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"Fußball-Fans im Abseits" - Straftat U-Bahn-Fahren

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Habe eben vom 'Sport-Ressortleiter' erfahren, dass der Artikel in der Tat in Kooperation mit RUND entstanden ist. Es schreibt weiterhin, dass er meine Mail dorthin weitergeleitet hat ...
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Er wurde von denen 1 zu1 eingekauft. (Stand da aber auch groß und breit dran). Das machen die aber auch mit "11Freunde"-Artikeln, FAS usw. Das nennt sich Content-Syndication und damit kriegt man die Website voll.

Wo ist dann jetzt eigentlich die 2. Folge?
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... das habe ich mich auch eben gefragt, vielleicht hat sich Hr. Ruch ja auch bei ihnen gemeldet.  ,-)
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schusch schrieb:
Wo ist dann jetzt eigentlich die 2. Folge?


Gute Frage, dachte auch an heute. Oder erst wenn die nächste "RUND"-Ausgabe am Kiosk ist.
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RedZone schrieb:
schusch schrieb:
Wo ist dann jetzt eigentlich die 2. Folge?


Gute Frage, dachte auch an heute. Oder erst wenn die nächste "RUND"-Ausgabe am Kiosk ist.




Habe eben mal geschaut - im Text von RUND (Teil 1) steht nicht, dass am nächsten Tag der zweite Teil gebracht wird ... scheidet copy-paste des Originals durch spiegel.de also aus - man könnte also folgern dass sie durchaus vorhatten den zweiten Teil am nächsten Tag zu bringen. Naja, vielleicht ham' ses ja vergessen ...
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Wenn du da auf die Hauptseite von RUND gehst, wirst du feststellen, dass es da auch einen Teil 1 gibt, aber keinen Teil 3. Anders gestückelt.
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sorry, war da jetzt durcheinander.

Also auf der Website von RUND steht der komplette Text in 2 Teilen. Also müssen wir nicht mehr auf den Spiegel warten. So, jetzt hab ichs.
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... finde es trotzdem merkwürdig, dass spiegel.de schreibt sie bringen den 2. Teil am nächsten Tag und es kommt nix. Naja, vielleicht bringen sie's ja noch die Tage.

Den 2. Teil (RUND) finde ich übrigens noch furchtbarer als den ersten (obwohl ich die Stories schon kannte) ... wobei ich 2 Stunden nach dem ich das jetzt nochmal gelesen habe immer noch nicht genau weiss was ich 'unglaublicher' finden soll - die Sache in Saarbrücken oder die 'Erlebnisse' HSV-Fans ...
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Saarbrücken und HSV wurden hier ja auch so schon zeimlich ausgiebig besprochen.

Interessant fand ich, wie die Borachos del Tablon wieder rein gekommen sind. Ich dachte eigentlich, das wäre eine Goodwill-Geste gewesen, die wieder reinzulassen. Dabei haben die sich reingeklagt.

Das mit dem Rechtsweg sollte man mal intensiver verfolgen. Ich hätte nämlich auch gerne mal was rechtkräftiges zu der Tatsache, dass das SV weiterhin bestehen bleibt, obwohl man zu gar nichts verurteilt wurde und auch nicht wird.
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schusch schrieb:
Interessant fand ich, wie die Borachos del Tablon wieder rein gekommen sind. Ich dachte eigentlich, das wäre eine Goodwill-Geste gewesen, die wieder reinzulassen. Dabei haben die sich reingeklagt.

Das mit dem Rechtsweg sollte man mal intensiver verfolgen.
in der tat. im  kontext mit der ahlen-debatte hat IQ20 ja die these vertreten, dass ein DK-inhaber nicht von seinem heimverein mit SV belegt werden könne, da ein gültiger kaufvertrag zustande gekommen sei. (so vereinfacht und aus der erinnerung)

aber da scheinbar nur fußballfans heutzutage keine rechtschutzversicherungen haben, wissen wir wohl noch nix genaueres...


bei dem artikel hab ich ja mal wieder nen hals bekommen. die themen waren ja jetzt nicht unbedingt neu, aber so geballt vorgelegt kocht doch einiges hoch...
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kreuzbuerger schrieb:
..bei dem artikel hab ich ja mal wieder nen hals bekommen. die themen waren ja jetzt nicht unbedingt neu, aber so geballt vorgelegt kocht doch einiges hoch...

