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Offener Brief an alle Fußballfans

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Diegito schrieb:
Meine Fresse, muß man denn immer alles schlecht reden und in Frage stellen?

Das ist ein reines Informationsschreiben, ein offener Brief... für manche interessant, für andere weniger... Punkt


naja es hat mehr als eine Informationsfunktion, ein gewisser Apellinhalt ist wohl deutlich zu erkennen
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Finde ich ja lobenswert das viele Leute hier schon bestens informiert sind und nix neues für sie in der Erklärung steht.
Aaaaaaber es gibt auch Leute die wissen das noch nicht    

Man darf nicht von sich auf andere schliessen. Ich finde das gut das die Info hier steht. Besser einmal zuviel drauf hingewiesen als einmal zu wenig oder garnich. Das sag ich jetzt einfach mal in meinem jugendlichen Leichtsinn  
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Ich glaub der Aufruf wird aber schön im Sande verlaufen.

Zum einen verlangen die Fanbeauftragen etwas, was vermutlich nicht abzustellen ist: Fehlverhalten einzelner. Dass dieses Fehlverhalten zu Repressionen gegen die Gesamtheit der Zuschauer führt, wird eher den Unmut gegen Politik, DFB, DFL, Vereine vergrößern, nicht den Unmut gegenüber den für das Fehlverhalten verantwortlichen Fans.

Zum anderen fragt man sich durchaus zurecht, warum die meisten der im ersten Absatz erwähnten Fehlverhalten, in den 80ern und 90ern keinen Menschen interessiert haben. Was aber nichts an der Realität des Jahres 2010 letztlich ändern wird.

Schließlich wartet die Politik darauf, mit sinnlosen Reaktionen sinnlose Aktionen zu bestrafen. Und das größte Problem an der Sache ist und bleibt, dass die "da oben" nunmal am längeren Hebel sitzen und immer sitzen werden und selbst das kleinste Haar in der Suppe suchen werden, Haare, die noch viel kleiner sind, als die, die man jetzt in die Brühe schmeißt.

Das sollte auch den Fanbeauftragten bewusst sein. Über Pyro lässt sich streiten, über Gewalt, Berauben etc. ohnehin nicht. Die beiden letzten Dinge haben, egal wo, nichts zu suchen. Nur, wo wird von denen "da oben" der Schluss-Strich gesetzt. Als nächstes werden Beleidigungen geahndet. Danach Sichtbehinderungen durch Fahnen. Und so weiter...

Das was die Fanbeauftragten fordern, sollte selbstverständlich sein. So wie der offene Brief geschrieben ist, habe ich aber das Gefühl, dass man vielleicht in Zukunft auch sich dem Druck unterordnet, wenn es um weniger selbstverständliche Dinge geht.
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Kicker TV zum Thema 'Pyro':

http://www.spiegel.de/video/video-1053671.html

Der letzte Kommentar aus dem Off zeigt, wohin die Reise geht / gehen soll.

Ich bleibe übrigens bei meiner Einschätzung, das es relativ egal ist, wie sich die Fans verhalten - DFL / DFB wollen weg von den billigen Stehplätzen.

Der Zug fährt eindeutig gen Hoffenheim.
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Wenn jemand lebensgefährlich verletzt wird, ist dies kein Haar in der Suppe.
Spätestens nach Bochum ist Pyro eben nicht mehr diskutabel. Der DFB wird reagieren und wir werden die Suppe auslöffeln.
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Also ist an dem Unfall ganz klar der DFB und die Polizei Schuld! Wusst ichs doch!!  
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HeinzGründel schrieb:
Wenn jemand lebensgefährlich verletzt wird, ist dies kein Haar in der Suppe.
Spätestens nach Bochum ist Pyro eben nicht mehr diskutabel. Der DFB wird reagieren und wir werden die Suppe auslöffeln.


Der DFB reagiert nicht, er agiert. Und agitiert auch mal ganz gerne.
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HOOLTRAS schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Wenn jemand lebensgefährlich verletzt wird, ist dies kein Haar in der Suppe.
Spätestens nach Bochum ist Pyro eben nicht mehr diskutabel. Der DFB wird reagieren und wir werden die Suppe auslöffeln.


