger bezahlt, wie die Telekom!!!

Das kann man doch nicht 1 zu 1 rechnen. Du musst natürlich die gesamten Personalkosten heranziehen. Einschließlich der Personen, die die Telekom immer noch durchschleppen muss (die es bei Arcor aber nie gab ).

DA
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nicole1611983 schrieb:
Ich frag mich langsam wirklich, was in Deutschland los ist? Man hat wirklich das gefühl, die meine alle, die Bevölkerung wäre durch die WM soweit abgelenkt, dass man nicht mitbekommt wie man uns versucht zu vera****en.

Alle Politiker zu jedem Zeitpunkt sie könnten das Volk verarschen. Die WM ist als Zeitpunkt schlechter Botschaften jedoch sehr viel besser, da sie in diesen vier Wochen schneller wieder in Vergessenheit geraten.

nicole1611983 schrieb:
Da machen Betriebe wie die Telekom, die Allianz VW etc. Rekordumsätze, bekommen durch die neue Steuerreform noch STeuervorteile, und was mache die Firmen?[quote]
Eine Neuordnung der Allianz ist schon einige Jahre überfällig. Allerdings würden wohl strukturelle Änderungen mehr kosteneinsparender einwirken als ein Stellenabbau.


nicole1611983 schrieb:
Entlassen Mitarbeiter am laufede Bad. Allein die Allianz-Gruppe 8000 Stellen, trotz 4,5 Milliarden gewinn.
Die Telekom ist auch keinen deut besser.

Bei der Telekom werden die wenigsten entlassen, sondern verlassen mit guten Abfindungsregeln das Unternehmen. Abgesehen davon handelt es sich um einen Abbau von 26.000 Stellen. Das bedeutet nicht, dass die Anzahl Mitarbeiter um diesen Wert reduziert wird.[quote]

nicole1611983 schrieb:
Zwar betont die Allianz, es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben, aber wie wird es aussehn?
Es werden Standorte geschlossen und an anderen Orte gebündelt. Wer aus irgendwelche Gründen nicht mit von Köln nach Frankfurt zieht kann sich nen neuen Job suchen.
Natürlich bleibt dann in Frankfurt auch nicht der Geschäftsteil, der bisher hier war, nein, der wird dann mal nach Stuttgart gelegt, der bisherige stuttgarter Geschäftsteil geht nach Düsseldorf etc.
Und so ganz langsam werden es immer weniger Mitgarbeiter.[quote]
Herzlich willkommen in der "neuen" globalen Welt. Wer nicht flexibel ist hat einfach Pech. Ob man das grundsätzlich gut oder schlecht heisst, ist vollkommen egal. Wer überleben möchte und vom großen Kuchen mitessen möchte, hat über kurz oder lang keine Wahl flexibel zu sein. Die Zeiten wo man 20 Jahre im gleichen Unternehmen / am gleichen Ort gearbeitet hat sind längst vorbei.[quote]

nicole1611983 schrieb:
Hinzu komme die Politiker, die jetzt eine neue Belastung nach der andere für den Bürger beschließen.
Egal ob Gesundheitsreform, Ehegattensplitting oder was noch alles kommen wird.

Jetzt? Seit ich lebe habe ich keine einzige Entlastung von irgendwelchen Politikern enthalten, sondern nur Belastungen. Das war nie anders. Aber solange sich nur eine Minderheit der Deutschen gegen diese korrupten Politiker und Lobbyisten wehrt und nur still nickt, wird sich nie was ändern. Manchmal wünsche ich mir französiche Verhältnisse in Deutschland...

nicole1611983 schrieb:
Das einzige was bleibt wie immer ist, dass sich die Politiker die Diäten erhöhen und die Aufsichtsratvorsitzenden ihre Gehälter Für ihre "tolle" Geschäftspolitik aufbessern.

Dem ist nichts hinzuzufügen! Ich weise hier nochmal auf die von mir gewünschten französichen Verhältnisse hin. Ich bin gespannt wie lange eine solche korrupte Regierung / Politik es hinnehmen kann, wenn z.B. eine Millionen Bürger die Strasse des 17. Juni auseinander nehmen...

nicole1611983 schrieb:
Versteht in diesem Land denn keiner, dass all das dazu führt, dass innerhalb Deutschlads das Wachstum nur noch mehr gehemmt wird?

Ist es so schwer? Für mich als Nicht-BWLer ist das ganze doch ganz logisch:

Weniger Geld, durch höhere Steuer und Abgaben, Arbeitslosigkeit oder eben nur die Angst den den Arbeitsplatz zu verlieren bedeutet, dass weniger Geld für Konsumgüter ausgegeben wird.