Yep, Andi, geht mir ganz ähnlich. Bei der Geschichte der 16-jährigen Dynamo-Anhängerin,
Der Kreis dieser "Unverdächtigen" umfasse "unscheinbare, jüngere oder ältere und insbesondere weibliche Personen", die man normalerweise nicht "der gewalttätigen Fanszene" zuordne.
Wer unverdächtig ist, ist verdächtig - George Orwell hätte diese Theorie der saarländischen Rechtshüter bestimmt inspiriert.

geht mir jedes Mal auf´s Neue der Gaul durch.
Die Maßnahme gegen den Teenager sei "erforderlich" und "verhältnismäßig" gewesen, es habe "lediglich eine Nachschau nach Fremdkörpern in der Kleidung und eine Beschau des unbekleideten Körpers stattgefunden" - jedoch keine "Inaugenscheinnahme von natürlichen Körperöffnungen".
Na, super. Lediglich mit 20 Frauen, die das Pech hatten besonders unverdächtig zu wirken, eine Peep Show ohne klingende Münze veranstaltet und die Würde des Menschen bleibt natürlich unangetastet, weil angefasst hat die Frauen ja niemand, oder was?!  
Es ist zum Bröckchen lachen...
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Die Frage dabei ist natürlich, was empfehle ich meiner Freundin, wenn die auf ein Auswärtsspiel mitkommt? Was soll die anziehn, damit ihr das erspart bleibt?

Pitbull-Kapu, Jogger, Docs? Bierflasch inne Hand?
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Kommt drauf an wo se hinfährt. In M1 rate ich zu Dessous.Erleichert den Besuch des Auswärtsspiels.

Es könnte einen wirklich der heilige Zorn packen, wenn man diese Geschichten liest. Wie schön das wir die Zeiten noch erlebt haben wo man sich für ein paar Mark ne Karte kaufte und ins Stadion ging ohne befürchten zu müssen in irgendwelchen Dateien zu landen.
Mich würde schon interessieren wie der Anwalt der Argies es geschafft hat die EV zu erwirken.
Ungeachtet dessen rate ich jedem an den Rechtsweg zu beschreiten. Das Verwaltungsgericht Saarbrücken ist nicht unbedingt der Nabel der Welt.

Leute wehrt euch!!
So teuer ist das gar nicht.
Man kann vor Gericht einiges ereichen.

Damit keine Mißverständnisse aufkommen,ich bin nicht daran interessiert Mandate zu keilen.Das ist nicht mein Metier.Ich kenn aber ein paar Jungs die ziemlich clever sind.
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schusch schrieb:
Die Frage dabei ist natürlich, was empfehle ich meiner Freundin, wenn die auf ein Auswärtsspiel mitkommt?


das KAH-shirt schonmal net..., besonders in bayern dürfte das richtig gut ankommen. in saarbrücken hingegen unbedingt - verdächtig=unverdächtig.  
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So, wie erhofft meine Mail an Spiegel/RUND und anschliessend die Antwort:

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Sehr geehrtes Team von 'Spiegel-Online',

vielen Dank für diesen Beitrag!
Berichte wie dieser sind wirklich nicht an der Tagesordnung (zumindest in den 'Massenmedien'), obwohl es sich sicher um keinen Einzelfall handelt.
Sollte die Meldepflicht ausschliesslich oder hauptsächlich auf den von Ihnen geschilderten Fall begründet sein, dann ist die aus meiner Sicht ein Skandal!

Eine Frage bleibt an dieser Stelle allerdings offen - es handelt sich um die folgende Passage:

Eine der Begründungen für die Meldepflicht: Man habe ihn an einem Tag, als sich Hooligans des FC Bayern München und des 1. FC Nürnberg in der Münchener Innenstadt prügelten, mit einer Überwachungskamera gefilmt - zwar etliche U-Bahnstationen vom Geschehen entfernt, aber das tat nichts zur Sache. Die Tatsache, dass Hübner Fan der Münchener Löwen ist, auch nicht.

In diesem Abschnitt ist von 'eine der Begründungen' die Rede - was wird dem Fan aus München sonst noch zur Last gelegt, was als Begründung für die Meldepflicht herangezogen wird? Haben Sie hier genauere Infomationen?

Vielen Dank vorab!

Freundliche Grüsse.

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Vielen Dank für Ihren Leserbrief an Spiegel online, den die Kollegen
an uns weitergeleitet haben. Der Text ist in der September-Ausgabe
des Fußballmagazins RUND erschienen, das wir Ihnen gerne zuschicken,
wenn Sie uns Ihre Adresse in Frankfurt geben.

In diesem Einzelfall ist es so, dass der Bescheid gegen ?Matthias
Hübner? auf seine Eintragung in der Datei ?Gewalttäter Sport? und ein
gegen ihn verhängtes bundesweites Stadionverbot beruht. Das
Ermittlungsverfahren, mit dessen Einleitung ein Stadionverbot
verhängt wird, ist mittlerweile von der Staatsanwaltschaft
eingestellt worden, das Stadionverbot wurde am 19. Mai 2006
aufgehoben. Die Eintragung in die Gewalttäter-Datei beruht auf
demselben Ermittlungsverfahren, so dass auch hier eine Löschung des
Betroffenen bevorsteht. Auch aus diesem Grunde war die Meldeauflage
äußerst bedenklich.