Falsch, erst durch harte Restriktionen kommen Fans in die Versuchung das leichter einschleusbare Magnesium Pulver reinzuschmuggeln. Wenn man gemütlich mit dem Bengalo in der Hand stehen bleiben könnte, würde gar nichts passieren. .


Geh doch in den Wald und zündel mit Gleichgesinnten.
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HOOLTRAS steht als Diskussionspartner nicht weiter zur Verfügung. Zum geschätzten 20. Mal inzwischen.

In jedem Fall dürfen seine vorsätzlichen Trollbeiträge ab sofort gerne ignoriert werden.
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HeinzGründel schrieb:
HOOLTRAS schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Wenn jemand lebensgefährlich verletzt wird, ist dies kein Haar in der Suppe.
Spätestens nach Bochum ist Pyro eben nicht mehr diskutabel. Der DFB wird reagieren und wir werden die Suppe auslöffeln.


Falsch, erst durch harte Restriktionen kommen Fans in die Versuchung das leichter einschleusbare Magnesium Pulver reinzuschmuggeln. Wenn man gemütlich mit dem Bengalo in der Hand stehen bleiben könnte, würde gar nichts passieren. .


Geh doch in den Wald und zündel mit Gleichgesinnten.


Das ist kein Argument, sondern pure Polemik...
Ich finde schon, dass sich die Argumentation sehr gut hören lässt, dass ein Großteil des Gefahrenpotentials dadurch erzeugt wird, dass das ganze verboten ist. Dass ganz grundsätzlich von Pyrotechnik Gefahr ausgeht, bestreitet ja keiner, aber das rechtfertigt in vielen vergleichbaren Situation (Silvester, andere Sportveranstaltungen) auch kein Verbot, sodass diese Diskussion hier nicht einfach abgewürgt werden sollte. Ich finde es schon sehr fragwürdig, dass beim Fußball extrem repressiv gegen Pyrotechnik vorgegangen wird, während sich zu Jahresbeginn regelmäßig Leute die Köpfe einschießen, was keineswegs "kontrolliert" stattfindet, wie es beim Fußball ja gemeinhin gefordert wird...
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SGE_Werner schrieb:

Zum anderen fragt man sich durchaus zurecht, warum die meisten der im ersten Absatz erwähnten Fehlverhalten, in den 80ern und 90ern keinen Menschen interessiert haben.


Bigbamboo schrieb:
Ich bleibe übrigens bei meiner Einschätzung, das es relativ egal ist, wie sich die Fans verhalten - DFL / DFB wollen weg von den billigen Stehplätzen.

Der Zug fährt eindeutig gen Hoffenheim.  


Ich glaube, die Antwort auf Deine Frage, SGE_Werner, besteht darin, dass wir schon halb in Hoffenheim sind.

Das Publikum im Stadion ist heute einfach deutlich bürgerlicher, gesetzter - nenn es wie du es willst - als in den 80ern und 90ern. Und diesem Publikum sind die Stammesrituale männlicher Jugendlicher auch in ihren relativ harmlosen Varianten vollkommen fremd, und es empfindet sie relativ schnell als bedrohlich.
Ausserdem haben wir heute eine ganz andere Medienlandschaft, in der eine viel stärkere Konkurrenz um die Aufmerksamkeit des "Nutzers" und damit auch die grundsätzliche Tendenz zur skandalisierenden Inszenierung herrscht.

Insofern glaube ich , dass die Frage nur noch ist, wie schnell der Zug in Hoffenheim ankommt, ob er dafür noch 10 Jahre braucht, oder länger oder gar - horribile dictu -weniger lang.
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Auf die Geschwindigkeit kann man allerdings sehr wohl Einfluss nehmen. Man darf sich dafür nur nicht als Spielfigur selbst rauskegeln.
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pipapo schrieb:
Auf die Geschwindigkeit kann man allerdings sehr wohl Einfluss nehmen. ...


Glaube ich nicht. Aber das wird sich wohl nicht klären lassen.
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Dass Magnesium Reaktionen beschleunigt haben wir ja schon in der Schule gelernt.
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Bigbamboo schrieb:
pipapo schrieb:
Auf die Geschwindigkeit kann man allerdings sehr wohl Einfluss nehmen. ...


Glaube ich nicht. Aber das wird sich wohl nicht klären lassen.  


Ich muss aber pipapo schon da recht geben, bbb.

