Chapeau, Klaus. Da ist wohl jemand aussergewöhnlich inspiriert worden . Sehr guter und einmalig ausführlicher Beitrag der heute wie in Zukunft eigentlich alle Fragen beantworten kann. Ich bin sicher, das dieser Beitrag bei vielen abgelegt wird und auch offizielle Stellen da reinschauen werden. Sollten sie Ihn nicht gänzlich/auszugsweise kopieren, so sollten sie wenigstens angestacheltz werden ähnliches zu verewigen.
Da kommen einige Statistiker ins Straucheln, die Latte liegt nun höher
Gragy-Wagy schrieb: - Die Tasmania-Berlin-Zuschauerzahlen von 65/66 sind auch unerklärlich. Eventuell war das Heimspiel gegen Karlsruhe das erste der Saison und nach den vielen Niederlagen kamen ganz am Schluss nur noch ein paar Hunderte!? Aber einen Schwund von 80 000 auf 800...Respekt
Vielleicht weiß jemand mehr?
Genau so war es. Mein Vater, dem ich meine Liebe zur Eintracht zu verdanken habe, arbeitete seinerzeit in Berlin und war als Fußballfan bei fast jedem Tasmania-Spiel im Olympiastadion. Das erste Spiel sahen 80.000; am Ende kamen 800.
Mega Dank an Prof. Miep für diese Habilitationsschrift.
Als ich es geschafft habe in einer ruhigen Sekunde im Stadion dem Gegner so laut: "Das ist weil du nix kannst" zuzuschreien, das er sich umgedreht und verwundert geguggt hat.
An dieser Stelle zunächst vielen Dank für die netten und animierenden Kommentare!
Einige Bemerkungen:
@ Crecky
Gerade auch für Leute wie dich, die sich hier regelmässig, offensichtlich ohne jede oder jedenfalls nur geringe "geschichtliche" Kenntnis, über die Zuschauerzahlen beschweren, habe ich den Beitrag geschrieben. Die Unlust am Lesen ist heutzutage ganz sicher ein weitverbreitetes Problem. Schade.
@ bkk
Gerade das ist, oder besser gesagt war (jedenfalls bis auf Weiteres ), die "Divenhaftigkeit" des Publikums: bei offensichtlich "guten" Spielen blieb es -nicht immer, aber oft- weg. Eine "Belohnung" vorheriger oder noch erhoffter nachfolgender Leistungen durch den Besuch eines Spieles, in dem es nicht wirklich um viel geht, ist und war seine Sache nicht! Die Leute erwarten Spektakel, Tragödien, Entscheidungen. Dies ist auch der Grund für die relativ hohen Besucherzahlen im Abstiegskampf (sofern er nicht zur dauerhaften Situation wird). Ich bin nicht sicher, ob wir mittlerweile in Frankfurt ein quasi "politisches" Publikum haben, das aus grundsätzlichen Erwägungen heraus handelt. Sicher scheint, das im Moment und seit einiger Zeit die "Verwöhntheit" früherer Jahre verschwunden ist. Wer genau hinschaut, bemerkt aber schon wieder, auch hier im Forum, gewisse "Begehrlichkeiten" und Ansprüche, die auf dem Weg nach oben, so er denn stattfindet, sicher wachsen werden. Ganz sicher gewachsen ist der feste "Stamm", der über Jahrzehnte hinweg bei etwa 8.000 lag. Auch hierin lagen die manchmal extremen Schwankungen im Publikumsinteresse begründet (gegen Bayern 60.000, eine Woche später dann, auch nach einem Sieg und einem tollen Spiel, gegen Bochum oder Ähnliche, nur 10.000). Das gibt es gottlob in dieser Form heute nicht mehr. Ich beziffere den Stamm, der selbst in Liga 2 dabei bleibt, bei mittlerweile 12-15.000 Leuten. Dementsprechend findet quasi in Liga 1 kein Spiel mehr unter 20.000 Zuschauern statt, und in Liga 2 waren es, bis auf diesen unsäglichen Ahlen-Termin, auch immer mehr als 15.000. Hinzu kommt die allgemeine Aufbruchsstimmung und das neue Stadion. Ich begreife es als Chance, nun weitere Leute dauerhaft an den Verein zu binden und somit die Substanz weiter zu stärken!