Mit freundlichen Grüßen
xx, Redaktion RUND
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Wenn ich lese, dass das Ermittlungsverfahren eingestellt und wann das Stadionverbot aufgehoben wurde, frage ich mich, ob man es hier nur mit gewöhnlicher Behördenineffizienz und / oder mangelnder Zusammenarbeit zwischen den Behörden bzw. mit dem Verein, der das Stadionverbot ausgesprochen hat, zu tun hat oder ob am Ende Methode hinter dieser Geschichte steckt.

Ich fasse mal zusammen, soweit ich es - hoffentlich richtig - verstanden habe:

1. Vor Beginn der WM wurde das Stadionverbot aufgehoben, das Ermittlungsverfahren wurde zwischenzeitlich eingestellt.
2. Der Fan steht dennoch immer noch in der Gewalttäter-Datei Sport, die Löschung steht unmittelbar bevor (4 Monate nach Aufhebung des Stadionverbotes!)
3. Während dem WM musste sich dieser Fan dennoch zweimal täglich auf seiner Polizeidienststelle einfinden. Außerdem soll er 1.000 Euro bezahlen, weil er wegen einer nachgewiesenen Uni-Exkursion in Belgien der Meldepflicht kurzzeitig nicht nachkommen konnte.

Und mit diesen Informationen noch einmal zurück zu Herrn Ruch, Sprecher des Polizeipräsidiums München, der den Vorwurf von "schikanösen Methoden, die in hohem Maß die Grundrechte verletzen", bekanntlich mit folgenden Worten zurück gewiesen hat:
"Unsere szenekundigen Beamten haben gemeinsam mit unserer WM-Einsatzabteilung diese Leute festgelegt. Dass einer unbescholten war, das kann ich mir nicht vorstellen. Das wäre ja ein starkes Stück, wenn wir jemanden mit Gewalt in Verbindung brächten, und es wäre völlig aus der Luft gegriffen."
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,433015,00.html
Das ist mehr als ein starkes Stück!
Es sei denn, man gilt für die Polizei in München bereits dann nicht mehr als unbescholten, wenn man verdächtigt und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.
Das ist ein Abgrund, der sich da auftut...

@BornheimXYZ
Danke!
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Es ist in der Tat ein starkes Stück.
Etwas ähnliches erlebt man in Deutschland wohl nur bei dem Versuch einen Schufaeintrag zu löschen.



Sollte es nicht noch irgendwo einen dritten Teil geben?
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der artikel ist nur im spiegel dreigeteilt. im link zur RUND ist der 3.teil schon enthalten.
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In dem Spiegel-Artikel heißt es:

Solche Methoden gehören für engagierte Anhänger seit Jahren zum Alltag. Die Fanszene sei ein "Labor für Kontrolltechniken", sagt Eric Töpfer, der am Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU Berlin arbeitet. "Fußballanhänger haben nun mal keine Lobby." Der Politologe Töpfer hat während der Weltmeisterschaft die internationale Fachtagung "Policing Crowds" mitorganisiert, die unter anderem die "Festivalisierung" der WM sowie die kriminalpolitische Dimension von Sportveranstaltungen zum Thema hatte.

Nun bin ich weder an Frankfurt nah genug dran noch in der Materie wirklich drin. Vielleicht wäre es aber eine gute Idee, wenn, wie in anderen Threads bereits diskutiert, Protestmaßnahmen geplant werden, man sich zuvor möglichst gut vernetzt, gerade auch mit den Medien. Ich habe mal auf der Website des in dem obenstehenden Spiegel-Passus’ zitierten Zentrums für Technik und Gesellschaft der TU Berlin nachgeschaut und bin dabei auch auf den oben ebenfalls zitierten Eric Toepfer gestoßen. Hier der Link zu ihm:

http://www.ztg.tu-berlin.de/Eric_Toepfer.html

und hier seine E-Mail nebst Tel./Fax:

toepfer@ZTG.tu-berlin.de

Tel.: +49 – (0)30 – 314 23 167
Fax: +49 - (0)30 - 314 26 917

Es wäre sicherlich produktiv, sich mit solch kritischen Wissenschaftlern zu verbinden. Warum auch nicht weitere Maßnahmen z.B. mit dem Spiegel bzw. mit RUND, aber auch mit Kicker usw. abstimmen? Gute Medienvernetzung und –resonanz ist bei solchen Dingen das A und O.

Dazu würde aber in erster Line auch gehören, worauf ich in verschiedenen Threads schon aufmerksam gemacht habe (leider ohne jegliche Reaktion darauf) : eine bündige schriftliche Darstellung dessen, worum es Einem geht. Genau die scheint mir aber nach wie vor zu fehlen. Es kursieren viele Meinungen, darunter viel Vages. Kein klares Bild. Und ohne das, gerade heutzutage: kein Gehör.

AK


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