Belastet man die Bürger hingegen weniger und muss er keine Angst um seinen Arbeitsplatz haben, spart er automatisch weniger für schlechte Zeiten und gibt somit mehr Geld aus.

Die meisten Bürger verstehen es. Die meisten Politiker nicht, weil sie über die Jahre "betriebsblind" geworden sind und keinen Schimmer haben, was in dem Land was sie regieren eigentlich fehlt.

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Dortelweil-Adler schrieb:
Vielleciht weil im Tarifvertrag steht, dass sie soundsoviele ausbilden müssen (obwohl sie sie gar nicht brauchen)?

DA


Was ich bei der ganzen Rechnung aber nicht verstehe ist, wenn ein so großes Unternehmen, wie z.B. die Telekom niemanden braucht, wer dann???

Es ist unlogisch die Menschen weg zu rationalisieren. Irgendwo müssen die doch unterkommen.

Die Telekom plant z.B. hier im Frankfurter Raum die Hälfte Teams aufzulösen, was zur Folge hat, dass der Kunde noch länger warten muss. Die Logik dabei erschließt sich mir nicht!!!

Aber hautpsache, die Liga wird jetzt von denen gesponsert, was ja enorm wichtig ist, weil ja die armen Fußballer nur 3,50 € verdienen...
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Die Telekom ist ein schlechtes Beispiel, wirklich

DA
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dann gib mal ein besseres. gibt ja genügende...............
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teezwetschge schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Vielleciht weil im Tarifvertrag steht, dass sie soundsoviele ausbilden müssen (obwohl sie sie gar nicht brauchen)?

DA


Was ich bei der ganzen Rechnung aber nicht verstehe ist, wenn ein so großes Unternehmen, wie z.B. die Telekom niemanden braucht, wer dann???

Es ist unlogisch die Menschen weg zu rationalisieren. Irgendwo müssen die doch unterkommen.

Die Telekom plant z.B. hier im Frankfurter Raum die Hälfte Teams aufzulösen, was zur Folge hat, dass der Kunde noch länger warten muss. Die Logik dabei erschließt sich mir nicht!!!

Aber hautpsache, die Liga wird jetzt von denen gesponsert, was ja enorm wichtig ist, weil ja die armen Fußballer nur 3,50 € verdienen...


Vergleiche einmal die Mitarbeiteranzahl andere Unternehmen die den gleichen Umsatz wie die Telekom haben bzw. wirf ein Auge auf das Umsatz/Mitarbeiter-Verhältnis anderer Unternehmen in der TK-Branche. Die Telekom (speziell T-Com) ist den adminstrativen Bereichen aufgepumpt, zwangsläufig auch dadurch, dass es noch sehr viele Beamte gibt, dessen Stellen nicht einfach so eingefroren werden können.

In 5 Jahren wird die Telekom in der Art und Weise wie sie heute exisitert nicht mehr auf dem Markt sein. Diese Branche ist zu schnelllebig und wird von Tag zu Tag mehr automatisiert, dass über kurz oder lang nicht mehr Platz für alle Mitarbeiter da sein wird.

Und by the way: Auch wenn ich bestimmt kein Freund vom Liga-Sponsorship bin. Diese Massnahme passt exakt zur Stratgie der Telekom, die ja einen Schwerpunkt auf Triple-Play legt. Und mit was lässt sich in Deutschland mehr Geld verdienen als mit Fussball..?
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O.k. dann erklärt mir mal das anhand der Allianz. Das ist ja heute ein ganz aktuelles Thema.

Ich weiß wirklich nichts darüber, eben nur, dass die heute streiken, weil wieder mal ein paar Stellen abgebaut werden.

Das ist wirklich keine ironisch gestellte Frage. Es interessiert mich wirklich, weil irgendwo muss das Geld ja sein, wenn es nicht bei mir ist...
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zwerg_nase schrieb:
dann gib mal ein besseres. gibt ja genügende...............

Nehm doch mal die Deutsche Bank oder aktuell die Allianz. Die Banken und Versicherungen haben sich in den letzten Jahrzehnten überdimensionierte Verwaltungen aufgebaut und grundsätzlich gegen die Gesetze des Markets agiert. Diese Rücksichtslose Firmenpolitik wird nun auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen - einzig deshalb weil sie das "schwächste" Glied in der Kette sind und man die Shareholder nicht abstossen möchte.