@ Petermann
Ich wollte eigentlich um Mitternacht fertig sein, aber wie es so ist: man entdeckt hier noch was und dort, und dann gehen ganz schnell noch ein paar Minuten rum. Ich hatte die Sache aber seit einigen Tagen auf dem Tisch und wollte es jetzt partout fertigstellen. Dafür enthalte ich mich hier im Forum an anderer Stelle und hole mir die Zeit wieder rein... Übrigens: die von dir nachgereichten absoluten Besucherrekorde sind in meiner Aufführung enthalten, wenn auch nicht ausdrücklich erwähnt, da die Eintracht ja von beiden Spielen nicht betroffen ist.
@ Schusch
Ich freue mich schon jetzt auf deine Rückfragen!...
@ PA
Ich weiß. Nimm's eben häppchenweise, dann geht's...
@ HeinzGründel
Nach einigen Zahlen muß man schon ganz schön tief buddeln, das ist leider richtig. Hätte ich, da wir ja jetzt im Informations- und Internetzeitalter leben, auch nicht gedacht. Wenn man überlegt, daß es für mehrere Spielzeiten partout keine Übersichten über die Zuschauerentwicklung gibt...Immerhin reden wir ja nicht über Rollhockey, sondern die Fußball-Bundesliga. Naja, es scheint, daß ich da in einer ruhigen Minute (Sommerpause?) mal Hand anlegen muß. Nebenbei bemerkt ist es auch irritierend, das es regelmässig zu um mehrere tausend Zuschauer auseinandergehenden Angaben bezüglich der Besucherzahl eines Spieles kommt, was die Sache natürlich nicht einfacher macht.
@ Rigobert
Ja, ich war damals gegen DA auch anwesend. Die Kulisse war wirklich traurig. Lustig wurde es, als wir in der Halbzeit mit ein paar Leuten inkognito in den "Darmstädter Block" wechselten (sowas ging früher ja noch problemlos), um mal etwas die Szenerie zu beobachten. Die Darmstädter hielten sich ohne Zweifel und Umschweife für "Hessen's Nummer Eins", was uns dann doch sehr erheitert hat.
@ uefaschaub
Die Wahrheit ist, das die Eintracht lange vor den Bayern europaweit in aller Munde war. Und jenen Zeitzeugen, die noch leben, bleiben die Spiele gegen Glasgow und natürlich noch mehr Real unvergessen, wohingegen Bayern-Spiele bis auf wenige Ausnahmen (Manchester smile: zur Massenware verkommen, was man allerdings aufgrund der maßlosen Medienpräsenz ganz allgemein sagen kann.
Ein Spiel Madrid - Eintracht in Glasgow unter heutigen medialen "Begleitumständen" - es wäre unvorstellbar...
@ Gragy-Wagy
Wie hier in Sachen Tasmania teilweise schon erklärt wurde:
Die Tasmanen waren seinerzeit die einzige "Vertretung" Berlins in der Bundesliga, was auch politisch gewollt war, nachdem die Hertha in der Saison zuvor absteigen mußte. Eine Stadt dieser Größe mit einem Stadion dieser Größe war unter den damaligen Begebenheiten problemlos dazu in der Lage, solche enormen Zuschauermassen auf die Beine zu stellen. Es mußte dabei nicht zwingendermassen Hertha BSC sein, das da spielte. So kamen also im ersten Spiel gegen Karlsruhe besagte 81.500 (bei Hertha wären es wohl noch einige mehr geworden). Danach stellten die Leute aber im Laufe der darauffolgenden Spiele mehr und mehr fest, das Tasmania völlig chancenlos war und quasi "außer Konkurrenz" spielte. So verringerte sich die Publikumsresonanz zusehends: erst kamen "nur noch" 40.000, dann 20.000, dann 10.000. In den letzten 9 Heimspielen kamen dann gerade mal noch jeweils 2-4.000, maximal 7.000 - wohl jene, die auch vorher schon immer dort hin gingen. Schließlich gewannen sie zuhause lediglich das erste Spiel (2:0 gegen Karlsruhe), und erreichten danach nur noch 3 Unentschieden. Der Rest ging, teilweise deutlich, verloren. So gesehen waren die Zuschauerzahlen im Ganzen betrachtet sogar noch gut, immerhin kam noch ein Schnitt von etwa 17.000 dabei heraus! Das letzte Spiel seiner kurzen Bundesliga-Geschichte bestritten die Tasmanen übrigens ausgerechnet gegen unsere Adlerträger. Das Ergebniss: 0:3 vor 4.000...
