>

"Der dressierte Fanblock"

#
"11 Freunde" berichtet in der morgen erscheinenden Ausgabe zum Thema "Ruhe bitte! Wie Ultras die Stimmung in den deutschen Fankurven kaputt machen". Wer sich also zu diesem Thema auslassen möchte (und das werden wahrscheinlich wieder einmal viele Leute sein), sollte sich morgen den Artikel in der "11 Freunde" durchlesen. Ich bin gespannt auf den Bericht und die anschließende Diskussion hier.
#
Achja, hier der Link zur Vorschau:

http://11freunde.de/ballkultur/115936
#
Du bist zu langsam.....
Hier hatte ich auch schon auf den imho sehr "problematischen" Artikel aufmerksam gemacht...
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/9/11154688/
#
Lustiger Teaser. Ausgerechnet Nürnberg gegen Duisburg in der 2. Liga - und die Ultras der Stimmungskiller. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hätten sich bei einer solchen Spielpaarung keine 6.000 Zuschauer ins Stadion bequemt. Da wären damals optimistisch geschätzte 12 Duisburgfans und ein überschaubarer Heim-Kuttenblock gewesen, der mal "FCN" gebrüllt und mal "Schalke und der FCN" gesungen hätte. Kumuliert so ca. 3-5 Minuten. Sehr kreativ.

Für 11 Freunde war das also die Wildheit, die Anarchie, die Spontanität, die die Fanblöcke "über Jahrzehnte hinweg" auszeichneten? Ich fand das zwar rückblickend nicht schlecht, weil man unter seinesgleichen war, aber eine besondere Wildheit gab es höchstens um das Stadion, selten im Stadion. Und wenn man dann mit 20 anderen in München, Duisburg, Bremen oder Berlin im Gästeblock war, hätten wir vor Begeisterung ejakuliert, bei der Vorstellung, irgendwann mal mit 2.000 Leuten in Istanbul zu sein...

Egal, kann ja mal jemand hier berichten, wie der Artikel weitergeht. Ich habe für sowas keine Zeit, kein Geld.  :neutral-face
#
Kann als G-Block Veteran nur recht geben. Da sass der kleine Philip noch mit Bielefeld und 1000 Leuten in der Oberliga auf der Alm.
Aber Früher war ja alles besser. Da kann man nur lachen.
Deutsche Presse halt die Fresse (Das ist Punk).

Seit Geburt getrennt: Philip Köster und das Phrasenschwein.
#
womeninblack schrieb:
Du bist zu langsam.....
Hier hatte ich auch schon auf den imho sehr "problematischen" Artikel aufmerksam gemacht...
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/9/11154688/

Nein, ich mache nur die richtigen Threads auf. :P
#
Eigentlich sollte die Ausgabe heute erscheinen, ich habe sie allerdings nirgends finden können. :neutral-face
#
monk schrieb:
Eigentlich sollte die Ausgabe heute erscheinen, ich habe sie allerdings nirgends finden können. :neutral-face


mein tabakladen hatte sie und schon beim titelbild dachte ich mir: darüber wird zu reden sein...

...später mehr!
#
kreuzbuerger schrieb:
und schon beim titelbild dachte ich mir: darüber wird zu reden sein...

drecksscheiß, überhaupt nicht der rede wert!

vielmehr sollte ich mir überlegen, ob ich meinem plattenladen folgen sollte, und das blatt so langsam nicht mehr beziehe. schon das letzte heft war richtig scheiße, die jetzige titelstory ist auch müll...
#
ich habe letztens beim entrümpeln ein paar ganz alte 11 freunde exemplare gefunden. waren glaube ich 20er nummern fast komplett ohne werbung! heute sind 3 seiten ohne werbung schon eine sensation! sehr schade die entwicklung dieses einst einmaligen magazins..
#
Wundert mich überhaupt nicht, dass der Artikel bei den Kuttenlesern gut ankommt...  
#
Frankfurter-Bub schrieb:
sehr schade die entwicklung dieses einst einmaligen magazins..


Jepp... das Heft verkommt immer mehr zum dressierten Magazin.
#
...aber auch erst seit sie die Ultras kritisieren, ne?
#
Nein, das hat was mit "Wildheit, Anarchie und Spontanität der Fanblöcke" in den "vergangenen Jahrzehnten" zu tun. Der Bundesliga-Alltag sah definitiv anders aus. Ohne dass es für mich in der Rückschau jetzt besonders schlecht war. Aber die Verklärung, einzig um den Einheizer-Support der Gegenwart zu dämonisieren, ist ein bisschen lächerlich. Gerade von einem Blatt, das für sich selbst den Anspruch hat, mehr Anspruch als Kicker oder Sportbild zu haben.