Um so mehr Vorwände ich denen "da oben" gebe, um zu handeln, um so schneller werden sich deren Ideen umsetzen lassen. Du kannst Maßnahmen besser verkaufen, wenn man Gründe dafür findet. Siehe 11.9.01. Die ganzen Wünsche der Sicherheitsfanatiker gingen doch mit einem Schlag in Erfüllung. Vorher taten sich diese Leute schwer, weil sie die Angst, die sie schüren wollten, nicht bildlich darstellen konnten.

Dass einige "da oben" in die Richtung "Hoffenheim" wollen, ist uns wohl allen klar. Mit Vorfällen wie in Bochum von Nürnberger Seite aus (nur mal ein Beispiel) lässt sich ein Pyroverbot viel eher durchsetzen in der Öffentlichkeit. Klar, es besteht schon. Aber jetzt denkt auch der letzte Laie, dass Pyro ganz schlimm sind. Er verbindet Pyro jetzt mit brennenden Beinen von Fans.
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Dphil schrieb:
SGE_Werner schrieb:

Zum anderen fragt man sich durchaus zurecht, warum die meisten der im ersten Absatz erwähnten Fehlverhalten, in den 80ern und 90ern keinen Menschen interessiert haben.


Bigbamboo schrieb:
Ich bleibe übrigens bei meiner Einschätzung, das es relativ egal ist, wie sich die Fans verhalten - DFL / DFB wollen weg von den billigen Stehplätzen.

Der Zug fährt eindeutig gen Hoffenheim.  


Ich glaube, die Antwort auf Deine Frage, SGE_Werner, besteht darin, dass wir schon halb in Hoffenheim sind.

Das Publikum im Stadion ist heute einfach deutlich bürgerlicher, gesetzter - nenn es wie du es willst - als in den 80ern und 90ern. Und diesem Publikum sind die Stammesrituale männlicher Jugendlicher auch in ihren relativ harmlosen Varianten vollkommen fremd, und es empfindet sie relativ schnell als bedrohlich.
Ausserdem haben wir heute eine ganz andere Medienlandschaft, in der eine viel stärkere Konkurrenz um die Aufmerksamkeit des "Nutzers" und damit auch die grundsätzliche Tendenz zur skandalisierenden Inszenierung herrscht.

Insofern glaube ich , dass die Frage nur noch ist, wie schnell der Zug in Hoffenheim ankommt, ob er dafür noch 10 Jahre braucht, oder länger oder gar - horribile dictu -weniger lang.


da sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass in den 80ern und 90ern, durch dieses "rituelle" verhalten, plötzlich die anzahl der anwesenden grünen auf das dreifache angewachsen ist. und damit die wurzeln zu dem polizeilichen überangebot der gegenwart gelegt wurden.

und auch in den achtzigern und neunzigern waren diejenige die auf stress standen eine minderheit, mit der die meisten anderen fans gar nichts am hut hatten.

ich kenne das waldstadion noch aus einer zeit, in der es keine leibesvisitationen für alle gab.
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peter schrieb:
und auch in den achtzigern und neunzigern waren diejenige die auf stress standen eine minderheit, mit der die meisten anderen fans gar nichts am hut hatten.



Da hast Du vollkommen recht, und da bin ich mit Dir 100% einer Meinung. Die Frage, auf die ich mich bezogen habe, war aber: Warum bekommt die "stressmachende" Minderheit und auch ihre eher harmlosen "Rituale", die es schon immer gab (z.B. Schalklauen) heute so viel mehr Aufmerksamkeit.
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Dphil schrieb:
peter schrieb:
und auch in den achtzigern und neunzigern waren diejenige die auf stress standen eine minderheit, mit der die meisten anderen fans gar nichts am hut hatten.



Da hast Du vollkommen recht, und da bin ich mit Dir 100% einer Meinung. Die Frage, auf die ich mich bezogen habe, war aber: Warum bekommt die "stressmachende" Minderheit und auch ihre eher harmlosen "Rituale", die es schon immer gab (z.B. Schalklauen) heute so viel mehr Aufmerksamkeit.


weil immer mehr Sendezeit zu füllen ist und sowas sich halt gut als Aufmacher macht - auch von Sportsendungen um die daheim sitzenden zu unterhalten
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Dphil schrieb:
SGE_Werner schrieb:

Zum anderen fragt man sich durchaus zurecht, warum die meisten der im ersten Absatz erwähnten Fehlverhalten, in den 80ern und 90ern keinen Menschen interessiert haben.