Die 4.000 Zuschauer der Bayern 81/82 gegen Bochum entsprechen der Wirklichkeit. Das Spiel fand 5 Tage vor Weihnachten stand, am letzten langen Samstag (wenn es den damals schon gab?). Ich erinnere mich aber an sehr schlechtes Wetter mit Schneefall, was vielen Leuten die Anfahrt erschwerte (die Bayern-Kunden kommen ja bekannterweise überwiegend von Außerhalb). Übrigens kamen zum letzten Heimspiel der Saison gegen Bielefeld ebenfalls lediglich 5.000 Zuschauer. Dort hat es zugegebenermassen nicht geschneit, aber dafür gehagelt - und zwar den Bayern in ihre Meisterschaftsträume. Die waren nämlich zuvor geplatzt, da darf der Kunde dann auch mal zuhause bleiben... Ganz Allgemein war damals das Olympiastadion keineswegs dauernd ausverkauft. Der Schnitt lag bei 33.500, gegen die Eintracht kamen nur 28.000. Aber sie hatten eben andererseits mehrere Spiele mit über 70.000 Zuschauern.
@ Bernie
Heute kämen gegen Bremen leider auch nicht mehr als 52.000, dann wäre die Bude nämlich voll. Wieviel Karten wir verkaufen könnten, ist eine andere Frage...
@ maxwell
Ob es mit der Konsumgesellschaft bergab geht, ist die Frage. Mit dem deutschen Fußball tut es das ja schon seit einiger Zeit, auch wenn man nach der WM 2002 etwas anderes glaubte. Mit der Eintracht geht es jedenfalls seit einigerZeit wieder bergauf - und das ist ja wohl die Hauptsache...
@ junkdeluxe
Hinsichtlich der Auslastung von Sitz- und Stehplätzen wirst du kaum Material finden!
Aus meiner langjährigen Betrachtung heraus kann ich aber eines ganz sicher sagen: der Fußball wurde immer getragen von "Mann in der Kurve"! Auch, wenn heutzutage die Ansprüche etwas gewachsen sind, so halte ich es für einen kapitalen Fehler, aus dem Bestreben einer kurzfristigen Gewinnmaximierung heraus, dieses "Segment" zu verringern bzw. völlig zu streichen.
Der kleine Mann bleibt auf der Strecke, Fußball wird mehr und mehr zum Sport der Betuchten, die Stimmung verkommt.
Eine fatale Fehlentwicklung, wie die Zukunft noch zeigen wird!
Noch einmal Danke für euren Zuspruch. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, und gelohnt hat sie sich obendrein.
Ich sehe durchaus noch einiges, was verfeinert werden kann - aber als Grundlage kann man es erstmal nehmen...
1)Ich wollte eigentlich um Mitternacht fertig sein, aber wie es so ist: man entdeckt hier noch was und dort, und dann gehen ganz schnell noch ein paar Minuten rum. Ich hatte die Sache aber seit einigen Tagen auf dem Tisch und wollte es jetzt partout fertigstellen. Dafür enthalte ich mich hier im Forum an anderer Stelle und hole mir die Zeit wieder rein... 2)Übrigens: die von dir nachgereichten absoluten Besucherrekorde sind in meiner Aufführung enthalten, wenn auch nicht ausdrücklich erwähnt, da die Eintracht ja von beiden Spielen nicht betroffen ist.