Nun, ich war noch nie Leser von 11 Freunde, und ich werde es wahrscheinlich auch nicht mehr werden. So what?
#
Vielleicht sollten wir alle erstmal den kompletten Artikel lesen, bevor wir uns hier die Mäuler zerreißen. Grundsätzlich spricht aber, aus meiner Sicht, erstmal nix dagegen, sich mit der Ultra-Auffassung von Stimmung auch mal kritisch auseinanderzusetzen oder sieht das irgendjemand anders?
#
Gegen kritisches Auseinandersetzen habe ich nichts. Sehe einiges in der heutigen Kurve sehr kritisch. Aber wenn ich an den durchorganisierten G-Block denke, fehlt es mir schwer darin Anarchie zu entdecken. Vielleicht war das in Bielefeld anders. Bestimmt sogar. Über "Jahrzehnte hinweg" waren früher kaum mehr als 30 Bielefelder im A-Block des alten Waldstadions. War echt immer Party.  

Um heute eine vergleichbare Stimmung hinzubekommen, müssen die Ultras eben zum Stimmungsboykott aufrufen.  
#
Wenn ich mir den Thread durchlese muss ich brockman recht geben. Erst lesen, dann meckern, sollte immer noch die Devise sein. Es ist nicht abzustreiten, dass 11Freunde qualitativ nachgelassen hat, aber leider immer noch das einzige Magazin ist, dass auch mal seinen Blick über den Fussballtellerrand hebt, abseits Bayern & Co und durchaus mal kontrovers schreibt. Einheitsbrei wäre ja langweilig und dann kann ich auch Kicker lesen. Es sollte klar sein, dass bei dem Thema Ultras verschiedene Meinungen gibt!

Zum Artikel: so wie ich den Artikel interpretiere verteufelt der Autor nicht die Ultras im Allgemeinen, sondern die mangelnde Kreativität und Spontaität der Kurve, da alles durchorganisiert sei. Ich muss dem Artikel insoweit recht geben, dass eine Selbstbeweihräucherung der Szene durchaus vorhanden ist. Sieht man an den ganzen Youtube-Videos, denen ich mich persönlich auch nicht entziehen kann und auch gerne mal anschaue (inklusive Gänsehautfeeling). Desweiteren hat der Artikel leider recht, dass viele Lieder geklaut, kopiert und nur marginal leicht verändert werden und dann wird eifersüchtig gewacht und "gegnerische" Fanlager scharf angegriffen, wenn diese die Lieder selbst übernehmen.
Allerdings hebt der Artikel auch die positiven Seiten hervor, z.B. wenn er beschreibt, dass es toll ist, wenn mehrere Tribünen mitmachen, was früher anscheinend nicht der Fall war.
#
Teile der getroffenen Aussagen in dem Bericht würde ich sogar unterschreiben. Basta.

Dass 11 Freunde langsam zu kommerzialisiert wird und nur noch der beste unter den Schlechten ist, ist aber genauso richtig.
#
So, hab's mir heute auch geholt, und in dem Artikel steht definitiv viel wahres drin. Hauptsächlich stimme ich zu, dass das Abkoppeln des Supports von dem Geschehen unten auf dem Platz ungesunde Ausmaße angenommen hat. Ich seh das so: die Kurve sollte sich in erster Linie danach richten was die Mannschaft macht und was die Mannschaft braucht: muss sie gepusht werden, brauchen einzelne Spieler Unterstützung, muss der Gegner unter Druck gesetzt werden, etc. Das Absingen von Liedgut (das ich zu großen Teilen schon längst nicht mehr kenne) ist nett, aber in erster Linie gehts doch um's Fußballgucken. Oder?
#
brockman schrieb:
Das Absingen von Liedgut (das ich zu großen Teilen schon längst nicht mehr kenne) ist nett, aber in erster Linie gehts doch um's Fußballgucken. Oder?


Dann hol dir am besten ein Premiere Abo (auch die 11-Freunde  Abonnenten werden mehrheitlich eins haben), da musst du keine Texte kennen - noch gewillt sein diese zu lernen.


Teilen