Unternehmen wie die Deutsche Bank haben in den letzten Jahren ausschliesslich Unternehmenswertorientiere Politik betrieben und die Führungsriege macht sich die Taschen voll. Von zukunftsorientierten Massnahmen zu sprechen, 6000 Stellen abzubauen und nebenbei kein schlechtes Gewissen zu haben, jährlich fast 20 Mio einzukassieren (Ackermann), das halte ich für das schlechteste Beispiel, was man momentan nennen kann.

Natürlich neben der AOK die mit hundertschaften von Vorständen die gesetzliche Krankenversicherung schröpfen und nebenbei noch Ausgleichszahlungen von kleinen, profitablen Krankenkassen erhalten, weil sie unprofitabel arbeiten...


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Und was ich noch sagen wollte... (meine Tastatur brennt schon)

Die Geldverbrennerei in diesem Land stinkt vom Kopf her (Phrasenschwein allez). Die wenigsten Bürger wissen wahrscheinlich, dass es in der EU ein sogenanntes "Superkonto" gibt auf das alle EU-Staaten jährlich insgesamt rund 200 Mrd. (!) € einzahlen. Dieses Superkonto dient ausschliesslich dazu, Lobbyisten ruhig zustellen. Niemand hat wirklich Einsicht in dieses Konto, nur ein paar Auserwählte sind mit Kontoführung vertraut.

Deutschland zahlt jährlich ca. 22 Mrd. € auf dieses Konto ein. Würde man dieses Geld sinnvoll einsetzen, hätte man den Bürgern die kommende MwSt-Erhöhung (18-19 Mrd. zusätzliche Steuereinnahmen) nicht aufbrummen müssen.

So etwas regt mich vielmehr auf. Dieser Scheiss-Lobbyismus macht dieses Land kaputt - jeden Tag ein kleines bisschen mehr...
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Ok, also Banken.
Die Banken haben über Jahrzehnte hinweg ihr Oligopol auf dem relativ abgeschotteten Heimatmarkt ausgenutzt und Kunden mit horrenden Gebühren verarscht (soweit analog zur Telekom). Sie haben prächtig verdient und ihren sozialen Auftrag erfüllt indem sie jede Menge Leute durchgeschleppt haben.

Und plötzlich erscheinen neue Spieler auf dem Markt, die Kunden werden selbstbewusster und kritischer und wechseln die Bank (!) und die Einnahmen brechen weg. Man stellt fest, dass man weder Filialen noch aufgeblähte Wasserköpfe in den Verwaltungen braucht. IT kann man outsourcen, Zahlungsverkehr ebenso.
ZV ist eh ein gutes Beispiel, wann hast Du das letzte Mal eine Überweisung ausgefüllt? Früher haben etliche tausend Menschen diese Teile eintippen müssen, das machst Du jetzt selbst. Dafür zahlst Du aber auch nichts mehr dafür. Ich kenne Leute, die saßen mit 20 mann in einer Abteilung und auf einmal waren sie nur noch zu zweit, aber es ging trotzdem. Oder zum Auslagerungsunternehmen wechseln. Wie, keine 13,5 Gehälter? Keine 36 Stunden Arbeitszeit? Nee, dann lieber in Rente.
Kasse, wann hast Du das letzte Mal Bargeld abgehoben oder eingezahlt? Aber die Leute mussten sie ja irgendwo hinsetzen, als die Schalter geschlossen wurden. Dummerweise kannst Du sie aber im Risikocontrolling nicht verwenden.
Apropos Schalter. Früher hast Du dort reklamiert. Später in der Zentrale. Aufgrund verbesserter, automatisierter Prozesse kamen auch nicht mehr so viele Fehler zu Stande. Abteilung ganz weg. Neuer Job angeboten (Arbeit ist ja im Prinzip da!) aber in Mannheim. Nee, dann lieber arbeitslos.

Kurz gesagt, die Banken waren immer overstaffed. Der technische Fortschritt (interne Automatisierung auf der einen, Internetbanking auf der anderen Seite) hat es aber erst deutlich zu Tage gebracht. Das sind die Auswüchse.

Und bei der telekom das ganze in drastisch, weil es eine Behörde war und noch immer ungezählte Unkündbare da sind...