1) Gut das Dir zwischen Eingabe,Recherche und wieder Eingabe....nix abgestürzt ist.
2) Ist klar,hätte doch meine lesebrille gebrauchen sollen.
3) So,auf die faule Haut legen ist nicht.Jetzt bitte das Gleiche mit Punkte,Tore usw.
Ich ließ gerade mal gut 40 Jahre Eintracht an meinem "geistigen Auge" vorbei laufen. Wahnsinn! Auch bei dem Rekordspiel Hertha - Köln war ich rein zufällig. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich in der 1. Halbzeit fast nichts gesehen habe, da ich vom Treppenaufgang nicht in den Block kam.
Ich hätte einen Rechercheauftrag: Mich würd interessieren, wie oft die Eintracht - im Vergleich zu den anderen Bundesligisten - gegen den jeweiligen aktuellen Tabellenletzten verloren hat. Ich hab so ein unbestimmtes Gefühl, dass wir hier Spitzenreiter wären.
Saison 1968/69 (Top: Stuttgart-Bayern 74.700, Flop: Stuttgart-K’lautern 2.500)
Habe mal nachgeschaut, aber keine Antwort gefunden.
Schlechtes Wetter fällt jedenfalls aus...
Es war der letzte Spieltag,da werden regelmässig Gesetze aller Art ausser Kraft gesetzt. Stuttgart konnte sich mit diesem Sieg noch auf einen UEFA-Cup-Rang verbessern. Frage: gab es das damals überhaupt schon? Ich glaube Nein. Noch viel wichtiger: Kaiserslautern wäre damals fast noch abgestiegen! Dortmund war nur 3 Tore schlechter, und hätte Nürnberg damals in Köln gewonnen, das seinerseits selbst noch abstiegsgefährdet war...Auch die Oxxen als Letzter hätten drinbleiben können. Interessante Konstellation - seht selbst:
und ©·´¯)Crecky(¯`·© :
Du kannst kein Adler sein, Dein Kommentar ist einfach nur saudumm.
Da ist wohl jemand aussergewöhnlich inspiriert worden . Sehr guter und einmalig ausführlicher Beitrag der heute wie in Zukunft eigentlich alle Fragen beantworten kann. Ich bin sicher, das dieser Beitrag bei vielen abgelegt wird und auch offizielle Stellen da reinschauen werden. Sollten sie Ihn nicht gänzlich/auszugsweise kopieren, so sollten sie wenigstens angestacheltz werden ähnliches zu verewigen.
Da kommen einige Statistiker ins Straucheln, die Latte liegt nun höher
@ ©·´¯)Crecky(¯`·©
Wenn Du witzig sein möchtest, sche... Dir auf die Füsse und stell hier ein Bild rein.
DaZke
muuuuuuuhhhhhhhhhaaaaaaaa *bodenschmeißvorlachen*
Sehr guter beitrag und viel Arbeit. Respekt !
ich ziehe vor dir meinen größten Hut den ich habe.
Respekt.
mußte erst mal etwas schlafen...
An dieser Stelle zunächst vielen Dank für die netten und animierenden Kommentare!
Einige Bemerkungen:
@ Crecky
Gerade auch für Leute wie dich, die sich hier regelmässig, offensichtlich ohne jede oder jedenfalls nur geringe "geschichtliche" Kenntnis, über die Zuschauerzahlen beschweren, habe ich den Beitrag geschrieben.
Die Unlust am Lesen ist heutzutage ganz sicher ein weitverbreitetes Problem. Schade.