Bigbamboo schrieb:
Ich bleibe übrigens bei meiner Einschätzung, das es relativ egal ist, wie sich die Fans verhalten - DFL / DFB wollen weg von den billigen Stehplätzen.

Der Zug fährt eindeutig gen Hoffenheim.  


Ich glaube, die Antwort auf Deine Frage, SGE_Werner, besteht darin, dass wir schon halb in Hoffenheim sind.

Das Publikum im Stadion ist heute einfach deutlich bürgerlicher, gesetzter - nenn es wie du es willst - als in den 80ern und 90ern. Und diesem Publikum sind die Stammesrituale männlicher Jugendlicher auch in ihren relativ harmlosen Varianten vollkommen fremd, und es empfindet sie relativ schnell als bedrohlich.
Ausserdem haben wir heute eine ganz andere Medienlandschaft, in der eine viel stärkere Konkurrenz um die Aufmerksamkeit des "Nutzers" und damit auch die grundsätzliche Tendenz zur skandalisierenden Inszenierung herrscht.

Insofern glaube ich , dass die Frage nur noch ist, wie schnell der Zug in Hoffenheim ankommt, ob er dafür noch 10 Jahre braucht, oder länger oder gar - horribile dictu -weniger lang.


Sehr schön formuliert. Kann man nur 100 %ig zustimmen. Auch wenn es keiner offen ausspricht, es läuft alles in Richtung England. Und das ist eine sehr traurige Entwicklung. Frage mich, warum Vereine die praktisch von ihren Fans leben (1860, Lautern, Fortuna) nicht härter gegen diese Entwicklung vorgehen.
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I-ADL3R-I schrieb:
Dphil schrieb:
SGE_Werner schrieb:

Zum anderen fragt man sich durchaus zurecht, warum die meisten der im ersten Absatz erwähnten Fehlverhalten, in den 80ern und 90ern keinen Menschen interessiert haben.


Bigbamboo schrieb:
Ich bleibe übrigens bei meiner Einschätzung, das es relativ egal ist, wie sich die Fans verhalten - DFL / DFB wollen weg von den billigen Stehplätzen.

Der Zug fährt eindeutig gen Hoffenheim.  


Ich glaube, die Antwort auf Deine Frage, SGE_Werner, besteht darin, dass wir schon halb in Hoffenheim sind.

Das Publikum im Stadion ist heute einfach deutlich bürgerlicher, gesetzter - nenn es wie du es willst - als in den 80ern und 90ern. Und diesem Publikum sind die Stammesrituale männlicher Jugendlicher auch in ihren relativ harmlosen Varianten vollkommen fremd, und es empfindet sie relativ schnell als bedrohlich.
Ausserdem haben wir heute eine ganz andere Medienlandschaft, in der eine viel stärkere Konkurrenz um die Aufmerksamkeit des "Nutzers" und damit auch die grundsätzliche Tendenz zur skandalisierenden Inszenierung herrscht.

Insofern glaube ich , dass die Frage nur noch ist, wie schnell der Zug in Hoffenheim ankommt, ob er dafür noch 10 Jahre braucht, oder länger oder gar - horribile dictu -weniger lang.


Sehr schön formuliert. Kann man nur 100 %ig zustimmen. Auch wenn es keiner offen ausspricht, es läuft alles in Richtung England. Und das ist eine sehr traurige Entwicklung. Frage mich, warum Vereine die praktisch von ihren Fans leben (1860, Lautern, Fortuna) nicht härter gegen diese Entwicklung vorgehen.


Jo und mein Opa ist in den 60ern in sein heimisches Stadion gerannt. Er hatte einen Hut auf und einen Mantel an. Hat sich das Spiel angesehen und seinen Spass gehabt. Besoffen beim Spiel war er nicht. Kracher hat er nicht geworfen und ist auch nicht als Randalierer durch die Gegend gelaufen.
Die Fanszenen sind immer einen Wandel unterstellt und wen es heute Bürgerlicher ist, dann weiß ich nicht was es zu Zeiten meines Opas war.


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