DA
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Es gibt ja mehrere Sendungen bei den öffentlich-rechtlichen, die sich desöfteren mit dem Wahnsinn des deutschen Bürokratismus beschäftigen. Dort sah man bereits eionige Fälle von Telejkommitarbeitern, die morgns um 8 ins Büro gehen, däumchendrehen und um 16 Uhr wieder nach Hause gehen, weil es keine Arbeit für sie gibt. Entlassen kann man die auch nicht, weil es sich bei diesen Personen um Beamte handelt. Die Telekom ist jetzt auf dem Weg zu einem privaten Unternehemen und wird diese Leute nicht ewig "durchfüttern" wollen/können.

Einige hier im Forum (ich meine jetzt nicht dich Teezwetschge) sind wohl der Ansicht, man solle wie in der DDR Sinnlosarbeitsplätze schaffen. Wir stellen einfach einen Stuhl neben einen Lichtschalter und setzten einen darauf. Jedesmal wenn ein anderer den Raum betritt hat der Stuhlhocker das Lich anzuschalten. Desweiteren benötigt man einen weiteren Mitarbeiter, der dem Stuhlhocker etwas aus der Cafeteria holt, damit der nicht aufzustehen hat.

So ähnlich habe ich das mal im Wiwi-Unterricht gehört. Da war unser Lehrer als Unternehmensberater bei einem DDR-Bauunternehmen mit Sitz in Leipzig. Die haben eine Großküche gehabt mit hunderten von Mitarbeitern. Diese haben bis 10 Uhr gekocht, dann wurde an die verschiedenen Baustellen im ganzen Land ausgeliefert. Die Bauarbeiter in Leipzig hatten um 10:30 einen brühendheißen Eintopf, während die Arbeiter in Rostock um 16:00 kalten schlürfen durften.
Oder auch ein schönes Beispiel:
Die Hoechst AG hat ein Cemieunternehemn in der DDR aufgekauft und neue moderne Maschinen gekauft. Bei einem Besuch stellte man fest, daß die neuen Maschinen in der Ecke verstaubten. Auf die NAchfrage warum man dies nicht nutze, bekam man die Antwort:" Nä die ölden funkiönieren döch nöch."
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Nun ja, wie bereits einige hier dargelegt haben, hat es der Verbraucher wirklich selbst in der Hand, die Dinge zu steuern. Einige werden sich bestimmt noch an die Boykottaktion, ausgelöst durch Greenpeace, gegen Shell erinnern: Shell wollten einee nicht mehr benötigte Bohrinsel einfach versenken (was übrigens auch der ökologischte Weg gewesen wäre); Greenpeace rief zum Boykott der Shell-Tankstellen auf und siehe da: die Bohrinsel wurde an Land geschleppt und dort von Hand zerlegt. Du bist Greenpeace!

Leider ist den meisten Konsumenten heute einfach egal, was um sie rum passiert. Ein schönes Beispiel gibt's jeden zweiten Spieltag bei uns im Stadion zu besichtigen: Alle haben über die Einführung der PayStupid Karte gemault, die Getränkestände werden jedoch nach wie vor vom Menschenmassen umlagert...  

Zum Thema Allianz: Ich bedauere sehr, daß der Standort Frankfurt, bis auf ein Randsegment, geschlossen wird. Allerdings ist diese Neustrukurierung sowas von überfällig. Wenn man das mal auf unsere Eintracht übertragen will, sieht da wie folgt aus: Das gäbe es den Verein, dann die AG, dann weitere 5 AGs an weiteren fünf Standorten, die alle die gleiche Aufgabe hätten. Ach ja, selbstverstäbdlich geben es auch sechs Bruchhagens und sechs Funkels. Und mindesten eine dieser AG's würde immer noch einen Konkurrrenzverein in die Liag schicken... Und das ist übrigens keine Übertreibung - das war bei der Allianz bis vor kurzem wirklich so. Und im Gegensatz zur Eintracht ist die Allianz nicht nur in Europa sondern weltweit unterwegs.

Kurze Anekdote hierzu: Vor zwei Jahren, wurde im Louvre ein Kunstwerk im Wert von EUR 6.000.000,- gestohlen. So weit so gut, dachte sich die deutsche Allianz, bis man in der Zentrale erfuhr, daß man den Schaden bezahlen muß, da man mit der AGF auch diese Police übernommen hatte. Rückversicherungsschutz oder Beteiligte, wie in solchen Fällen üblich, gab es nicht!

Fazit meines ganzen Geschreibsels: Jeder hat es jeden Tag in der Hand, die Welt etwas besser zu gestalten - mit jedem Cent den er ausgibt und mit jedem Kontakt den er mit einem anderen Menschen hat! Du bist Deutschland!


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