@ bkk
Gerade das ist, oder besser gesagt war (jedenfalls bis auf Weiteres ), die "Divenhaftigkeit" des Publikums: bei offensichtlich "guten" Spielen blieb es -nicht immer, aber oft- weg. Eine "Belohnung" vorheriger oder noch erhoffter nachfolgender Leistungen durch den Besuch eines Spieles, in dem es nicht wirklich um viel geht, ist und war seine Sache nicht!
Die Leute erwarten Spektakel, Tragödien, Entscheidungen. Dies ist auch der Grund für die relativ hohen Besucherzahlen im Abstiegskampf (sofern er nicht zur dauerhaften Situation wird).
Ich bin nicht sicher, ob wir mittlerweile in Frankfurt ein quasi "politisches" Publikum haben, das aus grundsätzlichen Erwägungen heraus handelt.
Sicher scheint, das im Moment und seit einiger Zeit die "Verwöhntheit" früherer Jahre verschwunden ist. Wer genau hinschaut, bemerkt aber schon wieder, auch hier im Forum, gewisse "Begehrlichkeiten" und Ansprüche, die auf dem Weg nach oben, so er denn stattfindet, sicher wachsen werden.
Ganz sicher gewachsen ist der feste "Stamm", der über Jahrzehnte hinweg bei etwa 8.000 lag. Auch hierin lagen die manchmal extremen Schwankungen im Publikumsinteresse begründet (gegen Bayern 60.000, eine Woche später dann, auch nach einem Sieg und einem tollen Spiel, gegen Bochum oder Ähnliche, nur 10.000).
Das gibt es gottlob in dieser Form heute nicht mehr. Ich beziffere den Stamm, der selbst in Liga 2 dabei bleibt, bei mittlerweile 12-15.000 Leuten. Dementsprechend findet quasi in Liga 1 kein Spiel mehr unter 20.000 Zuschauern statt, und in Liga 2 waren es, bis auf diesen unsäglichen Ahlen-Termin, auch immer mehr als 15.000.
Hinzu kommt die allgemeine Aufbruchsstimmung und das neue Stadion. Ich begreife es als Chance, nun weitere Leute dauerhaft an den Verein zu binden und somit die Substanz weiter zu stärken!
@ Petermann
Ich wollte eigentlich um Mitternacht fertig sein, aber wie es so ist: man entdeckt hier noch was und dort, und dann gehen ganz schnell noch ein paar Minuten rum. Ich hatte die Sache aber seit einigen Tagen auf dem Tisch und wollte es jetzt partout fertigstellen. Dafür enthalte ich mich hier im Forum an anderer Stelle und hole mir die Zeit wieder rein...
Übrigens: die von dir nachgereichten absoluten Besucherrekorde sind in meiner Aufführung enthalten, wenn auch nicht ausdrücklich erwähnt, da die Eintracht ja von beiden Spielen nicht betroffen ist.
@ Schusch
Ich freue mich schon jetzt auf deine Rückfragen!...
@ PA
Ich weiß. Nimm's eben häppchenweise, dann geht's...
@ HeinzGründel
Nach einigen Zahlen muß man schon ganz schön tief buddeln, das ist leider richtig. Hätte ich, da wir ja jetzt im Informations- und Internetzeitalter leben, auch nicht gedacht. Wenn man überlegt, daß es für mehrere Spielzeiten partout keine Übersichten über die Zuschauerentwicklung gibt...Immerhin reden wir ja nicht über Rollhockey, sondern die Fußball-Bundesliga. Naja, es scheint, daß ich da in einer ruhigen Minute (Sommerpause?) mal Hand anlegen muß. Nebenbei bemerkt ist es auch irritierend, das es regelmässig zu um mehrere tausend Zuschauer auseinandergehenden Angaben bezüglich der Besucherzahl eines Spieles kommt, was die Sache natürlich nicht einfacher macht.
@ Rigobert
Ja, ich war damals gegen DA auch anwesend. Die Kulisse war wirklich traurig. Lustig wurde es, als wir in der Halbzeit mit ein paar Leuten inkognito in den "Darmstädter Block" wechselten (sowas ging früher ja noch problemlos), um mal etwas die Szenerie zu beobachten. Die Darmstädter hielten sich ohne Zweifel und Umschweife für "Hessen's Nummer Eins", was uns dann doch sehr erheitert hat.
@ uefaschaub
Die Wahrheit ist, das die Eintracht lange vor den Bayern europaweit in aller Munde war. Und jenen Zeitzeugen, die noch leben, bleiben die Spiele gegen Glasgow und natürlich noch mehr Real unvergessen, wohingegen Bayern-Spiele bis auf wenige Ausnahmen (Manchester smile: zur Massenware verkommen, was man allerdings aufgrund der maßlosen Medienpräsenz ganz allgemein sagen kann.
Ein Spiel Madrid - Eintracht in Glasgow unter heutigen medialen "Begleitumständen" - es wäre unvorstellbar...
@ Gragy-Wagy
Wie hier in Sachen Tasmania teilweise schon erklärt wurde:
Die Tasmanen waren seinerzeit die einzige "Vertretung" Berlins in der Bundesliga, was auch politisch gewollt war, nachdem die Hertha in der Saison zuvor absteigen mußte.
Eine Stadt dieser Größe mit einem Stadion dieser Größe war unter den damaligen Begebenheiten problemlos dazu in der Lage, solche enormen Zuschauermassen auf die Beine zu stellen. Es mußte dabei nicht zwingendermassen Hertha BSC sein, das da spielte.
So kamen also im ersten Spiel gegen Karlsruhe besagte 81.500 (bei Hertha wären es wohl noch einige mehr geworden). Danach stellten die Leute aber im Laufe der darauffolgenden Spiele mehr und mehr fest, das Tasmania völlig chancenlos war und quasi "außer Konkurrenz" spielte.
So verringerte sich die Publikumsresonanz zusehends: erst kamen "nur noch" 40.000, dann 20.000, dann 10.000. In den letzten 9 Heimspielen kamen dann gerade mal noch jeweils 2-4.000, maximal 7.000 - wohl jene, die auch vorher schon immer dort hin gingen. Schließlich gewannen sie zuhause lediglich das erste Spiel (2:0 gegen Karlsruhe), und erreichten danach nur noch 3 Unentschieden. Der Rest ging, teilweise deutlich, verloren. So gesehen waren die Zuschauerzahlen im Ganzen betrachtet sogar noch gut, immerhin kam noch ein Schnitt von etwa 17.000 dabei heraus!
Das letzte Spiel seiner kurzen Bundesliga-Geschichte bestritten die Tasmanen übrigens ausgerechnet gegen unsere Adlerträger. Das Ergebniss: 0:3 vor 4.000...
Die 4.000 Zuschauer der Bayern 81/82 gegen Bochum entsprechen der Wirklichkeit. Das Spiel fand 5 Tage vor Weihnachten stand, am letzten langen Samstag (wenn es den damals schon gab?). Ich erinnere mich aber an sehr schlechtes Wetter mit Schneefall, was vielen Leuten die Anfahrt erschwerte (die Bayern-Kunden kommen ja bekannterweise überwiegend von Außerhalb). Übrigens kamen zum letzten Heimspiel der Saison gegen Bielefeld ebenfalls lediglich 5.000 Zuschauer. Dort hat es zugegebenermassen nicht geschneit, aber dafür gehagelt - und zwar den Bayern in ihre Meisterschaftsträume. Die waren nämlich zuvor geplatzt, da darf der Kunde dann auch mal zuhause bleiben... Ganz Allgemein war damals das Olympiastadion keineswegs dauernd ausverkauft. Der Schnitt lag bei 33.500, gegen die Eintracht kamen nur 28.000. Aber sie hatten eben andererseits mehrere Spiele mit über 70.000 Zuschauern.
@ Bernie
Heute kämen gegen Bremen leider auch nicht mehr als 52.000, dann wäre die Bude nämlich voll.
Wieviel Karten wir verkaufen könnten, ist eine andere Frage...
@ maxwell
Ob es mit der Konsumgesellschaft bergab geht, ist die Frage. Mit dem deutschen Fußball tut es das ja schon seit einiger Zeit, auch wenn man nach der WM 2002 etwas anderes glaubte.
Mit der Eintracht geht es jedenfalls seit einigerZeit wieder bergauf - und das ist ja wohl die Hauptsache...
@ junkdeluxe
Hinsichtlich der Auslastung von Sitz- und Stehplätzen wirst du kaum Material finden!
Aus meiner langjährigen Betrachtung heraus kann ich aber eines ganz sicher sagen: der Fußball wurde immer getragen von "Mann in der Kurve"! Auch, wenn heutzutage die Ansprüche etwas gewachsen sind, so halte ich es für einen kapitalen Fehler, aus dem Bestreben einer kurzfristigen Gewinnmaximierung heraus, dieses "Segment" zu verringern bzw. völlig zu streichen.
Der kleine Mann bleibt auf der Strecke, Fußball wird mehr und mehr zum Sport der Betuchten, die Stimmung verkommt.
Eine fatale Fehlentwicklung, wie die Zukunft noch zeigen wird!
Noch einmal Danke für euren Zuspruch. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, und gelohnt hat sie sich obendrein.
Ich sehe durchaus noch einiges, was verfeinert werden kann - aber als Grundlage kann man es erstmal nehmen...
1) Gut das Dir zwischen Eingabe,Recherche und wieder Eingabe....nix abgestürzt ist.
2) Ist klar,hätte doch meine lesebrille gebrauchen sollen.
3) So,auf die faule Haut legen ist nicht.Jetzt bitte das Gleiche mit Punkte,Tore usw.
Zu Sonderzeichen-Creckys famosen Geisteserguss wurde zum Glück schon alles gesagt...
respekt und dazke!!!
Diese Satatistiken gehören einer größereren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Was mir beim Überfliegen des Textes (außer das mit Tasmania) auch noch aufgefallen ist.
Hat dazu auch jemand eine Erklärung?
Saison 1968/69
(Top: Stuttgart-Bayern 74.700, Flop: Stuttgart-K’lautern 2.500)
Danke für die Arbeit!
Ich ließ gerade mal gut 40 Jahre Eintracht an meinem "geistigen Auge" vorbei laufen. Wahnsinn!
Auch bei dem Rekordspiel Hertha - Köln war ich rein zufällig. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich in der 1. Halbzeit fast nichts gesehen habe, da ich vom Treppenaufgang nicht in den Block kam.
Ich hätte einen Rechercheauftrag:
Mich würd interessieren, wie oft die Eintracht - im Vergleich zu den anderen Bundesligisten - gegen den jeweiligen aktuellen Tabellenletzten verloren hat.
Ich hab so ein unbestimmtes Gefühl, dass wir hier Spitzenreiter wären.
Habe mal nachgeschaut, aber keine Antwort gefunden.
Schlechtes Wetter fällt jedenfalls aus...
Es war der letzte Spieltag,da werden regelmässig Gesetze aller Art ausser Kraft gesetzt. Stuttgart konnte sich mit diesem Sieg noch auf einen UEFA-Cup-Rang verbessern. Frage: gab es das damals überhaupt schon? Ich glaube Nein.
Noch viel wichtiger: Kaiserslautern wäre damals fast noch abgestiegen! Dortmund war nur 3 Tore schlechter, und hätte Nürnberg damals in Köln gewonnen, das seinerseits selbst noch abstiegsgefährdet war...Auch die Oxxen als Letzter hätten drinbleiben können.
Interessante Konstellation - seht selbst:
http://www.fussballdaten.de/bundesliga/1969/
Jedenfalls hätten eigentlich alleine von Lauterer Seite her mehrere tausend Leute zum Spiel kommen müssen. Sehr merkwürdig.
Der Zweck heiligt die Mittel - ich würde fast vorschlagen, das es jemand mal über's Herz bringen und im Stuttgarter Forum nachfragen sollte...
Freiwillige vor!